Die einsame Highland Farm - August 24 (fm:Romantisch, 11511 Wörter)

Die einsame Highland Farm (6)

© JoeMo1619, August 2024 ff.

(6) Juni bis August 2024

Am 2. Juni 2024 platzte mit der Sonntagsausgabe der in Dublin erscheinenden Irish Times die publizistische Bombe: "Plutonium-Diebstahl mit 2 Morden", lautete die Überschrift. Die irischen Journalisten, die in keiner Weise von den juristischen Beschränkungen der britischen Presse bei der Berichterstattung über laufende Kriminalermittlungen eingeschränkt waren, berichteten im Detail über die beiden Mordfälle in Nord-Schottland und im Lake District und die Verdachtsfälle von Radioaktivitätsdiebstählen. Erfreulicherweise wurde in dem Artikel die Durran Estate nicht erwähnt, lediglich der Leichenfundort am River Naver und der Aufenthaltsort des Mordopfers im Strath Halladale waren in einer Karte gekennzeichnet.

"Das wird morgen im Büro der CID die Hölle", prophezeite DS Andrew MacLeod, der an diesem Sonntag auf einer Mountainbike-Trainingstour mit seiner Partnerin PC Amy Douglas eine Mittagspause auf Durran Estate eingelegt hatte. Walter hatte ihm die aufgeregten Facebook-Posts gezeigt, die den irischen Presseartikel aufgegriffen hatten. "Die Journalisten kommen natürlich zu uns angerannt, weil sich London und das MI5 mit Kommentaren zurückhalten. "'Laufende Ermittlungen' wird dann als Argument vorgeschoben. Und wir können schauen, wie wir unserer normalen Arbeit nachgehen können."

"Stehen dann die Kamerateams vor euerm Dienstgebäude und halten jedem ein Mikrophon, der ein- und ausgeht?"

"So ungefähr. Ich habe so etwas noch nie selbst erlebt, aber wir haben natürlich für solche Fälle klare Verhaltensvorschriften." Er zuckte in seinem bunten Renndress, in dem er so gar nicht wie ein Kriminalpolizist aussah, mit den Schultern. "Am besten wäre es, wenn der Chief Superintendent eine offizielle Erklärung abgibt und die Presse auffordert, uns normale Polizisten unsere Arbeit machen zu lassen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass auch die kleinen Polizeistationen wie in Lairg von Presseleuten belagert werden."

"Wir werden von unserem Stationsleiter mit Sicherheit morgen früh die Anweisung bekommen, keinerlei Kommentar hierzu abzugeben", ergänzte Amy.

"Und warum ist der Fall jetzt so massiv in die irische Presse gekommen?"

"Ganz einfach. Du hattest uns den Tipp mit dem irischen Jaguar gegeben."

"Ja. Aber das ist doch Wochen her."

"Trotzdem. Nach deinem Tipp ist die irische Kriminalpolizei zusammen mit dem irischen Inlandsgeheimdienst zu der Adresse des registrierten Eigentümers des Jaguars gefahren, hat dort aber nur das Auto und nicht den Besitzer gefunden. Der war verschwunden. Aber die Untersuchung des Jaguars ergab dasselbe Ergebnis wie die des Mercedes 190SL im Lake District - erhöhte radioaktive Strahlung im Kofferraum. Der Besitzer ist nach langer, sehr diskreter Fahndung letzte Woche in einem wohl sehr noblen Versteck im Norden Portugals gefasst und unter Mordverdacht verhaftet worden." Andrew MacLeod lachte kurz laut auf. "Wenn der Name bekannt wird, wird es einen zusätzlichen Skandal geben."

Am darauffolgenden Montag kam es, wie Andrew vorhergesagt hatte: die Polizei lehnte jeglichen Sachkommentar ab, was die Pressemeute nur anspornte. Einen Tag später hatte ein Reporter des Press & Journal das große Los gefunden: der pensionierte Lehrer aus Bettyhill, der vor acht Monaten den kopflosen Leichentorso mit seiner Angel aus der Naver gezogen hatte, hatte dem Reporter ein gewünscht gruseliges Interview gegeben und sich von den Reportern auch an der Fundstelle fotografieren lassen.

"Bin gespannt, wann die ersten Presseleute hier auf der Estate auftauchen?" spekulierte ich Dienstagabends am Esstisch, nachdem ich abends das Interview vorab in der Online-Ausgabe des Press &

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