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Hannas Osterbeichte (fm:Romantisch, 8619 Wörter)

Autor:
Veröffentlicht: Aug 18 2024 Gesehen / Gelesen: 1492 / 1003 [67%] Bewertung Geschichte: 9.08 (12 Stimmen)
Erzählung aus der Sicht von Freundin Bianca Schorler. Ein sehr intimes Gespräch zwischen zwei intimen Freundinnen. Eine Beichte zu Karfreitag. Aus dem Buch „Mein kleiner Dämon und sein kleines Teufelchen“

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© HannaMaurer Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Eine halbe Stunde später hatte ich mich umgezogen, und Hanna und ich machten uns auf den Weg. Es war zwar immer wieder auch sonnig draußen, aber die Temperaturen waren doch eher nur vorfrühlingshaft. Als wir die unmittelbare Umgebung der Taunusvilla verlassen hatten, nahm ich Hanna an der Hand und wir beiden schlugen uns in die Natur. Wald und Feld wechselten sich ab, und wir nahmen Wege abseits der Straßen und Verkehrswege. Nun hatten wir Zeit zum Reden und genossen dabei die klare Luft des Taunus nahe der Großstadt Frankfurt. Ich erzählte Hanna von mir und meinem Leben in aller Offenheit, und auch sie hielt mit nichts hinter dem Berg. Wir ließen die Fassaden, mit denen wir uns umgaben, fallen und nahmen beide unsere Masken ab, und zwischen uns kamen die Menschen zum Vorschein. Menschen mit vielen Macken und Schwächen, geheimen Sehnsüchten und Träumen, aber auch Stärken und hellen Seiten. Wir beiden machten aus unseren Herzen keine Mördergrube, und ich erfuhr von Hanna viele Dinge, die ich weder aus ihren Geschichten kannte, noch aus unserer Korrespondenz. Aber auch Hanna lernte eine Bianca kennen, die einen Januskopf besaß. Die eine Seite war Bianca mit ihrem anständigen Leben, ihrem Beruf, der Sonnenseite. Bianca, vom Naturell her eher etwas scheu und introvertiert, aber in der richtigen Umgebung durchaus auch offen und selbstbewusst. Bianca, die einen Hang zum Träumen hat und froh ist, dass die Träume die sie lächelnd in ihrem Kopf genießt, für niemanden sonst sichtbar sind. Sonst wäre ein roter Kopf ihr ständiges Markenzeichen.

Die andere Seite war Lollipop, mein versautes Alter Ego einer jungen Frau mit einem Hang zu extremer Triebhaftigkeit und einem durch und durch versauten Naturell. Lollipop strotzt nur so vor Selbstbewusstsein, giert immer und ständig nach Befriedigung ihrer Sinne und besitzt keinerlei Hemmungen, ihre triebhaften Gedanken und Fantasien auch zu leben. Während Bianca ihre süßen Träume und Fantasien meist autoerotisch träumt und genießt, hat Lollipop keinerlei Bedenken, ihren Träumen und Sexfantasien Gestalt zu geben und sie hemmungslos auszuleben. So unterschiedlich die die beiden Gesichter dieser einen Frau sind, so eint sie dann doch wieder das gemeinsame Lebensmotto. Carpe diem! Nutze den Tag! Allerdings tun beide das auf die wohl denkbar unterschiedlichste Weise... Hanna hörte mir aufmerksam zu, ohne Fragen zu stellen. Sie ließ mich einfach reden, und das war gut so. Ich bin keine gute Rhetorikerin, da klappt es beim Schreiben weit besser. Und Hanna gehörte zu den ganz wenigen Menschen, gegenüber ich mich in dieser Beziehung überhaupt je geoutet hatte. Aber wir beiden brauchten eben einfach keine Masken mehr!

Wir fanden eine Bank am Wege, die in diesem Moment in der Sonne stand. Ich ließ mich von Hanna auf diese Bank ziehen, wir waren völlig allein und ließen uns die frühe Nachmittagssonne in die Gesichter scheinen, während wir beide unseren eigenen Gedanken nachhingen. "Morgen würde ich gerne mit dir nach Frankfurt fahren", unterbrach ich unsere Stille und Hanna sah mich belustigt an. "Was möchtest du sehen, Schätzchen? Natürlich fahren wir in die Stadt." Ich sah Hanna an, ehe ich antwortete. "Darüber denke ich noch nach, aber sicher auch die sündige und dunkle Seite deiner Stadt." Ich sah, dass Hanna erschrak, aber ich lächelte sie an. "Lass uns das morgen spontan entscheiden, wenn es dir Recht ist. Du musst sowieso meine Führerin sein, denn ich kenne die Stadt nicht ein bisschen." Hanna lächelte versonnen. "Ich werde dir die Stadt zeigen, Bianca, du musst mir nur sagen, was du sehen möchtest." Sie begleitete dieses Angebot mit einem süßen Augenzwinkern. Und sofort nagelte ich sie an ihrem frivolen Zwinkern gnadenlos fest.

"Hanna, meine Liebe, ich kenne das Bahnhofsviertel, ich kenne den Palmengarten, ich kenne Rhein-Main und ich kenne die Zeill. Das alles interessiert mich nicht. Wenn ich vielleicht auch gerne mit dir über die Zeill bummeln würde, aber dann nur im passenden Outfit, und das bedeutet für mich im Minimum ohne Höschen unter dem Rock. Und selbstverständlich ohne BH. Aber was ich wirklich sehen möchte, das sind die Orte, an denen du deine geilen Abenteuer hattest. Deine Wohnung in Frankfurt, das Hotel, in dem du dich mit Alexis getroffen hast, das Café, indem du die Männer unten ohne durch die Schaufensterverglasung verrückt gemacht hast, die Absteige, in der du dich regelmäßig mit Walter getroffen hast, um seinen Wünschen gefügig zu sein. Kurzum, die Orte und Plätze deiner geplanten Karriere als Hure oder auch nur als Hobbynutte, die ja wahrlich nicht nur im Internet stattgefunden hat. So, meine Liebe nun weißt du, was ich morgen mit dir sehen und besuchen möchte."

Ich lehnte mich auf der Bank zurück und sah Hanna von der Seite an, die

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