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Dienstreise an die Ostsee (fm:Dreier, 7221 Wörter) [4/5] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Apr 23 2008 Gesehen / Gelesen: 21639 / 19173 [89%] Bewertung Teil: 9.44 (61 Stimmen)
Müde und abgekämpft fuhr ich von Kühlungsborn nach Rostock zu Professor Lange. Es wurde ein Besuch mit Überraschungen und eine sehr nette Nacht.

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Samstag

Schließlich fuhr ich nach Rostock. Die Wegbeschreibung von Prof. Lange war top. Auf dem Weg kaufte ich noch einen Strauss Blumen für die Dame des Hauses und einen für das Töchterchen. Was schenkt man sonst einem unbekannten Teenager zum Geburtstag. Na ja, Blumen sind vielleicht etwas für ältere, aber mir fiel nichts besseres ein und außerdem - da bin ich ehrlich - hatte ich keine Lust mir etwas anderes auszudenken.

Um zwei Minuten vor zehn war ich bei der angegebenen Adresse. Das Timing war perfekt, das Haus auch. Es war kein Haus, es war eine Villa im Gründerstil mit Anbau. Konnte ein Professor an einer kleinen deutschen Universität so viel verdienen? "Egal", dachte ich und fuhr zum Eingang. Ich parkte neben der Garage (die mindestens Platz für drei Autos bot) und ging zum Eingang. Ein richtig schöner altmodischer Dreiklang tönte im Haus. Prof. Lange öffnete selbst die Türe (warum hatte ich einen Diener im Frack erwartet) und begrüßte mich freundlich. Seine Frau kam ebenfalls zur Tür, eine sehr gut aussehende Frau Mitte vierzig. Später erfuhr ich, dass Frau Lange aus sehr gutem Haus stammt - ihr Vater war glaube ich ein Baron - und es war entsprechender Grundbesitz vorhanden, der nach der Wende wieder in Familienbesitz überging. Ich überreichte die Blumen und wir gingen ins Haus. Die Blumen für die Tochter wurde ich noch nicht los.

"Meine Tochter schläft noch, vor dem Mittagessen wird sie nicht aufstehen", sagte Frau Lange.

"Na prima", dachte ich, "die muss ihren Schönheitsschlaf halten oder sich von der letzten Disconacht erholen." Beim folgenden Frühstück unterhielten wir uns über Gott und die Welt, Kultur, Politik, Literatur. Es war sehr interessant. Beide waren äußerst eloquente, belesene und vielseitig interessierte Gesprächspartner.

Nach den Frühstück verzogen sich Prof. Lange und ich in sein Arbeitszimmer. Man könnte auch kleine Bibliothek dazu sagen. Die Projektierung eines neuen gemeinsamen Forschungsvorhabens verlief schnell. Die Zeit verging wie im Fluge. Es klopfte und die Tür wurde geöffnet. "Mittagessen ist fertig, Herr Professor!", sagt eine etwa 50-jährige Frau, die einen recht südamerikanischen Eindruck machte. Also gab es zumindest eine Hausangestellte. Kein Wunder bei diesem Haus. Meine Einschätzung war also richtig gewesen und meine Welt wieder im Lot. Wir gingen in das Esszimmer, wo bereits Frau Lange und ihre Tochter am Tisch saßen. Die Tochter drehte mir den Rücken zu, ich sah nur kurze blonde Haare und einen schmalen Rücken. "Georg, das ist meine Tochter Evelyn", sagte Prof. Lange.

Das Mädchen stand auf und drehte sich um. Ich muss ein selten dämliches Gesicht gemacht haben, der Mund blieb in der Begrüßung offen stehen. Die Tochter war wie die Mutter bildhübsch, und das war noch untertrieben, etwa 1,70 m groß, gertenschlank, und hatte wenig Busen, wie ich unter ihrem engen Top abschätzen konnte. Sie trug zu dem Top eine ganz knappe kurze Jeans, die den Po betonte. Braungebrannt stand sie vor mir. Sie setzte ein gezwungenes Lächeln auf. "Hallo, danke für die Blumen", sagte sie etwas leiernd und total desinteressiert. Dann setzte sie sich wieder hin.

Frau Lange lächelte mich an "Ich frage mich schon seit Jahren, wann meine Tochter endlich aus der Pubertät raus ist. Evelyn, du bist äußerst charmant zu unserem Gast. Bitte sei freundlicher, denn er wird heute Abend dein Gast sein. Aber wenn du so zickig bist wird er es sich wahrscheinlich überlegen."

"Pech für ihn" kam es aus dem Mund von Evelyn. "Ich habe ihn nicht eingeladen."

"Unsere Kleine hat Liebeskummer, ist sitzengelassen worden von ihrem Freund, der hat zu ihrer, bis letzte Woche besten Freundin, gewechselt. Wahrscheinlich war er das Rumgezicke satt" erklärte Frau Lange.

Evelyn stand abrupt auf und war im Begriff das Zimmer zu verlassen, als ihr Vater sehr deutlich sagte "Setz ... dich ... hin! Wir essen noch!"

Evelyn drehte sich um. Ihr Gesicht war versteinert, verbittert und ihre Augen glänzten vor Tränen. Ihre Mundwinkel zuckten und sie setzte sich

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