Modelträume (fm:Verführung, 1001 Wörter) | ||
Autor: Alberti | ||
Veröffentlicht: Aug 03 2011 | Gesehen / Gelesen: 26225 / 20647 [79%] | Bewertung Geschichte: 6.75 (48 Stimmen) |
Zwei junge Frauen fallen auf einen angeblichen Modefotografen herein |
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[b]Modelträume[/b]
© by alberti
Meine Freundin Silke und ich, Tina, hatten uns soeben passende Outfits für die Abschlussfeier nach unserer bestandenen Reifeprüfung gekauft. Gerade als wir das Modehaus verließen, hielt ein protziger Wagen neben uns an.
Der gut gekleidete Fahrer winkte uns heran. "Hallo meine hübschen Damen", begrüßte er uns, "habt ihr ein bisschen Zeit?"
Vergeblich versuchte ich, Silke wegzuziehen. Doch sie lachte mich aus, nannte mich eine ängstliche Memme und blieb interessiert stehen.
Der Mann fingerte eine Karte aus seiner Anzugtasche. "Modefotograf" stand da als Beruf. "Ich suche immer neue Gesichter und würde gerne ein paar Probeaufnahmen von euch machen", fuhr er fort, "Womöglich könntet ihr sogar Models werden!"
Silke war sofort Feuer und Flamme, dies besonders, als er erklärte, wir würden sogar etwas Taschengeld verdienen.
Nach unseren Einkäufen käme ihr das sicher gelegen. Ich hingegen wollte schon mehr wissen: "Model? Für welche Art Mode?"
"Kleider, alles vom Wintermantel bis zu zarten Dessous", erwiderte er.
Dessous? Allein schon dieses Wort löste in mir eine leichte Panik aus. "Mich nur in Unterwäsche zu präsentieren kommt aber nicht in Frage!", gab ich ihm klar zu verstehen.
"Keine Sorge, ich sagte doch, erst einmal Probeaufnahmen". Als er uns dann noch zwei 50-Euro-Scheine unter die Nase hielt, stiegen wir in seinen Wagen ein.
Unsere Fahrt ging zu einem der teuersten Hotels der Stadt. In seiner Suite baute der Mann sogleich seine Kamera auf. Nun begann unsere Arbeit.
Erst knipste er uns einzeln, dann beide in verschiedenen Positionen. Schließlich fragte er, was wir denn eingekauft hätten und blickte ungeniert in unsere Einkaufstüten.
Beim Anblick unserer neuen Minikleidchen und unserer knappen Stringtangas machte er große Augen. "Warum habt ihr das nicht gleich gesagt?", wunderte er sich, "was für ein Unterschied zu euren verwaschenen Jeans!"
Er geriet derart ins Schwärmen, dass sich meine Kollegin überreden ließ. Sie schnappte sich unsere Tüten und zog mich ins Badezimmer. Während wir uns umzogen, gestand ich Silke meine Bedenken. Aber sie lachte mich nur aus.
Es ging weiter, das gleiche Spiel wie zuvor. Doch diesmal sollten wir uns in die Arme nehmen und einen Tanz andeuten.
"Ihr passt wunderbar zusammen", schwärmte der Fotograf, ganz aufgeregt, "jetzt tut so, als ob ihr euch küssen würdet!"
Damit war meine Grenze aber erreicht. Ich riss mich von Silke los und trat einen Schritt zur Seite. Doch meine Freundin war derart aufgekratzt, dass sie mich zurückholte und mich tatsächlich zu küssen versuchte.
Natürlich war dem Herrn meine Ablehnung aufgefallen. Wortlos legte er zwei weitere braune Geldscheine auf den Tisch.
Meiner Freundin traten beinahe die Augen aus den Höhlen. "Wahnsinn", keuchte sie, "stell dir vor, was wir davon kaufen könnten!"
Klar, das Geld juckte mich auch. Aber dafür mich selber verkaufen! Niemals! Doch Silke war nicht mehr zu halten. Ich wusste, wenn ich mich jetzt weigerte, würde sie mir das kaum verzeihen. Also ließ ich mich von ihr in die Arme schließen und tippte meine Lippen gegen die ihren.
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