Sie kennen sich vom (Zu) sehen. Eine Romanze (fm:Romantisch, 14907 Wörter) | ||
Autor: Marvin | ||
Veröffentlicht: Oct 28 2024 | Gesehen / Gelesen: 7431 / 7135 [96%] | Bewertung Geschichte: 9.72 (203 Stimmen) |
Erst ist Tillmann ein wenig traurig, als gegenüber die junge Familie auszieht. Doch nachdem drüben eine junge Frau einzieht und ihm in einem unachtsamen Moment bei der Selbstbefriedigung zusieht, entsteht eine romantische Beziehung durch zwei Fe |
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Sie kennen sich vom (Zu)Sehen - Eine Romanze
2. März 2024
Schade. Nun mussten sie wohl doch aufgeben. Tillmann hatte die Familie über einen längeren Zeitraum beobachtet und war immer wieder beeindruckt, dass sie es trotz der widrigen Begleitumstände so lange in der offensichtlich viel zu kleinen Wohnung gegenüber ausgehalten hatte,
Tillmann hatte seine Wohnung als Erstsemester zunächst als Klein-WG bezogen, und mit dem ersten Einkommen nach dem Abschluss konnte er es sich leisten, die Wohnung auch allein zu bewahren, als seine beiden Mitbewohnerinnen auszogen.
Die drei Zimmer waren ihm fast zu viel, aber der alte Mietvertrag war finanziell unschlagbar und er würde den Teufel tun, die Wohnung aufzugeben.
Gegenüber wohnte damals schon eine kleine Familie mit einem sehr kleinen Baby. Warum er das wusste? Die Häuser standen nah aneinander und die Familie hatte im Wohnzimmer keine Vorhänge oder ähnliches.
Mit den Jahren wuchs die Familie rasch und am Ende waren es vier Kinder in der Dreiraumwohnung. Der Teil, den er sehen konnte, war zuletzt ein einziges Chaos. Im Wohnzimmer war vom Babystall bis zum Schulaufgabentisch alles für die vier verrückten Kinder zu finden. Die Eltern mühten sich redlich, dem Chaos Herr zu werden, aber es war aussichtslos.
Wie gesagt, sie schafften es lange. Ob das gewollt war, der Wohnungsnot oder den finanziellen Gegebenheiten geschuldet war konnte Tillmann nicht sagen, aber er bewunderte die Familie aufrichtig dafür.
Nun hatten sie aufgegeben oder einfach etwas Besseres gefunden. An diesem Tag leerte sich die Wohnung. Kartons wurden weggetragen, Möbel professionell zerlegt, große Hektik herrschte. Aber schon am frühen Vormittag sah er die immer noch recht junge, und dennoch ausgezehrt wirkende Mutter am Fenster stehen und einen letzten Blick in den schmalen Innenhof werfen.
5. März 2024
Claire hatte einfach unfassbares Glück gehabt. Und das in doppelter Hinsicht. Sie brauchte kurzfristig eine Wohnung in der Stadt, der Markt war aber total abgegrast. Alle ihre Freunde hatten sie ausgelacht, als sie nach einer Mietwohnung oder einem WG-Zimmer gefragt hatte.
Aber dann kam dieses unglaubliche Erbe. Eine Dame, die sie nicht einmal kannte, hatte ihren Eltern und ihrem Bruder und ihr ein mittleres Vermögen vermacht. Ihre Mutter war dort einst das Hausmädchen gewesen und hatte über Jahrzehnte den Kontakt gehalten. Ohne Hintergedanken, einfach weil sie sich mochten. Und sie hatte keine Verwandtschaft mehr und vererbte daher ihrer Mutter einen Großteil mit dem Auftrag, es in ihrer Familie sinnvoll zu verteilen. Und nun war Claire mehr oder weniger reich. Und plötzlich konnte sie noch einmal anders gucken und hatte die Wohnung als Eigentum entdeckt. Sie fühlte sich nicht als Eigentümerin einer Wohnung, aber verkaufen konnte man sie in dieser Stadt mit Sicherheit problemlos, wenn es sie weiterzog und so hatte sie zugeschlagen und die Wohnung von einem Teil ihres Erbes gekauft.
Am kommenden Wochenende war der Einzug, noch einmal zwei Tage später begann sie ihren neuen Job in der Immobilienfirma
9. März 2024
Bevor Tillmann zum Sport aufbrechen konnte, merkte er, dass sich drüben etwas tat. Eine kleine Gruppe junger Menschen betrat die Wohnung und es wirkte, als würde eine Person die anderen herumführen. Die Wohnung war also wieder vergeben. Seis drum, dachte sich Tillmann und dachte sich nichts weiter.
Als er einige Stunden später wiederkam und erneut den Blick nach drüben warf war der sichtbare Teil der Wohnung weitgehend vollgestellt mit Kartons und Kisten und ein paar sehr kräftige Männer wuchteten die
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