Beste Freunde 11 (fm:Schwul, 3305 Wörter) [11/22] alle Teile anzeigen

Vanida machte nun auf Geheimniskrämerei um meinen Schulabschluss. Wenn sie telefonierte und ich kam dazu, beendete sie schnell das Gespräch.

Und so kam der Freitag, Lust hatte ich wirklich nicht darauf. Lieber hätte ich den Tag mit ihr im Bett verbracht. Aber da war sie stur wie ein Esel. Ich versuchte sie sogar geil zu machen, aber keine Chance. Streichelte und küsste ihre Latte, aber null. Es war schon fast ein Ritual morgens. Geduscht werden, Frühstücken, dann wurde ich von ihr gestylt, diesmal sehr dezent, keine grellen Farben und zum anziehen gab sie mir ein weißes Höschen, ein weißes Hemd, einen dunkelblauen, knielangen Bleistiftrock, schwarze, blickdichte Strumpfhose, schwarze Pumps mit einem breiten Absatz etwa 4 Zentimeter hoch und dazu passend zum Rock ein Sakko. So hätte ich auch in einer Bank arbeiten können. So brachte mich Vanida zur Schule. In der Aula waren schon meine Mitschüler mit Eltern und Verwandtschaft. Ich war nur mit Vanida. Es tat schon ein wenig weh. Ich nahm Platz in einen der Stuhlreihen. Schnell setzten sich Schüler und Schülerinnen neben mich. Freundlich und verständnisvoll. Ich wunderte mich. Sollte in den letzten Tagen noch etwas hier passiert sein? Dann wurden die Zeugnisse verteilt, jeder musste nach vorne kommen und das Stück Papier abholen.

Dann sagte meine Rektorin: "Nun, Tim..Entschuldigung! Lara, kommst du bitte nach vorne."

Ich zwängte mich durch die Stuhlreihe nach vorne. Dann sah ich es. So alleine war ich doch nicht hier. Zirka vierzig Leute aus dem Fitnessstudio waren hier und klatschten oder hatten ihre Handys gezückt um meine Zeugnissübergabe zu filmen. Meine Community war gekommen, sogar einige Lesben waren dabei. Beinahe hätte ich vor Freude wieder geheult. Als ich vorne stand und mein Zeugnis bekam, sagte meine Rektorin: "Liebe Lara, leider mussten wir das Zeugnis noch auf deinen alten Namen ausstellen. Aber das gesamte Kollegium und auch ich, können dir bestätigen, dass du deine Reife mit Sicherheit erreicht hast. Und wir wünschen dir heute Abend auf der Feier, den tollsten Abend deines Lebens. Aber wir sehen uns heute Abend ja noch einmal "

Doch erst einmal gab es vor der Schule mit meinen ganze Freunden und Freundinnen Sekt zum Anstoßen. Dann packte mich Vanida unter den Arm.

"Komm, Diva. Du hast heute noch einen straffen Zeitplan."

Sie war jetzt nicht nur Freundin und Geliebte, sondern auch Managerin und Mutter.

Zuerst ging es zu meiner schwarzen Friseuse Beyonce. Sie und ihre Mitarbeiterinnen erwarteten mich schon. Ich bekam eine Hochsteckfrisur. Danach zu Vanida in ihr Nagelstudio. Obwohl meine Finger- und Fußnägel noch perfekt waren, erneuerte sie alles. Dann wurde mir ein perfektes Make Up aufgelegt. Vanida epilierte mich noch am ganzen Körper und natürlich wieder wurden meine Augenbrauen gezupft. Das Ganze hatte schon vier Stunden gedauert, noch drei Stunden bis zum Ball. Nun ging es nach Hause. Sie hatte mir ein rotes Seidenkleid gekauft. Bis zu den Knöcheln, aber ein Schlitz an der Seite bis zur Hüfte. Es war schulterfrei und da ich null Tittchen besaß, wurde es mit doppelten Teppichklebeband einfach an meiner Brust festgeklebt. Dazwischen bekam ich kleine Silikoneinlagen. Damit wenigstens etwas Wölbung da war. Ein rotes Seidenhöschen und goldene Sandaletten mit acht Zentimeter hohen Pfennigabsätzen und vielen Glitzersteinchen. Viele Armbänder, eine Perlenkette, lange Ohrringe mit Steinchen und ein Diadem. Ich sah fast aus wie Katharina Hephurn. Noch eine halbe Stunde.

"Willst nicht mal langsam ein Taxi rufen?": fragte ich schüchtern.

"Mal dir mal darum keine Gedanken. Ich hoffe du kannst lange in deinen Schuhen stehen und tanzen."

"Wer will schon mit mir tanzen?"

Aber da hörte man auch schon der Straße, das tiefe Knattern von Motoren.

"Deine Eskorte ist da.": sagte Vanida zu mir. Ich schaute aus dem Fenster. Vier Bears waren gekommen mit ihren Harleys und dazwischen eine Stretch-Limousine.

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