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Eine verhängnisvolle Feier (fm:1 auf 1, 8817 Wörter)

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Veröffentlicht: Dec 05 2024 Gesehen / Gelesen: 11049 / 10504 [95%] Bewertung Geschichte: 9.48 (233 Stimmen)
Lukas und seine Stiefmutter Susanne finden sich im Bett wieder - nackt - und finden Spuren von Sex. Was war geschehen? Leider haben beide einen kompletten Filmriss. Mühsam enthüllen sie ein Geheimnis, dass alles verändert...

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© Retepovic Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Klicken Sie hier für die ersten 75 Zeilen der Geschichte

Gemeinsam begannen sie, die Spuren ihrer Nacht zu beseitigen. Doch in beiden nagte die gleiche Frage: >Wenn sie wirklich die Grenze überschritten hatten, was würde Heinrich, Lukas Vater dazu sagen?<

Lukas stand unsicher in der Tür zum Wohnzimmer und ließ seinen Blick über das chaotische Szenario schweifen. Es sah aus, als hätte ein Sturm das Wohnzimmer der Villa verwüstet. Überall standen leere Weinflaschen, Gläser und halbvolle Karaffen. Auf den Tischen stapelten sich Teller mit Essensresten und der Teppich war übersät mit Krümeln und Flecken. Der Geruch nach verschüttetem Alkohol und abgestandenem Essen hing schwer in der Luft.

"Verdammt ... was ist hier passiert?", murmelte Lukas mehr zu sich selbst, während er vorsichtig einen Schritt in den Raum machte.

Hinter ihm trat Susanne ein, die mittlerweile wieder vollständig angezogen war. Ihre Augen weiteten sich, als sie das Durcheinander sah. "Das ... ist doch nicht normal. Wie konnte das so eskalieren?" Sie hielt sich die Hand vor den Mund, als ihr Blick auf einen Aschenbecher fiel, der mit zerdrückten Zigaretten überquoll. "Ich rauche nicht mal. Und du doch auch nicht!"

"Nicht, dass ich wüsste." Lukas hob ein Glas auf und schnupperte daran. Der stechende Geruch von Schnaps ließ ihn angewidert das Gesicht verziehen. "Das ist nicht nur Wein gewesen. Hier ging's richtig zur Sache."

Susanne schüttelte den Kopf. Dann sah sie ein Paar High Heels, "Wem zum Teufel gehören die!", und mit einem Tritt, schoss sie die Schuhe aus dem Weg. "Die gehören definitiv nicht mir! Waren hier ... noch andere Leute?"

Lukas runzelte die Stirn und versuchte angestrengt, in seinen Gedanken zu wühlen, doch es war, als würde er gegen eine Wand rennen. "Ich weiß es nicht. Ich erinnere mich nur noch daran, dass wir zusammen was trinken wollten, weil ..." Er hielt inne und rieb sich die Stirn. "Weil was eigentlich?"

"Weil Heinrich darauf bestanden hat." Susanne sprach den Namen leise aus, als ob er ein verbotener Zauber wäre. Ihre Augen suchten den Raum, als ob sie eine Spur von ihrem Mann finden könnte. Doch nichts deutete darauf hin, dass er hier gewesen war. "Er war doch hier, oder? Diese Feier war doch seine Idee!"

"Ja ... ja, ich glaube schon." Lukas nickte langsam. "Er wollte, dass wir uns amüsieren. So hat er's gesagt."

"Und jetzt?" Susanne sah ihn verzweifelt an. "Wo ist er? Wo ist Heinrich?"

Die Stille, die darauf folgte, war erdrückend. Lukas ließ das Glas sinken und blickte zur Treppe, die ins Obergeschoss führte. "Vielleicht schläft er noch? Oder ..." Er zögerte, weil er die naheliegende Alternative nicht aussprechen wollte.

"Oder er ist weg." Susanne wandte sich ab, um die Kontrolle über ihre Miene zurückzugewinnen. Sie griff nach einem Müllsack, der neben der Couch lag, und begann, die leeren Flaschen wegzuräumen. "Komm, wir müssen hier aufräumen. Wenn jemand das sieht, fragt er sich, ob wir den Verstand verloren haben."

Lukas nickte widerstrebend und begann, Gläser zu sammeln. Es war eine monotone, mechanische Arbeit, die ihn fast beruhigte, bis er auf ein zerrissenes Stoffstück stieß, das zwischen den Kissen der Couch steckte. Es war ein Stück von Heinrichs Hemd.

"Susanne." Seine Stimme war angespannt, als er den Stofffetzen hochhielt. "Das gehört meinem Vater."

Sie starrte auf das Stück Stoff. "Warum ist das hier?"

"Keine Ahnung. Aber wenn das hier ist, muss er doch auch hier gewesen sein, oder?" Lukas fühlte, wie die Unruhe in ihm wuchs.

Susanne schluckte schwer und begann schneller zu arbeiten, als ob sie der Frage ausweichen könnte. "Vielleicht ... vielleicht wollte er einfach nur frische Luft schnappen. Oder er hat in einem der Gästezimmer geschlafen."

"Vielleicht." Doch Lukas klang nicht überzeugt. Er warf das Stoffstück in den Müll und sah Susanne an, die sich hastig den Schweiß von der Stirn wischte.

"Wir müssen weitermachen", sagte sie mit zitternder Stimme. "Das Chaos beseitigen. Und dann überlegen wir, was wir tun."

"Und wenn wir ihn nicht finden?", fragte Lukas leise.

Susanne hielt inne, ihre Hände umklammerten eine leere Karaffe. Sie sah ihn an, ihre Augen voller Angst. "Dann müssen wir uns fragen, was in dieser Nacht wirklich passiert ist. Und ob wir die Antworten überhaupt wissen wollen."

Die Mittagssonne brannte durch die großen Fenster der Küche, doch weder Lukas noch Susanne spürten die Wärme. Sie saßen am Tisch, die Reste eines hastig heruntergewürgten Frühstücks vor sich. Die drückende Stille zwischen ihnen war schwerer zu ertragen als das Chaos im Wohnzimmer.

"Es ergibt keinen Sinn", begann Lukas schließlich, seine Stimme rau von der Anspannung. "Wie kann ein ganzer Abend einfach verschwinden? Wir müssen irgendwas tun, irgendwas ... herausfinden."

Susanne sah auf ihre zitternden Hände, die sie fest auf dem Tisch verschränkt hielt. "Und wie? Wir erinnern uns nicht. Heinrich ist verschwunden. Und ehrlich gesagt ..." Sie hielt inne, atmete tief ein und sah Lukas direkt an. "Ich habe Angst davor, was wir vielleicht herausfinden könnten."

Lukas wollte etwas sagen, doch sein Blick fiel auf das Smartphone, das vor ihm lag. Ein Gedanke blitzte in seinem Kopf auf. "Vielleicht weiß jemand anderer, was passiert ist."

"Was meinst du?" Susanne runzelte die Stirn.

"Onkel Erwin." Lukas griff nach dem Handy und wählte eine Nummer. "Er war doch auch da, oder? Erwin hat vielleicht was mitbekommen."

Susanne biss sich nervös auf die Lippe. "Erwin? Der trinkt doch schon seit Jahren keinen Alkohol mehr. Was, wenn er uns nur Vorwürfe macht?"

"Er ist abstinent! Und genau deshalb rufe ich ihn an. Er weiß, wenn er noch einen Tropfen trinkt, dann ist der dem Untergang geweiht!", erwiderte Lukas und drückte die Anruftaste. "Er ist der Einzige, der nüchtern war und irgendetwas über diese Nacht etwas wissen könnte."

Das Freizeichen ertönte. Nach ein paar Sekunden meldete sich Erwins raue Stimme. "Lukas? Was gibt's?"

"Hey, Onkel. Ich, äh ... ich wollte dich was fragen. Über gestern Abend." Lukas war sich plötzlich nicht mehr sicher, wie er anfangen sollte.

"Gestern?" Erwin klang amüsiert. "Was ist mit gestern?"

"Na ja, die Feier hier bei uns." Lukas sah Susanne an, die ihn mit angespanntem Gesichtsausdruck beobachtete. "Du warst doch da, oder?"

"Ja, natürlich war ich da. Aber wieso fragst du?"

Lukas zögerte kurz, bevor er weitersprach. "Wir ... also Susanne und ich ... wir können uns an nichts erinnern. Alles ist irgendwie weg. Kompletter Filmriss."

Am anderen Ende der Leitung herrschte einen Moment lang Stille. Dann seufzte Erwin tief. "Das wundert mich nicht. Nachdem ihr von der Bowle getrunken habt, ging es erst richtig los. Auch die anderen Gäste wirkten enthemmt. Alkohol floss in Strömen, na ja ... Aber dass ihr gar nichts mehr wisst, ist nicht gut. Überhaupt nicht gut. Was habt ihr denn getrunken?"

"Alles Mögliche", Lukas zählte unsicher auf.

"Es kann nur an der Bowle gelegen haben!", Erwins Stimme klang jetzt schärfer. "Die war auffällig. Du weißt, dass ich keinen Alkohol mehr trinke, aber ich habe gesehen wie Heinrich etwas hineingemischt hat."

Lukas' Magen zog sich zusammen. "Was meinst du damit? Was hat er da hineingetan?"

"Das weiß ich nicht genau", antwortete Erwin, "Aber es sah nicht wie normale Zutaten aus. Vielleicht ... war da was drin, was ihr nicht hättet trinken sollen."

Susanne sprang auf, ihre Augen weiteten sich. "Willst du damit sagen, dass Heinrich uns ...?"

"Ich sage nur, dass ihr vorsichtig sein solltet." Erwins Ton war ernst. "Hast du noch was von der Bowle übrig?"

Lukas nickte, obwohl Erwin das nicht sehen konnte, "Ja, ein bisschen. Ich kann dir was davon geben."

"Gut." Erwins Stimme klang entschlossen. "Ich komme vorbei und hole eine Probe. Trinkt bis dahin bloß nichts mehr davon."

Lukas legte auf und sah Susanne an. Sie war blass geworden, ihre Hände umklammerten die Tischkante. "Was, wenn er uns wirklich was ins Getränk getan hat?", flüsterte sie.

"Dann finden wir es heraus", Lukas stand auf und ging zum Kühlschrank, wo er den Rest der Bowle in einer Karaffe aufgehoben hatte. Als er die Flüssigkeit betrachtete, die harmlos golden schimmerte, fühlte er sich plötzlich, als würde ihm der Boden unter den Füßen weggezogen.

"Und was, wenn wir das wirklich nicht wissen wollen?", fragte Susanne leise.

Lukas sah sie an, sein Kiefer angespannt. "Wir haben keine Wahl. Wir müssen es wissen. Es geht nicht nur um uns. Es geht auch um meinen Vater."

Susanne nickte langsam, doch ihre Augen blieben voller Angst. Die Ungewissheit fraß sich wie ein Schatten durch ihre Gedanken und sie hatten das Gefühl, dass die Wahrheit noch schlimmer sein könnte als sie es sich ausmalten.

Die Mittagssonne war weitergezogen und in der Villa herrschte wieder Ruhe, nachdem Erwin mit einer Probe der Bowle gegangen war. Lukas und Susanne hatten inzwischen das Wohnzimmer aufgeräumt, so gut es ging. Die Spuren der Feier waren fast vollständig beseitigt, doch die Fragen, die sie quälten, blieben.

Lukas lehnte sich gegen die Küchenarbeitsplatte, während Susanne den Rest der Gläser spülte. "Es fühlt sich an, als ob wir nur herum eiern und doch nirgendwo hinkommen."

"Geduld", sagte Susanne, ohne von der Spüle aufzusehen. "Erwin wird sich melden. Wenn wirklich etwas in der Bowle war, erfahren wir es bald."

Lukas seufzte und verschränkte die Arme. "Und bis dahin? Tun, als wäre alles normal?"

"Genau das", antwortete sie knapp. "Das ist im Moment das Beste."

Die beiden blieben noch eine Weile in stiller Einigkeit. Es war eine eigenartige Mischung aus Normalität und Unbehagen, die den Tag bestimmte. Irgendwann zog sich Lukas in seine Dachwohnung zurück, während Susanne sich ins Schlafzimmer zurückzog, um ein wenig zu schlafen.

Am Nachmittag klingelte sein Handy. Es war Erwin.

"Ich habe die Bowle in ein Labor zur Auswertung gegeben", berichtete Erwin, "Die Ergebnisse werden wir erst morgen haben, aber ich bin mir sicher, dass da etwas nicht stimmt. Niemand außer Heinrich hat sie angerührt, bevor ihr sie serviert habt."

"Und Heinrich selbst?", fragte Lukas.

"Keine Spur", sagte Erwin. "Aber ich habe mich bei Sascha umgehört."

Lukas zog die Augenbrauen hoch. "Sascha? Was weiß er?"

"Nichts, was er sagen will. Aber er wirkte nervös, als ich ihn auf die Feier ansprach. Ich wette, er weiß mehr, als er zugibt."

Lukas bedankte sich und legte auf. Das Gespräch ließ ihn nachdenklich zurück. Er wusste, dass Sascha eine wichtige Rolle im Leben seines Vaters spielte, doch jetzt bekam das Ganze eine neue Dimension.

Am Abend setzten sich Susanne und Lukas zusammen, um die neuen Informationen zu besprechen. "Erwin glaubt, Sascha weiß mehr", erklärte Lukas. "Vielleicht sollten wir ihn direkt darauf ansprechen."

"Nein", widersprach Susanne sofort. "Wenn er wirklich etwas verheimlicht, bringt es nichts ihn zur Rede zu stellen. Wir brauchen Beweise."

Lukas nickte widerwillig. "Vielleicht hast du recht. Aber wir können doch nicht einfach hier herumsitzen."

"Wir müssen uns Zeit geben", sagte Susanne. "Wenn die Ergebnisse der Bowle da sind, wissen wir mehr."

Die beiden beschlossen, den Abend ruhig zu verbringen, und Lukas zog sich wieder in seine Dachwohnung zurück. Dort fiel ihm beim Aufräumen etwas ins Auge. Eine kleine, versteckte Kamera, genau auf sein Bett gerichtet. Lukas wurde nervös und suchte den Rest der Villa nach versteckten Kameras ab. Eine weitere Kamera war geschickt im Wohnzimmer auf einem Regal versteckt. Sie überblickte den größten Teil des Wohnzimmers. Lukas Kenntnisse in Netzwerken kam ihm jetzt zugute. Es waren WLAN Kameras, die sowohl die Videos intern speicherten und per Fernzugriff gesteuert werden konnten. Schließlich sicherte er die Videos, ohne sie anzusehen. Auf diesen Videos konnte etwas sein, das sie vielleicht weiterbringen könnte. Aber er wusste auch, das es Dinge zeigen konnte, die er nicht sehen wollte.

"Susanne sollte das mitansehen", murmelte er und legte die Kameras beiseite.

Lukas saß vor seinem Computer. Er hatte Susanne gebeten, zu ihm in seine Dachwohnung zu kommen und jetzt saß sie schweigend neben ihm. Ihre Hände nervös im Schoß gefaltet.

"Bist du sicher, dass wir das ansehen sollten?", fragte sie leise.

"Ich bin nicht sicher, ob wir das wollen", gab Lukas zu. "Aber wir müssen. Vielleicht gibt es Antworten."

Susanne nickte zögernd. "Dann mach es einfach."

Mit einem tiefen Atemzug drückte Lukas auf "Pley".

Das Video begann und zeigte zunächst harmlose Szenen von der Feier. Es war fast die komplette Familie anwesend. Dazu ein paar enge Freunde seines Vaters. Alle lachten, prosteten sich zu und unterhielten sich ausgelassen. Heinrich war in der Menge zu sehen, ebenso wie Sascha, der dicht an seiner Seite blieb.

Doch dann änderte sich die Dynamik. Die Feier wurde ausgelassener, die Bewegungen der Gäste ungehemmter. Man sah, wie Heinrich an die Bowle trat und etwas hineingab. Susanne erstarrte.

"Das ist es", murmelte sie. "Das ist der Moment, den Erwin meinte."

Die Gäste der Feier schienen, ihre Hemmungen fallen gelassen zu haben. Sie begannen herumzuknutschen und die Wortwahl wurde derber und untergriffig. Lukas wollte gerade vorspulen, als die Kamera plötzlich ihn und Susanne ins Bild rückte. Sie standen dicht beieinander, ihre Gesichter gerötet, ihre Gesten vertraut. Es war offensichtlich, dass sie sich gegenseitig angeflunkert haben. Lukas Hand fasste liebevoll Susannes Hintern. Susanne gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Wir ... haben geflirtet", sagte Susanne tonlos, während sie zusah.

Lukas schwieg, sein Atem wurde schwerer. Die Bilder waren eindeutig. Mit jedem Schluck Alkohol wurden ihre Berührungen intimer, ihre Blicke intensiver. Schließlich küssten sie sich - erst zögernd, dann leidenschaftlich.

"Das sind wir", flüsterte Susanne. Sie hielt eine Hand vor ihren Mund, ihre Augen wurden glasig.

"Ja." Lukas' Stimme klang heiser.

Die Szene wechselte. Sie waren nun in seinem Zimmer. Die Kamera zeigte wie sie sich gegenseitig auszogen, in einem wilden unkontrollierten Moment der Leidenschaft hatten sie in seinem Bett hemmungslosen Sex! Susannes Atem stockte und sie wandte den Blick ab.

Lukas pausierte das Video, und das Standbild auf dem Bildschirm offenbarte die ungeschönte Realität. Die Atmosphäre im Raum war plötzlich schwer und drückend, wie unter einer unsichtbaren Last. Das Bild zeigte Susanne auf allen Vieren, während Lukas sie von hinten nahm. Ihre Gesichter sprachen Bände. Pure Leidenschaft und ungezähmte Wollust hatten sich in ihren Ausdruck eingegraben, unverkennbar und intensiv.

"Ich ...", begann Susanne, doch ihre Stimme brach. Sie schloss die Augen und atmete tief durch. "Das waren nicht wir. Nicht wirklich."

"Aber es waren unsere Körper", sagte Lukas leise. Seine Augen ruhten auf dem Standbild des Videos, doch er fühlte sich, als würde er sich selbst von außen betrachten.

Susanne drehte sich zu ihm, suchte seinen Blick. "Wir waren nicht wir selbst. Was auch immer in der Bowle war, hat uns das angetan."

Lukas nickte, doch eine andere Emotion brodelte in ihm. Die Bilder hatten etwas in ihm ausgelöst - eine Mischung aus Verlegenheit, Lust und einem merkwürdigen Gefühl der Nähe zu Susanne.

"Das macht es nicht leichter", murmelte er schließlich.

Susanne legte ihm eine Hand auf den Arm. "Wir müssen uns daran erinnern, wer wir wirklich sind, Lukas. Und wir müssen herausfinden, warum Heinrich das getan hat."

"Ich weiß." Lukas drehte sich zu ihr um. Ihre Nähe brachte ihn durcheinander, doch er zwang sich, den Gedanken beiseitezuschieben. "Das Video sollte Erwin sehen. Vielleicht hilft es ihm, die Wahrheit ans Licht zu bringen."

Susanne nickte, ließ jedoch ihre Hand auf seinem Arm ruhen. Beide blieben noch eine Weile so sitzen, in einer Mischung aus Scham und einer unerklärlichen Verbundenheit, die sie beide gleichermaßen verwirrte.

Am nächsten Morgen lag eine spürbare Schwere über der Villa. Susanne war früh aufgestanden, hatte eine Tasse Kaffee gekocht und stand nun am Fenster, während die ersten Sonnenstrahlen durch die Bäume fielen. Lukas kam verschlafen in die Küche, seine Haare ungekämmt und die Augen schwer.

"Hast du geschlafen?", fragte er leise.

"Nicht wirklich", antwortete Susanne. Sie hielt ihre Tasse mit beiden Händen, als würde sie versuchen, die Wärme daraus aufzusaugen. "Und du?"

Lukas schüttelte den Kopf und nahm sich ebenfalls einen Kaffee. "Ich habe die ganze Nacht über das Video nachgedacht."

Susanne drehte sich zu ihm um, ihre Augen noch immer gerötet vom gestrigen Abend. "Müssen wir Erwin wirklich das ganze Video zeigen?"

"Ich kann das Video nicht bearbeiten. Es lässt sich weder kopieren noch bearbeiten. Aber ich vertraue Onkel Erwin. Er wird es verkraften Susanne."

"Wohl ist mir bei der Sache nicht, aber vielleicht kann er uns helfen, die Teile zusammenzusetzen, die noch fehlen."

"Das dachte ich auch", sagte Lukas. "Aber was dann? Selbst wenn wir herausfinden, was Heinrich vorhatte, ändert das nichts an dem, was passiert ist."

"Nein", stimmte Susanne zu. "Aber es könnte erklären, warum."

Sie schwiegen, bis Lukas schließlich das Schweigen brach. "Ich rufe Erwin an und bitte ihn, vorbeizukommen."

Eine Stunde später saß Erwin in der Dachwohnung, der Computer vor ihm. Lukas spielte das Video erneut ab, und Erwin sah es sich konzentriert an, ohne ein Wort zu sagen. Als die Szenen mit Heinrich und der Bowle erschienen, runzelte er die Stirn.

"Da ist es", murmelte er. "Das muss der Moment sein, an dem er etwas hineingegeben hat."

Das Video lief weiter, und die Szenen wurden immer aufschlussreicher.

"Mit der Zeit wurde die Wirkung unverkennbar. Hemmungen lösten sich auf, und der eine oder andere hat wohl seine Grenzen überschritten ... könnte man sagen", bemerkte Erwin, während er die Aufnahmen mit gerunzelter Stirn betrachtete.

Auf dem Bildschirm war zu sehen, wie die Gäste zunächst lautstark miteinander diskutierten, bis die Gespräche plötzlich in hitzige Wortgefechte umschlugen. Doch es blieb nicht dabei. Einige begannen unvermittelt, ihre Sitznachbarn zu küssen, als wäre jede Zurückhaltung wie weggeblasen. Kurz darauf flogen High Heels quer durch das Wohnzimmer, begleitet von ausgelassenem Lachen und aufblitzenden Gesten, die keinerlei Zweifel an der entfesselten Stimmung ließen.

"Wow, hier ging es ja richtig ab!", flüsterte Lukas, während er ungläubig auf den Bildschirm starrte.

"Wem sagst du das!" Susannes Stimme klang fassungslos, fast entrückt. Ihr Blick blieb an den chaotischen Szenen hängen, doch ihre Gedanken waren woanders. Was hatte Heinrich damit bezwecken wollen? Warum all das?

Als die intimen Szenen von Lukas und Susanne auf dem Bildschirm erschienen, hielt Erwin abrupt inne. Er wandte den Blick ab, hob die Hand und sagte mit gespielter Empörung: "Mein lieber Schwan! Das reicht! Ich habe wirklich genug gesehen."

Susanne spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht schoss, und suchte verzweifelt nach Worten. "Das Schlimmste ist ... wir können uns an nichts erinnern", erklärte sie unbeholfen, ihre Stimme zitterte leicht vor Verlegenheit.

Erwin konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. "Hört mal", begann er in einem versöhnlichen Ton, "Lukas, du bist 22, und du Susanne bist 28. Ihr seid jung und was zwischen euch passiert, geht mich eigentlich nichts an." Seine Stimme wurde weicher, aber die Ironie in seinen Worten war nicht zu überhören, "Die größte Pointe dabei ist doch, dass ihr vielleicht eine wirklich heiße Nacht hattet - aber euch nicht einmal daran erinnern könnt."

Lukas und Susanne sahen sich kurz an, geteilt zwischen Erleichterung über Erwins Gelassenheit und der schmerzhaften Ironie seiner Worte.

Lukas stoppte das Video. "Was glaubst du, Erwin? Warum sollte Papa so etwas tun?"

Erwin lehnte sich zurück und rieb sich die Schläfen. "Heinrich war schon immer manipulativ, aber das hier ... das geht über alles hinaus, was ich mir vorstellen konnte."

"Meinst du, er hat uns absichtlich ..." Susanne stockte, unfähig, den Satz zu Ende zu bringen.

"Ich weiß es nicht", antwortete Erwin ehrlich. "Aber wenn die Bowle wirklich mit Benzodiazepinen versetzt war, dann wollte er, dass ihr die Kontrolle verliert. Die Frage ist nur, warum?"

"Vielleicht, um uns bloßzustellen?", fragte Lukas.

"Oder um euch gegeneinander auszuspielen", ergänzte Erwin.

Susanne sah ihn schockiert an. "Das wäre krank."

"Heinrich ist ein Kontrollfreak", sagte Erwin, "Wenn er das Gefühl hatte, dass er euch in irgendeiner Weise nicht mehr im Griff hat, könnte das seine Art gewesen sein, die Macht zurückzugewinnen."

"Das macht keinen Sinn", sagte Lukas kopfschüttelnd, "Was hätte er davon?"

Erwin seufzte, "Vielleicht wollte er eine Art Druckmittel. Etwas, das er gegen euch verwenden kann, wenn es nötig ist."

Lukas und Susanne sahen sich an und die Worte sanken langsam in ihre Gedanken.

"Was auch immer sein Plan war, wir müssen vorsichtig sein", sagte Erwin. "Bevor wir ihn direkt konfrontieren, sollten wir mehr herausfinden."

Später am Tag saßen Susanne und Lukas wieder allein in der Küche. Die Worte von Erwin hallten noch immer in ihren Köpfen wider.

"Ich kann nicht glauben, dass Heinrich so weit gehen würde", sagte Susanne schließlich.

"Ich auch nicht", antwortete Lukas, "Aber nach allem, was wir gesehen haben, müssen wir damit rechnen."

"Was machen wir jetzt?", fragte sie leise.

Lukas blickte nachdenklich aus dem Fenster. "Wir tun, was Erwin gesagt hat. Wir warten ab und beobachten. Und wenn Papa zurückkommt, versuchen wir herauszufinden, was wirklich hinter all dem steckt."

Susanne nickte langsam. "Aber Lukas ... wenn das alles vorbei ist, was machen wir dann mit uns?"

Er sah sie lange an, dann griff er sanft nach ihrer Hand. "Ich weiß es nicht, Susanne. Aber eines nach dem anderen."

Sie erwiderte seinen Blick und für einen Moment schien die Welt stillzustehen. Doch die Schatten des Unausgesprochenen hingen weiterhin über ihnen, während sie sich auf das vorbereiteten, was noch kommen würde.

Am dritten Tag kehrte Heinrich in die Villa zurück. Es war später Vormittag, als er mit seinem persönlichen Assistenten Sascha im Schlepptau durch die große Eingangstür trat. Beide waren bestens gekleidet, Heinrich in einem maßgeschneiderten Anzug und Sascha in eleganter Freizeitkleidung. Ihr Lächeln wirkte aufgesetzt, ihre Haltung angespannt. Die Begrüßung war wie gewohnt kurz und zweckmäßig.

Lukas und Susanne, die so getan hatten, als wären sie auf Einkäufen, standen jedoch versteckt hinter einer hohen Hecke am Rand des Gartens. Lukas hatte seine Spiegelreflexkamera mit dem Teleobjektiv dabei. Perfekt für diskrete Beobachtungen.

"Da sind sie", flüsterte Lukas, während er durch den Sucher blickte.

Heinrich und Sascha bewegten sich durch den großen Garten, der an die tausend Quadratmeter hatte. Sie sprachen dabei leise miteinander. Ihre Gesten wurden vertrauter und schließlich schien die Unterhaltung in eine intime Richtung zu kippen. Heinrich legte Sascha eine Hand auf die Schulter. Dann passierte es. Sascha zog sein Hemd aus, Heinrich folgte wenig später. Beide standen nach wenigen Augenblicken nackt unter der Morgensonne, die Berührungen wurden zärtlicher, dann leidenschaftlicher. Sie legten sich nackt auf die Rattan liege und begannen sich gegenseitig oral zu verwöhnen.

"Das ist nicht dein Ernst ...", flüsterte Susanne und starrte entsetzt auf das Display der Kamera, während Lukas ein Bild nach dem anderen schoss.

"Doch", murmelte Lukas, sein Gesicht eine Maske aus Fassungslosigkeit und Zorn.

"Das erklärt so vieles", sagte Susanne schließlich, ihre Stimme voller Bitterkeit. "Er hat mich nie geliebt, Lukas. Ich war nur ein Deckmantel."

Lukas legte die Kamera zur Seite und sah sie an. "Das tut mir leid, Susanne."

Sie schüttelte den Kopf, Tränen liefen über ihre Wangen. "Warum hat er das getan? Warum all die Lügen?"

Lukas spürte ein unerwartetes, tiefes Mitleid für Susanne. Sie stand jetzt vor ihm, ihre Augen leicht gerötet, die Spuren von Enttäuschung und Traurigkeit klar sichtbar und er konnte nicht anders, als an alles zu denken, was sie ihm gegeben hatte, seit sie Teil seines Lebens geworden war.

Susanne war nicht seine leibliche Mutter, aber das spielte keine Rolle. In den Jahren, in denen sie da war, hatte sie ihm etwas geschenkt, das ihm bisher immer gefehlt hatte. Das Gefühl, dass jemand wirklich für ihn da war. Es war kein erzwungenes Pflichtgefühl, sondern echte Wärme und Zuwendung. Susanne hatte ihm gezeigt, dass er nicht allein war, auch wenn sie es selbst vielleicht nicht bewusst wahrgenommen hatte. Im Gegensatz dazu war Elias, seine leibliche Mutter, ein völlig anderes Bild von Familie gewesen. Sie war dem Jetset-Leben verfallen, immer auf der Suche nach der nächsten Party, dem nächsten gesellschaftlichen Höhepunkt. Lukas hatte nie das Gefühl gehabt, wirklich Teil ihres Lebens zu sein. Für sie war er mehr eine Bürde gewesen, eine Verpflichtung, die sie nur widerwillig eingegangen war. Während sie um die Welt jettete und sich in glamourösen Kreisen bewegte, war Lukas meist allein, fühlte sich wie ein Koffer, der von einem Ort zum nächsten mitgeschleppt wurde, ohne je richtig ausgepackt zu werden.

Und Heinrich? Obwohl er Lukas' Vater war, hatte er diesen Titel nie wirklich ausgefüllt. Heinrich hatte ihn nie in den Arm genommen, ihm nie das Gefühl gegeben, dass er stolz auf ihn war oder sich überhaupt für ihn interessierte. Stattdessen hatte er Lukas von Internat zu Internat geschickt, so als wäre er ein lästiges Hindernis in seinem eigenen Leben. Jede Rückkehr nach Hause war mit der unausgesprochenen Botschaft verbunden, dass er nicht willkommen war. Sein Vater war ein Mann, der seine Verpflichtungen aus der Ferne regelte, wie ein Geschäft, das man ohne persönlichen Einsatz führt.

Doch Susanne war anders. Sie hatte nie so getan, als könnte sie seine Mutter ersetzen und trotzdem hatte sie es geschafft, eine Lücke in seinem Leben zu füllen, von der er nicht einmal wusste, dass sie so schmerzhaft gewesen war. Sie hatte ihn nicht mit großen Gesten überschüttet, aber sie war da gewesen - in kleinen Momenten, in einem verständnisvollen Blick, einer freundlichen Berührung oder einem einfachen Gespräch über seinen Tag.

Während er sie jetzt ansah, wurde ihm klar, wie viel sie ihm bedeutete. Nicht als Ersatz für seine leiblichen Eltern, sondern als jemand, der ihm zum ersten Mal das Gefühl gegeben hatte, dass er wertvoll war. Und diese Gefühle, die er für sie empfand, wurden in diesem Moment nur stärker, auch wenn sie beide in einem unauflösbaren Chaos steckten. Susanne war vielleicht nicht perfekt, aber sie war die einzige Konstante in seinem Leben gewesen, auf die er sich wirklich hatte verlassen können.

"Ich weiß es nicht", antwortete er schließlich. "Aber wir haben jetzt etwas, das er nicht kontrollieren kann. Wir wissen Bescheid."

Susanne wischte sich die Tränen ab und nickte. "Er wird es erfahren müssen. Aber nicht jetzt. Ich brauche Zeit, Lukas."

"Natürlich", sagte er, legte eine Hand auf ihre Schulter und drückte sie sanft.

Am Abend saßen sie alle drei beim Essen. Die Stimmung war gespannt, aber Heinrich schien es nicht zu bemerken. Er sprach locker über seinen angeblichen Geschäftsausflug nach Italien, erzählte von einem Problem mit einem wichtigen Kunden, das nur er und Sascha lösen konnten.

Susanne nickte hin und wieder, doch ihre Augen waren kalt und Lukas sprach kaum ein Wort.

"Apropos, die Feier", sagte Heinrich schließlich und legte die Serviette auf den Tisch. "Wie habt ihr euch eigentlich am nächsten Tag gefühlt? Ich nehme an, der Kater war heftig."

Susanne und Lukas tauschten einen kurzen Blick. "Wir erinnern uns kaum an etwas", antwortete Lukas, bewusst beiläufig.

Heinrich zog ein dünnes Lächeln. "Das dachte ich mir schon. Vielleicht kann ich euch ja auf die Sprünge helfen."

Er griff in sein Sakko und legte einen Umschlag auf den Tisch. Susanne und Lukas sahen ihn schweigend an, bis Heinrich mit einer einladenden Geste auf die Fotos deutete.

"Schaut sie euch an", sagte er, "Es wird euch sicher interessieren."

Lukas griff zögernd nach dem Umschlag, öffnete ihn und zog die Bilder heraus. Auf jedem waren er und Susanne in eindeutigen Situationen zu sehen. Die Luft schien plötzlich schwer zu werden, als die Realität des Moments über sie hereinbrach.

Susanne spielte die überraschte Ehefrau perfekt. Sie schlug die Hände vor den Mund und rannte mit einem schluchzenden Laut aus dem Zimmer. Heinrich schien sichtlich zufrieden mit ihrer Reaktion.

"Und was sagst du dazu, Lukas?", fragte er schließlich.

Lukas hielt die Bilder fest, legte sie dann mit einem leisen Knall auf den Tisch und lehnte sich zurück. "Ich sage, dass du verdammt viele Fragen zu beantworten hast."

Lukas griff in seine Tasche, zog die kleinen WLAN-Kameras hervor und legte sie mit einem hörbaren Klacken neben die ausgebreiteten Fotos auf den Tisch. Seine Augen funkelten vor Zorn, als er den Blick seines Vaters suchte.

"Warum zum Teufel überwachst du uns?", fragte er scharf, seine Stimme voller aufgestauter Wut. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, während er den nächsten Satz hervorstieß, getrieben von einer Mischung aus Entrüstung und rachelüsterner Genugtuung. "Und weißt du was? Ich habe heute auch ein paar *interessante* Bilder gemacht."

Ein vielsagendes, eiskaltes Lächeln huschte über sein Gesicht, während er sich zurücklehnte und auf die Reaktion seines Vaters wartete, bereit, den Spieß umzudrehen.

Heinrichs Gesicht versteinerte. "Was meinst du?"

In diesem Moment kam Susanne zurück, ihre Augen rot vom Weinen, doch ihr Gesicht war entschlossen. Sie warf einen Stapel frisch ausgedruckter Bilder auf den Tisch.

"Vielleicht sollten wir über diese sprechen", sagte sie kalt.

Heinrich sah auf die Fotos, die ihn und Sascha in ihrem Garten in kompromittierenden Situationen zeigten. Für einen Moment herrschte absolute Stille.

"Das ist lächerlich", sagte Heinrich schließlich, doch seine Stimme war brüchig.

"Hör auf zu lügen", sagte Susanne, ihre Stimme fest. Auch in ihr brodelte es. "Ich habe genug von deinen Spielchen, Heinrich."

Lukas stand auf und packte die Kameras wieder ein. "Wir sind nicht deine Marionetten. Sag uns die Wahrheit - oder du wirst es bereuen."

Heinrich schwieg. Die Maske aus Selbstzufriedenheit war endgültig gefallen. Heinrich saß noch immer stumm am Esstisch, seine Augen wechselten zwischen den Bildern von Susanne und Lukas und den Fotos, die sie von ihm und Sascha gemacht hatten. Sein Gesicht war angespannt, die Fassade aus Arroganz und Überlegenheit bröckelte nun vollständig.

Lukas verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn direkt an. "Also? Wir warten."

Heinrich seufzte schwer, rieb sich die Stirn und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. "Na schön", begann er, seine Stimme müde. "Ihr wollt die Wahrheit? Ihr bekommt sie. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ihr sie wirklich hören wollt."

Susanne setzte sich langsam zurück auf ihren Platz, ihre Hände zitterten, als sie die Serviette vor sich auf dem Tisch glattstrich. "Wir haben das Recht, es zu wissen, Heinrich", sagte sie, ihre Stimme ruhig, aber kalt.

"Ja, ihr habt das Recht", gab er zu. "Aber das heißt nicht, dass es einfacher wird."

Er atmete tief durch und begann zu sprechen. "Ich bin schwul. Seit fünf Jahren, vielleicht schon länger, aber erst damals habe ich es akzeptiert. Sascha ist nicht nur mein Assistent, er ist mein Partner. Die Ehe mit dir, Susanne, war ein Schutzschild. Ein Mittel, um den Schein zu wahren, für die Gesellschaft, für die Geschäfte, für ... alles."

Lukas schnaubte. "Du meinst wohl für dich selbst du arroganter Arsch!" "Lukas ... nicht ...", Susanne merkte das Lukas kurz vor dem Explodieren war und legte ihre Hand auf seine Schulter um ihn zu beruhigen.

Heinrich ignorierte den Kommentar und fuhr fort. "Ich habe mich von deiner Mutter scheiden lassen, Lukas, weil ich nicht mehr in dieser Lüge leben konnte. Aber ich hatte nicht die Kraft, es offen zu sagen. Es hätte alles zerstört, woran ich mein Leben lang gearbeitet habe."

Susanne starrte ihn an, ihre Augen glitzerten feucht. "Du hast mich benutzt, Heinrich. Ich war nichts weiter als eine Marionette in deinem verlogenen Spiel. Glaubst du wirklich, dass das ein Trost ist?"

Heinrich senkte den Blick. "Nein, Susanne, das glaube ich nicht. Es tut mir leid, dass du darunter leiden musstest. Ich habe versucht, dir ein gutes Leben zu bieten."

"Ein gutes Leben?" Susanne stand auf, ihre Stimme wurde lauter. Sie schrie ihn aus Leibeskräften an, "Du hast in unserer Ehe mit einem anderen Mann gebumst! Dann kamst du zu mir ins Bett und ich glaubte, du liebst mich! Wenn ich gewusst hätte, dass dein Schwanz zuvor in dem Arsch eines anderen Mannes war bevor du mit mir gevögelt hast ... widerlich und eklig! Es war eine Farce! Und jetzt willst du Mitleid?"

Nun legte Lukas seine Hand auf ihre Schulter, um sie zu beruhigen. "Lass ihn ausreden", sagte er leise.

Heinrich hob den Kopf und sah seinen Sohn an. "Lukas, was zwischen dir und Susanne passiert ist ... ich habe es provoziert."

"Was soll das heißen?", fragte Lukas, die Anspannung in seiner Stimme deutlich.

Heinrich zögerte einen Moment. "Die Bowle. Ich habe sie mit Beruhigungstabletten versetzt. Nicht viel, nur soviel, um die Hemmungen zu lockern. Ich wollte, dass ihr beide ... euch näher kommt."

Susannes Gesicht wurde blass. "Du hast uns ... manipuliert?"

"Es war falsch, ich weiß", sagte Heinrich schnell. "Aber ich habe gesehen, wie gut ihr euch versteht. Ich dachte, vielleicht könnte daraus etwas entstehen. Etwas Echtes. Und ich wollte ... dass ihr euch nicht allein fühlt."

Lukas lachte bitter. "Das ist krank, Papa. Du wolltest uns verkuppeln, indem du uns unter Drogen setzt! Du bist egozentrisch und selbstsüchtig, genau wie Mama. Sie hat es mir im Gegensatz zu dir wenigstens gesagt. Ich war gerade mal 14 Jahre alt, als sie sagte, *Eigentlich sei ich ein guter Junge, nur ich stehe ihr im Weg!* Du hingegen, hattest nie wirklich Interesse an mir. Aber dann kam Susanne. Bei ihr erlebte ich zum ersten Mal, das jemand für mich da war. Tja und dann entwickelten sich noch andere Gefühle. Ich hasse euch, dich und Mama!"

"Ich weiß, dass es keine Entschuldigung gibt", sagte Heinrich leise. "Aber ich wollte euch eine Chance geben, glücklich zu sein. Mehr, als ich es je war."

Eine schwere Stille legte sich über den Raum. Susanne schüttelte schließlich den Kopf, Tränen liefen über ihre Wangen. "Ich kann das nicht. Ich kann das alles einfach nicht."

Sie stand auf und verließ den Raum, ihre Schritte hallten durch die Villa. Lukas blieb zurück, starrte seinen Vater an, dessen Gesicht von Reue und Erschöpfung gezeichnet war.

"Ich hoffe, das war es wert", sagte Lukas schließlich, bevor er sich ebenfalls abwandte.

Später an diesem Abend fand Lukas Susanne im Wintergarten. Sie saß auf einer der Rattan liegen, eine Decke über ihre Schultern gezogen und starrte in die Dunkelheit.

"Susanne", sagte er leise, als er sich neben sie setzte.

"Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll", flüsterte sie, ohne ihn anzusehen. "Alles fühlt sich so ... falsch an. Heinrichs Lügen. Was wir getan haben. Alles."

Lukas nickte langsam. "Es war falsch, was er gemacht hat. Aber ... was zwischen uns passiert ist, war echt. Zumindest fühlt es sich so an."

Susanne drehte den Kopf zu ihm, ihre Augen suchten seine. "Und wie fühlst du dich jetzt, Lukas? Bereust du es?"

Er zögerte, bevor er antwortete. "Ich weiß es nicht. Ein Teil von mir fühlt sich schuldig, ein anderer ... fühlt sich zu dir hingezogen. Ich kann es nicht erklären."

Susanne schwieg, doch sie legte ihre Hand vorsichtig auf seine. "Vielleicht sollten wir uns Zeit nehmen, Lukas. Für uns selbst. Um das alles zu verstehen."

Er nickte und drückte ihre Hand sanft. "Klingt gut."

Sie saßen schweigend da, während die Nacht sie umhüllte, beide in ihren Gedanken verloren, aber für einen Moment nicht allein.

Die Tage nach Heinrichs Geständnis und der dramatischen Eskalation am Esstisch verliefen still und angespannt. Susanne und Lukas hatten wenig miteinander gesprochen, jeder von ihnen war zu sehr damit beschäftigt, die Ereignisse zu verarbeiten. Heinrich war verschwunden, angeblich in Italien, doch niemand wusste genau, wann oder ob er überhaupt zurückkommen würde.

Lukas saß in seinem Dachgeschosszimmer vor seinem Laptop. Auf dem Bildschirm prangte das Standbild des Videos, das ihn und Susanne in ihrer leidenschaftlichen Nacht zeigte. Er hatte die Datei mehrfach löschen wollen, aber irgendetwas hielt ihn davon ab. Es war nicht die Lust oder die Scham. Es war etwas anderes. Vielleicht eine Art von Wahrheit, die er noch nicht begreifen konnte.

Am nächsten Morgen herrschte in der Villa eine gespenstische Stille. Susanne und Lukas hatten die Nacht kaum geschlafen. Die Spannung zwischen ihnen war greifbar, ihre Gedanken kreisten unablässig um das Gespräch und die Enthüllungen des Vorabends. Heinrich hatte sich in sein Arbeitszimmer zurückgezogen und die Tür war seither nicht mehr aufgegangen.

Lukas saß am Küchentisch und starrte in seinen schwarzen Kaffee, der längst kalt geworden war. Susanne kam hinzu, noch im Bademantel, und setzte sich ihm gegenüber. Ihr Gesicht war blass, ihre Augen müde, aber es lag auch ein entschlossener Ausdruck darin.

"Und? Was machen wir jetzt?", fragte sie schließlich mit gedämpfter Stimme.

Lukas zuckte die Schultern, sein Blick haftete immer noch auf der Tasse. "Keine Ahnung. Aber eins steht fest. So wie bisher kann es nicht weitergehen."

Susanne nickte langsam, als würde sie seine Worte abwägen. "Meinst du, er hat Angst, dass wir die Fotos von ihm und Sascha als Druckmittel verwenden könnten?"

"Mit Sicherheit." Lukas lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. "Er ist nicht dumm. Und ehrlich gesagt, ich weiß nicht, was ihn mehr stört. Dass wir es wissen oder dass wir überhaupt nach Beweisen gesucht haben."

Susanne presste die Lippen zusammen, während sie nach Worten suchte. "Ich habe nie gedacht, dass unser Leben so ... kompliziert wird."

"Kompliziert?" Lukas lachte trocken und bitter. "Das ist noch milde ausgedrückt. Wir stecken hier in einem Scherbenhaufen, Susanne. Mein Vater ist ein Manipulator, der uns offenbar systematisch ausspioniert hat, und jetzt wissen wir nicht mal, was sein nächster Zug sein wird."

"Aber warum tut er das?", Susanne legte die Hände auf den Tisch und beugte sich leicht vor. "Was hat er davon uns so bloßzustellen? Es ergibt keinen Sinn."

Lukas sah sie zum ersten Mal an diesem Morgen direkt an. "Vielleicht will er einfach die Kontrolle behalten. Über dich, über mich, über alles. Er hat immer alles kontrolliert - sein Geschäft, seine Beziehungen, mein Leben. Vielleicht kann er nicht anders."

Eine schwere Stille senkte sich über den Raum. Schließlich brach Susanne sie mit einem leisen, fast zögerlichen Vorschlag, "Vielleicht sollten wir ... gehen."

Lukas hob überrascht den Kopf. "Wohin?"

"Ich weiß es nicht." Sie seufzte und rieb sich die Schläfen. "Aber vielleicht ist es Zeit, ein neues Leben zu beginnen, ohne Heinrichs Schatten, ohne seine ... Spielchen."

Lukas lehnte sich nachdenklich zurück. "Das ist leichter gesagt als getan. Alles hier, unser Zuhause, unser Alltag, es hängt alles irgendwie mit ihm zusammen."

"Dann lassen wir es hinter uns." Susanne sprach die Worte mit einer Entschlossenheit aus, die selbst sie überraschte. "Ich kann nicht mehr so weiterleben, Lukas. Und ich denke, dir geht es genauso."

Lukas starrte sie einen Moment lang an, dann nickte er langsam. "Vielleicht hast du recht. Vielleicht ist das der einzige Weg."

In diesem Moment öffnete sich die Tür zum Arbeitszimmer. Heinrich trat heraus, frisch rasiert und in makelloser Kleidung, als wäre nichts passiert. Sein Blick war ruhig, fast ungerührt, als er die beiden am Küchentisch sitzen sah.

"Guten Morgen", sagte er mit übertrieben freundlicher Stimme, während er sich eine Tasse Kaffee einschenkte.

Lukas und Susanne wechselten einen Blick, sprachen aber nicht. Heinrich setzte sich an den Tisch, nippte an seinem Kaffee und schaute zwischen ihnen hin und her.

"Es scheint, als hätten wir gestern Abend ein paar unangenehme Dinge besprochen", begann er schließlich, seine Stimme beinahe süffisant. "Aber ich hoffe, wir können das hinter uns lassen und ... nach vorne schauen."

Lukas" Kiefer mahlte vor unterdrückter Wut. "Nach vorne schauen? Nach allem, was du getan hast? Ich denke nicht, dass das so einfach wird."

Heinrich stellte seine Tasse ab und lehnte sich zurück. "Manchmal muss man Entscheidungen treffen, die nicht jedem gefallen. Das ist Teil des Lebens."

"Entscheidungen?" Susanne schnaubte ungläubig. "Das nennst du deine Überwachung und Manipulation? Entscheidungen?"

Heinrich musterte sie mit kühler Gelassenheit. "Ihr versteht das große Ganze nicht. Alles, was ich tue, tue ich für unsere Familie. Für euer Wohlergehen."

"Unser Wohlergehen?" Lukas sprang auf, seine Stimme bebte vor Zorn. "Du hast uns gedemütigt, uns gegeneinander ausgespielt und unser Vertrauen zerstört. Das ist also dein Verständnis von Wohlergehen?"

Heinrich blieb ruhig, ließ sich von Lukas" Ausbruch nicht beirren. "Ich werde dir nichts erklären, Lukas. Wenn du es nicht sehen kannst, wirst du es nie verstehen."

Lukas ballte die Fäuste, drehte sich um und verließ den Raum, bevor seine Wut die Kontrolle übernahm. Susanne blieb sitzen, ihre Augen fest auf Heinrich gerichtet.

"Du hast alles kaputtgemacht, Heinrich", sagte sie leise, aber mit unüberhörbarer Schärfe. "Alles, was wir hätten aufbauen können, hast du zerstört."

Heinrich zuckte nur mit den Schultern. "Manchmal muss man alte Brücken abbrechen, um neue zu bauen."

Susanne stand auf, schüttelte den Kopf und folgte Lukas aus dem Raum. Hinter ihr ließ Heinrich seine Fassade kurz bröckeln, ein Ausdruck von Erschöpfung und Nachdenklichkeit huschte über sein Gesicht, bevor er wieder zu seiner üblichen, undurchdringlichen Maske zurückfand.

Lukas hatte die Villa verlassen. Der Gedanke, weiterhin unter einem Dach mit seinem Vater zu leben, erschien ihm unerträglich. Mit einem Rucksack über der Schulter und einem schweren Herzens fuhr er ziellos durch die Stadt, bis er schließlich an einer ruhigen Parkanlage hielt. Er setzte sich auf eine Bank, die Hände in den Hosentaschen vergraben, und versuchte, seine Gedanken zu ordnen.

Susanne blieb derweil in der Villa zurück. Sie wollte nicht fliehen, nicht weglaufen, aber die Leere, die Heinrichs Manipulationen in ihr hinterlassen hatten, war erdrückend. Sie wusste, dass sie handeln musste, doch jeder Schritt fühlte sich schwer an. Sie zog sich in ihr Zimmer zurück, legte sich aufs Bett und starrte an die Decke. Die Worte, die Heinrich gesprochen hatte, hallten in ihrem Kopf wider. *"Manchmal muss man alte Brücken abbrechen, um neue zu bauen."* Was für Brücken hatte er für sie eingerissen? Und was war von ihrem Leben überhaupt noch übrig?

***

Am nächsten Morgen fand Susanne einen Brief auf dem Küchentisch. Sie erkannte Heinrichs markante Handschrift und öffnete den Umschlag mit gemischten Gefühlen. Der Brief war kurz und präzise.

*Liebe Susanne, lieber Lukas, es tut mir leid, dass ich euch verletzt habe. Ich habe Fehler gemacht, die ich nicht mehr rückgängig machen kann. Es ist besser, wenn ich gehe. Sascha und ich werden einen Neuanfang wagen - weit weg von hier - in Brasilien. Die Villa und alles, was dazu gehört, überlasse ich euch beiden. Die Firmenanteile habe ich bereits auf euch überschrieben. Vielleicht könnt ihr damit etwas Gutes schaffen, das mir nie gelungen ist. Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft. Heinrich*

Susanne legte den Brief mit zitternden Händen zurück auf den Tisch. Ein Teil von ihr war erleichtert, dass Heinrich gegangen war, ein anderer Teil fühlte sich von der Verantwortung die er ihr und Lukas überlassen hatte erdrückt. Sie zog ihr Handy hervor und rief Lukas an.

"Lukas?" Ihre Stimme war leise, fast brüchig.

"Ja?" Er klang erschöpft.

"Heinrich ist weg. Er hat einen Brief hinterlassen."

Am anderen Ende herrschte einen Moment lang Stille, bevor Lukas antwortete: "Was steht drin?"

"Er ... er überlässt uns die Villa und die Firmenanteile. Er ist mit Sascha nach Brasilien gegangen."

Lukas lachte bitter. "Natürlich macht er es sich einfach. Typisch."

"Könntest du zurückkommen? Wir müssen reden", bat Susanne.

"Ich bin unterwegs", sagte Lukas kurz und legte auf.

***

Wenig später kehrte Lukas in die Villa zurück. Er wirkte angespannt, aber auch entschlossener als am Abend zuvor. Susanne wartete auf ihn im Wohnzimmer, der Brief lag offen auf dem Couchtisch.

"Hier", sagte sie und reichte ihm das Blatt. Lukas überflog die Zeilen mit einem emotionslosen Gesichtsausdruck, dann legte er den Brief zurück.

"Also hat er uns alles überlassen und sich aus dem Staub gemacht." Seine Stimme triefte vor Sarkasmus. "Wie großzügig."

"Was machen wir jetzt?", fragte Susanne zögerlich.

Lukas zuckte die Schultern. "Keine Ahnung. Ich will das alles nicht. Das Haus, die Firma - es erinnert mich nur an ihn. Ich will einfach weg."

"Und wohin willst du gehen?", fragte sie, und ihre Stimme klang besorgt.

Lukas sah sie an, und zum ersten Mal seit langer Zeit war in seinen Augen keine Wut, sondern Unsicherheit zu erkennen. "Ich weiß es nicht, Susanne. Aber ich weiß, dass ich nicht hierbleiben kann."

Susanne nickte langsam. "Vielleicht ... sollten wir beide gehen."

"Du willst die Villa verkaufen?" Lukas runzelte die Stirn.

"Ja", sagte sie entschlossen. "Ich kann diesen Ort nicht mehr ertragen. Alles hier ist mit Heinrich verbunden, mit seinen Lügen und seiner Manipulation. Wir brauchen einen Neuanfang - jeder für sich."

Lukas nickte nachdenklich. "Vielleicht hast du recht. Aber ... wo willst du hin?"

Susanne zuckte mit den Schultern. "Zu meinen Eltern. Vorübergehend. Und du?"

"Ich finde schon etwas."

Eine unbehagliche Stille legte sich über den Raum. Schließlich seufzte Lukas und stand auf. "Ich werde mich umsehen. Es gibt bestimmt eine Wohnung, die zu mir passt."

"Lukas", sagte Susanne, als er zur Tür ging. "Danke."

Er drehte sich zu ihr um, die Stirn leicht gerunzelt. "Wofür?"

"Dafür, dass du ... da bist", sagte sie leise.

Lukas nickte knapp, dann verließ er das Zimmer. Susanne blieb zurück, allein mit ihren Gedanken und einer seltsamen Mischung aus Trauer, Erleichterung und Hoffnung.

Die Herbstsonne warf ein warmes, goldenes Licht in Lukas' neue Dachgeschosswohnung. Er hatte es sich in den letzten Wochen gemütlich gemacht. Die Möbel waren einfach, aber stilvoll und die Räume waren von einem Hauch persönlicher Note geprägt, die er hier erstmals ausleben konnte. Er stand auf der kleinen Terrasse und genoss die Ruhe, als es an der Tür klingelte.

Er ging zur Tür und öffnete sie. Zu seiner Überraschung stand Susanne davor, in einem schlichten, aber eleganten Mantel, das Gesicht von einer Mischung aus Unsicherheit und Freude gezeichnet.

"Susanne? Was machst du hier?" fragte Lukas, seine Freude nicht verbergend.

"Darf ich rein kommen?" Ihre Stimme klang sanft, fast schüchtern.

"Natürlich." Lukas trat zur Seite und ließ sie eintreten.

Susanne sah sich um, ein Lächeln umspielte ihre Lippen. "Es ist schön hier. Es passt zu dir."

"Danke. Es ist nicht die Villa, aber ... ich fühle mich hier wohl."

Susanne nickte und setzte sich auf einen der Barhocker in der kleinen Küche. Lukas schenkte ihr ein Glas Wasser ein und stellte es vor sie hin.

"Was führt dich her?", fragte er schließlich, als sie einen Schluck nahm.

"Ich wollte dir etwas mitteilen. Heinrich hat über seinen Anwalt die Scheidung eingereicht ... zu meinen Gunsten." Sie hielt kurz inne. "Das bedeutet, dass das Kapitel endgültig abgeschlossen ist. Zudem habe ich jene Firmenanteile, die mir Heinrich überlassen hat, an dich übergeben. Jetzt gehört dir die Firma."

Lukas lehnte sich an die Küchenzeile und musterte sie. "Ok, Danke. Du willst wohl einen Schlussstrich darunter setzen. Das verstehe ich, und wie fühlst du dich dabei?"

"Ehrlich gesagt? Erleichtert." Susanne lächelte schwach. "Es ist, als hätte ich eine Last abgeworfen. Aber es hat mich auch zu der Erkenntnis gebracht, dass ich das Leben mehr genießen möchte. Nicht mehr so viel nachdenken, sondern einfach leben."

Lukas nickte nachdenklich. "Das klingt nach einem guten Plan."

Kurze Zeit später saßen sie auf der Dachterrasse, den Blick über die Stadt schweifend. Sie unterhielten sich über die Ereignisse der letzten Wochen, lachten über kleine Pannen beim Umzug und sprachen über die unerwarteten Wendungen ihres Lebens. Je länger sie sprachen, desto vertrauter wurden sie miteinander und schließlich wanderten ihre Gedanken zurück zu dem Video.

"Wir haben das Video nie zu Ende gesehen", sagte Susanne plötzlich, ihre Stimme leise.

Lukas runzelte die Stirn. "Stimmt. Vielleicht, weil es uns zu viel war."

"Vielleicht ..." Susanne zögerte kurz, dann sah sie ihn direkt an. "Vielleicht sollten wir es doch sehen. Alles. Vielleicht brauchen wir diesen Abschluss."

Lukas zögerte. "Bist du sicher?"

Susanne nickte langsam. "Ja. Ich denke, das bin ich."

Einige Minuten später saßen sie in Lukas' Wohnzimmer vor dem Laptop. Er holte das Video aus einem verschlüsselten Ordner hervor und startete es. Beide schwiegen, als die Szenen abliefen. Sie sahen, wie sie sich einander näherten, wie die anfängliche Unsicherheit von zunehmender Leidenschaft abgelöst wurde. Ihre Bewegungen waren zärtlich, aber auch hemmungslos, voller Hingabe und Lust.

Susanne hielt sich eine Hand vor den Mund. "Das sind wir? So habe ich mich noch nie erlebt."

Lukas nickte, sein Blick gebannt auf den Bildschirm gerichtet. "Wir waren ... ehrlich gesagt, unglaublich."

Das Video lief fast eine Stunde, doch die Zeit schien wie im Flug zu vergehen. Als die letzten Sekunden abliefen, blieb ein elektrisches Knistern in der Luft. Susanne drehte sich zu Lukas, ihre Augen glänzten vor einer Mischung aus Verlegenheit und Erregung.

"Es ist fast schade, dass wir uns an nichts davon erinnern können", sagte Lukas leise.

Susannes Mundwinkel hoben sich zu einem verrichten Lächeln. "Dann wiederholen wir es einfach."

Ihre Worte hingen in der Luft, schwer von unausgesprochener Sehnsucht. Lukas suchte ihren Blick, und in diesem Moment flammte das Verlangen erneut auf.

Langsam lehnte sich Susanne zu ihm, ihre Lippen fanden seine in einem sanften, aber immer leidenschaftlicher werdenden Kuss. Bald darauf verschmolzen sie in einer innigen Umarmung.

In spielerischer Manier setzten sie ihr Liebesspiel im Schlafzimmer fort. Lukas lag auf dem Rücken, Susanne war über ihn und beide gaben sich dem oralen Vergnügen hin. Lukas war vernarrt in den Duft und dem Geschmack von Susannes Vulva. Vorsichtig, aber auch fordernd saugte er an ihren Kitzler. Auch Susanne ergötzte sich an Lukas prallen Penis, der ihren Mund ausfüllte. Massierte nebenbei seinen Hoden und knabberte gelegentlich an der Eichel. Die beiden schwebten in einem Moment des Glücks, vergaßen alles um sich herum und verloren sich in den Wellen der Lust. Nach dem erlösenden Orgasmus liebkosten sie sich auf orale Weise weiter. Sanfter. Genossen die intensiven Empfindungen. Irgendwann bugsierte Lukas Susanne wortlos auf den Rücken und schob einen Polster unter ihr Becken. Susanne öffnete ihre Schenkel und gab ihre intimste Stelle frei. Frei für Lukas, um mit seinem harten Schwanz in sie einzudringen. Als Lukas ihr warmes Fleisch um seinen Penis spürte, blickte er in Susannes Augen und küsste anschließend ihre Brüste. Stoß für Stoß genoss Susanne diesen wunderbaren Moment. Nun war es Susanne, die Lukas aufforderte sie doggystyle zu vögeln. Beide bewegten sich im Rhythmus, von seinen Stößen getrieben. Lukas nahm sie an ihre Hüfte und presste sie an sich, sodass ihr Po gegen seinen Schoß klatschte. Susanne krallte sich am Laken fest und schrie ihre unbändige Lust aus sich heraus. Wenig später umfasste er ihre Haare und nahm sie wie Zügel eines Pferdes in die Hand. Lukas, von der Wollust getrieben, ergoss sich mit einem heftigen Brunftschrei in Susanne. Susanne war der Ohnmacht nahe, bevor sie von den Wellen ihres Orgasmus mitgerissen wurde. Beide verloren sich in einer unglaublichen Ekstase.

Den Sex, den sie in diesem Moment hatten, übertraf alles, was sie im Video gesehen hatten. Dieses Mal erlebten sie bewusst jeden Moment, jede Berührung, jeden Kuss. Sie liebten sich mit einer Intensität, die sowohl vertraut als auch neu war. Am Ende lagen sie eng umschlungen in Lukas' Bett, zufrieden und erschöpft.

"Das war ...", begann Lukas, fand aber keine Worte, um das Erlebte zu beschreiben.

"... perfekt", beendete Susanne seinen Satz und schmiegte sich an ihn.

In dieser Nacht liebten sie sich noch weitere male. Sie fühlten sich, als hätten sie nicht nur einen neuen Abschnitt in ihrem Leben begonnen, sondern auch etwas gefunden, das sie lange gesucht hatten. Einander.



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