Das Wunder der Sterne, Teil 1 (fm:Sonstige, 23221 Wörter) | ||
| Autor: RalfB | ||
| Veröffentlicht: Oct 24 2025 | Gesehen / Gelesen: 800 / 582 [73%] | Bewertung Geschichte: 9.83 (60 Stimmen) |
| Kein Sex. Eine Sciencefiction Geschichte in unser heutiges Leben integriert. Der Anfang einer Serie, die speziell die Fans ansprechen soll | ||

Ersties, authentischer amateur Sex
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die kleine und sicher sehr hübsche Maus nur mitleidig an und alle wussten es sowieso schon. Sie war nicht gut in der Schule, war rebellisch und stur. Sie war unglaublich schön, mit ihren Kastanienbraunen langen Locken und der tollen Figur. Sie war auf genau dem Weg gelandet, den ihr insgeheim alle immer prophezeit hatten.
Andreas wollte es nicht verstehen und hatte unglaubliche Probleme damit, aber er nahm Alina nun immerhin wieder in den Arm und versuchte sie etwas zu stützen, ihr eventuell sogar einen anderen Weg zu zeigen. Sie kuschelten und redeten nun wieder öfter und waren sehr zärtlich zueinander. Alina war ihm dankbar, dass er ihr trotz ihrer Verfehlungen treu blieb. Aber sie hatten sich beide auf ihre Wege eingeschwenkt.
In diesem Jungendheim war es normal, dass die Kinder mit ihrem achtzehnten Geburtstag, ihrer Volljährigkeit, das Heim verlassen mussten und ihre eigenen Wege finden sollten. Als Andreas seinen Geburtstag hatte, bekam er noch die Gnadenfrist, bis er sein Zimmer im Studentenwohnheim beziehen konnte, was nur ein paar Wochen waren. Alina war am Morgen ihres Geburtstags, ohne einen Abschied und ohne Worte einfach gegangen und verschwunden. Andreas fand sie trotz langer und verzweifelter Suche nicht mehr. Keiner wusste wohin sie gegangen war. Alle wussten, was sie machen würde.
Andreas hingegen wickelte die Highschool recht ereignislos ab, wobei er unauffällig sau gut war und schrieb sich dann bei der Armee ein, um hier auf die Uni zu gehen. Was er nicht wusste, war, dass er ab diesem Moment schon verdammt genau beobachtet wurde. Der kleine Müller ging durch die Grundausbildung. Er ging zwei weitere Jahre auf die Militärhochschule und wurde, aufgrund seiner Fähigkeiten und Ambitionen auf die Marine Flieger Schule nach Pensacola versetzt.
Jetzt wurde es endlich mal aufregend und spannend für den kleinen Waisenjungen. Er blieb auch weiter der Außenseiter und hatte mehr Hasser, als Fans, jedoch war er gut. Richtig gut. In Simulator und Testgeräten gehörte er immer zu den aller besten und lernte schnell. Körperlich war er mehr als fit und geistig eine echte Rakete. Hier zählte eben nicht, wo er herkam, sondern nur, was er leisten konnte. G-Kräfte hielt er noch lange aus, wenn Andere längst bewusstlos waren. Seine Wahrnehmung und Auffassungsgabe waren erschreckend und herausragend.
Mit den ersten vorsichtigen echten Flügen war Andreas nicht mehr zu halten. Dieses Gefühl, weit oben, zwischen den Wolken ließ ihn einfach alles Andere vergessen und sein Fokus war unglaublich. Andreas war gehasst bei seinen Kameraden. Er trank nicht, ging nicht aus und las eher ein Buch, als dass er mal auf ein Date ging. Hass und Gewalt seiner Kameraden konnten ihn so nur schwer treffen und so ging er als Bester, seit vielen Jahren, mit einigen Rekorden einfach seinen Weg.
Kurz vor seinem Abschluss und der Übergabe seiner Schwingen war er sogar schon für Topgun, der Marine Elite Fliegerschule gehandelt. Andreas war nur stolz, dass er es überhaupt hierhergeschafft hatte und war zufrieden und stolz auf alles, was nun kommen würde. Da er nun mal niemand war, aber unglaubliche Ergebnisse in seinen Flugzeugträgerprüfungen erreicht hatte, rechnete er persönlich eigentlich mit einem Befehl zu so einem Posten. Womit er niemals gerechnet hätte, war dann das, was wirklich kam.
Alle Absolventen hatten sich vor sehr großem Publikum auf der riesigen Wiese des Sportfeldes eingefunden. Sie standen stramm und warteten, bis sie aufgerufen wurden. Sie kamen der Reihe nach auf die Bühne, alle in ihrer weißen wunderschönen Ausgehuniform und ließen sich ihre Schwingen an die Brust heften. Sie bekamen Urkunde und Befehl für das erste Kommando mit Händedruck vom Admiral überreicht. Das ging so, bis alle durch waren und dann ging der riesige Jubel endlich los. Jeder wurde von seiner Familie gefeiert und in die Arme geschlossen. Jubel, Tränen und viele Schmuseeinheiten wurden verteilt und gemeinsam sahen sie nun alle nach, wohin es denn nun gehen würde.
Auch Andreas war glücklich und am Strahlen. Niemand kam zu ihm. Er hatte keinen Besuch, jedoch hatte er sehr wohl seine offenen und ehrlichen Gratulanten und das nicht zu knapp. Ehemalige Lehrer kamen zu ihm, klopften ihm auf die Schultern, einer umarmte ihn sogar. Zwei Mechaniker der Bodencrew, zu denen er immer ein gutes Verhältnis hatte, feierten ihn sogar richtig und die nahmen nun ihn in die Arme und lachten. Dann kam der Admiral zu ihm und sagte:
"Junge, noch mal meinen herzlichen Glückwunsch. Wie du gesehen hast, hast du keinen Befehl bekommen. Komm Morgen um Zehn Null Null Uhr in mein Büro. Ich denke, ich habe den richtigen Job für dich. Genieß deinen Erfolg und sei gespannt, was wir dir bieten werden!"
Andreas strahlte über die offene und warme Art des Admirals und machte sich absolut keine Sorgen. Er war bereit für alles, was die Navy ihm bieten würde. Er salutierte strahlend, ein Salut, den der Admiral sogar grinsend erwiderte und so klang der Tag mit einigen lockeren Gesprächen und gegenseitigen Glückwünschen ruhig aus. Andreas hätte hier sicher wieder einige echte Chancen gehabt, zumindest schienen einige Damen schon sehr interessiert, nur hatte Andreas absolut keine Ahnung und war unfähig, diese Signale zu erkennen, da er diese ja auch noch nie erhalten hatte.
Jetzt aber war er kein Waisenjunge mehr, sondern ein Top Absolvent der Marine Flieger Akademie, sogar mit Urkunde als Jahrgangsbester.
Wieder in seinem Weiß, absolut makellos und streng nach Vorschrift, fand er sich am nächsten Morgen, wie befohlen um Zehn Uhr im Büro des Admirals ein und wurde sogar direkt hereingebeten. Ein Lächeln von einem Admiral zur Begrüßung irritierte ihn schon sehr, das Abwinken und der Kommentar:
"Mach dich locker Junge. Komm mit mir!"
Ließ ihn vollkommen erstarren.
So ging Andreas nun als Leutnant neben dem Admiral über einige Gänge und Treppenhäuser und Aufzüge, quer durch das ganze Gebäude, an unzähligen Menschen vorbei, die alle ziemlich erstaunt reagierten. Der letzte Fahrstuhl wurde mit Fingerabdruck, Iris und Stimme aktiviert und per Sprachbefehl in Tiefen geschickt, von denen Andreas im Leben nicht geträumt hätte. Dies um nun in einem hell erleuchteten Gang zu enden, der in einem Raum endete, der dem Jungen jetzt mal richtig Angst machte.
Andreas erschien hier an der Seite des Admirals in einem hell erleuchteten recht großen Besprechungsraum, der umlaufend an allen Wänden riesige Bildschirme zeigte. Es gab einen riesigen Besprechungstisch, der rund erschien, in der Mitte aber keine Platte hatte. Dafür gab es zu jedem Stuhl eine Konsole, die mit eigenem Monitor, Terminal, Telefon und vielem mehr ausgestattet war. Andreas war schlicht überfahren, sprachlos und schwerstens verunsichert.
In diesem Raum wartete bereits ein weiterer Admiral, eine Frau in Uniform, die sich ebenfalls als Admiral entpuppte und insgesamt vier Personen, zwei Frauen und zwei Männer, alle in Zivil, mit Ausweisen an den Jacketts. Andreas hatte jetzt Angst und fragte sich sogar, ob er hier wieder lebend herauskommen würde. Er war so dermaßen aus der Spur, dass er sogar den Salut an die Anwesenden vergaß, was die aber bestenfalls zum Grinsen brachte.
Sein kommandierender Offizier lachte ihn daraufhin auch nur an, als er sagte:
"Entspann dich Junge. Du wirst das hier schon überleben!"
Die hier anwesende Offizierin stimmte in das Lachen mit ein und ergänzte:
"Herzlich willkommen in unserem geheimen Kommandozentrum. Dieser Raum hier ist absolut abhörsicher und abgeschirmt. Nichts hier wird nach außen dringen. Das heißt für sie also, dass wir vorerst auch keine Namen austauschen. Sie sehen hier vier Menschen, deren Herkunft und Aufgabe sie noch nicht wissen müssen. Drei Admiräle ist sicher mal was Neues für sie, aber nehmen sie es einfach mal locker. Wollen wir uns nicht erst mal setzen?"
Andreas hätte gerade sowieso kein Wort herausbekommen und setzte sich sichtlich geschockt und eingeschüchtert erst mal hin. Während sein Admiral die Türe immer noch grinsend schloss, bekam er von einem der männlichen Zivilisten ein Glas Wasser und einen Kaffee vorgesetzt. Eine Geste, die ihm den Eindruck verschaffte, dass die Vier, ohne Uniform hier auch nicht weniger zu sagen hatten, sondern praktisch zuhause waren.
So war es dann zwar immer noch verwunderlich, dass sich hier niemand vorstellte, aber als eine der weiblichen Zivilisten ihn nun ansprach und das Gespräch eröffnete, war er sich schon sicher, richtig in der Sch... zu sitzen.
"Guten Morgen Herr Müller. Wir entschuldigen uns für diesen Auftritt hier, aber dieser ganze Aufwand ist leider mehr als notwendig. Bevor wir beginnen, muss ich sie darüber informieren, dass alles, was wir hier besprechen, absolut der Geheimhaltung unterliegt. Sie müssen mir Ihre Verschwiegenheitserklärung hier unterschreiben. Ein Verstoß gegen diese Geheimhaltung hätte für sie absolut finale Folgen. Verstehen sie meine Warnung?"
Andreas Kinn schlug gefühlt auf dem Tisch auf, als er fragte:
"Finale Folgen? Habe ich Schwierigkeiten? Habe ich etwas falsch gemacht?"
Der zweite männliche Admiral gab ihm die Antwort:
"Leutnant Müller, Sie sitzen absolut nicht in Schwierigkeiten. Wir werden ihnen hier ein Angebot, einen Vorschlag machen, der der höchsten Geheimhaltung unterliegt. Da dieser ganz sicher ihr ganzes Leben beeinflussen wird, erhalten sie heute nur Basisinformationen, falls sie unterschreiben. Wenn Sie dann zusagen, werden sie von dieser Welt und ihrem Umfeld so vollständig verschwinden, dass der Begriff Geheimhaltung fast als Witz erscheint!"
Diese Ansage machte Andreas nun auch nicht sicherer und so fragte sein Kommandeur:
"Also Andreas, sind sie interessiert? Sollen wir weiter machen, oder hier enden? Falls sie hier enden möchten und lieber in den normalen Dienst gehen möchten, habe ich hier ihren Befehl, auf die USS Gerald R. Ford. Sie werden also bei Ablehnung keine Konsequenzen befürchten müssen. Also mein Junge, was wollen sie machen?"
Immer noch verunsichert erwiderte Andreas nun dankbar das Lächeln seines Kommandeurs, nahm die vorgelegte Erklärung, die er unterschrieb und dazu nur sagte:
"Ich bin alleine und habe niemanden. Wem sollte ich schon irgendetwas erzählen?"
Nickend und lächelnd wurde seine Entscheidung kommentiert und so bekam er nun die Aufklärung von eben dieser Frau, die ihn zuerst angesprochen hatte:
"Leutnant, die Personen, die sie hier in diesem Raum sehen, sind so ziemlich schon alle, die von diesem Projekt wissen. Eine Hand voll wichtiger Entscheider wissen, dass es dieses Projekt gibt, aber keiner weiß Details und dass muss auch noch lange so bleiben. Sie wurden ausgewählt und schon sehr lange beobachtet. Wir wissen alles über sie und ihre Vergangenheit. Wir sind heute hier, um ihnen, als dem besten und geeignetsten Menschen einen Job anzubieten, den so noch kein Mensch bisher gemacht hat. Sind sie interessiert?"
Andreas stutzte, war aber noch genau so schlau wie vorher und so fragte er nach:
"Interessiert sicher, aber was wäre mein Job? Was müsste ich machen?"
Die schon ältere Dame mit grauen Haaren und Brille erwiderte nur:
"Falls sie zusagen, dann tun sie dies größtenteils blind. Ich verstehe das Problem, aber bitte um Verständnis. Ich sage ihnen nur so viel. Sie werden fliegen. Sehr viel fliegen. Sie werden lernen und testen. Sehr viel testen und sie werden Flugzeuge fliegen, die eine F35 wie ein Sportflugzeug aussehen lassen!"
Ja und spätestens jetzt bekam Andreas richtig große Augen und dicke Backen. Suchte in den Augen der Anwesenden nach einem Haken und bekam von dem weiblichen Admiral lachend die Antwort:
"Kein Haken. Außer, dass sie nie wieder in ihren jetzt bekannten Lebensraum zurückkehren können. Sie werden einfach verschwinden und etwas ganz Anderes machen!"
Andreas sah nur seinen Kommandanten an, der ihm lächelnd zunickte und Andreas verstand. So sagte er nur:
"Ich will es machen. Bin gespannt, was auf mich zukommt, wenn es sogar besser sein wird, als eine F35, dann freue ich mich auf dieses Abenteuer!"
Und so bekam er seine neuen Befehle, ein paar Unterlagen, Verträge zur Unterschrift und ein paar letzte Anweisungen. Mit diesen ging er dann auch nur unwesentlich schlauer auf seine Stube zurück um hier seine Sachen zu verpacken. Andreas verbrachte eine fürchterliche Nacht. Schlaf wollte sich nicht einstellen und er brachte die Wachen schon zum Heulen, da er die halbe Nacht draußen herumgeisterte. Hatte er jetzt Mist gebaut? Landete er jetzt in der Hölle? Was würde jetzt bloß auf ihn zukommen?
Am nächsten Morgen landete ein Learjet, ohne jegliche Kennung auf dem Rollfeld. Dieser wurde neu betankt und Andreas an Bord begleitet. Dort kamen die vier Zivilisten noch dazu und nach einer lockeren Begrüßung ging es nur Augenblicke später auch schon wieder los.
Die anwesenden Personen waren alle sehr freundlich zu ihm, aber ein Gespräch wurde vermieden. Selbst die vier unter sich schwiegen fast den ganzen Flug. Gute vier Stunden später waren sie dann über der Arktis und Andreas fühlte klar den Landeanflug. Landung, Aufsetzen und Ausrollen liefen professionell und geschmeidig ab. Sie wurden von einem schwarzen SUV abgeholt und zu einem Hangar gebracht. Hier stand eine alte Cessna, die sicher schon bessere Tage gesehen hatte. An dieser gingen sie nun zügig und alle zitternd vorbei, um auch hier wieder in einem Fahrstuhl zu landen. Andreas konnte es sich zitternd und etwas motzig nicht verkneifen und fragte:
"Wäre es nicht sinnvoll gewesen, wenn wir geeignetere Jacken gehabt hätten?"
Lachend bekam er die Antwort:
"Sicher, aber dann hätte man das Ziel erraten können!"
Na gut, dachte Andreas, hat er auch recht.
Als die Fahrstuhltüre nach ewig langer Fahrt wieder öffnete, traten die Neuankömmlinge in einen riesig großen und hell erleuchteten Bunker wieder heraus und Andreas war jetzt mal absolut sprachlos und überfahren. Was er hier nun erblickte, konnte wirklich nicht wahr sein und erinnerte ihn einfach nur an Science-Fiction. Kommentarlos und lächelnd ließen sie Andreas jetzt mal einen Moment und der konnte sich nicht beherrschen. Er lief nun fassungslos in Richtung eines Fliegers, der ihm den Atem nahm. Viele Leute nickten ihm zu, lächelten ihn an und beobachteten, wie der große Junge hier, in Uniform, auf diesen atemberaubenden Flieger zuging.
Ein Flugzeug, dass in seiner Erscheinung einer F35 schon ähnelte, aber ganz klar eine ganz andere Liga war. Es war größer, klar zum Transport von Waren, oder Personal geeignet. Die Waffen waren auf zwei merkwürdig aussehende Geschütze reduziert, die unter den Tragflächen befestigt waren. Die Triebwerke hatte er so noch nie gesehen und waren deutlich größer als alles, was er verstanden hätte. Mit den Händen fuhr er den eindeutig zur Tarnung konstruierten Flächen entlang, als er die lächelnde ältere Frau neben sich bemerkte, die ihn grob eingewiesen hatte. Die sagte sanft:
"Ich heiße übrigens Maggie, ich bin hier die Chefin. Wir sprechen uns hier grundsätzlich alle nur mit Vornamen an und das hier ist dein zukünftig kleines Spielzeug!"
Andreas Kopf schnellte herum als er fassungslos sagte:
"Hä? Kleines Spielzeug? Ist das nicht das Forschungsprojekt?"
Sie lachte ihn jetzt endlich mal locker und entspannt an, als sie sagte:
"Ach mein Junge, das ist nur das Taxi. Komm mit. Ich zeig dir mal alles!"
Zu zweit gingen sie nun durch diese riesige Halle, wo Andreas sehr wohl bemerkte, dass alle Außenwände hoch verglast waren. Auf drei Stockwerken reihten sich hier hunderte, wenn nicht tausende Büros aneinander. Jedes Büro ließ den Blick auf diese riesige Halle, wo er nun insgesamt drei, dieser Flieger sehen konnte und weitere Drei offensichtlich im Bau befindlich waren. Hier gab er riesige Lagereinrichtungen und Container. Fertigungsanlagen, Großteils mit Roboter-Anlagen. Sie gingen nun über hell erleuchtete Gänge aus dieser Halle hinaus und kamen an einem recht großen Besprechungsraum an. Ein großer, sehr heller und freundlicher Raum, mit ein paar Monitoren an den Wänden, hochwertigen Möbeln und einigen Snak und Getränkeautomaten an der Rückseite des Raums. Es gab ein paar Zeichnungen und Bilder an den Wänden, die Andreas staunend zweifeln ließen, aber noch nicht alles rund machten. Maggie lächelte nun schon fast mütterlich und sagte:
"Wenn du etwas zu trinken möchtest, bediene dich. Da sind auch Snak Automaten. Essen bekommst du rund um die Uhr in unserer Kantine, die mit diesem Namen echt nicht angemessen bezeichnet ist. Es ist sau lecker da. Wollen wir uns setzen und einen Moment reden?"
"Oh mein Gott, Bitte, ja...!"
"Also. Du bist in einem Projekt gelandet, dass so weltweit, von allen Nationen getragen wird. Deine neuen Kollegen da unten kommen aus aller Welt. Zusammen haben wir die F50 entwickelt, die du unten ja jetzt schon gesehen hast. Diese wird so nun in geheimen Anlagen, überall auf der Welt in Serie produziert. Wir hoffen schnellstens eine richtige Flotte zusammen zu bekommen. Du wirst als erstes lernen, eine solche zu fliegen, wofür du auch einen eigenen Instruktor bekommen wirst. Anfangs im Simulator, dann im wirklichen Leben. So fängt es an. Den Rest erkläre ich dir dann später. Wenn es Okay für dich ist, dann zeige ich dir jetzt mal deine neue Behausung und wo alles ist und lass dich dann alleine. Morgen wird dich dann dein Instruktor abholen und das Training wird dann direkt beginnen. Ist das so in Ordnung?"
"Oh man, das hätte ich mir nie so aufregend vorgestellt. Sicher. Ich bin schon unheimlich gespannt!"
Maggie führte ihn nun locker und lachend, fast wie einen Kumpel durch die riesige Anlage. Sie zeigte ihm alles, erklärte die Wegweiser zu medizinischer Bucht, Freizeitbereich, Kantine, Trainingsbereich und die Wohnquartiere. Das war schon der Hammer. Als sie an seinem Quartier ankamen, staunte Andreas auch mal nicht schlecht. Es war praktisch ein, ein Zimmer Appartement, mit eigenem Bad. Es gab einen Wohnbereich mit gemütlicher Couch und riesigem Fernseher, der sogar eine Play Station hatte. Eine Essecke hatte einen kleinen Tisch mit zwei gemütlichen Stühlen. Das Bett war Einen metersechzig breit und sah ebenfalls sehr bequem aus. Auf diesem lagen einige Uniformen und Kleidungsstücke für ihn bereit.
Maggie sagte dazu nur:
"Andreas, da vorne ist eine Kiste. Bitte pack da alles, was du privat mitgebracht hast hinein. Uhr, Handy, Tablet, Klamotten, deine Unterhosen, einfach alles. Du bekommst hier alles neu, aber speziell abgeschirmt. Sicher kannst du dir denken, dass wir hier keine Risiken eingehen dürfen. Deine Uniform ist ab heute hier auch uninteressant. Die neue hat vorerst keine Kennzeichen, oder Merkmale. Wie gesagt, wir sind jetzt erst mal alle gleich und neutral. Ist das Okay für dich?"
"Ach das passt schon. Ich werde mich einfügen und daran gewöhnen!"
"Wunderbar. Also dann noch mal... Herzlich willkommen und willkommen im Team. Ich lasse dich dann jetzt mal alleine. Erhol dich, zieh dich aber bitte direkt um. Geh was essen und schlaf dich aus. Morgen beginnt dein neues Leben!"
Sie lächelten sich noch an und dann war Maggie auch schon weg und Andreas alleine. Alleine und er stand nun erst mal ziemlich verloren in seiner neuen Unterkunft. Er sah sich nun erst mal vorsichtig im Raum um, öffnete die schön eingepassten Schränke um staunend zu bemerken, dass diese offensichtlich auf seine zu erwartenden Bedürfnisse schon vorbestückt waren. Er ging in das Badezimmer um auch hier zu staunen. Hier erwarteten ihn seine gewohnten Pflegeartikel. Alle neu und noch verpackt. Die Handtücher waren flauschig, der Raum recht beruhigend und schick. Ja, das war wirklich nicht schlecht.
Andreas entschied, sich erst mal gemütlich eine Dusche zu gönnen und machte sich so in aller Ruhe für den anschließenden Trip in die Kantine bereit. Er hatte nicht viel mitgenommen und nichts war so wichtig, dass die Abgabe schmerzte. Kurz überlegte er noch mit seinem Handy, sah aber problemlos ein, dass dieses wohl mit am gefährlichsten gewesen wäre. So schaltete er es aus, entnahm Akku und Karte und warf es zu allen anderen Sachen in die Kiste. Die neu bereit gelegten Sachen waren darüber hinaus sowieso wertiger, als die, die er aufgab und zudem echt gemütlich. Nö, er war zufrieden und lächelte zufrieden, als er aus seiner Bude trat und sich auf den Weg zur Kantine machte.
Das Staunen war kaum noch zu toppen, als er hier ankam, mit vielen netten Leuten herzliche Grüße austauschte und von einer unglaublichen Auswahl an lecker aussehenden Möglichkeiten empfangen wurde. Fast schon fassungslos bestellte er sich eine Pizza Calzone, ein alkoholfreies Bier dazu und strahlte noch viel mehr, als er merkte, dass der Kram auch noch wirklich lecker schmeckte. Junge, Junge dachte der kleine Leutnant dann nur noch. So kann es bleiben. Er aß genüsslich seine Pizza, sah sich im Raum um und beobachtete all die Leute, die hier kamen und gingen.
Tatsächlich sah er diverse offensichtlich unterschiedliche Nationalitäten. Alle gleich gekleidet, in allen erwachsenen Altersgruppen gingen sie offensichtlich alle sehr locker miteinander um. In dieser Kantine hier gab es vereinzelte kleine Grün Oasen, die offensichtlich das Wohlgefühl fördern sollten. Eine Wand erregte seine Aufmerksamkeit, wo in verschiedenen Rubriken Kontaktanfragen angezeigt wurden. Hier ging es um Spieleabende, Sport, lockere Kontakte. Sogar eine Rubrik für Sex, oder Romantik war vorhanden, was Alex wirklich schlucken ließ. Bilder waren hier mit teilweise verpixelten Gesichtern, teilweise erkennbaren, jedoch alle mit einer Chiffre Nummer versehen, die man in einem Terminal, bei Interesse eingeben konnte. Alter Schwede, dachte da der Andreas. Die dachten echt an alles.
So schlenderte er dann aber nur noch entspannt und viel bewundernd in sein Appartement zurück um dann auch schleunigst in die Nacht zu entgleiten. Als er am nächsten Morgen sanft von einem Signalton geweckt wurde, hatte er noch genügend Zeit, sich fertig zu machen und dann zum Frühstück zu gehen. Erst als er dieses beendet hatte, gesellte sich ein Mann, in mittlerem Alter zu ihm, der ihn freundlich ansprach:
"Hallo Andreas, ich bin Sergey, ich bin dein Instruktor für die F50. Bist du bereit? Wollen wir uns schon an die Sache heranwagen?"
Andreas guckte echt blöd, als er fragte:
"Sergey? Bist du Russe?"
Der Angesprochene lachte nur locker auf und antwortete:
"Ja, das kann ich mir denken. Ging mir am Anfang auch so. Ja. Ich bin Russe. Du findest hier absolut alle Nationen. Wenn die auf der Erde auch noch so viel Krieg miteinander haben, hier sind alle ein Team und arbeiten an der ein und selben Sache. Bist du bereit? Wollen wir los?"
So war der Start zwar sicher erstaunlich, aber es lief locker und in bester Stimmung schon direkt an. Auch Sergey erklärte ihm nun sehr viel und fast schon im Plauderton gingen sie zusammen in den Trainingsbereich. Hier gab es eine ganze Reihe an Simulatoren, Trainingseinrichtungen, sogar eine G-Kraft Zentrifuge war vorhanden. Neben dem Trainingsbereich gab es einen Fitness-Raum, es war einfach alles da. Sergey öffnete die Türe zu einem der Simulatoren und ließ den neugierigen Andreas gucken und einsteigen. Hier bestieg er nun ein Cockpit, dass ihm von der F35 Raptor schon sehr bekannt vorkam. Sergey wies ihn mal in die unbekannten Details ein und fragte:
"Bereit? Willst du mal einen kleinen Testflug machen?"
"Ja, aber klar doch. Ich bin wirklich tierisch gespannt!"
Lachend verließ Sergey den Simulator und startete außen, an einem Terminal die Übungssequenz. Aus dem Lautsprecher bekam Andreas seine Anweisungen und sie kommunizierten auch recht locker mit Fragen:
"Trage ich bei meinen Flügen keine Fliegerkombi?"
"Nein. Du wirst in der Atmosphäre keine wilden Flugmanöver machen. Im null G Bereich brauchst da das dann nicht mehr!"
"Hä? Was? Null G? Außerhalb der Atmosphäre? Du machst doch gerade Witze, oder?"
"Nein, aber warte es ab. Du hast Startfreigabe. Probiere den Vogel erst mal aus und lass dich überraschen!"
Und so startete Andreas seinen ersten Simulationsflug in doch schon sehr vertrauter Art und Weise. Alles lief, wie schon tausendmal geübt. Der Vogel war wesentlich größer und schwerer. Damit auch Träger. Start und Flug über die angewiesenen Koordinaten, alles ging ihm locker von der Hand. Nun fiel ihm aber auf, dass der Schubhebel einen zusätzlichen Schalter hatte. Irritiert fragte er nach:
"Was ist das für ein zusätzlicher Schalter an diesem Schubhebel?"
"Ja mein Guter, damit hast du jetzt schon mal Punkte gemacht, dass du den nicht einfach ausprobiert hast. Na gut, zeigen wir dir mal, wofür der da ist! Also steig mal auf deinem Kurs jetzt einfach sauber und gleichmäßig hoch. Mach so, wie es für dich angenehm ist. Lass dir Zeit!"
Andreas ließ den Vogel steigen und achtete nicht nur auf seine Instrumente, sondern auch auf seine Gefühle. Dieses Vögelchen hatte echt Power und zeigte null Tendenz, zu irgendwelchen Auffälligkeiten. Mit nun vollem Schub erreichte er die unglaubliche Höhe von 80km um dann schon kurz darauf 100km zu erreichen. Irgendwo auf diesem Weg fühlte er nun nichts mehr und bewegte sich vollkommen schwerelos. Wäre er nicht festgeschnallt gewesen, würde er jetzt einfach aus dem Sitz treiben und in der Kabine herumwedeln. Jetzt meldete sich wieder Sergey bei ihm und sagte:
"So, also. Du bist noch im Atmosphärenbereich. Du kannst jetzt links oben den Schalter mit S bedienen und den auf deine Wünsche, oder Bedürfnisse einstellen. Damit hast du eine künstliche Schwerkraft. Steig davon unabhängig aber einfach so weiter, bis du bei zehntausend Kilometer bist. Dann reden wir weiter. Entspann dich und genieß einfach deinen Flug!"
Andreas wollte die Schwerkraft mal noch nicht testen, da diese Erfahrung hier so neu und aufregend war. Er war überwältigt von den Eindrücken und Bildern, die ihm hier gezeigt wurden und ja, er musste schwer daran arbeiten, dass er offensichtlich gerade im Weltall flog. Ohne Schutzausrüstung. Einfach in einer ganz normalen Uniform. Unglaublich. Er stieg und stieg und erst als er die zehntausend Kilometer überschritten hatte, meldete sich Sergey wieder zurück:
"Also Andreas. Wie du ja jetzt gemerkt hast, bin ich ein Fan von einfach Machen und probieren. Wie ich sehe, kommst du mit diesem Konzept bestens zurecht. Ich bitte dich also jetzt mal einfach nachzusprechen, Hallo Luna!"
"Hä? Was?"
"Probiere es mal aus!"
"Hallo Luna?"
Aus dem Lautsprecher ertönte eine neue, fremde und lockere Stimme:
"Hallo Andreas, schön von dir zu hören, wie kann ich dir helfen?"
"Ähm...!"
Kam von Andreas und lachend von Sergey:
"Luna, wundere dich nicht, ich habe Andreas voll ins kalte Wasser springen lassen. Der weiß nichts von dir. Andreas, Luna ist deine ganz eigene KI. Sie wird dich nun immer und überall begleiten und dir helfen. Ihr seid ein festes Team. Du kannst später Änderungen, zu Stimme, Ton und Sprache, sowie Ausdrucksweise umstellen, aber sie ist eine vollständige künstliche Intelligenz. Mach sie also besser nicht sauer. Nun aber empfehle ich dir, dass du sie mal bittest, dir einen Sprungpunkt zu berechnen. Sag ihr für deine Übung!"
Mit richtig dicken Backen und sichtlich überfordert saß der liebe Andreas in seinem Sitz und bekam seinen Mund gar nicht mehr zu. So sagte er nun einfach:
"Hallo Luna, ich freue mich, dich kennen zu lernen. Würdest du mir bitte einen geeigneten Sprungpunkt berechnen, um diesen Schalter, an meinem Schubhebel zu testen?"
Diese Anfrage versetzte jetzt KI und Trainer in absolutes Staunen und Stille. Andreas dachte schon, er hätte etwas falsch gemacht, als Luna doch antwortete:
"Hallo lieber Andreas. Ich danke dir ganz herzlich für den unerwarteten Umgang. Ich weiß das sehr zu schätzen und ja, du kannst den Hebel auf mein Signal umlegen. Halte dich bitte kurz gut fest. Also, drei, zwei, eins, jetzt...!"
Andreas legte diesen Hebel um und in diesem Augenblick veränderte sich alles. Trotz Schwerelosigkeit hatte er kurz das Gefühl, in seinen Sitz gepresst zu werden. Das Bild um ihn herum veränderte sich und er erkannte Streifen von Sternen, was ihn unweigerlich an Star Wars erinnerte. Er war Fix und Weg. Ein Schrei entglitt seiner Kehle und eine KI gab ihm ein Auflachen ins Ohr.
"Captain, du bist gerade mit deutlich über Lichtgeschwindigkeit im gefalteten Raum unterwegs. Auf mein Signal kommst du gleich am Saturn, mit seinen Ringen an. Bei Drei, Zwei, Eins, jetzt...!"
Bum und wie auf die Bremse getreten, hob es ihn nun leicht aus dem Sitz nach Vorne und er konnte den Saturn nun klar in seinem Frontfenster sehen. Ein echter Schock und Andreas hatte keine Ahnung, was ihn am meisten beeindruckte. Er konnte es nicht fassen und war vollkommen überwältigt.
"Das ist ja einfach unglaublich. Unfassbar. Worauf habe ich mich hier nur eingelassen. Luna, ich danke dir ganz herzlich. Du hast mir hier ein absolut unglaublich schönes Ziel ausgesucht!"
Wieder war lange Ruhe im Funk und wieder dachte Andreas, er hätte etwas falsch gemacht. Nur sehr verhalten antwortete die KI, mit nun auch sehr zurückhaltender Stimme:
"Danke schön Captain, für dein nettes Lob. Soll ich dir wieder den Kurs zurück berechnen?"
Andreas stutzte und fragte verunsichert nach:
"Luna, habe ich was Falsches gesagt, oder getan?"
"Nein Captain, das besprechen wir aber besser später genauer!"
Von Sergey kam nun in die Kommunikation:
"Bringt ihr Beiden bitte den Vogel wieder nach Hause. Wir müssen noch einiges besprechen!"
Andreas war sich nun sicher, es versaut zu haben und war sogar etwas deprimiert, weil er das Ganze hier gerade nicht verstand. Er wusste nicht, dass er es nur noch viel schlimmer machte, als er nun Luna bat:
"Luna, würdest du uns bitte wieder nach Hause bringen und mir eventuell auf dem Heimweg hier noch die wichtigsten Besonderheiten erklären?"
Das war viel zu viel. Keiner konnte es fassen und Andreas hatte noch keine Ahnung, dass er mit seinem Flug sogar Maggie angelockt hatte. Diese stand nun fassungslos neben einem genauso überfahrenen Sergey am Terminal und beide verfolgten, wie eine sichtlich berührte KI einen Andreas Müller nach Hause brachte und ihm auf dem Weg das ganze Cockpit und die besonderen Flugeigenschaften erklärte. Als der simulierte Vogel wieder sanft und perfekt gelandet war, beendeten sie die Simulation und ein sichtlich um Fassung bemühter Andreas fand sich vor ebenso entgeisterten Vorgesetzten stehend.
Alle sahen sich lange schweigend an, als dann Andreas fragte:
"Was habe ich falsch gemacht?"
Maggy und Sergey sahen sich fragend an und brachen dann direkt in fassungsloses Gelächter aus. Dieses wurde erst unterbrochen, als aus dem Deckenlautsprecher eine Stimme ertönte:
"Hört auf zu lache und gebt ihm endlich die Schnittstelle!"
"Ja Ma am, ist ja gut!"
Antwortete ein immer noch lachender Sergey und reichte eine Uhr, die optisch an eine normale Apple Watch erinnerte. Nach fragendem Blick zog Andreas diese an und registrierte direkt eine gewisse Veränderung. Eine Präsenz erfüllte seine Gefühle, als wenn er eine unbekannte Person in seiner unmittelbaren Nähe hätte. Diese meldete sich auch direkt in seinem Kopf, als sie sagte:
"Hallo Andreas, ich bin es. Luna. Wenn du diese Uhr trägst, können wir einfach so und mental miteinander kommunizieren. Ich hoffe, dass ist dir recht so. Du kannst es jederzeit auch ausschalten!"
Andreas antwortete ebenfalls nur mental, offensichtlich erfreut, während die Anderen ihn beobachteten:
"Hallo Luna und danke. Ich freue mich sehr über deine Unterstützung. Das können wir sehr gerne so lassen!"
So nun wieder lächelnd sah Andreas erleichtert, in zwei sichtlich fassungslose Gesichter. Maggie gab Sergey einen spielerischen Kick mit dem Arm und sagte nur kopfschüttelnd:
"Na dann kommt mal alle mit. Lasst uns bei einer Tasse Kaffee mal reden!"
Sie gingen in einen angrenzenden Besprechungsraum, schlossen die Türe, jeder nahm sich seinen Kaffee und zusammen setzten sie sich um den Besprechungstisch. Maggie eröffnete mit fragendem Blick zu Sergey, als sie sagte:
"Also gut Andreas. Mich würde mal interessieren, was dich heute, bei der Simulation am meisten beeindruckt hat?"
Andreas betrachtete sie einen Augenblick nachdenklich, antwortete dann aber recht gefasst:
"Also, bis eben wusste ich ja nicht mal, dass es ins All gehen würde. Entsprechend war das auf jeden Fall ein unglaubliches Erlebnis. Ich wüsste auch mal gerne, wie ihr einen Simulator mit künstlicher Schwerelosigkeit gebaut habt. Das war aufregend. Der Vogel war toll. Eindrucksvoll und abgefahren, aber gegen eine F35 jetzt nicht so furchtbar toller. Der Sprung ist natürlich abgefahren. Ist doch klar, aber eine Gefechtsübung ist aufregender. Naja... Aber eine Luna zu haben. Eine KI, die offensichtlich sogar Gefühle abgibt und entsprechende Reaktionen zeigt? Das ist der absolute Hammer. Ich denke, dass ich im Team mit ihr fast alle Aufgaben lösen kann!"
Aus dem Raumlautsprecher ertönte eine sichtlich gerührte Stimme:
"Danke schön Captain!"
Diese Aussagen verursachten schon wieder fassungsloses Staunen bei den beiden Verantwortlichen und so antwortete dann Maggie mit einem Hüsteln:
"Ja also, Luna ist logischerweise ein ganz neues Projekt gewesen und so in dieser Form noch ein Prototyp. Falls du dich über unsere Reaktion wunderst. Sergey hat sie vor dir ausprobiert und ist fast wahnsinnig mit ihr geworden. Das hatte überhaupt keinen Sinn und wir wollten das Projekt schon stoppen und anders neu probieren..."
Hier hechtete Andreas sichtlich aufgebracht in die Ansage, als er hektisch einwarf:
"Wieso? Lasst es mich doch erst mal probieren, bitte! Das war doch ein unglaubliches Erlebnis. Es hat doch ganz wunderbar geklappt?"
Maggie nahm den Einwurf nicht böse und sprach einfach weiter:
"Nein, mach dir mal keine Sorgen. Versuch es mit ihr. Die war richtig teuer und hat Jahre Entwicklung gekostet. Nebenbei hat sie wirklich ein eigenes Bewusstsein. Da würden sich sehr viele freuen, wenn ihr es packen würdet. Du hast uns heute alle schwer geschockt und überrascht. Ich schlage daher vor, dass du nun mit Luna zusammen das Trainingsprogramm absolvierst. Sergey steht dir jederzeit zur Verfügung, aber wenn du und deine KI das Training nun zusammen eigenständig durchziehst, ist das sicher das bessere Training und der bessere Weg. Oder was meinst du?"
Sergey dachte nur kurz nach, als er sagte:
"Maggie, du hast ganz klar recht. Ich habe Andreas heute in der festen Überzeugung in die Kiste gesetzt, dass er direkt, nach den ersten Minuten scheitern würde und dann entsprechend gewarnt gewesen wäre. Normalerweise hätte er mit seinen Erfahrungen nicht mal abheben sollen. Die F50 war voll ausgeladen simuliert und fliegt sich so wie ein Jumbo. Andreas hat darauf nicht mal reagiert und es einfach ausgeglichen. Er hat auf den Vogel gelauscht und das sah richtig gut aus. Wie er dann die Überraschungen All, Schwerelosigkeit, Sprung mit Überlichtgeschwindigkeit, und dann noch Luna verdaut hat? Ich bin sicher, er ist der Richtige!"
Andreas stutzte und fragte nach:
"Der Richtige? Für was?"
Beide lächelten ihn nur sanft an, als Maggie sagte:
"Eins nach dem Anderen. Du isst ja auch nicht alle Nuggets auf einmal, oder?"
Tja, und so begann nun das neue Leben des Andreas Müller, eines nach dem Anderen. Man ließ ihn nun in Ruhe und alleine sein Ding machen. Luna gab ihm nun das fest vorgeschriebene Programm vor und zusammen absolvierten sie nun alle Übungen in ihrer täglichen Routine. Das begann bei Kleinigkeiten, wie dem Laden der Uhr, beziehungsweise Schnittstelle, die alle drei Tage über Nacht geladen werden musste. Übungsflüge und Testsimulationen, wie Gefahrensituationen. Sogar Gefechtsübungen in All und Atmosphäre wurden trainiert.
Als Andreas seinen ersten echten Flug mit einer realen F50 absolvierte, war Sergey, als Co Pilot mit dabei, machte aber schon nichts mehr weiter, als Notizen auf seinem Pad. Mit Staunen konnte er nur anerkennen, dass Andreas mehr als zwei Monate vor dem Trainingsplan war. Man hätte fast den Eindruck gewinnen können, dass Andreas und seine Luna ein Paar wären. Die Beiden harmonierten auf eine viel diskutierte aber doch nicht verstandene Art.
Ohne Abweichung oder Zweifel erledigte Andreas nun seinen echten Flug, war gerade seine vorgegebenen Übungen am Absolvieren, als sich Maggie über Funk meldetet:
"Sergey, kommen. Kannst du mich hören?"
"Klar Maggie, was ist los? Was gibt es?"
"Sergey, fliegt sie an. Zeig es ihm und macht mit dem nächsten Schritt weiter. Wir müssen Gas geben und die Anweisung ist heute gekommen!"
"Echt? Jetzt schon? Ach egal. Ihr habt sicher recht. Wir gehen es an. Ende!"
Fragend sah Andreas zu Sergey hinüber und wartete sichtlich auf eine Anweisung. Dieser sagte dann nur:
"Luna, neues Ziel... New Horizons!"
Aus dem Lautsprecher kam:
"Verstanden, neues Ziel gesetzt... New Horizons! Ankunft in dreißig Minuten!"
Andreas hatte es sich längst abgewöhnt, viele dumme Fragen zu stellen. Er blickte über die Anzeigen, beobachtete sein Steuer und die Kurskorrekturen um dann einfach die Arme verschränkend die Dinge auf sich zukommen zu lassen. Was auf ihn zukam, entsetzte ihn nicht nur, es machte ihn fassungslos und erst recht sprachlos. In der Ferne erschien ein schwarzes Gebilde, dass in der Machart schwer an Stealth-Flugzeuge erinnerte. Die Tarnkappentechnologie war ganz klar wie bei F35, F50 oder einem B2 Bomber gestaltet. Ein unglaublich großes Schiff kam ins Bild, wobei das Betrachten dem Auge schon fast weh tat. Es war ein sehr schnittiges Schiff, dessen genaue Konturen nicht wirklich zu erkennen waren. Die Entwickler hatten hier ganze Arbeit geleistet und wie Sergey stolz anmerkte:
"Von Sensoren und Radar so gut wie nicht zu erkennen. Wenn die zusätzlichen Tarnmechanismen aktiviert sind, ist sie nicht mehr aufzuspüren!"
Während Andreas nur fassungslos beobachtete und den Mund nicht mehr schließen konnte, manövrierte Luna die F50 absolut zielsicher in einen Hangar, der sich kurz vor Ankunft öffnete und hier bereits duzende anderer F50 enthüllte. Ihr eigener Vogel landete ganz geschmeidig auf eine freie Landebucht und wurde hier spürbar von versteckten Klammern gesichert. Das war jetzt sichtlich zu viel für den armen Andreas, der einfach kein einziges Wort mehr herausbekam. Zwischenzeitig überlegte er sogar, was er gestern Abend eigentlich getrunken oder geraucht hatte.
Die Landebucht hatte sich geschlossen, die Signale schalteten nach deutlichen Zisch Geräuschen auf grün und die Laderampe der F50 öffnete sich ganz von alleine. So ging nun ein grinsender Sergey, vor einem sichtlich geschockten Andreas hinaus, wo die Beiden schon von sehr aufgeregt wirkenden Menschen empfangen wurden. Eine offensichtlich nervöse junge Frau mit blonden kurzen Haaren rief:
"Achtung, Captain an Deck!"
Was alle Personen zu einem absolut zackigen und sauberen Salut veranlasste. Andreas sah immer noch doof und fassungslos aus und Sergey grinste nur süffisant zu ihm hinüber, als er sagte:
"Tja Kleiner, die meinen wohl dich!"
Vollkommen in Trance oder Delirium sah Andreas nur auf die Veranstaltung, salutierte verhalten zurück und Sergey lachte und klärte die Anwesenden auf:
"Leute, nicht wundern, dass ist Andreas Müller. Ihr kennt ihn ja schon vom Briefing. Nehmt es eurem Captain nicht übel, aber der weiß es genau seit jetzt, in diesem Moment, dass er hier jetzt der Chef sein soll!"
Damit machte sich Erleichterung und höhnisches Gelächter unter allen Anwesenden breit und Andreas fand nun auch erst langsam ins wirkliche Leben zurück. Ein Leben, dass sich jetzt und in diesem Moment auf einem Raumschiff abspielte. Einem Raumschiff, von dem er nicht mal wusste. Oder besser ausgedrückt, wusste er nicht mal, dass es Raumschiffe überhaupt gab.
Leute, die er nicht kannte und einen Job, von dem er nichts wusste. So wurde er durch dieses riesige Schiff, bis zu einem Aufzug geführt, mit dem sie alle auf eine offensichtlich deutlich höhere Etage fuhren, um dort auf der Kommandobrücke auszusteigen. Andreas war geschockt und konnte sich nicht sammeln, als er Sergey fragte:
"Ihr wollt mich doch jetzt verarschen, oder wie? Sollte man bei sowas nicht wenigstens mal gefragt, informiert oder vorbereitet werden? Wie soll ich denn für so einen Job qualifiziert sein?"
Sergey lachte ihn nur aus und erwiderte:
"Kleiner, was denkst du, warum du die ganzen Schulungen schon seit der Akademie erhalten hast? Wofür glaubst du, braucht ein Kampfpilot Kenntnisse über Personalführung, Strategie und Gefechtsführung? Du wurdest seit Jahren auf diesen Job vorbereitet und da es nun mal strengstens geheim war, konntest du eben nur ins kalte Wasser fallen!"
Andreas schüttelte nur verständnislos den Kopf, sah aber die verunsicherten Leute, auf die er nun ganz einfach zuging und jedem die Hand gab, während er sagte:
"Hallo zusammen. Ich weiß, ich muss eben richtig blöd ausgesehen haben, aber ich weiß seit ungefähr einer halben Stunde, dass es Raumschiffe gibt und seit wann ich weiß, dass ich eines führen soll, wisst ihr ja selbst. Ich bin Andreas und frage mal einfach in die Truppe, Ist es okay, wenn wir untereinander einfach beim Du bleiben oder hat da einer Probleme damit?"
Probleme hatte keiner, es wurde eine sehr unmilitärische Begrüßung und ein sehr lockeres Kennenlernen, dass auch eine inzwischen eingetroffene Maggie zufrieden beobachtete. Sie registrierte sehr zufrieden, wie sich alle vorstellten und deren jeweilige Aufgaben beschrieben. Die blonde Dame von eben, mit den kurzen Haaren stellte sich als Amber vor und war die erste Offizierin, der Rest der Truppe würde noch einen Moment dauern, bis Andreas sich alle Namen merken könnte. Nach diesem ersten Kennenlernen wurden erst mal alle wieder entlassen und Maggie führte Andreas, ohne Sergey, in einen angrenzenden Besprechungsraum.
Hier setzten sich nun beide entspannt an den Tisch und Maggie eröffnete mal mit riesigem Grinsen:
"So mein Junge, es tut mir unglaublich leid, aber wir wussten selbst nicht, wie wir es machen sollten. Geheimhaltung, Zweifel, ach du wirst schon merken, was alles schiefgelaufen ist. Ich meine, wie soll man jemandem erklären, dass er Captain auf einem Raumschiff werden soll, wenn keiner weiß, dass es überhaupt Raumschiffe gibt?
Wie erkläre ich jemandem, dass er seit Jahren auf einen Job vorbereitet wurde, der ihn in eine ganz andere Streitmacht entführt? Wir sitzen hier jetzt auf dem ersten unserer eigenen Raumschiffe. Die New Horizons ist das Erste, von aktuell zwanzig, im Bau befindlichen Raumschiffen, die von allen Erdregierungen zusammen finanziert wurden. Zusammen bauen wir die vereinigten Erd Streitkräfte auf und du bist praktisch unser Pionier.
Vor fünf Jahren haben wir mit neuer Technik Signale aus dem All aufgefangen. Wir haben sehr lange daran gearbeitet, diese zu entschlüsseln und seitdem wir verstehen können, was da draußen geredet wird, hören wir nicht nur alles mit, sondern haben auch sofort alle Signale und Rufe ins All gestoppt. Sicher kannst du dir denken, warum, oder?"
Andreas hörte aufmerksam zu und warf ein:
"Die Informationen waren nicht sehr freundschaftlich und freundlich?"
"Das ist mehr als vorsichtig ausgedrückt. Inzwischen wissen wir extrem viel und haben schon ein recht gutes Bild von dem, was dort draußen vor sich geht. Du wurdest ausgewählt, weil du der Beste deines Jahrgangs warst, du bist unabhängig und ungebunden, keiner sucht nach dir und du hast ein Verständnis und Gefühl gezeigt, mit dem wir hoffen, auf möglichst viele Szenarien vorbereitet zu sein. Du hast mit Luna derart gut zusammengearbeitet. Wir hatten schon befürchtet, dass dieses Projekt gescheitert wäre. Deshalb haben wir uns jetzt für diesen Weg und diese Art entschieden.
Mit meiner Ankunft sind alle deine Sachen mit an Bord gekommen. Das hier wird nun also dein Zuhause sein. Wir möchten, dass du nun anfängst, mit deiner KI zusammen die entsprechenden Trainingseinheiten abzuarbeiten. Je schneller, desto besser. Trainiere mit deiner Mannschaft und bereitet euch vor. Macht Testflüge und trainiert Ernstfälle. Wenn ihr soweit seid, wollen wir, dass ihr an der Grenze unseres Sonnensystems Sonden aussetzt, einen Sicherheitsperimeter einrichtet und mit Fertigstellung der anderen Schiffe eine funktionierende Verteidigungsstruktur aufbaut. Erst dann werden wir immer mal ein Schiff zur weiteren Erkundung ausschicken um das Weltall zu entdecken.
Junge, glaub mir, das Weltall ist alles andere als sicher. Es ist ein sehr gefährlicher Raum, von dem die Menschen besser noch lange nichts wissen. Es würde eventuell sogar eine Panik auslösen. Du hast hier an Bord eine Mannschaft von 40 Mann, die für den Flugbetrieb erforderlich sind. Alle sind Freiwillige und alle haben sich bereit erklärt, auf unbestimmte Zeit von der Erde verschwunden zu sein. Erst wenn die Bedrohung und unser Engagement im All auch unter der Bevölkerung bekannt geworden ist, kann über Besuche auf der Erde wieder nachgedacht werden.
Also. Bist du einverstanden und nimmst du diesen Job an?"
Andreas reagierte sofort, als er sagte:
"Ich danke euch allen für dieses wahnsinnige Vertrauen und diese einmalige Gelegenheit. Ich nehme diese Herausforderung gerne an und werde alles dafür tun, euch nicht zu enttäuschen. Ich werde direkt anfangen und mit Luna und der Truppe das Training schnellst möglich durchziehen. Mal sehen, was da draußen auf uns wartet!"
"Wunderbar. Ach so, Luna ist nicht nur deine, sondern auch die Schiffs KI. Hier musst du die Uhr nicht tragen. Wenn du mit ihr mental kommunizieren willst, brauchst du die Uhr. Das kann dann keiner sonst mithören. Ansonsten kommt sie über das Bordsystem. Nun verstehst du sicher auch, warum wir so erleichtert waren, dass ihr zwei das so gut hinbekommen habt. Ich wünsche dir und uns allen viel Erfolg und melde dich jederzeit bei mir, falls du etwas brauchst!"
Zum Abschied drückten sich die Beiden noch mal herzlich und Andreas, nebst Mannschaft begleiteten Maggie und Sergey noch zum Hangar. Als die Beiden dann weg waren, sahen sich die zurückgebliebenen nur grinsend an und so begann der erste Arbeitstag auf dem nun neuen Vogel, mit dem Andreas im Leben nie gerechnet hätte. Amber übernahm die Führung durch das neue Zuhause und zeigte ihrem neuen Chef nun erst mal alles.
Seine neuen Quartiere waren dann der nächste Kracher im Leben des ehemaligen Waisenjungen. Nun hatte er zwei Zimmer für sich, mit einem Wohnbereich, der sogar Fenster, auf die Sterne hinaus hatte. Sehr gemütlich und ein echter Traum. Sein Schlafzimmer war der Hammer und das Badezimmer ließ keine Wünsche offen. Hier würde er es sicher lange sehr gut aushalten.
Andreas ließ die Uhr am Arm und kommunizierte sehr viel auf die mentale Art mit seiner KI. Trainings und Angelegenheiten, die alle betrafen wurden über das Kommunikationssystem des Schiffes abgewickelt. Ansonsten waren die ersten Wochen von sehr viel Lernen, Trainieren und Erforschen geprägt. Erst mit der Zeit wurde klar, was dieses Schiff alles zu bieten hatte.
Grundsätzlich wurde sehr viel der verwendeten Technik aus ausspionierter und gefundener außerirdischer Technik entwickelt. Forschern war es gelungen, in außerirdische Datenbanken einzubrechen um dort Informationen zu erlangen. Diese wurden genutzt, analysiert und weiterentwickelt. So wurde nicht einfach nachgebaut, sondern gesehen, was man besser machen könnte und wie man sich gegen diese Techniken verteidigen könnte.
So war schon dieses erste Schiff ein Wunderwerk der Technik, dass nur noch marginal Ähnlichkeiten mit menschlichen Ansätzen zu tun hatte. Die gesamte Schiffshülle wurde aus einem speziellen Verbundwerkstoff gefertigt und basierte auf der Erdbekannten Tarnkappentechnik. Zusammen mit der verfeinerten Technik der Außerirdischen war dieses Schiff schon völlig unsichtbar.
Diese Schiffe wurden aus einzelnen Modulen hergestellt. In Fertigungsanlagen, auf der ganzen Welt, in allen Ländern, wurden einzelne Bauteile gefertigt, ohne dass jemand wusste, wofür sie waren und was sie am Ende ergeben würden. Die Hülle wurde aus einzelnen Segmenten zusammengefügt, die für sich betrachtet einfach alles hätten sein können. Diese Bauteile wurden nun schon seit ein paar Jahren in Serie hergestellt und ermöglichten so auch eine schnelle Reaktion, sollten mehrere Schiffe zusätzlich benötigt werden. Schwieriger als die Technik war der Aufbau geeigneter Mannschaften. Ähnlich wie bei Andreas gab es aber viele Programme, auf aller Welt, wo Soldaten anhand irdischer Szenarien auf einen Ernstfall vorbereitet und trainiert wurden.
Der Antrieb war ebenfalls eine Weiterentwicklung der erbeuteten Daten. Dieser arbeitete jetzt sogar mit einer sogenannten Quantentechnologie, die das Reisen mit deutlich mehr als Lichtgeschwindigkeit ermöglichte und sogar noch mal um dreißig Prozent schneller sein sollte, als die ursprünglichen Konzepte. Als Nebenprodukt aus diesen Forschungen entdeckten die Wissenschaftler eine Technik, mit der sie über mehrere Lichtjahre fast in Echtzeit kommunizieren konnten.
Mit den Waffensystemen war die New Horizons sicher gut aufgestellt, jedoch wussten die Forscher hier noch nicht, wie gut sich die Systeme später bewähren würden. Plasma und Lasertechnik wurden aus Alien Technologie entwickelt. Sehr große Hoffnungen machten sich die Entwickler mit den neu entwickelten Railguns.
Waffen, mit denen Wolfram Geschosse über Geschützrohre abgefeuert wurden, ähnlich wie bei einer normalen Schusswaffe, jedoch statt Pulverladung mit einem Federsystem abgeschossen wurden und mit Magnetspulen beschleunigt so hohe Geschwindigkeiten erreichte, dass der Aufprall einer atomaren Explosion gleichkam. Ein System, dass aus den bekannten Magnetschwebebahnen entwickelt wurde, sollte im Ernstfall für die erhoffte und besondere Überraschung sorgen.
Von allen hier beschriebenen Systemen waren diverse Anlagen auf dem ganzen Schiff verteilt und deckten so fast alle Richtungen ab.
Dazu verfügte die New Horizons über mehrere Einheiten von voll automatischen Drohnen, die je nach Bedarf sehr unterschiedlich bestückt werden konnten. Spreng- und Kampfstoffe waren hier genauso möglich, wie Sabotagemittel, elektronischer, chemischer oder biologischer Art. Echt erschreckendes Zeug eben und zudem über Luna, die KI gesteuert so schnell und reaktionsstark, dass einem schwindelig hätte werden können, die Biester nur zu beobachten.
Schutzschilde waren installiert, die aber nicht nur militärische Zwecke erfüllen sollten, sondern zusätzlich Schutz vor Asteroiden, Müll und andere Trümmerteilen bieten sollten. Von der Ausstattung her sicher eindeutig ein Kriegsschiff, dass aber auch unglaubliche Mengen von Materialien und oder Personal befördern konnte. Es gab einen medizinischen Bereich, Instandhaltung, Friseur und Küche. Gemeinschafts-, Sport und Freizeiteinrichtungen. Genau betrachtet also eine gut organisierte und absolut autark operierende Ministadt.
Eine Ministadt, die von sehr vielen schlauen Köpfen in allen erdenklichen Ländern für alle denkbaren, möglichen und unmöglichen Überraschungen entwickelt wurde und geeignet sein sollte. Über zehn Jahre dauerte die Planung, Forschung, Entwicklung und Bau, bis zu diesem ersten Prototyp. Als vor fünf Jahren dann die Informationen aus dem All auf die möglichen Gefahren aufmerksam machten, bekam dieses Projekt den großen Turbo.
Nun lernte Andreas mit seiner Mannschaft das Ergebnis kennen. Sie lernten, trainierten und probierten aus. Täglich gab Andreas einen genauen Bericht an die Erde und gab Rückmeldung, was gut, oder schlecht funktionierte. Er machte Verbesserungsvorschläge und brachte Anregungen ein.
Auf der Erde sagte Maggie auf einer UN-Hauptversammlung, zu Vertretern aller Nationen, voller Stolz:
"Mit Andreas haben wir die goldene eierlegende Wollmilchsau gefunden und ich kann nur sagen, er, zusammen mit seinem Team übertrifft alle Erwartungen und sogar Hoffnungen, die wir Entwickler uns nur wünschen konnten. Es gab anfangs Bedenken, wegen seinem Führungsansatz, die aber sehr schnell verflogen sind, da nun da oben eine echte eingeschweißte Clique zusammenarbeitet und atemberaubende Fortschritte macht. Die New Horizons hat nun bereits mehrere Flüge mit Überlichtsprüngen absolviert. Sie haben Gefechtsübungen simuliert und dabei die Wendigkeit und das Handling des Schiffes ausgetestet.
Alle Details und Änderungsvorschläge, die ihnen dort oben auffallen, werden sofort geprüft und in die aktuelle Fertigung eingepflegt. Die New Horizons hat selbst auf die gleiche Art erste Nachbesserungen erhalten. Es läuft gut.
Sie haben Hüllenbrüche simuliert und bis zur Vergasung trainiert und sogar schon Evakuierungen aus unserer Raumstation trainiert. Das gab ein riesiges Gelächter und einen gewaltigen Schrecken bei der dortigen Mannschaft, da Andreas davor ausprobiert hatte, wie unauffällig er sich hatte anschleichen können. Das haben die pünktlich zu Weihnachten gemacht und das unfreiwillig gerettete Personal zu einer ordentlichen Weihnachtsfeier auf das Schiff eingeladen.
Unter unseren Leuten ist die Mannschaft, vor allem Andreas wirklich ausgesprochen beliebt. So wie ich das beobachtet habe, hat Andreas zwar schon jede Waffe getestet, hierzu Rückmeldung gegeben, aber er scheint den größten Teil des Trainings auf Selbsterhaltung, Rettung und humanitäre Arbeit zu legen. Ein Ansatz, den wir ehrlichgesagt sehr lieben und bewundern.
Vom Schiff kamen bei der Arbeit mit den Sonden sehr interessante Vorschläge, mit denen wir gerade arbeiten und schon in die Entwicklung gegangen sind. Andreas hat vorgeschlagen, jede zweite Sonde zusätzlich zu bewaffnen. Dazu hat seine Crew uns ein paar Skizzen geschickt. Sie hatten die Idee, Satelliten zu entwickeln, die über Solarzellen betrieben, jeweils ein paar Drohnen und Geschütze aufnehmen sollen. Zusätzlich Sensorik beinhalten und so ein Gitternetz erstellen, dass jeweils bis Waffenreichweite miteinander angeordnet sein soll. Das war eine deutlich günstigere Idee, als sündhaft teure Schiffe zu bauen und sichert eine deutlich größere Abdeckung für unsere Sicherheit.
In meinen Gesprächen mit Andreas kam der Gedanke, den wir uns selbst schon durchdacht hatten noch mal super raus und er zeigt genau den Ansatz, den wir uns als Ziel schon vorgenommen hatten. Sichern, Schützen, Helfen. Verteidigen, aber nicht erobern. Partnerschaften suchen, Freunde finden!
Ich hoffe, sie stimmen uns zu, dass wir hier den Traum von einem Anfang gefunden haben und hoffe sehr, dass sie alle mit unserem Weg einverstanden sind!"
Mit dieser Hauptversammlung und den dortigen Beschlüssen kam die Fertigstellung zweier weiterer Schiffe. Das dortige Personal wurde auf der New Horizons eingearbeitet und trainiert. Als die neuen Schiffe, die New Hope und die Sentinal betriebsbereit waren, bekam Andreas das inzwischen lang ersehnte GO, für seinen ersten echten Raumflug, raus aus unserem Sonnensystem. Es gab noch eine ordentliche Abschiedsfeier, unter all den inzwischen raumfahrenden Mitarbeitern, aber dann kam endlich der Start in die unbekannten Weiten des Weltalls.
Es war unglaublich aufregend, als sie in eine weit entferne Galaxie sprangen. Das All sah hier nicht nur anders aus, mit seinen völlig fremden Planeten, Farben und Konstellationen. Nein, es zeigte auch unerwartet erste Anzeichen von intelligentem Leben. Sie entdeckten Beobachtungsbarken. Sie konnten Energie und Leben registrieren und bekamen direkt einen riesigen Schrecken. So sagte Andreas zu seinen Leuten:
"So viel also zu unseren Forschungen und Informationen. Alle Mann auf die Stationen. Achtet auf volle Tarnung und Stille. Ich sehe uns nicht bereit, für den Erstkontakt. Ich will, dass ihr alles erfasst und dokumentiert. Passt gut auf, was wir herausfinden können und dass uns niemand bemerkt!"
So begann das Schiff nun erste Erkundungen und Beobachtungen von unbekanntem Leben. Über einige Wochen bewegten sie sich mit äußerster Vorsicht. Sie lauschten und waren alles Andere als begeistert, von dem, was sie hier fanden. Sie sendeten Daten, Informationen und Bilder an die Erde. Aufgefangene Kommunikation wurde verarbeitet und weitergeleitet. Echte Spionagearbeit.
Eine Arbeit, die die ganze Mannschaft sehr ernüchterte. Sie fanden Beweise für diverse Spezies und ganz verschiedene Lebensformen, nur fanden sie kaum Beweise für harmonisches und friedliches Zusammenleben. Die lieben Aliens waren schon ziemlich zerstritten.
Trotz, dass sie nun schon einige Wochen auf Position waren, wurden sie nicht entdeckt. Was sie aber entdeckten und mit Schrecken beobachten mussten, war ein Angriff von offensichtlichen Piraten auf ein ziviles Transportschiff. Das nun war nicht nur schockierend, sondern forderte alle Besatzungsmitglieder mental schmerzhaft heraus.
Sie verfolgten fassungslos eine Jagdgruppe von drei Schiffen, die gemeinsam auf ein flüchtendes Schiff feuerten. Offensichtlich spielten die Angreifer mit ihrer Beute, die mit waghalsigen Manövern versuchte, das unvermeidliche zu verhindern.
Es herrschte gespenstige Stille auf dem ganzen Schiff der Menschen und auf der Brücke sahen alle immer wieder zu Andreas, offensichtlich hoffend, dass man doch was machen müsste. Sie sahen gebannt und mit Schrecken, wie ein Treffer die Triebwerke des Opfers lahmlegte.
Alle sahen, wie das Opfer nun hilflos im All trieb und trotzdem schossen die Piraten weiter. Andreas beobachtete das Schauspiel mit zusammen gebissenen Zähnen und einem Gesichtsausdruck zum Gruseln, bis er sah, dass ein Treffer einen Hüllenbruch verursachte und Atmosphäre entwich. Dann hatte er die Faxen dicke und seine Entscheidung getroffen:
"Alle Mann auf Gefächtsstation. Schilde hoch, Waffen frei nach eigenem Ermessen. Medizinischen Bereich und Bergung vorbereiten. Wir holen die Leute da raus!"
Nur Sekunden später entwichen Railgun Projektile der New Horizons, die immer noch voll getarnt lauerte. Mit unglaublichen Geschwindigkeiten schossen die Projektile auf die Piraten zu. Kein Lichtblitz, praktisch kein Zeichen, dass auf die Bedrohung hinwies, bis die ersten Geschosse in die Rümpfe der Piratenschiffe einschlugen.
Einschlugen, in einer Art, als wenn ein heißes Messer durch Butter gleiten würde. Die Ziele platzten auf, wie Brühwürste in zu heißem Wasser und innerhalb von Augenblicken waren die Angreifer explodiert, oder trieben tot im All. Andreas grinste nicht, war nicht glücklich, noch weniger stolz, aber er war voll fokussiert, als er befahl:
"Navigation, bring uns schnellstens an das Opferschiff. Lasst uns die Leute dort retten!"
Was nun folgte, war eine Ansammlung von rasend schnellen Aktionen, aber auch von unbeschreiblichen Emotionen. Andreas hatte wirklich andere Sorgen und so sah er nicht, wie stolz und zufrieden seine Leute auf ihn waren. Alle hatten ein unglaublich gutes Gefühl in ihrer Brust. Stolz dazu zu gehören. Stolz auf ihren Kaptein. Alle waren ausgesprochen nervös und aufgeregt. Das würde er nun notgedrungen sein. Der erste Kontakt zu Außerirdischen. Das, obwohl die meisten Menschen immer noch fragten, ob es dort draußen überhaupt Leben geben würde.
Trotz allem machten nun alle genau dass, was jeder bis zum Wahnsinn schon tausendmal geübt hatte. Zwei F50 nun Shuttles starteten mit Leuten in Schutzanzügen. Sie fuhren hinüber zum anderen Schiff und klammerten sich dort am beschädigten Rumpf fest. Mit Eintritt durch eine Notschleuse sahen sie die entsetzten Gesichter der außerirdischen Wesen, mit denen sie versuchten zu kommunizieren. In der Zwischenzeit versuchte die Kommunikation der Menschen mit den Aliens Kontakt aufzunehmen. Als das endlich gelang und die verschiedenen Übersetzungsprogramme ihre Arbeit aufnahmen, ging es dann überraschend schnell.
"Beschädigtes Schiff, hier ist die New Horizons, wir sind hier, um sie zu retten und in Sicherheit zu bringen. Bitte haben sie keine Angst vor unseren Leuten, in ihrer Schleuse. Bitte unterstützen sie unsere Bemühungen, sie in Sicherheit zu bringen!"
Mit Aufbau der Schiffskommunikation klappe nun auch die Kommunikation vor Ort und so wurde es die erste Bergung, die die Menschen je ausgeführt hatten.
Entsprechend holprig war der Anfang, aber nur das Ergebnis zählte und das war einfach nur atemberaubend. Man klärte sogar, welche Atmosphäre benötigt würde. Es war unglaublich und schwer zu beschreiben. Man erstellte eine Verbindung der Schiffe, über Notschläuche, die einen ungehinderten Umstieg der Wesen ermöglichten. Verletzte, Kinder und Alte zuerst, dann kam der Rest. Als die erste F50 voll war, wurden die Shuttles getauscht und weiter ging es.
Inzwischen waren Andreas und zwei seiner Leute auf dem fremden Schiff unterwegs und suchten nach weiteren Überlebenden. Der fremde Kapitän war zwar sichtlich überrascht und unsicher, half aber sehr gut mit. Im Kommandoraum entdeckten sie dann noch eine eingeklemmte weibliche Außerirdische, die sie gemeinsam unter zahlreichen Trümmerteilen befreien mussten. Eine junge Frau, die mit riesigen verweinten Augen und sichtlichen Schmerzen nicht entscheiden konnte, ob sie nun Angst, oder Hoffnung haben sollte.
Die Bergung war ein voller Erfolg und innerhalb von nur einer halben Stunde war die New Horizons voller fremden Lebens und die medizinische Station zum ersten Mal in vollem Betrieb. Verpflegung und Medikamente mit zu extrahieren war ja nicht das Problem. Unter den Geretteten waren auch ein paar Wesen, mit medizinischen Kenntnissen, sodass diese mit dem menschlichen Arzt und seiner Hilfe super zusammenarbeiteten.
Das Problem kam erst mit einem dringenden Ruf von Luna, die Andreas sofort auf die Brücke befahl.
"Andreas, feindlicher Kontakt im Anflug. Komm sofort auf die Brücke!"
Jetzt hieß es Rennen und Andreas bekam jetzt richtig Panik. Ziemlich außer Atem kam er so auch auf der Brücke an und hatte schon im Rennen, über seine direkte Kommunikation mit Luna seine ersten Informationen. So schrie er schon im Rennen zu seinen Leuten:
"Schilde auf Maximum, Waffen nur bereit, keine Aggressionen zeigen und Kommunikation, ruf die Fremden und weis auf friedliche Absichten hin!"
Statt auf seinem Sessel Platz zu nehmen rannte Andreas direkt zu seiner Sensorstation und sah sich nun erst mal das Problem an. Ja und das war ein Problem. Aus einer Richtung näherten sich fünf riesige Schiffe, deren Signaturen und Energiewerte eindeutig auf gewaltige Kriegsschiffe hinwiesen. Praktisch aus der Gegenrichtung kamen acht weitere Schiffe. Ähnlich groß, auch sehr bedrohlich, aber mit völlig anderen Werten. Andreas kratzte sich verzweifelt die Stirn und fluchte:
"Scheiße, was für ein peinlicher Anfängerfehler. Ich konnte ja mal wieder einfach nicht stillhalten und mich raushalten. Jetzt sind wir direkt in die Falle zwischen zwei Streithähne gelaufen. Maggie wird mich über ihr Knie legen, wenn ich auf unserer ersten Reise das Baby hier kaputt mache!"
Beide Seiten antworteten mit ganz üblen Drohungen. Beide Seiten machten ihre Waffen scharf. Die eine Seite forderte die Kapitulation, die andere Seite forderte die Herausgabe der "Gefangenen". Nur welche war jetzt die Richtige?
"Holt mir einen von den Geretteten, wir müssen wissen, wer deren Leute sind!"
Die Kommunikation machte diese Frage zwar inzwischen klarer, aber Andreas wollte sicher gehen. Alle Schiffe hatten nun gestoppt, um sich gegenseitig zu belauern, als der Kapitän der geretteten Aliens auf die Brücke kam. Über die Schiffsübersetzung wurde klar, die fünf Schiffe waren die Guten, die acht waren böse. Andreas dazu?
"Scheiße, war ja klar!"
So richtete er nun seine Kommunikation auf die fünfer Gruppe und seine Waffen auf die Achte. Die Flüche von Andreas machten Akkordarbeit aber er war nicht hier, um aus dem All gepustet zu werden. Er meldete an beide Seiten:
"Wir leisten hier humanitäre Hilfe. Wir schlagen vor, dass wir unsere Gäste an ihre Leute übergeben und uns dann einfach zurückziehen. Wir haben kein Interesse, uns in ihre Angelegenheiten einzumischen!"
Die achter Gruppe stellte sich als Crel heraus. Was immer das auch heißen mochte. Die anderen nannten sich selbst Solari. Lustig war, dass keiner etwas mit Menschen anfangen konnte und die Menschen nur von den Solari wussten, wie die aussahen. Wer nun aber gut, oder schlecht war? Keine Ahnung. Andreas dazu?
"Verdammte Scheiße!"
Es gab unzählige Drohungen und Warnungen und Andreas platzte der Kopf. Alle wollten die Geborgenen haben und eigentlich wollten auch beide das unbekannte menschliche Schiff erbeuten. Das ging ewig lange so, bis Andreas der Kragen platzte und er an beide Seiten funkte:
"Wir schicken unsere Gäste an genau den, den die aussuchen. Wir werden uns nicht weiter in ihre Angelegenheiten einmischen. Wer seine Waffen gegen uns richtet, den werden wir als feindlich betrachten und uns angemessen zur Wehr setzen. Entscheiden sie jetzt!"
Eine Ansage, die Laserschüsse des führenden Schiffs der Achtergruppe auslöste. Andreas ließ sein Schiff in Richtung der Angreifer wenden und rückwärts in die entgegengesetzte Formation rücken. Gleichzeitig erwiderte er mit nur einem Schuss seiner Railgun und traf das schießende Schiff genau auf dessen Nase. Die Laserstrahlen wurden von den menschlichen Schilden einfach absorbiert und die Energie sogar noch gespeichert.
Das menschliche Geschoss hatte hingegen eine ganz andere Wirkung. Dieses jagte direkt und quer durch das gegnerische Schiff, um an dessen Rückseite wieder auszutreten. Mit einer unglaublichen Explosion zerplatzte der Angreifer nur wenige Augenblicke später und beendete augenblicklich alle Schlagabtausche.
Während Andreas rückwärts in eine Formation eintauchte, die genau so hätte feindlich sein können, stellten alle beteiligten jede Handlung ein und schienen einheitlich ziemlich geschockt. Was zu tun war, schien keiner zu wissen und Andreas setzte seinen Flüchen noch einen oben drauf:
"So eine verdammte Scheiße. Leute, sollte ich nochmal auf so eine beschissene Idee kommen, tut uns allen einen Gefallen und schmeißt mich über Bord. Das gibt es doch alles gar nicht mehr. Verdammt. Sophie, schick alle Infos, Bilder, Daten, einfach alles an die Erde. Die müssen das Wissen und wenn wir hier nicht rauskommen, soll das nicht noch mal passieren!"
Natürlich waren nun auch die Menschen sichtlich geschockt und enttäuscht, von dieser gründlich gescheiterten Rettungsaktion. Einen Erstkontakt hatten sich alle ganz anders vorgestellt. Auch der fremde Kapitän stand immer noch fassungslos auf der Brücke und starrte Andreas die ganze Zeit nur ungläubig an. Als sich deren Blicke trafen, sprach Andreas ihn zuerst an:
"Es tut mir leid, dass ich uns alle in diese unglaubliche Situation gebracht habe. Darf ich fragen, wie ihr Name ist? Was würden sie jetzt tun wollen?"
Dieser gab dem ganzen nun den absoluten Rest, indem er sagte:
"Wenn ich sie bis heute auch nicht gekannt habe und nicht wusste, dass es ihre Spezies überhaupt gibt, so bin ich aber trotzdem der Meinung, dass sie absolut Ehrenhaft gehandelt haben. Wir hatten keinerlei Waffen und diese Piraten hatten uns lediglich als lustige Beschäftigung töten wollen.
Sie haben 84 Wesen gerettet.
Dass dies hier nun so eskaliert ist, würde ich ganz sicher nicht zu ihrer Schuld machen. Sie müssen wissen, dass wir hier aber eine weit schlimmere Situation haben. Die Crel befinden sich im Krieg mit den Solari. Wir sind zwar Solari, aber waren auf der Flucht vor unserem Regime. Ich fürchte, wir werden sterben, egal an wen sie uns übergeben!"
Das war jetzt der erste Moment, in dem Andreas keine Flüche mehr einfielen. Vollkommen geschockt sah er den anderen Kapitän an und hätte jetzt am liebsten mal geweint. Das konnte doch alles gar nicht wahr sein.
"Also wenn ich Mist baue, dann aber richtig. Ich verstehe die Verhältnisse und ihre Regeln nicht. Bitte sagen sie mir, welche Möglichkeiten ihre Leute haben, um lebend hier heraus zu kommen!"
Kommunikationsversuche und Drohungen von außen wurden aktuell mit dem Hinweis auf Beratungen unterbrochen. Man wies darauf hin, dass aktuell Informationen gesammelt werden müssten und man dann mit allen Parteien ein Gespräch führen wollte. Damit konnten alle leben und so schwebten hier ganz unglaublich beeindruckende Kriegsschiffe sehr bedrohlich umeinander herum. Eine total verfahrene Situation und keiner wusste, was er tun sollte.
Der fremde Kapitän sprach nun:
"Mein Name ist Kalel. Wir waren auf der Flucht und hofften irgendwo Asyl zu bekommen. Wir sind alle gebildete Leute, aber haben eine grundsätzlich andere Meinung als unsere Regierung. Wir sind Pazifisten, wie unser Volk das auch seit vielen Generationen immer war. Seit einigen Jahren haben wir aber nun eine junge und neue Regierung und die begibt sich immer wieder in irgendwelche Streitigkeiten. Wir brauchen einen Ort, der uns Schutz und Unterkunft gewähren würde. Wir bieten Wissen, Fähigkeiten und Loyalität!"
Andreas hörte gut zu und dachte nach. Fragte nun:
"Also gibt es in diesem Konflikt einen Guten und einen Bösen?"
Das verkrampfte Lachen des Aliens machte die Sache klar, als er sagte:
"Wir sind euch ja ganz offensichtlich gar nicht so unähnlich. Die Crel sind etwas Reptilienartig, natürlich gepanzert und ganz klar schon körperlich eindrucksvolle Raubtiere. Sie sind echte Krieger, aber mit einem unglaublichen Stolz und Ehre versehen. Ich weiß es wirklich nicht. Ich glaube, beide Seiten haben Dreck am Stecken!"
So gingen die Diskussion und Suche nach Lösungen noch einige Zeit weiter. Andreas bewegte sich zwischenzeitig sehr in seinen Gedanken vertieft durch den Bauch seines Schiffes und sah seine Gäste sehr nachdenklich und leider auch deprimiert an. Sollte er diese Wesen nun wirklich gerettet haben, Vier Schiffe mit wer weiß wie vielen Wesen vernichtet, um die Leute hier am Ende doch ins Verderben zu schicken? Andreas hätte heulen können. Wie schön war doch die Zeit, als er von all dem hier nichts wusste.
Er beobachtete, wie Eltern sich um ihre Kinder kümmerten. Helfer bewegten sich durch Gruppen von Menschen und versorgten, oder verarzteten. Die Blicke, die ihn trafen, sagten Hoffnung und Verzweiflung, womit sie Andreas direkt in dessen Herz trafen.
Er erwischte sich bei der Überlegung, dass die Elfen der Erde wohl ganz offensichtlich ins All gegangen waren. Diese Wesen hier sahen diesen mythischen Wesen aber auch verdammt ähnlich. Fast menschlich, mit etwas schärferen Gesichtszügen. Alles schien etwas schlanker, länger und eleganter geformt. Diese unglaublichen Augen waren einheitlich bernsteinfarben mit tief schwarzen Pupillen.
Das eindrucksvollste waren sicher die sehr langen und spitzen Ohren, die einheitlich von weißem Haar umspielt wurden und die hell blaue Haut. Offensichtlich gab es hier nicht die Vielfalt, wie bei Menschen, jedoch waren alle Wessen klar unterschiedlich und gut auseinanderzuhalten.
In der Krankenstation fand Andreas die Frau, die er mit den Anderen in der fremden Kommandozentrale gerettet hatte. Sie lag dort auf einer Behandlungspritsche an vielen Geräten angeschlossen. Ein Solari und die menschlichen Mediziner standen um sie herum und man sah schon gleich, gut sah anders aus. Andreas ging zu ihnen, sah sich die Frau an und fragte:
"Mikel, wie sieht es aus mit ihr? Wird sie es schaffen?"
Der menschliche Arzt, der Mikel hieß antwortete:
"Tja, wir haben sie inzwischen operiert. Sie hatte diverse Brüche und innere Blutungen. Gott sei Dank ist ihre Physiologie der unseren schon sehr ähnlich. Sie sollte es schaffen, aber einen Transport, zum jetzigen Zeitpunkt wird sie nicht überleben!"
Andreas betrachtete sich das Gesicht dieser extrem schönen, wenn auch fremdartigen Frau und fand sich nun auch nicht besser mit diesen Informationen. Was ihm aufgefallen war?
Alle Wesen aus dieser unbekannten Art hatten etwas sehr Schönes und Anmutiges an sich. Weder unter Mann noch Frau hätte er gesagt, dass diese Wesen nach menschlichen Maßstäben hässlich wären. Inzwischen hatte sich Andreas nun aber aus seinen Gedanken befreit und riss sich jetzt zusammen. Deutlich schneller, mit einem gefassten Entschluss ging er zurück auf die Brücke. Hier fragte er:
"Status?"
Von verschiedenen Seiten kamen jetzt die Informationen:
"Maggie hat geantwortet und zeigte sich sehr geschockt, lässt dir aber ausrichten, dass sie dir blind vertraut. Du sollst ihr Info geben, wenn es Sinn macht, zwei weitere Schiffe zu schicken. Die hätten jetzt insgesamt vier Schiffe im Dienst. Unsere Gäste werden unruhig und fordern nun Ergebnisse. Draußen sind alle Schilde oben, aber Waffen weitestgehend auf Stand By geschaltet. Wir müssen was tun!"
"Schadensbericht von uns? Wie sehen wir aus?"
"Alles grün und keine Schäden. Wir sind voll gefechtsbereit und haben wesentlich besser ausgesehen, als jeder zu hoffen wagte. Wir sind für jeden Befehl bereit!"
Andreas beobachtete die Gesichter seiner Leute und spürte wieder diesen Stolz, Teil dieser Truppe zu sein. So holte er tief Luft und befahl:
"Einen offenen Kanal an beide Seiten! Legt mir alles auf den Hauptbildschirm!"
Es kam die Meldung "Bereit" und nun sahen sie das erste Mal die hier beteiligten Wesen. Der Solari Kapitän sah aus, wie schon bekannt, jedoch war er in eine wirklich edle und aufwendige Rüstung gehüllt. So erinnerte er klar an den Herrn der Ringe. Dieser sprach nun als erster:
"Mein Name ist Admiral Vehn. Ich fordere die sofortige Herausgabe unserer Leute...!"
Weiter kam er nicht, als er grob und grollend unterbrochen wurde. Exen ähnlich war gut beschrieben. Das Wesen auf dem Bildschirm hatte ebenfalls eine sehr aufwendige Rüstung an, die aber weit praktischer schien und weit weniger Zeremoniell. Dieses Wesen hatte Zähne, wie ein Krokodil. Mächtige Klauen und anscheinend auch einen ordentlichen Schwanz, der hinter ihm umher wedelte. Er schien verdammt groß, extrem bemuskelt und eindeutig der Stoff, aus dem Kinder Alpträume geschaffen wurden.
Seine Exen artigen Augen hatten längliche Pupillen. Andreas beschlich aber das komische Gefühl, dass ein Gespräch und eine Verhandlung mit dieser Exe deutlich ehrenhafter und angenehmer verlaufen könnten, als mit den Solari. Die Stimme des Crel Kommandanten grollte aus den Lautsprechern:
"Ich bin General Gorzack, vom Crel Dominion. Ich fordere Tribut für unser zerstörtes Schiff und eure Kapitulation. Wir sind immer noch in der Überzahl und ihr befindet euch in von uns beanspruchtem Raum!"
Andreas kam sich hier gerade vor, wie im Kindergarten, wenn er das auch besser nicht den lieben Anwesenden sagen sollte. So sagte er ganz einfach in die Gruppe:
"Meine Herren, lassen sie uns das vernünftig regeln. Ich mache ihnen einen Vorschlag. Wir bewegen uns wieder in die Mitte ihrer beiden Gruppen. Wir schicken jedem von Ihnen ein Shuttle, dass sie bitte jeweils mit drei unbewaffneten Vertretern besteigen. Wir bringen sie hier her, auf die New Horizons und wir verhandeln diese Angelegenheit persönlich. Sollte dies scheitern, können wir uns immer noch gegenseitig töten!"
Die Reaktionen auf diesen Vorschlag bestätigten nur Andreas erste Gefühle und er musste schon ziemlich staunen. Die Solari tobten und schimpften. Warfen ein, dass es einen unbewaffneten Crel schon aus natürlichen Gründen nicht geben konnte. Die Crel hörten dem ganzen überraschend ruhig und nachdenklich zu um dann einfach zuzustimmen. Andreas löste das Problem, indem er den Solari Klingen zugestand. So wurde dann alles organisiert und Andreas bemerkte sehr wohl, dass keiner seiner Gäste glücklich aussah.
Er wendete sich noch an Maggie, der er die Lage schilderte und auf ihre Meinung und Anweisung hoffte. Er fragte sogar an, ob die Erde den Gestrandeten eventuell vorrübergehend Asyl gewähren würde. Andreas versuchte sich genauso vorzubereiten, wie das sicher alle Anderen auch tun würden. Welche Angst er dabei empfand, konnte nur sein Team sehr genau erkennen. Die Spannung war gewaltig.
Inzwischen waren zwei Shuttles unterwegs, um jeweils drei Gäste einzusammeln. Als endlich alle im Besprechungsraum versammelt waren, hatten alle die gleichen Empfindungen. Die anwesenden Menschen hatten sichtlich Probleme, die ersten Begegnungen mit echten außerirdischen Kriegern zu verarbeiten. Diese hatten weniger Probleme mit den Menschen. Die sahen irgendwie klein und zerbrechlich aus. Dieses fremdartige Schiff irritierte sie am meisten. Man sah sich um und fand alles, was man sah doch eher primitiv und würdelos. Jedoch hatte die kurze Demonstration der menschlichen Macht die Herren wirklich geschockt.
Die Sitzung wurde so auch alles andere als einfach und harmonisch. Die Fronten beschimpften sich und keiften sich gegenseitig an. Andreas hatte alle Hände voll zu tun, die Übersetzungen von Luna zu verarbeiten und war schon kurz vor dem Schreien. General Gorzack überraschte ihn nun schon wieder sehr angenehm, als der auf den Tisch schlug und sprach:
"Stopp jetzt. Es macht keinen Sinn, wenn wir uns hier anschreien und der Mensch uns offensichtlich überhaupt nicht versteht. Warte Langohr!"
Das Langohr wollte schon wieder toben, riss sich dann aber zusammen und alle verfolgten, wie Gorzack sich an einen seiner Begleiter wand und etwas von ihm übernahm. Dieses Ding gab er nun an Andreas weiter, der ihn nur fragend ansah. Mit etwas, das wie ein Grinsen aussehen sollte, erhob sich dieses voll gepanzerte und drei Meter hohe Wesen um Andreas dieses Teil an dessen Uniform zu heften.
Komischerweise gingen bei dem keine Alarmglocken an. Der General aktivierte das Gerät mit einem Knopfdruck und sagte nun:
"Das ist eines unserer universal Übersetzungsgeräte. Ein Geschenk an dich. Nun sollten unsere Verhandlungen deutlich leichter laufen!"
War Andreas nun schon richtig platt und sichtlich erfreut, so überraschte er die hier Anwesenden nun mit seiner instinktiven Geste, als er aufstand und sich mit einer tiefen Verbeugung bedankte.
So gingen nun diese ständigen hin und her Beleidigungen wieder von vorne los, nur dass Andreas jetzt alle Worte verstand, als wenn sie immer in sauberem Englisch gesprochen würden. Dieses Geschenk war mal absolut beeindruckend. Der ruhigste von allen war Andreas, der dann das Geschreie beendete und einwarf:
"Sehr geehrte Anwesenden, ich habe eine Frage bitte. Worüber ist eigentlich ihr Krieg entstanden? Was ist der Grund für Ihre Streitigkeiten?"
Admiral Vehn, von den Solari klärte nun auf:
"Es geht um die Rechte an einem Großteil des Andromeda Asteroiden Gürtels. Hier gibt es ganz erhebliche Vorkommen an wichtigen Erzen und Mineralien. Wir erheben hier territoriale Ansprüche, die schon seit den ersten unserer Art bestehen!"
Das veranlasste den General der Crel dazu, verächtlich zu grunzen und zu erwidern:
"Das ist doch Schwachsinn. Das Gleiche kommt auch von unserer Seite. Wir erheben genau die gleichen Ansprüche und haben genau die gleichen Rechte. Wir werden sehen, wer die Ressourcen am Ende abbauen wird!"
Beide Streithähne verstummten, als sie das schockierte und überraschte Gesicht von Andreas bemerkten. Leicht verunsichert sah der Solari ihn an, als dieser fragte:
"Mensch? Was verstehst du nicht an dieser Angelegenheit?"
Dieser zögerte einen langen Augenblick und antwortete dann:
"Meine lieben Gäste. Bitte verzeihen sie meine Reaktion, aber Abbaurechte von Ressourcen erscheinen mir als ein ziemlich fragwürdiger Grund für einen Krieg. Bitte bedenken Sie doch mal einfach, was dieser Konflikt alleine hier gekostet hat. Wir mussten uns verteidigen und haben eines ihrer Schiffe zerstört. Wenn ich mir überlege, was alleine dieser Verlust sie nun gekostet hat, ganz zu schweigen von den Leben guter Soldaten, dann frage ich mich einfach, wie viele Erze sie dann abbauen müssen, um die Schäden und Kosten wieder herein zu fahren. Geschweige denn, dass die Verluste gerechtfertigt werden.
Ich bin ja nur ein einfacher und nicht der intelligenteste Mensch, aber wäre es nicht viel sinnvoller gewesen, eine gemeinsame Gesellschaft zu gründen? Kombinierter Abbau unter Verwendung der beiderseitigen Stärken um das Ergebnis am Ende zu je ein Halb zu teilen? Für mich klingt das hier einfach wie dumme Kindergartenspiele!
Was unsere Angelegenheiten hier und heute angeht, so teile ich ihnen hiermit mit, dass ich unser erstes Zusammentreffen zu tiefst bedaure. Wir hatten uns unseren Erstkontakt mit anderen Spezies einfach vollkommen anders vorgestellt. Wir sind in diesen Schlamassel geraten, weil wir uns gezwungen sahen, humanitäre Hilfe zu leisten. Wir fanden Wesen in Not und hatten entschieden, diesen zu helfen. Nun zu erwarten, dass wir diese in die Hände der nächsten Aggressoren übergeben ist sicher nicht das, was wir uns erwarten würden.
Bitte überlegen sie folgendes:
Erstens: Bitte ich um Entschuldigung bei den Crel und verweise auf mein Recht auf Selbstverteidigung. Es handelte sich um eine sehr unglückliche Situation und wir würden uns wünschen, freundschaftliche und offene Beziehungen zu ihrem Volk aufzubauen. Die Menschheit wird niemals anstreben, andere Wesen anzugreifen. Wir verteidigen aber uns und die, die Schutz brauchen.
Zweitens: Wir werden unsere Gäste nicht an die Solari übergeben, da diese vor ihnen auf der Flucht waren. Auch ihnen möchte ich unseren Wunsch nach Freundschaft und Zusammenarbeit klar verständlich machen, möchte aber ohne Wertung und Einmischung in ihre inneren Angelegenheiten darauf hinweisen, dass unsere Gäste bei uns politisches Asyl beantragt haben. Wir retten niemanden um ihn danach in den Müll zu werfen.
Drittens: Beide ihrer Seiten haben gesehen, was unser Schiff zu leisten im Stande ist. Ich werde mein Schiff an niemanden übergeben und im Sinne der Selbstverteidigung notfalls ihre Angriffe erwidern. Lassen sie doch besser unsere Politiker gemeinsam eine gemeinsame Kooperation vereinbaren und im Rahmen von Wissensaustausch eventuelle Fragen zu unserem Schiff handeln. Ich finde nicht, dass deswegen jemand sterben sollte, zumal wir uns nichts mehr wünschen, als gute Freunde und Partner!"
Diese Ansprache versetzte den Raum nun in absolute Stille. Alle schwiegen und dachten nun aufmerksam nach, bis dann Crel und Solari fast gleichzeitig sagten:
"Der Mensch hat Recht..."
Was für ein Auflockerndes lachen aller Beteiligten sorgte. Der Solari eröffnete dann, nach fragendem Nicken an seinen Gegner:
"Die Solari werden sich hier und heute zurückziehen. Ich überbringe alle Informationen an unsere Führung um diesen die weiteren Entscheidungen zu überlassen. Fünf Schiffe zu riskieren und eventuell einen neuen Gegner zu erschaffen erscheint mir den Gewinn von ein paar Flüchtlingen nicht wert. Ich finde auch die Idee einer Einigung sehr reizvoll und würde mich hier nun kampflos von den Crel trennen!"
General Gorzack antwortete jetzt, nicht weniger leise geworden:
"Ich akzeptiere die Entschuldigung des Menschen. Wir haben das Feuer eröffnet. Er hatte das Recht und die Pflicht sich zu verteidigen. Ich bin schon sehr gespannt, was unsere Regierungen aus diesem Erstkontakt machen werden. Der Mensch hat mich überzeugt. Lasst uns heute also in Frieden gehen und sehen, was die Führer daraus machen!"
Mit allseits sehr zufriedenen Gesichtern erhoben sich alle und jeder gab allen Anderen die Hand. Andreas wollte den Kommunikator zurückgeben, was aber zurückgewiesen wurde. Stattdessen bekam er sogar noch einen weiteren, mit dem Hinweis, dass diese sicher noch sehr gute Dienste leisten würden.
Andreas gab einem seiner Leute eine Anweisung und der brachte nun ein echtes menschliches Samurai Schwert in den Raum. Anfangs misstrauisch betrachtet, übergab Andreas dieses nun als Gegengeschenk und als Zeichen der erhofften Freundschaft. Sicher machte es die Anwesenden schon sehr nervös, als Gorzack die Klinge aus seiner Scheide zog. Als dieser Andreas fragend ansah und fragte:
"Ihr verwendet einfache Klingen aus schlichtem Metall? Das erscheint mir eine eher primitive Waffe zu sein...!"
Andreas lächelte ihn an und antwortete:
"Dies ist eine unserer edelsten Waffen, die so, in unserer Kultur schon über tausend Jahre Bestand hat. Sie benötigt keinerlei Energie und repräsentiert Stolz, Ehre und Kultur, erschaffen aus unglaublicher Handwerkskunst. Sicher hat diese heute eher symbolischen Wert, aber lassen sie mich ihnen etwas zeigen!"
Andreas bat den Crel lächelnd seine Klinge waagerecht vor sich zu halten. Dann nahm er ein Blatt Papier und ließ es aus mittlerer Höhe einfach über die Schneide schweben. Mit Aufkommen, auf die Schneide konnten alle beobachten, wie das Blatt sich selbst ganz sanft zerteilte. Mit Staunen beobachteten die Anwesenden dieses Schauspiel und Andreas schloss aufklärend:
"Das ist ein echtes Samurai Schwert. Dieses repräsentiert unsere ältesten Tugenden, Ehre, Stolz und Macht. Die Waffe ganz besonderer Krieger unserer Geschichte und handwerklich sicher eine der schärfsten Klingen, die wir Menschen je erschaffen haben. Ich möchte sie damit nicht beleidigen. Bitte sehen sie es als Symbol und Andenken an unser heutiges Treffen!"
Beide Männer verbeugten sich in Anerkennung und versetzten alle Anderen im Raum doch etwas in Unbehagen. Natürlich kamen sich die Solari damit nun etwas zurück geworfen vor, jedoch war es eben ein Austausch von Geschenken. Hier handelte es sich um ein sehr gut ausgesuchtes Geschenk der Menschheit, dass diese genau für solche Zwecke vorbereitet hatte.
Die Solari Flüchtlinge tauschten bei der Abreise noch einige giftige Blicke mit den Besuchern, Angst und Sorge waren zu spüren, jedoch endete diese Sitzung so komplett anders, dass sogar Maggie später nur staunen konnte. Alle waren gegangen. Langsam kehrte Ruhe ein, als sich Gorzack noch mal per Kommunikationssystem meldete:
"Mensch. Deine Klinge macht im direkten Vergleich mit unseren Energieklingen wirklich Eindruck und kann nicht durch Energieversagen ausfallen. Ich bin von deinem Geschenk beeindruckt, was im direkten Einklang zu deiner Person steht. Unser nächstes Zusammentreffen wird in Frieden stattfinden!"
"Herr General, es war mir eine besondere Ehre, sie kennen gelernt zu haben. Ihr Geschenk hat mir sehr geholfen, was ich als klare Botschaft für unsere Zukunft sehe. Ich wünsche ihnen eine gute Heimreise!"
Mit den Solari war der Abschied deutlich kühler und verhaltener, jedoch trennten sich hier alle Beteiligten in Ruhe und Frieden, bis sich Andreas mit seinem Schiff und den Leuten hier alleine im weiten All wiederfand. Amber kam nun nachdenklich auf ihren Chef zu und sagte:
"Andreas, ich kann echt nur staunen. Ich dachte, dass es das nun für uns gewesen wäre, Habe fest an einen entstehenden Krieg geglaubt und dann das hier. Auch unsere Besucher... Ich hatte erwartet, dass wir mit den Solari direkt warm werden würden, da wir uns doch so ähnlich sind. Und jetzt? Guck dir das doch mal an... Jetzt hast du dich offensichtlich mit einer drei Meter großen Kriegs Eidechse angefreundet. Ich hatte so viel Angst vor denen, ich hätte nicht mal ein Wort herausgebracht!"
Andreas grinste seine erste Offizierin nur an und erwiderte:
"Das ist eine Lehre, aus meiner Jugend, die es mir jetzt wirklich leichter gemacht hat. Was glaubst du, wie oft mich eine gute Optik schon getäuscht hat? Was denkst du, wie oft mich der Anschein schon getäuscht hat? Nach der heutigen Verhandlung bin ich mir sicher, dass ich bei den Crel immer auf Ehre und Stolz setzen kann. Vor den Solari habe ich aktuell etwas Angst, aber auch hier müssen wir einfach offen bleiben!"
So machten sich nun alle bereit und Andreas sprach noch mal mit seinen Gästen, was die nun machen wollten. Das Schiff machte sich schon auf den Weg in Richtung Erde, erst mal weg von irgendwelchen Spannungen. Die Gespräche mit den Solari ergaben nur hoffnungsvolle Verzweiflung und so nutzte Andreas die Annäherung an die Erde, um nun in Echtzeit mit seiner Chefin telefonieren zu können.
Er zog sich in seine eigenen Quartiere zurück und meldete sehr nachdenklich das Gespräch an, dass auch sehr schnell von einer sehr nervösen Maggie angenommen wurde:
"Oh mein Gott, Andreas, Ihr lebt noch. Junge, du hast mich heute um locker zwanzig Jahre älter gemacht. Nun erzähl mal, was ist passiert?"
Andreas lachte in die Kamera und antwortete:
"Chefin, das sieht man dir gar nicht an. Du bist immer noch ein echter Feger..."
Mit dieser lockeren Eröffnung wurde es nun ein umfangreicher Bericht mit allen persönlichen Eindrücken und Erfahrungen. Es war ja auch schon ein schriftlicher Bericht unterwegs, der mit Fakten von der Kommunikation erstellt wurde. Das persönliche Gespräch machte es aber trotzdem einfacher und klarer. Maggie warf dann mal ein:
"Ist dir eigentlich klar, dass du der aller erste Mensch bist, der Kontakt zu außerirdischem Leben hatte? Unfassbar, dass du als erstes ein paar von denen in die Luft gejagt hast, aber Junge, ich bin echt stolz auf dich. Was hast du jetzt vor mit diesen Flüchtlingen?"
"Naja Chef, ich dachte, ich bringe sie erst mal mit nach Hause und wir sehen dann weiter. Irgendwo müssen die ja hin und ehrlich gesagt glaube ich, dass wir von denen echt viel lernen können. Wer kann, macht sich von denen sogar hier schon nützlich. Sie sind sehr liebenswert und offensichtlich hoch intelligent. Wollen wir es nicht einfach mal versuchen? Wenn es nicht klappt, können wir denen ja dann immer noch ein Plätzchen suchen!"
Maggie kündigte an, dass sie erst mal geeignete Besucherunterkünfte organisieren würde und stimmte diesem Plan jetzt erst mal zu. Zuhause wurde das ganze also schon organisiert, geplant und von den Mächtigen freigegeben. Auf der New Horizons hingegen spielte sich jetzt erst mal das Zusammenleben ein. Kinder, ganz verschiedenen Alters rannten durch die Gänge, in diversen Bereichen, wie Küche, Reinigung, Medizin und so weiter machten sich erwachsene Besucher nützlich und in diversen Ecken entwickelten sich Diskussionen und Gespräche zwischen gleich interessierten aus den verschiedenen Spezies. Sehr Merkwürdig, völlig neu und offensichtlich unglaublich für alle Beteiligten.
Schon hier wurde umgehend klar, dass die Besucher mehr als nützlich und kompetent waren. Sicher durften die nicht in die Bereiche, die eben streng geheim und vertraulich waren aber selbst in hochsensiblen Einrichtungen, wie Sensorik und Kommunikation, die Navigation brachten die Neuen unglaubliche Möglichkeiten mit ein. So war diese Heimreise eine Reise, die heimlich, still und leise fast jeden Bereich des Schiffes weiter verfeinerte.
Heimat war für die New Horizons eine orbitale Station, die hinter dem Mars versteckt wurde. Hier wurden die Module zu neuen Schiffen zusammengebaut. Hier waren die Werft und Andockstation für heimkommende Schiffe. Hier dockte nun auch die New Horizons an und beendete so diese Reise. Maggie empfing die ganze Truppe sehr euphorisch und keiner konnte ihre Aufregung übersehen. Sie war sichtlich nervös und gespannt und begrüßte jeden der Gäste überschwänglich mit Händedruck und freundlichsten Gesten. Als sie ihren Jungen endlich sah, fiel sie ihm sogar um den Hals, was für die größte Verwunderung und Erstaunen sorgte.
"Junge, du glaubst nicht, wie froh ich bin, dass du wieder zuhause bist. Ich habe mir solche Sorgen gemacht!"
Der Junge umarmte seine Chefin mindestens genauso herzlich und freute sich sehr offensichtlich über diesen herzlichen Empfang, als er antwortete:
"Danke Mama, ich bin auch froh dich endlich wiederzusehen!"
Maggie bekam eine allseits viel um spottete rote Birne und ein verlegenes Lächeln. So kam aber sicher jeder sehr gerne nach Hause zurück.
Die Flüchtlinge bekamen ein neues Zuhause auf genau dieser Station. Auf die Erde konnte man sie noch nicht lassen, da hier ja Aliens noch nicht bekannt waren. Zudem barg die Biologie, an die wir ja alle gewöhnt sind, unkalkulierbare Risiken. Hier, auf dieser Station konnten sie aber mit den Arbeitern dort leben und lieben. Sie konnten sich einbringen und neu aufbauen. Hier gingen nun Solari Kinder mit Menschen zusammen in die Schule. Beide Spezies wurden von gemischten Lehrern unterrichtet und die Erwachsenen brachten sich in die tägliche Routine mit ein.
Andreas lernte die Kapitäne der anderen Schiffe kennen und auf gemeinsamen Sitzungen wurde man sich zügig vertraut. Hier planten sie und diskutierten die anstehenden Strategien, Entwickelten weitere Konzepte und lernten voneinander. Änderungen, Neuerungen auf der New Horizons wurden analysiert und Großteiles auf die anderen Schiffe übernommen. Upgrades, die zuhause entwickelt wurden montierte man auf der New Horizons.
Es war eine nicht so aufregende Zeit mit vielen Debatten und Andreas merkte, wie er immer unruhiger wurde. Er wollte einfach wieder los. Maggie hatte sehr viel Überzeugungsarbeit zu leisten, jedoch wurde in dieser Zeit entschieden, dass vier Solari in die Mannschaft von Andreas integriert werden sollten. Der Wunsch war klar wechselseitig. Der Gewinn für beide Seiten nicht zu leugnen.
Egal wie man es sehen wollte, oder wer kritisiert hätte, Andreas fühlte sich auf dem Gipfel seiner Zeit. Er war stolz auf sich, auf seine Mannschaft und erst recht auf sein Schiff. Er musste einem Ausschuss der UN, Rede und Antwort stehen, wegen dem Zwischenfall im All, was er mehr als überzeugend überstand und dann kam ein Schock, mit dem niemand hier auf der Erde je gerechnet hatte.
Es war einer dieser Dienstag Vormittage die so alltäglich und normal aussehen und dann doch so spektakulär aus dem Rahmen fallen. Alle waren mit ihren Routinen beschäftigt. Sechs der inzwischen fertigen Schiffe waren im Sonnensystem mit Arbeiten beschäftigt. Die New Horizons wurde aktuell noch umgebaut und verbessert, als plötzlich die Alarme ertönten. Schlagartig waren alle hell wach und bei der Sache.
Am Rande des Sonnensystems war ein gewaltiges Kriegsschiff aus dem Hyperraum gefallen. Mit Ausmaßen, die die Erdenschiffe um das Vierfache übertrafen. Voll bewaffnet und einfach angsteinflößend. Alle waren in Panik und kümmerten sich um ihre Aufgaben in der Verteidigung. Dieses Schiff blieb aber einfach still im Orbit und wartete.
Als Andreas in die Kommando Zentrale kam und diesen erschreckenden Anblick sah, begann er augenblicklich zu lächeln. Er strahlte auf und ging an die Kommunikationsanlage. Keine anwesende Person verstand gerade, was hier geschah. Er öffnete einen Kanal und sprach das fremde Schiff direkt an:
"Erde an das Crel Schiff. Willkommen im Sol System. Ist General Gorzack bei ihnen an Bord?"
Die Antwort kam in einer Tonlage aus den Lautsprechern, die allen eine Gänsehaut verpasste, als gesprochen wurde:
"Hier spricht General Gorzack vom Crel Dominion. Wir kommen in diplomatischer Mission. Wir bitten um ein Gespräch mit der Erdführung und dem Kapitän der New Horizons!"
Andreas strahlte alle richtig glücklich an und keiner konnte es fassen. Noch weniger ihn verstehen:
"Das sind gute Leute. Macht euch mal wieder locker. Ich freue mich auf den General. Das wird klasse!"
Das fremde Schiff bekam Koordinaten zugewiesen, wo es parken sollte. Zum Andoggen war es eindeutig wesentlich zu groß. Man stellte eine diplomatische Delegation zusammen, die schleunigst auf die Station gebracht wurde. Es wurden Abläufe und Organisation besprochen. Es lief schon ein bisschen Chaotisch ab. Mit außerirdischem Besuch zu rechnen und diesen zu planen ist das Eine. Diesen dann aber das erste Mal wirklich zu erleben und das noch völlig unvorbereitet, ist etwas ganz anderes.
Inzwischen holte sich Andreas die Genehmigung und machte sich mit einer F50 ganz alleine auf, zu einem privaten Gespräch mit dem General. Er flog direkt in den Hangar des fremden Schiffes, wo er von einer Eskorte von eindrucksvollen Crel Soldaten empfangen wurde. Diese führten ihn dann auf die Brücke, zum General.
Auf der Orbitalstation und der Erde waren alle aufgeregt und am Staunen. Man sah nur dieses Schiff, diese Waffen und die Bilder der exen artigen voll gepanzerten Albträume. Alle waren in höchster Aufregung. Auch Andreas war komplett durch den Wind. Er hatte sich die Begrüßung der Crel gut gemerkt. So schlug er sich mit seiner rechten Faust auf die Brust und verbeugte sich respektvoll, was von den Soldaten entsprechend erwidert wurde. Dank seines persönlichen Übersetzers verstand er glasklar, wie die Männer über ihn lachten und Witze machten, weil er an jeder Ecke, jeder Besonderheit und sogar an den Wandflächen stehen blieb und dieses unglaubliche Schiff ungläubig bewunderte.
Mit aller höchstem Respekt und Anerkennung sagte er den Soldaten nur:
"Ihr habt hier ein ganz wunderbares Schiff. Ich habe noch nie etwas so Schönes und Eindrucksvolles gesehen. Ihr könnt sehr stolz sein, auf das, was ihr erreicht habt!"
Was Andreas nicht wusste, als er diese Worte zu den Crel sprach, war, dass die Crel als sehr grobe und eher primitive Spezies galten. In der galaktischen Gemeinschaft wurden sie als bösartige und grobe Krieger gemieden. Völker, wie die Solaris sahen sie als nützlich fürs Grobe, zu primitiv fürs Feine. Andreas sah bewundernswerte Wesen und eindrucksvolle Kultur. Er dachte sich nichts weiter dabei und hätte nie erwartet, wie schnell diese Kunde unter den Crel ihre Runde gemacht hatte.
Als er endlich auf der Brücke erschien, sah der General erst mal fragend und zweifelnd zu seinen Männern, die aber sehr belustigt entschärften:
"Herr General, unser Gast war auf unserem Weg zu sehr von unserem Schiff gefesselt. Wir mussten mehrfach anhalten. Er bewundert unsere Technik, bezeichnet unser Schiff als atemberaubend schön und scheint sehr gefesselt!"
Der General beobachtete sichtlich belustigt, wie Andreas sich total fasziniert umsah, wie ein kleiner Junge in einem Süßigkeiten Laden. Sie lächelten sich kurz an, als der Anführer der Eskorte seinem General etwas ins Ohr flüsterte. In diesem Moment bekam auch der Crel Anführer die Information zu Andreas Worten, was diesen sichtlich erfreute. Als Andreas sich endlich lösen konnte, wäre es eigentlich fast ein wenig unhöflich gewesen, jedoch begrüßte er den General nun auch auf die richtige und angemessene Art, wobei seine Verbeugung genau richtig, ein ganzes Stück tiefer war.
So wurde es eine Begrüßung, wie ein Crel sich das erwartete und dessen Stolz schmeichelte. Aber eben auch eine Begrüßung, die auf Gegenseitigkeit beruhte und in einem wirklich angenehmen Gespräch gipfelte. Sie tauschten sich aus, erzählten sich von einem Kommandanten an den Anderen und vertieften so eine Freundschaft, die es so eigentlich nicht hätte geben dürfen. Wie ungewöhnlich diese war, wurde schlagartig klar, als die menschliche Delegation an Bord kam und man sich gemeinsam in einen riesigen Sitzungssaal zurückzog.
Das ganze Schiff war nicht gebaut, sondern gewachsen. Jeder Winkel erschien für menschliche Augen schlicht unglaublich. Der Sitzungssaal erinnerte an eine Kathedrale des Schreckens. Schwebende Schalen nahmen fantastische Leuchtkörper auf und beleuchteten so die Wände, mit ihren unzähligen Waffen und Zeichen vergangener Schlachten. Sicher einem Gruselschloss vergleichbar, dass irgendwas mit Dracula zu tun hatte. Dann sahen die Diplomaten hier, auf diese riesigen Exen, mit ihren vier Armen und diesen Muskeln, verteilt auf über drei Metern. Diese beängstigenden Gesichter und diese unglaublichen Zähne. Sie sahen nur diese Klauen mit den vielen Waffen in greifbarer Nähe und man sah ihnen direkt die riesige Angst an.
So war es auch kein Wunder, dass der General fragend und hilfesuchend zu Andreas hinübersah und die aktuelle Stimmung wirklich frostig war. Andreas klärte auf, als er zu retten versuchte:
"General, das sind Gesandte unserer Regierungen, die wir auf die Schnelle und völlig unvorbereitet auf euer Schiff verschleppen mussten. Ihr seht hier Politiker, die außer ihren Schreibtischen noch nicht sehr viel gesehen haben. Ganz sicher das erste Mal überhaupt echten Kriegern aus dem All begegnen. Sie brauchen sicher einen Moment, um das zu verdauen!"
So peinlich dieser Start, entwickelte sich aber das ganze Gespräch auf die gleiche und frustrierende Weise, was Gorzack auch unmissverständlich klar machte. Es war dann auch keine Überraschung mehr, dass die Crel diese Marden praktisch ignorierten und lieber mit Andreas weiter machten. Die Menschen wurden grob über die Verhältnisse und Bedingungen innerhalb der galaktischen Gemeinschaft aufgeklärt.
Sie erfuhren, dass der Denkansatz von Andreas tatsächlich zu einer friedlichen Einigung mit den Solari geführt hatte. Sie erfuhren, dass die Menschen nun offiziell vor den galaktischen Rat geladen waren und der General diese Einladung persönlich überbringen wollte. Hier wurde diese Gesprächsrunde nun erst mal abgebrochen, damit die Menschen sich mit ihren Führern absprechen konnten. Besser war das, denn anders hätten die Diplomaten dieses Schiff möglicherweise auch nicht mehr lebend verlassen. Die Crel waren wirklich stink sauer.
Zurück auf der Station war auch Andreas aus der Hose entglitten. Er tobte das erste Mal in seinem Leben, fluchte und beschimpfte die Diplomaten wie kleine Jungen. Der Leiter der Delegation machte einen Ansatz, als er Andreas zurechtweisen wollte:
"Herr Kapitän Müller, ich bin stellvertretender Direktor des diplomatischen Korps der vereinigten Staaten..."
Mehr kam da nicht mehr, weil Andreas ihm über den Mund fuhr:
"Es ist mir scheiß egal, wer sie sind. Und wenn sie der Papst, oder der Präsident sind. Hier, bei mir machen sie jetzt den Dicken und eben, als es darauf ankam, hatten sie die Hosen voll. Wie peinlich das jetzt für die ganze Menschheit aussieht sollten sie sich mal fragen. Die Crel haben sich für diese Mission freiwillig gemeldet und uns mit freundschaftlichen Gefühlen besucht um nun wegen ihrer Inkompetenz das Gefühl von gruseligen Monstern zu haben. Sie sind eine Null. Mehr nicht!"
Diese Zurechtweisung hätte fast mit dem Kopf von Andreas geendet, wenn nicht in diesem Moment ein Admiral eingegriffen hätte:
"Meine Herren, der Kapitän hat recht und sie begeben sich nun bitte in den Abflugbereich. Wir besprechen alles weitere später auf der Erde!"
Das war eine unglaubliche Abfuhr und Ohrfeige für die Diplomatie. Man musste einsehen, dass hier eben nicht nur Scharfsinn und Feingefühl gefragt waren. Viel wichtiger waren Gespür und Sensibilität. Ein Arsch in der Hose, wenn man eben auch vermeintlichen Monstern gegenüberstand. So war es dann auch keine große Überraschung mehr, dass nun Andreas, in Begleitung von Maggie den Job vorläufig übernahmen. Auf der Erde erkannte man, dass man auch für die Diplomatie noch viel Arbeit vor sich hatte.
Am Folgetag kam eine eingewiesene und gut vorbereitete Maggie, ein Admiral nun zusammen mit Andreas auf dem Cral Schiff an und schon mit Begrüßung und Beginn war das Klima gerettet und endlich wie es sein sollte. Sicher musste sich auch Maggie überwinden, aber mit ihrem Charme und ihrer Offenheit wurde sie schnell akzeptiert. Einen Admiral der Erdstreitkräfte als echten Krieger zu erkennen fiel nicht schwer und so hatte auch er seinen Platz gefunden. Man besprach die Details und was erwartet wurde. Was zu befürchten stand. Der General warnte sogar freundschaftlich vor möglichen Fallen. So konnte man sich den Start wirklich nur wünschen und alle waren nun zufrieden.
Nur drei Tage später startete die New Horizons, in Formation mit der Ronum, vom Crel Imperium, in Richtung Centuris Prime, wo der galaktische Rat beheimatet war. Nun hatte sich eine gewissen Elena Cruz zu der diplomatischen Crew der Erde gesellt. Sie war sehr kurzfristig berufen worden und hatte nun den Posten der Chef Diplomatin der Erde inne.
Maggie, nun endlich auch mal selbst auf einer Mission war aufgeregt, wie ein kleines Kind. Sie freute sich auf eine Art, die man einer derart starken, einflussreichen und reifen Frau niemals zugetraut hatte. Dies war das Abenteuer ihres Lebens. Dagegen erschien der Admiral, Peter Hardwell fast gelangweilt. Er hatte auf diesem Schiff nichts zu sagen. Weder Befähigung, noch Kompetenz und machte da auch keine Fragen draus. Er beobachtete und war ansonsten still.
Elena Cruz war eine junge und sehr hübsche Frau. Sie war eine Latina, in den USA geboren und eine echt taffe Persönlichkeit. Sie kam über den diplomatischen Dienst in die Gemeinschaft und hatte bisher geeignetes Personal gesucht und Strategien zu deren Aufbau entwickelt. Sie war eine bestens ausgebildete Analystin mit messerscharfem Verstand. Eine absolute Top Besetzung, wie alle neidlos anerkannten.
Sie waren auf halbem Weg und mitten im Überlichtsprung, als die beiden Schiffe einen Notruf empfingen. Die Kapitäne sprachen sich nur sehr kurz ab, als sie in Formation aus dem Hyperraum fielen und nun auf eine alt bekannte Situation blickten. Vier schnittige und traumhaft schöne Schiffe, die glänzten, wie Juwelen, jagten ein ebenfalls schönes Schiff, dass aber deutlich anders geformt war. Dieses war wesentlich verspielter gebaut, mit vielen Verzierungen und Insignien. Andreas übergab die Führung an Gorzack, bekam von den neuen Gästen an Bord, komische Blicke, aber Unterstützung von seiner Mannschaft.
Warum das ganze genau die richtige Entscheidung war, lernten die Grünschnäbel aber direkt, als sich Gorzak im offenen Kanal meldete:
"Hier spricht General Gorzack, vom Crel Dominion. Wir fordern sie auf, umgehend alle Kampfhandlungen einzustellen. Wenn sie sich nicht augenblicklich zurückziehen, werden wir das Feuer eröffnen!"
Die vier sicher eindrucksvollen Schiffe hatten diese Ansage noch nicht ganz gehört, erkannten wohl die Bedrohung von zwei erschreckenden Kriegsschiffen und sprangen nur Augenblicke später in den Hyperraum. Der nächste Funkspruch richtete sich nun an das beschossene Schiff:
"Schiff der Solari, hier spricht General Gorzack. Benötigen sie Hilfe, der kommen sie zurecht?"
Nur Augenblicke später kam aus den Lautsprechern:
"Hier spricht die Royal Spirit vom Solari Imperium. Wir haben Triebwerksausfall und einen Hüllenbruch. Nach unserer Kenntnis sind sie auf dem Weg nach Centuris Prime. Wenn sie eventuell fünf Personen aufnehmen könnten und mit an ihr Ziel bringen könnten, wären wir ihnen sehr dankbar. Wir werden einige Zeit benötigen um unsere Schäden zu reparieren!"
Von der Ronum kam nun der direkte Anruf an Andreas:
"Andreas, könnt ihr die Passagiere übernehmen? Ihr seid euch deutlich ähnlicher und ich fürchte, es handelt sich um sehr empfindliche Gäste!"
Andreas lachte in die Kommunikation, als er sagte:
"General, das war gemein, aber sicher. Ich kläre das mit denen!"
Alle beobachteten die Ereignisse, wie in einem Science-Fiction Film. Selbst der Admiral hielt sich zurück, als nun Andreas die Organisation übernahm. Man konnte sehen, wie ein kleineres Schiff, optisch ein echter Traum, wie aus Tausend und einer Nacht zu ihnen hinüberkam und im Hangar landete. Allen verschlug es beim Anblick der Neuankömmlinge sichtlich die Sprache.
Sie begrüßten Elfenwesen, die eine deutlich bläuliche Haut hatten, spitze Ohren, aber ansonsten fast menschlich aussahen. Die Menschen waren diesen Anblick ja nun schon gewohnt. Was sie nicht gewohnt waren, war der optische Eindruck dieser Gäste. An der Spitze ging eine junge und extrem schöne Frau, die spitzen Ohren mit wunderschönem Schmuck verziert. Sie hatte ein Diadem, fast eine Krone auf dem Kopf, dass nicht nur unendlich schön, sondern auch sündhaft teuer erschien. Aller Schmuck schien aus fließendem Silber mit unzähligen Diamanten zu bestehen.
Ihr Gesicht war einem Herr der Ringe Film entsprungen und zeigte traumhaft und unwirklich wirkende Züge. Diese ausdruckstarken Augen, die wohl alles schmelzen konnten. Diese ausgeprägten Wangenknochen. Eine kleine, sehr spitze Nase und darunter dieser wahnsinnig sinnliche Mund mit seinen wunderschönen Lippen. Ein feines leicht spitzes Kinn zeigte zu dem recht langen und zarten Hals.
In Venedig, dort an Carneval wäre dieses Kleid sicher der Renner gewesen. Dieses überließ rein gar nichts der Phantasie und umspielte den unglaublichen Körper, wie aus reiner Flüssigkeit in hellen metallischen Farben. Schmuck, wohin das Auge sehen konnte. Ein glatter und wohl bemuskelter Bauch, Schenkel, die durch lange Schlitze im Kleid im Wechsel sichtbar wurden. Unglaublich.
Als die Frau sprach, brauchte ein sichtlich geschockter Andreas dringend Halt. Mit einer Stimme, wie ein Glockenspiel sagte die Dame:
"Ich bin Prinzessin Lyralie, aus dem Hause Sterngarten. Erste meines Namens und Thronerbin der Solari Föderation. Ich bedanke mich für ihre Hilfe und Gastfreundschaft!"
Andreas sagte hinter vorgehaltener Hand zu seiner ersten Offizierin Amber:
"Ach du Scheiße. Das ist jetzt zu viel für mich. Bitte übernehmt ihr das. Gebt ihr mein Quartier. Ich bin auf der Brücke!"
Andreas sah noch mal zu dieser Prinzessin, begegnete so ihrem Blick und verbeugte sich zum Abschied. Dann war er weg. Was er nicht wusste, war, dass die Solari diese Ohren nicht nur zur Zierde hatten. Nein. Die Prinzessin hatte jedes geflüsterte Wort gehört und war jetzt sichtlich geschockt. Versuchte sich aber nichts anmerken zu lassen.
Die Diplomaten übernahmen nun die Betreuung der Gäste und organisierten die Quartiere, die Versorgung und die angemessene Unterbringung. Auf der Brücke öffnete Gorzack einen Kanal und Andreas genoss dessen Steinschlag grollende Gelächter:
"Na kleiner Mensch? Bist du glücklich über deine Gäste?"
Der erwiderte nun auch wieder lachend:
"General, dafür bist du mir jetzt was schuldig!"
Was diesen zu noch mehr Gelächter brachte. Gelächter, dass noch viel lauter gewesen wäre, wenn dieser gesehen hätte, dass Amber den königlichen Gast gerade auf die Brücke führte und die Prinzessin auch diesen Ausspruch schon wieder gehört hatte. Als ihre königliche Hoheit schlagartig, wie festgedübelt stehen blieb und mit aufgerissenen Augen nur Richtung Brücke starrte, wusste Amber, dass ihr Chef wohl möglicherweise einen Krieg begonnen hatte. Als sich die Prinzessin nun wieder gefangen hatte und langsam im Sichtfeld von Andreas erschien, wusste der direkt, dass er jetzt echten Ärger an der Backe hatte.
Die Beiden sahen sich nun lange schweigend an. Andreas Hals war staubtrocken, als Lyralie vorsichtig fragte:
"Kapitän, Ihr habt mir jetzt zwei Mal zu verstehen gegeben, dass ich ihnen nicht willkommen bin. Darf ich fragen, warum?"
Unsere Kiefer sind ja Gott sei Dank recht gut befestigt. Der Unterkiefer von Andreas hätte auf seinem Weg nach unten sonst sicher mehrere Decks durchschlagen. Seine ersten Versuche von Worten waren so auch nur ein taubes krächzen. Bis dann endlich stumpf heraus kam:
"Ich kann mich nur vielmals bei euch entschuldigen und seid versichert, dass ich genau das gegenteilige Problem habe. Ich bitte um Entschuldigung und muss mich einfach erst an euch gewöhnen. Bitte gebt mir nochmal eine Chance. Ich weiß ich habe unsere erste Begegnung gründlichst versaut!"
Aktuell war es mucks Mäuschen still auf dieser Brücke. Nicht mal die Geräte hatten den Wunsch zu piepen oder zu summen. Die Prinzessin fragte nochmal nach:
"Was habe ich falsch gemacht? Was hat sie gestört?"
Andreas räusperte sich nun und suchte sichtlich nach den richtigen Worten. Er suchte verzweifelt nach einem Ausweg und entschied sich dann in seiner Not für die Wahrheit, was ja auch wieder nicht sehr diplomatisch war:
"Eure Majestät, ich hatte mit eurem Anblick einfach nicht gerechnet und habe diesen nicht in angemessener Geschwindigkeit verarbeiten können. Es tut mir sehr leid, aber ich habe einen solchen Anblick in meinem ganzen Leben noch nie gesehen. Können wir die Sache nicht einfach vergessen?"
"Kapitän, du findest mich hässlich?"
"Wenn man alle Frauen dieser Galaxie zusammennimmt, seit ihr das doppelte von dem, was ich normalerweise als schön bezeichnet hätte! Ich konnte so viel Schönheit einfach nicht verarbeiten!"
Es war immer noch extrem still auf dieser Brücke, aber jetzt schlich sich endlich ein sanftes und nun erkennendes Lächeln auf die Lippen dieser Prinzessin, die nun sagte:
"Danke Kapitän!"
Damit drehte sie sich einfach um und ging. Sie hörte, aber sah nicht, wie dieser Kapitän sich mit einem tiefen Stöhnen in seinen Sessel fallen ließ und direkt von all seinen Leuten mit höhnischem Gelächter und übelsten Sprüchen überflutet wurde. Jetzt konnte auch eine Prinzessin die richtige Würde und Fassung nicht mehr aufrechterhalten. Bei ihrem Gefolge angekommen brach sie in haltloses Gelächter aus und war hier lange nicht mehr zu beruhigen.
Ja... Andreas hatte es mal sowas von versaut und sich gründlichst blamiert.
Die weitere Reise verlief nun deutlich ruhiger und entspannter, wenn auch Andreas seinen Gästen fast panisch aus dem Weg ging. Eigentlich redete jeder mal beruhigend auf ihn ein. Alle versuchten ihm Mut zu machen, aber keiner nahm ihn richtig ernst. Er war nun einfach der, der für haltloses Gelächter sorgte. Es vergingen so fast eine Woche, bis Andreas wieder auf seiner Brücke überrascht wurde. Die Prinzessin erschien jetzt in einer geliehenen Erden Uniform. Sie verzichtete auf all den Schmuck und bemühte sich sichtlich, bescheidener auszusehen. Trotzdem verschlug sie Andreas schon wieder die Sprache, der sich sofort, wie ein Projektil aus seinem Sessel schwang und sichtlich verzweifelt aussah.
Sie lächelte ihn mitleidig an und fragte:
"Haben sie einen Augenblick für mich? Können wir kurz reden?"
So gingen sie zusammen in den angrenzenden Besprechungsraum, wo Andreas die arme Frau immer noch anstarrte. Die verzog nur mitleidig ihren wunderschönen Mund und sagte:
"Kapitän, ich habe bemerkt, dass sie mir absichtlich aus dem Weg gehen und das tut mir mehr weh, als ich erwartet hätte. Können wir uns nicht gegenseitig eine Chance geben und uns erst mal einfach nur kennen lernen? Wäre es nicht schöner, wenn wir mehr übereinander erfahren könnten?"
So gab Andreas ihnen beiden erst mal etwas zu trinken und noch deutlich verkrampft setzten sie sich über Eck an den Besprechungstisch. Sie redeten viel. Erst gehemmt, dann aber immer lockerer. Sie erfuhr, dass Andreas eben mit einer derart unerwarteten Schönheit auch noch nicht umgehen musste und er deshalb extrem gehemmt gewesen wäre. Er erfuhr mehr von der Person, ihrem Leben, ihrem Glauben und den Überzeugungen. Für beide war es ein gutes Gespräch, dass sie dann aber natürlich auch mal abbrechen mussten.
Als sie den Raum wieder verließen, war er zuerst etwas entspannter und auch zufriedener, dass dieses Problem erst mal entkräftet war, jedoch sah er direkt in die Gesichter seiner Mannschaft. Einer Mannschaft, die eben jetzt nicht mehr nur Menschen stellte, sondern auch die vier aufgenommenen Solari integrierte. Das gefiel ihm jetzt gar nicht und noch schlimmer war, dass er in die Augen von Livia sah.
Livia war diese junge Frau, die er damals mit der Hilfe der Anderen unter den Trümmern des Flüchtlingstransporters befreit hatte. Sie war sehr jung. Sie war sehr kompetent und damit eine echte Ergänzung, ein Gewinn für die Truppe. Ja und verdammt, Sie war eine ebensolche Schönheit, nur anders. Optisch durchaus vergleichbar, hatte sie nicht diese adlige Eleganz, diese Ausstrahlung und ihr fehlte die Anmut. Was sie aber hatte? Deutlich mehr Sanftheit in den Zügen. Mehr wärme und Gefühl. Und genau das war ein Problem, dass er gerade bei allen vier Solari sah.
Echte und aufrichtige Angst und Sorge...
Sofort schrillten im Kopf des Kapitäns die Alarmglocken und so fragte er auch nicht nach. Erst wollte er das eine Thema durchdenken. Dann das nächste.
Der Flug dauerte insgesamt gute drei Wochen und die Prinzessin schnappte sich den Kapitän noch mehrmals, für vertrauliche Gespräche. Er wurde durch die Übung lockerer und entspannte sich deutlich. Sie fasste immer mehr Vertrauen und gab ihm auch vertraulichere Einblicke. Eigentlich eine schöne Entwicklung und ein gutes Bild. Diplomatisch sicher genau nach den Wünschen der Erde Verantwortlichen.
Andreas kam mit ihrer Person jetzt gut zurecht und fand sich auch immer öfter lachend mit dieser Prinzessin. Ihre Optik wurde zur Gewohnheit. Ihr Stand zur Nebensache. Was sie immer mehr trennte, war die Politik und die Überzeugungen. Sie gab ihm zusammengefasst die folgenden Informationen:
"Das Solari Imperium ist eine Dynastie, bestehend aus 17 Sternensystemen und damit eine der größten Mächte im Universum. Sie haben diese durch Eroberung aufgebaut und herrschen mit einer überlegenen Militärmacht. Es handelt sich dabei um eine Monarchie, die das Ratssystem vor Jahrhunderten abgeschafft hat. Es gibt vier Berater. Entscheidungen trifft einzig die Königin. Die Hochgeborenen haben das Sagen, die niederen dienen!"
Hätte sie mehr von seinen Hintergründen gewusst, dann hätte sie sofort erkannt, dass diese Aussage ein riesiges Problem war. Andreas, als ein Waisenkind konnte mit dieser Art ganz sicher nicht übereinstimmen. Menschlich aber, entwickelten sie bereits eine gewisse Freundschaft.
Seine Solari Crewmitglieder hatten inzwischen auch schon angefangen, die menschliche Sprache zu sprechen. Das Geschenk von General Gorzack wurde dank geschenkter Pläne sofort nachgebaut und war inzwischen Standard Ausstattung der Erde. Man redete jetzt in allen Sprachen um dann doch nur die jeweils verständliche zu empfangen. Aus Andreas Sicht sicher noch viel besser, als jede Waffe, die sie je entwickelt hatten. Mit der Zeit nahm er sich die Solari Mitarbeiter aber zur Seite und sprach mit ihnen über deren Sorgen und Ängsten. Allen vieren sagte er ganz klar und überzeugend:
"Ihr seid schon lange Teil unseres Teams. Wir haben uns angefreundet und vertrauen uns gegenseitig. Wir ziehen an einem Strang. Keiner holt euch hier weg und ich will nicht, dass ihr geht. Ihr seid meine Familie und Basta. Ich mag die Prinzessin und wir haben uns angefreundet. Ich mag nicht, wie sie politisch steht, akzeptiere sie aber, wie sie ist. Ich mag General Gorzack sehr. Ich weiß genau, dass er und seine Art Killer sind. Mit nur einem leichten Hieb würde er mich töten können. Leben wir unser Leben und lassen wir die Anderen sein, wie sie das entscheiden. Die finden auch nicht alles gut, was wir machen!"
Auf einem Raumschiff bleibt selten etwas vertraulich, dass man auf einem Flur, oder auf der Brücke so redet und so breitete sich diese Aussage eben auch auf alle Anderen aus. Prinzessin Lyralie hörte es wie alle Anderen und hatte viel darüber nachzudenken. Gut war nur, dass er dazu passende Aussagen auch schon zu ihr gesagt hatte. Auf diesem Flug wäre es schon sehr langweilig geworden und so besprach Andreas mit Elena Cruz eine wirklich geniale Idee, die sie dann auch spontan umsetzten.
Die Prinzessin, der General, die menschlichen Verantwortlichen und Livia, von der Navigation erarbeiteten gemeinsam eine Übersicht der Galaxie. Sicher hatten die Menschen inzwischen Sternenkarten, die ihnen die Navigation überhaupt erst ermöglichten. Was mit Freunden aber echt einfach ist, ist einen Überblick zu bekommen, wem welche Sterne gehörten. Welcher Raum gehörte zu welcher Spezies? Welche Spezies war freundlich? Wo musste man vorsichtig sein? Welche Regeln gab es? Was brauchte man um zu atmen, zu essen und zu trinken? Wie waren die jeweils richtigen Umgangsformen? Besonderheiten? Was war beleidigend und was höflich?
Gerade auf die anwesenden Diplomaten machte Andreas mit diesem Abendschulprogramm richtig Eindruck und Maggie entschied innerlich, dass sie mit Andreas komplett neue Pläne haben würde. Livia pflegte Sternenkarten der Solari und der Crel mit in die eigenen ein und glich sie jeweils zueinander ab. Sie waren an einem Punkt angekommen, wo Wissen unersetzlich wurde. Es war nicht nur Beschäftigung und Information. Die Anwesenden, zu denen sich auch alle anderen Interessierten gesellen durften, hatten sehr viel zu lachen. Sogar an Gorzack und seinen Adjutanten hatten sich inzwischen alle Gewöhnt und wirklich für eine traumhafte Atmosphäre gesorgt.
Durch dieses Engagement gab es nun immer mehr Sitzungen, die Andreas zusammen mit Livia abhielt, von anderen Verantwortlichen immer wieder ergänzt, oder begleitet. Livia klärte mit ihrem Kapitän entdeckte Unstimmigkeiten ab. Sie entwickelten ein Farbsystem, mit denen Spezies und Besonderheiten besser erkannt werden konnten. Ein sehr gutes Zeichen von Gegenseitigkeit setzten die Menschen, als das fertige Ergebnis mit beiden anderen Spezies geteilt wurde.
Mit Ankunft an der Machtzentrale des galaktischen Rates hatte Andreas sehr viel gelernt und alle einen guten Überblick, wie die Verhältnisse waren und wer das Sagen hatte.
Jetzt atmete Andreas mit An Doggen an diesem riesigen und gewaltigen kristallinen Schloss erst mal zufrieden durch. Er hatte es geschafft und mit dem diplomatischen Zirkus hier nichts weiter zu tun. Die Diplomaten verließen sein Schiff und er, zusammen mit seiner Besatzung kümmerten sich um Neubetankung und Ergänzen von Versorgungsgütern.
Andreas ging mit immer verschiedenen Leuten seiner Mannschaft sehr gerne spazieren und zusammen genossen sie den atemberaubenden Anblick der vielen verschiedenen Schiffe, Spezies und all der neuen Wunder, die sie hier sahen. Sie kauften sogar von Händlern verschiedene Besonderheiten und knüpften über gute und schlechte Gespräche neue Kontakte und Freundschaften.
Man durfte sich fragen, wer diplomatisch eigentlich die besseren Wege gegangen war, denn während es bei Andreas und seinen Leuten richtig klasse lief, lief es im Ratssaal absolut nicht vergleichbar. Hier wurde die menschliche Delegation erst nach Stunden eingelassen, erst nachdem andere Themen abgearbeitet wurden. Dazu gehörte auch der Angriff auf das diplomatische Schiff von Prinzessin Lyralie. Wie der Stand der Menschen hier also eingeschätzt wurde, war schon klar, bevor diese überhaupt den Saal gesehen hatten.
Als die Delegation dann endlich eintreten durfte, war das erste Gefühl erschlagend.
Eine unglaubliche Kathedrale, in die man ein ganzes Dorf hätte bauen können. Die Wände schienen aus einem kristallinen Material gehauen zu sein, dessen Farben in recht dunklen Farben zu fließen schienen. Gewaltige Kronleuchter schwebten in gewaltiger Höhe und erleuchteten den Saal in strahlendem Glanz. Auf unzähligen Höhen waren Kanzeln angebracht, die jeweils unzählige Spezies mit ihren jeweils erforderlichen Umgebungen aufnahmen und nach Rang geordnet schienen. Der ganze Saal war kreisförmig angeordnet und der jeweils sprechende wurde mit seiner Kanzel einfach in die Mitte des Saals gefahren. Ein absolut erschlagender Anblick.
Die menschliche Delegation wurde in die Mitte des Saals geführt und stand dort, wie auf einem Präsentierteller. Alle waren überfordert und erst mal verunsichert. Sie verbeugten sich zu den Ratsmitgliedern, mit den Händen im Rücken gefaltet. Lange passierte nichts, bis dann endlich die Stimme des Ratsvorsitzenden ertönte:
"Repräsentanten der Erde, der Rat heißt euch willkommen in der galaktischen Gemeinschaft. Ihr wurdet hierher eingeladen, da ihr die Lichtgeschwindigkeit erreicht habt und somit die Qualifikation einer weiter entwickelten Spezies bewältigen konntet. Der Zwischenfall im Andromeda System, bei dem ihr euch mit Waffengewalt vorgestellt habt wurde vom Rat aufgeklärt und stellt euch unter Bewährung. Heute seid ihr hier, weil der Rat euch auffordert, euch der galaktischen Gemeinschaft anzuschließen und euch in unserer Gesellschaft zu integrieren. Ich erteile den Menschen das Wort!"
Damit trat Elena vor, verbeugte sich und sprach zum Rat:
"Sehr geehrte Mitglieder des galaktischen Rats, wir fühlen uns geehrt, heute hier sein zu dürfen und bedanken uns für Ihre Einladung. Wir sind hier, um Freundschaft und Partnerschaft zu finden. Wir hoffen auf guten Austausch und harmonische Gemeinschaft..."
Hier wurde Elena schon unterbrochen, da diverse Delegierte lauthals anfingen zu lachen. Verschiedene Ausrufe machten klar, wie die Anwesenden über Menschen dachten und es wurde schnell klar. Hier ging es nicht um Partnerschaft und Freundschaft. Hier ging es um Unterwerfung und Kontrolle. Den Menschen wurde somit auch keine Mitgliedschaft angeboten. Erst recht kein Stimmrecht, sondern lediglich eine Beobachterrolle und klare Regeln der Unterwürfigkeit.
All das, was hier über viele Stunden ablief, machte alle Menschen ziemlich sauer und doch mussten sie die Fassung bewahren. Genau betrachtet wollte der Rat den Menschen die Leine anlegen, alles kontrollieren und überwachen und dabei kräftig kassieren. Eigentlich logisch, dass Menschen das so nicht wollten und Elena zeigte dann ein echtes Wunder der diplomatischen Geschicklichkeit:
"Sehr geehrter Rat. Wir bedanken uns für die Gelegenheit, uns ihnen anzuschließen. Leider müssen wir sie aber bitten, diese Zusammenarbeit noch etwas zu verschieben. Auf der Erde wissen die Menschen bis heute noch nicht, dass es überhaupt Leben außerhalb des Planeten gibt. Bitte geben sie uns die nötige Zeit, um unser Volk auf das neue Zeitalter vorzubereiten und zu lernen!"
Das löste wieder Gelächter und herablassende Sprüche aus. Menschen waren eben primitive Primaten und die Sache gar nicht wert. Der Ratsvorsitzende sagte dann:
"Die Menschen haben fünf Jahre. In diesen fünf Jahren dürfen Sie hier einen Beobachter stellen und haben Zeit, Ihre Welt auf das neue Zeitalter vorzubereiten!"
"Vielen Dank, Herr Vorsitzender!"
Was auch immer die Menschen erwartet hatten, dass sicher nicht. Entsprechend niedergeschlagen gingen sie wieder zum Schiff zurück, da man ihnen nicht mal Quartiere hier angeboten hatte. Sicher hatte Elena mit Ihrem Zug einen echten Treffer gelandet. Den Menschen extrem wichtige Zeit ergattert, aber so mies hatte sich das keiner erwartet.
Am Schiff angekommen erwartete sie dagegen ein richtig unglaubliches Bild. Vor dem Hangar erblickten sie eine recht große Runde von verschiedenen Spezies die sich im Kreis zusammengefunden hatten und über ein Spiel gebeugt schien. Alle lachten und warfen blöde Sprüche umher und mitten drin war die Crew der New Horizons.
Andreas saß inmitten dieser Versammlung und spielte zusammen mit offensichtlich anderen Kapitänen ein unbekanntes Brettspiel. Umringt wurden sie von unzähligen Schaulustigen und alle lachten und hatten Spaß. Sie verfolgten Sprüche wie:
"Das machen wir jetzt immer so. Wenn es eine Schlacht zu schlagen gilt, machen wir das auf dem Spielfeld!"
Nach den Erlebnissen im Rat konnten die Delegierten diesen Anblick kaum noch fassen. Erst als man sich wieder trennte, Andreas sich von vielen anderen Spezies mit ganz verschiedenen Abschiedsformen verabschiedete, traf man sich im großen Besprechungsraum, wo die Crew auch noch unfassbar viele Gegenstände auf dem Tisch ausbreitete. Die Diplomaten waren fassungslos und die Crew am strahlen und lachen. Eine gute Laune, die augenblicklich verflog, als besprochen wurde, was man heute erlebt hatte. Andreas warf nur ein:
"Das verstehe ich nicht. Wir waren heute den ganzen Tag unterwegs und haben Schiffe, sogar von innen gesehen. Wir haben auch unseres hergezeigt. Wir haben ganz unglaubliche Sachen gekauft und so viele Wesen kennen gelernt. Das passt doch gar nicht. Bei uns wurde fast nur gelacht und super verstanden. Ich habe doch mit sicher zwanzig Kapitänen persönliche Kontaktdaten ausgetauscht. Einer hat mir sogar einen ihrer galaktischen Kommunikatoren geschenkt. Leute, da stimmt doch was nicht!"
Der Admiral fragte nach:
"Gekauft? Wie haben sie bezahlt?"
"Ich habe getauscht. Ausrüstungsteile von uns. Teile aus unserem Geschenkeraum. Ich dachte es hätte einen unbezahlbaren Wert, außerirdische Technik zu erhalten!"
Der Admiral grinste nur und antwortete:
"Herr Kapitän, Sie machen mir Angst, aber das haben sie wirklich gut gemacht!"
Die Menschen bereiteten sich nun vor und machten sich für die Abreise bereit. Andreas wurde vor seinem Abflug noch mal von seinen Freunden aufgehalten und man traf sich in einem wunderschönen und öffentlichen Besprechungsbereich, wo er sich erst von General Gorzack verabschiedete. Dieser sagte ihm:
"Kapitän, dass tut mir wirklich leid, was hier heute passiert ist. Wir werden im Rat leider auch mehr mit Angst betrachtet, als das wir darauf großen Einfluss hätten. Bei fast dreihundert Spezies hat unser Wort kaum Gewicht. Wird das jetzt Einfluss auf unsere Freundschaft haben?"
"General, ich kann meine Freude nur schwer ausdrücken, dass du das Wort Freundschaft ausgesprochen hast. Für mich ändert sich rein gar nichts. Ich bin stolz darauf, einen Freund wie dich zu haben und würde mit dir in jede Kriese ziehen. Lass uns abwarten was die Idioten da machen wollen. Ich werde unsere Beziehung nicht wegwerfen!"
Ein echt erschreckendes Bild, wenn sich ein unbedeutender Mensch und eine vierarmige gewaltige und erschreckende Killer Eidechse umarmen. Damit schockten die beiden die ganze Station.
Prinzessin Lyralie erschien nun mit ihrem üblichen Gefolge, in ihrem atemberaubenden Gewand. Somit war deren Abschied nur ein Nicken von ihr und eine tiefe Verbeugung von ihm. Mit über einem Meter Abstand sprachen sie noch ein
paar Worte, konnten aber beide ihre Unzufriedenheit über diesen zeremoniellen Mist nicht verbergen. Auch sie sprach ihm ihr Bedauern über die Abläufe im Rat aus, aber das war es dann auch.
Wieder auf dem Schiff ließen sie sich auch recht schnell die Abflug Erlaubnis geben und waren dann auch zügig wieder weg. Die Stimmung war betrübt, aber auch Erleichterung machte sich breit. Livia kam dann recht zeitig zu ihm:
"Andreas, wirst du sie vermissen?"
Der wusste was los war und lächelte sie sanft an, als er ihr sagte:
"Livia, ich weiß, bei euch ist man nicht direkt. Ihr macht unglaublich viele Schleifchen um das, was ihr sagen wollt. Ich will es aber mal ganz direkt sagen! Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns außer Dienst, nach der Arbeit einfach mal privat und unter uns treffen könnten. Ich würde nur zu gerne den Menschen hinter dieser umwerfenden Solari Schönheit kennenlernen und nein. Ich vermisse sie nicht so, wie du das gefragt hast. Ich mag sie, hoffe auf Freundschaft, aber du bist als Mensch weit mehr für mich!"
Die Augen wurden groß, die so schönen Ohren sprangen auf und wackelten aufgeregt und Livia stieß einen spitzen lauten Schrei ab, um ihm im nächsten Moment um den Hals zu fallen.
"Oh du meine Güte, Danka, Danke Andreas...!"
Hier hörten die Anwesenden und sahen erstaunt, wie sie ihn mit ihren Küssen überfiel. Maggie und Elena lachten sich schlapp, die Crew jubelte und ein Admiral dachte mal kurz über Disziplin und Ordnung nach, verkniff sich aber ein Grinsen nicht. Augenblicke später war dieser Ausbruch aber auch schon wieder vorbei und nur noch die grinsenden Gesichter alle Wesen hier erinnerten an diesen Ausbruch.
So wurde es eine schöne, ruhige und trotzdem entspannte Heimreise. Andreas beschäftigte sich in seiner Freizeit mit den neuen Errungenschaften und testete deren Funktionen aus. Hatten er und Livia frei, nutzten sie die Zeit, um sich privat besser kennen zu lernen. Sie machten in Gruppen Spiele, sahen sich Filme an und genossen sich selbst, während immer im Wechsel die Stationen besetzt blieben.
Der Admiral, zusammen mit den ja eigentlich Schiffsfremden Diplomaten tauschten sich viel aus und führten schon diverse Gespräche mit der Erde. Sie arbeiteten schon fleißig und entwickelten ihre Reaktionen. Trotzdem beteiligten sich auch die wichtigen Leute immer wieder an den entspannenden Aktivitäten auf diesem Schiff. Ein Schiff, dass im täglichen Leben so gar nichts mit dem Militär zu tun hatte, wenn es aber darauf ankam, immer in Sekunden voll funktionierte. Alleine das ließ den Admiral durchatmen. Es war ihm doch auch egal wie, Hauptsache diese Waffe funktionierte zuverlässig.
Als Andreas das erste Mal wieder in seine eigenen Quartiere gehen konnte, verspürte er doch schon eine gewisse Erleichterung. Fühlte sich aber auch merkwürdig mit der Situation. Er roch fremde Gerüche. Nicht schlecht, nur fremd. Er ertappte sich zu überprüfen, ob noch alles an seinem Platz war und was ihn am meisten überraschte, war der Moment, als er sich selbst beim Hausputz erwischte.
Er hatte das überhaupt nicht richtig registriert und dachte auch viel darüber nach, merkte aber auch, dass er froh war, den königlichen Mist wieder los zu sein. Gerade bei diesen Gedanken schreckte er richtig zusammen, als an seiner Türe der Gong ertönte. Auf sein Herein betrat Livia verlegen lächelnd sein Quartier und staunte nicht schlecht, ihren Kapitän auf Knien, mit Putzlappen in der Hand vorzufinden.
Kein Wort, nur ein komischer Blick. So ging sie zu ihm und half ihm ungefragt bei seiner Arbeit. Sie sahen sich immer wieder leicht lächelnd an, Sie berührten sich immer wieder, ohne weg zu zucken, bis sie es satthatte und ihm ihren ersten Kuss auf seine Lippen gab. Sie schmusten ganz sanft, streichelten sich mit Händen und Nase. Die Lippen spielten liebevoll über ihre Gesichter. Livia knurrte sanft und er brummte, als sie begannen sich endlich auszuziehen.
Sie hatten es nicht eilig. Sie hatten es aber nötig. Sie streichelten sich und schälten sich erforschend aus den Uniformen. Als sie sich nun Nackt wieder voreinander stehend fanden, sie sich küssten und streichelten, nahm er sie langsam und vorsichtig auf seine Arme und trug sie in sein Bett. Hier legte er sie vorsichtig ab und so begann ein sehr verliebtes und vorsichtiges Spiel, dass nicht mehr als ihre Liebe offenbarte. Er drang in sie ein, ohne wild herum zu toben. Die Küsse und streichelnden Hände ergänzten nur die sanften Bewegungen. Für Andreas war es erst das zweite Mal, dass er mit einer Frau schlief, jedoch war er sich schon sicher, dass es besser eh nie sein könnte. Was er nicht wusste war, dass Livia noch nie mit einem Mann zusammen war. In ihrer Kultur hatte sie sich jetzt an ihn gebunden. Sie wollte ihn nicht unter Druck setzen und überließ es ihm, ob er den Bund annehmen würde. Sie hoffte, klar, aber ließ es kommen.
Auf dem Schiff war es sehr schnell rund, dass es hier ein neues Paar gab, aber die Reaktionen waren durchweg schön und gut. Vorgesetzte gaben ihre Kommentare und Warnungen ab, aber hallo? Wie sollte es anders denn eine Möglichkeit geben? Sie waren nun mal in dieser eigenen kleinen Welt gefangen und auch nicht das einzige Paar, dass sich gebunden hatte.
Andreas und Livia machten ihren Job. Blieben professionell, um dann, nach Feierabend zusammen ihr Leben aufzubauen. Auch privat ließen sie sich ihre Möglichkeiten. Zusammen gingen sie die gekauften Objekte durch, Entwickelten an den Karten oder anderes. Schlafen war nun grundsätzlich in Andreas Unterkunft üblich.
So kamen sie nun nach drei Wochen wieder zuhause an, wo sich nun auch alle trennten und ihren eigenen Geschäften nachgingen. Andreas und Livia entwickelten an ihrem neuen Leben auf dem Schiff weiter. Sie richteten sich immer häuslicher ein. Andreas hatte Besprechungen und andere Verpflichtungen. Livia hatte frei, oder kümmerte sich mit anderen um Updates.
Hinter den Fassaden brodelte die Burg.
In den Sitzungen der Erde gab es nämlich wichtigeres zu besprechen. Unzählige Verhandlungen, Abstimmungen und Planungen waren nötig, um eine angemessene Strategie aufzubauen. Maggie hatte schon das Gefühl, ihr Kopf würde platzen oder ihr Mund würde ausleiern.
Sie war es dann aber auch, die die besondere Rolle von Andreas ins Spiel brachte. Auch der Admiral stimmte dem zu und so kam es, dass Andreas überraschend auf die Erde befohlen wurde. Dieser verhandelte viel und bettelte, um dann endlich die Zusage mit Auflagen zu bekommen. Livia bekam von all dem nicht viel mit. Sie wurde nur auffallend oft und intensiv ärztlich untersucht. Sie bekam unzählige Spritzen, was sie schon fast zum Toben brachte und dann? Dann stieg sie mit ihrem Kapitän zusammen in eine der F50 und flog mit ihm zur Erde.
Das war der Moment, wo aus dieser wunderschönen Elfen Frau ein unbeschreiblich ausgelassenes und wildes Mädchen wurde. Sie zappelte auf dem ganzen Flug total aufgeregt in ihrem Sitz herum. Plapperte wie ein Wasserfall und setzte Andreas mit all ihren Küssen unter Wasser. Die Ankunft auf der Erdstation war für die Beiden dann gleichsam ein Erlebnis. Sie stiegen aus dem Aufzug und wurden direkt von allen Mitarbeitern mit Applaus und Jubel empfangen, wobei Livia sehr herzlich, aber mit großem Staunen empfangen wurde. Sie war nun offiziell die erste bekannte außerirdische Besucherin auf der Erde und zudem direkt ausgesprochen beliebt.
Der Aufenthalt hier war nur ausgesprochen kurz. Andreas bekam seine reguläre Uniform. Livia wurde sehr umfangreich getarnt. Ihre Hautfarbe wurde geändert, sie bekam ein jugendliches Outfit im Schlabberlook und mit lockerer Mütze, nachdem ihre Haare gefärbt wurden. Zudem eine Sonnenbrille, womit sie dann wie ein ganz normaler Hip-Hop ender Teenager aussah. So bestiegen die Beiden dann einen bereitstehenden Learjet, der sie direkt nach Washington brachte.
Ein ganzer Konvoi von schwarzen SUVs übernahm sie hier und brachte sie auf direktem Weg zum weißen Haus, wo sie vom Präsidenten der vereinigten Staaten und diversen anderen Staatschefs empfangen wurden. Andreas war platt und Livia bekam Panik. Sie hatte unendliche Angst, aber die First Lady und andere nette Leute kümmerten sich sehr liebevoll um sie. Sie wurde hier auch gleich in Beschlag genommen und in privaterer Umgebung wieder in ihren natürlichen Zustand zurückversetzt. Sie bekam bereitliegende und traditionelle Roben und war jetzt der erste außerirdische Botschafter im weißen Haus, der sich hier nun den ersten Staatschefs vorzustellen hatte.
Livia war auch dann der zu erwartende atemberaubende und viel bestaunte Anblick, der zudem, durch ihre sehr sanfte und liebevolle Art sogar den russischen Staatschef vom Hocker haute. Hier nun befragten die Führer die Beiden im Oval Office in eher lockerer Runde. Es wurde gefragt, diskutiert und informiert, nur um schließlich vom Präsidenten der vereinigten Staaten gebeten zu werden, sich zu erheben. Dieser wartete geduldig, bis dann der Admiral den Raum betrat. Andreas, wieder in seiner regulären Uniform reagierte natürlich angemessen und salutierte, stand direkt stramm. Der grüßte zurück, lächelte ihn an und überließ dem Präsidenten die Zeremonie, als der eröffnete:
"In meiner Eigenschaft als Präsident und Vorsitzendem des Erdenrates habe ich sie heute alle hierhergebeten um hiermit offiziell eine der wichtigsten Ernennungen in meiner Amtszeit auszusprechen.
Herr Kapitän Müller. Sie haben seit ihrem Antritt in unserem Raumfahrtprogramm durch ihren Einsatz, Ihren Erfolg und ihren hervorragenden Ideen für einen nicht erwarteten Fortschritt unserer Bemühungen gesorgt.
Sie haben mit Verständnis, Empathie und scharfem Verstand Entscheidungen getroffen, die unsere Welt und unsere Existenz um Jahre nach vorne gebracht haben.
Aus diesem Grund ist es mir eine Ehre, sie heute, mit sofortiger Wirkung, zum Admiral der galaktischen Streitkräfte zu ernennen. Sie werden als militärische Vertretung, zusammen mit Elena Cruz, die die diplomatischen Pflichten leitet, die Interessen der Erde vertreten und schützen.
Meinen herzlichen Glückwunsch!"
Andreas hatte Tränen in den Augen und strahlte fassungslos, als er salutierte und von Präsidenten und dem Admiral, seine neuen Insignien angelegt bekam. Er sah strahlend zu seiner Livia hinüber, die ihn ebenfalls weinend, strahlend, mit der Hand vor dem Mund nur anhimmelte. Es war eine unglaubliche Zeremonie, wenn auch im kleinen Rahmen, weil ja immer noch geheim. Diese war aber noch nicht beendet. Nachdem ihm alle Anwesenden gratuliert hatten, übernahm die First Lady und sagte:
"Wir sind hier noch nicht fertig, denn wir haben entschieden, dass wir auch die anderen unerwarteten Faktoren berücksichtigen möchten. Sie haben sich auf eine feste Beziehung zu dieser wunderbaren Frau hier eingelassen und so bieten wir Ihnen hier und jetzt eine menschliche Ehezeremonie an. Ihre Flitterwochen bieten wir ihnen in Camp David an, womit ihre wunderbare Frau die Gelegenheit hätte, wenigstens einen minimalen schönen Einblick in unsere Welt zu bekommen.
Möchten Sie unser Angebot so annehmen?"
Fassungslos strahlten sich die beiden angesprochenen an, fielen sich vor allen Anwesenden in die Arme und jubelten mit einem fassungslosen "JA"
Die anschließende Zeremonie war der Hammer und rührte das junge Paar zu tränen. Livia konnte es nicht fassen. War sie doch immerhin eine außerirdische Asylantin und hätte all dies in keinen Träumen je erwartet. Um so mehr genossen sie es jetzt beide und verbrachten noch wundervolle Stunden hier.
Alle Sorgen und Ängste hatten in diesem Moment eine ganz lange Pause.
Nach einem feudalen gemeinsamen Essen startete dann auch die Hochzeitsreise. Am Ende war es ein langer und anstrengender Tag, bis sie endlich in Camp David ankamen. Hier wurden sie erwartet. Es gab Sicherheitspersonal, wie um den Staatsschatz Nummer eins. Es war schon tief in der Nacht und beide fielen nur noch erledigt ins Bett.
Am nächsten Morgen aber war es für Livia wie ein gewaltiger Schlag ins Gesicht. Barfuß und noch zerzaust ging sie ganz vorsichtig und voller Staunen auf die Terrasse hinaus. Menschen, die sie sahen konnten nur lächeln und beobachten, wie diese unglaublich schöne Frau die ersten Schritte im noch nassen Gras machte, die Welt und die Sonne, die frische Luft bestaunte. Jetzt wurde es jedem sehr bewusst, was für uns normal und doch so besonders war. Mit ihrer kindlichen neugierigen und sanften Art hatte Livia von diesem Moment an alle anwesenden Menschen am Haken.
Wenn das junge Paar nicht gerade zusammen war, Aß, lachte, badete oder Sex hatte, war Livia draußen, in diesem unglaublichen und weitläufigen Park. Sie war glücklich, am Staunen und verbrachte auch sehr viel Zeit mit den anderen Menschen hier. Sie war glücklich.
Andreas hatte ziemlich viele Pflichten zu erledigen. Ein Schneider war da und sorgte für passende und neue Uniformen. Er musste Sitzungen und Besprechungen aushalten und fragte sich nicht selten, was das mit Flitterwochen zu tun hatte. Er bekam seine ersten Geheimdiensteinweisungen und Informationen, wo es noch mal spannend wurde, als er zu seinen Beziehungen zu den Crel von den Agenten befragt wurde. Diese waren nicht schlecht über seine Reaktionen am Staunen, die er zu deren Informationen zeigte. Sie sagten ihm, dass die Crel Eroberer, Plünderer und brandgefährliche Krieger wären. Er antwortete nur:
"Wieso glauben sie, dass ich das nicht weiß? Ich habe mit General Gorzack nicht nur viel Zeit verbracht, sondern auch Konflikt und Zusammenarbeit erlebt. Denken sie wir hätten da Kuchenrezepte ausgetauscht? Aus meiner Sicht ist es wichtig Freunde zu haben, seine Meinung zu vertreten, aber diese Freunde zu nehmen, wie sie sind. Sonst hat man nämlich ganz schnell keine Freunde mehr!"
Eine Aussage, die genau so erstaunte, wie die Information, dass man verfolgt hätte, dass General Gorzack seine Regierung von Invasionsüberlegungen auf der Erde abgebracht hätte. Er hätte seine Führung überzeugt, dass die Erde viel zu gut verteidigt sei, die Kosten nicht im Verhältnis zum erwarteten Nutzen stünden. Der sehr gute Kontakt zu den Menschen aber in Zukunft unglaubliche Vorteile böte.
Nicht so positiv, aber wohlwollend seien die Informationen aus der Solarischen Seite. Auch hier könne man aber positive Entwicklungen erwarten. All das nahm Andreas nur mit einem zufriedenen Lächeln zur Kenntnis. Die Sorge um die Ideen des Rates war dann die Problemdiskussion und hier entschied man, dass der schnellst mögliche Aufbau der Flotte und der Verteidigungssysteme oberste Priorität hätte. Ebenso besprach man die Möglichkeiten, wie man die Bevölkerung der Erde auf die neuen Tatsachen vorbereiten könnte.
Eine ernste Sorge wurde besprochen, da man von einer sogenannten Kristallinen Hegemonie besorgniserregende Informationen erhalten hätte. Diese würde wohl einen Angriff auf die Erde in Erwägung ziehen. Auch hier konnte Andreas wieder punkten, als er sagte:
"Die haben Computersysteme entwickelt, die unsere Computer wie Legosteine aussehen lassen. Fast die ganze Galaxie verwendet diese Dinger. Warum nehmen wir nicht einfach Kontakt auf und bieten Handelsbeziehungen an? Livia hat mir mal erzählt, dass die echte Probleme haben, an unsere Edelmetalle zu kommen, die aber auch bei denen sehr wichtig sind. Aus meiner Sicht wäre das ein wunderbares Tauschgeschäft und wenn wir hier gut und fair spielen, sie gut verdienen, warum sollten sie uns dann angreifen?"
Spätestens an diesem Punkt hatte Andreas die letzten Skeptiker überzeugt und für seine nächste Zukunft einen erheblich volleren Terminkalender. An diesem Tag jedenfalls beendete Andreas diese Gespräche, als er sagte:
"Liebe Freunde, ich werde mich jetzt verabschieden. Ob sie wollen, oder nicht, ich bin in den Flitterwochen und werde mich jetzt an meine wunderbare Frau heran machen!"
Diese lockere und offene Art des neuen Admirals brachte hier alle zum Lachen und ihm noch sehr viele Freunde ein. Jetzt aber ging er auf die Suche und fand seine Süße im Garten, auf der Wiese sitzend mit einem Dienstmädchen lachend. Diese fuhr gerade sehr vorsichtig über Livias Ohren und beide benahmen sich wie kleine Mädchen. Andreas strahlte und setzte sich einfach frech dazu. Das Dienstmädchen bekam erst einen Schrecken, als sie neben einem Admiral saß, wollte schon flüchten, aber der sagte nur:
"Hallo, ich bin Andreas, und wie heißt du?"
Es war eine schöne und lockere Zeit. Der umwerfende Ruf dieses besonderen Paares war schnell bis in die Regierungskreise vorgedrungen und so wurde es wohl einer der eher positiven Anfänge und ein guter Start in die neuen galaktischen Beziehungen.
Um Livia eine besondere Freude machen zu können, organisierte Andreas die Abreise dann im deutlich privateren Rahmen. Er lieh sich einen der SUVs aus und packte Livia wieder in deren Verkleidung. Dann fuhren sie zusammen, wie ganz normale Menschen, über ganz normale Straßen zurück zum Stützpunkt.
Sicher fiel auf, dass sie in einem Regierungsfahrzeug unterwegs waren. Sicher machte seine jetzt schlichtere Uniform das Bild logisch und verständlich. An Tankstellen und in verschiedenen Restaurants bekam Livia aber so wenigstens einen kleinen Einblick in die normale Menschlichkeit. Es gab eine kurze Situation in einem Diner, wo sie von zwei merkwürdigen Truckern angepöbelt wurden. Diese war aber schnell erledigt, als zwei Herren in schwarzen Anzügen, mit Brillen und Knöpfen in den Ohren erschienen. Also blieb es nur fast privat.
An einem Militärflugplatz stiegen sie dann wieder in einen Learjet um und flogen nun wieder zu ihrem Stützpunkt in die Arktis. Hier war natürlich Staunen und Jubel erst mal riesig. Sie feierten erst mal ausgelassen ihren ersten Space Admiral. Und dann ging die Arbeit wieder los. Nun änderte sich sehr viel. Inzwischen waren siebenunddreißig Schiffe im Dienst und in mehreren Werften wurden neue in Masse gebaut.
Aus dem ursprünglichen Entwurf von Andreas hatte man die Massenproduktion von KI gesteuerten unbemannten Drohnen forciert. Diese wurden inzwischen in unglaublichen Mengen hergestellt und strategisch gut verteilt. Egal ob auf Schiffen, Raumstationen, oder Erde. Alle waren gleich und untereinander kompatibel. Für die optimale Heimverteidigung und Kurzstreckengefechte war die Erde nun bereit.
Für die Erde stellte sich nur noch die Frage, wie lange man diese Expansion vor den Menschen noch geheim halten könnte. Für Andreas war es an der Zeit, seinen neuen Job zu machen. Die New Horizons war ab jetzt das diplomatische Schiff der Erde. Elena Cruz somit schon fast ein festes Crew Mitglied. Sie hatte eigene Räume, Konferenz- und Sitzungszimmer. Sie hatte einen Raum, der für geheime Besprechungen und Kommunikation mit unendlicher Technik ausgestattet war, zu dem nur sie und Andreas Zugang hatten. Mit all diesen Umbaumaßnahmen hatte das Schiff in der Zwischenzeit auch wie immer üblichen Updates erhalten. Alles war bereit.
Jetzt ging es wieder los.
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RalfB hat 32 Geschichte(n) auf diesen Seiten. Profil für RalfB, inkl. aller Geschichten Email: RalfB1967@gmx.de | |
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