Lavendel duftet nicht nur blau – Teil 2, Fortsetzung 8 (fm:Romantisch, 4221 Wörter) [8/11] alle Teile anzeigen | ||
Autor: Anna B. | ||
Veröffentlicht: May 19 2011 | Gesehen / Gelesen: 11994 / 10396 [87%] | Bewertung Teil: 9.00 (18 Stimmen) |
Ein verhängnisvoller Anruf für Roman und Anna ist allein auf der Ferme. Doch der Gärtner und ein junges Liebespaar entschädigen sie mit voyeuristischen Leckerbissen. |
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"Lavendel duftet nicht nur blau" - Teil 2, Fortsetzung 8
Ein verhängnisvoller Anruf für Roman und Anna ist allein auf der Ferme. Doch der Gärtner und ein junges Liebespaar entschädigen sie mit voyeuristischen Leckerbissen.
Dröhnendes Schweigen. Eine Stimmung zwischen Anna und Roman zum Schneiden und eine Atmosphäre wie kurz vor dem Ausbruch eines heftigen Gewitters: bleiern und unheildschwer. Was war geschehen?
Nach dem unglaublichen Erlebnis am Vormittag im Bett, verbrachten die Beiden den heissen Nachmittag völlig entspannt auf der Terrrasse der Ferme unter der Kühle spendenden Pergola in den breiten, bequemen Korbsesseln. Ein appetitliches Plättchen mit Spezialitäten der Region, etwas kühlen Roséwein, gute, allerdings nicht tiefschürfende Gespräche zauberten eine geradezu friedlich-entspannte Stimmung zwischen Anna und Roman herbei. Der Alltag war tausende von Kilometern weit entfernt. Schliesslich schmökerten Beide in den mitgebrachten Büchern. Nichts schien diese Wohligkeit des provençalischen Nachmittags auch nur im Geringsten ankratzen zu können. Es war schon späterer Nachmittag, als sich auch Monsieur Ventoux, den sie immer wieder im Garten werkeln sahen und den sie von weitem auch mit einem freundlichen Handzeichen gegrüsst hatten, ein Herz nahm und sich bei Anna und Roman persönlich vorstellte. Roman bat Ventoux doch bei ihnen Platz zu nehmen und ein Glas Wein mitzutrinken - eine Einladung, die Ventoux sichtlich erfreut annahm. Und bald schon plätscherte zwischen den Dreien eine muntere Unterhaltung über die Ferme, die Umgebung, das Dorf, die Familie Ventoux und ihre Beziehung zu Romans Freund Pierre, der die Ferme von bald 12 Jahren gekauft und stetig ausgebaut hatte.
Monsieur Ventoux - mit Vornamen Henri - dürfte etwas über 40 Jahre alt sein, Er war schlank und gut gewachsen mit straffer Muskulatur, die unverkennbar durch die tägliche Arbeit draussen gestählt war. Die Sonne hatte sein Gesicht und Teile seines Oberkörpers in ein kräftiges broncé gegerbt. Allerdings hört diese gesunde Farbe dort auf, wo das kurze Hemd normalerweise beginnt. Seine Kontur zeigte sich auf der Haut an den Kleidergrenzen fast schneeweiss. Jetzt glänzte Ventoux Kopf und die Oberarme vom Arbeitsschweiss - ein Zustand, den Anna irgendwie als sehr männlich und damit auch als sexy empfand. Angeregt war Anna jedoch vom Gesicht des Bauern aus der Provence: etwas hager und kantig, mit einem dunklen, kräftigen Zweitagesbart, der die holzschnittartige Form und Beschaffenheit des Kopfes noch mehr unterstrich, dunkle, kurzgeschnittene Haare mit einem leichten Grauschleier an den Schläfen. "Ein interessanter und auch - zugegeben - aufregender Mann vom Ansehen her", dachte unwillkürlich Anna und sie verglich Ventoux fast automatisch mit den eher etwas weicheren Zügen von Roman.
Völlig faszinieren liess sich Anna aber von den Augen, die zunächst sehr dunkel wirkten, jedoch sofort ins Bernsteinfarbige kippten, wenn sie Anna direkt ansahen. Und sie wurde von diesen Blicken, die unverkennbar immer öfter auf ihr ruhten, irgendwie gefangen. Sie konnte ihnen nicht ausweichen, auch nicht, als sie unverkennbar den wohlgeformten Körper von Anna musterten, ja nachmodellierten und dabei Signale der Anerkennung, ja geradezu der unverholenen Anmache aussandten. Fast wäre dies Anna unangenehm geworden, als ihr plötzlich wieder bewusst wurde, dass Henri Ventoux ja heute den ganzen Morgen schon ums Haus herum gewerkelt hatte und dass die offenen Fenster zweifellos das ganze lustvolle Spiel, das Stöhnen und Schreien von Anna und Roman ungehemmt in diesen Garten ausgesandt haben mussten. Früher wäre Anna bei solchen Gedanken und Erkenntnissen vor Scham wohl förmlich in den Boden gesunken. Aber seltsam: nicht heute und nicht vor Henri Ventoux. Es war ihr nicht nur egal, sondern sie empfand diesen Gedanken an das Wissen von Ventoux um ihre lauten und hemmungslosen Liebesspiele sogar als eigentlich aufreizend, ja erotisch an- und aufregend. Ventoux verabschiedete sich dann auch wieder, was Anna und Roman dazu veranlasste, ihre Plauderei vom Mittag fortzusetzen, im einen oder anderen Magazin zu schmökern und sogar zu dösen. Die feuchte Hitze war zu intensiv, um in lebhaftere Aktivitäten auszubrechen. Und schliesslich wollten sich ja beide zunächst ausruhen, das Beisammensein geniessen: eben Ferien machen.
Es muss nach drei Uhr gewesen sein, als plötzlich Romans Handy läutete. Er ging zunächst nicht darauf ein und war auch beruhigt, als nach einer kurzen Zeit das Klingeln wieder aufhörte - allerdings nur, um sofort wieder penetrant in die Ferien-Ruhe der Beiden einzubrechen. Jetzt
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