Denise - Die Trauzeugin (fm:Romantisch, 2802 Wörter) [1/3] alle Teile anzeigen

Als Fotograf, der sich hauptsächlich mit Pressearbeit und Veranstaltungen beschäftigt, kommt es nicht oft vor, dass ich Hochzeiten fotografiere. Ich habe diesen Bereich vor Jahren abgegeben, da ich nicht das Gefühl hatte, gute Arbeit zu leisten. Ab und zu passiert es aber dann doch, dass ich einen Auftrag annehme. Zumeist wenn Freunde irgendwie involviert sind. So auch dieses eine Mal.

Ein Freund aus meiner After-Work-Bierrunde fragte mich eines Tages, ob ich die Hochzeit seines Bruders fotografieren könnte. Ich zögerte, ließ mich dann aber überzeugen und sagte zu das Brautpaar zu treffen. Dieses Treffen verlief so wie alle Vorgespräche. Eckdaten wurden ausgetauscht, Wünsche besprochen, Möglichkeiten ausgelotet. Die Location versprach jedenfalls schon mal einiges. Nach der Kirche ging es in ein Hotel, wo die Feier stattfinden sollte. Direkt angrenzend befindet sich ein öffentlicher Park mit kleinem Teich wo wie die Fotos des Brautpaares machen könnten. Ich war offizieller Teil der Feier und sollte mich nicht als Dienstleister fühlen. So mag ich das.

Wir vereinbarten uns zwei Wochen vor der Hochzeit bei der Location zu treffen. Ich wollte mir alles mit dem Brautpaar anschauen und ev. auch ein paar Probefotos machen. Die beiden fragten dann, ob sie auch ihre Trauzeugen mitbringen könnten, da die auch noch etwas mit mir besprechen wollten. Ich sagte zu, war doch der Trauzeuge vom Bräutigam sein Bruder und gleichzeitig mein guter Freund. Die Trauzeugin der Braut kannte ich noch nicht, aber auf eine Person mehr kam es auch nicht an.

Der Termin kam und ich lernte die Trauzeugin kennen. Da wäre ich schon fast aus den Schuhen gekippt.

Denise war etwas jünger als ich und im Alter des Brautpaares. Sie war einen halben Kopf kleiner als ich und wirklich schlank mit endlos langen Beinen. Man könnte fast meinen sie bestand zu zwei Drittel aus Beinen. Ihre braunen langen Haare trug sie an dem Tag offen und umrahmten ihr Modelgesicht mit den leicht kantigen Zügen. Am Tag dieses ersten Treffens trug sie ein bauchfreies und Schulterfreies Top in rosa und eine dazu passende lange Hose. In ihrem Top zeichneten sich kleine, aber feine Brüste ab. Ich war sofort hin und weg, wahrte aber Professionalität. Immerhin wurde ich für diesen Auftrag auch gut bezahlt.

Wir gingen die Punkte und die Location ab. Es würde ein langer Tag werden. Am Morgen sollte ich schon bei den Vorbereitungen fotografieren. Danach die Trauung in der Kirche, die Paarfotos im Park, ein paar Stimmungsbilder des Empfangs und der Tortenanschnitt und ein große Gruppenfoto von oben. Danach ging es zum Abendessen und auf der Feier sollte ich alle Gäste für ein Erinnerungsalbum fotografieren. Die Trauzeugen kamen noch mit ein paar speziellen Wünschen, von denen das Brautpaar nix wissen sollte. Mit Denise zu reden war genauso angenehm wie sie anzusehen. Sie war positiv und offen, aber auch interessiert an meiner Arbeit als Fotograf. Sie hatte tatsächlich noch nie als Model gearbeitet. Ich versuchte während des gesamten Termins irgendwie herauszufinden, ob Denise vergeben war, konnte diese Info aber nicht subtil ausloten.

Ich machte nun die Probefotos, die dank tollem Wetter und Location recht flott erledigt waren. Denise habe ich dabei auch ein paar Mal fotografiert. Diese wollte ich ihr - auch ohne Hintergedanken - bei der Hochzeit überreichen. Hauptsächlich weil ich ihr zeigen wollte, wie toll sie als Model wäre. Wir verabschiedeten uns und noch eher ich im Auto war bekam ich auch schon eine Anfrage auf Social Media von Denise. Aber auch ihr Profil gabt nicht preis, ob sie gebunden war oder nicht. Es gab nämlich außer ihrem Nachnamen und einem Selfie als Profilbild gar nix preis. Sie dürfte nur dabei sein, um mit Menschen in Kontakt zu bleiben. Auch egal. Müssen ja nicht alle so extrovertiert sein wie ich.

Der Tag der Hochzeit kam und ich war wie immer in meinem Element. Das Brautpaar zog sich gerade an und bekam die letzten Handgriffe an den Frisuren, da stand ich am Gang und wartete auf den Bräutigam, der zuerst in Richtung Kirche fahren würde (dürfen sich ja nicht sehen ... komischer Brauch). Der Bruder des Bräutigams kam und wir begrüßten uns.

"Na, hast wohl ein Auge auf die Denise geworfen?", lachte er. "Was?

Klicken Sie hier für den Rest dieser Geschichte (noch 241 Zeilen)