Herbstblumen (22) Luisas Furien-Überfall (fm:Sonstige, 2073 Wörter) [22/64] alle Teile anzeigen | ||
Autor: Schwarz-Bunt | ||
Veröffentlicht: Oct 02 2023 | Gesehen / Gelesen: 3673 / 2695 [73%] | Bewertung Teil: 9.19 (21 Stimmen) |
Beim nächsten Stelldichein mit Ben dringt Bens Frau ein und macht Rabatz. Sie wird rausgeworfen. Ben taucht unter, aber seine Frau liebt ihn noch ... |
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Jetzt trat sie mit dem Bein an meine Couch und dann auch an meinen Couchtisch.
Ich ging hin und versuchte sie wegzuziehen, aber wieder riss sie sich los und machte weiter Luftboxen. Ich zupfte sie erneut am Ärmel und schrie "Raus aus meinem Haus"! Sie machte mit dem Arm eine abwehrende Bewegung, versuchte einen erneuten Tritt. Durch ihre Armbewegung war sie nun aber gehandycapt und trat in die Luft, ihr Knie traf dagegen die Tischkante. Sie schrie auf vor Schmerz, damit hatte sie nicht gerechnet und verlor das Gleichgewicht. Sie stürzte seitlich auf den Wohnzimmertisch und zertrümmerte dabei die gläserne Tischplatte, dann rollte sie auf den Fußboden daneben. Bevor sie sich wieder aufrappeln konnte, ergriff ich wieder ihren Fuß und zog sie Richtung Tür. Sie wehrte sich wie eine Furie, aber ich war nun gewarnt und wich ihren Tritten aus. Dank Laminat ging das über den Boden schleifen ziemlich gut.
Völlig unpassenderweise in der Situation registrierte ich, dass sie einen Rock an hatte. Ihre unteren Gefilde lagen wie auf einem Präsentierteller vor mir. Na ja, durch ihre Wehrhaftigkeit ziemlich zappelnd. Trotzdem sah ich ihren weißen Slip, der von prallen Schamlippen gespannt wurde. An den Seiten schauten einige Haare raus und verrieten eine unrasierte Muschi mit starkem Haarwuchs. Wie lange es wohl her ist, seit der der letzte Schwanz dort zu Gast war, dachte ich. Dann fing ich aber meine Gedanken wieder ein und konzentrierte mich auf die Abwehr der Bedrohung. Bei der Zwischentür versuchte sie sich festzuhalten, aber ihre Hand glitt ab. Nur noch ein paar Meter den Flur entlang. Dann war ich bei der Tür.
Verdammt, ich hatte einen Moment nicht aufgepasst, sie versuchte wieder gegen meine Hand zu treten. Ich ließ los und ihr Bein war frei. Ich griff es aber erneut und zog sie durch die Tür. Wieder versuchte sie sich festzuhalten, aber in dem Moment musste ihr lädiertes Knie irgendwo gegen gekommen sein. Sie schrie auf und ich konnte sie, da nun die Gegenwehr fehlte, einige Meter von der Tür wegschleifen. Ich spurtete zur Tür zurück und schloss diese. Nun konnte ich halbwegs durchatmen. Ich lief ins Wohnzimmer, wo Ben immer noch erschrocken auf der Couch saß, nahm das Telefon. Dann ging ich zum Küchenfenster, öffnete es. Da hämmerte sie schon gegen die Tür "Mach auf"! Ich rief heraus "Die Polizei ist unterwegs. Verschwinde, sonst kriegst du es mit meinem Baseballschläger zu tun"! Ich stellte mich so hin, dass sie mich sehen musste, wie ich scheinbar telefonierte. Beim Nachbarhaus gegenüber ging das Licht an und die Nachbarin rief "Ruhe hier, verdammt nochmal"!
"Ich zeig dich an wegen Körperverletzung!", rief die Furie. "Das war Notwehr! Außerdem warst du das selber! Ich hab dagegen noch tätlicher Angriff, Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung". Dann hörte das Bollern gegen die Tür auf, sie zog humpelnd und schimpfend von dannen, ich schaute ihr nach, bis sie in der Dunkelheit der Straße nicht mehr zu sehen war. Dann ging ich ins Wohnzimmer. Ben sah aus wie am Boden zerstört. Ich schaute mich um. Bis auf die zerstörte Glasplatte schien weiter kein Schaden angerichtet zu sein. Da keine Blutspuren zu sehen waren, hatte sie auch keine Schnitte vom Glas bekommen. Die Glasplatte war ein Einleger im Holzrahmen, das müsste über eine Glaserei recht gut zu besorgen sein. Erst mal sammelte ich die Scherben auf. "Deine Frau, nehme ich mal an"! "Ja", kam es seufzend von Ben. "Ist die immer so drauf"? "Nee du, Mann, so hab ich die noch nie erlebt. Meckern ja, aber handgreiflich ist sie noch nie geworden. Was ist denn jetzt mit dem Tisch"? "Mach dir keinen Kopf, ich kümmere mich darum".
An unser ursprüngliches Vorhaben war nun nicht mehr zu denken. Stimmung auf dem Tiefpunkt. "Und nun?", fragte ich. "Kann ich hier heute schlafen? Ich gehe morgen dann zu einem Kumpel". "Klar, kein Problem". Ich machte ihm das Bett im Gästezimmer zurecht, dann ging ich auch in die Heia. Am anderen Tag unterhielten wir uns noch ein wenig. Er meinte er würde zu seinem Kumpel gehen und sich erst mal krankschreiben lassen. Sonst würde sie ihn auf Arbeit abfangen. "Was meinst du, wird sie jetzt die Scheidung einreichen"? "Keine Ahnung. Und wenn, wäre das auch egal. Weißt ja, lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende". "Was willst du ihr erzählen beim nächsten Aufeinandertreffen"? Er überlegte eine Weile. "Na die Wahrheit". Nach kurzer Zeit fügte er aber noch hinzu "Na ja, den Dreier mit Monique lasse ich lieber weg. Nicht dass sie auf die auch noch losgeht".
"Besser ist das. Aber dass du ohne Frauen auskamst, das glaubt sie dir doch nie"! "Stimmt. Dann erfinde ich eben die gelegentlichen Zettelchen, die mir manche Barbesucherinnen tatsächlich zustecken". Er zwinkerte mir zu. Aha, war Monique also nicht die einzige. "Was würde denn bei einer Scheidung passieren? Habt ihr ein Haus? Kinder? Größere Vermögenswerte"? "Nee, haben wir alles nicht". "Na ja, dann wird sich der Impakt ja noch in Grenzen halten. Würdest du denn jetzt auch die Scheidung wollen"? "Wenn sich das nicht wieder einrenkt und radikal ändert, dann ja". "Nun ja, schauen wir mal". Nach noch ein wenig Gequatsche, zog Ben dann von dannen. Vorher hatte er mir noch von seiner Frau von früher erzählt. Da war sie schon ein Feger, in sexueller Hinsicht. Ich war gespannt, wie es weitergehen würde, aber es war nicht Ben, der sich meldete, es kam anders....
[Luisa]
Da lag sie nun, auf der Straße, wie ein Köter, den man einem Tritt gegeben hatte. Sie war wütend, unglaublich wütend. Sie stand auf und wollte ins Haus zurück, da durchfuhr sie ein stechender Schmerz im Knie. Hatte der da gegen getreten, oder war sie das selber? Sie wusste es nicht. Sie biss sich auf die Zähne und humpelte zur Tür, hämmerte dagegen. Sie war wütend, dass sie die Nebenbuhlerin nicht gefunden hatte. War die geflüchtet? Oder gab es gar keine? Aber die Indizien waren doch eindeutig. Wieder drohte der Typ mit der Polizei. Hörte man da etwa schon das Martinshorn? Sie merkte, dass sie jetzt im Moment nichts ausrichten konnte und humpelte zum Auto zurück.
Zu Hause kam sie langsam wieder zu sich. Sie hatte keine Erinnerungen an die Fahrt, wusste nicht mal mehr welchen Weg sie genommen hatte. Immer noch wütend, betrachtete sie ihr Knie. Es tat immer mehr weh, schwoll an, und zeigte schon erste Anzeichen einer Verfärbung. War da was gebrochen? Sie holte sich erst mal einige Eiswürfel aus dem Tiefkühlfach. Darauf war Verlass, das das immer da war, ihr Mann war schließlich Barkeeper. Sie füllte es in ein Handtuch und presste es darauf. Nach einer Weile war zwar der Schmerz fast weg, aber der innere Schmerz wurde immer größer. Trotzdem legte sie sich dann ins Bett und heulte sich in den Schlaf.
[2 Wochen später...]
Es ging nicht mehr. Schon seit Wochen suchte sie nach ihrem Mann. Obwohl sie ihn im Moment hasste, merkte sie doch, dass sie ihn liebte. Und vermisste. X-Mal war sie schon beim Hotel vorbei geschneit. Mittlerweile hatte sie dort schon Hausverbot bekommen. Hatte die wenigen Bekannten von ihm, die sie kannte, gefragt. Keiner wusste, wo er steckt, oder sagte es nicht. War sie anfangs noch wütend auf ihn gewesen, war sie es nun auf sich selbst. Sie hatte alles kaputtgemacht, hatte ihn fort getrieben mit ihrem ständig nörgelnden Perfektionismus. Sie war am Boden zerstört und konnte sich gar nicht mehr auf ihre Arbeit konzentrieren. Für eine Freelancerin war das ziemlich gefährlich. Bald würden das auch ihre Auftragsgeber merken.
Schon wieder musste sie heulen. Sie hielt es zu Hause nicht mehr aus. Sie setzte sich ins Auto und fuhr ziellos umher. Den Autoschlüssel hatte sie im Briefkasten gefunden, am Tag nach dem Ereignis, das Auto war vor dem Haus abgestellt. Sie wusste gar nicht mehr, wie lange sie gefahren war und wo sie war. Auf einmal erkannte sie die Gegend wieder. Im Hellen sah es ganz anders aus. Sie wartete kurz und fasste sich, dann ging sie los. Was würde sie vorfinden? Würde Ben hier sein? Wieder klopfte ihr Herz wie wahnsinnig. Sie drückte die Klingel. Erst passierte nichts. Dann wurde die Tür geöffnet. Es war der Typ von letztem mal. Erst lächelte er, aber als er sie sah, erstarb sein Lächeln ...
Teil 22 von 64 Teilen. | ||
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