Der Hof (fm:Romantisch, 11490 Wörter) [1/2] alle Teile anzeigen | ||
Autor: dergraue | ||
Veröffentlicht: Oct 17 2024 | Gesehen / Gelesen: 11632 / 10743 [92%] | Bewertung Teil: 9.70 (366 Stimmen) |
Martin tritt sein Erbe an und verliebt sich in die Tochter des Erzfeindes |
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zugänglich und zum krönenden Abschluss kam, dass er doch der größte Milchbauer weit und breit ist und auf keinen Fall hinter Georg zurück bleiben wird. Der habe doch auch Milchvieh.
Georg war der Bauer aus dem Nachbardorf, mit dem mein Vater seit seiner Jugend im Dauerstreit lag. Irgendwas muss in der Zeit geschehen sein, dass sich die beiden ehemaligen Freunde so verfeindet haben. Fast über Nacht wurden aus guten Freunden Feinde bis aufs Messer. Und das kann man wörtlich nehmen. Vater hätte bei einer Veranstaltung bald Georg mit einem Messer angegriffen. Nur das Einschreiten anderer Bauern hat Schlimmes verhindert. Das war aber noch vor der Hochzeit meiner Eltern.
Im Dorf wurde gemunkelt, dass sich die Beiden wegen Georgs Frau so verfeindet hatten. Was aber genau geschehen ist, weis ich nicht.
An dem Abend habe ich meinem Vater mächtig den Marsch geblasen und ihm wohl nicht nur mit Worten klar gemacht, dass er Schlimmes erlebt, wenn er auch nur einmal meine Mutter, seine Frau, schlagen würde. Außerdem habe ich ihm gesagt, dass er ein Blödmann ist, wenn er nicht einsieht, dass die Milchwirtschaft der Ruin des Hofes ist. So habe ich meinen Vater noch nicht gesehen. Erst wurde er leichenblass und dann schoss ihm das Blut in den Kopf und mit wüsten Beschimpfungen wollte er mich schlagen. Damit hatte er aber kein Glück und landete in der Ecke der großen Küche.
Der Streit endete mit meinem Rauswurf. Und da war auch das Reden und Heulen meiner Mutter und meiner kleinen Schwester völlig wirkungslos. Und ich wollte auch nicht mehr. Nur gut, dass ich sparsam war und auf meinem Konto ein kleines Sümmchen angesammelt hatte.
Ich packte meine Sachen und lud die in meine alte Rostlaube. Mutter steckte mir beim Abschied noch einige Scheine in die Tasche. Auf meine Bitte, den alten Mann zu verlassen, meinte sie nur traurig, dass sie an den Hof denken muss und nicht so kann.
Mit Wut im Bauch suchte ich mir einen Job und arbeitete nun wirklich als "Knecht", auch wenn es die Berufsbezeichnung nicht mehr gibt. Über mehrere Stationen kam ich dann vor fast drei Jahren bei einer großen Agrargenossenschaft in Vorpommern an und der Chef muss wohl einen Narren an mir gefressen haben, denn er schickte mich auf mehrere Lehrgänge und meinte immer, ich solle doch feste Wurzeln in der Gegend schlagen. Was er wohl sagen würde, wenn er wüsste, dass seine jüngste Tochter ab und zu mein Bett mit mir teilte. Sie war aber auch ein wunderschönes, aber sehr verdorbenes Mädchen von mal gerade 19 Jahren, dass das Bett wechselte wie andere die Unterwäsche. Wenn alle Gerüchte stimmten und ich zweifelte nicht daran, war sie mit 15 schon keine Jungfrau mehr und trieb es mit allen Männern, die nicht schnell genug auf den Bäumen waren und darunter auch einigen Verheirateten. Ging mich aber nichts an. Im Bett war sie eine Bombe und mehr brauchte ich nicht.
Meine große Liebe, mein unerreichbarer Traum, wohnte ein Dorf neben meinem Heimatort und war, wie kann es anders sein, die älteste Tochter von Georg, dem Erzfeind meines Vaters und wohl ebenso solch ein Dickkopf.
Er hatte mir die Jagdflinte vor die Brust gehalten und mich von seinem Hof gejagt, als ich seine Tochter Inge abholen wollte. Inge machte leider nicht den Eindruck, als ob sie zu mir stehen würde. Sie ging mit ihm in das Haus und später meinte sie nur, was solle sie denn machen. Er wäre nun mal ihr Vater.
Inge hat zwei Geschwister, Rudolf und Sybille, ihre kleine Schwester. Rudolf war mal gerade etwas über ein Jahr jünger und kam sehr nach seinem Vater, nicht nur im Aussehen, nein auch im Wesen, Arrogant und selbstverliebt war er ein Ekel vor dem Herrn. Sybille war das ganze Gegenteil. Ein schmaler Teenager, der noch 2 Jahre auf die Koppel muss, wie man so sagt. Blond, schon fast rotblond mit Sommersprossen im Gesicht und blasser Haut. Ganz das Gegenteil von ihren Geschwistern, die beide straßenköterblond sind und eher kräftig.
Auf jeden Fall träumte ich von Inge und rannte ihr wohl auch während meiner Schulzeit hinterher. Sie war die Königin der Klasse über mir und neigte wohl auch zu einer gewissen Härte. Eben die Tochter eines reichen Bauern. Für mich war sie das Abbild meiner Träume. Groß, mit einem Vorbau und einem Arsch, die meinen kleinen Freund zum Platzen brachten. Und sie wusste, wie sie auf uns Jungs wirkte.
Aber wie das so bei Teenager ist, war bei mir der Verstand ausgeschaltet und ich war nach meiner Meinung verliebt in dieses Weib. Bei der Beerdigung meiner Mutter hörte ich, dass sie sich eine gute Partie geschnappt hat und mit einem Landespolitiker verheiratet ist, der eine steile Karriere hinlegte und wohl bald in das Landwirtschaftsministerium wechseln würde. Hinter vorgehaltener Hand sprach man davon, dass sie tatkräftig an seinem Fortkommen arbeitete und eng mit den Landwirtschaftsminister befreundet ist. Na, wer wird da Schlimmes denken.
Mit meinen Gedanken hier angekommen, war die Andacht beendet und die Urne wurde gerade aufgenommen und der Trauerzug setzte sich in Bewegung. Ich stand ebenfalls auf und reihte mich hinter meiner Schwester ein. Der wütende Blick von Rudolf sprach Bände, konnte mich aber nicht erschrecken. Diesmal war ich nicht bereit, meinen Platz zu räumen bzw nicht einzunehmen. Meine Schwester sah mich zwar fragend an, aber ich hielt Ruhe.
Auch bei der anschließenden Feier saß ich neben meiner Schwester und war immer noch die Ruhe in Person. Nur als sie mich leise anzischte, was ich hier wolle, meinte ich leise, mein Erbe antreten, Gabi wurde blass und tuschelte mit Rudolf, der mich aufforderte, ihn nach draußen zu folgen. Ich sah ihn ruhig an und fragte ihn, ob er hier was zu sagen hat. Er gehöre doch wohl nicht zur Familie. Zwischenzeitlich wusste ich, dass die Beiden nicht verheiratet sind und das Verhältnis erst von kurzer Dauer war. Ihm schoss das Blut in den Kopf und er hätte sich wohl auf mich gestürzt, wenn er nicht die sehr interessierten Blicke der Anwesenden bemerkt hätte. Na, das wäre ein Fest gewesen, der Sohn des Verstorbenen und der Freund der Tochter des Toten prügeln sich beim Leichenschmaus.
Nachdem das Essen und der Kaffee erledigt waren und das Saufen begann, erhob ich mich und meinte nur zu meiner Schwester, dass wir uns dann auf dem Hof sehen. Ich warte auf dich, Gabi fragte noch mal, was ich wolle.
"Gabi, ich wiederhole mich nicht gerne. Ich will mein Erbe antreten und diesmal verjagt ihr mich nicht."
Rudolf mischte sich schon wieder ein und meinte mit zitternder Stimme.
"Dir Arsch gehört nichts aber auch gar nichts von dem Hof. Gabi bestimmt, was passiert."
"Rudolf, noch mal und zum Mitschreiben. Du bist ein Nichts und nicht zur Familie gehörend. Mit dir habe ich nichts auszumachen und eins rate ich dir, komm mir nicht zu nahe, sonst mache ich dich Erbschleicher platt."
In einigen Gesichter der Mithörenden sah ich ein zustimmendes Lächeln.
Ohne mich weiter um die Beiden zu kümmern, ging ich mit einem Nicken zu den Gästen nach draußen und setzte mich in meinen Wagen und fuhr die kurze Strecke bis zu unserem Hof und parkte den Wagen genau vor der großen Haustür. Aussteigen und dann einen Rundgang über den Hof und mir die Ställe und die große Scheune angesehen. Immer noch Milchvieh und Schweine. Bis zum Schluss hatte der Alte nichts begriffen und nichts verstanden. Die Scheune war gut gefüllt und auch die Futtermittellager waren fast voll. Na, mal sehen. Eigentlich war der Hof eine wirkliche Goldgrube, so wie der lag und dann die Größe. Hoffentlich hatte Vater zu mindestens die Pachtflächen noch zu den Eigenflächen. Und hoffentlich hatte der Alte nicht noch irgendwelche Verfügungen hinterlassen, die uns das Leben und Erben schwer machten. Auf jeden Fall würde ich mein Erbe teuer verkaufen. Lieber wäre mir aber, wenn Gabi und ich den Hof weiter führen könnten und ich endlich mein eigenes Ding machen könnte.
Auf der Herfahrt war ich mir darüber klar geworden. Ich wollte gerne mein eigenes Ding machen und nicht immer abhängig sein. Meine Zeit in der Agrargenossenschaft in Vorpommern hatte mein Wissen mächtig erweitert und jetzt hoffte ich, dass ich meine Träume und Vorstellungen doch noch umsetzen könnte.
Zum Abschluss meines Rundganges ging ich in den an die Scheune angebauten Pferdestall und den Futtergang bis zum Ende. Alle Boxen waren benutzt nur die große Box für unseren Zuchthengst war wohl schon länger ungenutzt, denn darin stapelten sich kleine Strohballen, wie sie extra für unsere Pferdezucht gepresst wurden. In den anderen Boxen standen zwar keine Pferde, man konnte aber sehen, dass sie genutzt wurden. Also werden die Pferde auf den Koppeln stehen.
Mit schnellen Schritten ging ich um den Stall herum und wirklich standen die Pferde auf der sich anschließenden großen Koppel. Mit Freude sah ich zwei Jährlinge und drei Fohlen mit ihren Müttern über die Koppel fegen und spielen. Die Fohlen schienen mir recht gut gelungen und entsprachen dem Standard der Trakehner, die ja eigentlich aus Ostpreußen stammten und die auf dem Hof schon seit Ende der 40ziger Jahre gezüchtet wurden. Besonders freute mich, dass mein Wallach noch da war und langsam auf mein Locken reagierte und sich auf mich zu bewegte. Am Zaun angekommen, streichelte ich ihn und er schnupperte an mir. An seiner Reaktion merkte ich, dass sich Jemand näherte.
Als ich mich umdrehte, sah ich Herrn Weis, unseren Nachbarn, auf mich zukommen. Dabei stützte er sich auf einen Stock und man sah ihm sein Alter doch schon sehr an. Wir kannten uns gut. Früher hatten wir mit seinen Enkeln auf seinem kleinen Hof gespielt und ihn nur Opa genannt..
"Hallo Martin, schön, dass du es doch noch geschafft hast und bei der Beerdigung deines Vaters dabei warst. Was hast du jetzt vor, mein Junge?"
"Hallo, Herr Weis, ja, wenn ich nicht vor ein paar Tagen einen Brief mit der Annonce bekommen hätte, wäre ich wohl zu spät gekommen. Und nicht nur zu spät zur Beerdigung. Haben sie mir den Brief geschickt?"
"Hätte ich wohl gerne, mein Junge, aber ich weis ja nicht mal, wohin es dich verschlagen hat. Das muss wohl ein anderer guter Mensch gewesen sein. Hat dich denn deine Schwester nicht informiert?"
"Ach, erinnern sie mich nicht daran. Da habe ich noch ein paar Worte mit Gabi zu wechseln. Und was ich hier will. Diesmal lasse ich mich nicht verdrängen. Ich will mein Recht und mein Erbe. Und wenn Vater nicht anders verfügt hat, will ich meinen Anteil am Hof."
"Na, dann pass schön auf. Die Geier kreisen schon sehr dicht über dem Hof. Und in einer Sache kann ich dich beruhigen, dein Vater hat keine Verfügung getroffen. Wir haben uns am Vortag seines plötzlichen Todes fast genau hier getroffen. Dein Vater stand hier und sah auf die Pferde. Auf meine Frage, wie es ihm gehe und ob er denn alles gut geregelt hätte, hat er nur hämisch gelacht und gemeint, dass sie sich nach ihm doch in die Haare kriegen sollen. Er freue sich darauf. Er war ein alter völlig verbohrter Mann, der keine Freude mehr kannte und auch keinem eine Freude mehr gönnte."
"Ja, wir werden sehen. Ich werde mit Gabi sprechen und dann sehen wir weiter. Es gibt ja Gesetze."
"Glaube mir, es wird nicht leicht. Seit etwa drei Monaten ist Rudolf fast jeden Tag hier und umgarnt deine Schwester. Früher hätte dein Vater das nicht geduldet. Der Sohn seines Erzfeindes und seine Tochter. Er war doch schon recht krank und ich glaube ein zutiefst gebrochener Mensch."
"So Junge, ich muss langsam wieder nach Hause und mich setzen. Die alten Knochen wollen nicht mehr so und die Pumpe ist ja auch fast 85 Jahre alt und klappert. Lass von dir hören, mein Lieber."
"Grüßen sie mir ihre Enkel und ja, ich melde mich. So oder so."
Herr Weis ging und als ich mich auf den Weg zum Haus machte, kam meine Schwester mit Rudolf in seinem Sportwagen vorgefahren. Ich ging ihr entgegen und als sie die Haustür öffnete, sagte ich zu ihr.
"Gabi, ich bringe jetzt meine Sachen in mein Zimmer und anschließend möchte ich mich gerne mit dir, möglichst alleine, sprechen."
Gabi sah mich an und bevor sie etwas sagen konnte, mischte sich Rudolf ein.
"Gabi, wir haben doch miteinander abgesprochen, dass ich bei dieser Aussprache dabei bin. Du bist doch deinem Bruder gar nicht gewachsen. Also bin ich dabei."
"Rudi, erstens noch einmal, dass ist eine Familiensache und du gehörst nicht zur Familie und zweitens, Gabi ist meine Schwester und ich will ihr nichts Böses und sie kann sich schon selber verteidigen bzw wehren. Aber wenn sie es will, wirklich will, dann sei es so. Ich bin gleich wieder da."
Ich beeilte mich wirklich und als ich das Wohnzimmer betrat, war Rudolf gerade dabei, Gabi unter Druck zu setzen und forderte scharf, dass sie den Vorvertrag jetzt sofort unterschreiben soll.
Ich ging auf die Beiden zu und sah Gabi an.
"Gabi, den Vertrag kannst du immer noch unterschreiben. Lass dich nicht drängen. Vater ist erst ein paar Stunden unter der Erde und ich möchte gerne, dass wir uns in Ruhe über die Zukunft unterhalten."
"Dann leg los. Was willst du als ein Loser schon mit deiner Schwester besprechen? Gabi, schmeiß ihn raus. Der kann den Hof sowieso nicht mehr retten."
"Gabi, ich mache es kurz, selbst wenn Vater dir den Hof vererbt hat, was ich bezweifle, machst du den Hof kaputt, wenn du mich jetzt rauswirfst. Dann will ich, dass du mich entschädigst und zwar ordentlich. Vor dem Tod von Vater gehörten mir nach dem Tod unserer Mutter schon 25 Prozent des Kuchens. Dir übrigens auch. Der Rest wäre nach einer Verfügung von Vater dann deins. Aber nur, wenn er es verfügt hat. Dann bekomme ich noch meinen Pflichtteil von dann 25 Prozent der Erbmasse. Das können wir dann ja mal in Geld umrechnen. Und sei dir sicher, dass ich diesmal nicht nachgebe. Ich überschlage mal, dass mir dann rund 150 Hektar und ein nicht geringer Teil der Gebäude, des Inventar und des Viehbestandes. Du kannst doch gut rechnen. Hast du so viel Geld. Und gib es eine Verfügung, ein Testament? Wenn nicht, geht alles halbe halbe.
Aber soweit muss es ja nicht kommen. Ich würde gerne mit dir den Hof weiter führen. Und ich habe da auch schon Vorstellungen und Pläne. So jetzt bist du dran."
"Martin, ich weis nicht, was ich machen soll. Ich hab doch so wenig Ahnung und Rudolf war so lieb und will mir helfen. Er will den Hof kaufen und dann wollen wir hier leben, gemeinsam leben."
"Gabi, gibt es ein Testament?"
"Ich glaube nicht. Vater wollte immer zum Notar, ist aber nicht hingekommen."
Rudolf sah sie an und dann kam es wutschnaubend.
"Ich dachte, du erbst alles. So hat es mir dein alter Herr immer wieder gesagt. Oder so ähnlich. Unterschreib jetzt sofort den Vertrag, sonst bin ich weg."
"Aber Rudi, Schatz, ich liebe dich doch und wir werden auch ohne das Erbe glücklich. Ich hab doch schon die Schiffsreise gebucht, die wir so gerne machen wollten, wenn hier alles geregelt ist."
Ich beugte mich über den Tisch und zog den Vertrag zu mir. Ein kurzer Blick auf die Zahlen sagte alles. Ich konnte ein Lachen nicht unterdrücken. Rudolf wollte mir den Vertrag entreißen, bekam aber einen Stoß vor die Brust und wurde auf seinen Stuhl zurück geworfen.
"Rühr dich ja nicht sonst liegst du gleich im Dreck im Schweinestall, da wo du und deine Blase hingehört. Große Liebe vorspielen und dann seinen Schatz mit einem solchen Vertrag betrügen. Und du, mein liebes Schwesterlein, schau dir mal die Kaufpreise an. Nicht mal die Hälfte der wirklichen Werte. Wenn ich die derzeitigen Werte richtig im Kopf habe, werden für Flächen in unserer Gegend mindestens 25 TEUR gezahlt und mehr. Und ihr wollt euch den Hof für 10 TEUR pro Hektar unter den Nagel reißen. Ihr solltet euch was schämen. Und du besonders."
Gabi funkelte mich wütend an.
"Lass ja Rudi in Ruhe. Er wollte doch nur helfen und der Hof sollte doch unser Heim bleiben."
"Ach so und warum dann der Vertrag? Ihr hättet doch auch so zusammenleben können und du wärst Besitzerin des Hofes geblieben. Und dafür müsstest du nicht mal Ahnung von der Landwirtschaft haben. Rudolf ist doch Landwirt und könnte deinen Hof führen, so wie es Vater ja auch getan hat."
Rudolf schüttelte wild den Kopf.
"Ich bin doch kein Knecht und tanze nach der Pfeife einer Frau. Unterschreibst du nun oder willst du den Hirngespinsten deines Bruders weiter folgen. Er ist nichts und wird auch nie was werden. Ohne deinen Erbteil an dem Hof steht er mit leeren Händen da und kann den Hof nicht retten. So oder so bekommen wir ihn doch, da wird die Bank schon für sorgen. Hungerleider verlieren immer."
"Mit meiner Hälfte des Hofes kann ich doch machen, was ich will und auch mit gut 200 Hektar können wir doch gut leben. Nicht wahr, Schatz."
"Bevor ihr weiter träumt. Ich übernehme den gesamten Hof. Ich bin der ältere Erbe und Landwirt und damit werde ich den Hof als Gesamtheit übernehmen und dann wieder rentabel machen. Und da könnt ihr nichts aber auch gar nichts machen. Immerhin gilt für diesen Fall ja die Höfeordnung und die kann auch dein Schwager nicht außer Kraft setzen. Und du, meine liebe Schwester, wach auf. Der Kerl da hat dir nur schöne Augen gemacht und hat dich eingewickelt. Hat wohl gedacht, dass er alles erledigt hat, bevor ich davon Kenntnis hatte. Übrigens, meine Liebe, das nehme ich dir wirklich sehr übel. Nicht mal ein Brief, nicht mal ein Anruf. Nichts von deiner Seite, dass Vater krank ist und dann gestorben ist."
"Aber ich hab dir doch geschrieben. Sogar dreimal."
"Von dir habe ich keinen Brief erhalten. Nur von Unbekannt die Annonce und das zwei Tage vor der Beerdigung."
"Rudi, sag doch was. Du hast die Briefe doch eingesteckt. Oder?"
Rudolf grinste nur hämisch und wollte sich wieder den Vertrag holen. Ich griff ihn mir und schob ihn aus dem Zimmer und dann mit einem Tritt aus dem Haus.
"Hau ja ab und lass dich auf meinem Hof nicht mehr sehen. Kommst du noch mal hierher, prügel ich dich vom Hof. Das ist keine Drohung, nur ein Versprechen."
Zurück zu meiner Schwester, die total aufgelöst in der Stube saß und nur noch flennte. Ich setzte mich daneben und nahm sie in die Arme. Weinend schlief sie nach einer Weile ein und ich legte sie auf das Sofa und deckte sie zu. Lange saß ich noch neben ihr im großen Sessel und dachte nach. Dann glitt auch ich in einen leichten Schlaf, aus dem ich gewohnheitsmäßig sehr früh aufwachte. Nach oben in mein Zimmer, mich umgezogen und dann in den Stall. Die Kühe wurden bereits durch einen älteren Melker und eine noch recht junge Frau versorgt und auch im Schweinestall wirbelten zwei Frauen. Man sah, dass sie diese Arbeit schon länger machten. Neugierig sahen sie mich an und als ich mich vorstellte, stand ihnen die Frage nach dem wie weiter ins Gesicht geschrieben. Ich musste sie vertrösten, denn wie weiter musste ich erst festlegen und dafür fehlten mir noch viele Daten.
Zurück im Haus roch ich, dass Gabi Kaffee kochte und wohl Brötchen aufbackte. In der Küche saß sie und starte Löcher in die Wand. Ich nahm mir eine Tasse Kaffee und setzte mich neben sie. Mit der Hand strich ich ihr leise über den Kopf und meinte, es wird schon werden. Langsam kam sie wieder zu sich, trank ebenfalls einen Kaffee und dann erzählte sie. Es sprudelte nur so aus ihr hervor. Wie schlimm die letzten Jahre mit unserem Vater waren, wie sehr er immer böser wurde und immer versuchte, sie zu demütigen und wie die letzten Wochen zur Hölle wurden und wie dann Rudolf wie der weiße Ritter auftauchte und seine Hilfe anbot. Und wie schnell sie in ihrem Bett landeten und er ihr den Himmel auf Erden versprach. Und jetzt das.
Dann kamen wir auf das Erbe zu sprechen und Gabi fragte, ob ich wirklich den Hof übernehmen und hier bleiben würde. Ja, wenn wir uns einig werden, dann ja. Aber dafür müsste ich mir den Überblick verschaffen. Und das nicht heute. Heute wollen wir die Sache richtig angehen und mit dem Notar und der Bank sprechen. Wir zogen uns um, fuhren noch mal zum Friedhof und dann zur Bank. Erst, als wir die Sterbeurkunde vorlegten erhielten wir Auskunft und so schlimm war es nicht.
Der Tag verlief mit Behördengängen und Anträgen. Der Notar teilte mit, dass Vater zwar immer ein Testament machen wollte, aber immer wieder den Termin dafür abgesagt bzw verschoben hat. Kein Testament. Er versprach, uns bei der Umschreibung des Hofes behilflich zu sein.
Abends saßen wir zusammen und Gabi war nun schon etwas gefasster. Nur die schon gebuchte und auch bezahlte Kreuzfahrt machte ihr noch große Sorgen. Das Zerwürfnis mit ihrem Schatz fiel nun mal nicht unter die Reiserücktrittversicherung. Ich schlug ihr vor, mit einer Freundin zu fahren.
Am nächsten Tag brachte ich mich schon in die Arbeiten auf dem Hof ein und war eigentlich froh, dass die Ernte bis auf kleine Restarbeiten fertig war und Vater keine besonderen Früchte anbaute. Nur der Mais war noch nicht so weit und würde nach meiner Meinung noch bestimmt 3 Wochen Zeit haben. Außerdem war er schon verplant und wurde durch ein Lohnunternehmen geerntet und teilweise in unser Silo und größtenteils an die beiden Biogasanlagen der Nachbarschaft gefahren. Im Endeffekt gab es sogar noch Geld und die Futterbasis für unsere Kühe war auch gesichert. Wenn nur der Milchpreis nicht so im Keller wäre. Aber so war eine rote Null schon ein Wunder. Auch die Art der Schweinehaltung war zu personalintensiv und damit kaum kostendeckend.
Nur an einem wollte ich auf keinen Fall rütteln. Die Pferde blieben. Gabi war ganz kleinlaut, als sie mir berichten musste, dass unser gekörter Hengst jetzt bei Rudolf im Stall stand. Auch der Preis war einfach lächerlich. Nur 30 TEUR und dann noch nicht mal bezahlt.
Ich rief sofort Georg an und fragte ihn sofort, wann ich den Hengst abholen könnte, da sie ihn wohl nicht bezahlen könnten. Die darauf fallenden Schimpfworte und Tiraden sollte man nicht wiedergeben, aber im Endeffekt sagte er die sofortige Zahlung zu.
Es musste also auf längere Sicht Ersatz her. Aber erst später.
Am späten Nachmittag fragte ich Gabi, ob sie mit mir ausreiten würde. Sie kam mit und wir ritten einmal durch unsere Flächen und dann in den uns gehörenden Wald. Hier hatte Vater kräftig zugekauft und Gabi zeigte mir die neuen Flächen. Auf einem etwas kleinem Weg sah ich frische Hufspuren und fragte, wer denn in der Gegend noch reite. Gabi meinte, von denen, die sie aus dem Dorf kannte, reiten aber hier keine. Müssen also Fremde sein. Da die Spuren zeigten, dass hier oft jemand durchritt, fragte ich, was am Ende des Weges wäre. Gabi meinte, dass dort ein kleiner See wäre. Ich nahm mir vor, der Sache auf den Grund zu gehen.
Nach dem Abendbrot kamen wir überein, dass Gabi wieder in ihrem alten Job arbeiten würde und nebenbei die Buchhaltung des Hofes machen würde. Am nächsten Tag fuhr sie zu ihrem ehemaligen Chef und machte eigentlich ihre Kündigung rückgängig. Klappte auch.
Ich sattelte am frühen Abend wieder meinen Wallach und ritt diesmal direkt in den Wald und zu dem kleinen Waldweg. Wieder frische Spuren, aber auch Spuren, die zurück führen konnten. Morgen würde ich früher da sein und sehen, wer hier umherritt. Irgendwie war ich mehr als gespannt.
Und dann war ich wieder am Weg und sah die neuen Spuren. Da das Wetter noch richtig herrlich war und trotz des schon fortgeschrittenen Jahres noch spätsommerliche Temperaturen herrschten, war ich nur leicht bekleidet und genoss das schöne Wetter. Am Ufer des kleinen Waldsees war eine Trakehnerstute mit einem langen Seil an einem Baum angebunden und hatte wohl gegrast. Etwas abseits lagen Kleidungsstücke und der Sattel mit dem Zaumzeug. Nur den Reiter konnte ich nicht gleich sehen. Dann fiel mir ein Rotschopf im Wasser auf, der so seine Bahnen zog. Erst durch das Wiehern der beiden Pferde wurde der Rotschopf auf uns aufmerksam. Er drehte um und nun konnte ich erkennen, dass ich es mit einer Frau zu tun hatte. Eine Frau mit hellroten langen Haaren, die mit kräftigen Zügen in unsere Richtung schwamm.
Als sie in die Nähe des Ufers kam, meinte sie, dass ich mich umdrehen soll, damit sie aus dem Wasser kommen könne. Auf meine Frage, warum und wenn nicht, lachte sie und man glaubt es nicht, sie stieg aus dem Wasser und präsentierte einen jungen wunderschönen Körpern. Schlank mit wunderschönen kleinen festen Brüsten, langen Beinen und einem festen kleinen Arsch. Einfach sehenswert und sehr anregend. Das fand auch mein kleiner Freund und stand auf. Man war mir das peinlich. Ich drehte mich weg, nicht um ihr den Freiraum zu geben sondern um meine Beule zu verstecken und meinem jetzt großen Freund die Lage zu erleichtern. Sie lachte hell auf und dann traf mich fast der Schlag.
"Man sieht, dass dir das gefallen hat, was du gesehen hast. Oder irre ich mich da, mein Lieber? Hast du mich nicht erkannt, Martin?"
Dabei lachte sie immer noch und als ich mich wieder zu ihr umdrehte, hatte sie gerade ihre Bluse angezogen und ließ sie einfach offen. Mein Gott, eine Frau zum sofortigen Lieben. Sie drehte sich um und suchte ihren Slip und zog ihn an. Dabei sah ich ihren festen kleinen Po und viel mehr.
Noch schnell die Hose angezogen, was anscheinend nicht so einfach war und sie fiel einfach um und beendete dann das Anziehen im Sitzen. Noch schnell die Enden der Bluse zusammengebunden und dann kam sie barfuß auf mich zu. Ich erwachte aus meiner Starre, nahm meinem Wallach das Zaumzeug ab und ließ ihn frei. Er ging langsam auf ihre Stute zu und begann auch zu grasen.
"Hallo Sybille, ich hätte dich bald nicht erkannt. Von einem Entchen zu einem wunderschönen Schwan. Was machst du denn in meinem Wald und in meinem See?"
"Na, Männer erschrecken. Was denn sonst. Ich wusste ja nicht, dass du so reagierst. Aber danke. Du siehst auch nicht schlecht aus für einen alten Mann. Und hier war ich bisher immer ungestört."
"Ich zeig dir gleich, was ein alter Mann noch so kann."
"Mach doch, ich kann mich wehren."
Es war, als ob wir uns wie Magnete anzogen und schon bald lagen wir auf dem weichen Grasboden und balgten uns wie Kinder. Das dabei ihre Bluse aufging und ihre ganze Pracht offen da lag, war nur eine ganz natürliche Sache. Als wir uns dieser Tatsache bewusst wurden, sahen wir uns in die Augen und ich wollte mich gerade wegdrehen, als sie ihre Hand auf meinen Nacken legte und mich zu ihr zog und ihre Lippen auf meine presste. Der Kuss entwickelte sich und wurde zu einem zarten Zungenkuss. Sie drehte mich auf den Rücken und schob sich auf mich. Dann küsste sie mich noch mal und es wurde langsam stürmischer. Eigentlich genoss ich es. Eine solch junge Frau mit solch einem wundervollen, begehrenswerten Körper.
Ich schob sie von meinem Körper und setzte mich auf. Sybille knurrte und meinte dann, doch ein alter Mann.
Ich sah sie lange an und sie schlug die Augen runter.
"Kleine, ich möchte schon, aber es wäre nicht richtig. Was wird danach? Ist es nur ein sicher wundervoller Augenblick. Dann will ich nicht naschen. Dafür bist du mir zu schade. So möchte ich nicht mit einer schönen Frau umgehen. Bitte versteh mich."
"Martin, ich will dich und das schon seit Jahren. Was war ich sauer, dass du meiner blöden Schwester hinterher gelaufen bist. Schon damals habe ich von dir geträumt und heute war ich hin und weg als ich dich erkannt habe. Und dann deine Reaktion. Bitte denke nicht schlecht von mir, aber ich wollte dich und will dich. Ob es mehr wird, weis ich nicht, aber ich würde es versuchen."
"Sybille, zur Zeit herrscht Krieg zwischen mir und deiner Familie. Du weißt warum und dann fang ich was mit der Tochter von Georg an. Man, dass kann doch nur schief gehen. Und dann bin ich doch auch 10 Jahre älter. Du hast doch gerade die Schule fertig und hast bestimmt viele Verehrer in deinem Alter. Da kann ich doch nicht mithalten."
Sybille saß dicht neben mir und legte ihren Kopf an meine Schulter.
"Ach Martin, es ist wirklich nicht einfach mit uns. Übrigens sind es nur 9 Jahre. Und noch etwas, ich bin fertig mit der Ausbildung und ein sehr selbstständiger Mensch. Sicher werden mein Vater und auch meine Geschwister keinerlei Verständnis dafür haben, wenn wir zusammen sind, aber ich möchte es gerne. So gerne. Und die anderen Kerle. Entweder sehen sie nur, dass ich aus einer wohlhabenden Familie komme oder sie wollen immer nur das Eine. Rein in die Kiste und wieder ein Stern mehr auf ihrer Liste. Wollen wir es nicht doch versuchen?"
Ich legte meinen Arm um sie und zog sie fest an mich. Sie drehte ihren Kopf zu mir und ich küsste sie leise.
"Gib mir Zeit. Ich muss nachdenken."
"Sehen wir uns Morgen wieder hier. Gleiche Zeit."
Dann nimmt sie mein Handy und speichert ihre Nummer ein und wählt sie auch gleich an. Auf ihrem Handy speichert sie meine Telefonnummer unter Mandy. Dabei grinst sie mich frech an und meint nur, man muss doch in Verbindung bleiben.
Ich hole meinen Wallach, was erst im zweiten Anlauf klappt und lege ihm das Zaumzeug an. Mit einem Blick auf die immer noch im Gras sitzende Frau schwinge ich mich auf mein Pferd und werfe ihr eine Kusshand zu. Super, wie schnell sie neben mir steht und mich kurz zu sich herunter zieht. Ihre Lippen legen sich noch mal auf meine und nach einem kurzen Kuss flüstert sie.
"Bis Morgen, bitte."
Ich nicke und drehe den Wallach und reite langsam den Weg zurück. Eigentlich muss ich doch blöd sein, mit der Tochter von Georg etwas anzufangen, aber sie gefällt mir, sehr sogar. Mal sehen, wie sich die Sache entwickelt. Angst habe ich vor Georg nicht.
Am nächsten Morgen schickt sie mir eine Nachricht, dass sie nicht kann, Familiensache.
"Grüß deine Schwester und pass auf sie auf."
Ich nehme den Hinweis ernst und spreche mit Gabi, die in die Kreisstadt und für uns einkaufen will. Sie ist schon besser drauf und meint nur, dass sie schon groß ist und aufpasst.
Und wirklich, auf dem Rückweg versucht Rudolf sie zum Anhalten zu bewegen. Sie fährt aber einfach weiter und so treffen die Beiden erst auf unseren Hof aufeinander. Durch das Geräusch seines Sportwagens bin ich aufmerksam geworden und gehe sofort auf den Hof.
Dort sehe ich, wie er versucht, Gabi festzuhalten und auf sie einredet. Gabi versucht sich aus seinem Griff zu befreien und meint immer nur, dass er verschwinden soll. In mir steigt die Wut an und ich gehe mit schnellen Schritten auf ihn zu, greife ihn mir und ziehe ihn dicht zu mir.
"Sag mal, was ist an den Worten meiner Schwester nicht zu verstehen. Verschwinde und zwar sofort und eins noch. Solltest du noch einmal uneingeladen hier auftauchen, jage ich dich mit der Mistgabel vom Hof und deinen Potenzverstärker schieb ich mit dem Trecker vom Hof. Lass ja meine Schwester in Ruhe. Und jetzt ab oder ich prügel dich vom Hof."
Wutschnaubend zog er ab und drohte immer weiter.
Ich nahm Gabi in den Arm und fragte, ob es ihr gut geht.
Die nächsten Tage hatte ich genug mit den Behörden zu tun und konnte mich mit Sybille nicht treffen. Als ich von einer Besprechung mit unserem Notar nach Hause kam, saß Gabi in der Stube und als ich eintrat, lief sie mir entgegen und meinte, jetzt ist es zu Ende. Jetzt nehmen sie uns den Hof. Dabei reichte sie mir einen Brief der Bank meines Vaters, in dem sie mitteilte, dass sie die Kreditlinie kündigen würden und uns baten, am kommenden Tag in der Hauptfiliale zu kommen und mit ihnen die Sache zu besprechen. Da es sich um eine Volks- und Raiffeisenbank handelt, ging ich schnell an den Computer und stellte fest, dass im Aufsichtsrat Georg mitwirkte. Also alles klar.
"Gabi, wir fahren da morgen hin und klären die Sache. Die kriegen mich nicht klein. Mach dir keine Sorgen und überlass die Sache mir. Ich hoffe nur, dass Georg das Geld für den Hengst schon überwiesen hat. Sonst platzt morgen eine Bombe."
Gabi sah mich an und fragte, wie kannst du nur so ruhig bleiben.
"Gabi, es gibt noch andere Banken. Wir schaffen das schon."
Am nächsten Tag fuhren wir gemeinsam in die Stadt und bevor wir den Termin wahrnahmen, sah ich noch mal auf das Konto des Hofes und stellte fest, dass der Kaufpreis immer noch nicht eingegangen war.
Dann war der Termin und ich stellte fest, dass die Sache hoch angebunden war. Der Vorstandsvorsitzende war der Partner, der neben der Filialleiterin anwesend war. Einleitend teilte er mit, dass der Aufsichtsrat sie beauftragt hätten, die Kreditlinie des Hofes zu prüfen und sie zu dem Ergebnis gekommen sind, dass alle Kredite innerhalb von 4 Wochen ausgeglichen werden müssen. Auf die Frage, ob wir das können, meinte er lächelnd, sonst hätte Bank andere Möglichkeiten.
Ich setzte mich gerade hin und fragte, welche Kredite es denn beträfe. Als die Filialleiterin daraufhin einen Kredit mit einer Restforderung von rund 67 TEUR und das Geschäftskonto mit eine Minus von rund 30 TEUR aufzählte, fragte ich, ob dass alle Verbindlichkeiten wären, die der Hof und damit wir, als die Erben hätten.
Als sie das bejahrte, meinte ich leise.
"Ich bitte sie, mir umgehend eine detaillierte Aufstellung für die einzelnen Konten zukommen zu lassen und ich werde umgehend die Konten ausgleichen. Sofort nach Eingang der Summen werden sie die Konten löschen und die Mitgliedschaft meines Vaters aufheben sowie die damit verbundenen Einlagen auszahlen. Die Bankverbindung für alle noch auf die gelöschten Konten eingehenden Beträge teile ich ihnen heute noch mit. Und bestellen sie ihren Aufsichtsrat Georg, dass er den noch schuldigen Kaufpreis für den Zuchthengst bis zum Ende der Woche gezahlt hat sonst verklag ich ihn. Und abschließend noch eins, wagen sie es nicht, Informationen an diesen Herrn zu geben, was die Zahlung der Verbindlichkeiten betrifft oder etwas, was hier besprochen wurde. Ihr Verband und die Presse hat bestimmt großes Interesse an einem solchen Verrat von Bankgeheimnissen."
Die beiden Bänker sahen mich zweifelnd an und erst als ich fragte, wie lange es wohl noch dauern würde, bis ich die Aufstellungen hätte, realisierten sie wohl, dass es mir Ernst war.
Mit einem Blick zu meiner Schwester sah ich ihr Erstaunen.
"Gabi, hast du hier auch ein Konto, ein Privates. Wenn ja, dann solltet du es auch kündigen. Mit einer Bank, die sich vor den Karren eines Menschen spannen lässt, der versucht uns unser Erbe abzujagen, sollten wir nichts aber auch gar nichts mehr zu tun haben."
Gabi nickte und meinte dann zu den Bänkern, dass sie ihr Konto auch auflösen sollten und sie die Mitgliedschaft auch beenden wolle.
Man sah den beiden Bänkern an, dass das Gespräch ganz anders lief als sie es wollten und wohl auch gedacht hatten.
Die Filialleiterin zog mehre Blätter aus ihrer Mappe und schob sie mir widerstrebend rüber. Ich sah kurz darauf und fragte, ob das alles wäre. Sie nickte.
Meiner Schwester sagte sie zu, die Abrechnung ihres Konto umgehend vorzunehmen und fragte, ob sie das Guthaben bar haben wollte. Gabi sah mich fragend an und ich teilte mit, dass auch hier eine neue Bankverbindung mitgeteilt würde.
Bei der sehr kühlen Verabschiedung konnte ich es nicht lassen und meinte leise.
"Ist wohl nicht so gelaufen, wie angewiesen. Schönen Grüß an den Aufsichtsrat. Für mich hat es zwar keine Bedeutung mehr, aber das war keine Werbung für sie und ihr Haus. Sollte es nicht so laufen, wie ich es gesagt habe, überlege ich mir weitere Schritte und dann werden sie sich wundern."
Ich nahm Gabi unter den Arm und ging zu meinem Wagen. Dort angekommen öffnete ich das Banking mit meiner Hausbank und setzte mich zurück und begann die Summen und die Bankverbindung für die Ablösung einzugeben. Nach der Absendung der Aufträge wartete ich und dann läutete mein Handy und meine Bank war dran. Höflich wurde ich gefragt, ob es seine Richtigkeit mit den Aufträgen hätte. Nach meiner Bestätigung und dem Austausch der Codewörter wurde mir die sofortige Ausführung zugesagt. Ich bat, in diesem Fall die Empfängerbank telefonisch zu informieren. Ist sonst ja nicht üblich, wird aber gemacht.
Gabi saß neben mir und sah mich immer zweifelnder an.
"Sag mal, wie bist du denn drauf? Woher hast du das ganze Geld und warum kannst du mir nichts sagen? Ich hab die ganze Nacht gegrübelt und mir den Kopf zermartert, wie wir das schaffen und du überweist einen solchen Betrag, als wenn es nichts wäre."
"Also, tut mir leid, dass ich dich hängen gelassen habe, aber es hat auch ein bisschen damit zu tun, dass ich nicht ganz sicher bin, ob du wirklich mit Rudolf gebrochen hast und ganz begriffen hast, dass dort keine Liebe zu dir vorhanden ist und auch nie war. Und zu der Summe. Sie ist wirklich unbedeutend. Ich habe genug Geld, dass ich auch die Umstellung des Hofes zahlen kann und davon nicht arm werde. Selbst wenn du deinen Anteil ausgezahlt haben willst, wird es noch gehen, aber lieber wäre mir, wenn du auf diesem Gebiet meine Partnerin bleibst und ich mit dir nur die Gewinne teilen muss. Aber darüber reden wir später mal näher. So jetzt zur Sparkasse. Wir brauchen neue Konten."
Bei der Sparkasse bat ich um eine Besprechung mit dem Filialleiter und legte ihm meine Bitten vor. Schnell waren die Konten für unseren Hof, für Gabi und für mich privat angelegt. Da sie es wohl gerne sehen, wenn auf die Konten ein kleiner Betrag eingezahlt würde, öffnete ich meinen Aktenkoffer, der seine besten Tage wohl auch schon vor langer Zeit gesehen hat und bat ihn auf unsere Privatkonten jeweils 10 TEUR und auf das Geschäftskonto einen Betrag von 25 TEUR einzuzahlen. Gleichzeitig legte ich fest, dass für das Geschäftskonto auch meine Schwester zeichnungs- und verfügungsberechtigt ist. Ich glaube, Gabi kam aus dem Stauen nicht heraus.
Auf die Frage, ob sie uns noch helfen können, besprachen wir, dass sie sehr schnell prüfen würden, ob sie auf dem Geschäftskonto einen entsprechenden Kreditrahmen gewähren und sagten Gabi zu, die regelmäßigen Zahlungen aus ihrem alten Konto zu übernehmen. Darum müsse sie sich nicht selber bemühen. Das trifft auch auf die Aufträge für den Hof zu. Er bat uns, wenn möglich, in zwei Tagen wegen der Bankkarten vorbei zu kommen, dann könne man auch schon weiteres besprechen. Wir sagten zu.
Dann ging ich mit Gabi in ein Cafe und sie meinte, dass sie aus dem Stauen nicht herauskommen würde. Ich lächelte und meinte, dass wir uns heute Abend mal zusammensetzen sollten und dann würde ich ihr alles erzählen.
Aber es kam alles Anders. Wir waren gerade mit unserem Kaffee fertig, ich hatte gezahlt und wir wollten gerade zu meinem Wagen gehen, als zwei Polizeibeamte auf uns zukamen und mich baten, sie aufs Polizeirevier zu folgen. Wir sollten keine Aufriss machen. Auf meine Frage, was uns vorgeworfen wird, meinten sie, dass wir das auf dem Revier erfahren würden. Da es nicht weit zum Revier war, schlug ich vor, dass wir losgehen, damit wir es schnell hinter uns bringen.
Dort angekommen, wurde mir mitgeteilt, dass Sybille verschwunden ist und die Familie meint, dass ich mit ihrem Verschwinden zu tun hätte, sie eventuell entführt hätte. Auf meine Frage, wann ich das denn gemacht hätte, meinten sie, dass es gestern so gegen 16 Uhr gewesen ist. Da ich zu diesem Zeitpunkt einen Termin bei meinem Notar hatte, bat ich dort anzurufen und sich zu erkundigen. Danach war ich beim Einwohneramt und habe mich umgemeldet. Anschließend nach Hause und mit Gabi eine weitere Zeugin. Auf meine Frage, was darauf hin weißt, dass Sybille entführt wurde, gab es nur Ausflüchte. Mir riss der Geduldsfaden und ich fragte sehr laut, wer denn diese Sache in die Welt gesetzt hätte. Im Endeffekt war es wohl ihre Schwester Inge.
Wenn sie nicht mehr hätten, würden wir jetzt nach Hause fahren. Schon sehr viel höflicher fragten die beiden Kriminalbeamten, ob sie sich auf dem Hof umsehen könnten. Ich war eigentlich auf Krawall gebürstet, überlegte es mir aber und meinte, dass wir mal nicht so sein wollen und ihnen auch ohne Durchsuchungsbeschluss Zugang zu meinem Hof gewähren würden.
Sie fuhren uns zu meinem Wagen und dann hinter uns zu unserem Zuhause. Dort stand schon ein Streifenwagen und die Beamten begannen, dass Haus und dann die Scheune und die Stallungen zu durchsuchen. Natürlich fanden sie Nichts, schon gar nicht Sybille.
Die Beamten verabschiedeten sich und die Wagen verließen den Hof und waren bald in der Ferne verschwunden. Ich lachte laut auf und meinte zu Gabi.
"Schwesterchen, mach Abendbrot und decke für Drei. Ich bin gleich wieder da."
Ich ging ohne Umschweife in den Pferdestall und in die Hengstbox. Dort warf ich zwei Strohballen um und zog meinen Gast dahinter hervor. Sie warf ihre Arme um meinen Hals und bevor ich noch etwas sagen konnte, küsste sie mich heiß und stürmisch.
Sie zehrte mich auf die Strohballen und küsste mich weiter. Ich hob sie hoch und sah ihr lange in die Augen.
"Sag mal, was denkst du dir eigentlich. Wir hatten gerade die Polizei hier und ich werde beschuldigt, dich entführt zu haben. Wenn die Beamten dich jetzt hier gefunden hätten, wäre hier die Hölle los. Jetzt komm, wir essen Abendbrot und dann sehen wir weiter."
Bevor ich sie runter ließ, küsste ich sie und zog sie fest an mich. Sie grinste.
"Sei nicht böse, aber ich habe es zu Hause nicht mehr ausgehalten und bin einfach weg. Immer nur neue Versuche, dir und deiner Schwester zu schaden und zur Aufgabe des Hofes zu zwingen. Es gibt kein anderes Thema mehr auf unserem Hof und ich glaube, dass es noch lange nicht zu Ende ist."
Noch ein heißer Kuss und sie schlank ihre Beine um mich und presste sich an mich.
"Schluss. Komm, ich habe Hunger."
Sybille nahm meine Hand und ließ sie nicht mehr los. Gabi staunte nicht schlecht, als wir Beide die Küche betraten.
"Was machst du denn hier?"
"Ich bin von Zuhause ausgerissen, weil ich es dort nicht mehr ausgehalten habe und bin nun hier. Ich will Martin. Und schon sehr lange. So lange."
"Und will er dich?"
"Hoffentlich!"
Gabi zeigte auf den Tisch und machte klar, dass das Abendbrot fertig ist und wir erst mal Essen sollten.
Man sah, dass Sybille Hunger hatte und nach dem Essen goss ich mir noch eine Tasse Tee ein.
"Wie hast du eigentlich mein Versteck gefunden?"
"Sybille, erst steht auf der Koppel separat eine Stute und es ist keine von meinen. Außerdem war keine Aufregung mehr zwischen den Pferden. Also steht die fremde Stute schon länger auf der Koppel. Und dann ist in der Hengstbox alles umgeräumt. Die Strohballen sind anders gestapelt. Da war mir alles klar."
"So, meine Kleine, jetzt setzen wir uns in Bewegung und fahren zur Polizei und stellen die Sache klar. Und dann haben wir Zeit und können uns hier unterhalten."
"Muss das sein. Können wir nicht Morgen zur Polizei."
"Nein, wir machen das jetzt. Keine Lust mehr auf Besuch von der Polizei."
Sie kam mit und es dauerte doch länger als ich gedacht hatte und dann fuhren wir wieder zu mir. Ich setzte mich auf die Bank neben der Tür zum Haus und zog Sybille auf meinen Schoß und sie legte ihren Kopf auf meine Schulter und flüsterte leise.
"Kann ich hier bei dir bleiben. Ich war so dumm und bin zu Hause weg gelaufen und dass ohne Jemanden etwas zu sagen. War aber besser so. Wer weis, was sie gemacht hätten, wenn sie von uns wüssten und wüssten, dass ich zu dir wollte. Sie hätten wahrscheinlich versucht, mich festzuhalten, einzusperren."
"Du kannst hier bleiben, aber ich glaube noch nicht, dass es zu Ende ist. Irgendwas lassen sie sich einfallen und das ist nichts Schönes. Hast du die Kraft, auch weiterhin die Anfeindungen auszuhalten. Von deiner Familie wird nur noch Schmutz kommen. Was hast du eigentlich gelernt und hast du Arbeit?"
"Ich bin Krankenschwester und arbeite im Pflegeheim in der Kreisstadt. Wenn ich bei dir bleiben darf, schaff ich alles. Und jetzt küss mich."
Wir küssten uns oft und lange und unsere Hände erkundeten den Körper des Anderen. Dann wurde es langsam kälter und ich nahm ihre Hand und wir gingen ins Haus und nach oben in mein Zimmer. In dieser Nacht passierte nichts zwischen uns. Nur Küssen und Schmusen und eng aneinander geschmiegt schlafen.
Morgens meinte sie leise.
"Martin, ich muss noch mal zu mir nach Hause. Ich brauche Sachen und auch mein Auto. Sonst kann ich nicht arbeiten. Mit dem Pferd kann ich da nicht hin reiten. Dauert zu lange und was soll sie dort den ganzen Tag machen. Kommst du mit, wenn ich die Sachen hole?"
"Süße, sei mir nicht böse, aber das halte ich für keine gute Idee. Wenn dein Vater nicht sofort die Polizei ruft, dann wird er mich mit dem Gewehr vom Hof jagen und dabei könnte so Vieles geschehen. Ich habe mal zwei Fragen. Wem gehört der Wagen und die Stute?"
"Die Stute gehört mir. Ist auch auf meinen Namen eingetragen. Die Papiere sind aber in meinem Zimmer. Der Wagen ist aber auf den Hof bzw auf meinen Vater zugelassen. Warum?"
"Was glaubt du, was los ist, wenn du den Wagen nimmst. Diebstahl ist noch das Geringste. Und glaubst du, dass sie friedlich sind, wenn du deine Sachen holst. Hast du nicht selber befürchtet, dass sie dich einsperren. So, pass auf. Wir frühstücken erst mal und dann fahren wir in die Stadt und kaufen dir Sachen für die nächsten Tage und versuchen das Problem Auto zu lösen. Mir fällt da noch was ein."
Sybille fraß mich fast auf mit ihren Küssen und ihr noch fast nackter Körper blieb auch nicht ohne Reaktion bei mir. Aber es war nicht die Zeit für die Liebe. Mit einem Klapps auf ihren süßen Po beendete ich die Zweisamkeit und meinte, dass wir uns stärken sollten.
Ich ging schon mal vor und begann Frühstück vorzubereiten. Gabi stieß dazu und ich glaube, sie war ganz froh, dass sie mich alleine antraf.
"Sag mal, großer Bruder. Ist es was Ernstes mit Sybille? Ich würde es nicht gut finden, wenn du mit ihr spielst. Sie ist doch die Vernünftigste von der Familie von Georg und kann eben sowenig für den alten Streit zwischen den Höfen wie wir. Und sag mal, wie hast du dir die Sache mit unserem Hof so gedacht?"
"Schwesterchen, was denkst du von mir? Ich mag die Kleine sehr und will ihr bestimmt nichts Schlimmes und spielen schon gar nicht. Sicher kann man nicht sagen, was in ein paar Jahren ist, aber versuchen will ich es mit ihr. Und zu unserem Hof. Lass uns heute Abend in Ruhe darüber quatschen. Ich habe meine Vorstellungen und will sie gerne mit dir besprechen. Auch Sybille sollte wissen, auf was sie sich einlässt, wenn sie will."
"Und wie ich will. Guten Morgen, Gabi. Ich hoffe, dass du nicht böse bist, dass ich mich hier so rein dränge, aber der Große ist so lieb und so fürsorglich und wenn ich mich nicht schon vor sehr langer Zeit in ihn verliebt hätte, würde ich es jetzt machen. Ja, Martin, ich bin glücklich, dass du es mit mir versuchen willst. Aber was werden nur die Leute sagen, du, ein Mann mit einem großen Hof mit einer armen viel zu jungen Frau ohne Geld und dann auch noch die Tochter eures Erzfeindes."
"Was die Leute reden, ist mir ziemlich egal. Wenn ich meine Vorstellungen für den Hof umsetze, gibt es noch genug zu tratschen, da ist unser Verhältnis das Geringste und wenn die Leute sehen, dass wir zusammenhalten. Nur eins macht mir Sorgen. Wird deine Familie uns irgendwann akzeptieren und kannst du mit dieser verfahrenden Situation leben?"
Sybille nahm meinen Kopf in ihre Hände und küsste mich zärtlich.
"Solange du so lieb zu mir bist, ja."
Wir frühstückten zusammen und ich meinte zu Gabi, ob sie auch noch was in er Stadt zu tun hätte, dann könne sie doch mitkommen. Sybille meinte, dass sie sich freuen würde, wenn Gabi sie beim Einkaufsbummel begleiten würde, mit einem Kerl an der Seite wäre es langweilig. Gabi lachte und meinte dann, sie kommt mit. Während ich noch schnell auf dem Hof nach den Rechten sah und Sybilles Stute zur Herde ließ, räumten die beiden Damen die Küche auf und als ich reinkam, saßen sie am Tisch und unterhielten sich angeregt. Ich ging noch mal nach oben und holte meinen Aktenkoffer.
Auf dem Weg in die Stadt klingelte das Handy von Sybille und als sie abnahm und sich meldete, sah sie mich mit großen Augen an und ich sah, dass sie blass wurde. Schnell an die Seite gefahren und den Wagen geparkt. Dann stotterte sie, dass sie auf dem Wege in die Stadt sei und dann gleich kommen würde.
Sie begann zu weinen und saß da, wie ein Häufchen Elend. Ich zog sie zu mir und fragte, was los sei.
"Das war die Polizei. Ich soll sofort aufs Revier kommen. Es liegt eine Anzeige wegen Diebstahl und Unterschlagung von meiner Familie vor. Ich hab doch nichts gemacht. Geld hab ich nicht genommen und die paar EUR, die ich mit hatte, sind meine. Warum machen die so was?"
"Sybille, deine Familie weis seit deiner Richtigstellung von gestern, dass du bei mir bist. Du hast den Beamten doch gesagt, dass du bei mir zu erreichen bist. Da mussten sie doch reagieren. Das können sie doch nicht zulassen. Denke mal weit in die Zukunft. Wenn wir beide zusammenbleiben, dann ist nach dem Tod deiner Eltern das Imperium in Gefahr, denn du bist dann Miterbe. Also schnell was erfinden, was dir schadet und ich wette mit dir, dass sie zu verstehen geben, dass sie die Anzeige zurückziehen, wenn du in den Schoß der Familie zurückkehrst. Aber da sollen sie sich täuschen oder willst du klein beigeben?"
"Nein, aber was soll ich machen?"
"Augenblick, ich muss telefonieren."
Ich rief meinen Notar an, von dem ich wusste, dass in der Kanzlei auch Anwälte arbeiten und sprach mit ihm und bat ihn, Sybille zu vertreten. Kurz den Sachverhalt erläutert und dann sagte er, dass sie keinerlei Aussagen machen soll und nur sagen soll, wer sie ist und das alles Weiteres würde ihr Anwalt klären. Er schickt seinen besten Mann sofort los.
"So, Schatz, wir fahren sofort zum Revier und dort meldest du dich. Keine Aussagen zur Sache bis dein Anwalt da ist. Nur die Daten zur Person. Und dann sehen wir weiter. Gib Gabi schnell noch deine Konfektionsgröße, damit sie dir etwas Unterwäsche kaufen kann. Wir schaffen es schon. Ich warte auf dich."
Sybille sah mich an, beruhigte sich und meinte dann, was würde ich nur ohne dich machen. Meine Antwort war, im See baden und keine Sorgen haben. Sie konnte schon wieder lächeln.
Ich fuhr los und setzte Gabi vor einem Kaufhaus ab und dann direkt zum Revier. Der Anwalt wartete schon und setzte sich mit Sybille in einen extra Raum. Die Beamten baten mich kurz ins Büro und befragten mich jetzt als Zeugen. Schon nach kurzer Zeit konnte ich gehen. Sie würden Sybille ausrichten, dass ich sie abholen würde, wenn sie mich anruft. Man merkte ihnen an, dass sie nur ihren Job machten und so richtig nicht daran glaubten, dass Sybille schuldig ist.
Ich holte meine Schwester ab und fuhr mit ihr in ein Gewerbegebiet und dort zu meinem großen Autohaus, dass keine Bindung an irgendeine Marke hatte. Mit Gabi schlenderte ich an den ausgestellten Gebrauchtwagen vorbei, blieb hier und da bei einem stehen und unterhielt mich mit meiner Schwester. Gaby sah mich lächelnd an und fragte nur, für Sybille. Als ich nickte, ging sie eine Reihe zurück und blieb vor einigen Mercedes B-Klasse stehen.
"Solch einer wäre gut. Ich fahre auch einen, zwar etwas älter, aber sehr zuverlässig und für uns Frauen ausreichend bequem und schnell."
"Kann sein, aber doch noch zu teuer. Nicht, dass ich es nicht könnte, aber da muss beim Preis noch was geschehen. Wollen wir es versuchen."
Da wir schon einige Minuten vor den Wagen stehen geblieben waren, kam nun doch ein Verkäufer zu uns und wollte gerade mit seiner Lobesrede beginnen, als ich ihn unterbrach und meinte, dass es zwar schon in etwa meinen Vorstellungen entspricht, aber der Preis in der heutigen Zeit viel zu hoch ist. Als er sich nicht bewegen wollte oder durfte, nahm ich Gabis Arm und meinte zu ihr, wenn sie hier unser Geld nicht wollen, dann gehen wir weiter. Gibt doch genügend Autohändler. Auf seine Frage, welcher Wagen denn genau für uns interessant wäre, deutete ich auf einen silberfarbigen B180 mit Automatik, Anhängerkupplung und Schiebedach. Aber im Preis viel zu hoch. Ob ich meinen Alten in Zahlung geben wolle, fragte er und man merkte, dass er den so gar nicht wollte.
"Ne, junger Mann, das ist mein Arbeitstier. Wenn der Kleine da das schaffen müsste, was der Alte schafft, wäre er in Kürze platt und zwar ganz und gar. Wenn ihr mir im Preis ordentlich entgegen kommt, kaufe ich bar und sofort. Sonst gehen wir weiter. Es muss ja nicht unbedingt einer vom Stern sein. Andere Marken haben ja auch schöne Autos und die Japaner haben viel mehr Ausstattung für das gleiche Geld."
"Haben sie noch eine Minute Zeit, da muss ich mit dem Chef sprechen. Ich komme gleich zurück."
Er ging außer Hörweite und ich grinste Gabi an. Kurz darauf kam er zurück und ließ 1000 EUR vom Preis ab. Lächeln meinte ich, dass das noch nicht meinen Vorstellungen entspricht und nannte ihm einen Preis, der noch niedriger war und bei dem er schlucken musste. Als er anfing, dass sie dann ja Minus machen, zog ich mein Handy und zeigte ihm einen vergleichbaren Wagen zu einem Preis, der meinen Vorstellungen entsprach. Na, dann solle ich da kaufen. Ok, mach ich und damit drehte ich mich um und rauschte ab. In der gleichen Straße war einige Grundstücke weiter ein Autohaus, dass asiatische Marken vertritt und hier wurde ich fündig. Ein kleiner Geländewagen mit guter Ausstattung, zwar ohne Hängerkupplung, aber mit fast unverschämt geringer Laufleistung. Sah wirklich gut aus, hielt aber einer genauen Untersuchung nicht stand. Viel zu beanspruchte Pedale für die angegebene Laufleistung. Also doch nichts. Gabi wurde das Gesuche wohl zu viel und sie machte den Vorschlag, dass sie für die nächsten Tage, genau solange sie noch nicht arbeiten muss, Sybille ihren Wagen gibt und wir im Internet nach einem Passenden suchen. War ein vernünftiger Vorschlag und da sich mein Magen meldete, schlug ich vor, es so zu machen und jetzt etwas zu essen.
Kurz an einem Imbiss eine Kleinigkeit gegessen und dann zu einer Autovermietung gefahren. Dort lieh ich mir für eine Woche eine Limousine und bat Gabi, mit meinem Wagen nach Hause zu fahren und für Kaffee und Abendbrot zu sorgen. Ich würde jetzt zum Revier fahren und nachsehen, was dort los ist. Genau in diesem Moment klingelte mein Handy und Sybille bat mich, sie bei der Kanzlei unserer Anwälte abzuholen. Gaby fuhr direkt nach Hause und ich fuhr zur Kanzlei. Dort wurde ich informiert, dass Sybille beschuldigt würde, beim Verlassen des Elternhauses rund 10 TEUR gestohlen zu haben. Es konnte aber nicht genau gesagt werden, wieviel es war. Außerdem waren da ein paar Einzelheiten, die nicht ins Bild passten. Sie war frei, sollte sich aber zur Verfügung halten. Sybille sah mitgenommen aus. Mir fiel ein, dass sie ja Kleidung und Anderes brauchte und fragte, ob die Kanzlei sie bei der Beschaffung behilflich sein könnte und sie eventuell begleiten würde. Ganz so gerne wollten sie wohl nicht. Erst nachdem sie mit dem Revier noch mal gesprochen hatten, meinten sie, dass zwei weibliche Beamtinnen Sybille morgen begleiten würden und dabei auch sicherstellen, dass nicht noch mehr verschwindet, heißt, dass sie keine Sachen mitnimmt, die ihr nicht gehören. Obwohl ich den Verdacht schon sehr verletzend fand, sagten wir zu und dann ging es nach Hause. Sybille fragte, warum ich mir ein Auto geliehen hätte, ich habe doch eins. Ich erzählte ihr die Geschichte vom Autokauf und meinte, dass wir doch drei Wagen für drei Menschen brauchten.
Nach einem ausgiebigen Kaffee nahm ich meine beiden Frauen und setzte mich mit ihnen in den Garten und meinte, dass wir uns einmal richtig aussprechen müssten.
Ich erzählte, was ich in der Zeit nach dem Rauswurf durch meinen Vater alles gemacht und erlebt hatte und welches unverschämte Glück ich hatte. Einmal gut beim Lotto gewonnen und dann durch einen guten, nein sehr guten Freund den Gewinn mehr als verzehnfacht. Heute war ich vermögend und in Kürze würde der letzte Rest der Bitcoin ausgezahlt.
Kurz vor der Mitteilung über den Tod unseres Vaters war ich dabei, mir einen Hof in Mecklenburg zu kaufen. Aber dann wurde hier eine bessere Möglichkeit Wahrheit. Unser Elternhof wurde eventuell frei.
Dann machte ich klar, dass es so wie bisher nicht weiter gehen kann. Mit Milchvieh in dieser Größe und Schweineproduktion war kein Geld zu verdienen und im Endeffekt keine Familie zu ernähren. Schon eine kleine Änderung der Subventionen und es ist vorbei. Aus diesem Grund will ich die Schweinehaltung von Spaltenhaltung auf Strohhaltung und großen Auslauf umstellen. Fast Öko. Die Milchviehhaltung wäre nur auf ein rentables Niveau zu heben, wenn die Kopfzahl mindestens verdoppelt wird. Das würde aber den Bau eines neuen Stalles erfordern und wenn der Milchpreis noch weiter abschmiert, dann wäre es auch vorbei. Also habe ich mir überlegt, dass das Milchvieh abgeschafft, der Stall umgebaut und dann eine Mutterkuhherde aufgebaut wird. Nicht so personalintensiv und mit unseren Flächen gut zu bewältigen. Durch die Strohhaltung wäre auch die Düngung der Flächen besser zu regeln. Es würde nach meiner jetzigen Einschätzung nicht für Bio reichen, aber besser für die Natur sein. Schön wäre es, wenn wir noch Flächen dazukaufen oder langfristig pachten könnten.
Ich sah meine Schwester an und sah, dass sie überlegte. Lange sprachen wir über meine Pläne und ich wagte auch noch einen Blick in die weitere Zukunft und malte aus, dass wir die Selbstvermarktung in Betracht ziehen könnten. Aber erst mal die Umstellung.
Nach einem schnellen Abendbrot saßen wir noch zusammen und diskutierten meine Pläne. Schön war, dass sich Sybille an der Diskussion beteiligte und immer wieder Fragen stellte. Als ich merkte, dass die Fragen weniger wurden, stellte ich Gabi die Frage, ob sie mit mir gemeinsam diese Vorstellungen umsetzen würde. Sie sah mich an und meinte, dass sie sich noch nicht sicher wäre. Nicht so sehr wegen meiner Pläne sondern, weil sie sich hier im Dorf und in der Gegend gesamt sehr unwohl fühle. Hier im Haus, auf unserem Hof ginge es, aber draußen wäre es zur Zeit sehr schlimm. Und immer könne sie ja nicht unter meinen Rockzipfel sitzen. Sie müsse überlegen.
Dann ins Bett. Schon als ich mit Sybille in mein Zimmer ging, war mir klar, dass sie diesmal nicht verzichten würde. So anschmiegsam und so fordernd, wie sie war, wusste ich, dass sie heute mit nur Schmusen nicht auskommen würde. Und ich wohl auch nicht. Diesmal ließ sie nicht mal ihren Slip an und als ich mit einer Boxer ins Bett steigen wollte, zog sie mir diese aus und nahm meinen Kleinen in die Hand und später in ihren Mund. Und sie konnte es. Meine Erregung stieg steil an und schon nach kurzer Zeit wollte ich sie bremsen. Doch sie sah mir tief in die Augen und nuschelte, los, komm.
Und ich kam und wie ich kam. Sybille schluckte und schluckte. Dann säuberte sie meinen immer noch streifen Penis mit der Zunge und den Lippen und küsste sich dann nach oben. Mit einem heißen Zungenküssen rieb sie ihren Körper an mir und ich fühlte die harten Spitzen ihrer Brüste auf meinem Körper und ihre feuchte Scham auf meinen Hüften. Ich griff sie und warf sie auf mein Bett und begann sie von oben nach unten mit kleinen Küssen zu verwöhnen. An ihren harten Brustwarzen knapperte ich und rollte sie zart mit den Fingern. Dann mit dem Mund über ihren festen Bauch zu ihrem Schatzkästchen. Mit der Zunge die Schamlippen geteilt und leicht ihren kleinen Knubbel umspielt. Sybille keuchte und wand sich unter mir.
"Nicht aufhören, mach weiter. Ich komme gleich. Oh, Gott, mach weiter."
Dann hob sie ab und brüllte ihre Lust mit einem spitzen Schrei heraus. Sie zitterte am ganzen Körper, ihr Puls raste und ihr Atem ging stoßweise. Mit beiden Händen wühlte sie in meinen Haaren und schnaubte wie eine Dampflok. Ich schob sie auf meinem Bett höher. Spreizte ihre Beine und setzte meinen Stamm an ihrem Eingang zum Paradies an und schob ihn ein kleines Stück in ihren Schlauch. Aber nur ein kleines Stück. Sybille riss die Augen auf und lächelte mich an. Sie versuchte mit ihrem Körper mehr von mir einzuverleiben. Ich wich jedes mal zurück. Dieses Spiel wiederholte ich mehrfach und drang dabei jedes mal ein kleines Stück mehr in sie ein. Sybille keuchte laut und klammerte sich an mich und küsste mich langanhaltend. Ich gab nach und schob mich mit einem Ruck ganz tief in sie und verweilte in ihr. Ein strahlendes Lächeln flog über ihr Gesicht bevor sie sich wieder verkrampfte und ihr Gesicht ihre Lust, ihre Geilheit widerspiegelte. Mit langen tiefen Stößen trieb ich sie auf den nächsten Höhepunkt zu und merkte, dass sie ihre Finger in meine Schulter krallte und dann mit einem lauten langen Stöhnen schon wieder kam. Sie ließ mich los und ihr Körper entspannte sich. Ich wartete und bewegte mich nicht in ihr. Sie kam langsam wieder aus ihrer Gefühlswelt zurück, sah mich mit strahlenden Augen an und schob mich von ihrem Körper. Sie drehte mich auf den Rücken, schob sich über mich und küsste mich immer wieder kurz und stürmisch. Dann schob sie sich zurück, hob ihren Unterkörper an und ließ sich auf meinen streifen Penis gleiten. Mit einem Ruck saß sie bis zum Anschlag auf mir und begann mit den Hüften leicht zu kreisen. Immer wilder und ruckartig bewegte sie sich auf mir. Ich packte sie und zog sie auf mich und stieß von unten in sie, Sie riss sich aus der Umarmung und begann mich wild zu reiten. Kurz vor einem weiteren Höhepunkt stieg sie ab und setzte sich verkehrtrum wieder auf mich und dann entwickelte sich ein wildes Treiben. Sie ritt mich und ich stieß von unten immer wilder. In mir baute sich eine nicht mehr zu unterdrückende Geilheit auf und ich spritzte unter lautem Stöhnen die ganze Ladung in sie. Sybille kam fast gleich mit mir und sackte auf mir zusammen. Langsam schrumpfte mein Stamm und rutschte aus ihr raus. Sybille blieb so auf mir liegen und ich streichelte leise ihre Brüste. Ihr Atem wurde ruhiger und dann ließ sie sich von mir gleiten, kuschelte sich an mich und legte ihren Kopf auf meine Brust und schlief ein. Ich folgte ihr bald und wurde wach, als ich mit zarten Küssen geweckt wurde. Sybille sah mich an und lächelte. Ihre Hände nahmen meinen Kopf und sie drehte ihn so, dass sie mich richtig küssen konnte.
"Guten Morgen, Langschläfer. Oh, war das schön mit dir. Du glaubst gar nicht, wie ich mich nach dir gesehnt habe. Lass mich bitte, bitte bei dir bleiben und ich verspreche dir, dass ich dich immer lieben werde. Nur sei gut zu mir und hab mich auch ein bisschen gerne."
"Kleines, ich mag dich doch auch gerne, sehr gerne sogar. Und wenn du willst, kannst du immer bei mir bleiben."
Sybille warf sich auf mich und küsste mich wie eine Ertrinkende. Ich schob sie ganz leicht von mir, küsste sie noch einmal und meinte dann.
"Schätzchen, ich muss aufstehen. Der Bauer sollte nicht immer als Letzter zur Arbeit kommen. Bleib, wenn du willst, noch liegen."
"Du glaubst doch wohl nicht, dass ich dich alleine zu den Frauen lasse. Auf solch einen super Liebhaber muss man aufpassen."
Wir machten uns schnell fertig, zogen uns an und dann gingen wir nach unten und zu den Ställen. Das Melken war schon fast beendet und bei den Schweinen lief der Automat und versorgte die Tiere. Ich ging durch den Stall und überlegte, wie man am kostengünstiger meinen Plan umsetzen kann. So wie die Boxen angebracht waren, würde es nicht gehen. Also größere Boxen und einen neuen Boden einziehen. Dann die Tore für den Auslauf und den ausbruchsicher gestalten. Aber alles so, dass es mit Technik zu befahren war. Also erst einmal den Stall leer fahren und dann umbauen und neu beginnen.
Fortsetzung folgt
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