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Meine Deutschlehrerin 1 (fm:Das Erste Mal, 1689 Wörter) [1/2] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: May 30 2023 Gesehen / Gelesen: 12509 / 9719 [78%] Bewertung Teil: 8.70 (46 Stimmen)
Ali, ein syrischer Flüchtling, möchte Deutsch lernen und seine Geschichten ins Deutsche übersetzen. Seine Deutschlehrerin hilft ihm Stück für Stück. Diese Hilfe entwickelt sich zu einer Art Freundschaft und die Freundschaft z

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© Ali Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Verwirrt, aber begeistert ging ich zur Sprachschule. Mein Name ist Ali. Ich komme aus Syrien und eins meiner Hobbys ist das Schreiben, doch mein Deutsch ist nicht so gut (gewesen), dass ich auf Deutsch schreiben kann. Allerdings versuche ich die ganze Zeit mit Ach und Krach meine bescheidenen Werke auf Deutsch zu übersetzen. Ich ging jeden Tag zur Sprachschule und wusste nicht, wie ich den Prozess beschleunigen konnte. Bis ich eines Tages zu meiner Sprachlehrerin ging und sie darum bat, meine Texte zu korrigieren. Sie entschuldigte sich sehr und meinte, dass sie kaum Zeit dafür hätte. Das hatte mich so sehr enttäuscht, dass ich mit dem Übersetzen für eine Weile aufhörte.

Nach ca. 3 weiteren Monaten konnte ich schon besser Deutsch. Ich hatte es zu meiner einzigen Aufgabe gemacht. Aufstehen, Deutsches Radio beim Kaffee und Zigarette hören. Nach der Schule die Hausaufgaben machen und dann eine Serie auf Deutsch schauen. (Mit Untertitel). Sogar Pornos wollte ich auf Deutsch schauen, was ich relativ schnell aufgab, denn es entfernte mich leider von der Sprache.

Pornos auf Deutsch sind Scheiße!

In dieser Zeit fragte mich dann meine Lehrerin, wo ich bei meinen Übersetzungen stünde.

Ich: "Ich habe es leider gelassen, da mir niemand helfen wollte"

Sie (Rike hieß sie): "Jetzt habe ich ein wenig Zeit, wenn du magst"

Ich: "das wäre super."

Wir verabredeten uns in einem Café und redeten über die erste Geschichte. Es ging dabei um die platonische Liebe zu einer Frau in Syrien. Rike hatte Schwierigkeiten, mich zu verstehen, denn in der arabischen Sprache werden viele "kitschige" Metaphern benutzt. So hatte ich z. B. die Hüfte der angebeteten Frau mit dem Rhythmus der syrischen Volksmusik verglichen (So harmonisch und atemberaubend) und beneidete jeden Stein, auf dem sie mal lief. Ich betete sie fast an, denn in Syrien Liebe besteht aus Worte und Worte sollen das "Anfassen" ersetzen. Ich liebte die syrische Frau und schrieb ihr eine Geschichte, die sie nie las, denn ich war

einfach

feige...

Rike fand mich und meine Geschichte sowohl amüsant, als auch lustig. "ich erinnere sie an die alten Zeiten" meinte sie und lachte. Wir kamen dann zum Ende zu einer Endversion, mit der ich auch zufrieden war. Wir saßen ca. 3 Stunden. Sie trank Wein und ich Cola. Ich hatte es sehr genossen, mit ihr darüber zu reden und es hatte mich wieder zum Schreiben ermutigt. Wir verabschiedeten uns und hatten ausgemacht, dass ich an die nächste Geschichte arbeiten soll, damit wir weniger Zeit dafür brauchen, was ich auch tat.

Kurz darauf trafen wir uns wieder. Dieses Mal sollte es um die Flucht gehen. Ich hatte einen Text geschrieben, in dem ich den Weg von Syrien bis nach Deutschland beschrieb. Besonders war das Schlauchboot und die grässliche Erfahrung, die ich damit hatte. Für mich war es mittlerweile relativ leicht, darüber zu reden. Für sie dagegen nicht. Sie fragte mich nach den genauen Bedeutungen, die ich impliziert hatte.

Rike: "Was meinst du mit der blauen leeren Seite?"

Ich: "Die leere, die ich im Meer sah und die Angst, dass es hier in diesem Moment vorbei wäre. Ganz alleine und ohne Zeugen, ohne die Tränen meiner Liebsten um meinen Verlust zu sehen und ohne Tschüss gesagt zu haben"

Rike hatte schon Tränen in den Augen und hatte mich ganz dolle umarmt. Ich wusste nicht, was ich machen soll. Ich war überrascht von ihrer Reaktion und gleichzeitig fühlte ich mich zu ihr sehr hingezogen. Ich sah Empathie in ihren Augen, aber auch Respekt und etwas Lust, was ich aber erst später erfahren hatte.

An diese Geschichte arbeiteten wir mindestens 5 Stunden. Dabei ging es auch um die ganze Geschichte von der Flucht und um die Zeit davor. Rike

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