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Gabi Mitterhuber und Inge Meister (fm:Lesbisch, 4104 Wörter) [13/21] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Aug 12 2007 Gesehen / Gelesen: 12857 / 9662 [75%] Bewertung Teil: 8.31 (26 Stimmen)
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© Alberti Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

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durchgerungen.

Nun weinte Elfriede wieder, doch diesmal waren es Freudentränen. Der Mann hatte nicht einmal mit dem Arzt gesprochen. Dieser war sich nämlich sicher, dass Elfriede nach etwa zwei weiteren Operationen, also in etwa drei Monaten wieder normal aussehen würde und auch mit normaler Stimme sprechen könne. Ihr Mund würde durch die genähte Operationsnarbe noch etwas schief gezogen, doch das lasse sich mit einer kosmetischen Nachbehandlung beheben. Und das erwähnte Lispeln werde durch die zwei verlorenen Zähne verursacht, welche durch Implantate ersetzt werden können.

Also war vorderhand wieder alles in Butter. Wir freuten uns natürlich mit Elfriede, dies besonders, als sie erzählte, dass sie Ende Woche vorerst einmal entlassen werde. Für die Nachbehandlungen müsse sie zwar nochmals hierher zurückkehren, doch nun könne sie wieder einmal zu Hause sein. Dabei klammerte sie sich an Renates Hand, wie wenn sie diese nie mehr loslassen wollte.

Nun waren wir hier offensichtlich fehl am Platze, deshalb verliessen wir das Paar und fuhren nach Hause. Bereits auf der Fahrt fühlte ich mich wiederum nicht wohl. Obwohl meine einzig wahre Freundin neben mir sass, war ich doch eifersüchtig auf Elfriede. Der Anblick, wie sie Renates Hand umklammert hatte, hatte mir einen tiefen Stich in meine Seele versetzt. Dazu kamen noch die ständigen Reizüberflutungen des letzten Wochenendes durch unser Zusammensein mit Renate. Daher braute sich eine ungeheure Spannung in mir auf, die unbedingt gelöst werden musste. Klar, dieses Gefühl verspürte ich bereits seit Tagen, doch infolge meiner Erschöpfung oder auf Grund der schlechten Nachrichten aus dem Krankenhaus konnte ich dieses immer wieder verdrängen. Doch heute war alles anders, heute verlangte mein Körper dringend nach Erlösung. Deshalb schmiegte ich mich bei jedem Ampelstopp an meine Liebste und drückte ihr auch einmal einen scheuen Kuss auf die Wange. Nach der Einfahrt in unsere Garage umarmte ich sie und hinderte sie somit für einige Minuten am Aussteigen.

Gabi erkannte offenbar meinen Zustand, denn sie führte mich sofort in unser Zimmer und liess ein Bad ein. Aus ihrem Schrank nahm sie ein Fläschchen mit einer hellblauen Flüssigkeit. Einige Tropfen davon ins Wasser gegossen, liessen sofort geheimnisvolle Duftschwaden durch den Raum ziehen. Sie entkleidete mich und hiess mich, in die Wanne zu steigen. Die geheimnisvollen Essenzen schürten mein inneres Feuer weiter an, liebend gerne hätte ich meine Freundin bei mir gehabt, sie umarmt, gestreichelt, geliebt. Doch sie war einfach hinausgegangen.

Doch sie kam wieder zurück, in ihrem Kimono, mit zwei Sektgläsern in der Hand. Sie stellte die Gläser auf den Hocker neben der Wanne und liess ihren seidenen Umhang zu Boden gleiten, dann stieg sie zu mir in das herrlich anregende Wasser. Wir nippten an dem edlen Getränk und fielen uns in die Arme. Nun konnte und durfte ich endlich alles machen, was ich mir am letzten Wochenende unter Qualen verkneifen musste. Ich musste mich nicht mühsam beherrschen, konnte meinen Gefühlen und Bedürfnissen freien Lauf lassen. Ich hielt ja jetzt meine Liebste in den Armen, dieser durfte ich meine Zuneigung voller Vertrauen schenken und ihre Nähe aus vollen Zügen geniessen. Ich musste mir keinerlei Zwang auferlegen, sie gehörte mir, ich durfte alles mit ihr machen, sie überall berühren. Schlimmstenfalls hätte sie höchstens meine Hand abgewehrt.

Klar, die prickelnden Gefühle in Renates Gegenwart waren ebenfalls erregend, vielleicht, weil diese verboten waren, doch ich spürte deutlich, dass die wahre Liebe sehr viel tiefer reicht. Ich träumte von einem Urlaub an einem fernen Strand, ganz alleine mit meiner Freundin, wie wir den ganzen Tag zusammen sein und nur uns alleine gehören würden. Wie wir im Sand liegen, den Wellen und den Möven lauschen würden. Auf eine seltsame Art fühlte ich mich dieser Welt total entrückt.

Obwohl meine Erregung inzwischen in ungeahnte Höhen gestiegen war, verspürte ich eigenartigerweise keine gesteigerte Lust, mich nun von dieser unheimlichen Spannung erlösen zu lassen. Ich wusste genau, dass mir meine Liebste noch heute zu meiner dringend nötigen Erlösung verhelfen würde. Wir hielten uns einfach eng umschlungen und genossen unsere gegenseitige Liebe. Für den Moment war Renate für mich sehr weit in den Hintergrund gerückt. Ich wusste, dies war mein Platz und diese Frau bedeutete mir alles, diese liebte ich wirklich.

Nach einiger Zeit, diese kam mir endlos und doch wieder sehr kurz vor, stiegen wir aus der Badewanne. Nach dem Abtrocknen wollte ich mich anziehen, doch Gabi reichte mir nur meinen japanischen Kimono. Also fügte ich mich ihrem Wunsch und liess meinen hocherregten Körper von der feinen Seide umschmeicheln, welche in der Tat weiter wohlige Schauer durch meinen Leib jagte. Doch mein knurrender Magen erklärte mir, warum wir nicht sofort über uns herfielen, sondern zuerst etwas anderes Vorrang hatte. Auch meine Freundin schlüpfte nur in ihren Kimono.

Zusammen gingen wir in die Küche und bereiteten uns eine einfache Mahlzeit zu. Wir halfen uns, wo wir konnten, ich wollte, nein musste stets in ihrer Nähe sein. Gegenseitig berührten wir uns, wenn wir uns begegneten. Auch beim Essen sassen wir ganz nahe beisammen, unsere Schenkel rieben sich immer wieder aneinander. Der Rest aus der angebrochenen Sektflasche trug auch nicht gerade zu meiner Beruhigung bei. Nach dem Aufräumen der Küche verzog sich Gabi und bat mich, erst in zwei Minuten nachzukommen. Wie können diese hundertzwanzig Sekunden lang sein, wenn man den Uhrzeiger verfolgen muss...

In unserem Zimmer angekommen, staunte ich nicht schlecht. Sie hatte eine Kerze und einige Räucherstäbchen angezündet. Sofort gingen mir wieder die Bilder aus unserem Japanbesuch durch den Kopf. Deshalb erledigte ich blitzschnell meine Abendtoilette, kribbelig bis in die Zehenspitzen.

Als ich nach dem Zähneputzen ins Zimmer zurückkehrte, kam meine Liebste auf mich zu, umarmte mich und drückte mich ganz fest an sich. Unter leidenschaftlichen Küssen liessen wir unsere seidenen Fähnchen von unseren Schultern gleiten und unsere Hände über unsere Körper streichen, bis ich vor Erregung kaum mehr stehen konnte. Zitternd hielt ich mich an meiner Freundin fest und presste meinen Schoss gegen ihr Bein. Ich wollte mich noch nicht gehen lassen, mein fast unerträgliches Ziehen in meinem Inneren noch weiter auskosten, auch wenn es mich fast zerriss. Doch Gabis Hand glitt über meinen Rücken nach unten, zwischen meine Hinterbacken und näherte sich aufreizend langsam meiner Rosette.

Da war es vorbei! Es überkam mich mit aller Macht! Ich fühlte noch, wie meine Beine einknickten. Gabis Hand war zum Glück an der richtigen Stelle, so dass sie mich festhalten konnte. Dieser Druck, der mich dabei unbeabsichtigt weiter stimulierte, liess meine ganzen Empfindungen derart durcheinanderwirbeln, dass ich meine Beherrschung total verloren hatte. Als ich wieder klar denken konnte, lag ich jedenfalls im Bett. Meine Liebste zeigte mir eine blutunterlaufene Stelle an ihrer Schulter. Deutlich waren Abdrücke meiner Zähne zu erkennen, also musste ich sie gebissen haben. Natürlich war mir dies äusserst peinlich, ich konnte mir vorstellen, dass es für sie bestimmt schmerzhaft war und immer noch sein würde. Doch sie verzieh mir, lachend meinte sie, eine Leine und ein Halsband hätte ich ja bereits, jedoch noch keinen Maulkorb.

Sie nahm mich trotzdem sofort wieder in ihre Arme. Obwohl ich etwas erschöpft war, brannte mein Leib immer noch lichterloh, deshalb presste ich meinen pochenden Schoss wiederum gegen den ihren. Unsere Herzen schlugen um die Wette, ich spürte deutlich, wie sie zitterte, dass auch sie sich nach Befriedigung sehnte.

Obwohl wir alles versuchten, uns ganz lieb hatten, konnten wir keine Erfüllung finden. Deshalb griff sie nach ihrem Nachttischchen, riss eine Schublade heraus und suchte in den verstreuten Höschen herum. Als sie sich umdrehte, hielt sie mir verlegen einen seltsam geformten Vibrator hin. Ausser dem dicken Schaft stand da noch ein kleinerer Finger ab.

Sie bat mich, sie damit zu stimulieren und von ihrem Druck zu erlösen. Ich nahm das Gerät in die Hand und führte dieses unter die Decke. Doch sie wollte, dass ich mich zwischen ihre weit geöffneten Beine kniete. Der Gedanke, dass ich dabei alles sehen könne, würde sie weiter anspornen. Und ich würde sehen, was sie anschliessend mit mir machen würde.

Mir war inzwischen alles recht, die Hauptsache war, dass ich meinen ungeheuren Druck abbauen konnte. Also schlug ich die Decke zurück und tat, wie geheissen. Ich fuhr mit dem summenden Stab über Gabis Bauch nach unten. Ich hatte noch nie so ein Ding in der Hand gehabt. Ich hatte nur einmal gesehen, wie man damit umgeht, als Jasmin von Elfriede verlangt hatte, es sich vor unseren Augen selber zu besorgen. Etwas bedrückt dachte ich auch an die Szene an Renates Party, als damit ein junges Mädchen entjungfert wurde. Doch, das wurde mir in diesem Moment schmerzlich bewusst, mit Liebe hatte dies gar nichts zu tun.

Nun jedoch ersehnte meine liebste Freundin von mir diesen Dienst. Ich wusste, sie liebte mich wirklich und ich sie nicht weniger. Da bestand natürlich ein gewaltiger Unterschied. Sie wünschte von mir, nur von mir, ihrer Lebenspartnerin, dass ich sie von ihrem Druck erlösen würde. Für mich war es natürlich keine Frage, ihrer Sehnsucht bestmöglich nachzukommen. Deshalb beobachtete ich ihre Reaktionen genau, um ihre Bedürfnisse möglichst rasch zu erfüllen. Ich fieberte förmlich mit ihr, ich wollte meiner Liebsten wirklich nur das Beste geben und sie vollkommen zufrieden stellen.

Langsam näherte ich die Spitze ihrem weit aufgeschwollenen Spalt. Als ich diesen erreichte, stöhnte sie laut auf und drängte sich mir entgegen. Dadurch glitt ich etwas ab und bereits steckte der Stab ein Stück in ihrem Leib. Vorsichtig bewegte ich diesen rein und raus. Jedes Mal, wenn der kleine Finger ihre Liebesperle berührte, zuckte sie wie vor Schmerz zusammen. Atemlos bat sie mich, den Vibrator umzudrehen und ganz in sie hineinzuschieben. Verständnislos versuchte ich es, doch ich wusste nicht, was sie meinte. Da griff sie nach meiner Hand und dirigierte mich so, dass der abgespreizte Finger des Dildos auf ihren hinteren Eingang zu liegen kam. Unter ihrem Druck glitt der Zapfen langsam in sie hinein. Ihre schweren Atemzüge gingen in ein deutliches Keuchen und Stöhnen über. Ihr Körper lief rot an und begann zu zucken. Schliesslich löste sie ihre Hand von der meinen und tippte sich mit der Fingerspitze einige Male auf ihren empfindlichsten Punkt.

Ihre Körper spannte sich immer mehr. Plötzlich und unerwartet griff sie nach mir und riss mich mit unwiderstehlicher Kraft zu sich hin. Total erschrocken lag ich auf ihrer Brust, sie umklammerte mich mit aller Gewalt. Zuerst zitterte sie nur, doch dann kam es über sie wie ein Erdbeben. Sie schrie und bäumte sich auf, wenn sie mich nicht derart festgehalten hätte, wäre ich vermutlich aus dem Bett gefallen.

Nach einiger Zeit beruhigte sie sich wieder etwas, ihre Arme lösten sich von mir. Sofort glitt ich von ihr herunter, minutenlang rang sie nach Atem. Doch nun hielt ich es nicht mehr aus. Ich befreite Gabi von ihrem Liebesinstrument und reinigte dieses notdürftig mit einem Papiertaschentuch.

Dann wollte ich dieses Erlebnis auch einmal geniessen. Ich fuhr mir zwischen die Beine und suchte, welche Stelle die heissesten Gefühle auslöste. Vorsichtig liess ich den Stab ein Stück in mich eindringen, bis der Finger meinen kleinen Knubbel berührte. Die Vibrationen waren jedoch derart stark, dass es tatsächlich etwas schmerzte. Nun ritt mich der Teufel, ich drehte das Gerät um und suchte auch meinen Darmausgang. Ganz sanft drückte ich ein wenig, was meine Hitze sofort ins Unermessliche steigen liess. Meine Freundin hatte sich inzwischen wieder etwas erholt, schmiegte sich ganz eng an mich und streichelte ganz sanft über mein Geschlecht. Dann spürte ich, wie sich mein Körper selbständig machte. Ich dachte, ich hebe ab. Schnell drehte ich meinen Kopf und presste mein Kissen vor mein Gesicht, um meiner Freundin nicht noch einmal Schmerzen zuzufügen. Eine Hitzewelle nach der anderen durchraste mich, ich dachte, das höre nie mehr auf. Zum Glück verebbte auch dieser Wahnsinn irgendwann und ich fühlte mich nur noch total schlapp, aber auch unendlich glücklich.

Den Vibrator hatte ich bei meinen Zuckungen selber aus mir hinausgedrückt. Gabi legte diesen beiseite und deckte uns zu. Das letzte, was ich noch spürte, waren ihre Arme, die sie um mich legte, dann war ich weggetreten. Am nächsten Morgen spürte ich Schmerzen in all meinen Knochen. Vermutlich hatte ich in einer unbequemen Stellung geschlafen. Mein innerer Druck, mein unbändiges Verlangen war dafür beseitigt. Daher fühlte ich mich nach der erfrischenden Dusche bereits deutlich besser.

Am nächsten Abend versprach Gabi unserer Kollegin im Krankenhaus, dass wir sie am Samstag nach ihrer Entlassung abholen und nach Hause fahren würden. Ihre Augen strahlten, sie war überglücklich, dass sie auf unsere Hilfe zählen durfte. Wenige Minuten später trat Renate durch die Türe. Wir alle wurden mit Küsschen begrüsst, doch dann zählte für sie nur noch Elfriede. Renate bedauerte, dass sie am Samstag arbeiten müsste, doch nach Feierabend würde sie natürlich sofort zu ihr kommen, um ihr zu helfen und sie zu pflegen. Nach diesen Worten war meine Stimmung wiederum etwas gedrückt. Klar, ich mochte beide Frauen, doch wie sich Renate um Elfriede kümmerte, bereitete mir in meiner Seele doch einige Schmerzen.

Als wir nach unserem Besuch gemeinsam das Zimmer verliessen, tranken wir noch eine Tasse Kaffee. Renate redete frei von der Seele weg, dass sie sich freue, nun bald bei Elfriede einziehen zu können. Bei ihren Kolleginnen fühle sie sich überhaupt nicht mehr zu Hause. Sie versicherte jedoch, dass sie Elfriede nicht liebe, sondern sie als eine Art Mutter ansehen würde, die momentan einfach Hilfe benötige. Sie sei ihr sehr dankbar, dass sie ihr ein Zimmer angeboten hatte. Sie würde sich natürlich dafür erkenntlich zeigen und ihre Gastgeberin bestmöglich unterstützen. Während diesem Gespräch wurde mir deutlich wohler, mein beklemmender Ring um meine Seele lockerte sich zusehends.

Gabi bot auch ihr an, ihr beim bevorstehenden Umzug zu helfen und ihre Habe mit unserem Wagen zu ihrem neuen Heim zu fahren. Natürlich nahm unsere Kollegin dieses Angebot mit Freuden an und versprach, noch heute alles zu packen, damit morgen keine Zeit verloren gehen würde.

Auf Gabis Frage nach ihren Plänen für den Sonntag machte Renate allerdings ein betrübtes Gesicht. Sie hätte bereits heute starke Bauchschmerzen, was auf den Beginn ihrer Regel hindeute. In den ersten drei Tagen laufe sie dann regelrecht aus, an Schwimmen sei leider nicht zu denken. Doch sie freute sich riesig über die Nachfrage, vertröstete uns auf das nächste Wochenende und... nahm unsere Hände und drückte diese in ihren Schoss... erinnerte uns an ihren Wunsch und unser Versprechen. Und ausserdem müsse sie sich ja bei Elfriede einrichten.

Also fuhren wir am Samstag früh zum Krankenhaus, um unsere Kollegin abzuholen. Die Sonne brannte bereits vom Himmel und versprach einen heissen Tag. Deshalb wartete Elfriede draussen vor dem Haupteingang, so dass wir sofort losfahren konnten. Obwohl wir schon einige Male bei ihrem Häuschen waren, waren wir noch nie drinnen. Deshalb führte uns Elfriede rasch durch die Räume, wobei sie stolz auf das hübsche Zimmer hinwies, welches sie Renate abtreten wollte. Es war zwar nicht so luxuriös wie bei uns, aber mir hätte es hier auch gefallen.

Doch plötzlich ging eine spürbare Veränderung in Elfriede vor. Sie sprach nicht mehr und schleppte sich mit letzter Kraft ins Wohnzimmer, setzte sich in einen Sessel und weinte still vor sich hin. Besorgt fragten wir, was denn los sei. Zuerst blieb sie stumm, dann fasste sie nach Gabis Hand und drückte diese ganz fest an sich. Schliesslich flüsterte sie vor sich hin, dass es einfach über sie gekommen sei, all diese Erinnerungen... Schlagartig wurde mir bewusst, was in ihr vorging. Vor einigen Tagen hatte sie mit allem abgeschlossen, hatte alles verlassen, mit der Gewissheit, nie mehr hierher zurückzukehren. Und jetzt war alles wieder da, das musste ja zu diesem Zusammenbruch führen. Nachdem wir uns beide neben sie auf die Sessellehnen gesetzt hatten und sie umarmten, beruhigte sie sich zum Glück rasch wieder.

Bereits bei unserem Rundgang hatten wir gesehen, dass hier einiges zu tun war. Da lange nicht gelüftet worden war, roch es entsprechend, deshalb rissen wir sämtliche Fenster auf. Obwohl alles gepflegt aussah, hatte sich überall Staub abgesetzt und in der Küche waren die meisten Lebensmittel vergammelt. Mit Elfriedes Einverständnis machten wir uns also an die Arbeit. Gabi nahm sich die Küche vor und ich zog erst mit dem Staubsauger durchs Haus, danach mit dem Putzlappen.

In Renates Zimmer gab ich mir besondere Mühe, alles ganz perfekt hinzukriegen. Hier arbeitete ich für sie, nicht für Elfriede. Ich sah vor meinem inneren Auge, wie sie hier wohnen und schlafen würde. Dabei kam ich richtiggehend ins Träumen. Es war, wie wenn ich ihren stets munteren Geist bereits spüren könnte.

Als ich den Kleiderschrank öffnete, erschrak ich allerdings etwas. Elfriede hatte da ihre Geheimnisse versteckt, ihre Gerten, Peitschen, Seile, Spielzeuge und ihre Wäsche für besondere Gelegenheiten, welche sie vermutlich von Jasmin erhalten hatte. Ich fragte daraufhin meine Freundin, was ich damit tun soll. Sie reichte mir einen Kunststoffbeutel, ich soll alles zusammenpacken und in den Keller bringen. Klar, es war etwas indiskret, in Elfriedes Sachen zu schnüffeln. Doch dieser Schrank würde ja in wenigen Stunden Renate gehören: Wie hätte sie wohl reagiert, wenn sie auf diese Dinge gestossen wäre?

Dann leerte ich noch den Papierkorb beim kleinen Schreibtisch. Aus lauter Neugier glättete ich einige der zerknüllten Briefbogen. Wie die Titel bewiesen, wollte Elfriede offenbar ein Testament verfassen. Doch nach wenigen Zeilen brach sie jeweils ab und fing ein neues Blatt an. Bei einer Fassung hatte sie etwas mehr geschrieben. Ich konnte meiner Neugier nicht widerstehen und las. Als plötzlich mein Name erschien, begannen meine Hände unwillkürlich zu zittern. Und dann staunte ich nicht schlecht: Elfriede wollte mir ihren Wagen, den kleinen Ford, vererben. Sehnsüchtig dachte ich einen Moment daran, wie toll es wäre, den Führerschein und ein eigenes Auto zu besitzen. Doch dann erschauderte ich. Mit diesem Wagen, in oder bei dem Elfriede sich umgezogen und für ihren selbst gewählten letzten Gang vorbereitet hatte, wäre ich niemals glücklich geworden. Da wären stets die Bilder ihres furchtbaren Anblicks vor mir erschienen.

Ich faltete das Papier sorgfältig ganz klein zusammen und steckte es in meine Hosentasche. Danach war ich irgendwie zerstreut. Ich putzte mechanisch weiter und merkte gar nicht, wie die Zeit verging. Zufällig sah ich einmal, dass Gabis Auto nicht mehr auf dem Parkplatz stand. Ich dachte mir nicht viel dabei, ich glaubte nicht, dass sie mich vergessen hatte. Nach einigen Minuten klingelte es denn an der Türe und sie stand draussen, mit zwei riesigen Einkaufstüten in der Hand. Auch zwei Blumensträusse, einen grossen für Elfriede und einen kleineren für Renate hatte sie nicht vergessen.

Wir brachten die Sachen in die Küche, welche wieder blitzblank aussah. Schnell war alles verstaut und meine Freundin bereitete eine kleine Mahlzeit zu. Erstaunt blickte ich zur Uhr, es war bereits später Nachmittag! Die Erkenntnis, dass wir nun in Kürze Renate abholen würden, brachten mich wieder auf etwas andere Gedanken.

Elfriede sass immer noch auf ihrem Sofa und döste vor sich hin. Als wir sie zu Tisch baten und sie erkannte, was wir in den letzten paar Stunden erreicht hatten, strahlten ihre Augen vor Dankbarkeit. Obwohl sie sehr schwach auf den Beinen war, umarmte sie uns beide und drückte uns einen scheuen Kuss auf die Wangen.

Danach räumten wir wieder alles auf und machten uns auf den Weg zum Modehaus. In der entsprechenden Abteilung trafen wir auf unsere Kollegin, welche gerade dabei war, ihre Kassenabrechnung fertig zu stellen. Zum Glück waren die Räume angenehm klimatisiert, denn sonst wäre es für Renate in ihrem schwerem Modellkleid nicht auszuhalten gewesen. Für mich passte ihr Anzug überhaupt nicht zu ihrem Wesen. Was Elfriede zur wirklichen Dame machte, wirkte an ihr etwas lächerlich, wie eine Parodie, Renate war einfach zu jung dafür. Aber eben, die Etikette dieser Abteilung verlangte diese Kleidung.

Nun meldete eine Lautsprecherstimme mit bedauernder Stimme, dass das Geschäft schliesse und dankte den Kunden für ihren Besuch. Renate bat uns, beim Personalausgang auf sie zu warten, nahm ihre Geldkassette und verschwand hinter der Türe zu den Verwaltungsräumen.

Nach wenigen Minuten trat sie dann, zusammen mit vielen anderen, durch die graue Hintertüre. Dank ihrem leichten Sommerkleidchen hatte sie sich wieder in unser gewohnt fröhliches Mädchen zurückverwandelt. Während sie sich drinnen dezent zurückhalten musste, fiel sie uns nun um den Hals. Danach fuhren wir los, holten ihre Sachen aus ihrem alten Zuhause, zwei Taschen, einen Koffer und zwei grosse Kartons, und fuhren zu Elfriedes Haus.

Renate wusste nur ungefähr, wo ihre neue Partnerin wohnte. Elfriede hatte ihr nur geschildert, wo sie zu Hause sei. Doch als wir anhielten, stiess sie wieder einen ihrer fröhlichen Jauchzer aus, was bewies, dass es ihr gefallen würde. Wir trugen ihre Sachen zur Türe, welche von Elfriede bereits geöffnet worden war. Sie stellte ihr Gepäck ab und umarmte ihre Gastgeberin. Danach gingen wir die Treppe hoch. Nun jauchzte sie allerdings nicht, sondern blieb mit offenem Mund stehen und staunte über ihr grosses Zimmer und die friedliche Aussicht auf einen kleinen, allerdings etwas verwilderten Garten. Elfriede hatte sich ebenfalls zu uns heraufgeschleppt und wurde von Renate ein zweites Mal stürmisch umarmt.

Als alles Gepäck ins Haus getragen war, fragten wir, ob wir noch etwas helfen könnten. Doch Elfriede wehrte ab, wir hätten schon genug getan. Renate musste sich zuerst einrichten, deshalb verabschiedeten wir uns von den beiden Frauen und fuhren müde und zufrieden nach Hause.



Teil 13 von 21 Teilen.
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