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Pias spezielles Talent – Die Erkenntnis (fm:Sonstige, 2102 Wörter) [1/5] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Jul 27 2017 Gesehen / Gelesen: 24087 / 16369 [68%] Bewertung Teil: 8.49 (77 Stimmen)
Pia hat ein außergewöhnliches Talent. Dieses muss sie erst einmal entdecken und verstehen. Nur langsam begreift sie das Außergewöhnliche.

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Sie hatte es erst gar nicht bemerkt. Sie war verwirrt, geradezu perplex in dem Moment, aber zunächst schob sie es nicht auf das wirklich Erstaunliche. Rakastan Sinua! Verdammt, wie war der denn drauf. Sie wunderte sich vor allem, wie er auf das schmale Brett kommen könnte, sie zu lieben. Das hier war ein schlichter One-Night-Stand. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Schon eine Variante von verliebt hätte sie komisch gefunden, aber Liebe?

Sie war ihrer Freundin Maja zuliebe mit auf das Internationale Antifaschistische Jugendcamp gefahren, von allein wäre sie nie auf den Gedanken gekommen. Aber es war sehr lustig gewesen. International war zwar stark übertrieben, denn es waren außer verschiedenen deutschen Jugendgruppen nur ein paar finnische Jugendorganisationen anwesend. Diese allerdings waren recht beeindruckend. Sie wirkten einerseits wesentlich aktivistischer und organisierter in dem, wofür sie eintraten. Andererseits hatten sie aber auch ein großes Spaßpotential. Sie konnten offensichtlich sehr schnell zwischen politischer Arbeit und Campaigning sowie dem Partyteil eines solchen Camps hin- und her wechseln. Die Berührungspunkte zwischen den beiden Sprachlagern waren erstaunlich groß, man spürte die Trennung kaum. Es war aber auch zu merken, dass die Finnen wesentlich weniger Probleme mit der englischen Kommunikation hatten als die Deutschen.

Es war auf jeden Fall eine aufregende Woche für Pia gewesen und sie hatte sehr viel Spaß gehabt. Und für die letzte Nacht hatte sie sich diesen jungen, knackigen Finnen eigentlich nur zum Knutschen raus gesucht und dann waren sie halt im Bett gelandet. Beziehungsweise am Strand der Ostsee. Und Matti machte seine Sache verdammt gut. Er war sehr zärtlich, konnte toll küssen und war sehr geduldig, als es darum ging, sie auf Touren zu bringen. Kein Hektiker, wie sie es bei früheren One-Night-Stands schon öfter erlebt hatte. Kurz vor diesem verwirrenden Satz aus Mattis Mund hatte sie sich noch gefragt, ob Ausländer im Allgemeinen oder Finnen im Speziellen vielleicht einfach die besseren Liebhaber seien, aber das war natürlich ein positiv-rassistisches Vorurteil

Und dann schleuderte er einfach dieses finnische Ich liebe Dich mitten in den Akt. Er vögelte sie auch danach noch ziemlich gut, aber Pias Verwirrung hinterließ Spuren in ihrer Stimmung. Er spritzte sein Sperma dann schon ziemlich bald auf ihren knackigen Arsch und danach kuschelten sie auch noch eine Weile sehr schön im feinen Sand. Eigentlich hätte Pia auch gern noch seinen Schwanz sauber geleckt, das machte ihr nämlich wirklich Spaß. Aber der Sand überall an ihrer beider Körper machte das quasi unmöglich und so streichelte sie seinen Schwanz und seine Eier einfach noch eine Weile.

Schon bald aber trennten sie sich voneinander, gingen nach dem erfrischenden und säubernden Bad in der kühlen Ostsee in ihre jeweiligen Zelte zurück und schliefen dann noch ein paar Stunden. Der nächste Morgen war hektisch. Es ging ans Aufräumen, Zelte abbauen, packen und die Abreise. Matti winkte ein paarmal freundlich und sie grinste ihn an, aber sie tauschten nicht einmal Nummern aus.

Erst in der Regionalbahn auf dem Weg nach Hause öffneten sich ihr schrittweise die Augen. Er hatte es auf Finnisch gesagt! Sie konnte überhaupt kein Finnisch, wieso hatte sie ihn verstanden? Erst jetzt wurde ihr auch klar, dass sie während des umtriebigen Packens am Morgen auch die Gesprächsfetzen und Kommandos der Finnen beim Abbauen verstanden hatte. Es war für sie nicht anders als die Gespräche der deutschen Teilnehmer, aber im Nachhinein war es überhaupt nicht erklärbar.

Sie durchwühlte ihren Geist, übersetzte sich im Schnellverfahren beliebige Satzkonstruktionen vom deutschen ins finnische und war erstaunt, wie leicht ihr das fiel. Das konnte doch gar nicht sein, wie sollte sie so schnell eine völlig fremde Sprache gelernt haben?

Sie erzählte Maja nichts davon und blieb nachdenklich in sich gekehrt. Maja schrieb es dem erheblichen Alkoholabusus des Abschlussabends zu, aber daran lag es nicht.

Auch am nächsten Tag konnte sich Pia immer noch keinen Reim auf ihr Verständniswunder machen. Im Gegenteil: nach einer langen durchgeschlafenen Nacht fiel ihr auch ein Erlebnis aus ihrer Jugendzeit wieder ein. Sie war mit ihren Eltern und ihrem Bruder in Paris gewesen

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