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Totem III (fm:Fetisch, 16222 Wörter) [3/4] alle Teile anzeigen

Autor:
Veröffentlicht: Oct 20 2014 Gesehen / Gelesen: 12141 / 9491 [78%] Bewertung Teil: 9.68 (25 Stimmen)
Doppelleben. Mein anderes Leben verborgen hinter einer »Maske«. Oder: Wie ich selbst zu einem Fetisch wurde. (Roman) 4. Kapitel - "Der Clan." Abschnitt 4.1

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Anmerkung:

Ich habe das 4. Kapitel aufgeteilt, da es sehr umfänglich ist. Dies ist Abschnitt 4.1. Es werden in Kürze weitere Abschnitte folgen, die ca. den gleichen Textumfang haben.

Herzlichen Dank für eure Kommentare und Mails.

Liebe Grüße.

Eure Laila.

~ 4 ~

- Der Clan -

Abschnitt 4.1:

Freitag, 09. September, 2005, gegen 14:00 Uhr:

- War eine schöne Zeit, sinniere ich. Der erste Schultag. Du warst so aufgeregt und konntest es kaum abwarten, deinen Wissensdurst zu stillen. Die Grundschule hat sich kaum verändert. Einen neuen Anstrich hat sie bekommen. Keine Zeit für Schwermut, Laila, obwohl es dir, wie jedes Mal, nahe geht.

Ich seufze, wende meinen Blick ab, biege in die Seitenstraße ab, die sich durch die Siedlung schlängelt, folge mit dem Auto meinem ehemaligen Schulweg, bis ich am Ende einer Sackgasse vor dem Bungalow meiner Eltern den Wagen anhalte. Ich sehe mich in Gedanken mit Mama vor der Türe stehen: Den Reißverschluss meiner Jacke bis ans Kinn gezogen. Einen Kuss auf die Wange, bevor ich die Tragriemen meines schweren Schulrucksacks auf meine schmalen Schultern lege und mich auf den Weg mache - ein Blick zurück, Mamas Lächeln, ein Winken als letzten Gruß.

Das Garagentor ist auf. Die rückseitige Tür zum Garten hin steht offen. Vaters Wagen auf dem Stellplatz vor der Garage. Papa wird im Garten sein. Hab dich oft durch mein Fenster beobachte, Papa, wenn du im Garten warst, ich meine Schularbeiten erledigte. Das fehlt mir. Du bist mir mein letzter Halt. Habe dich in meinen Gedanken immer bei mir. Ob du Gummibärchen für mich hast? -

Ich greife mir meine Handtasche, schlage die Fahrzeugtür zu und gehe an gepflegtem Rasen und ordentlichen Blumenbeeten vorbei zur Eingangstür. Petra ist in der Küche, hantiert vor dem Fenster, sieht mich kommen und öffnet mir die Tür.

»Hallo Mutter.«

»Laila, schön, dass du da bist, komm herein.« Sie und gibt mir einen Kuss an die Wange.

»Geht es dir gut, Laila?«

»Ja, Mutter, alles in Ordnung. Papa ist im Garten?«

»Ja, er schneidet die Hecke. Der Kaffee läuft gerade durch. Ich habe Kuchen gebacken.«

»Wäre nicht nötig gewesen.«

»Deshalb habe ich ihn gebacken«, erwidert sie und legt ein kaum wahrnehmbares, vorsichtiges Lächeln in ihre Mundwinkel.

»Bleibst du bis morgen?«

»Nein, ich werde mich am frühen Abend wieder auf den Weg machen.«

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