Die Post bringt allen was (fm:Sex bei der Arbeit, 5951 Wörter) | ||
Autor: Annie Arglos | ||
Veröffentlicht: Oct 20 2014 | Gesehen / Gelesen: 42085 / 35480 [84%] | Bewertung Geschichte: 9.46 (195 Stimmen) |
Bei einer Veranstaltung der Post nehmen ein Teilnehmer und eine Teilnehmerin den Slogan "Schreib mal wieder" ernst und schieben einander heimliche Nachrichten zu. Nachrichten, die immer intimer und geiler werden. Bis sie es nicht mehr aushalten. |
PrivatAmateure: Bilder, Videos, chatten, flirten, Leute treffen! |
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Die Kaffeepause war zu Ende. Auf dem Platz, auf dem sie vorher gesessen war, hatte es sich eine ältere Dame bequem gemacht. Anna musste sich also einen neuen Sitzplatz suchen. Das war nicht schwierig, denn es gab genug leere Stühle im großen Sitzungssaal des Hotel Maritim, in dem der Strategieworkshop der Post AG, bei der sie seit einigen Wochen arbeitete, stattfand. Road-Show, wie das Spektakel intern genannt wurde, denn der Chef persönlich tourte durch die Lande, um sich in gutem Licht darzustellen und den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen einen Motivationsschub zu verpassen. Diese wiederum freuten sich über einen Tag in einem schönen Hotel mit bezahltem Buffet, das hoffentlich im Gegensatz zu ihren Gehältern großzügig ausfiel. Anna entschied sich für einen Stuhl im hinteren Drittel des Raums, neben einem attraktiven Mann. Sie saß nicht gern allein.
Der Vortrag des Chefs war langweilig und selbstherrlich, darin unterschied ihr neuer Chef sich nicht von ihrem alten. Warum waren diese Typen immer so überzeugt von sich selbst sein und hörten sich so gerne reden, obwohl sie nichts zu sagen hatten? Sie freute sich aufs Buffet. Am liebsten wäre sie aufgestanden und hinausgegangen, wäre auf der Terrasse in der Sonne gesessen, hätte Aperol Sprizz getrunken und mit dem Kellner geflirtet, aber sie blieb brav sitzen. Als neue Mitarbeiterin während eines Vortrags vom Big Boss abzuhauen wäre nicht mutig, sondern leichtsinnig und dumm gewesen. Also tat sie, als würde sie interessiert zuhören und eifrig mitschreiben, und wenn der Chef in ihre Richtung blickte, nickte sie zustimmend, während sie Spiralen und Kringel auf ihren Hotelblock kritzelte. Ihr Sitznachbar griff ebenfalls zu seinem Kugelschreiber. Während sie kringelte, malte er Dreiecke, Quadrate und Pfeile. Anna lachte und beobachtete ihn von der Seite. Er war groß und schlank, hatte kantige Gesichtszüge, weiche Augen, und kurzes dunkelblondes Haar. Mit der freien Hand rieb er sich das bartlose Kinn. Als ihre Blicke sich trafen, schaute er schnell wieder weg. Warum mit dem Kellner flirten, dachte Sie und nicht mit dem, was näher lag - oder besser gesagt wer näher saß? Es war lange her, dass sie das letzte Mal einen fremden Mann angesprochen hatte. Aber was hatte sie zu verlieren, hier in der fremden Stadt? Außerdem würde sie nicht sprechen, sondern schreiben. War das nicht irgendwann einmal Slogan der Post gewesen: Schreib mal wieder!
Sie schrieb etwas auf ihren Block, riss den Zettel ab und schob ihn zu ihm. Sie gefallen mir, stand drauf. Irgendwie. Mutig und leichtsinnig fühlte sie sich.
Wenn er überrascht war, ließ er es sich nicht anmerken. Ohne mit der Wimper zu zucken oder zu lächeln schrieb er etwas auf den Zettel und schob ihn zu ihr zurück. Sie sind sexy. Irgendwie, las sie. Übrigens: Tolle Strumpfhose!
Sie errötete. Sie hatte eine Strumpfhose gewählt, die zur Hälfte transparent, zur anderen Hälfte schwarz und blickdicht war. Die schien ihr sexy und auffällig, ohne billig zu wirken. Dazu ein schwarzes Kleid, das knapp über den Knien endete. An den Füßen schwarze Highheels aus weichem Kalbsleder, in denen sie nicht wirklich gut gehen konnte, aber das hier war schließlich kein Wandertag, sondern eine Versammlung, bei der sie höchstens auf die Toilette und zum Buffet gehen musste. In der Kaffeepause hatte sie gemerkt, wie einer der Assistenten der Geschäftsführung ständig auf ihre Beine gestarrt und sie mit Blicken ausgezogen hatte. Obwohl sie es für gewöhnlich genoss, begehrt zu werden, waren seine Blicke und die Art, wie er sich mit der Zunge über seine Mundwinkel leckte, unangenehm anzüglich und primitiv. Sie empfand es als Übergriff. Das Kompliment ihres Sitznachbarn dagegen fühlte sich gut an.
Sie schrieb: Sind Sie zufällig intelligent, humorvoll und liebenswert? Er: Leider nein. ich bin dumm, humorlos und ein Arschloch. Und selber? Ihre Hand jagte über das Papier: Ich bin eloquent und intelligent. Und wie die meisten Frauen finde ich dumme, humorlose Arschlöcher extrem spannend. Auch er schrieb schnell: Trifft sich gut. Ich finde Frauen mit schönen Strumpfhosen spannend. Intellekt und Eloquenz werden überschätzt. Sie hatte gehofft, ihn mit ihren Zeilen zu provozieren, aber er wirkte so verdammt souverän. Also musste sie noch eins drauflegen, um ihn ein bisschen aus seiner Komfortzone zu locken: Shit, ich hab grad gemerkt, dass ich keinen Slip anhabe, schrieb sie. Ha. Sein Mundwinkel zuckte verräterisch. Experiment geglückt.
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