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Vergangenheit und Zukunft (fm:Romantisch, 11616 Wörter) [2/2] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Apr 04 2024 Gesehen / Gelesen: 4482 / 3862 [86%] Bewertung Teil: 9.76 (157 Stimmen)
Der süße Geist entdeckt das Leben, bis auf unerwartete Weise die Vergangenheit wieder zu Tage kommt und sie ihre Hochzeitsnacht, doch noch in vollen Zügen auskosten durfte.

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Vergangenheit und Zukunft

Erstaunlicherweise hatte sich das Hotel schnell einen guten Namen gemacht. Leute die Ruhe suchten und der Hektik der Großstadt entfliehen wollten, zählten inzwischen zu ihren Gästen.

Die ersten 4 Monate hatten die beiden Frauen das Haus alleine geführt aber die steigende Anzahl von Buchungen brachte sie schnell an ihre Grenzen.

Yoga-Workshops und Esotherikertreffen wurden ein fester Bestandteil ihres "Finde deinen Geist" Konzepts.

Aber auch zunehmend Politiker, hielten ihre Treffen bei ihnen ab. Die Abgeschiedenheit und nicht zuletzt der imposante Rittersaal, der als Tagungsraum genutzt werden konnte, sprachen für das kleine Hotel. Die Weitläufigkeit und die Uneinsichtigkeit des riesigen Geländes schützten ihre Gäste vor unerlaubten Paparazzi.

Aber auch Pärchen jeden Alters genossen die Abgeschiedenheit. Viele waren von Amelie und ihrer Art so verzückt, dass sie immer wieder kamen.

Amelie genoss das Leben. Sie roch an der kleinsten Blume, tanzte im Regen über die weitläufigen Grünanlagen. freute sich über jeden Tropfen, den sie auf ihrer Haut spürte. Sie genoss das Leben mit allen Sinnen und überaus intensiv.

Viele Gäste, die sie sahen, beneideten sie um diese Leichtigkeit. Vielen war diese Leidenschaft, beim Leben in der Großstadt abhandengekommen und so sehr sie sich auch bemühten, bekamen sie sie nicht mehr zurück.

Daniel und Bettina hatten unter dem Dach die kleine Wohnung bezogen, die früher einmal für das Dienstpersonal gedacht war. Amelie wohnte gleich nebenan. Irgendwie gehörte sie ab diesem besonderen Tag zu ihrer Familie und wenngleich sie auch ab und zu bei ihnen oder mit ihnen schlief, gönnte sie den Beiden auch ihren Freiraum.

Die Zwei liebten sich so abgöttisch, dass auch Amelie neidvoll zugeben musste, dass sie wie das fünfte Rad am Wagen war. Das wollte sie auch nicht. Sie wollte sich nicht zwischen die Beiden drängen. So unendlich dankbar war sie ihnen dafür, dass sie sie erlöst hatten.

Gelegentlich warf sie sich ein Bettlaken über und ließ die Mär des Geistes wieder aufleben. Allerdings hatte sie es auf alleinstehende, süße junge Männer abgesehen. Mit ihnen lebte sie diese Euphorie aus, die ihr die körperliche Liebe zu geben vermag.

Nicht oft, aber gelegentlich vernaschte sie einen dieser Jungs, wenn er ihr sympathisch war.

Beim Umbau der früheren Besitzer war ein Teil der Orangerie zu einem Schwimmbad umgebaut worden. Amelie saß gerne hier und plantschte mit den Füßen in dem glasklaren Wasser.

Plötzlich spritzte das Wasser neben ihr auf und machte sie ganz ordentlich nass. "Komm rein" rief Daniel, der ins Wasser gesprungen war, zu Amelie. Sie schüttelte leicht ihren Kopf.

"Warum nicht?" machte er grinsend.

"Ich kann nicht schwimmen" machte Amelie ganz leise zu ihm.

Plötzlich hörte sie ein zaghaftes "Ich auch nicht hinter ihr"

Amelie drehte sich um und sah ein etwa achtjähriges Mädchen bei sich stehen. Langsam kam diese näher. "In der Schule hänseln die mich schon deswegen" machte sie verschüchtert.

Amelie zeigte auf den Platz neben sich. Das kleine Mädchen zog ihre Schuhe aus und setzte sich zu Amelie an den Beckenrand. Daniel war inzwischen zu den Beiden herangeschwommen.

"Das hat doch bis jetzt jeder gelernt" machte er in seinem ganz eigenen Tonfall. Seine Stimme hatte immer so etwas beruhigendes auf Menschen.

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