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Der Gartenarchitekt

Marcel und Pia machten noch eine Woche Urlaub an der Ostsee, bevor in 2 Wochen wieder der Ernst des Lebens für sie begann. Sie hatten einen Schnitt gemacht und wagten gut 500 km von ihrem jetzigen zu Hause einen Neuanfang.

Marcel liebte die Bäderarchitektur in dieser kleinen Hafenstadt. Die alten Häuser und Villen verbreiteten ein Flair das unbeschreiblich war und seines Gleichen suchte.

Für Pia würde in 14 Tagen die Schule wieder beginnen und so gönnten sie sich noch ein paar erholsame Tage zum Faulenzen. Sie hatten kein Programm gemacht und wollten von Tag zu Tag entscheiden, wonach ihnen der Sinn stand.

Am Nachmittag kamen sie an, warfen ihre Taschen in ihre Zimmer und eilten schnurstracks zum Wasser. Die Luft, das Rauschen der Brandung und das Kreischen der Möwen zeigte ihnen deutlich...Urlaub.

Sie ließen sich in einem Café nieder und genossen die wundervolle Aussicht auf die Boote und das Meer. Mit Kuchen und Kaffee ließen sie es sich gut gehen. Alle um sie herum schauten zufrieden und glücklich, mit Ausnahme der Frau am Nebentisch. Eine Frau Mitte Dreißig, Übergebühr aufgebrezelt und mit strengem Dutt auf dem Kopf wirkte sie in dieser Idylle völlig deplatziert. Aber das war den Beiden egal.

Marcel wollte zurück zum Hotel und erst einmal die Koffer auspacken, um dann nicht zu spät zum Abendbrot im Hotel zu sein. Pia hatte da ganz andere Prioritäten. Sie wollte Action, was erleben, sie war total aufgekratzt schließlich hatte sie während der 8-stündigen Autofahrt größtenteils geschlafen. Bei Marcel hingegen setzten so

langsam Erschöpfungserscheinungen ein.

"In einer halben Stunde bist du im Hotel" machte er ihr ein kleines Zugeständnis.

Die Dame gegenüber schüttelte nur mit dem Kopf.

Marcel registrierte das zwar aber ignorierte es auch gleich wieder und ging ins Hotel.

Es war ein kleines, aber feines Hotel und man hatte von dem großen Gemeinschaftsraum, der auch als Speisesaal genutzt wurde einen wunderbaren Blick auf den Hafen und das Meer.

Marcel saß wie auf Kohlen. Seit 20 Minuten saß er nun beim Abendbrot und wartete auf seine heiß geliebte Pia. Inzwischen war eine ganze Stunde vergangen und er machte sich echt Sorgen, da sie selbst auf seine Anrufe nicht reagierte. Es war als wäre ihr Handy aus.

Schnellen Schrittes kam Pia auf ihn zu und noch ehe er etwas sagen konnte, fiel sie ihm ins Wort. "Ich weiß, ich weiß, mein Accu war alle und wir haben uns so amüsiert."

"Weißt du, was ich mir für Sorgen gemacht habe?" musste sich Marcel nun doch Luft machen.

Und gerade in diesem Moment, stand schon wieder diese komische Dame aus dem Café in der Tür, sah ihn an und schüttelte wieder mit dem Kopf. "Was soll das immer dachte er sich". Wendete sich dann aber doch wieder Pia zu. Sie machten zusammen Abendbrot und plünderten das Buffet. Ja Seeluft scheint ganz schön hungrig zu machen, dachte sich noch Marcel als er den Berg auf Pias Teller sah.

Sie erzählte voller Begeisterung, was sie in der Stunde erlebt hatte. Das sie einem Mädchen geholfen hatte, ihr Fischbrötchen vor einer gierigen Möwe zu retten und sie sich gut angefreundet hatten. Dieses Mädchen, welches Linette hieß, wohnte mit ihren Eltern zufällig auch hier im Hotel.

Sie ließen den Abend in Ruhe ausklingen. Obwohl Marcel immer noch das Gefühl hatte, das Pia ihm noch nicht alles erzählt hatte, schlief er dennoch ganz ruhig ein.

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