Improvisations-Theater Der zweite Probenabend (fm:Dominanter Mann, 5436 Wörter) [2/3] alle Teile anzeigen

Kapitel 3 Der nächste Probenabend, diesmal in Begleitung

"Du denkst dran: Nächsten Donnerstag um 19 Uhr im Theater?" Der Anruf kam von Sybille, die meinte mich erinnern zu müssen.

"Logisch. Ich bin schon dabei, etwas Textliches auf den Bildschirm zu zaubern, dass ihr oder besser auch ich etwas zum Arbeiten und Spielen haben."

"Das klingt ja schon aufregend..."

"Übrigens, kann ich jemand mitbringen? Ich kenn da jemand aus dem Pressehaus, die selber auch schon mal Theater gespielt hat, diese Juliette Kamen."

"Kamen?" Sybille zögerte. "Ist das etwa die, mit unserem Zeitungsverleger, ähh liiert ist?"

"Sie schläft manchmal mit dem, das stimmt wohl. Aber wenn ich ihr sage, dass sie nichts ohne eure Zustimmung über euch schreiben darf, hält sie sich dran."

So ganz überzeugt hatte ich Sybille noch nicht.

"Ich hab schon einiges von der gelesen. Aber ob die Interesse hat, bei so ner Improbühne wie unserer mitzumachen?"

"Bille, wenn wir gesehen werden wollen, müssen wir uns auch um die Promotion kümmern und..."

"Aber grad von der? Die ist doch auch noch zusätzlich liiert mit diesem Kneipier neben dieser Pirnofilmklitsche, diesem Roger."

"Sie arbeitet für den, stimmt schon. Zeitweise, sogar bei dessen Veranstaltungen."

"Ich weiß nicht..." Sybille war immer noch etwas ablehnend.

"Geb dir nen Ruck. Wenn sie nicht zu euch passt, ladet ihr sie dann einfach wieder aus."

Ich hörte sie tief ausatmen. "Ich verlass mich auf dein Urteilsvermögen. Bring sie mit."

Juliette war von meinem Vorschlag auch nicht gleich begeistert gewesen, aber als ich ihr etwas von meinem ersten Castingabend erzählt hatte, musste sie doch schmunzeln und zeigte nun mehr Interesse.

Und so trafen wir uns fast pünktlich um 19 Uhr vor dieser alten Fabrik.

Ich war schon vor ihr auf diesem Parkplatz hinter dem Gebäude, als Juliette mit ihrem Mini ebenfalls langsam um das Haus herum kam.

Ich hatte sie in diesem Café von Roger kennen gelernt, danach auch etliche ihrer Artikel in der Tageszeitung oder ebenfalls in ihrem Blog im Netz gelesen. Wir kamen ins Gespräche, dabei hatte ich ihr teilweise vom meinem ersten Improabend erzählt und damit ihr erstes Interesse geweckt.

"Moin Juliette. Schön das du dich hergetraut hast."

"Nach dem, was du mir von deinem ersten Abend bei denen erzählt hast...

Ich bin eben auch ne neugierige Frau." Sie sah mich schmunzelnd an, "aber keine Sorge, ich werd denen nichts erzählen, was du mit denen schon alles getrieben hast."

Sie holte aus ihrem Wagen ein Laptop und ihre Digitalkamera.

"Juliette, ich hab nichts von Filmen und Bilder machen und so erzählt. Ich weiß nicht, ob..."

Sie winkte ab. "Keine Angst, ich will das Zeug nur dabei haben. Wenn, dann müssten mich deine Damen selber schon darum bitten."

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