Der neue Job (Zu: "Es begann im Hotel" und "Der Kongress") (fm:1 auf 1, 8777 Wörter) [1/2] alle Teile anzeigen | ||
Autor: CalmBeforeStorm | ||
Veröffentlicht: Jul 30 2022 | Gesehen / Gelesen: 13297 / 9575 [72%] | Bewertung Teil: 9.44 (72 Stimmen) |
Lara tritt ihre neue Stelle an und trifft auf Selina, ihre junge Mentorin. Aber auch der erste Abend mit Marc steht an. |
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laut Vertrag. Die cremefarbene Bluse ist blickdicht genug, lässt aber deinen weiblichen Oberkörper mehr als erahnen. Du schlüpfst in ein Paar Pumps, ziehst dein neues Jackett an und bist fertig für deinen ersten neuen Arbeitsweg.
Es läuft alles glatt, die Verkehrsmittel waren durchweg pünktlich, was dich verwundert, und du hast am Bahnhof in Frankfurt noch Zeit für einen Kaffee. Du fühlst dich gut, freust dich auf das Kommende. Auch auf den Job. Du nutzt die S-Bahn, hattest kurz überlegt, ob du dir ein Taxi gönnst. Aber das würde sicherlich zu deinen Lasten gehen. Im Gegensatz zur Dauerkarte für den öffentlichen Nah- und Fernverkehr, den dir dein neuer Arbeitgeber bezahlt. Aber auch mit den Öffentlichen dauert die Fahrt zum Unternehmen nur wenige Minuten.
Dort bist du sehr rechtzeitig und betrittst wieder das dir schon bekannte Foyer. Auch die Dame am Empfang erkennst du wieder und noch schöner: sie dich auch. Sie lächelt und das Lächeln scheint ein echtes zu sein. Sie telefoniert und weist dir wieder einen Platz in der Sitzecke zu. Du nimmst Platz und verzichtest dieses Mal auf dein Smartphone, schaust dich lieber ein wenig um. Es scheint der Beginn der normalen Arbeitszeit zu sein, denn nicht wenige Damen und Herren, alle im Business-Outfit, betreten das Gebäude, begrüßen die Dame am Empfang und manche auch dich. Du wirst wohl die meisten kennenlernen.
*****
Kapitel 3
Als die Dame am Empfang ihr Gespräch beendet hat, kommt sie zu dir und stellt sich vor. Sie begrüßt dich herzlich als neue Kollegin und versichert dir, dass sich umgehend jemand um dich kümmern wird. Und tatsächlich taucht direkt eine junge, attraktive Frau im klassischen Kostüm auf, die sich dir ebenfalls vorstellt. Sie sei deine Mentorin, verrät sie dir. Auf dem Weg zum Fahrstuhl, erläutert sie dir, was darunter zu verstehen ist. Sie steht dir für alle Fragen zur Verfügung, die zwangsläufig aufkommen werden. Und du wirst deinen Arbeitsplatz bei ihr im Büro haben.
Dieses Büro liegt nicht ganz oben im Gebäude. Die oberste Etage scheint den Top-Führungskräften vorbehalten zu sein. Aber es sind schöne Räumlichkeiten für alle anderen Kollegen. Du teilst dir mit Selina, so heißt deine junge Mentorin, ein schönes, helles Zweierbüro. Auf dem Tisch stehen Blumen zur Begrüßung und es liegt ein Ausdruck dort, der dich Willkommen heißt. Ein Laptop und ein großer Bildschirm, eine Telefonanlage, ein Paket mit einem Smartphone, Tastatur, Maus, alles steht oder liegt bereit.
Marcs Name fiel bisher kein einziges Mal und je mehr Zeit vergeht, umso mehr macht sich Verunsicherung bei dir breit. Du hattest keinen Kontakt mehr zu ihm seit dem Tag des Vorstellungsgesprächs. Vielleicht hat er das Unternehmen verlassen, befällt dich Panik. Sollst du fragen? Selina kümmert sich intensiv um dich, erläutert dir die Anmeldung im Computernetzwerk, wie du deine Mails liest und vieles mehr. Sie ist top gestylt und sicherlich fünfzehn Jahre jünger als du. Ob sie einen ähnlichen Vorstellungsprozess durchlaufen hat wie Du?
Als du dir noch einmal das Willkommen-Schreiben genauer anschaust, siehst du, dass die Unterschrift "Marc" lauten könnte. Das hattest du übersehen mit der nachvollziehbaren Nervosität. Du konzentrierst dich wieder ganz auf Selina. In deinem digitalen Kalender findest du die Termine für die ersten Tage. Morgen ist Freitag und die erste Arbeitswoche nach dem zweiten Tag schon wieder zu Ende. Aber der Tag ist komplett blockiert mit einem Termin der den Titel "Fashion" trägt.
Du fragst Selina danach und sie lacht. "Morgen gehen wir shoppen!" sagt sie begeistert. "Wieso das?" möchtest du wissen. Ganz genau wisse sie das auch nicht, druckst sie etwas. Du weißt, dass sie nicht die ganze Wahrheit sagt. Im Termin selbst findest du den Namen und die Kontaktdaten einer Stilberaterin. "Marc hat das vereinbart" sagt Selina. Ob Marc im Haus ist, möchtest du unauffällig wissen, jetzt wo sein Name eh gefallen ist. Selina verneint das und erklärt dir, dass er diese Woche gar nicht da war und erst in der kommenden Woche wieder erscheinen wird.
Du bist ein bisschen enttäuscht, andererseits aber auch gespannt, was es mit der Shopping-Tour auf sich hat. Hast du eine Stilberaterin nötig? Du hast dir soviel Mühe gegeben im Vorfeld, aber auch den eigenen Kleiderschrank nicht zum Bersten gefüllt mit Business-Kleidung. Am Nachmittag fährst du nach Hause, ein bisschen enttäuscht, dass du außer einer Unterschrift nichts von Marc mitbekommen hast. Aber auch neugierig, was dir der kommende Tag bringen wird.
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Kapitel 4
Dein Weg führt dich am nächsten Morgen zurück in deine neue Umgebung, wo du wieder eine der Ersten bist. Selina kommt eine halbe Stunde nach dir, sie scheint keine Frühaufsteherin zu sein. Obwohl ihre Anreise deutlich kürzer ist als deine, weil sie ganz in der Nähe, mitten in der Stadt, wohnt. Du liest ein paar Informationen zum Unternehmen, dazu gibt es ein überschaubares Intranet. Selina führt dich außerdem durch das Haus, zeigt dir die wichtigsten Räume. Besprechungsräume, die Büros der Personalabteilung und der internen IT.
Zurück im Büro, schaut Selina auf ihre Uhr und ruft: "Los geht's! Das Taxi wartet bestimmt schon!" Ihr nehmt eure Handtaschen und sie zieht dich fast zum Aufzug. Die Dame am Empfang lächelt euch zu und winkt. Vor dem Eingang steht tatsächlich ein Taxi. Ihr steigt auf die Rücksitze, der Fahrer grüßt knapp und fährt auch schon los. Es ist alles organisiert.
Euer Ziel ist eine exklusive Boutique in bester Lage. Bisher kennst du nur das Schaufenster, aber betreten hast du sie noch nie. Die ausgestellten Kleidungsstücke sind sowohl klassisch, als auch sehr modisch. In der Dekoration sind keine Preise zu sehen, was für dich immer ein Zeichen war, ein Geschäft nicht zu betreten. Diesmal bleibt dir keine andere Wahl. Nur dass du noch nicht weißt, ob du dir in der Boutique mehr leisten kannst als einen Schal.
In der Boutique warten zwei Verkäuferinnen und eine elegante Dame um die 50. die Dame begrüßt dich mit deinem Namen, wobei sie dich mit dem Vornamen anspricht und siezt. Es ist die Stilberaterin. Die anderen beiden Schönheiten gehören zur Boutique. Selina setzt sich und weist dich an, ebenfalls auf einem der bequemen Sessel Platz zu nehmen. Eine der beiden Hübschen reicht jeder von euch ein Glas, vermutlich mit Champagner. Selina nippt sofort und du machst es ihr nach.
Währenddessen zählt die Beraterin, die sich als Monique vorgestellt hat und wahrscheinlich in Wirklichkeit Monika heißt, die verschiedenen Stationen auf, die du jetzt durchlaufen wirst. Begonnen werden soll mit Business Casual, dann geht es weiter mit Business, gefolgt von Elégance - sie sagt wirklich "Elégance" und nicht elegant - und schließlich als Abschluss von der Soirée-Mode. Du vermutest, dass sich dahinter die Abendgarderobe verbirgt.
"Wozu das alles?" fragst du in einem unbeobachteten Moment leise Selina. "Mach einfach mit!" rät sie dir. Und schon geht es los. Die beiden Verkäuferinnen bringen eine Reihe von edlen Jeans, kombiniert mit ebenso schicken Oberteilen, Shirts und Tops. Nun bist du dran mit dem Anprobieren. Fast jedes Teil passt dir. Da hat jemand gute Vorarbeit geleistet. Die Garderobe ist riesig, es könnten sich bequem zwei oder drei Frauen darin parallel umkleiden.
In der Garderobe wirfst du einen Blick auf eines der wenigen Preisetiketten. Dir wird schwindlig vom Preis einer einzigen Jeans. Du musst unbedingt klarstellen, dass du dir hier keine Klamotten leisten kannst. Hier scheint ein großes Missverständnis vorzuliegen. Als du mit einer Jeans und einem bronzefarbenen Seidentop aus der Kabine kommst und dich zeigst, applaudieren drei Damen auf einmal. Nur Selina belässt es bei einem "Wow!" Du gibst ihr mit einer Kopfbewegung zu verstehen, dass sie dir folgen soll.
"Ich kann mir hier keine Klamotten leisten, Selina!" Sie lacht, ein bisschen zu laut, wie du findest. "Du musst dir das nicht leisten können! Das wird deine Dienstkleidung sein und dein Arbeitgeber kommt dafür auf." Wenn du die Augen noch weiter aufgerissen hättest, wären dir deine Augäpfel direkt vor die im Moment nackten Füße gerollt. "Meine Dienstkleidung?" fragst du ungläubig. Selina nickt nur und lacht.
Nach dem Business Casual Outfit folgen die Business-Klamotten. Hosenanzüge, Kombinationen, Kostüme. Und die passenden Schuhe nicht zu vergessen. Pumps und Stiefeletten vor allem. Selina sitzt mal mit dir in der Kabine und mal draußen auf einem der Sessel. Du vermutest, dass sie schon mehr als ein Glas Champagner getrunken hat. Ihre Laune ist blendend, deine jetzt aber auch. Du genießt die tollen Klamotten, die du dir nie im Leben selbst leisten könntest.
Nach zwei Stunden erreicht ihr das Kapitel "Elégance". Dabei geht es vor allem um Cocktailkleider, aber auch um wunderschöne Lederjacken, die du am liebsten auf deiner nackten Haut getragen hättest. Du denkst an Fotos, die du manchmal von dir machst und jemandem schickst. Eine schwarze Lederjacke und darunter deine nackten Brüste. Und es geht wieder um Schuhe, welche mit Plateau und welche mit Pfennigabsätzen. In schwarz, in silber und in gold. Die Wahl fällt dir schwer, aber du musst dich gar nicht entscheiden. Denn das macht scheinbar Monique für dich. Vielleicht hebt oder senkt auch Selina manchmal den rot lackierten Daumen.
Bevor ihr zur Abendgarderobe kommt, bringt dir eine der beiden Tauben zwei große Einkaufstaschen mit Unterwäsche. Vor allem Slips und BHs. "Zum Kombinieren" sagt sie. Als die erste Verkäuferin die Kabine verlässt und die andere das erste Abendkleid hereinreicht, schlüpft auch Selina wieder herein. Setzt sich, schaut dich an und nippt an ihrem Glas.
"Zum Höhepunkt" sagt sie. Du ziehst eine Lederjacke aus und danach eine sehr schicke Hose im Marlene Dietrich-Stil. Auch das Top ziehst du aus und legst es vorsichtig ab. Selina steht auf und hält dir das Abendkleid hin. Danach wühlt sie in den Einkaufstaschen und zieht eine Kombination aus Slip und BH hervor, die wahrscheinlich mehr kostet als du in einer Woche verdienst. Sie hält dir die Teile hin. Es sieht nicht so aus, als wolle sie dich alleine lassen.
Du legst deine Unterwäsche ab und ziehst die edlen Dessous an. Ganz vermeiden lässt sich wohl nicht, dass zumindest der Slip etwas Feuchtigkeit abbekommt. Selina streicht mit den Fingerkuppen über deinen Rücken. "Ich habe ein Tattoo. Möchtest du es sehen?" fragt sie. Du drehst dich zu ihr um und wolltest eigentlich nein sagen. Doch sie zieht schon ihr Shirt nach oben, greift nach hinten, öffnet ihren BH und klappt diesen nach oben. Hervor kommen zwei wunderschöne Brüste, etwas größer als deine eigenen. Ein volles C, schätzt du.
Passend zu ihren dunklen Haaren sind auch Höfe und Nippel sehr dunkel. Die Spitzen stehen, als wollten sie jemanden ganz besonders beeindrucken. Ob dieser Jemand du bist? Über ihrer linken Brust ist ein Ornament eintätowiert und unter derselben Brust steht ein Schriftzug. Die linke Brust ist somit eingerahmt, während die rechte jungfräulich ist. Zumindest was Tattoos angeht. Sonst wohl kaum. Selina nimmt deine Hand und legt sie auf das Ornament. Sie legt keinen Wert darauf, eine Berührung deiner Hand auf ihrem harten Nippel zu vermeiden.
Du lässt alles geschehen und irgendwie genießt du die beinahe surrealistische Situation. Auch als Selina sich zu dir beugt und dir einen sehr intensiven Kuss mit ihren vollen Lippen schenkt, wehrst du dich nicht. Sie nimmt deine Hand wieder von ihrer Brust, zieht sich an und verlässt die Umkleidekabine. Du schiebst es auf den Champagner.
Du bleibst einen Moment verwundert stehen und besinnst dich dann wieder auf die Anprobe. Das Abendkleid ist atemberaubend. Mit den hohen Schuhen siehst du aus wie eine Königin. Du hebst deine Haare im Nacken nach oben, wie zu einer Hochsteckfrisur, und bewunderst dich selbst im Spiegel. Dann trittst du heraus und präsentierst dich den acht wartenden Augen.
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Kapitel 5
Es ist früher Nachmittag, als ihr mit der Anprobe fertig seid. Du hast den Überblick verloren, für was sich Monique am Ende alles entschieden hat. Und du möchtest nicht wissen, wie hoch die Rechnung ist. Scheinbar muss dich das auch in nicht interessieren. Selina jedenfalls hat einen ordentlichen Schwips vom Champagner.
Eine der beiden Verkäuferinnen kommt zu dir mit zwei großen, stabilen Einkaufstüten. Ein Blick hinein zeigt dir, dass es sich um Unterwäsche handelt. Du schätzt, dass der Gegenwert in die tausende geht. Aber vielleicht verschätzt du dich auch. Zahlen sind keine Leidenschaft für dich.
Du fragst Selina, ob ihr zurück zur Firma fahrt. Aber Selina sagt: "Du fährst nach Hause, Süße. Ab ins Wochenende!" Es ist kurz nach zwei Uhr und deine erste Arbeitswoche ist zu Ende. Wobei weder der Begriff Arbeit noch der Begriff Woche angebracht sind. "Und die anderen Klamotten?" magst du noch wissen. Nicht dass alles nur ein Traum gewesen ist. "Die werden in die Firma geliefert." klärt dich Selina auf. "Und behalte dein Handy im Auge."
Mit Küsschen links, Küsschen rechts, verabschiedet sie dich. Immerhin verzichtet sie darauf, dich erneut auf den Mund zu küssen. Du bedankst dich bei Monique und den beiden hübschen Helferinnen. Und dann läufst du zum Hauptbahnhof, der ganz in der Nähe ist. Im Zug fühlt deine Hand immer wieder nach dem Inhalt der beiden großen Tüten. Die Stoffe schmeicheln deinen Fingern. Du träumst ein wenig von Situationen, in denen du die Dessous tragen wirst.
Zuhause probierst du in einem ruhigen Moment einige der feinen Stücke an. Posierst vor dem Spiegel und machst ein paar Selfies. Du findest selbst, dass du toll aussiehst. Und du verstehst, dass Männer dasselbe denken. Ein paar dieser Fotos schickst du dem netten virtuellen Kontakt, der dich schon länger beim Chatten unterhält. Sein Name ist Marc, wie dir jetzt wieder einfällt! Ein kalter Schauer läuft dir über den Rücken.
In deinem Schrank schaffst du Platz für die edlen Teile und stellst sicher, dass kein Preisschild mehr irgendwo zu finden ist. Nicht dass deine Tochter doch einmal zufällig darauf stößt, wenn sie in deinen Sachen stöbert und etwas zum Anziehen sucht und dir unangenehme Fragen stellt. Aber die beiden Hübschen aus der Boutique hatten alle Hinweise auf den Wert sorgfältig entfernt.
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Kapitel 6
Am Abend sind deine Tochter und du zum Essen bei Freunden eingeladen. Du weißt, dass dieser Freund sehr auf dich steht, aber du hast es bisher vermieden, mit ihm ins Bett zu gehen. Einmal nennst du ihn beinahe Marc, aber du schluckst es gerade noch hinunter.
Du merkst, dass die Situation, dein ganzes Leben deine volle Aufmerksamkeit kosten wird in naher Zukunft. Eure Freunde zeigen sich interessiert an deinem neuen Job. Aber viel hast du noch nicht zu erzählen. Und manches möchtest du nicht erzählen.
Gegen 22 Uhr vibriert dein Handy. Eine Chatnachricht ist eingegangen. Du hast die verschiedenen Chattools mit verschiedenen Tönen beziehungsweise Vibrationen belegt. Oder auch stumm geschaltet. Diese Vibration ist aus einem harmlosen Chat.
Du entsperrst am Tisch den Bildschirm und öffnest den Chat, der eine neue Nachricht anzeigt. Die anderen drei unterhalten sich angeregt. Es ist nicht deine Tochter, sondern eine unbekannte Nummer. Ein bisschen unvorsichtig öffnest du die Nachricht. "Herzlich Willkommen!" Steht da. Und: "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit. Viele Grüße, Marc."
Es vibriert ein zweites Mal. Und im Chat erscheint ein Foto. Eine Frau steht vor einer Glasfront, mit dem Rücken zur Kamera. Nur mit einem hauchzarten Slip und schwarzen Pumps bekleidet. Auf dem Boden liegt ein Kleid. Ihre Hände hat sie über ihrem Kopf an das Glas gelegt. Im Hintergrund sind Lichter einer Stadt zu sehen. Die Frau bist du.
Dein Herz schlägt wie wild. Du steckst das Handy rasch wieder ein. Es vibriert erneut. Du spielst ein bisschen auf Zeit und suchst dann die Gäste-Toilette auf. Dort setzt du dich auf den geschlossenen Deckel und holst mit zitternden Fingern das Handy hervor.
"Ich hoffe, du hattest Spaß beim Shoppen heute. Monique und Selina haben mir berichtet, dass ihr erfolgreich wart. Das freut mich. Selina war ganz euphorisch." Du willst antworten, weißt aber nicht genau was. "Bitte bringe am Montag Dinge für eine kurze Dienstreise mit. Für einen Tag und eine Nacht. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!"
Immerhin schreibt er "Bitte". Es ist also kein Befehl. Aber eine Arbeitsanweisung sicherlich. Nett verpackt. Das ist sein Recht, er ist der Chef. Auch dein Chef. Und dass es kein normaler "9 to 5" Job sein wird, wurde dir frühzeitig klar. Es ist auch kein "9 to 5" Gehalt. Und das macht schließlich auch den Reiz aus. Was genau inhaltlich deine Aufgabe sein wird, kam auch nur ansatzweise zur Sprache.
Dass er dir ein Bild schickt, das er heimlich aufgenommen hat, zumindest ohne, dass du es sehen konntest, treibt dir spontan das Blut in den Kopf. Zum Teil weil es dich aufregt, zum Teil weil es dich erregt. Das Foto ruft dir in Erinnerung, was du eh nicht aus dem Kopf bekommst. Und worüber willst du dich aufregen? Dass dich Marc damit hintergeht? Tut er nicht, solange er das Foto nur dir schickt. Oder es nutzt, um sich einen herunterzuholen.
Moralisch solltest du keine allzu hohen Maßstäbe an ihn anlegen. Schließlich hast du mit einem Fremden eine Stunde nach dem ersten Kennenlernen in einem Hotel gefickt. Und zwar nicht einmal, sondern einen ganzen Abend lang. Und schließlich bist du es, die sich in einem Vorstellungsgespräch ficken ließ und trotzdem im Anschluss dort einen Arbeitsvertrag unterschrieben hast. Mit keiner Hirnzelle hast du daran gedacht, dagegen zu protestieren oder gar Schritte einzuleiten.
Du steckst das Handy schnell ein, drückst die WC-Spülung und kehrst leicht erhitzt zum Tisch zurück. Niemand kommentiert deine etwas längere Abwesenheit, die drei unterhalten sich angeregt. Du bist den Rest des Abends schweigsamer als sonst. Aber auch sonst bist du nicht die Alleinunterhalterin in so einer Runde. Aber du bist froh, als der Abend endet und du nach Hause ins Bett kommst.
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Kapitel 7
Beim Frühstück informierst du deine Tochter, dass eine Kollegin dir geschrieben hat und du deine deine erste kurze Dienstreise schon am Montag haben wirst. Und dass es dich selbst überrascht, wie schnell das geht und du in der kommenden Woche ein paar Fragen stellen wirst. Sie gibt sich damit zufrieden. Ihr verbringt einen normalen Sonntag, an dem du gegen Abend eine kleine Tasche packst mit ein paar Sachen für die Nacht, Unterwäsche, sowohl von deiner als auch von den neuen Sachen, einen Kosmetikbeutel.
Am Sonntagabend vibriert dein Handy wieder und du hast eine neue Nachricht: "Nimm zukünftig ein Taxi." Mehr nicht. Es kommt von der unbekannten Nummer, die dir nicht mehr unbekannt ist. Du nimmst aber Abstand, die Nummer mit dem Namen Marc abzuspeichern. Ein Mindestmaß an Sicherheit möchtest du bewahren. Außerdem nimmst du dir vor, zukünftig diese Nachrichten regelmäßig zu löschen. Warum genau, weißt du nicht.
Am Montagmorgen fährst du die größere Strecke mit dem Zug, nimmst aber vor Ort in der City ein Taxi zur Firma. Du zahlst den kleinen Betrag, nimmst dir aber vor, schnell zu klären, wie du wieder zu deinem Geld kommst. Dabei kann dir Selina sicherlich helfen. Falls sie wieder nüchtern ist.
Überraschenderweise ist Selina schon im Büro. Und sie strahlt, aufgeräumt, zurecht gemacht und selbstverständlich nüchtern. Sie startet ein bisschen Smalltalk, lässt dich ankommen in deiner ersten kompletten Arbeitswoche im neuen Job. Du merkst ihr an, dass sie aufgeregt ist, sie plappert mehr als am ersten Tag. Und dann sagt sie: "Komm, ich zeige dir etwas!"
Du folgst ihr durchs Gebäude, ihr verlasst dabei gar nicht eure Etage. Am anderen Ende öffnet sie eine Tür mit ihrem Dienstausweis und informiert dich, dass deiner hier auch funktioniert. Ihr betretet einen Raum, der ein bisschen an eine Umkleide in einem Sportstudio erinnert. Aber nur ein bisschen. Es ist alles luxuriöser, die kleinen Spinde dort sind hier Schrankwände. Es gibt eine Toilette und wie dir Selina zeigt, auch eine Dusche.
Sie führt dich zu einem Schrank, an dem ein Schild mit deinem Namen prangt. Sowie dein Jobtitel: "Executive Consultant". Sie zeigt dir, wo du deinen Ausweis hinhalten musst. Als du das machst, öffnet sich der Schrank automatisch, leise und langsam. Im Schrank hängt und sitzt eine Garderobe, die umfangreicher ist, als du es dir hättest träumen lassen. Monique scheint gar nicht groß ausgewählt, sondern im Grunde alles genommen zu haben, was dir gepasst und was euch gefallen hat.
Du erkennst die Cocktailkleider, zwei edle Lederjacken, Abendgarderobe, Hosen, Jacketts, Blusen, Tops, Shirts, zwei Mäntel. Und am Boden Schuhfächer mit ca. zehn Paar Schuhen, Stiefeletten, Pumps, High Heels, elegante Sandaletten. Dir steht der Mund offen und du sagst kein Wort. "Geil, oder?" fragt Selina begeistert. "Marc lässt sich da nicht lumpen. Glückwunsch, Süße!" Wenn du in dem Moment überschlagen hättest, wärst du auf mehrere zehntausend Euro gekommen, die sich dir präsentieren. Und alles für dich.
"Heute Nachmittag helfe ich dir, wenn du magst." Dabei weißt du noch gar nicht, bei was Selina dir helfen soll. Mit einer Handbewegung schließt Selina den Schrank und führt dich zurück ins Büro. "Hier" sagt sie und reicht dir einen Umschlag, auf dem außen dein Name steht. Du öffnest ihn und entnimmst ihm eine Kreditkarte, auf der sowohl dein Name als auch der deines Arbeitgebers steht. "Für Taxis, Hotels und so weiter" erklärt Selina. "Es wird aber geprüft, wofür du sie nutzt." Davon wärst du eh ausgegangen, aber hier weiß man nie.
Der restliche Tag geht schnell vorbei. Du lernst ein paar weitere Kolleginnen und Kollegen kennen, von denen keiner fragt, was genau du hier machen sollst. Entweder sie wissen mehr als du oder es interessiert sie nicht. Schließlich fährt Selina mit dir in die oberste Etage, die du von deinem ersten Besuch schon kennst.
Sie geht direkt mit dir zu dem Büro, in dem du schon einmal warst. Sie klopft dezent an der Tür, worauf sich diese automatisch öffnet. Selina tritt zur Seite, lässt dich eintreten und schließt hinter dir die Tür. Sie bleibt selbst draußen. Du machst drei, vier Schritte in den Raum, rechts die elegante Lederecke. "Hallo Lara" sagt Marc, hinter seinem Schreibtisch sitzend.
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Kapitel 8
"Hey" sagst du und gehst auf seinen Schreibtisch zu. Er ermuntert dich mit einer kurzen Handbewegung, dich zu setzen. "Wie läuft es?" fragt Marc. Du berichtest ihm das wenige, was sich bisher ereignet hat und lässt bewusst das Shopping-Erlebnis weg. Marc erhebt sich nicht, der ausladende Schreibtisch bleibt zwischen euch.
"Du willst bestimmt wissen, was heute und morgen ansteht, oder?" fragt Marc. Du nickst nur. "Wir werden mit der Einarbeitung als Executive Consultant beginnen." Und dann erzählt er dir konkreter über deine zukünftigen Aufgaben. Du wirst ihn unterstützen bei repräsentativen Gelegenheiten, bei Kundenterminen, Empfängen, Tagungen, Kongressen. Es wird ein paar inhaltliche Projektaufgaben geben, die sich nach und nach ergeben. Vorrangig sollst du aber für ihn da sein und ihm zur Seite stehen. Eigentlich wäre "Executive Assistant" der richtigere Titel, aber er findet, dass "Executive Consultant" besser klingt. Und dein Gehalt klingt auch eher nach Consultant als nach Assistenz.
Er weiß, dass du das schaffst, wenn du dich darauf einlässt. Du möchtest wissen, wo es heute Abend hingeht, aber er antwortet nur: "Lass dich überraschen." Dann setzt er fort: "Wir starten hier gegen 17 Uhr, es wäre schön, wenn du deine Kleidung auf elegant einrichtest. Es ist kein großer Rahmen, eher im Gegenteil. Du musst dich nicht vorbereiten, einfach du selbst sein. Selina kann dir helfen, wenn du magst."
Damit scheint das Gespräch zu Ende zu sein. Du erhebst dich und sagst: "Bis später." Er antwortet: "Bis später, Lara. Ich freue mich." Und er lächelt. Nicht zweideutig, einfach nur nett. Du verlässt sein Büro, läufst zum Aufzug zurück und bewegst dich das erste Mal allein in diesem Gebäude, abgesehen vom Weg zu deinem Büro. Den Rest des Tages verbringst du mit Informationsgewinnung, möchtest möglichst viel über das Unternehmen wissen. Auch wenn niemand verlangen kann, dass du nach zwei oder drei Tagen alles weißt.
Vielleicht trefft ihr Kunden oder potenzielle Kunden, vielleicht ist es ein Netzwerktreffen. Eine weite Reise wird es nicht sein, denn sonst würdet ihr früher starten. Am Nachmittag schreibst du deiner Tochter eine Nachricht, dass alles gut läuft und du dich wahrscheinlich am Abend nicht meldet kannst, weil eine Veranstaltung ansteht. Sie antwortet nur kurz mit einem "OK" und einem virtuellen Kuss, den du erwiderst.
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Kapitel 9
Danach gehst du mit Selina zur Luxus-Umkleidekabine, um deine Garderobe für den Abend herauszusuchen und dich in aller Ruhe fertig zu machen. Selina weiß auch nicht, um welche Art von Abendveranstaltung es sich handelt. Marc sei nicht besonders gesprächig, klärt sie dich auf und du schluckst hinunter, dass du das schon länger weißt.
Da Marc dir "elegant" als Kleiderordnung mitgegeben hat, scheiden Jeans aus. Entweder du wählst ein etwas formelleres Outfit in Form einer Hose mit einer chicen Bluse. Oder du trägst doch wieder ein Kleid, wofür die Auswahl deutlich reichhaltiger ist. Selina rät dir unbedingt zu einem Kleid, sie scheint Marcs Wünsche gut zu kennen. Aber zu keinem Zeitpunkt macht sie irgendwelche Andeutungen oder zwinkert oder lächelt zweideutig.
Am Ende entscheidet ihr euch für ein Kleid von JACQUEMUS. Schlicht, elegant, aber keine Abendgarderobe. Eher für einen Empfang oder auch für ein Essen.
Dazu wählt ihr ein Paar Pumps von Jimmy Choo. Nicht zu auffällig, nicht zu hoch, so dass du optimistisch bist, den ganzen Abend ohne Schmerzen darin laufen oder stehen zu können.
Du kannst dich erinnern, dass alleine die Schuhe etwa 400 € gekostet haben. Das Kleid wohl weitaus mehr. Selina fragt dich, ob sie dir beim Schminken helfen soll. Du nimmst die Hilfe gerne an, freust dich über ihre Unterstützung.
"Aber erst duschen" sagt sie. Selina steht bereits am Eingang zur Dusche und wartet. "Komm, zieh dich aus!" sagt sie. Und dann ziehst du dich komplett aus. Du betrittst die Dusche, Selina bleibt draußen. Der Fußboden scheint geheizt zu sein. Du weißt nicht, wie du reagiert hättest, wenn sie sich ebenfalls entkleidet hätte und mir dir unter die Dusche gegangen wäre. Aber sie ist nicht mitgegangen. Du genießt das warme Wasser und wäschst dich intensiv. Wäre Selina nicht nebenan, würdest du dich jetzt intensiv streicheln.
Als du fertig bist, ohne die Haare zu waschen, greifst du nach einem dicken, flauschigen Handtuch, das vorhin noch nicht hier hing. Du trocknest dich ab und hüllst dich in das Handtuch ein. Selina reicht dir einen dicken Bademantel und führt dich in einen weiteren Raum, den du bisher gar nicht beachtet hattest und in dem alles bereit steht, was man zum Schminken braucht.
Du ziehst den Bademantel etwas von den Schultern und setzt dich auf einen der beiden Hocker im Raum. Vor dir ein großer Spiegel an der Wand und ein etwas kleinerer auf einem Tisch. "Vamp oder Lady?" fragt Selina lachend. "Lady!" rufst du schnell und ohne zu überlegen. Und dann beginnt Selina damit dich abzuschminken. Zuvor hat sie ihr Top ausgezogen, um keine Verschmutzung zu riskieren und steht nun im BH vor oder neben dir. Sie riecht fantastisch und da fällt dir auf, dass du unbedingt auf die Suche nach dem einen oder anderen Duft gehen musst bei der nächsten Gelegenheit.
Selina macht das professionell, wie du merkst. "Woher kannst du das so gut?" fragst du sie. Und dann erzählt sich dir, dass sie gelernte Visagistin ist und schon ein paar Celebrities auf Vordermann, oder besser: auf Vorderfrau gebracht hat. Dabei lacht sie wieder ihr umwerfendes Lächeln. Du fragst dich, warum Marc nicht sie mitnimmt. Sie ist jünger und sie ist nahezu perfekt. Aber du fragst sie nicht.
Sogar die Haare steckt sie dir hoch. Sie vermeidet keine Berührung, bleibt manchmal etwas zu lange mit ihren Händen auf deinem Nacken, deinen Schultern. Dazu ihre Brüste immer neben deinem Gesicht, zum Glück verpackt in einen schwarzen BH, der das meiste verdeckt, die Wölbung ihrer Brüste, die du schon kennst, aber deutlich sehen lässt.
Als sie fertig ist fragt sie dich, nach was du duften möchtest. Es gibt hier also sogar edle Düfte, du musst dich auch darum nicht kümmern. Es fällt dir ein, dass du damit vorsichtig umgehen solltest, denn Düfte halten sich lange und deine Tochter wird sich fragen, warum du anders riechst als sonst. Nur heute bleibst du ja auswärts. Du kennst nicht allzu viele Düfte und sagst: "Passt Chanel?" "Chanel passt immer!" antwortet dir Selina und hält dir den Klassiker "No. 5" vors Gesicht, von dem du weißt, dass schon Marilyn Monroe danach gerochen hat und ohne nicht ins Bett ist. Du wirst sehen, ob sich diese Parallele fortsetzt.
Sie tupft dir sehr dezent einen Tropfen hinter das eine Ohr, einen hinter das andere und einen dorthin, wo sich bei Frauen mit sehr großen Brüsten das Dekolleté befindet. Danach scheucht sie dich geradezu in den Ankleideraum und wühlt in einem Korb in deinem Schrank nach Strümpfen. Sie reicht dir ein Paar halterlose dunkle Strümpfe, abgestimmt auf das ausgesuchte Kleid. Du ziehst sie an, stehst nun, wie du merkst, nackt, nur mit halterlosen Strümpfen bekleidet, da.
Auch die Unterwäsche sucht Selina dir heraus und schließlich schlüpfst du in das wadenlange Kleid mit dem sehr hohen Beinausschnitt. Du versuchst dich zu setzen und das klappt recht gut. Im Sitzen ziehst du die Pumps an und läufst dann ein paar Schritte auf und ab. Du kommst dir vor wie ein Model, nur ohne jegliche Erfahrung auf dem Catwalk. Selina applaudiert und sagt begeistert: "Du siehst fantastisch aus!"
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Kapitel 10
Nachdem ihr euch noch für eine Lederjacke von Yves Saint Laurent entschieden habt, die sich Selina über den Arm legt, schlüpfst du auf ihren Rat hin in dein Jackett, um nicht sämtliche Aufmerksamkeit im Haus auf dich zu ziehen. Deine eigenen restlichen Sachen verstaust du in der Reisetasche.
Es ist noch eine knappe Stunde bis zur vereinbarten Abfahrtszeit. Insgeheim hoffst du wegen deiner Garderobe, dass ihr keinen Zug nutzt. Aber wenn, wird es erste Klasse sein. Vielleicht besitzt das Unternehmen auch einen Privatjet. Mehrmals kontrollierst du, dass du alles hast, was du brauchen könntest.
Selina ist schon gegangen, hat dir viel Spaß gewünscht, als du kurz vor 17 Uhr deine Reisetasche nimmst und in das Erdgeschoß fährst. Du wechselst ein paar Worte mit der Dame am Empfang, die sich sehr wertschätzend über dein Aussehen äußert. Gar nicht zickig oder zweideutig, wieder einfach nur nett.
Vor das Haus fährt eine dunkle Limousine, du erkennst den großen Stern auf dem Kühlergrill. Punkt 17 Uhr - am Empfang hängt eine gut sichtbare digitale Anzeige - öffnet sich der Fahrstuhl und Marc tritt heraus. Im Anzug und mit einem leichten Mantel darüber.
Er lächelt dir zu, grüßt sehr freundlich die Dame, die zurück lächelt, und nickt dir zu. "Los geht's" sagt er knapp, seinen Schritt nur kurz verlangsamend, aber nicht stehen bleibend. Du schlüpfst mit Marcs Hilfe in die Lederjacke, nimmst deine Reisetasche auf, die dir Marc jedoch sofort abnimmt und durch die automatische Drehtür trägt.
Der Fahrer wartet schon und nimmt wiederum Marc deine Tasche ab, die er im Kofferraum verstaut. Dann öffnet er dir die linke hintere Tür und du steigst ein. Marc kommt von der anderen Seite hinzu und steigt zu dir auf die Rücksitze. Es riecht nach Leder. Nach teurem Leder. Deine Jacke fühlt sich sicherlich gleich heimisch.
Marc gibt keine Anweisungen, der Fahrer weiß Bescheid. Wie schon bei der Shopping-Tour der andere Fahrer in dem Taxi auch. Der Wagen setzt sich langsam in Bewegung, du hörst fast kein Motorengeräusch. Sofort seid ihr im Berufsverkehr auf einer der zentralen Verkehrsachsen in der Stadt.
"Du siehst fantastisch aus." sagt auch Marc und sieht dich aus seinen interessanten Augen an. "Vielen Dank" murmelst du und wirst ein wenig verlegen. "Monique und Selina waren sicherlich eine Hilfe, oder?" "Sie sind fantastisch" bestätigst du ihn.
"Hör zu" sagt Marc ein bisschen ernster. "Wir werden nicht weit fahren. Der Abend ist Teil deiner Einarbeitung. Ich möchte keine Zeit verlieren, weil in Kürze einige wichtige Meetings anstehen, bei denen du dabei sein solltest." erläutert er. Du hörst interessiert zu und wartest auf weitere Informationen.
"Ein wichtiges Meeting wird übers Wochenende sein. Ich hoffe, das ist kein Problem?" Du schüttelst den Kopf und sagst: "Nein. Selbstverständlich nicht." Dein Kleid gibt im Sitzen fast dein komplettes linkes Bein frei. Immerhin sitzt Marc rechts von dir.
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Kapitel 11
Der Wagen ist nur wenige Minuten in Bewegung, als er vor einem Eingangsportal zum Halten kommt. Der Fahrer steigt aus und öffnet dir wieder die Tür. Marc war schnell ausgestiegen und um den Wagen herumgekommen. Er reicht dir die Hand, damit du besser aussteigen kannst in deinem eleganten Kleid.
Du bist ausgelastet mit dem Kleid, der Lederjacke, die auch deine Aufmerksamkeit fordert, deinen Pumps und vor allem der Tatsache, dass Marc nach dem Aussteigen deine Hand nicht gleich wieder losgelassen hat. Denn direkt vor dem Wagen sind ein paar Treppenstufen, bei deren Bewältigung Marc dich unterstützt. Der Fahrer ist wieder eingestiegen, nachdem er deine Tasche einem Hotelmitarbeiter in die Hand gedrückt hat. Denn um ein Hotel handelt es sich bei eurem Ziel, soviel ist dir klar geworden. Marc hat kein Gepäck, fällt dir jetzt erst auf.
Beim Betreten der Hotellobby hast du das Gefühl, schon einmal hier gewesen zu sein. Obwohl es erst halb sechs ist an diesem frühen Herbstabend, ist die Lobby doch recht gut gefüllt. Meistens Männer, meistens im Anzug. Ein junger Mann kommt direkt hinter der Rezeption hervorgeeilt, als er Marc entdeckt. Und du erkennst ihn sofort wieder! Wieso hast du nicht gleich gemerkt, dass du im selben Hotel bist wie vor wenigen Monaten?
Und tatsächlich ist es derselbe junge Mann. Das Einchecken fällt dieses Mal weg. Und auch der Begrüßungsdrink an der Bar. Auch musst du Marc nicht mehr kennenlernen. Marc spricht kurz mit dem jungen Herrn, dann geht ihr direkt zum Aufzug.
Du kannst nicht sagen, dass du die ganzen Herren im Foyer kalt lässt in deinem Outfit. Ob das Interesse für dich größer ist oder der Neid auf Marc vermagst du nicht einzuschätzen. Ihr fahrt nach oben, wieder in die letzte Etage. Wohin auch sonst. Du erkennst die Suite gleich wieder, auch wenn du sie beim ersten Mal fast nur bei Dunkelheit und künstlichem Licht.
Draußen ist es noch hell, so dass der optische Effekt geringer ausfällt als beim ersten Mal. Dafür gesellt sich die Erinnerung dazu und sorgt für einen härteren Puls bei dir. Und auch die Unsicherheit, was dich heute erwartet, ist eine andere. Damals warst du naiv, neugierig, ein wenig erregt.
Ihr seid kaum eingetreten, klopft es auch schon an der Tür und dein kleines Gepäck wird gebracht. Marc drückt dem Herrn etwas in die Hand und nimmt dir anschließend deine Lederjacke ab. In der Suite steht in einer Ecke ein Schreibtisch, den du noch gar nicht bemerkt hattest. Marc tritt an den Schreibtisch. "Ich muss noch etwas arbeiten, Lara." sagt er und setzt sich an den bereit stehenden Rechner.
Du trittst an die großen Fenster, schaust auf die Stadt und schwelgst in Erinnerungen. Wie du es in den vergangenen Wochen wieder und wieder getan hattest. Kein Champagner, kein Marc, der hinter dich tritt. Ist das schon Arbeitsalltag? "Ich habe dir einen Termin im Spa gemacht." "Und wenn ich keinen Spa-Termin möchte?" fragst du ein bisschen frech. "Dann sage ich ihn ab." Marc bleibt total nüchtern.
Er hat ein Headset auf und tippt schon auf der Tastatur, agiert mit der Maus. "Doch, ich mag ihn nehmen." stellst du klar. "Ich weiß." sagt Marc. "Im Badezimmer hängt ein Bademantel. Dein Kleid kannst du an die Garderobe hängen. Es holt dich jemand ab in ein paar Minuten. Hi Robert!" Marc scheint in einem Meeting angekommen zu sein. Jedenfalls spricht er ab jetzt Englisch. Fließend, würdest du sagen.
Du lässt den Ausblick Ausblick sein und gehst ins Bad. Langsam legst du das Kleid ab, ziehst die Pumps aus. In Unterwäsche und halterlosen Strümpfen gehst du raus an die Garderobe und hängst sorgfältig das tolle Kleid auf. Marc ist in eine Diskussion oder ein Gespräch vertieft.
Im Bad legst du auch den Rest ab, verteilst diesen aber auf dem Wannenrand und auf den freien Flächen. Vielleicht als Einstimmung später für deinen Chef. Dann nimmst du den Bademantel, entscheidest dich aber um.
Vollkommen nackt verlässt du wieder das Bad und läufst zur Glasfront. Drei, vier Meter vor Marc bleibst du stehen. Marc schaut hoch, lächelt und ist wieder in seinem Meeting. Entweder ist er vollkommen abgelenkt oder noch cooler als du dachtest. Wahrscheinlich ist er noch cooler.
Du drehst dich um und läufst zurück ins Bad. Es klopft an der Hotelzimmertür. Du schlüpfst schnell in den Bademantel und in die bereit stehenden Badeschuhe und öffnest die Tür. Es ist der nette junge Herr von der Rezeption. "Kommen Sie" fordert er dich auf. Eine der griffbereit liegenden Zimmerkarten verschwindet in deinem Bademantel und du folgst ihm.
*****
Kapitel 12
Wird er dich nun erst in den Aufzug und dann durch die beliebte Lobby führen? Aber deine Befürchtungen sind unbegründet. Es gibt einen zweiten Aufzug, der euch direkt zum Spa-Bereich fährt. Es duftet, nicht nur nach Chlor, auch nach anderen Essenzen.
"Möchten Sie einen Tee?" fragt der nette Herr. Du nickst und er gießt dir in ein kleines Teeglas ein. Du nimmst den Tee, bedankst dich und nippst. Eine junge Frau in einer weißen Hose und einem hellblauen Shirt tritt zu euch. "Kommen Sie" sagt auch sie zu dir.
Du folgst ihr, der nette junge Herr bleibt zurück. Im Spa-Bereich siehst du keine anderen Gäste oder Angestellte. Ihr betretet einen Raum, der abgedunkelt ist und in dem neben einer schwachen indirekten Beleuchtung unzählige Kerzen brennen. Außerdem scheint von hier aus der Duft zu kommen, der den ganzen Bereich erfasst hat.
"Mein Name ist Maura" stellt sich die junge Frau vor. Du verzichtest auf die Nennung deines Namens, denn sie kennt ihn sicherlich. Ob sie wirklich Maura heißt oder sich nur so nennt, weil der Name deinem so ähnlich ist? Maura breitet frische Handtücher auf einer zentral im Raum stehenden Massageliege aus. Alle einheitlich in einem schönen Farbton. Malve wahrscheinlich, aber nicht final zu erkennen bei dem hier herrschenden Licht. Du stehst und schaust ihr zu. Viel könntest du auch nicht tun.
Maura tritt zur Seite und zeigt auf die Liege. Sie streckt die Arme aus, um deinen Bademantel abzunehmen, den du ausziehst und ihr gibst. "Auf den Bauch", sagt Maura dann. Du kletterst auf die Liege, die dir relativ niedrig erscheint, um bequem massieren zu können. Insbesondere, wenn eine Masseurin größer ist als Maura, die deine Größe hat. Oder ein Masseur. Aber als du liegst, fährt Maura die Liege per Knopfdruck auf die für sie richtige Höhe. Hier ist an alles gedacht.
Aus den unsichtbaren Lautsprechern kommt typische Musik in einer solchen Umgebung. Elektronische Instrumentalklänge, die untermalen und nicht ablenken von den Sinneseindrücken aus Licht, Aromen und schließlich auch Berührungen. Schon bevor Maura mit der Massage beginnt, haben sich deine Brustwarzen zusammengezogen, dass sie fast schmerzen. Und im Raum ist es warm, die Handtücher sind sogar vorgewärmt. Aber dich hat eine Empfindung ergriffen, die man als erregt bezeichnen kann.
Maura beginnt an deinem oberen Rücken, nachdem sie dir eine warme Flüssigkeit auf die Haut gegossen hat. Ihre Hände sind stark, sie erreicht die tiefer sitzenden Muskelpartien im Nacken und im Rücken. Über den mittleren und unteren Rücken fährt sie fort mit einer Massage deiner großen Gesäßmuskeln, deinen Oberschenkeln und deinen Waden. Immer mit Hilfe von warmem Massageöl, das eine weitere Duftkomponente mit sich bringt.
Sie macht keine medizinische Massage, sondern eine zum Wohlfühlen. An Stellen, an denen du etwas verspannt bist, erfasst dich ein leichter Schmerz, aber das ist eher die Ausnahme. Die zweite Behandlungswelle ist zarter, fast zärtlich. Mit einer Art und Weise, die ein Mann als Masseur wohl nicht hinbekommen würde. Sie fährt mit einer Handkante zwischen deinen Pobacken entlang und stoppt auch beim Erreichen deiner Vagina nicht.
Du hattest nie Sex mit einer anderen Frau. Auch keine Fantasien in dieser Richtung. Wenn du dir andere Konstellationen vorstellst als du mit einem Mann, dann ist es ein Dreier mit zwei Männern. Aber nie du mit einer anderen Frau und einem Mann. Aber es hat sich manches geändert, erst recht in deinem Kopf. Warum nicht auch das.
Maura verweilt kurz zwischen deinen Beinen, aber noch nicht sehr intensiv. Dennoch entfährt dir ein wohliges Stöhnen. Vielleicht willst du ihr auch signalisieren, dass sie nicht aufhören soll. Und es gibt kein Anzeichen, dass sie aufhört. Erneut gießt sie dir Öl auf den Rücken. Dann nimmt sie kurz beide Hände von dir. Du hörst ein ganz feines Geräusch und ahnst, dass sie ihr Shirt auszieht. Dass sie unter dem Shirt keinen BH trägt, hattest du gleich erkannt.
Mit der nächsten Runde massiert sie deinen Rücken mit ihren Brüsten. Das Gefühl ist unbeschreiblich schön und komplett neu für dich. Die Musik, der Duft, die Wärme des Öls und nun auch noch die Weichheit ihrer Brüste. Während sie diese auf deine Haut drückt, kümmert sich ihre rechte Hand um deine Möse. Sie fährt, nachdem sie deine Oberschenkel ein klein wenig auseinander gedrückt hat, beständig mit der Handkante deine Schamlippen entlang.
Mit Zeigefinger und Mittelfinger bearbeitet sie zärtlich deine Perle. Dein Stöhnen nimmt zu, als Zeichen des Genusses. Du weißt längst, dass sie nicht aufhören wird dabei, es sei denn du stoppst sie. Was du nicht tun wirst. Dann sagt sie leise: "Dreh dich um." Und du wendest dich vom Bauch auf den Rücken, siehst nun zum ersten Mal die nackte Maura, die nicht nur ihr Shirt, sondern auch ihre Hose abgelegt hatte. Sie ist wunderschön, mit einem dunklen Hautton, Brüste und Bauch glänzen im Kerzenlicht vom Massageöl.
Du weißt nicht, ob du die Augen schließen oder öffnen sollst. Maura fährt fort mit der Massage und nun stehen zuerst deine Brüste im Mittelpunkt der Behandlung. Deine Nippel sind durchgehend aufgerichtet und es besteht auch keine Aussicht, dass sie sich beruhigen werden. Deine Vagina pocht, deine Beine sind wieder leicht gespreizt, als wolltest du sagen: "Vergiss sie nicht!"
Maura streicht mit ihren Brüsten über deine Brüste und als du die Augen geschlossen hast, auch über deinen Hals und dein Gesicht. Dann richtet sie ihre volle Aufmerksamkeit auf deine Vagina. Und von den nächsten Minuten bekommst du zwar alles mit, aber mit so vielen Eindrücken, dass du später nicht nachempfinden kannst, was genau sie gemacht hat. Du weißt nur, dass sie nichts nutzt außer ihren geübten Händen und ihren Brüsten.
Der erste Orgasmus lässt nicht lange auf sich warten. Er hebt dich geradezu von der Massageliege, du scheinst einen Moment zu schweben. Dein Körper zuckt, als bekämst du Stromstöße. Maura legt dir ihre linke Hand auf die Stirn, wie um dich zu beruhigen. Aber ihre rechte Hand streicht weiter über deine Klitoris und deine Schamlippen, was dich alles andere als beruhigt. Ihre Finger dringen in dich ein und sie streicht wieder mit ihren Brüsten, die auch in zwei stehenden Nippeln münden, über dein Gesicht. Verweilt mit einer Spitze kurz an deinen Lippen.
Es dauert nicht lange und du wirst erfasst von einer weiteren Welle. Und es fühlt sich wirklich an wie mehrere Wellen hintereinander. Du kannst nicht entscheiden, ob das jedes Mal ein eigener Orgasmus ist, aber es interessiert dich auch nicht. Als die Wogen abebben, legt dir Maura eine Hand auf den Bauch und eine auf den Venushügel und lässt dich verschnaufen und mit geschlossenen Augen zur Ruhe kommen. Als Deine Atmung langsamer wird, nimmt Maura ihre Hände von deinem Körper und reibt mit weichen Tüchern das Öl ab. Dann schlüpft sie, wie du durch die halb geöffneten Augen sehen kannst, in ihre Kleidung und verlässt langsam den Raum.
Du bleibst noch ein paar Minuten liegen und genießt die Atmosphäre und deinen Körper. Dann setzt du dich langsam auf, kletterst mit weichen Knien von der Liege, schlüpfst in deinen Bademantel und verlässt ebenfalls den Massageraum.
*****
Kapitel 13
Marc spricht noch, als du wieder ins Hotelzimmer kommst. Es ist kurz vor 19 Uhr und du hast keine Vorstellung, wie der weitere Abend verlaufen soll. Die letzte Stunde verlief definitiv anders als du es dir vorgestellt hättest. Du läufst leise durch die Suite, Marc reagiert nur mit einem kurzen Lächeln, während er redet. Du wirfst einen Blick ins Schlafzimmer mit dem riesigen Bett und einem überdimensionalen Fernseher an der Wand und entdeckst noch einen kleineren Raum. Eine Art begehbarer Kleiderschrank.
Da fällt dir ein, dass du deine eigenen Sachen noch in der Reisetasche hast. Du holst sie schnell und packst die paar Sachen aus, die du mitgebracht hast. Platz ist genug, auch wenn du überrascht bist, wie viele Kleidungsstücke von Marc sich hier befinden. Eine ganze Reihe von Anzügen, deutlich mehr Hemden, weitere Hosen, Jacken und anderes. Die Schubladen öffnest du gar nicht, das steht dir sicherlich nicht zu.
Dann gehst du zurück ins Bad, schließlich sind große Teile deines Körpers mit Resten von Massageöl bedeckt. Auch wenn Maura zärtlich mit Tüchern deinen Körper gereinigt hat, möchtest du so nicht in andere Kleidung schlüpfen, falls das notwendig sein wird. Und du kannst dir nicht vorstellen, dass Marc dir "elegant" vorgeschrieben hat, nur für die Taxifahrt von der Firma ins Hotel. Ausschließen kannst du allerdings bei ihm nichts.
Bei geschlossener Badezimmertür, eine Schiebetür aus satiniertem Glas, drehst du das Wasser auf und stellst dich unter die Dusche. Deine Hochsteckfrisur schonst du, die Haare sind auch verschont geblieben vom Öl. Selina hat dir die Frisur so gemacht, dass du sie nur ein wenig zurecht zupfen musst, damit der Stil erhalten bleibt. Du reinigst deinen Körper gründlich, den Rücken so gut du kannst.
Ein Brummen lenkt dich plötzlich ab und du siehst, als du dich umdrehst, Marc vor dem Spiegel, der sich elektrisch rasiert. So unrasiert kam er dir gar nicht vor, jedenfalls weniger als bei eurer ersten Begegnung. Er hat seinen Oberkörper entblößt und du siehst seinen durchtrainierten Rücken. Ob er nach dem Rasieren noch zu dir unter die Dusche kommt?
Wegen der Konzentration auf seine Rückansicht hast du gar nicht gemerkt, dass er dich im Spiegel sieht. Du hebst eine Hand und winkst ihm kurz zu. Er lächelt wieder und fährt mit der Rasur fort. Du entscheidest dich, die Dusche zu beenden, er wird schon protestieren, wenn das die falsche Entscheidung war. Du nimmst das große Handtuch vom senkrechten Heizkörper neben der Dusche, der allerdings aufgrund der Jahreszeit noch nicht gewärmt ist, und trocknest dich langsam ab.
Du gibst Marc die Chance, zu intervenieren, was er aber nicht tut. Seine Rasur ist beendet und er sieht dich via Spiegel an. "Ziehst du dich bitte wieder an?" Das ist weniger eine Frage als vielmehr eine Anweisung. "Wir gehen essen." erläutert er dir noch. Nach der Massage und der damit verbundenen Erotik und nun mit der Dusche bist du hungrig geworden. "Wie schön!" sagst du deshalb. "Ich habe Hunger und dachte schon, ich sei heute auf Diät." lachst du. Dabei schaust du an deinem nackten Körper hinunter, wie um zu prüfen, ob eine Diät angebracht ist oder nicht. Ist sie nicht.
Es gibt keinen Grund für Scheu, so dass du dich nackt im Bad bewegst. Auf einer gemauerten Ablage stehen verschiedene Flaschen und Behältnisse. Du schaust dir an, was sich darin befindet und nimmst eine Körperlotion, öffnest den Verschluss, riechst daran und empfindest das Aroma als sehr angenehm. Du reibst deinen Körper, vor allem Brüste, Bauch, Oberschenkel und Arme mit der Milch ein. Marc ist mittlerweile unter der Dusche, verweilt dort aber nicht lange. Eure nächste Aktivität wird ein Essen sein, das merkst du.
Als er sich abtrocknet, sagt er: "Der Tisch ist für 19:30 Uhr reserviert." Du ahnst, dass nicht sehr viel Zeit bleibt bis dahin, weswegen du direkt deine Unterwäsche und Strümpfe, die weiterhin verteilt über dem Wannenrand und auf sonstigen freien Flächen verteilt sind, anziehst. Ganz wohl fühlst du dich zwar nicht dabei, keine frische Wäsche anzuziehen, aber du hast von den edlen Dessous keinen Ersatz mitgenommen. Und deine eigene Unterwäsche eignet sich nicht für das Cocktailkleid. Aber du hattest Höschen, BH und Strümpfe ja auch nur zwei Stunden an, wenn du richtig rechnest.
In den nächsten Minuten versuchst du von deinem Make-Up zu retten, was zu retten ist. Zumindest im gedämpften Licht des Bads bist du mit dem Ergebnis einigermaßen zufrieden. Vielleicht geht es jetzt etwas mehr in Richtung Vamp als in Richtung Lady. Aber es ist Abend und ihr geht essen. In Dessous und auf Strümpfen verlässt du das Bad. Der Himmel draußen ist noch hell, die Dämmerung aber nicht mehr allzu weit. Du nimmst das tolle Kleid von der Garderobe und schlüpfst hinein. Und weil sich die weißen Badeschlappen optisch nicht gut machen zum Rest, ziehst du auch gleich wieder die Pumps an.
Ein Blick auf dein Smartphone zeigt, dass es nur noch ein paar Minuten bis halb acht ist. Nur noch die Lederjacke und deine kleine Handtasche und du bist ausgehfertig. Deiner Tochter schreibst du eine kurze Nachricht, dass nun die Abendveranstaltung beginnt und du dich morgen früh meldest. Du setzt dich auf die Lehne des Ledersessels, nachdem du eine Fashion-Zeitschrift genommen hast, die unter anderen bereit lag und blätterst sie durch. Die Stücke, die dir Monique ausgesucht und am Ende auch ausgewählt hat, wären eins zu eins geeignet, um hier abgebildet zu werden. Und bestimmt ist es das eine oder andere Stück auch.
Marc ist mittlerweile wieder im Anzug, eine Krawatte bleibt auch heute weg. Er reibt in der Nähe der Zimmertür mit einem weichen Lappen, den er aus einer Schublade unter der Garderobe entnommen hat, seine Schuhe noch glänzender als sie waren. "Gehen wir?" fragt er. Und du springst geradezu auf, nicht nur weil du Hunger hast. Du nimmst die Lederjacke vom Bügel, Marc hilft dir beim Anziehen. Der Luftzug, der dabei entsteht, fördert sogar einen Hauch Chanel No. 5 zutage, der Massage und Öl und Dusche überstanden hat.
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