Mette 1. (fm:Verführung, 5265 Wörter) | ||
Autor: LilyQueen | ||
Veröffentlicht: Jun 29 2025 | Gesehen / Gelesen: 5244 / 4039 [77%] | Bewertung Geschichte: 9.21 (42 Stimmen) |
Mette und ihre WG |
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METTE
PROLOG
Klar, es war schon etwas komisch, aber wir vier hatten uns zusammen gerauft. Aber es war auch etwas schnell und äußerst spontan gewesen. Ich suchte ein WG Zimmer. In Hannover List. Bezahlbar. Inoffizielle Wartezeit laut Uni: Zwanzig bis dreiundzwanzig Jahre. Etwas übertrieben, aber mir kam es so vor. Ich hatte zwar Zeit, erlaubte mir gerade ein Gab Year, aber ich wollte nicht plötzlich dumm dastehen. Also kümmerte ich mich. Auf die Liste der Uni ließ ich mich gar nicht erst setzen, ich würde eine der Letzten sein. Machte so von vornherein gar keinen Sinn. Aber dann hörte ich auf einem kleinen Fest am Leineufer, dass in einer netten WG nahe der List ein Zimmer frei geworden war. Ich stellte meine Lauscher auf und mein Neugierde Radar schlug aus. Ich hörte die Namen Barbie, Charlie und Mausi. Ganz klar. Barbara. Charlotte und ein süßer Spitzname für ein nettes Mädchen. Ich bekam eine Email Adresse und meldete mich noch den selben Abend, äh ja... eher Nacht. Im Suff. Aber egal, nur das schnelle Eichhörnchen kriegt die Nuss. Schon am Morgen hatte ich eine Rückantwort. Zwei Bewerber. Und wieder musste ich schnell sein. Vier Mädels WG. War klasse. Ich sagte zu 98% zu. Und ich bekam wieder eine Adresse. Ich sollte vorbeikommen. Also ab in die Dusche, rein in die Klamotten und los. Und... wow, die besagte Adresse war direkt an der Eilenriede. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Gedanklich machte ich Abstriche, wahrscheinlich waren Barbie, Charlie und Mausi verkrampfte dicke Öko Tussen, aber egal. Ein Zimmer direkt am Park? Scheiß drauf.
Ich bimmelte also vorfreudig aufgeregt. Na ja. Immerhin keine Öko Tussen. Barbie war Jelle Barber. Charlie war Marvin Braun, benannt nach Charlie Brown, und Mausi war Johannes Maus. Und ich die nette Mette.
Sie hatten mich ausgelacht, aber ich war echt noch im Halbdelirium gewesen. Und meine Spontanität war oft spontaner als mein Kleinhirn. Und die drei waren nett. Ich ja auch. Also: Scheiß drauf!
KAPITEL EINS
Mausi und Barbie studierten. Charlie wollte, tat es aber irgendwie doch nicht. Ich wollte und würde, aber erst später. Trotzdem passte es. Der Vorgänger von mir, ein Junge, zog aus weil es zu chaotisch war. Okay. Das verstand ich, aber der Vorgänger kannte mich ja nicht. Ich war das Chaos in Person. Ich war gerade mal ein Meter sechzig, war aber geballte 45 Kilo Chaos. Ich hatte die unfehlbare Gabe alles um mich herum völlig durcheinander zubringen, einzureißen oder auch mal abzufackeln. Kein Scheiß. Ich hatte mal einen großen Feuerwehreinsatz ausgelöst als ich eine Thunfisch Pizza im Backofen gemacht hatte. Ich wusste nicht dass Thunfisch so schnell brennt. Echt nicht. Na ja, auf jeden Fall mochten die Leute in dem Haus mich nicht mehr so gerne. Aber ich wollte ja eh weg aus Berlin, und ab nach Hannover. War ein toller Auslöser. Warum Hannover? Studium. Was? Sprache und Literatur. Wieso so was? Keine Ahnung. Aber so war ich. Es war meine Persönlichkeit. Erstmal machen, dann sehen.
Ich lebte jetzt sechs Wochen hier. Bisher kam weder die Feuerwehr noch die Polizei. Es gab keine Verletzten, niemand war vergiftet worden, und keiner hatte sich verzweifelt aufgehängt. Vielleicht weil ich ja die nette Mette war. Und ich war, zugegeben... zuckersüß anzusehen. Ein kleiner zarter Stoppelhopser. Fast keinerlei Busen, aber schöne Beine und ein toller Knackarsch. Wirres rotblondes Haar, grüne Augen. Sommersprossen und ein niedliches Püppchengesicht. Wer mich sah, liebte mich, wer mich kannte fürchtete mich. Doch die drei Jungs waren auch nicht ohne Schreck und Tadel. Stand zum Beispiel Barbie am Herd, musste man schon die Kotztüten heraus suchen. Der konnte nicht mal Kaffee kochen. Nicht mal Nudelwasser. Bäh!!! Charlie beherrschte den Umgang mit dem Herd immerhin etwas. Aber zur Sicherheit hielt man ihn auch auf Abstand. Und er hatte die fürchterliche Angewohnheit zu singen. Echt toll. Wenn man es kann. Doch eine vernünftige Tonlage oder gar gewisse Textsicherheit gingen ihm vollkommen ab. Aber ihn störte es zum Glück nicht. Und Mausi war latent faul, verschlafen und im Leben überfordert. Manchmal ein Rätsel wie er es morgens in die Uni schaffte. Verspätet war er generell. Laut dem Barbie hielt er einen Rekord beim Verpassen der ersten Worte einer Vorlesung. Die Professoren taten angeblich die ersten zehn Minuten nur so als ob sie etwas echt
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