Die Ex-Chefin (fm:Ältere Mann/Frau, 4781 Wörter) | ||
Autor: Schwarz-Bunt | ||
Veröffentlicht: Mar 30 2023 | Gesehen / Gelesen: 21416 / 16129 [75%] | Bewertung Geschichte: 9.12 (113 Stimmen) |
Ich treffe meine ehemalige Chefin wieder, wir kommen ins Gespräch, und später folgt mehr |
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Ich war mal wieder beruflich in Hamburg unterwegs. Wie üblich ging ich nach der Arbeit noch an die Landungsbrücken. Trotzdem es hier oft von Touristen nur so wimmelt, bin ich gerne hier, ich mag das maritime Flair. Es war ein sehr warmer Spätsommertag, hier am Wasser wehte aber eine leichte Brise. An der Promenade standen eine Menge Leute, hielten ihr Smartphone, und klickten sich die Finger wund, um die Elbphilharmonie auf ihre Chips und auf die Server der Internetgiganten zu bannen. Es klickte in einer Tour, dabei hatten diese Dinger doch gar keinen Verschluss, sondern simulierten nur das Geräusch der längst aus der Mode gekommenen Knipskisten von früher. Unwillkürlich musste ich schmunzeln.
Da fiel mir eine etwas abseits stehende Frau auf. Sie war mollig, und hatte so einen Businessrock an, trotz der Wärme trug sie Strumpfhosen, und ein schwarzes Jäckchen über ihrer Bluse. Um den Hals hatte sie ein buntes Tuch und eine Sonnenbrille schützte sie vor der gleißenden Helligkeit, die heute herrschte. Sie hatte nicht wie die meisten anderen mit Fotografieren zu tun, sondern blätterte in einem Buch, und sah etwas unbeholfen aus. Sie ging jetzt einige Schritte beiseite und drehte sich suchend in die Runde. Irgendwie kam sie mir bekannt vor ... dieser Gang ... diese Gesichtszüge. Das war doch! Ja, das war Anne! Meine frühere Chefin. Ich überlegte. Es musste jetzt 25 Jahre her sein in etwa.
Ich schlenderte hin. "Guten Tag. Kann ich ihnen helfen"? "Oh ja, Danke, also ich suche den alten Elbtunnel. Aber der ist hier nirgendwo zu sehen"! "Kein Wunder", sagte ich. "Man hat ihn gut versteckt. In diesem wunderschönen, kuppelförmigen Gebäude dort. Wollen sie dort rüber, auf die andere Seite"? "Ja, ich will mal einen Blick auf das große Ganze haben. Hier ist ja alles so verbaut". "Ja, dort kann man sehr gut sehen. Die Gebäude. Die Elphi. Die Elbe. Schiffe. Wenn man genau hinschaut und ich sie hinüberführe, vielleicht sogar alte Bekannte". Ich nahm jetzt meine Sonnenbrille ab. Langsam drangen meine Worte zu ihr durch, dann schaute sie mich erstaunt an. "Jochen? Jochen"! "In voller Lebensgröße". "Mensch, dass ich dich nochmal wiedersehe. Wohnst du hier"? "Neee, aber in der Nähe. Ich hatte hier heute beruflich zu tun".
Ich schaute sie mir genau an. Sie hatte sich nicht wesentlich verändert. Sie hatte immer noch den dicken Hintern einer Frau, die mit dem Kaloriengehalt ihrer Nahrung kämpft, es aber noch schafft, das halbwegs im Zaum zu halten. Genauso, wie ich es mag. Den dürren Zicken konnte ich noch nie was abgewinnen. Auch die Haare waren noch so wie damals, sicher gefärbt. Sie musste jetzt knapp 70 Jahre alt sein. Auch im Gesicht sah sie noch knackig aus. Nur wenige kleine Fältchen. Anders als damals, hatte sie aber einen Lippenstift aufgetragen. "Bist du alleine hier in Hamburg? Was macht dein Göttergatte"? "Ach, der ist entflogen. Erst zu einer jüngeren. Und nach dem zweiten Herzinfarkt dann hoffentlich da wo er hingehört, in die Hölle". (Den ersten Infarkt hatte er schon während meiner Zeit in der Firma gehabt, und er war als notorischer Fremdgeher und Schürzenjäger bekannt). "ja, ich bin alleine hier. Wollte mal ein paar Tage Tapetenwechsel. Hör mal, es tut mir leid, daß du damals gehen musstest. Ich hatte ja keine Möglichkeit mehr, du weißt ja, der Insolvenzverwalter". "Schon gut", sagte ich. "Es hat mir ja nicht geschadet. Hab ne neue Firma gefunden und seitdem gut Geld verdient".
"Puh, da bin ich ja erleichtert". "Wollen wir los"? "Ja gut. Ist es weit bis da"? "Na, du siehst ja, wie breit die Elbe ist". "Na, werd ich schon schaffen". "Tragen kann ich dich nicht" scherzte ich. Sie ging los und ich hatte Gelegenheit kurz auf ihren knackigen Hintern zu gucken, bis ich sie einholte. Da kamen natürlich gleich die Erinnerungen von damals wieder....
Es war ein kalter Februartag. Wir hatten in einer großen Wohnsiedlung, die damals aus dem Boden gestampft wurde, eine Außenstelle, wo allerhand Material und Ersatzteile lagerten. Außerdem war da unser Sat Umsetzer mit den Einspeisepunkten. Wir hatten neues Material mitgenommen. Ich und Anne wollten Inventur machen, und ich musste außerdem einige Sachen umstellen am Umsetzer. Normalerweise machte das unser Meister, aber der hatte Urlaub und der andere Kollege, der das noch konnte, war krank. Also war ich dran. Ich fuhr also mit unserer Chefin dorthin. Es lag am anderen Ende der Stadt und ganz weit draußen, das war ja auch der Grund dafür, dass wir diese Außenstelle überhaupt hatten. Man brauchte bei wenig Verkehr über eine Stunde, in der Rush
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