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Meine Physiotherapie-Ausbildung #1 (fm:Das Erste Mal, 11082 Wörter) [1/6] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Jun 22 2024 Gesehen / Gelesen: 20050 / 17348 [87%] Bewertung Teil: 9.60 (230 Stimmen)
Als einziger Mann, dazu sexuell noch völlig unerfahren, erwarteten mich in meiner Physiotherapie-Ausbildung unter lauter jungen, überwiegend sehr hübschen Frauen, einige Abenteuer!

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Meine Physiotherapie-Ausbildung (Eine zumindest teilweise autobiographische Geschichte)

Missgelaunt drückte ich den Hebel der Mischbatterie herunter und brachte damit den Wasserschauer der Dusche schlagartig zum Erliegen. Wie nicht anders zu erwarten, ging es mir noch immer keinen Deut besser, als am Tag zuvor. Zum Glück war wenigstens der Spiegel durch den Wasserdampf völlig blind. Dass Allerletzte, was ich in diesem Augenblick hätte verkraften können, war der Anblick meines eigenen, von Schamesröte entstellten Gesichts. Diesen armseligen Anblick musste ich mir vor dem Frühstück wirklich nicht antun!

Noch immer wurde mir regelrecht schlecht, wenn ich an den gestrigen Vorfall zurück dachte. Am liebsten würde ich vor Scham im Boden versinken und auf alle Zeiten von der Bildfläche verschwinden. Wie sollte ich es nur jemals schaffen, meinen Mitschülerinnen an der Physiotherapieschule wieder unter die Augen zu treten? Sicher würden sie heimlich über mich tuscheln und feixen, wenn sie nachher mit mir im Anatomieunterricht saßen. Nicht auszudenken, wenn eine von ihnen heimlich Bilder mit ihrem Handy aufgenommen hätte. Andererseits war dies eher unwahrscheinlich, denn dies wäre ein eklatanter Verstoß gegen die Schulregeln und hätte einen sofortigen Rauswurf aus der Schule und damit den Verlust des Ausbildungsplatzes zur Folge. Normalerweise hielt ich nichts von strengen Regeln aber in diesem Fall kamen sie mir sehr gelegen.

Beim Gedanken an den Anatomieunterricht zog sich mir regelrecht der Magen zusammen. Weil ich seit gestern an nichts anderes mehr denken konnte, als an mein peinliches Malheur, hatte ich völlig vergessen, mir den Lernstoff reinzuziehen, den die strenge Frau Dr. Morgana zu Anfang der Doppelstunde heute abfragen würde.

Normalerweise fiel mir das Lernen leicht. Gerade in Anatomie war ich sogar richtig gut und brauchte mir unter normalen Umständen keinen Kopf über irgendwelche Wissenslücken zu machen. Aber seit gestern herrschte Ausnahmezustand. Alles andere als normale Umstände. Absolute Leere im Kopf!

Es war allgemein bekannt, dass Frau Dr. Morgana kein Erbarmen kannte, wenn jemand ihre Fragen nicht zu einhundert Prozent richtig beantworten konnte. Immerhin war Anatomie das wichtigste Hauptfach und praktisch die Grundlage für fast alle anderen Fächer. Schon in der ersten Unterrichtsstunde machte uns Die Chefärztin der Orthopädischen Klinik unmissverständlich klar, dass es für sie am Ende unserer Ausbildung im Staatsexamen nur zwei denkbare Noten geben würde: Entweder eine Eins oder eine Fünf. Entweder wir beherrschten die Anatomie perfekt, oder wir stellten aufgrund unseres ungenügenden Wissens eine Gefahr für die in unser Können vertrauenden Patienten dar und hätten daher den falschen Beruf gewählt!

Ausgerechnet die Carpalknochen des Handgelenkes waren heute dran, ehe es im Unterricht mit den einzelnen Muskelschichten von Fingern und Hand weiter gehen würde. Zum Glück hatte ich mir wenigstens die Eselsbrücke gemerkt, mit der man sich die lateinischen Namen der einzelnen Handwurzelknochen im Hirn behalten und ableiten konnte. Wieder und wieder sprach ich sie vor mir her:

"Ein Schiffchen fährt im Mondenschein dreieckig um das Erbsenbein, ein Viereck groß, ein Viereck klein, am Kopf da muss ein Haken sein."

Soweit die Theorie. Wenn ich diese Eselsbrücke im richtigen Moment noch ins Lateinische übersetzt bekäme, könnte ich wenigstens schon mal einen Teil des Lernstoffes reproduzieren, falls ich heute tatsächlich beim Abfragen an der Reihe wäre. Angestrengt dachte ich nach und rekonstruierte aus der Eselsbrücke die Namen der einzelnen kleinen Knochen.

"Schiffchen - Os scaphoideum, Mond - Os lunatum, dreieckig - Os triquetrum, Erbsenbein - Os pisiforme, großes Viereck - Os trapezium, kleines Viereck - Os trapezoideum, Kopf - Os capitatum, Haken - Os hamatum"

Wieder und wieder flüsterte ich die Namen der acht Handwurzelknochen vor mir her, bis ich endlich das Gefühl hatte, sie sicher zu beherrschen.

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