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Crash Day (fm:Fetisch, 6595 Wörter) [6/6] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Mar 18 2023 Gesehen / Gelesen: 2967 / 1986 [67%] Bewertung Teil: 9.08 (13 Stimmen)
"Der Tag war ultimativ sensationell", bekundet Vera am Abend. Er begann mit einem vergnüglichen Tête-à-Tête. Doch unerwartet überschlugen sich die Ereignisse.

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© Olli2 Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Klicken Sie hier für die ersten 75 Zeilen der Geschichte

Chicago Estate Company, die Chefs einer großen Bank aus Frankfurt, solvente Investoren, jede Menge Leute aus Politik, Verwaltung, den Medien und so weiter."

Sie streicht über sein flaches schwarzes Haar und drückt ihm ihre Lippen auf den Mund.

"Der mehrere Hundertmillionen Euro schwere Deal mit der Chicago Estate Company hat in der letzten Zeit für ziemlich viel Furore in der Öffentlichkeit gesorgt. Für das Areal der alten Maschinenbaufabrik gab es noch einen Mitbewerber aus China, der auch einen Gewerbepark dort errichten wollte. Es heißt, die Chinesen hätten ein vielfach überteuertes Mindestgebot erhalten als die Amerikaner", behauptet Frank.

"Du weißt doch, wie das in dem Business gewöhnlich so läuft, insbesondere dann, wenn zwei rivalisierende Antipoden mitspielen", skizziert Vera, die ihre herabhängenden hellblau-verwaschenen Jeansbeine leger baumeln lässt, den umstrittenen Coup. Die langstieligen, spiegelblanken schwarzen Pumps sitzen perfekt angepasst an ihren nackten Füßen. Ein feingliedriges Kettchen aus Roségold verziert den rechten Knöchel.

"Wie bist du überhaupt zu der Ehre gekommen?"

Vera schmunzelt. Sie greift zur Leiste seines Hemds, knöpft diese mit ruhigen Fingern vom Hals bis zum Hosenbund auf und sagt dabei leise: "Ich war drei Wochen in Dubai wegen dieser Cybercrime-Affäre."

"Ja, stimmt. Was ist daraus überhaupt geworden?"

"Ein voller Erfolg", lächelt die 25-jährige Privatdetektivin souverän. "Mir gelang es, hinreichend belastbares Material zu finden. Mein Klient, ein Anlagenberater aus Düsseldorf, hat daraufhin die Kripo eingeschaltet. Aus dem Fall bin ich raus; mein Honorar, satte sechzigtausend Piepen, hat er mir vorgestern überwiesen. - Also ..." Vera zieht das geöffnete Hemd aus der Hose und weitet es auseinander. "In Dubai lernte ich einen süßen, duften, smarten Typ kennen."

"Soso", resoniert Frank ironisch-misstrauisch.

"Dem gehört eine Securityfirma - mittelgroßer Laden, guter Ruf, nicht weit weg von hier."

Sie umarmt seinen Rumpf und übersät die linke Brust mit sanften Küsschen.

Frank petzt die Lider zu.

"Wir kamen ins Gespräch - auch im Bett!" Grüne Augen schielen über das waagrechte Stirnpony abtrünnig zu ihm hoch.

"Du kleines Biest!"

Zwischendrin murmelnd, liebkost sie, milde schmatzend, nun die andere Brust. "Er hatte schon einen Vorvertrag mit Chicago. ... Organisation. Infrastruktur. ... Catering. ... Entertainment. ... Objekt- und Personenschutz. ... Er lud mich ein, ... bei ihm ... als freie Mitarbeiterin ... einzusteigen."

"Hast du etwas Zeit?", fragt Frank, linde stöhnend. Auf seiner Stirn und den von Veras Hand entblößten Oberleibpartien kullern winzige Schweißperlen.

Vera blickt ihn zugetan an. "Ja. Aber spätestens um zehn muss ich weg. ... Frank", säuselt sie, "ich will mit dir schlafen, hier auf dem Tisch kannst du mich nehmen, tief in mich eindringen. ... Meine geile Muschi hat Appetit auf deine heiße Creme!" Frivol grinsend krault sie ihren Schritt.

Schnaufend tritt Frank zwei Schritte zurück. Er zieht den Sakko aus, wirft ihn auf den Teppich.

Heißatmend schnallt Vera, ihren Partner mit großen Pupillen bewundernd, den breiten schwarzen Ledergürtel auf.

Frank reißt sich das Hemd vom Leib.

Vera löst den geprägten Bronzeknopf aus dem Stoffloch.

Er macht sich an der Hose zu schaffen.

... Das silberne De-lux-Smartphone piept.

"Shit!", flucht sie laut.

Mit beiden Händen die bis zum Oberschenkel heruntergelassene Anzugshose haltend, wendet Frank genervt den Kopf zum Fenster hin.

"Ausgerechnet jetzt!", sagt Vera verärgert, die Jeans zuknöpfend. Ihr schöner Po gleitet vom Schreibtisch. Sie umläuft diesen auf spitzen, hochhakigen Heels. Hake und Schnalle des wedelnden Gürtels klirren. Sie nimmt das ebenso lärmende wie vibrierende Handy, wischt mit dem Finger drüber, hält es sich ans Ohr, meldet sich mit "Privatdetektei Vera Kühn. Guten Morgen!", grüßt dann sofort mit "Hi Tom!" und nimmt barbusig auf dem gepolsterten Chefsessel Platz, hinter dem ein mehrtüriger Wandschrank steht. Den nackten Rücken aufs kühle Leder zurückgelehnt, hört sie den Ausführungen des Anrufers zu.

Frank weiß nicht so recht, was er machen soll. Vorsorglich zieht er, einen zerknirschten Ausdruck bietend, das Beinkleid wieder über das Becken und knöpft es zu. Er beobachtet Vera, die zwischendrin immer nur "ja", "was" oder "verdammt" sagt, während sich ihre mädchenhaft liebliche Miene zunehmend ernst verdüstert.

2

"Ich bin jetzt am Objekt C, Zielpunkt zwei", spricht Vera in ihr Handy. Die Pumps klacken auf verstaubtem Asphalt. Zur Jeans trägt sie einen hellgrauen Blazer, unter dem ein blendendweißes bauchfreies Shirt schimmert. Neben ihr erstreckt sich eine 20 Meter lange ziegelrote Backsteinwand.

"Also, wann habt ihr den Bau mit der Wärmebild-Drohne zum ersten Mal vermessen?"

Das Umfeld besteht aus ruinösen Baracken, Chemietanks, Bauschutt, Schrotthaufen, Abfallcontainern, Fässern, von wilden Gräsern überwucherte Bahngleise sowie einer verrosteten Dampfrohrbrücke, die quer über Veras dunkelblauen Mini Cooper verläuft. Der Schlag des Autos steht offen.

"Gestern um sechzehn Uhr, ohne Befund. Okay! Und danach habt ihr, wie geplant, die Bewegungssensoren und die Überwachungskameras installiert?"

Die mit ziegelroten Backsteinen gemauerte Wand bildet die hintere Frontseite eines 35 Meter hohen, massiv gebauten Getreidespeichers, der um die Mitte der 1920er Jahre errichtet worden ist und trotz seiner architekturgeschichtlichen Bedeutung seit etlichen ungenutzten Jahrzehnten fortschreitend zerfällt.

"Lösen die Melder Alarm aus, seht ihr mich?", fragt sie, den niedlichen Kopf zum gegenüberliegenden Ort wendend, wo Hunderte vermodernde Holzpaletten, reihenweise aufgestapelt, gelagert sind. Sie winkt grüßend.

Die Rundbogenfenster entlang der 40 Meter stolzen Längsfassade besitzen keine Glasscheiben mehr, einige von ihnen sind zugemauert oder mit grauem Beton verfüllt oder mit hölzernen Latten verschalt worden. Zudem zeigt der verwitterte Backstein oberhalb des dritten Stockwerks verrußte Spuren, was unschwer auf einen Brand schließen lässt.

"Funktioniert - ist bei der Qualität der Geräte ja auch nicht anders zu erwarten. Und wann habt ihr den nächsten routinemäßigen Kontrollflug gestartet? ... Heute Morgen, kurz nach acht. Hm!"

Vera wirft einen flüchtigen Blick auf ihre hochpreisige goldene Armbanduhr. "Und die Videoaufzeichnungen habt ihr komplett ausgewertet? ... Nichts. Bis auf unsere eigenen Leute, die Patrouille liefen, kein fremder Mensch weit und breit entdeckt."

Still überlegend verweilt sie einen Moment auf dem Fleck. "Tom", sagt die brünette, prinz-eisenherz-frisierte Detektivin schließlich, "wenn jemand in den Speicher eingedrungen ist, dann nicht von hier aus". Vera dreht sich zur Seite; die Pumps knirschen auf grob asphaltiertem Untergrund. Sie fokussiert die rote Wand, an deren Mauerwerk mittig eine stählerne Leiter angebracht worden ist. Ursprünglich vom flachen Dach bis zur Ebene des Betriebshofs führend, wurden vor Zeiten aus Sicherheitsgründen die ersten drei Meter entfernt.

"Von außen kommt niemand auf herkömmlichem Weg in den Bau rein. Wegen Einsturzgefahr wurden alle Türen und - mit Ausnahme der höheren Etagen auf der östlichen Frontseite - auch sämtliche Fenster zugemauert", weiß Vera zu berichten. "Wenn du mein Gutachten gründlich gelesen hast, dann müsstest du wissen, dass mir bei der Sichtung der Baupläne ein Schacht aufgefallen ist, der vom Kellergeschoss zur Kanalisation führt. Der Typ vom Bauamt sagte mir, dass der Schacht mit einem Deckel verschlossen sei und der Zugang vom Kanal zum Schacht wiederum mit einer Stahltür gesichert sei. Er hat mir davon sogar Fotos gezeigt. - Vor einer Woche genügten mir diese Informationen - aber jetzt ..." Verdrossen beißt sie sich in die Unterlippe.

Vera wird unruhig, sie stakst, Toms aufgebrachte Stimme hörend, hin und her. "Super! Echt super!", fährt es dann laut aus ihr heraus. "Tom, herzlich willkommen zur ersten, weltweit einmaligen, saugeilen Worst-Case-Premiere! Wir können uns wirklich beglückwünschen, ich bin richtig begeistert! Onkel Murphy würde uns bestimmt einen Pokal stiften", spottet sie, bissig in den azurblauen Himmel schauend.

"Dir ist klar, dass wir die Polizei verständigen müssen, und dir ... - lass mich ausreden - dir ist wohl auch die Folge davon klar, dass das Event komplett ins Wasser fällt und die Chicago Estate Company uns in Regress nehmen wird. - Aus der Traum von den eins Komma acht Millionen Euro!"

Sie bleibt stehen, besinnt sich, nimmt Ruhe und Haltung an. "Okay! Tom, Lamentieren hilft uns keineswegs weiter, jetzt ist situatives Krisenmanagement gefragt. Denk an das Image deiner Firma. Wir haben nur noch eine Chance und wir müssen sofort handeln!"

Erneut blickt sie rüber, hinauf zur steilen Wand mit ihren aus abgeflachten Rundstahl gefertigten Steigeisen. Ein für Leitern dieser Höhe übliches, sie umschließendes Schutzgitter fehlt.

"O doch! Du hast mich richtig verstanden. ... Tom, ich gebe keine Gewähr darauf, dass mein Vorgehen die Veranstaltung letztendlich retten könnte, aber ich muss partout wissen, was in dem verdammten, hässlichen Scheißbunker los ist. ... Hör auf mit mir zu diskutieren, wir haben keine Zeit mehr. Deine Leute haben nur eine Wärmequelle sondiert, ergo nur eine Person, die sich im Sektor der Fenster auf dem fünften Stockwerk aufhält", erläutert Vera die missliche Lage, die sich am entgegengesetzten Ende des Hochspeichers den für die Sicherheit des Events Verantwortlichen ungewollt bietet. Denn dort gibt es noch intakte Fenster mit teils versehrten, teils aber auch zerschlagenen Scheiben, von denen aus man ein vortreffliches Panorama auf den benachbarten, durch eine Mauer getrennten, mit weißen Partyzelten, Bühnen und Dixie-Klo-Batterien ausgestatteten Festplatz hat.

"Schluss jetzt! Du sorgst dafür, dass deine Crew kein Aufsehen erregt. Wir müssen täuschen. Alles läuft ganz normal. Sollten die ersten VIPs eintrudeln, dann versorge sie erst einmal im Empfangszelt mit einem Gläschen Sekt und halte sie damit bei Laune. Wenn jemand fragt, sagst du einfach, es laufen noch organisatorische Vorbereitungen. Und was uns beide angeht: Wenn ich oben bin, werde ich dich anrufen. Danach stoppst du die Uhr. Sollte ich mich fünfzehn Minuten später nicht mehr bei dir gemeldet haben, musst du mit allen dir zur Verfügung stehenden Mitteln a tempo aktiv werden. - Verstanden? Tschau!"

3

Unter ihren blanken Sohlen spürt sie die warmen, von der stetig heißer werdenden Sonne gequälten Stahlsprossen. Das roségoldene Kettchen am rechten Fußknöchel brilliert im klaren Licht. Die Zehen sind weinrot lackiert. Senkrecht ragt die Wandsteigleiter hinauf. Die schwarzen Pumps wie auch der graue Blazer ruhen auf dem Beifahrersitz in Veras dunkelblauem Mini Cooper, der jetzt schon fünf Meter unter ihr steht und dessen merklich kleiner werdendes Wagendach der mittelgroß gewachsenen Lady beim Aufsprung zur ersten Sprosse behilflich war.

Schnittig klettert sie, gleichmäßig atmend, die ziegelrote, 35 Meter hohe Backsteinwand hinauf. Vera schwitzt. Ihre ständig am Lauf der beiden Holme bewegten Hände hat sie, um ein tödliches Abgleiten zu verhüten, mit fingerlosen Kletterhandschuhen geschützt. Der Lack der Nägel verrät den gleichen weinroten Ton wie der auf ihren Zehen.

Ab und an blickt die schwindelfreie, sportlich Trainierte nach oben oder mal zur Seite. Mittlerweile hat sie die 10-Meter-Marke erklommen. Durch den hautengen Stoff der weißen BH-Kuppen stechen die Knospen ihrer Brüste hindurch. Schweißnass glänzt der praktisch freie Oberkörper, und Vera ist froh, dass sie sich, als sie vorhin aus dem Kofferraum nötiges Equipment nahm, viel Wasser trank und eine Mineralstofftablette einnahm, doch noch dazu entschlossen hatte, auf ihr Shirt zu verzichten - unnötige Kleider kann sie jetzt nicht gebrauchen.

Niveau 15. In flottem, rhythmischem Takt wechseln ihre gepflegten nackten Füße die aufwärts führenden Tritte. An der rechten Hälfte des breiten Gürtels, beinahe schon die knackigen Kurven des Gesäßes berührend, hängt ein Holster, in dem eine entsicherte polizeiübliche Pistole steckt, während am linken Riemenbogen ein Bündel Handschellen in einer speziell dafür bestimmten Halterung auf seine Verwendung wartet.

Niveau 20. Vera legt im Tempo einen Schongang ein, sie rationiert ihre Energie. Die Luft hier oben riecht frischer. Doch die Sonne sticht. Sie spürt die strapazierten Muskeln genauso wie das unwillkommene Vibrieren des Smartphons in der rechten Gesäßtasche. ,Idiot! Doch nicht jetzt!", denkt Vera, Tom vor sich sehend, und erinnert sich plötzlich an Frank, an die letzten mit ihm gemeinsam verbrachten Minuten vor Toms Casandra-Ruf, der ihr einmütiges Verlangen nach sexueller Hingabe gründlich vereitelt hat.

Niveau 25. Vera schnauft. Schweiß fließt über ihr feinzügiges Gesicht. Das Haar ist klamm, Ponysträhnen kleben an der Stirn. Aus der Tasche am linken Pobacken ragt ein vollmunitioniertes Ersatzmagazin heraus. Ächzend klettert sie, mit laut klopfendem Herz, weiter. ,Wer um alles in dieser verfluchten, herrlichen Welt ist jemals hier hochgestiegen?", fragt sie sich, zugleich an Schornsteinfeger oder Kranführer denkend. In Tschechien nahm sie an einem Anti-Terror-Training teil, bei dem sie selbst einen meilenweit bekannten Fabrikschlot erklommen hatte.

Niveau 30. ,Wenn ich jetzt einen Krampf bekomme, kann Tom einpacken! Mir wird es dann sowieso schnurzegal sein, was aus der Chose letztendlich geworden ist." Vera hasst philosophisches Geschwafel. Sie, 25 Jahre jung, fließend Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch sprechend, ist Pragmatikerin, eine auf logischen Prinzipien und sicherem Instinkt wandelnde Realistin. Freunde, Kollegen, Klienten oder Bekannte fürchten ihre punktgenau treffsichere, scharfgestochene rhetorische Eloquenz.

Niveau 32. Vera hegt eine besondere Vorliebe für extreme Herausforderungen. Die talentierte Privatdetektivin ist mehr die nüchterne Rechnerin als eine blinde Draufgängerin: Risiken und Chancen sind Größen, mit denen sie kritisch kalkulieren kann, unter dem Strich leitet sie das möglich Machbare für ihr Tun oder Lassen ab. Niemals hätte sie sich auf dieses halsbrecherische Wagnis eingelassen, würde sie nicht ihre eisern erworbenen Fähigkeiten und Konditionen kennen.

Niveau 34. Vera glüht. Gleich wird die Tortur vorbei sein. Aber was geschieht danach? Ihr Timing ist eng getaktet: Sie muss sich auf die Schnelle erholen, ihren Body lockern, Power tanken, mit Magnesium angereicherte Traubenzuckerplättchen, die sie sich eingesteckt hat, zerkauen, während sie Tom kontaktiert. Dann ticken die 15 Minuten. Sie weiß, dass das jenseits der zum Ergreifen nahen Brüstung gelegene Endziel - im Inneren des Kornsilos - ungleich gefährlicher sein wird als der bis jetzt zurückgelegte Etappenweg, für den sie höchstens eine billige Medaille bekäme!

Die letzten vier Sprossen sind in Reichweite, doch sie hält, kräftig ein- und ausatmend, den Rücken zum Abgrund geneigt, kurz inne. Ihre nassen Sixpacks zucken. - Am Gürtel klemmt neben dem Pistolenholster eine zirka 3 cm dicke und 12 cm große, weiß beschriftete anthrazitfarbene Dose, deren Kopf weder aus einem Sprühventil noch aus einer Versiegelung für Getränkekonserven besteht. Der kleine würfelähnliche Aufsatz geht in einen flach nach unten geknickten Bügel über, der über das Gürtelband eingeschobenen ist. Am Würfel steckt ein fingerbreiter, aus dünnem Draht gewundener Ring.

4

Friedlich kauert er kniend an einem der kaputten Fenster. Sein kantiger Schädel lässt sich unter der darübergestülpten schwarzen Sturmhaube leicht erahnen. Einen dunklen Militäroverall tragend, inspiziert er durch einen Feldstecher das gemächliche Treiben auf dem planierten Areal der ehemaligen Fabrik, das, von einer Mauer getrennt, neben dem Gelände des steinernen Kolosses liegt.

Seine robuste Gestalt flößt Respekt ein. Direkt neben ihm liegt eine zusammengebaute Präzisionsflinte sowie auch eine Vollautomatikpistole. Gelassen nimmt er die rechte Hand vom Fernglas weg und greift, weiter durch die Linsen spähend, zu einer Dose, die eine nach Gummibärchen schmeckende Wachhaltebrause beinhaltet. Die Szenen auf dem vorgelagerten Platz fest im Blick der ausgeschnittenen Augenpartien behaltend, gönnt er sich einen Schluck aus ihr.

Irgendwo scheppert eine andere Dose auf steinigem Boden.

Verschreckt lässt er die Büchse fallen. Sein Kopf saust nach rechts, hin zur Tür, welche das einstmalige, hier taghelle Chefzimmer mit dem mehr finsteren Domizil der Sekretärin verbindet.

Der kostbare Feldstecher fällt nieder. Schreiend jagt er, den kullernden anthrazitgrauen Zylinder erkennend, wie eine Rakete hoch.

... Ringsumher verschwindet alles; es ist, als würde hier im Raum aus dem Nichts ein neues Universum mit gewaltigem Knall entstehen: heiß, grell, laut - alle Sinne absolut betäubend!

Die gezündete Schockgranate entfaltet ihren Effekt: Geblendet vom Blitz verliert er die Orientierung, die Detonation dröhnt tief in den Ohren. Wankend versucht er, sein Gleichgewicht zu regulieren, aber er kann weder sehen noch darüber befinden, ob er nun steht, liegt oder irgendwo herumwirbelt - und dennoch meint er, sich permanent an etwas zu stoßen.

Rasant schnell traktiert Vera, abgesetzte Laute von sich gebend, seinen Leib mit Fäusten, Handkanten, Armen, Ellbogen, Knien und Füßen. Die zeitlich nur vorübergehende Ohnmacht des Attentäters nutzend, setzt sie ihn mit einer rapiden Abfolge kombinierter Krav Maga-Techniken endgültig außer Gefecht. Er torkelt, jault und krächzt.

Schließlich springt sie zurück, dreht sich, auf dem linken Bein stehend, mit fliegendem Haar stürmisch um die eigene Achse und wuchtet den baren Fuß gegen seine vermummte Wange. Während er halbwegs zur Seite driftet, wendet sie ihm hurtig den Rücken zu, schert, über die linke Schulter blickend, das seitengleiche Bein schnurgerade nach hinten aus und prescht, einen asiatischen Kampflaut kreischend, voll in seine Magengrube hinein. Schmerzklagend krümmt er zusammen. Mit den in fingerfreier Kurzware gehüllten Händen ergreift Vera seinen starken linken Arm, setzt ihr linkes Jeansbein schräg vor seine wackligen Unterschenkel und fegt ihn kopfüber schwungvoll vom Boden weg.

Bäuchlings rumst er auf den rauen Estrich. Dort ohne jede Regung liegend, steigt sie, die Handschellen aus der Halterung am Gürtel nehmend, breitbeinig über ihn. Vera geht in die Hocke, prüft zunächst seinen Puls, kreuzt dann seine Arme und rastet die stählernen Fesseln an den Gelenken ein.

Draußen erschallen Martinshörner. Noch bevor Vera die Granate warf, schickte sie ihrem Partner eine WhatsApp, woraufhin er die Einsatzkräfte alarmiert hat.

Wer sich unter der Haube verbirgt, interessiert sie im Moment nicht. Sie steht auf, atmet entspannt durch. "Das war's", sagt sie leise, verächtlich von oben zu ihm runter blickend. "Du Arschloch vermasselst mir die Show nicht!"

Sie wischt sich die ponygesträhnte Stirn. Schniefend ratscht sie die Klettverschlüsse der Handschuhe auf, streift sie ab und wirft sie auf eine Stelle neben dem Liegenden. Sie führt die Arme zum Rücken, öffnet das Band des BHs, der daraufhin federleicht hinab sinkt.

Nass schimmern ihre leicht gebräunten, von Frank vor knapp einhundert Minuten liebkosten Brüste. Eine wohltuende Frische auf der Haut spürend, fährt sie sich nochmals mit dem Handrücken über das Gesicht, ehe sie das silberne De-lux-Smartphone aus der Gesäßtasche zückt, es aufklappt, eine App betätigt, den Apparat unter die feuchten Strähnen hindurch ans Ohr schiebt, ihren blanken linken Fuß auf den Nacken des Täters setzt und Toms Stimme erwartet.

5

,Dreihunderttausend Euro!"

"Wir zahlen!" - "Okay, komme sofort!", rufen hintereinander zwei Männer in Veras Nähe.

,Dreihunderttausend Euro!", denkt sie, in dunklem Jackett und weißem Shirt auf einem Barhocker am Mahagoni-Tresen einer noblen, Ragtime beschallten Cocktailbar sitzend.

"Getrennt oder zusammen?" - "Ich spediere!" - "Okey-dokey!" Drei Männer lachen.

,Erst hat Tom meinen Anteil von 56.250 Euro auf immerhin 70.000 erhöht ..."

"Macht fünfunddreißig-siebzig." - "Gebe vierzig." - "Thanks!"

,... und dann kam Mister Wonder, der CEO von Chicago Estate, und verkündigte mir, dass seine Gesellschaft meinen lebensgefährlichen, couragierten Einsatz mit dreihunderttausend Euro honorieren werde!"

"Ich begleite Sie nach draußen." - "Ah, Sperrstunde!" - "Aber da drüben sitzt noch die hübsche junge Dame." - "Gehört zum Haus." - "Ach so!" - "Bestimmt die Geschäftsführerin, oder?"

,Bescheuert ist dabei nur, dass ich mit Chicago keinen Vertrag habe. Die fette Knete stellt eine außerordentliche Einnahme dar, die ich korrekt verbuchen muss, sonst gibt's Ärger mit den Geiern vom Finanzamt", überlegt sie, den Zeigefinger in die leere Cocktailschale tippend.

"Möchtest du noch einen?"

,Morgen muss ich unbedingt mit meinem Steuerberater sprechen - Klaus ist raffiniert, kennt alle Tricks und Kniffe."

"Hallo, Vera!"

"Ja!" Sie schreckt auf.

"Sorry!", entschuldigt sich Sam. "Ich wollte dich nicht stören. Möchtest du noch etwas trinken?"

Schneeweiß strahlen seine Zähne.

"Gerne!", antwortet sie, ihr Handy checkend.

Seine Haut ist dunkelbraun wie edelherbe Schokolade.

"Aber mit dir zusammen und auf meine Rechnung."

Der 34-jährige Afroamerikaner bereitet für sie einen frischen Cocktail und für sich selbst einen Longdrink zu. Sam besitzt die Figur eines igelschnittigen Basketballers. Sein Hemd ist weiß, die Krawatte silbern, die Hose schwarz. Er schiebt das Glas zur dankend nickenden Vera rüber.

"Cheers!", prosten sie sich zu, die Gläser hebend. Vera nippt nur. Tom genehmigt sich einen größeren Schluck.

"Du wirkst so erschöpft", stellt er fest. "Das kenne ich gar nicht von dir. Hast du Stress?"

"Der Tag war ultimativ sensationell", erwähnt sie, leicht seufzend.

"Da war ja heute Morgen richtig was los gewesen im alten Industriegebiet. Hast du davon gehört?"

"Beiläufig", sagt sie leise, verstohlen auf das Smartphone starrend. - ,Tut mir leid, Sam, aber die Lüge muss sein."

"Mannomann, ein Killer soll sich in so einem alten Bunker verschanzt haben. Den hat die Höhenrettung mit einem Hubschrauber abtransportiert." Er schüttelt den Kopf. "Angeblich stecken die Chinesen dahinter. Naja, erzählt wird viel. ... Aber die Party ging trotzdem protzig über die Bühne - typisch für uns Amis", lächelt Sam, aus New York stammend und zum Glas greifend.

,Ja, stimmt, unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen", resümiert Vera still. Sie selbst war bis zum Schluss dabei, bewaffnet mit zwei Pistolen: eine am Bund ihres Rocks, den sie sich zuvor, nach gründlicher Dusche, angezogen hatte, und eine im vom Jackett verdeckten Schulterhalfter. Auch sie nimmt einen Schluck.

"Ich bin mal gespannt, was morgen auf der Pressekonferenz dazu so alles gesagt wird. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen. Das BKA ist eingeschaltet, Interpol auch, sogar der Verfassungsschutz mischt mit", zählt Sam auf.

,Zu meinem Glück kennst du, lieber Sam, nicht meine Rolle, die ich zwangsläufig in dieser Geschichte habe spielen müssen", sinniert Vera, nachdenklich den klaren Cocktail mit dem fruchtbestückten Spießchen rührend. ,Mein Stolz ist bescheiden, niemand soll erfahren, dass ich diejenige war, die mutwillig den Attentäter überwältigt hat. Offiziell waren es die Bodyguards von der Chicago Estate Company gewesen, sonst keiner. Darauf habe ich mich mit Chicago, Tom und den Behörden einvernehmlich geeinigt. - Andernfalls würde die Presse mir die Bude einrennen. Diese Publicity benötige ich nicht für meine Karriere. Dreihunderttausend Euro hin oder her. Mit soliden Aufträgen bin ich zur Genüge bestens versorgt, einige musste ich sogar ablehnen."

Sie gähnt.

"Du bist müde."

"Ach, nicht so doll", meint Vera, das Kinn auf gefaltete Hände stützend. "Im Moment fühle ich mich bei dir echt gut aufgehoben."

"Freut mich", lächelt Sam. Er greift zum Glas, trinkt es aus und fragt: "Soll ich dir einen fetzigen Muntermacher mixen - diesmal auf meine Kosten."

"Nett von dir", sagt sie, zwinkernd. "Aber ich bezahle ihn auch."

Der hochwüchsige Barkeeper geht ans Werk, greift nach Flaschen, Obst und anderen Zutaten, füllt dosierte Mengen in den Shaker, den er virtuos schüttelt. Aufmerksam schaut Vera seinem kunstvollen Zelebrieren zu.

"Bitte schön!" Er serviert ihr den Drink, dessen frisches Grün der Farbe ihrer Iris gleicht. "Zu deinem Wohl!"

"Danke! ... Hmmmm!" Sie stürzt ihn hinunter, fast schon despektierlich. "Geil!", attestiert sie, mit schleckender Zunge das leere Glas betrachtend.

"Noch mal dasselbe?", grinst Sam.

Sich mit der Zungenspitze die Lippen wischend, stellt sie das Glas auf die Theke und sagt: "Nein, Danke! Der haut ganz schön bottom-up-mäßig rein, ich spür's schon. Grandios, wirklich. Dein Drink macht mich total happy!"

Veras Handy piept. Angewidert rollt sie die Augen. "O nein, entschuldige bitte!"

"Keine Ursache."

"Privatdetektei Vera Kühn. ... Ah, hallo ... ähm, einen Moment bitte." Sie nimmt das flache Gerät vom Ohr und flüstert Sam zu: "Ich geh mal rüber in den Nebenraum."

"Okay!"

Locker rutscht Vera vom Barhocker runter. Der gestraffte schwarze Stoff ihres wadenfreien Rocks rauscht. Mit eilig klackenden, barfuß getragenen Pumps stakst sie in ein von der Schänke nicht einsehbares Separee. Sam sieht ihr, die Gläser, aus denen sie getrunken haben, einsammelnd, nach.

Derweil setzt er den Geschirrspülautomat in Gang, wischt die Theke, schaltet die große Beleuchtung aus, stellt die Hi-Fi-Anlage ab und prüft, den Hals von der silbernen Krawatte befreiend, die Kasse. Hin und wieder hört er Veras Stimme, sie spricht meist leise, zwischendrin lacht sie auch mal.

Während er die Einnahmen routiniert aufrechnet, fühlt er sich plötzlich von einer seltsamen Stille umgeben. Angespannt horcht sein linkes Ohr in die Richtung des Zimmers, in das Vera verschwunden ist. ... Nein, er hört sie nicht. Entweder labert ihr Gesprächspartner ohne Punkt und Komma auf sie ein, oder sie hat das Telefonat längst beendet. ... Ist sie zur Toilette? Wenn, dann wäre sie ja an der Bar vorbeigekommen. Und selbst das reizende Timbre der Stilettos hätte er eigentlich zwischendurch mal hören müssen.

"Vera!", ruft Sam.

"Vera!!", wiederholt er, diesmal lauter werdend.

Sam stutzt. Er legt den Kugelschreiber weg, verlässt die Schänke hinter dem meterlangen, edelhölzernen Tresen, läuft um eine Ecke, riecht ihr süßes Parfum und ...

... bleibt wie versteinert vor der Schwelle zum holzvertäfelten Separee stehen!

Grüne, vom scharfen, liniengeraden Pony überschattete Augen durchröntgen ihn.

"Vera!", staunt er, mit erdrosselter Stimme.

Im Nabel blinkt das goldene Knöpfchen.

"Hi Sam!"

Er schluckt.

"Du hältst mich jetzt bestimmt für total verrück, nicht wahr?"

"Ähm, äh, ja, ... nein", stottert er, verlegen grinsend, die cool dreinschauende Brünette wundernd betrachtend. Mit gestikulierenden Händen nach Rat suchend, findet er endlich die richtigen Worte und sagt lächelnd: "Die Ladys stehen auf meinen Muntermacher - aber so gigantisch durchgeschlagen hat der bisher noch nie!"

"Vielleicht hast du dich im Rezept ein wenig vertan", schmunzelt sie.

"Na, manchmal experimentiere ich ein bisschen."

"Komm doch rein." Sie weitet die Schenkel auseinander. Am rechten Knöchel glitzert das roségoldene Kettchen.

Sachte tritt er über die Schwelle, seine Beine schlottern leicht. Ihm wird heiß.

Schmale, penibel rasierte Haarstreifen säumen die Schamlippen.

"Dein Muntermacher war absolut klassengeil - und ich finde, dass du genauso aufregend lecker schmeckst, wenn nicht sogar noch eine Nuance besser!" Lupenrein ist ihre dezent gebräunte Haut, makellos und sauber.

"Du kannst dich immer so gut ausdrücken", schmeichelt Sam. Seine Augen leuchten wie bei einem Kind, dass an Heilig Abend vor dem Christbaum steht. Er beißt sich in die Lippe.

Stramm sitzen ihre perfekt geformten Cup-25B-Brüste, auf denen harte Knospen thronen.

"Es wird Zeit, dass wir beide endlich intim werden, miteinander schlafen", flüstert sie, nur in schwarzen Pumps vor der kurzen Seite eines Tisches stehend.

"Mädchen", haucht er hingebungsvoll. Seine Schläfenarterie pocht.

"Willst du?", fragt sie leise, die Brüste mit kreisenden Händen streichend.

"O ja, Vera, du erfüllst mir einen großen Wunsch!"

Sie stemmt beide Hände auf die Tischkante und drückt ihren sportlichen Body durch.

Sam reagiert, er dampft, die Brauen zucken. Engagiert entkleidet er seinen dunkelhäutigen Leib: das Hemd, die Schuhe, gefolgt von der Hose, den Socken und ... dem violetten Herrenslip.

Sie hopst, Sams mächtigen Penis fokussierend, mit nacktem Po auf den leeren kastanienbraunen Holztisch hinauf. Der pralle Hoden ist enthaart.

"Komm!", winkt sie ihn herbei, die Oberschenkel einladend spreizend.

"Ich habe drüben eine Packung Gummis, wenn du willst, dann ...", bricht er abrupt ab, Veras verneinende Kopfgeste lesend.

"Nur wenn du darauf bestehst!"

"Ich bin gerade genauso unvernünftig wie du", feixt er, leger auf sie zu schlendernd.

"Wir beide werden unseren gemeinsamen Spaß gewiss nicht bereuen", kichert sie kess, ehe ihre Mimik wieder laszivere Züge annimmt. "Komm, Sam! Komm zu mir", wirbt sie nun, mit vier Fingern die gestylte Vulva reibend. "Ich will dich so fühlen, wie du bist; meinen Orgasmus mit dir teilen - und ich will auch dein Sperma in mir haben! - Vertrau mir! Ich vertraue auch dir!"

Er kommt an. Vera schaut zu dem hochwüchsigen Basketballer hinauf und nimmt den stämmigen, schräg stehenden Penis in die stille hohle rechte Hand. Ohne ein Wort zu verlieren, blicken die beiden sich lange an.

"Ich mag dich, Sam!", flüstert sie, den goldgeschmückten Hals streckend. Sein liebevoll beseeltes Gesicht fährt ihr entgegen.

Sie küssen sich, gemächlich, dann aber mit aufschnappenden Mündern, die sich mehr und mehr, von wirbelnden Zungen belebt, wallend verformen.

Ihn intensiv oral erforschend, rubbelt Vera zugleich eifrig sein Glied, während Sam sanft ihren Busen massiert. Sie kennen weder Ende noch Pause, beginnen stets da, wo sie meinten, eben erst aufgehört zu haben. Es dauert eine Weile, bis Sam eine neue Route auf seiner Reise entdeckt, mal an den im brünetten Helm verborgen liegenden Ohrläppchen knabbert oder mit breiter Zunge über die Wangen leckt, dann schmatzend vom Hals zu den Schultern wandert, die Achseln feucht umsegelt, erneut den Weg zum Hals findet und ...: Vera zuckt! Einen kurzen, aber spitzen Laut ausstoßend, wirft sie, Sams kitzelnde Zunge an der linken Brustwarze spürend, den Kopf nach hinten. Der Penis gleitet aus der Hand, und Vera stützt sich mit rückwärts ausgestreckten Armen auf der Platte ab, zischend ihr Gebiss zeigend.

Sich ein wenig in die Knie senkend, dabei ihre Oberschenkeln erfassend, liebt er ausdauernd Veras Brüste, wechselt ständig mit schleckender Zunge von der einen zur anderen Kuppe, die er nacheinander komplett einnässt. Heftig atmend hält Vera die Augen geschlossen, neigt sich indessen noch ein bisschen mehr zurück, damit Sam die niederen Regionen des flachen, vom Gang des Atmens getriebenen Bauchs mit zärtlichen Salven erobern kann.

"Du hast schöne Muskeln", erwähnt er, ihre Sixpacks küssend. "Treibst viel Sport, was?"

"Täglich", schnauft sie, an die vormittägliche Tour zum Dach denkend.

Sams Zunge kreist um den gepiercten Nabel.

Vera bibbert.

Er küsst die Ränder ihres Schoßes.

Sie bibbert und blinzelt wirr. Die Luft wird ihr knapp.

"Aaah!", schreit sie, das verzerrte Gesicht rasch zur Decke schwenkend - seine Zunge in der überhitzten Lustpforte spürend!

Ihr Unterleib zuckt. Sam stützt mit beiden Händen die fiebernden Taillen.

Er sticht, bohrt, hobelt, meißelt und saugt. Vera schluchzt. "Oh, oh, oh, ja, ja, ja", rattert sie, der Besinnung beraubt. Ihre Arme geben nach, der Oberleib gleitet auf die glatte Fläche des Tisches.

Sam kostet die Vagina, lässt sich Zeit, wird mal hastig, mal behäbig, und schaut in den kurzen Pausen, in denen er mit dem Finger amüsiert den Kitzler stimuliert, grinsend dem aus der Scheide tropfenden Sekret zu.

Vera ächzt. Ihre Beine schießen hoch, nehmen Sams Kopf in Arrest und drücken sein Gesicht plastisch in sie hinein. Sie speichelt, ihre Augen spiegeln Licht. Aus dem Stöhnen kommt sie nicht mehr heraus. "Oh, oh, ah, ah, ja, ja ..." Sie haut um sich, rollt den auf Holz gebetteten Kopf hin und her. Die ordentlich gebürstete Helmfrisur verstrubbelt.

"Gut! Guut!! Guuut!!!", brüllt sie aufsteigend, die Beine von ihm lösend. ... "Sam, bitte! ... Ich explodiere! Aber du sollst dabei in mir sein!"

Locker steht der Keeper auf und wischt sich, immerzu fröhlich grinsend, mit dem Unterarm den Mund ab. "Aber das Spielchen war so crazy-geil. Ey, Vera, echt: Ich hab selten so ein tolles Girl gehabt, das derart heiß abging."

Rücklinks liegend pustet sie so heftig, als hätte sie eben erst einen Marathonlauf hinter sich gebracht. "Keine fünf Sekunden länger, und ich hätte einen Orgasmus bekommen!", sagt sie, allmählich Erholung findend. "Aber", sie reckt sich auf, "ich möchte, dass wir beide genital vereint sind, wenn wir zusammen kommen!"

"He, Mädchen, alles Roger!", schmunzelt Sam, die Arme ausbreitend und sie herzend.

Abermals küssen sie sich, intensiv und lange. Abschließend rutscht Veras Mund über Sams Kinn und Hals zu den Brüsten runter, die sie abwechselnd mit gedehnten Lippen und sanften Zungenschlägen liebkost. Milde stöhnend stiert er mit flackernden Lidern die Decke an.

"Bist du bereit?", fragt sie dann, Sams Hintern mit den Händen packend. Er nickt. Sie beugt sich runter zum Glied, leckt die Eichel und sagt: "Du musst jetzt sehr fleißig sein."

Den Penis zwischen Mittel- und Zeigefinger geklemmt, richtet sie sich auf der Tischkante aus, schwingt beide Beine in die Waagrechte und schmiegt sie eng an Sams Taille. ... Vorsichtig rückt er vor. ... Millimeter um Millimeter gleitet der dunkle Pint durch die helle Zange hindurch. ... Gespannt schließt Vera die Augen. ... Sie zittert. ... Ihre Lippen spalten sich. ... Sie fletscht den Mund, zieht die Hand vom fleischigen Stamm zurück - und stöhnt, den Kopf arg ins Genick pressend, ekstatisch auf.

"Du bist in mir!", haucht sie, seinen Rücken umarmend, ihn sehnsüchtig anblickend. "Nimm mich bitte hoch."

"Na, dann mache ich dich mal ganz groß, meine kleine Süße", witzelt Sam, mit der linken ihr Kreuz stützend und die rechte Hand unter die knackige Pobacke schiebend. Sich indessen delikat küssend, hebt er sie vom Tisch auf und schwenkt die nun an ihn Hängende in die freie Flucht des holzvertäfelten Zimmers.

"O Sam!", keucht sie, die Beine an seinem Gesäß kreuzend. "Du steckst total in mir! Mehr geht nicht!"

Umschlungen je die reibende Haut des Anderen spürend, küssen sie sich weiter. Und es ist Vera, die mit pulsierend pochendem Becken den Geschlechtsakt initial einleitet.

Sam kontert sofort, er stößt, während ihre Zunge wild in seinem Mund wühlt, von unten nach oben mehrfach zu. Dennoch mindert er zügig seine Dynamik, gibt schließlich passiv nach und überlässt Vera die Führung, deren rhythmisch zuckender Rumpf sich schnell eintaktet.

"Great!", juchzt er, ihren wippenden Po haltend. "Du reitest mich im Stehen! Geil!"

An Sams Nacken geklammert, federt ihr Body hoch und runter. Sie stöhnt weich. Ihre Augen sind geschlossen.

"Du hast es voll drauf, Mädchen", keucht Sam. "Die irre Nummer machst du doch bestimmt nicht zum ersten Mal!?"

Vera kichert. "Neugierig?"

"Ich denke an die Guys, die du hier in der Bar abgeschleppt hast. Warst du mit denen auch im Bett?"

"Wir liebten uns da, wo wir uns eben am besten gefielen", umschreibt Vera ihre Antwort, sanft schwingend, die behaarte Stirn an seine kahle gelehnt.

"Wer waren die Kerle? Freunde von dir?"

"K-K-K: Kumpels-Kollegen-Kontaktmänner."

"Kontaktmänner! - Hey, Undercover-Agent-Sex! Hört sich richtig konspirativ an."

"Ts! Das ist weniger spannend, als man landläufig gemeinhin annimmt."

"Ist das der Grund, warum du dir keinen neuen festen Freund mehr zulegst?"

"Warum gönnst du dir keine neue feste Freundin?", stöhnt sie, gleichmäßig zuckelnd, ihn offen anblickend.

"Weil ich", grinst Sam, "viele schöne, aufregende Frauen kenne."

"Genau das wollte ich hören", schmunzelt Vera, ihre zierliche Nase an seine breite stupsend. "Ich hatte schon lange das Bedürfnis, mit dir zu schlafen, Sam", fügt sie hinzu und startet, ohne das Tempo des pumpenden Beckens zu ändern, ein neues Küss-Manöver.

"Drück mich bitte gegen den Pfeiler", fleht sie schließlich in sein Ohr.

"Mach ich", bestätigt Sam. "Rutsch mir aber bitte nicht ab."

Der Puls ihres Pos, den er achtsam hält, lässt nach. Behutsam befördert er die fest an ihm hängende Lady zu einem frei stehenden, aus Mahagoniholz gezimmerten Stützpfeiler: vier Schritte vor, zwei weitere nach links.

Vera öffnet die Augen. Ihr Rücken haftet auf der glatten Fläche der 40 Zentimeter breiten Kantsäule. "Danke!", sagt sie leise, zufrieden lächelnd und Sam zärtlich küssend. "Jetzt bist du dran!"

Im Nu stößt er zweimal hintereinander zu. Vera stöhnt immens auf, ihr Gesicht verkrampft sich. Sam hält inne, betrachtet sie, küsst sie, stößt wieder zu. "Gut so?"

Sie nickt, worauf er in sie hinein pocht, dauerhaft, mit abgesetzten, schon recht harten und speckig klatschenden Hieben, die Veras eingepferchten Body fortwährend aufwärts treiben lassen. Sie stöhnt und winselt wie eine Weinende. Ihre Haare toben durcheinander. Sie streckt den Hals, während ihr Becken Sams Schübe mechanisch reflektiert.

Schneller werdend meldet er, hastig atmend: "Ich komme gleich!"

Schweiß dringt aus allen Poren, ihre patschenden Körper glänzen. Veras Stöhnen steigert sich mit Sams Eifer. Wild strampeln jetzt ihre bislang an seinem Hintern gekreuzten Beine, bedrohlich jagen die langen spitzen Stöckel der schwarzen Pumps durch die Luft.

Sam legt einen Gang zu, wird aggressiver.

Veras Atem überspannt sich.

Sam stöhnt herbe Stakkato-Sätze heraus; sein Tonus steigt an, er wird steifer.

"Warte! Warte!", schreit Vera - spontan beide Beine zum ebenen Spagat emporreißend!

Tiefer denn je schlittert er in sie hinein! Reflexartig drückt Sam den Rücken durch - seine Eichel platzt!

Sie kreischt!

Sam brüllt!

Veras Kreischen wird schriller, sie gerät außer sich, wirft den Kopf umher. Ihre Spagatbeine vibrieren, die Stöckel schwirren.

- Mehrere Sekunden vergehen. Japsend rüttelt Sam sein Becken aus, während Vera noch ihre letzte Luststarre genießt, aus der sie allmählich zu sich kommt.

Ermattet lobt er sie: "Du warst spitze, Vera! ... Mann, war das eine Show!"

Schnaufend öffnet sie die grünen Augen. Verliebt lächeln sich die beiden an. Vera nimmt, die zur Gerade gespreizten Beine beibehaltend und Sams halb erschlafftes Glied in sich spürend, seine Wangen in die Hände, küsst ihn ausgiebig und sagt sogleich: "Du wohnst doch hier um die Ecke."

"Yes."

"Darf ich mich in deinem Bett ganz eng an dich kuscheln?"

"Klar!", grinst Sam.

Das Geräusch eines anhaltenden Autos dringt zu ihnen vor. Eine Wagentür wird zugeschlagen.

"Wer ist das?"

"Der Kurierfahrer von der Zeitung", weiß Sam. "Es ist gleich halb zwei, um diese Zeit lädt der immer vor dem Eingang ab."

"Ach so!" Sie schleckt sich die Lippen. "Ich hätte da einen Vorschlag."

"Bin ganz Ohr." Er küsst sie.

"Wir machen jetzt noch ein kleines da capo, genehmigen uns danach einen Absacker und ..." - ihn leidenschaftlich küssend verstummt sie, während Sam ganz diskret von vorne startet.

---

Draußen fährt der Transporter zur nächsten Station weiter. Seitlich vor dem Eingang zur Bar liegen gebündelte Packen mit Zeitungen, die in dünnen, durchsichtigen Folien eingewickelt sind. Unter dem Aufmacher des Lokalanzeigers "Chicago Estate trotzt Attentat! Wer steckt dahinter?" findet sich der zufällige Schnappschuss eines Hobbyfotografen. Aus verhältnismäßig weiter Entfernung zeigt das große Farbfoto eine dürftig bekleidete junge und - den Lichtverhältnissen geschuldet - blonde Frau, welche gerade im Begriff war, von der Wandleiter auf die Brüstung des Getreidesilos zu wechseln. In der Zeile darunter steht geschrieben: "Eine Security-Angestellte der US-Firma Chicago Estate Company beim Einsatz. In nur wenigen Minuten gelang es ihr, den Auftragsmörder zu überwältigen."

Ein Mann spaziert vorbei, stoppt an den Paketen, beugt sich runter und liest die Schlagzeile. Plötzlich merkt er auf, sieht auf die messinggerahmte Glastür. ,Da haben doch eben eine Frau und ein Mann geschrien?", meint er gehört zu haben. Er blickt hinein. Alles ist spärlich, geradezu romantisch illuminiert. Nur ganz hinten dringt von links her ein heller Lichtstrahl in den Saal hinein. Er lauscht. ,Irrtum", denkt er und schlendert unbefangen davon.



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