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Adriana und Marvin – Teil 3 | Wünsch dir was! (fm:Romantisch, 9053 Wörter) [3/3] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Sep 30 2024 Gesehen / Gelesen: 1781 / 1433 [80%] Bewertung Teil: 9.67 (119 Stimmen)
Nach dem Streit gehen Marvin und Adriana je ihren Weg der Erkenntnis und kommen zu ähnlichen Schlüssen. Wie Feenromantik funktioniert müsst ihr selbst lesen :-)

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Adriana schluckte schwer und saß mit hängenden Flügeln alleine auf dem Sofa, nachdem Marvin die Tür krachend hinter sich zugeschlagen hatte.

»Verdammte Fickscheiße«, flüsterte sie und ärgerte sich über ihren Stolz. Sie hätte mitkommen sollen, als Marvin es ihr angeboten hatte, jetzt war es zu spät. Sie flatterte mit hängendem Kopf los und huschte unter dem Türspalt hindurch.

Mit Bauchweh und hängenden Armen ließ sie sich von ihren surrenden Flügeln durch die Straßenschluchten tragen. Sie erreichte den Stadtpark mit seinen Bäumen und Wiesen in der Abenddämmerung. Großstädter saßen in Grüppchen beisammen, führten ihre Hunde aus und Jogger drehten ihre abendlichen Runden. All das Gelächter der glücklichen Menschen und die natürliche Idylle fand Adriana spontan zum Kotzen.

»Ich bin so scheiße unglücklich!« grölte sie und wurde von einem Jogger, der sie nicht gesehen hatte, angerempelt und aus ihrer Flugbahn geworfen.

»Penner!«, rief sie dem Kerl hinterher und landete unsanft auf einer Parkbank.

»Ja, und?«, sagte in alter Mann, der sich auf der Bank für die Nacht eingerichtet hatte und der sich von Adrianas Fluchen angesprochen fühlte.

»Nicht du«, sagte die kleine Fee und nahm neben ihm auf der Kante der Parkbank Platz. Der Mann starrte auf die Fee und warf einen kritischen Blick auf das Etikett seiner Bierflasche.

»Kann ich einen Schluck haben?«, fragte Adriana. Der alte Mann wirkte misstrauisch, tastete aber auf dem Boden nach einem Kronkorken, rieb ihn an seinem Ärmel und füllte etwas Bier hinein. Für Adriana war es eine Trinkschale, die sie mit beiden Händen nahm und in mehreren großen Schlucken leerte. Ihr Rülpsen klang wie das Röhren eines Hirschs. Dann saß sie teilnahmslos auf der Bank und starrte auf den Boden.

»Was ist denn bei dir schiefgelaufen?«, fragte der alte Mann, »so ein hübsches Ding und so viel Weltschmerz?«

»Ach!«, machte Adriana und schnaufte tief durch. Er füllte ihre Trinkschale erneut mit Bier und fragte: »Ist es wegen 'nem Kerl?«

»Ein Kerl?«, lachte Adriana hysterisch, »ein kompletter Loser ist das. Ohne mich hätte der absolut gar nichts auf die Reihe bekommen«, erzählte sie und schlürfte den Kronkorken in einem Zug leer.

»Dann solltest du nicht um ihn weinen.«

»Ich und weinen?«, sagte Adriana und sah kaum noch etwas bei dem Wasserstand in ihren Augen.

*

Auf dem Weg zu Henriette beteuerte sich Marvin, dass er keine Beziehung im eigentlichen Sinn mit Adriana führte, sie waren Kumpels und Geschäftspartner. Er durfte ohne sie Spaß haben und das Date mit Henriette war sein Verdienst. Sie hatten sich zwar durch Adrianas Beeinflussung kennengelernt, aber Henriette hatte sich aus freien Stücken bei ihm gemeldet und wollte eine zweite Runde mit ihm. Sie fuhr auf ihn ab, so wie er war - das wollte sich Marvin nicht nehmen lassen.

In dem Hotel klopfte er an die Tür mit der Zimmernummer, die ihm Henriette mitgeteilt hatte. Sie öffnete ihm in einem halbdurchsichtigen Negligé. Darunter trug sie Spitzenunterwäsche und halterlose Nylonstrümpfe.

»Hallo Marvin«, hauchte sie mit geschminkten Lippen und schaute ihn durch die großen Gläser ihrer Brille an.

»Hey«, sagte Marvin kraftlos.

»Da dich Verbalerotik offenbar nicht interessiert, sollten wir gleich zu Sache kommen«, schlug Henriette vor.

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