Feuriges Griechenland "Kapitel - ALPHA - Urlaub" (fm:Ältere Mann/Frau, 13986 Wörter) [10/10] alle Teile anzeigen | ||
| Autor: Mr_Empire | ||
| Veröffentlicht: Nov 30 2025 | Gesehen / Gelesen: 1251 / 955 [76%] | Bewertung Teil: 9.48 (25 Stimmen) |
| Episode NEUN - Klarheit | ||
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stecken. Kurz blitzt die Erinnerung auf: dein Lachen gestern, das noch durch den Raum hallte - jetzt ist da nur Leere. Wo gestern noch Wärme war, herrscht nun eine Kälte, die alles durchdringt.
"Nein, Sirius ... es war nur Sex. Den du selbst gewollt hast", sagt sie, und ihre Stimme bricht, während sie die Worte kaum herausbekommt. Sie spürt, wie ihr Herz schneller schlägt, ihre Kehle sich verengt und eine Welle von Wärme und Kälte zugleich durch ihren Körper strömt. Wie ein schwerer, greifbarer Schatten liegt das Ende ihrer Ehe zwischen ihnen.
"Ich weiß, mein Schatz. Aber ich habe auch gesehen, wie sehr du ihn genossen hast - als du gelächelt hast, schien für einen Moment alles andere zu verblassen. In diesem Augenblick zählte nur dein Glück."
Sofia senkt den Blick, ihre Stimme zittert, während sie hörbar nach den richtigen Worten sucht. Ihre Verletzlichkeit liegt offen zwischen ihnen. "Was hätte ich tun sollen? Sollte ich mich wie eine Gummipuppe neben ihn legen - ohne Gefühl, ohne Herz? Du weißt doch, wie ich bin. Für mich ist Nähe niemals nur eine körperliche Geste. Ich könnte mich niemandem hingeben, wenn da nicht mehr wäre."
"Das weiß ich. Und war mir auch klar. Aber..."
Sirius' Stimme zittert, obwohl er sich bemüht, ruhig zu klingen. Ein feiner Muskel zuckt an seinem Kiefer, seine Finger krallen sich in den Stoff seines Hemdes, als wollte er sich daran festhalten. Die Worte fallen ihm schwer, als müsste er sie durch einen Nebel aus Enttäuschung und alten Wunden drücken.
"Aber was, Schatz?" Ihre Stimme wird schärfer, fast verletzlich. Ihre Hände ballen sich unbewusst zu Fäusten, als hätte sie Angst, die Kontrolle zu verlieren.
"Aber du hast ihm Dinge erlaubt, die du mir nie erlaubt hast. Du hast sie sogar selbst gewollt. Und das hat wehgetan. Sehr sogar." Die letzten Worte brechen wie ein Flüstern aus ihm heraus, sein Blick flackert zu Boden. In seinen Augen spiegelt sich eine tiefe Verunsicherung, als erinnere er sich an längst vergangene Nächte, in denen er versuchte, Sofia näherzukommen - vergeblich, immer abgewiesen.
Sofia senkt den Blick, ihr Atem wird flacher, ein feines Zittern läuft durch ihren Körper. Sie fühlt die Wärme ihrer Wangen - Scham, Schuld, ein brennendes Bedauern. In ihrem Kopf taucht das Bild eines Sommertages auf: Sirius, lachend am See, sie beide unbeschwert, voller Nähe, die so selbstverständlich schien. Jetzt ist davon nur ein schmerzhaftes Echo geblieben.
"Ich weiß..."
Für einen Moment schweigt sie, ringt mit den Worten - und mit sich selbst. Ihre Augen werden feucht, doch sie blinzelt die Tränen fort, will stark wirken. In ihrer Brust breitet sich eine dumpfe Angst aus. Was, wenn sie das Unwiederbringliche bereits verloren hat?
"Wieso? Warum hat meine Ehe-Stute das getan? Wenn es bei uns dazugehört hätte, wäre es kein Problem gewesen. Aber es gehört eben nicht dazu." Sirius' Stimme bricht kurz, ein leises Schluchzen entweicht ihm. Er erinnert sich an Sofias Lachen, an ihre spontane Lebensfreude, die ihn immer angezogen hat und nun unerreichbar scheint.
Sofia schaut ihn fest an, ihre Augen glänzen unsicher, in ihrer Haltung liegt eine angespannte Ehrlichkeit. Ein feiner Ruck geht durch ihre Schultern, als würde sie gegen einen inneren Widerstand kämpfen. In ihrem Kopf kreisen die Gedanken, sie sucht nach einer Erklärung, die sie selbst nicht ganz greifen kann. Die Worte, die sie auf der Zunge spürt, fühlen sich fremd und gleichzeitig vertraut an - ein Chaos aus Schuld, Sehnsucht und dem Drang, ehrlich zu sein, ohne zu verletzen. "Ehrlich, Schatz... ich weiß es nicht. Vielleicht war in diesem Moment alles zu viel - zu viel Nähe, zu viel Sehnsucht nach etwas Echtem. Vielleicht habe ich einfach vergessen, wie es ist, sich so lebendig zu fühlen."
Sie spürt, wie ihre Stimme brüchig wird, wie ihr Herz unruhig pocht und ihre Gedanken rasen. Unsicherheit kriecht wie kaltes Wasser ihre Wirbelsäule hinauf, während sie den leeren Raum zwischen sich und Sirius fühlt. Kurz erinnert sie sich an einen gemeinsamen Morgen, als sie noch zusammen gelacht und sich gegenseitig Hoffnung zugesprochen haben.
Nach diesen Worten steht Sofia reglos da, unfähig, den Blick zu heben. Eine einzelne Träne rollt langsam über ihre Wange, während Sirius' Hände erneut zittern, diesmal offen sichtbar. Die Nacht schwebt wie ein Schatten durch den Raum, legt sich schwer auf ihre Schultern und macht die Gegenwart unerträglich greifbar. Doch gerade in diesem Schweigen liegt alles, was sie einander noch sagen könnten.
Sirius fährt sich fahrig über die Stirn, sein Blick huscht suchend durch den Raum. In seinem Kopf wirbeln Fragen und Ängste durcheinander: Was, wenn sie ihm nicht die Wahrheit sagt? Was, wenn zwischen ihnen längst eine Kluft entstanden ist, die er nie bemerkt hat? Für einen Moment tauchen Bilder auf - gemeinsame Morgen am Küchentisch, Sofias Lachen im Halbschlaf, die Wärme ihrer Hand in seiner. Er zwingt sich, die Unsicherheit hinunterzuschlucken. "Aus der Situation heraus?" Er räuspert sich, die Worte brechen ab, nur langsam findet er sie wieder. "Vorher war doch... kaum etwas gewesen. Sag mal, Sofia - liebst du ihn?" Seine Stimme klingt rau, fast als hätte er Angst vor ihrer Antwort. Ein kurzes Zittern läuft durch seine Hand, die er unbewusst auf das Sofakissen legt.
Sofia senkt den Blick, starrt für einen Moment auf ihre Hände, die sich ineinander verknoten. Die Frage trifft sie wie ein Schlag in die Magengrube. Sie hört ihren Herzschlag pochen, spürt die Unsicherheit in der Stille zwischen ihnen. Sofias Gedanken rasen: Wie kann sie ihm begreiflich machen, dass sie ihn nie verlieren wollte? Erinnerungen ziehen vorbei - der Tag ihrer Hochzeit, sein Blick, als er ihr den Ring ansteckte, ihr gemeinsames Versprechen. Sie braucht einen Moment, um ihre Stimme zu finden. "Wie... wie kommst du darauf?" Ihre Stimme ist ruhig, aber in den Pausen liegt ein feines Beben. "Du bist mein Mann. Seit über zwanzig Jahren trage ich deinen Ring." Sie fährt sich leicht übers Handgelenk, als wolle sie sich versichern - und denkt daran, wie oft sie sich heimlich gefragt hat, ob das noch reicht. "Und ich liebe dich noch länger."
Für einen Moment herrscht zwischen ihnen eine Stille, in der Sirius die Angst in sich aufsteigen spürt. Was, wenn Sofias Antwort nur ein Reflex ist? Was, wenn sie ihm längst entgleitet? Er erinnert sich an all die Jahre, in denen sie Seite an Seite waren - und fragt sich, ob er etwas übersehen hat, wann ihrer Nähe die Selbstverständlichkeit abhandenkam. Die Verletzlichkeit, die im Raum schwebt, macht jedes weitere Wort schwer. Und doch bleibt zwischen ihnen jene leise, tastende Hoffnung, dass noch nicht alles verloren ist.
"Weil du selbst gesagt hast, dass du ohne Gefühle nicht mit ihm hättest schlafen können. Und zudem..." - Er stockt, fährt sich nachdenklich mit der Hand über den Nacken, sein Blick sucht in ihrem Gesicht nach einer Regung. Einen Moment lang huscht Unsicherheit über seine Züge, bevor er den Blick hebt.
"Zudem was?... Sirius, sprich es aus." Sofia richtet sich ein wenig auf, ihre Finger verschränken sich ineinander, während sie ihm offen entgegenblickt. Ihre Stirn legt sich leicht in Falten, ein Ausdruck ehrlicher Erwartung. "Nur so können wir Missverständnisse aus der Welt schaffen."
Sirius atmet tief durch, sein Blick bleibt an ihren Augen hängen. "Zwischendurch wirkten ihr so vertraut - fast wie ein Paar, das sich ganz aufeinander einlässt." Seine Stimme wird leiser, fast brüchig. Einen Moment lang kneift er die Augen zusammen, als wolle er unangenehme Bilder vertreiben. Sirius' Finger zittern leicht, als er nach ihrer Hand greift - ein Zeichen seiner Unsicherheit. "Ich weiß, dass ich mich bei dir fallen lassen kann - und du wirst mich halten. Oder auffangen."
Sofia spürt, wie ein Druck in ihrer Brust nachlässt. Sie hatte mit Vorwürfen gerechnet - mit Misstrauen, mit Wut. Sie spürt, wie eine unerwartete Wärme in ihr aufsteigt - vielleicht ist Offenheit doch der Schlüssel. Kurz senkt sie den Blick, atmet aus. Ihre Schultern entspannen sich, während sie einen Moment innehält.
"Schatz, wie gesagt, wenn ich mit einem Mann schlafe, habe ich Gefühle für ihn." Sie hebt die Hand, legt sie sanft auf seine, ihr Blick sucht den seinen und wird dabei weich. "Das bedeutet aber nicht, dass ich ihn liebe. Nein - aber sie müssen stärker sein als reine Freundschaft." Ihre Finger umschließen seine Hand fester, um ihm Halt zu geben. "Und die hege ich zu Markus. Er ist nett, Svens bester Freund. Und das, obwohl wir seit drei Jahren hier leben und sich die beiden nicht gesehen haben."
Sofia macht eine kurze Pause, schluckt, und sieht Sirius offen an. Gedanken flackern in ihrem Gesicht - Unsicherheit und der Wunsch, verstanden zu werden. "Zu sehen, wie sehr Sven sich über das Wiedersehen freut, wie er dadurch aufblüht - das allein hat meine Gefühle für Markus verstärkt. Und ja, ich gebe es zu." Ein versöhnliches Lächeln huscht über ihr Gesicht, die freie Hand fährt sich unsicher durch die Haare. "Markus ist charmant. Er weiß, wie er einer Frau das Gefühl geben kann, etwas Besonderes zu sein."
Wieder eine Pause. "Und deshalb ist es für mich selbstverständlich, dass es für Außenstehende - oder kleine Voyeure - damit meine ich natürlich nur die Neugierigen unter unseren Kollegen - so wirken kann, als wären wir ein Liebespaar." Sie zwinkert ihm erneut zu. Und nicht nur zwei Menschen, die beschlossen haben, eine Nacht miteinander zu verbringen... weil ihr Mann darauf bestanden hat - ohne Rücksicht auf ihre eigenen Wünsche." Sie fühlte sich dabei wie eine Zuschauerin ihres eigenen Lebens, unfähig, den Lauf der Dinge zu beeinflussen.
Sirius nickt langsam. "Ich glaube, ich muss dir noch einmal klar machen, wo dein Platz ist." Seine Stimme klingt leise, fast entschlossen, als wolle er einen unausgesprochenen Zweifel vertreiben. Er umfasst ihren Arm, zieht sie sanft, aber bestimmt Richtung Schlafzimmer. Die Luft wirkt schwer, im dämmrigen Licht zeichnen sich ihre Schatten auf dem weichen Teppich ab. Doch Sofia bleibt stehen.
"Sirius, nicht. Ich will jetzt nicht mit dir schlafen."
Für einen Moment scheint die Zeit stillzustehen. Ein Knoten in ihrer Brust zieht sich zu. War das zu direkt? Hinter der Fassade ihrer Worte tobt ein Gewirr aus Unsicherheit und leiser Schuld: Habe ich ihn gekränkt? Wäre es einfacher gewesen, einfach nachzugeben? Sie spürt, wie der Wunsch nach Nähe sich mit der Angst vermischt, Grenzen zu setzen. Ihre Finger krallen sich in den Stoff ihres Kleids. Die Stille zwischen ihnen bekommt plötzlich ein eigenes Gewicht.
Er hält inne, lässt ihren Arm los. Für einen Moment steht er reglos da, die Schultern angespannt, bevor er sich langsam auf die Bettkante setzt. Sirius ballte die Hände zu Fäusten, als wolle er seine Gefühle im Griff behalten. In seinen Augen blitzt ein verletzter Stolz auf, der sich nur mühsam hinter seiner Fassade verbirgt. "Also doch... du hast dich schon anderswo geborgen gefühlt."
"Schatz, nein..." flüstert sie und folgt ihm, eine Spur zu zögerlich.
Er wirkt kleiner als sonst, der Blick ins Leere gerichtet. Die Stille zwischen ihnen wird nur vom leisen Ticken der Uhr im Hintergrund durchbrochen, das die Spannung im Raum noch greifbarer macht. "Wie soll ich das verstehen? Meine Frau verbringt die Nacht bei einem anderen - und jetzt scheint kein Platz mehr für mich zu sein." Seine Stimme klingt brüchig, als müsste er jedes Wort gegen einen inneren Aufruhr ankämpfen.
Sofia setzt sich leise neben ihn, legt ihre Hand auf seine. "Es liegt nicht an dir. Mir fehlt es nicht an Zuneigung - nur an... Raum, gerade jetzt." Ihre Stimme ist sanft, tastend, als fürchte sie, ein falsches Wort könnte alles zum Einsturz bringen. "Die Nacht mit Markus hat viel in mir bewegt. Ich muss das erst sortieren. Gib mir ein wenig Zeit, bitte." Sie blickt ihn an, sucht in seinen Augen nach einem Funken Verständnis.
"Es ist, als müsste ich das alles erst abbauen, bevor ich wieder offen für uns sein kann. Denn ich habe dich diese Nacht aus meinem Herzen verbannt. Damit ich mich voll und ganz auf Markus einlassen konnte. Damit keine Gefahr bestand, dass ich ihn in Gedanken mit dir betrogen hätte, denn das hatte Markus nicht verdient." Während sie sprach, spürte sie das Gewicht ihrer Entscheidung auf ihren Schultern lasten, schwer und drückend. Ihre Worte verhallten, doch in ihrem Inneren blieb das Echo der Schuld. In ihr rangen Zweifel und der Wunsch nach Klarheit, und sie fragte sich, ob sie überhaupt wusste, was sie brauchte, um sich selbst wiederzufinden.
Sofia erhebt sich, beugt sich zu ihm hinunter und küsst ihn sanft auf die Wange. "Ach so - du bist übrigens bis morgen offiziell auf Reisen. Dich darf heute niemand sehen." Ihr gequältes Lächeln bleibt einen Moment auf ihrem Gesicht, während sie ihm einen letzten, nachdenklichen Blick zuwirft. Dann wendet sie sich ab, die Stimmung zwischen ihnen bleibt dicht und voller unausgesprochener Gefühle.
Ein leises Klicken, als sie die Wohnung verlässt, klingt nach - wie ein letzter, verschlossener Gedanke. Im Treppenhaus ist die Stille dichter als sonst, durchzogen vom entfernten Summen einer Lampe, das wie eine Erinnerung durch die frostige Luft schwebt. Ein kaum wahrnehmbarer Luftzug streift ihre Wange - zögernd, als wollte er etwas sagen und schweigt doch. Der Flur dehnt sich aus, zieht sich in die Länge, das blasse Licht tastet über abgenutzte Stufen und wirft fahle Schatten an die Wände, die sich wie ein Schleier um sie legen. Sie schließt die Tür hinter sich, und das Echo des Gesprächs drängt sich wie ein Schatten durch den Spalt, der kaum noch Wärme kennt. Zwischen den grauen Fliesen sammelt sich jene Leere, die das letzte Zögern zurücklässt, und ein kaum spürbarer Druck wächst im Brustraum, schwer und lautlos. Die Luft schmeckt nach gestrigen Worten - nach den unausgesprochenen Fragen, die im Raum liegen wie Brocken Eis.
Sirius bleibt zurück, verloren in einer Wohnung, deren vertraute Geräusche sich auflösen wie Nebel im Morgengrauen. Das surrende Flüstern des Kühlschranks ist jetzt das einzige Widerlager, ein schwaches Pulsieren, das ihn an das erinnert, was noch war. In seinem Blick taucht das Bild von Sofia auf - die Art, wie sie bei ihren letzten Worten die Hand auf seine gelegt und für einen Moment innegehalten hatte. Er glaubt, den Abdruck ihrer Finger auf seiner Haut zu spüren, ein geisterhaftes Nachbeben ihrer Nähe. Die Schatten im Raum verdichten sich, als höre er im leisen Ticken der Uhr noch das Echo jener Bitte um Zeit, die zwischen ihnen stand wie ein feiner Riss im Glas: transparent, fast unsichtbar, doch unüberwindbar. Während er in die Stille lauscht, spürt er, wie jeder Ton zu einer Erinnerung wird - an die Wärme, die eben erst mit ihr gegangen ist.
Sonntagabend
Die Sonne steht schon tief, der Himmel leuchtet in warmem Orange, während ein sanftes Abendlicht durch die weit geöffneten Fenster fällt. Der laue Wind trägt nicht nur den frischen Duft von gemähtem Gras und Grillkohle durch Svens Bungalow, sondern auch eine leichte Süße von blühenden Rosen im Garten. Von draußen dringen leise Geräusche herein - das Knistern der Grillkohle mischt sich mit dem entfernten Zwitschern der Vögel, und hin und wieder ist das Klirren von Gläsern zu hören.
Sirius ist offiziell nicht da - also hat Sofia Sven gefragt, ob sie nicht gemeinsam bei ihm grillen wollen. Stimmen hallen von der Terrasse herein, gedämpft und doch voller Leben. Sven, der am Grill steht, ruft: "Ach, Markus, weißt du noch damals? Das war ein rechter Gaudi, wie wir die Kröten unter Frau Schmitz' Bettdecke versteckt haben?" Er schmunzelt breit, hebt die Augenbrauen und seine Stimme verrät einen Hauch von bayerischem Dialekt.
Markus, grinst und wirft Sven einen kurzen Seitenblick zu. Während er an seinem Glas nippt, bevor sein Blick in die Ferne schweift, als würde er die Szene noch einmal durchleben. "Und ob ich das noch weiß... Mann, hat die gekreischt! Ich hätte zu gern gesehen, wie sie unter die Decke gekrochen ist und plötzlich was Glitschiges am Bein gespürt hat." Ein kurzes Klopfen auf Svens Schulter begleitet seine Worte.
Svens Lachen ist ansteckend; er stützt sich kurz auf den Grill, während er sich vor Lachen nach vorne beugt. "I glaub, die ist gleich bis an die Decke gesprungen, wie die losgelegt hat!" Seine Worte verschmelzen mit dem leisen Knistern der Kohle und dem fröhlichen Stimmengewirr. Mit einem breiten Grinsen wirft er Markus einen Blick zu, voller kindlicher Verbundenheit und alter Freunde.
In der Tür zum Garten bleibt Sofia stehen, beobachtet die Szene, während sie die Hände gedankenverloren ineinander verschränkt. Ihr Blick bleibt kurz an Markus haften, dessen entspannte Körperhaltung ihr auffällt - doch sie bemerkt auch, wie er zwischendurch nervös an seinem Glas dreht. Ein leises Seufzen entweicht ihr; für einen Moment erinnert sie sich an einen Sommer ihrer eigenen Kindheit, als sie selbst einmal mutig Streiche gespielt hat. So unbeschwert hat sie Sven lange nicht mehr lachen sehen. Markus tut ihm wirklich gut.
"Mama, komm zu uns!" ruft Sven und winkt ihr mit einer Hand, sein Gesicht offen und fröhlich. Für einen Moment blitzt Stolz in Sofias Augen auf, als sie seinem Ruf folgt, während sie ein warmes Lächeln auf den Lippen trägt.
"Ich bin mir nicht sicher, ob das eine gute Idee ist, mein Sohn. Nachher höre ich noch Geschichten, die ich als Mutter besser nicht hören sollte", antwortet Sofia lachend. Sie schiebt sich spielerisch die Haare hinters Ohr und schenkt Markus einen verschmitzten Blick. Für einen Moment hält sie den Blickkontakt; in ihren Augen schimmert ein Hauch von Neugier und leiser Sorge, ob zwischen ihnen ein unausgesprochener Funke aufflackert. Markus erwidert Sofias Blick mit einem breiten Grinsen und hebt kurz sein Glas, als wolle er ihren Humor wertschätzen.
"Keine Sorge, Sofia - die kommen erst nach Einbruch der Dunkelheit", versichert ihr Markus anstelle von Sven und schenkt ihr dabei ein aufmunterndes Zwinkern. Sofia zuckt unwillkürlich mit den Schultern, ihre Finger verkrampfen sich leicht ineinander, während sie mit einem flüchtigen, nervösen Blick zur Seite schaut. Ein Hauch Anspannung huscht über ihr Gesicht, als ob sie sich fragt, was die Nacht bringen mag.
"So, so ... du meinst also, wenn die alte Schachtel schon im Bett liegt?" kontert sie frech, zieht eine Augenbraue spöttisch in die Höhe und verschränkt die Arme vor der Brust, während sie kurz auf den Zehenspitzen wippt. Das warme Licht der Stehlampe taucht das Wohnzimmer in eine gemütliche Stimmung, und der Duft von Holzkohle liegt in der Luft
"Alte Schachtel? Ich bin zutiefst verletzt, Sofia!" ruft Markus gespielt entrüstet, legt sich dramatisch eine Hand aufs Herz und zieht dabei seine Lippen zu einem übertriebenen Schmollmund. Sven kann sich ein Grinsen nicht verkneifen, tippt mit dem Grillbesteck gegen die Tischkante und ruft verschmitzt dazwischen:
"Eben, Mama - du bist noch absolut jung und ..." Während er spricht, spürt er, wie ihm das Herz einen Moment schneller schlägt; der süßliche Duft von gebackenen Äpfeln und Kohle liegt in der Luft. Sofia kommt ein wenig näher, die Schritte federnd wie im Tanz, ihr herausforderndes Lächeln blitzt im Lampenschein auf. Sie lehnt sich ein Stück vor, ihre Hände auf der Rückenlehne eines Stuhls abgestützt, und fragt mit einem schelmischen Funkeln in den Augen - sie genießt es, ihn ein wenig zu necken: "Und was, mein Sohn? Was bin ich noch?"
Für einen Moment wirkt Sven verlegen, kratzt sich am Kopf und murmelt, während er sich hastig wieder dem Grill zuwendet. In seinem Inneren hofft er, dass niemand seine Unsicherheit bemerkt. Die Situation ist ihm sichtlich unangenehm, doch er gibt sich Mühe, sich nichts anmerken zu lassen. "Etwas, das ein gut erzogener Sohn nicht sagt."
Sofia atmet einmal tief durch, streicht sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und tritt einen kleinen Schritt näher zu Markus. Ihr Blick verharrt fest auf seinen Augen, ein leichtes Zucken ihrer Mundwinkel zeigt ihre innere Anspannung. Für einen Moment scheint die Luft zwischen ihnen zu knistern, als sie ihn direkt fragt - überzeugt davon, dass er diese Frage nicht mit Worten beantworten würde, wenn sie gerade allein wären: "Weißt du vielleicht, was mein Sohn damit gemeint hat, Markus?"
Sofia muss an das Gespräch im Restaurant denken, als Markus sie eine M.I.L.F. genannt hatte. Ein warmes Prickeln breitet sich in ihrem Bauch aus, während ihre Gedanken immer wieder zu Markus' Blick zurückkehren. Ihr Herz schlägt schneller, und sie bemerkt, wie ihre Finger unruhig an der Tischkante trommeln. Unsicherheit und Aufregung wirbeln in ihr durcheinander. Für einen Moment hält sie den Atem an, ertappt sich bei dem Wunsch, einfach in seine Gedanken blicken zu können.
Markus hebt überrascht die Augenbrauen, sein Lächeln wird einen Moment lang verlegen, und er weicht Sofias Blick kurz aus, bevor er sich räuspert und antwortet.
Markus hält in seiner Bewegung inne, das Grillbesteck kurz in der Luft. Seine Augen begegnen erst Sofias, dann wandert sein Blick verlegen zur Seite, als wolle er die Worte abwägen. Ein flüchtiges, unsicheres Lächeln huscht über sein Gesicht, und seine Finger spielen am Rand seines Glases. Die Spannung zwischen ihnen ist fast greifbar - eine stumme Kommunikation, in der mehr ausgetauscht wird, als Worte fassen könnten.
Schweigend begegnet Markus ihrem Blick, seine Hand ruht wie zufällig nahe an ihrer. Schließlich antwortet er mit leiser Stimme:
"Wenn er nicht meinte, dass du eine immer noch wunderschöne Frau bist - was übrigens auch ein Sohn sehen und sagen darf - dann weiß ich auch nicht, was er gemeint haben könnte."
Sofias Herz schlägt schneller, während Erinnerungen an den letzten Spieleabend in ihr aufsteigen - jener Moment, als Markus' Blick sie schon einmal so offen und aufmerksam getroffen hatte. Ein warmes Prickeln breitet sich in ihr aus, begleitet von einer Unsicherheit, ob sie sich ihrer Gefühle wirklich sicher sein darf. Sie spürt, wie ihre Finger leicht zittern und ein leises Lächeln ihre Lippen umspielt. Für einen winzigen Augenblick scheint die Welt um die beiden zu verschwimmen, als würde alles andere in den Hintergrund treten. Sie erwidert seinen Blick und fühlt sich zugleich verletzlich und voller Hoffnung.
"Hey, wollt ihr euch etwa schon wieder gegen mich verbünden? Das ist ja mittlerweile euer Lieblingsspiel!", ruft Sven mit einem schiefen Grinsen und hebt beschwichtigend die Hände - ein Versuch, das Thema mit seiner typischen Ironie von sich wegzulenken, während ein leichtes Zucken an seinem Ohrläppchen verrät, dass er doch etwas nervös ist.
Sofia lässt sich davon nicht beirren. Mit einem schelmischen Funkeln in den Augen stellt sie sich demonstrativ an Markus' Seite, greift nach seiner Hand - ihre Finger umschließen seine für einen Moment fester, als es nötig wäre, und sie spürt ein aufregendes Kribbeln bis in die Fingerspitzen. Sie genießt dieses kleine Spiel und wirft Sven ein freches Lächeln zu, bei dem ihre linke Augenbraue herausfordernd nach oben schnellt. "Wir sind halt ein unschlagbares Team, mein Lieber", sagt sie in dem Tonfall, den sie immer aufsetzt, wenn sie ihn ein bisschen necken will.
Als Sven den Blick von ihrer Hand zu Markus wandern lässt, räuspert er sich kurz und versucht mit einem halbgespielten Seufzen, sich nichts anmerken zu lassen - doch in seinen Augen blitzt ein Funken Unsicherheit auf, während seine Finger nervös das Grillbesteck umklammern.
M.I.L.F. - er hatte Mama eine M.I.L.F. genannt, schießt es ihm durch den Kopf. Ein flaues Gefühl breitet sich in seinem Magen aus, während sein Blick unwillkürlich zu Markus und dann zu seiner Mutter wandert. Für einen Moment bleibt sein Blick an Sofias Hand hängen, die eben noch wie zufällig neben Markus' lag.
Sven räuspert sich leise und fährt sich nervös durch die Haare, bevor er den Gedanken entschlossen beiseiteschiebt. Nein, nicht Markus. Und vor allem nicht Mama.
Er beobachtet, wie sie beide einen winzigen Schritt voneinander zurücktreten, fast so, als bräuchten sie einen Moment Abstand, um ihre Fassung wiederzufinden. Sofias Blick schweift flüchtig zu Markus, bevor sie ihre Augen rasch abwendet und mit den Fingern an ihrem leeren Glas entlangfährt.
"Tz, gegen euch zwei komme ich auch noch alleine klar", meint Sven mit gespielter Lässigkeit und schenkt den beiden ein leicht schiefes Grinsen, während sein Fuß unruhig am Boden scharrt. Er wirft Markus einen herausfordernden Blick zu, doch in seinen Augen blitzt für einen Moment Unsicherheit auf.
Markus nickt ihm zu, schmunzelt und macht sich auf den Weg in den Bungalow, um Bier zu holen. Während er kurz verschwindet, bemerkt Sofia: "Hm, mein Glas ist auch leer." Ihre Stimme klingt einen Hauch zu unbeteiligt, ihre Finger spielen gedankenverloren am Glasrand. Sie wirft Sven einen kurzen, schelmischen Seitenblick zu, der ihm signalisiert, dass auch sie sich für einen Moment zurückziehen wird.
Am Kühlschrank kreuzen sich ihre Wege erneut. Für einen Moment scheint die Luft zwischen ihnen zu vibrieren, als Sofia spürt, wie ihr Herz einen Moment schneller schlägt. Sie räuspert sich leise, versucht, ihre Aufregung hinter einem lockeren Lächeln zu verbergen, und stellt dennoch fest, dass ihre Finger unruhig an ihrem Glasrand spielen.
"Alles gut bei dir, Markus?", fragt sie, bemüht, ihre Stimme ruhig klingen zu lassen, doch ein verräterischer Unterton von Unsicherheit schwingt mit.
Markus blickt sie kurz an, sein Blick streift beinahe verlegen zu Sven hinaus. "Ja... alles gut. Und... es war schön, deine Hand zu spüren, auch wenn's nur kurz war." Für einen winzigen Moment wirkt er unsicher, als wüsste er nicht, ob er zu viel gesagt hat.
Sofia hält für einen Atemzug inne, spürt ein feines Prickeln im Nacken. "Ja... das habe ich auch gespürt. Auch wenn es vielleicht besser gewesen wäre, wenn es nicht passiert wäre", murmelt sie und gießt sich hastig ihren Lieblingsweißwein ein, als müsste diese Geste ihr helfen, die Kontrolle wiederzugewinnen.
Sie merkt, wie ihre Hände zittern, als sie die Flasche abstellt. Markus wendet sich ab, wirft noch einmal einen verstohlenen Blick zu ihr, dann beugt er sich zögerlich vor. Mit einer fast kindlichen Unsicherheit haucht er ihr einen sanften Kuss auf die Wange - so flüchtig, dass Sofia sich fragt, ob sie ihn sich eingebildet hat.
Ein feiner Schauer läuft ihr über den Rücken, ihr Herz setzt einen Schlag aus. Gott, warum bringt er mich so durcheinander? Woher nimmt er dieses Selbstvertrauen? Und wie schafft er es, dass ich mich gleichzeitig gesehen und völlig aus dem Gleichgewicht gebracht fühle?
"Danke... nochmals, für alles", sagt Markus leise und nimmt die beiden Bierflaschen, bevor er sich langsam zurück auf die Terrasse begibt. Für einen Moment bleibt Sofia allein in der Küche zurück. Sie spürt den kühlen Glasrand an ihren Lippen, während ihr Blick ins Leere schweift und ihre Gedanken wirbeln. Ihre Wangen glühen, irgendwo zwischen Scham, Freude und Unsicherheit.
"Mama, komm - das Essen ist fertig!", ruft Svens Stimme, weich und vom Wind herein getragen. Sofia zuckt zusammen, blinzelt, und schiebt ihre wirren Gedanken so gut es geht beiseite. Sie zwingt sich zu einem Lächeln, stellt das Glas ab und atmet einmal tief durch, bevor sie zu den beiden hinausgeht.
Der restliche Abend verläuft in ausgelassener Stimmung. Gemeinsam lachen sie über alte Geschichten, das Essen schmeckt köstlich, und in der lauen, warmen Nacht fühlt sich alles für einen Moment leicht und unbeschwert an. Doch immer wieder streifen Sofias Gedanken zurück an den Kühlschrank - zu jenem Kuss, zu ihrem aufgewühlten Herzen und der Frage, was sie tatsächlich für Markus empfindet.
Die Nacht breitet sich wie ein samtener Schleier über den Bungalow aus. Noch hängt der Duft von Rosmarin und leicht verbranntem Holz in der Luft, durchzogen vom süßlichen Nachklang gegrillter Paprika und Fleisch. Ein milder Wind streicht über die Terrasse, wirbelt das feine Zirpen der Grillen herbei, und irgendwo klirrt leise Geschirr - fern und doch vertraut, wie das Echo eines anderen Lebens.
Sofia steht im Türrahmen, das Glas in der Hand, der kühle Weißwein schmiegt sich wie eine frische Spur auf ihre Lippen. Sie schwenkt ihn gedankenverloren, beobachtet, wie ein Tropfen am Rand entlangläuft - durchsichtig und zittrig. Die Restwärme des Tages sitzt noch auf ihrer Haut, das Kleid haftet sacht an den Schultern, als hätte die Sonne einen Fingerabdruck hinterlassen.
Drinnen klingt ein leises Lachen auf. Markus' Stimme klingt weich, etwas dunkler als sonst, als erzähle er ein Geheimnis, das nur für Sven bestimmt ist. Das Lachen, so unaufdringlich und warm, breitet sich aus, wie ein leiser Funke im Dämmerlicht. Für einen Moment lehnt sich Sven zu ihm, die Bewegungen beiläufig und doch voller Vertrautheit; ihre Schultern berühren sich kaum merklich. Sofia hebt das Glas und nippt, der Pfirsich im Wein mischt sich mit einem Hauch bittersüßer Erwartung.
Sofia wiegt das Glas in der Hand, fängt das Licht einer Gartenlaterne auf, das sich in winzigen, zitternden Reflexen spiegelt. Ihre Finger kreisen sacht am Stiel, als ließe sich damit Ordnung ins innere Durcheinander bringen. Sie stellt fest, wie ihr Atem einen Moment lang stockt, als Markus einen Blick zur Tür wirft - ein kurzes, unausgesprochenes Fragen in seinem Gesicht. Er lächelt, ein kleiner Schatten zieht dabei durch seine Miene.
Sie lehnt sich mit der Schulter an den kühlen Türrahmen, lässt die Szenerie auf sich wirken. Als Sven aufsteht, um Salz zu holen, streift Markus' Blick erneut zu ihr, bleibt einen Herzschlag zu lang haften. Sofia lächelt kaum merklich, nimmt einen tiefen Atemzug, und in diesem Augenblick scheint die Nacht selbst den Atem anzuhalten.
Montagabend
Der Tag war stressig. Das Hotel kämpft immer noch mit den Nachwirkungen der Falschbuchungen von vor einer Woche. Auch wenn sich die Lage langsam beruhigt, taucht immer wieder etwas Neues auf. Zwischendurch hatte sich Sofia gewünscht, Sirius wäre offiziell zurückgekehrt und hätte ihr wenigstens einen Teil der Arbeit abgenommen. Doch er hatte sich entschieden, den Tag noch blau zu machen - zu genießen, bevor er wieder auftauchen wollte.
Jetzt, am Abend, schlendert Sofia barfuß am Palmenstrand entlang. Die Wellen schwappen sanft an den Rand, umspielen immer wieder ihre Füße. Der Wind streicht durch ihr Haar, trägt die salzige Meeresbrise mit sich. Der Sand ist warm, aber nicht heiß, und die Luft riecht nach Algen, Salz und einem Hauch Sonnenöl, das irgendwo noch in der Luft hängt. Mit jedem Schritt wird ihr Kopf ruhiger. Die Gedanken beginnen sich zu ordnen - nicht klar, aber fließend.
Während sie ziellos weitergeht, überkommt Sofia eine Welle von Erinnerungen. Sie erinnert sich daran, wie sie Markus zum ersten Mal gesehen hatte. Damals stand er in der Lobby und sagte, dass Sven ihn eingeladen habe. Und dann - dieser Begrüßungstanz, den Markus und Sven im Heim entwickelt hatten, ein alberner, liebevoller Code. Sven war so fröhlich gewesen. So offen. So lebendig. Der Gedanke daran lässt ein leises Bedauern in ihr aufsteigen.
"Nur noch eine Woche. Dann muss Markus sich entscheiden - Ausbildung oder... oder was?", denkt sie und spürt, wie ihr Herz schwer wird.
Sie wird zurückgeworfen in die Erinnerung an den Moment als sie die beiden überraschen wollte und stattdessen selbst überrascht wurde. Markus hatte sie eine M.I.L.F. genannt. Sie fragt sich: Hätte ich mich ihm auch ohne diese Bezeichnung geöffnet?
Ihr Blick gleitet aufs Meer hinaus. In der Ferne ziehen Containerschiffe vorbei, weiter vorne zwei kleine Yachten. Das Wasser leuchtet hell, fast grell im Schein der tiefstehenden Sonne. Ein Windhauch streicht über ihren Hals, kühlt ihn kurz, lässt ihre offenen Haare tanzen.
Ihr Geist schweift ab zu einem weiteren Moment: Dem Spieleabend. Harmlos hatte alles begonnen - und doch war da plötzlich ein Spiel zwischen ihr und Markus. Ihre Blicke hatten Bände gesprochen. Und später, in der Küche... Sie fragt sich: Hätte ich seinen Wunsch erfüllt, wenn ich nichts von dem Gespräch gewusst hätte?
Der Kuss, die Nacht - sie erscheinen ihr nun fast unvermeidlich. Doch sie bleibt unsicher: Wäre es auch dazu gekommen, wenn ich ihn nicht geküsst hätte?
Sofia grübelt: Habe ich Markus zuliebe, oder Svens Freundschaft zuliebe, nicht deutlich genug gezeigt, dass ich die Frau von Sirius bin? Hat er unsere Gastfreundschaft überstrapaziert? Damals, als Markus seinen Fuß zwischen ihre Beine geschoben hatte - sie hatte es zugelassen. Zugelassen, dass ihr Spiel eine neue Ebene erreichte. Über den Tisch hinweg. Durch das Tischtuch verdeckt.
Ein Gefühl der Zerrissenheit macht sich in ihr breit. Sie wünscht sich eine Antwort - eine Richtung, klar und eindeutig. Aber sie bleibt aus. Die Unsicherheit in ihr pocht wie eine zweite Schicht unter der Haut.
Ihr Gedankengang springt zu Sirius. Als er sie zur Rede gestellt hatte: Wollte wissen, wann und wo sie mit Markus geschlafen hatte. Sein Blick war köstlich, als sie ihm gestand, dass es nicht real war. Dass es nur ein Traum gewesen war. Doch von da an war Sirius nicht mehr derselbe.
Sie erinnert sich, wie Sirius ihr diesen seltsamen Vorschlag machte - dass sie Markus auf eine gemeinsame Nacht vorbereiten sollte, in der Sirius selbst nur zusehen würde, ganz so, wie er es aus einschlägigen Filmen kannte. In dem Moment hatte sie nicht gewusst, ob sie lachen oder sich schämen sollte. War es Neugier, die Sirius antrieb? Der Wunsch nach einem neuen Reiz in ihrer Beziehung, nach Grenzen, die sie gemeinsam sprengen könnten? Vielleicht auch Unsicherheit, die ihn dazu brachte, sich auf diese Weise ihrer Nähe zu versichern. Sofia hatte gemischte Gefühle: Da war Faszination, die Idee, begehrenswert zu sein, und gleichzeitig ein Unbehagen - konnte sie sich wirklich auf so ein Spiel einlassen? Oder war es nur der Versuch, Sirius' Wünsche zu erfüllen, ohne dabei ihre eigenen zu verlieren? Während sie an diese Situation denkt, spürt sie, wie sie zwischen Verwirrung, Neugier und leiser Angst schwankt.
Sofias Gedanken gleiten weiter, während ihre Schritte sie langsam am Wasser entlangführen. Markus war nicht nur charmant, sondern auch einfühlsam - ganz anders als Sirius, dessen Dominanz in so vielen Situationen spürbar gewesen war. Sie erinnert sich an einen Abend, als Sirius nach Hause kam, sie wortlos ins Schlafzimmer zog und ohne große Worte bestimmte, was geschehen würde. Ein leises Unbehagen hatte sie damals überkommen. Natürlich hatte Sirius ihr Wünsche zugebilligt, aber es war immer klar gewesen, wer den Takt vorgab.
Markus hingegen war anders. Er fühlte sie, nahm ihre Stimmung auf, war aufmerksam. Sofia denkt an den Moment zurück, als sie nach einem langen, lachenden Abend nebeneinander im Halbdunkel lagen. Markus hatte sie sanft berührt, sie gefragt, ob ihr das angenehm sei, und jedes ihrer Signale respektiert. Dieses Nachfragen, diese leise Rücksicht - das hatte sie an ihm fasziniert.
Markus war anders. Er spürte sie wirklich, als würde er jede ihrer Regungen aufnehmen und verstehen.
"Wie kann jemand in seinem Alter so viel Selbstvertrauen haben? So viel Selbstverständlichkeit? Es ist, als hätte er erfahrene Frauen wie mich längst durchschaut - als wäre ich ein offenes Buch für ihn, obwohl ich mich selbst manchmal kaum verstehe. Ich erinnere mich an die Gespräche mit Freundinnen, in denen wir uns darüber lustig machten, wie Männer oft unsicher werden, sobald sie merken, dass wir mehr erlebt haben. Bei Markus war es anders. Er begegnete mir nicht mit Zurückhaltung oder Unsicherheit, sondern mit einer ruhigen Souveränität, die mich gleichermaßen faszinierte und verunsicherte.
"Oh ja, er hat mich bespielt. Wusste genau, wann er welche Taste drücken musste. Und er hat gefragt. Hat gefragt, ob ich einverstanden bin. Im ersten Moment hat mich seine Frage überrascht, fast aus dem Moment herausgeholt. Doch dann spürte ich, wie sich in mir eine sanfte Wärme ausbreitete - dieses Gefühl, wirklich gesehen zu werden. Mein Ja kam nicht nur aus dem Wunsch nach Nähe, sondern auch aus dem Vertrauen, das seine Rücksicht in mir geweckt hat. Es war, als würde mein Einverständnis das Band zwischen uns fester knüpfen und mir die Sicherheit geben, mich fallen zu lassen."
In diesem Moment wird ihr endgültig bewusst, weshalb sie Markus erlaubt hatte, sie Anal nehmen zu dürfen Es war nicht nur seine Frage, sein Abwarten auf ihr Einverständnis - es war die Art, wie er sie ansah, als wäre sie in diesem Augenblick die Einzige, die zählte. Seine Rücksicht, das stille Wahrnehmen ihrer Grenzen, gab ihr ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, das sie bei Sirius oft vermisst hatte. Sie erinnert sich daran, wie Markus immer fragte: "Darf ich deinen Schokoladeneingang benutzen?" - ein einfacher Satz, der jedoch eine neue Welt zwischen ihnen eröffnete.
Im Gegensatz dazu stand Sirius. Er hatte sich genommen, was er begehrte, als wäre es sein gutes Recht. Einmal, als sie nach einem langen Arbeitstag völlig erschöpft war, hatte er kaum gefragt, sondern sie einfach zu sich gezogen - bestimmt, fast fordernd. Damals hatte sie ihm eine Grenze gezogen, vielleicht auch aus Protest, aus dem Wunsch heraus, nicht nur Objekt seiner Lust zu sein. Immer wieder spürt sie diese innere Zerrissenheit: Einerseits die Sehnsucht nach dem Gefühl, begehrt zu sein, andererseits das Bedürfnis, als Mensch gesehen und respektiert zu werden.
Sie fragt sich, ob sie Sirius je wirklich erklärt hat, wie sehr ihr dieses "Fragen" bedeutet. Wie sehr es ihr half, sich zu öffnen, sich fallen zu lassen - etwas, das bei ihm immer mit einer leisen Unsicherheit verbunden war. Vielleicht war es genau dieser Unterschied, der sie innerlich zerriss: Zwischen dem aufregenden, dominanten Sirius, dessen Nähe oft überwältigend, manchmal aber auch belastend war, und dem einfühlsamen Markus, der ihr Raum ließ, sie beobachtete - und bei dem sie sich zum ersten Mal wirklich gesehen fühlte.
Der Gedanke daran lässt sie lächeln, aber auch innehalten. Sie weiß, dass sie zwischen diesen beiden Männern nicht nur wählen muss, sondern auch zwischen zwei Seiten ihrer eigenen Sehnsucht: Kontrolle und Hingabe, Stärke und Verletzlichkeit. Vielleicht ist sie selbst der Ort, an dem diese Gegensätze aufeinandertreffen - und vielleicht liegt darin am Ende auch ihre Freiheit.
Mittlerweile hat sie den Bereich des Strandes verlassen, der zur Hotelanlage gehört. Während sie langsam den Rückweg antritt, taucht die Sonne wie ein glühender Ball langsam ins Meer und färbt den Himmel in sanftes Orange. Das Rauschen der Wellen klingt wie ein ferner Herzschlag in Sofias Ohren - vertraut und doch voller Sehnsucht.
Ihr Blick schweift über die weitläufige Rasenanlage, die in ein sanftes Licht getaucht ist. Die Blumenbeete leuchten in regelmäßigen Abständen, als wollten sie die letzten Sonnenstrahlen einsammeln. Zur Rechten liegen die etwas abseits gelegenen Bungalows der Bediensteten, zur Linken die der Gäste. Als sie an Markus' Bungalow vorbeigeht, spürt sie ein leises Ziehen in der Brust. Die Gedanken an Markus vermischen sich mit dem salzigen Duft der Luft und dem Gefühl, dass der Tag noch nicht ganz vergangen ist.
Langsam geht Sofia zu ihrer Wohnung, zieht sich nicht einmal um, sondern legt sich direkt ins Bett. Die Stille des Zimmers umhüllt sie wie ein weiches Tuch, das Meer rauscht noch in ihren Ohren, und Markus bleibt in ihren Gedanken, als würde er sie sanft durch den Schlaf begleiten.
Dienstagmittag
Die Sonne steht hoch, ihr Licht tanzt wie Goldsplitter auf dem warmen Stein der Gassen. Jeder Schritt scheint die Luft zum Flirren zu bringen, alles duftet nach reifen Feigen, gegrilltem Fisch und nach dem salzigen Atem des nahen Meeres. Sofias Sinne sind wach, aber ihr Herz ist rastlos. Sie bewegt sich langsam, fast als wolle sie den Moment ausdehnen - oder ihm entfliehen. Eigentlich will sie nur Obst holen, so sagt sie sich. Aber tief in ihr weiß sie, dass sie längst mehr sucht als süße Früchte.
Vor zwei Tagen hatte sie Markus beobachtet, wie er mit Sven lachte - diese Leichtigkeit, diese Wärme, die von ihm ausging. Sie erinnert sich an das Gefühl von Neid und Sehnsucht, als hätte sie zum ersten Mal erkannt, wie sehr ihr selbst diese Nähe gefehlt hatte.
Dann, plötzlich, sieht sie ihn. Markus lehnt an einem kleinen Stand, die Hände in den Taschen, sein Hemd lässig aufgeknöpft. In seinem Gesicht liegt dieses offene, unaufgeregte Lächeln, das sie schon beim ersten Treffen irritiert und zugleich angezogen hat. Für einen Moment bleibt Sofia stehen, so abrupt, dass ihr Herz einen Takt aussetzt.
Er dreht sich um und lächelt - nicht überrascht, nicht verlegen, sondern wie jemand, der sie schon den ganzen Tag erwartet hat.
"Sofia", sagt er, seine Stimme rau und freundlich zugleich, das Salz der Luft darin hörbar. "Du rettest mich. Ich war mir gerade nicht sicher, ob man die schwarzen Oliven essen kann - oder ob sie nur hübsch aussehen sollen."
Sie muss lachen, weil sie zu überrascht ist, um sich zu verstellen.
Das Lachen bricht aus ihr heraus - ehrlich und unkontrolliert, eine spontane Reaktion auf den Moment. Ähnlich wie jemand, der zurückweicht, zu erschrocken, um ein Wort zu sagen, kann auch Sofias Lachen nicht zurückgehalten werden: Es ist ein Ausdruck ihrer Echtheit und macht ihre Reaktion für den Leser greifbar.
"Nur wenn du sie nicht mit Seife verwechselst", antwortet sie - und erschrickt beinahe über die Leichtigkeit in ihrer Stimme. In diesem Moment bemerkt Markus, wie Sofias Augen aufleuchten, während ein leiser Wind den warmen Duft von Zitronenblättern und gegrilltem Fisch zu ihnen trägt. Er spürt einen feinen Salzfilm auf seiner Haut, die Sonne prickelt noch nach, und für einen Wimpernschlag ist er sich nicht sicher, ob ihr Lächeln ihm gilt oder einfach dem unbeschwerten Augenblick. Er lacht auf, ein raues, ehrliches Lachen, in dem die Erleichterung mitschwingt, dass sie seinen Scherz aufgenommen hat.
"Na, das erklärt meinen letzten Besuch beim Zahnarzt", erwidert Markus mit einem schiefen Grinsen, die Stimme ein wenig tiefer - fast so, als wolle er prüfen, ob sie noch mit ihm spielt. Seine Sonnenbrille verrutscht, bleibt halb im Haar hängen, während er angestrengt versucht, dem Händler auf holprigem Griechisch eine Tüte Oliven abzutrotzen. Markus merkt, wie seine Gesten größer werden, als müsse er Unsicherheit mit Übermut überspielen. Ein leises Summen von Stimmen, das entfernte Kreischen einer Möwe, das Klirren von Gläsern in einer Taverne - all das legt sich wie ein Klangteppich über die Szene, und für einen Moment hat er das Gefühl, angekommen zu sein. Gleichzeitig bemerkt er Sofias Präsenz neben sich - wie ein leiser Strom, der sich zwischen ihren Körpern auflädt, jedes zufällige Streifen ihrer Arme ein Stromstoß, der sein Herz einen Takt schneller schlagen lässt.
Sofia nimmt wahr, wie Markus' Hände leicht zittern - kaum sichtbar, doch spürbar für jemanden, der genau hinsieht. Sie spürt die Wärme, die von seinem Körper ausgeht, und das Prickeln auf ihrer eigenen Haut, das nicht allein von der Sonne stammt. Sie beobachtet, wie seine Lippen sich bewegen, wie er lächelt, selbst wenn er das richtige Wort nicht findet. Gleichzeitig merkt sie, wie ihre eigenen Zweifel wachsen - wie eine Welle, die sich langsam aufbaut: Was, wenn sie sich in der Spiegelung seiner Leichtigkeit verliert? Während Markus mit dem Händler lacht, fragt sie sich, ob sie je so frei und unbeschwert sein kann. In ihrem Kopf rauschen Gedanken, so unberechenbar wie das Meer, das hinter den Ständen anbrandet. Sofias Faszination für Markus ist durchzogen von Unsicherheit, ein Gefühl, das mit jedem Blick, jeder Bewegung dichter wird. Sie hält kurz den Atem an, als ob sie prüfen müsste, ob sie nicht träumt.
In diesem Moment, während die Nachmittagssonne kleine Lichtflecken auf den warmen Stein wirft und die Stimmen des Marktes in der Luft vibrieren, spürt Sofia, dass ihre Fassade bröckelt. Die Intensität ihrer Wahrnehmung schlägt in Nervosität um - und zugleich in eine seltsame Hoffnung. Sie weiß nicht, ob sie bereit ist, sich dem hinzugeben, doch sie will den Moment nicht verlieren. Zwischen Zitronenduft, Markus' leiser Unsicherheit und ihrer eigenen Sehnsucht entsteht etwas, das sie nicht benennen kann - und das sie doch mit jedem Herzschlag stärker spürt.
Während sie gemeinsam weiter einkaufen, ertappt sich Sofia dabei, wie sie immer wieder unbewusst Markus' Nähe sucht, ihre Schulter manchmal fast die seine berührt. Ihre Finger streifen über das raue Holz eines Marktstandes, und für einen Moment spürt sie, dass ihre Hände leicht zittern, als sie nach dem Handy in ihrer Tasche greift. Es ist ein verräterisches Zeichen der Aufregung, das sie selbst überrascht.
Sie fühlt sich von Markus gesehen - nicht als Projekt, sondern als jemand, dessen Unsicherheiten und Widersprüche dazugehören dürfen. Seine kleinen Bemerkungen, die schiefen Witze, die er macht, wenn ihm ein neues Wort nicht über die Lippen kommt, bringen sie zum Lächeln und lassen ihr Herz unerwartet weit werden.
Und doch spürt sie, wie die Angst in ihr wächst: Wie nah sie ihm eigentlich schon ist, ohne es geplant zu haben. Zu oft hatte sie erlebt, wie Nähe in Enttäuschung umschlug, wie Erwartungen nicht erfüllt wurden - vielleicht war es genau das, was sie jetzt zurückweichen ließ.
Plötzlich durchfährt sie eine Mischung aus Klarheit und Unsicherheit. "Entschuldige mich kurz, Markus. Mir ist gerade eingefallen... ich muss im Hotel noch etwas Dringendes erledigen." Ihre Stimme klingt fester, als sie sich fühlt, während sie eilig ein paar Schritte zurücktritt. Markus runzelt leicht die Stirn und fragt leise: "Ist alles in Ordnung?" Sofias Blick trifft für einen Moment seinen - warm, suchend, gleichzeitig voller Scheu. Sie nickt nur, zwingt sich zu einem Lächeln. "Ja, wirklich."
Doch innerlich rast ihr Puls, ihre Wangen werden heiß. Ist das Flucht? Oder ein letzter Schutz? Sie weiß nur, dass sie jetzt Abstand braucht - weil ihr alles zu viel wird, weil sie spürt, wie ihre Fassade zu bröckeln droht. Als sie sich abwendet, bleibt Markus noch einen Moment stehen; sein Blick ruht an ihr, sanft und voller unausgesprochener Fragen. Sie fühlt ihn noch, als sie schon um die Ecke biegt - wie eine unsichtbare Hand, die sie lockt und hält. Ihre Gedanken wirbeln, Hoffnung und Furcht tanzen durcheinander. Mit jedem Schritt zurück zum Hotel wird ihr klarer, dass sie sich längst entschieden hat - nicht für einen Weg, sondern für ein Gefühl, das sie nicht mehr leugnen kann.
Dienstagabend
Sofia steht im Bad. Das Licht ist gedimmt, ein schwaches Flackern tanzt an der Wand, als würde es mit ihren Gedanken spielen. Die Fliesen unter ihren Füßen sind kühl, fast ein wenig rau, und ein leises Knarren der Tür hinter ihr erinnert sie an die Stille, die den Raum umgibt. Der Spiegel vor ihr zeigt nicht nur ihr Gesicht - sondern das, was sich darin verändert hat. Ihre Augen sind ruhig, aber wach, als ob sie nach einer Antwort suchen. Ihr Mund geschlossen, aber nicht verschlossen. Sie sieht sich lange an, nimmt jedes Detail wahr: die feinen Linien um ihre Augen, den Schatten eines Lächelns, das kurz aufblitzt und wieder verschwindet. Nicht kritisch. Nicht eitel. Einfach nur ehrlich.
"Das bin ich. Die Frau, die sich entschieden hat. Nicht aus Trotz. Nicht aus Lust. Sondern aus Klarheit." Für einen Moment erinnert sie sich daran, wie sie vor Jahren neben Sirius am Fenster stand und ihm vertraute. Damals glaubte sie, dass ihre Liebe genügte.
Auf dem Weg zur Tür kommt sie am Schlafzimmer vorbei. Sie bleibt stehen, der Teppich wispert unter ihren Schritten. Sirius liegt auf seiner Seite, das Gesicht halb im Kissen vergraben, der Atem ruhig. Er schläft. Und doch ist er da - wie ein Schatten, wie ein Echo gemeinsamer Nächte.
Sofia schaut ihn an. Nicht mit Zorn. Mit einer Mischung aus Erkenntnis und verletzter Nähe. Ihre Finger streichen unsicher über die Naht ihres Ärmels, als suche sie Halt in einer vertrauten Bewegung. Der Blick bleibt auf ihm ruhen - offen, aber zugleich vorsichtig, als müsse sie sich erst selbst vergewissern, was sie sagen will.
"Du hast mich dazu gebracht, diesen Schritt zu gehen. Nicht, weil du mich verletzt oder betrogen hast - in eine Richtung, die du selbst gewählt hast. Durch dein Spiel. Durch den Sex, den ich mit ihm haben sollte. Zu deinem Vergnügen. Doch je mehr ich mich darauf eingelassen habe, desto mehr habe ich mich selbst darin verloren."
Die Worte hängen schwer zwischen ihnen, als könnten sie nicht entweichen - dicht wie Nebel, der den Raum durchdringt. Sofia spürt, wie jeder Atemzug sich anders anfühlt, als würde die Luft selbst ihr Herz umschließen, warm und zugleich schneidend kühl. Das Aussprechen der Wahrheit befreit sie und lässt sie zugleich zittern: Ein leises Pochen in ihren Schläfen, ein Ziehen in der Brust, als würde sich alles in ihr gleichzeitig weiten und zusammenziehen.
Ihr Mund schmeckt nach Salz, als hätte sie Tränen geschluckt. Das Licht fällt gedämpft auf ihre Hände, die sich unruhig ineinander verschränken - sie nimmt den feinen Stoff ihres Ärmels wahr, das Kratzen einer Naht auf ihrer Haut. Für einen Moment überlagert das alles die Angst in ihr, bis Klarheit sich langsam Bahn bricht.
Sie atmet flach, bemüht sich, den Blick zu heben. "All das hat dazu beigetragen, dass ich mich in ihn verliebt habe. Nicht plötzlich. Nicht geplant. Sondern Stück für Stück." Ihre Stimme ist kaum mehr als ein Hauch, rau und weich zugleich. "Und jetzt... ist es zu spät, es nicht zu fühlen."
Sie verlässt die Wohnung, schließt die Tür leise. Ihre Schritte sind vorsichtig, fast lautlos. Sie kennt die Anlage gut - weiß, wo die Bewegungsmelder sitzen, wo die Wege am wenigsten beleuchtet sind. Sie nimmt den Pfad entlang der Rasenfläche, vorbei an den Blumenbeeten, deren Duft süß und schwer in der Nacht liegt.
"Ich bin nicht auf dem Weg zu einem Mann. Einem Mann, dem ich nicht gehöre, aber gehören will", denkt sie und spürt, wie diese Sehnsucht in ihr aufsteigt. Warum zieht es mich immer wieder zu ihm, obwohl ich weiß, dass ich ihm nicht gehöre? Was verspreche ich mir von dieser Nacht? Ist es Hoffnung - auf Nähe, auf einen Moment, in dem alles Sinn ergibt? Oder suche ich nur Bestätigung, weil ich selbst nicht weiß, wo ich hingehöre? Ihre Gedanken kreisen, wandern zwischen Erwartung und Zweifel. Was, wenn ich am Ende wieder mit leeren Händen dastehe? Doch sie kann nicht anders, als weiterzugehen.
Ein Licht geht an - sie bleibt stehen, duckt sich leicht hinter eine Palme. Ihr Atem ist ruhig, aber ihre Haut prickelt. Nicht aus Angst. Aus Spannung. Aus Lust auf das, was kommt. Noch immer ist da dieses Ziehen, das sie vorantreibt, das sie trotz aller Unsicherheit nicht loslässt.
Sie geht weiter. Vorbei an den Bungalows der Gäste. Auch an dem von Markus. Sein Licht ist gedimmt, die Vorhänge halb geschlossen. Sie sieht seine Silhouette - er bewegt sich, scheinbar ruhig, als würde er sie erwarten. Und vielleicht tut er das.
Sofia bleibt kurz stehen. Ihre Hand liegt auf dem Türgriff. Ein Hauch kalter Luft zieht über ihre Haut. Für einen Moment ist nur ihr Herzschlag zu hören.
"Wenn ich jetzt klopfe, gibt es kein Zurück. Aber wenn ich es nicht tue... werde ich es mir nie verzeihen." Der Gedanke zieht durch ihren Kopf, während sie spürt, wie Anspannung und Sehnsucht sich in ihrer Brust verflechten. Ihre Finger umklammern den Griff fester, als müsse sie sich an etwas festhalten, das Halt verspricht.
Sie klopft nicht. Sie öffnet. Leise. Entschlossen. Das kühle Metall der Klinke liegt unter ihren Fingern, schneidet sich wie eine Ahnung durch die Haut. Wie eine Diebin, die weiß, dass das, was sie stiehlt, längst ihr gehört. Ihr Herz schlägt schneller, als sie den Raum betritt.
Sofia tritt ein. Ein kühler Hauch von der nicht ganz geschlossenen Balkontür trifft ihre Haut. Ein sanfter Holzgeruch mischt sich mit dem von frischer Wäsche und dem leisen Gluckern des Heizkörpers. Irgendwo knackt ein Dielenbrett, als sie die Tür sanft hinter sich schließt. Alles, was eben noch draußen war - Zweifel, Zögern, vergangene Nächte - bleibt vor der Tür.
Markus steht im Halbdunkel seines Bungalows. Die Vorhänge sind zugezogen, das Licht gedimmt, der Raum voller leiser Schatten. Für einen Moment sagen beide nichts. Ein ausklingender Song läuft noch leise im Hintergrund, fast zu leise, um ihn zu erkennen.
Sofia spürt, wie ihr innerer Konflikt noch einmal aufflackert: Die Unsicherheit, ob sie sich gerade in etwas stürzt, das sie nicht kontrollieren kann. Die Angst, dass sie sich verliert - und gleichzeitig das Bedürfnis, endlich sich selbst zu spüren. Sie erinnert sich an Sirius' Atem im Schlafzimmer, an all die Fragen, die sie nicht loslassen wollten. Doch jetzt ist da nur noch Markus' Blick, die Wärme in der Luft und dieses Prickeln unter ihrer Haut.
Sie geht langsam auf ihn zu. Ihre Schritte sind ruhig, aber in ihrem Inneren toben Gedanken und Gefühle durcheinander. Markus stellt das Glas ab, streckt ihr die Hand entgegen - nicht fordernd, sondern einladend. Sie nimmt sie. Ihre Finger berühren sich, und es ist, als würde in diesem Moment all der Druck der vergangenen Tage einen Ausweg finden.
"Bist du sicher?" Seine Stimme ist kaum mehr als ein Hauch, zart und tastend, als würde er eine Grenze beschwören, die sie beide nicht sehen können.
Sofia lächelt, ihre Augen glänzen im Halbdunkel.
"Ich war noch nie so sicher."
Er zieht sie näher zu sich. Ihre Körper schmiegen sich aneinander, langsam, als hätten sie dies schon tausendmal getan - und doch ist alles neu. Seine Hände ruhen auf ihren Hüften, und als sich ihre Stirnen berühren, vibriert die Luft zwischen ihnen vor unausgesprochenem Verlangen.
Stille, schwer von Bedeutung. Sofia hält den Moment fest, lässt einen Atemzug verstreichen, ehe sie leise sagt:
"Ich habe mich entschieden. Nicht gegen Sirius. Nicht gegen mein altes Leben. Sondern für mich. Für das, was ich fühlen darf. Ich erkenne, dass ich das Recht habe, meine eigenen Gefühle ernst zu nehmen."
"Nimm mich... schlaf mit mir", haucht Sofia, kaum hörbar, doch von unüberhörbarer Entschlossenheit - und Markus versteht sie augenblicklich.
"Dann komm", murmelt er, greift nach ihrer Hand und will sie ins Schlafzimmer führen. Für einen Moment zögert Sofia, ihr Blick huscht zu ihm, ein unsicheres Lächeln auf den Lippen. Sie spürt, wie ihr Herz schneller schlägt - die Erinnerungen an den vergangenen Sonntag tauchen auf, und ein Hauch von Nervosität durchzieht ihre Gestik.
"Nein. Nicht dort", flüstert sie, hält einen Moment lang inne und sieht ihm tief in die Augen. Ihr Blick verrät einen kurzen Kampf zwischen Sehnsucht und Zurückhaltung. Mit einem leichten Kopfnicken deutet sie in eine andere Richtung. In ihrem Kopf schwirren die Gedanken: Wird er verstehen, was sie meint? Traut sie sich, ihre Wünsche offen auszusprechen? "Dort hast du mich am Sonntag kalt abblitzen lassen. Und das war richtig - emotional betrachtet. Aber ich wollte dich genau dort."
Langsam führt sie ihn ins Badezimmer. Der Raum ist warm vom Dampf der letzten Dusche, die Fliesen kühl unter ihren Füßen. Sie hält einen Moment inne, wirft ihm einen vielsagenden Blick zu und streicht eine lose Strähne aus dem Gesicht, bevor sie sich zu ihm dreht. Mit einem fließenden Ruck zieht sie ihr Kleid über den Kopf - es gleitet lautlos zu Boden, wie ein Versprechen, das endlich eingelöst wird. Markus' Blick wandert über ihren Körper - nicht hastig, sondern ehrfürchtig. Für einen Moment hält er den Atem an, ein leises Blinzeln verrät seine innerliche Spannung. Ein Lächeln huscht über Sofias Lippen, sie hebt die Augenbrauen neckisch. Sein Blick ist intensiver als jeder, den Sirius ihr in all den Jahren geschenkt hat. Sie spürt, wie eine leichte Röte ihre Wangen färbt.
"Immer noch nicht sattgesehen... an der alten Schachtel?" neckt sie und zwinkert ihm zu, spielt auf den Grillabend an. Während sie spricht, tippt sie ihm vorsichtig mit dem Finger gegen die Brust, als wolle sie ihn an genau dieses Gespräch erinnern.
"Ich hab dir da schon gesagt, dass du keine alte Schachtel bist", sagt er, tritt näher und schließt sie in seine Arme. Für einen Moment verharrt er, sein Blick wandert suchend über ihr Gesicht, bevor er sie sanft an sich drückt. "Und ich glaube kaum, dass ich mich je sattsehen werde." Seine Stimme ist warm, seine Hand streichelt beruhigend ihren Rücken. Sie lehnt sich einen Augenblick gegen ihn, atmet tief durch, sucht Halt in seiner Nähe.
"Das hört eine M.I.L.F. immer gern. Los, zieh dich aus - ich will unter die Dusche", sagt sie mit einem Funkeln in den Augen, das ihren spielerischen Ernst unterstreicht. Sie sieht die Frage in seinem Blick, sein zögerndes Schmunzeln, als ob er mehr wissen will.
"M.I.L.F.?" fragt Markus, ein leichtes Stirnrunzeln, das schnell von Neugier abgelöst wird.
"Später", haucht sie, ihre Stimme ein samtweicher Schleier, und schreitet zur großzügigen Duschkabine. Mit einem Handgriff lässt sie das Wasser rauschen - ein warmer Regen, der die Welt draußen vergessen lässt. Markus folgt, entledigt sich eilig seiner Kleider, als wolle er die letzte Hülle abwerfen, die ihn von ihr trennt. Sanft schmiegt er sich hinter sie, zieht ihren Rücken an seine Brust, sodass ihre Körper zu einer Einheit verschmelzen.
Sofia spürt die Wärme - nicht nur des Wassers, sondern seiner Haut. Der Duft von frischer Seife und ein Hauch seines Aftershaves vermischen sich mit dem dampfigen Badezimmer, dringen tief in ihre Sinne und lassen sie den Alltag vergessen. Sehnsüchtig lehnt sie ihren Kopf an seine Schulter, während das Wasser mit einem leisen Prasseln über sie beide rinnt. Es gleitet über ihre Brüste, ihren Bauch, sammelt sich zwischen ihren Beinen, bevor es sich über ihre Schenkel verteilt. Das leise Plätschern, sein ruhiger Atem und das sanfte Streichen seiner Hand schaffen eine Atmosphäre voller Geborgenheit und Erwartung. Ein leiser Schauder durchläuft sie, als sie spürt, wie sehr sie sich nach diesem Moment gesehnt hat.
Sie greift nach dem Schwamm und der Seife, spürt das glitschige, angenehm warme Gefühl des Schaums zwischen ihren Fingern. Der zarte Duft von Jasmin mischt sich mit dem Dampf in der Luft, während sie sich langsam zu ihm umdreht. Kurz hält sie inne, betrachtet sein Gesicht - ein erwartungsvolles, etwas verlegenes Lächeln. Sie lächelt zurück, ganz sanft, und sieht ihm tief in die Augen. "Heute bist du dran. Ich wasche dich", sagt sie leise, während ihr Herz schneller schlägt und sie für einen Moment spürt, wie sehr sie sich nach dieser Nähe gesehnt hat. Ihre Fingerspitzen streichen fast unmerklich über seinen Arm, eine kleine, zärtliche Geste, die mehr sagt als Worte. In ihrem Inneren steigt eine Wärme auf, begleitet von der Nervosität, ihm ihre Zuwendung auf diese intime Weise zu zeigen - und doch genießt sie genau das in vollen Zügen.
Noch vor wenigen Tagen waren sie kaum mehr als Fremde, doch jetzt fühlen sich ihre Berührungen selbstverständlich an. Woher er den zweiten Schwamm hat, weiß sie nicht. Aber sie lächelt, tritt einen halben Schritt zurück. Jetzt waschen sie sich gegenseitig. Ihre Hände gleiten über Haut, über Muskeln, über Linien, die sie noch nicht auswendig kennt - aber bald kennen wird.
Sie stacheln sich gegenseitig an, kommen der verbotenen Zone immer näher. Ein Hauch von Jasmin liegt in der feuchten, warmen Luft, vermischt mit dem dumpfen Prasseln des Wassers, das auf Keramik und Haut trifft. Die Geräusche verhallen auf den Fliesen, als ob die Welt draußen verstummt wäre. Es ist Sofia, die zuerst nachgibt. Ihr Blick ist unentschlossen, zwischen Verlangen und Unsicherheit schwankend - dann greift sie nach ihm, um ihn zu waschen. Ihre Hand zögert einen Moment auf seiner Haut, der Schwamm gleitet langsam, fast andächtig, an ihm entlang. Jedes Mal, wenn sie sein Gemächt berührt, durchzuckt ihn ein leiser Schauer; ein prickelndes Gefühl, das sich von seinem Bauch bis in den Nacken zieht. Für einen Moment hält er den Atem an, überrascht von der Intensität der Berührung.
Mit einem schelmischen Lächeln und einem warmen Funkeln in den Augen beugt sie sich näher zu ihm und fragt leise, beinahe flüsternd: "Kaum kannst du es erwarten, mich - deine M.I.L.F. - wieder ganz für dich zu haben, oder?" Ihr Tonfall ist verspielt und in ihren Worten schwingt ein Hauch von Unsicherheit mit, als wolle sie herausfinden, wie sehr er sich nach ihr sehnt und ob er ihre Nähe ebenso genießt wie sie seine.
Sie weiß es... aber wie? Woher? fragt sich Markus, doch bevor er seine Gedanken in Worte fassen kann, legt Sofia ihm sanft einen Finger auf die Lippen und haucht: "Pssst, du stellst immer so viele Fragen, wenn ich dich eigentlich nur spüren will." Dann schmiegt sie sich an ihn, schließt für einen Moment die Augen und küsst ihn - nicht fordernd, sondern mit einer Vertrautheit, die von gemeinsamen Erinnerungen zeugt. Ihre Zunge berührt seine, verspielt, und sie lächelt gegen seinen Mund, als er den Kuss erwidert.
Als sie sich löst, blickt sie ihm tief in die Augen und flüstert: "Weißt du noch, wie du mich letztens auf dem Balkon genommen hast? Ich habe jede Nacht wieder davon geträumt, dich wieder so nah bei mir zu fühlen. Lass mich endlich wieder vergessen, wo ich aufhöre und du beginnst."
Für Markus sind diese Worte wie ein Geschenk - ehrlicher, intimer als alles, was er erwartet hätte. Sanft gleiten seine Hände zwischen ihre Beine, und als er sie anhebt, legt sie die Arme fest um seinen Hals. Während er sie langsam wieder absenkt, verschmelzen sie ineinander - geführt von dem Vertrauen und der Sehnsucht, die zwischen ihnen gewachsen sind.
"Aaahhhh... jjaaaaaaa... endlich", stöhnt Sofia auf. Ihr Kopf sinkt in den Nacken, als sie sich ganz dem Gefühl hingibt, das von Markus' Nähe und der Geborgenheit der Umgebung ausgelöst wird. während ihr Körper sich öffnet - nicht nur für ihn, sondern für alles, was sie sich selbst so lange verweigert hat.
Markus weiß inzwischen genau, wie er sie nennen darf. Er spürt, wie sie sich ihm hingibt - weich, bereit, fast schnurrend. Eine Schmusekatze, die sich ihm öffnet, aber nicht verliert. Deshalb nimmt er sie ruhig, mit halblangen, kontrollierten Stößen. Rein... raus... rein... und wieder raus gleitet sie auf ihm, und Sofia hat das Gefühl, noch nie einen Mann so intensiv gespürt zu haben wie in diesem Moment.
Er bleibt bei ihr. Ohne Hast. Ohne Eile. Ganz bei ihr. In kleinen Gesten zeigt er ihr, dass er sie wahrnimmt, dass er ihre Nähe sucht, ohne etwas einzufordern. Denn er weiß: Seine Zeit wird kommen. Doch jetzt gehört der Moment ihr allein. Sie hat sich für ihn entschieden - und damit gegen alles, was sie bisher kannte. Sie lässt ihre vertraute Welt hinter sich, ihre Sicherheit, ihre alten Gewohnheiten. Was, wenn sie sich täuscht? Was, wenn ihr Herz wieder verletzt wird? Für einen Moment spürt sie die Angst vor dem Unbekannten, doch im nächsten atmet sie tief durch, und ihr Mut wächst, weil er da ist. Und wenn sie nicht aufpassen, kann diese Entscheidung alles zerstören - oder einen neuen Anfang schenken.
Dann ist es soweit. Ihr Körper zieht sich zusammen, als würde sich ihre Lust wie ein Schraubstock um ihn legen. Alles in ihr zuckt, pocht, verlangt. Sie presst sich an ihn, vergräbt ihr Gesicht in seiner Schulter, um das Stöhnen zu dämpfen. Erst als sie den Kopf hebt und ihn ansieht - mit Augen, die alles sagen - setzt er sie vorsichtig ab.
Sofia steht vor ihm, die Beine noch immer ein wenig weich, der Atem flach. Das Licht fällt sanft auf ihr Gesicht, während draußen leise Regen gegen das Fenster trommelt und die Welt in ein warmes, diffuses Licht taucht. Für einen Moment scheint alles außerhalb dieses Raumes zu verblassen - nur sie und Markus existieren noch. "Danke. Das war der perfekte Auftakt. Der Moment, der mir gezeigt hat, dass mein Herz... dass ich mich richtig entschieden habe", sagt sie und schaut ihn fest an. Sofia spürte ein Kribbeln in ihrem Bauch, das sich langsam in ihrer Mitte ausbreitete. War das wirklich der Anfang von etwas Neuem? Oder wagte sie gerade mehr, als sie sich selbst eingestehen wollte? Doch während sie seinen Blick sucht, wächst in ihr die Zuversicht, dass sie sich auf diesen Mann einlassen kann. "Und jetzt sag mir, was du willst. Ich will deine Lust stillen."
"Kann ich... darf ich nochmal?" fragt Markus leise. Während er auf Sofias Antwort wartet, spürt er, wie sein Herz schneller schlägt; Unsicherheit und Sehnsucht mischen sich in seinem Blick.
Sofia versteht sofort und schenkt ihm ein sanftes Lächeln. "Wo ist denn deine Stimme hin, Liebster? Ich bin dein. Und wenn du bleibst, wie du bist, brauchst du keine Angst haben, mich etwas zu fragen. Also ja - du darfst. Du bist der Einzige, der das je durfte. Und du wirst der Einzige bleiben. Mein Schokoladeneingang gehört dir allein."
Markus atmet hörbar aus, und ein Gefühl tiefer Geborgenheit durchströmt ihn. In diesem Moment weiß er, dass er ihr voll und ganz vertrauen kann - und dass sie es ehrlich meint. Sofias liebevolle Worte nehmen ihm die letzten Zweifel. Die Nähe zwischen ihnen fühlt sich echter an denn je.
Sanft dreht sie sich zur Wand, ihr Blick gleitet über die Schulter zurück zu Markus. Mit einer leisen, sehnsuchtsvollen Stimme sagt sie: "Komm zu mir. Ich spüre noch, wie sehr ich dich brauche." Während sie sich ihm öffnet, spiegelt sich in ihren Augen ein zartes Verlangen, gemischt mit Vertrauen und tiefer Hingabe. Ihr Körper spricht von Erwartung, aber auch von der stillen Hoffnung, von ihm gehalten und bestätigt zu werden. Die Atmosphäre ist aufgeladen - nicht nur von Verlangen, sondern auch von jener intensiven Nähe, die zwischen ihnen gewachsen ist. Markus spürt, wie jede Bewegung, jedes Wort von Bedeutung ist. Er tritt näher, seine Hand streicht behutsam über ihre Hüfte und für einen Moment scheint die Zeit stillzustehen, während die Emotionen zwischen ihnen wie eine sanfte Welle überschwappen.
Markus tritt hinter sie, setzt seine Eichel vorsichtig an. Sofia zieht ihre Po-Backen auseinander, macht sich bereit. Sie atmet langsam, beinahe zögerlich ein - und lässt ihn ganz bewusst in sich hinein. Ihr Herz schlägt schneller, ein Kribbeln breitet sich in ihrem Bauch aus, während sie sich auf das intensive Gefühl einlässt, das Markus in ihr auslöst. Für einen Moment hält sie inne, spürt die Wärme seines Körpers und die Erwartung, die in der Luft liegt - und entscheidet sich, ihm und sich selbst zu vertrauen. Langsam. Zentimeter für Zentimeter.
Markus verharrt, gibt ihrem Körper Zeit, sich zu gewöhnen. Kein Drängen. Nur Präsenz. Während er dicht bei ihr steht, nimmt er das sanfte Heben und Senken ihres Atems wahr, spürt die Wärme ihrer Haut und den leisen Rhythmus des Regens am Fenster. In seinem Kopf taucht der Gedanke auf, wie besonders dieser Moment ist - ein stilles Vertrauen zwischen zwei Menschen, die sich gerade erst füreinander geöffnet haben. Er bleibt achtsam, lässt sie spüren, dass sie die Kontrolle hat und nichts geschehen muss, bevor sie bereit ist.
Sofia beginnt, sich selbst weiter auf ihn zu schieben. Ihre Bewegungen sind kontrolliert, aber voller Verlangen. Er greift ihre Hüfte, seine andere Hand findet ihre Brust. Knetet sie, massiert sie mit festem Griff.
In diesem Moment spürt sie nicht nur das Verlangen, sondern erinnert sich auch daran, wie lange sie geglaubt hat, für echte Leidenschaft zu alt zu sein oder ihr Körper könne nicht mehr mithalten. Doch Markus' Berührung erzählt eine andere Geschichte, gibt ihr das Gefühl, begehrenswert und lebendig zu sein. "Ja, greif zu, Liebster. Die gehen nicht so schnell kaputt. Und sie sind noch echt. Zeig mir, dass diese alte Schachtel dich richtig geil machen kann." In diesem Augenblick fällt es ihr leicht, die Zweifel der Vergangenheit hinter sich zu lassen und sich ganz auf das Hier und Jetzt einzulassen - auf ihn, auf sich selbst, auf das Gefühl, endlich wieder Frau zu sein.
Markus erfüllt ihr diesen Wunsch - nicht nur mit Hingabe, sondern mit einer Ruhe, die von tiefem Vertrauen zeugt. Während er sich in ihrem Rhythmus bewegt, verschwimmen für ihn Raum und Zeit; er nimmt nur noch das leise Klopfen seines Herzens und das seidenweiche Gefühl ihrer Nähe wahr. In seinem Kopf rauschen Gedanken wie ein warmer Sommerregen: Die Unsicherheit, ob er sie so berühren darf, vermischt sich mit einer überwältigenden Dankbarkeit, dass sie ihm so vorbehaltlos begegnet. Er spürt, wie jeder Zentimeter seiner Berührung wie ein leiser Stromstoß durch ihren Körper läuft, wie sie sich ihm öffnet und ihn in ihre Welt einlässt.
Als er schließlich kommt, tief in ihr, fühlt es sich an, als würde sich ein Knoten in ihm lösen - ein inneres Zittern, das sich langsam zu einem Gefühl von Geborgenheit und Ankommen wandelt. Es ist, als würde er für einen Moment alle Begrenzungen seines Körpers überschreiten und das Gewicht der vergangenen Jahre von sich abfallen lassen. Markus merkt, dass sein Höhepunkt nicht nur ein körperliches Loslassen ist, sondern ein stilles, leuchtendes Versprechen an sie: Hier bin ich - ganz, ohne Fassade, ohne Angst, und du bist es, die mich so berührt.
Das unbekannte Gefühl, zu spüren, wie ein Mann in ihrer anderen Körperöffnung kommt, ist so überwältigend, dass auch Sofia erneut kommt. Ihr Körper bebt, ihr Inneres pulsiert, ihr Herz schlägt wild.
"Entschuldige, Sofia... ich konnte es einfach nicht zurückhalten", sagt er leise, während er den Blick senkt und seine Stimme leicht zittert. Für einen Moment herrscht Stille zwischen ihnen; Sofia antwortet nicht sofort, doch ihr Blick verrät Überraschung und ein warmes Mitgefühl, das zwischen ihnen schwingt.
Sofia dreht sich zu Markus um, ihr Blick ist warm, weich, voller Glanz. Für einen Moment schweigt sie, als würde sie seine Unsicherheit wie einen feinen Duft in der Luft wahrnehmen. "Ich will nie wieder eine Entschuldigung hören", sagt sie schließlich, ihre Stimme ruhig, aber mit einem Hauch neckischer Strenge. "Weißt du eigentlich, dass das das schönste Kompliment ist? Dass ich dich so verrückt machen konnte, dass du dich nicht mehr beherrschen konntest." Während sie spricht, legt sie ihm sanft die Hand auf die Wange, als wolle sie ihm ihre Worte direkt ins Herz schreiben.
Dann senkt Sofia den Blick, ein unwillkürliches, verschmitztes Lächeln umspielt ihre Lippen. "Tz... da habe ich dich gerade so gründlich gewaschen - und schon wieder so schmutzig." Während sie langsam vor ihm in die Hocke geht, spürt sie ein feines Prickeln in ihren Fingerspitzen, als ob all ihre Sinne erwachen würden. Für einen Wimpernschlag fragt sie sich, ob Markus ihr Herzklopfen hören kann. Doch statt weiter nachzudenken, beugt sie sich entschlossen vor, streicht ihm noch flüchtig über den Oberschenkel - eine kleine Geste, die all ihre Vertrautheit und Vorfreude zeigt - und stülpt schließlich ihre Lippen über seinen Schwanz.
"Oh Gott, Sofia... wie war das nochmal mit den Pausen dazwischen?" stöhnt Markus auf, als er ihre Lippen um sein bestes Stück spürt - und ihre Zunge, die sich neugierig und erfahren an seiner empfindlichsten Stelle bewegt.
"Später. Auch darüber können wir später reden." Sofia denkt es, nicht sagt es - und verfeinert ihr Blaskonzert auf seiner Flöte. Sie spielt nicht nur mit ihm, sondern auch mit seinen Bällen, mit seinem Atem, mit seinem Verlangen. Sie weiß genau, was sie tut. Drei Jahrzehnte Erfahrung fließen in jede Bewegung, jede Berührung. Und genau das hebt sie ab - von den jungen Frauen, die Markus kennt, von denen, die noch lernen, was sie längst beherrscht.
Als sie spürt, dass sich wieder Druck in seinem Murmelbehälter aufbaut, entlässt sie ihn mit einem sanften Plopp aus ihrem Mund. Dann steht sie auf, dreht sich mit dem Rücken zu ihm und reckt ihm erneut ihren Hintern entgegen. "Komm... und sofort in mich. Aber diesmal ins richtige Loch. Du weißt, das mag ich sehr."
Nachdem sie beide erneut gekommen sind und sich ein wenig beruhigt haben, lehnt sie sich mit einem stillen, zufriedenen Lächeln an ihn. Sie spürt die wohltuende Wärme des Wassers nicht nur auf ihrer Haut, sondern auch tief in ihrem Innersten. Für einen Moment schließt sie die Augen, lässt die Erleichterung und das Glück durch ihren Körper strömen - ein Gefühl, als würde sie von innen heraus leuchten.
Gemeinsam tupfen sie sich trocken, zeichnen sich gegenseitig ab - mit Händen, die nicht nur berühren, sondern spüren. Ein leises Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie seine Fürsorge spürte. Markus' Aufmerksamkeit für jedes Detail lässt sie die zarte Verbindung zwischen ihnen noch intensiver wahrnehmen; sein behutsames Streichen über ihre Haut hat etwas Sanftes und Vertrautes, fast als würde er ihre Nähe auf die Haut malen. Als er sich besonders liebevoll ihrer Brust widmet, bemerkt sie, wie eine unerwartete Wärme durch ihren Körper fließt - nicht nur ein körperliches Gefühl, sondern das stille Wissen, in diesem Moment ganz gesehen und umsorgt zu werden.
"Hey, Frechsachs... lass das. Sonst komme ich diese Nacht nicht mehr zurück in mein Bett", sagt Sofia lachend, während sie ihr Handtuch mit einer schwungvollen Bewegung in den Wäschebehälter wirft. Für einen Moment blitzen ihre Augen neckisch, und sie schüttelt leicht den Kopf, als könne sie selbst kaum glauben, wie sehr Markus sie durcheinanderbringt.
Markus lehnt sich entspannt zurück, verschränkt die Arme hinter dem Kopf und sucht mit einem frechen Grinsen Sofias Blick. In seinem Gesicht liegt dieses schelmische Funkeln, das sie jedes Mal zum Schmunzeln bringt. "War das so schlimm...?" fragt er, hebt dabei fragend eine Augenbraue und genießt sichtlich ihre Reaktion. Insgeheim denkt er, wie sehr ihm diese kleinen Machtspielchen zwischen ihnen gefallen - und dass er eigentlich hofft, sie würde wirklich nicht so schnell ins Bett zurückkehren.
Sofia streift sich ihr Kleid über, hält kurz inne und wirft Markus einen langen, nachdenklichen Blick zu. In ihren Augen flackert ein Hauch von Traurigkeit auf, gemischt mit Entschlossenheit. Sie spürt, wie schwer es ihr fällt, die richtigen Worte zu finden - und doch muss sie ehrlich bleiben, zu ihm und zu sich selbst. "Markus, ich liebe dich. Aber dir muss klar sein, dass du immer die Nummer zwei sein wirst. Ich bin mit Sirius verheiratet - und das werde ich auch bleiben. Ich werde mich nicht scheiden lassen, um frei für dich zu werden."
Für einen Moment herrscht Stille. Sofia spürt, wie ihr Herz schwer in ihrer Brust schlägt, und ein leiser Anflug von Schuldgefühl macht sich breit. Sie fragt sich, ob Markus die Enttäuschung in ihren Worten heraushört, ob er ahnt, wie sehr sie sich manchmal nach einer anderen Realität sehnt. Gleichzeitig fühlt sie einen warmen Stich von Dankbarkeit, dass er überhaupt bereit ist, diesen schwierigen Weg mit ihr zu gehen.
Markus' Gesicht verrät einen kurzen Schatten, doch dann zwingt er sich zu einem sanften Lächeln. Er erwidert ihren Blick, in dem Hoffnung und Schmerz gleichermaßen liegen. Innerlich ringt er mit sich - zwischen dem tiefen Wunsch, an ihrer Seite zu sein, und dem Wissen, dass ihre Liebe immer Grenzen haben wird. Doch gerade diese Ehrlichkeit, mit der Sofia ihm begegnet, lässt seine Gefühle für sie nur noch intensiver werden.
Sofia geht langsam in den Wohnbereich, ihre Schritte sind beinahe zögerlich. Sie lässt sich in einen Sessel sinken und fährt sich unbewusst mit der Hand durchs Haar - ein Zeichen ihrer inneren Unruhe, die sie nicht ganz abschütteln kann. Während sie wartet, dass Markus zu ihr kommt, schweifen ihre Gedanken ab: Was, wenn sie unvorsichtig sind? Was, wenn doch jemand eine Kleinigkeit bemerkt - ein Blick, eine Geste zu viel? Der Gedanke an Sirius flackert kurz auf, aber ebenso stark ist das Verlangen nach Freiheit, nach Markus.
Erst als Markus sich zu ihr gesellt, nimmt sie all ihren Mut zusammen und spricht weiter. Ihre Stimme ist sanft, aber darin schwingt eine Unsicherheit, die sie nicht verbergen kann. "Markus, was wir haben, ist wunderschön. Und ja, ich liebe dich wirklich." Ein kurzer Blickkontakt, intensiver als ein langer Monolog. "Aber es muss absolut geheim bleiben. Kein Händchenhalten, kein Küssen in der Öffentlichkeit - es sei denn, wir sind allein unterwegs. Und selbst das nur weit genug entfernt." Sie sieht dabei aus dem Fenster, als würde sie draußen nach einer Antwort suchen. "In der Öffentlichkeit bin ich die Frau von Sirius. Und hoffentlich bald deine Chefin." Ein Anflug von Stolz und Nervosität mischt sich in ihren Tonfall. Dann, nach einer kurzen Pause, fast beiläufig: "Hast du dich übrigens entschieden? So langsam müssten wir alles in die Wege leiten."
Markus steht einen Moment einfach nur da, sieht Sofia aufmerksam an. Er bemerkt, wie sie nervös mit den Händen spielt, und spürt dabei selbst einen leisen Stich der Unsicherheit: Kann er das wirklich - diese Schattenrolle annehmen? Sofia schmiegt sich an ihn und spürt für einen Moment das beruhigende Gefühl von Geborgenheit - und die leise Angst, dass dieses Glück jederzeit zerbrechen könnte.
Sie schaut zu ihm auf, ihre Augen suchen seine - und in diesem kurzen Moment liegt ein ganzes Gefühlsuniversum zwischen ihnen. Markus atmet tief durch. "Ich habe mich entschieden. Und das nicht erst, als du eben durch diese Tür getreten bist." Seine Stimme ist fest, und doch schwingt ein Hauch von Verletzlichkeit mit. "Ich werde die Ausbildung antreten. Aber ich brauche eure Unterstützung - allein schon, weil ich noch kein Griechisch kann. Und ja, ich nehme meine Rolle auf der Ersatzbank an. Ich werde mich über jeden Moment freuen, den du für uns organisieren kannst." Während er spricht, legt sich ein sanftes Lächeln auf sein Gesicht - ein Versuch, die Schwere des Moments etwas zu mildern.
Sofias Herz macht kleine Luftsprünge, doch zugleich pocht die Sorge in ihr, dass das alles zu zerbrechlich ist. "Ich liebe dich... du zeigst mir gerade wieder so sehr, dass mein Herz sich richtig entschieden hat. Aber..." Sie zögert, ihr Blick wird weich, und sie streicht ihm beinahe unmerklich über die Wange - ein zärtliches, unsicheres Streicheln, das so viel mehr sagt als Worte.
Markus spürt die Spannung in der Luft, nimmt ihre Hand und lächelt aufmunternd. "Jetzt schon ein Aber, Sofia?" fragt er leise, bemüht, ihre Sorgen mit einem Scherz zu vertreiben, obwohl auch er die Schwere des Moments nicht ganz abschütteln kann.
"Ja, Markus." Ihre Stimme ist jetzt ganz ruhig, fast traurig. "Denn ich weiß auch, dass ich nicht immer die Nummer eins in deinem Leben bleiben werde. Und das ist richtig so. Irgendwann wird eine Jüngere kommen - und dich mitnehmen." Während sie spricht, beobachtet sie, wie Markus einen Moment lang den Blick senkt - ein winziger Riss, der zeigt, wie sehr ihn ihre Worte bewegen.
"Wir sind seit... zwei Stunden..." Markus zögert, ringt mit den richtigen Worten. Schließlich zuckt er die Schultern, ein leises, bittersüßes Lächeln erscheint auf seinen Lippen. "Ähm, mir fällt gerade kein besseres Wort ein als... zusammen - und du denkst schon an sowas?"
"Natürlich, mein Liebster. Ich bin fast 30 Jahre älter als du." Sofia zögert einen Moment, ihre Stimme wird etwas leiser. Es fällt mir schwer, diese Worte auszusprechen, aber ich weiß, dass es das Richtige ist. "Ich wünsche mir von Herzen, dass du glücklich wirst - mit einer Frau, die dich liebt und dir vielleicht eines Tages Kinder schenkt. Das kann ich dir nicht mehr geben." Sie blickt kurz weg und atmet tief durch. "Es liegt nicht nur daran, dass ich verheiratet bin. Auch die Tatsache, dass ich keine Kinder mehr bekommen kann, spielt eine Rolle." Einen Moment lang sucht sie nach seinen Augen, als wolle sie sicherstellen, dass er sie versteht. "Deshalb - wenn irgendwann eine andere Frau in dein Leben tritt, ist das in Ordnung für mich. Ich möchte, dass du das weißt."
Sofia legt zwei Finger auf seine Lippen, verharrt einen winzigen Moment, als wolle sie sich die Worte noch einmal überlegen. Ihr Blick verweilt suchend in seinen Augen. Ein leises, beinahe schelmisches Lächeln huscht über ihr Gesicht, während sie sich ihm etwas näher beugt. "Sag nichts, Liebster. Ich weiß, dass es bei dir nicht nur Liebe ist... sondern auch Lust. Der Reiz des Verbotenen." Für einen Atemzug senkt sie den Blick, als würde sie selbst kurz mit ihren eigenen Gefühlen ringen. Dann sieht sie wieder zu ihm auf, ihre Augen glänzen voller Vorfreude - und doch mischt sich ein Hauch Unsicherheit hinein. Sie fragt sich, ob das alles wirklich gutgehen kann, aber im nächsten Moment überwiegt das Kribbeln der heimlichen Nähe.
"Trotzdem freue ich mich auf die Zeit, die wir haben werden. Du - und ich." Ein kurzes Zögern, dann ein leises, fast trotziges Lachen. "Und jetzt werde ich zurück in mein Bett schleichen. Damit morgen früh alles so aussieht, wie es auszusehen hat... nämlich stinknormal." Während sie spricht, streicht sie ihm sacht über die Wange, schickt ihm noch ein letztes, verschmitztes Lächeln, bevor sie sich langsam abwendet. Für einen Moment bleibt sie stehen, atmet tief durch und denkt: So fühlt sich Freiheit an - auch wenn sie nur ein heimlicher Moment ist.
Sie befreit sich langsam aus seinen Armen, geht leise zur Tür und wirft einen vorsichtigen Blick hinaus. Als sie niemanden entdeckt, schlüpft sie in die Nacht und hinterlässt einen Hauch von Sehnsucht im Raum.
Markus bleibt zurück und legt sich aufs Bett. Gedanken beginnen wild in seinem Kopf zu kreisen. Griechenland - so intensiv, so voller Begegnungen. Alexa: Ihr sanftes Lächeln, das ihm immer das Gefühl gab, verstanden zu werden - und doch diese Distanz, die er nie ganz überbrücken konnte. Apollonia: Ihr Temperament, die Unberechenbarkeit, die ihn zugleich anzog und erschreckte, all die Momente am Abgrund, die ihn verführten und forderten. Und jetzt Sofia. Diese Vertrautheit, die sich mit jeder Geste vertieft, aber auch die Schwere ihres Geheimnisses, die er mit jedem Schweigen stärker spürt.
Der Liebhaber einer verheirateten Frau. Markus spürt, wie die Last sich auf seine Brust legt. Wo sollte das nur enden?
Ende der 9. Episode
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