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(Die neuen Nachbarn) Verschlungene Pfade (fm:Verführung, 10789 Wörter) [8/14] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Sep 30 2017 Gesehen / Gelesen: 17351 / 13452 [78%] Bewertung Teil: 9.73 (60 Stimmen)
Brigitte hätte eigentlich gedacht, Seite an Seite mit ihrem Mann durch den Club zu wandeln und einfach mal nur schauen ... Aber Richard überrumpelte sie mit einer Alternative

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© Alexander vonHeron Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

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ausgegangen: er hatte seiner Frau diesen Freibrief ausgestellt, sie dazu bald schon gedrängt.

Und sie? Brigitte!? Nein, sie hatte sich nicht dazu geäußert, wie sie es denn sehen und interpretieren würde, wenn er sich anderswo vergnügte. Das war zwar nicht das letzte Wort, das dazu gesprochen worden war, eher sogar nur in Form von Andeutungen, aber dennoch: Stefan fühlte diese innere Zerrissenheit nicht nur in sich sondern auch bei seiner Frau: teils zu Nora hingezogen - auf welcher Ebene und Art auch immer - und dann wiederum in voller Widersprüchlichkeit fast abgestoßen, weil diese eben so ... weil Nora eben SO EINE war.

Selbst in seinen Gedanken fiel es ihm schwer, die Worte klar und eindeutig und nicht beleidigend zu formulieren. Weil seine hübsche Begleiterin eine geile Schlampe war, die genau wusste, wie sie die Männer um die Finger wickeln konnte und das wohl in den intimen Momenten erst recht auszuspielen wusste. Beinahe knirschte Stefan mit den Zähnen, wie er ein weiteres Brötchen innerlich ergrimmt zermalmte, um seiner Stimmungslage dadurch ein wenig Ausgleich zu verschaffen.

Das mit der geilen Schlampe ... ja das wollte er auch. Aber immer mehr wurde ihm in sehr genau diesem Moment bewusst, dass er seine Brigitte so haben wollte, wenn sie bei ihm wäre. Geile Schlampe ja, aber seine Privatschlampe sozusagen.

Ausgemacht war ja auch, dass sie sich da unten bald wieder treffen sollten - und so lange ... da galt es doch wahrlich zu warten. Vielleicht würde sich dann nachher etwas logischer ergeben, gemeinsam sozusagen, wenn er und Brigitte sich küssten und dann vielleicht ... er fühlte, dass er rot anlief, sich selbst peinlich fühlte. An Swingen und Partnertausch dachte er gar nicht direkt, sondern eher mal an die Vorstufe - zumindest den anderen dabei zusehen zu können und wollen, was sie anders machten, auf dass es denen offenbar so viel Spaß machte.

Lächerlich, wie er mit einem Male auftrat, einem Schulbuben gleich, kam er sich vor. Aber zu mehr fühlte er sich einfach nicht imstande. War er sich anfangs sicher gewesen, hier immer geiler und erregter zu werden und dann endlich das machen zu können, was er in seinen kühnen Träumen sich sehr wohl erhofft hatte, so schien nun - wo quasi alles im grünen und erlaubten Bereich sich ihm darstellte - das alles ihm selbst gar nicht möglich zu sein.

Oder längst nicht mehr so anstrebenswert, wie es ihm vorgekommen war, als darüber noch der Nimbus des Verbotes geschwebt hatte. Fast so wie die Erkenntnis, dass das Gras im Nachbargarten keinesfalls grüner oder besser schmeckte, wenn auf einmal der trennende und abschirmende Zaun dazwischen weggefallen war.

Ein wenig schien ihm Nora durchaus zeigen zu wollen, dass sie enttäuscht war. Und doch war es auch ihre Strategie, ganz gewiss nicht den ersten Schritt zu setzen. Nicht sie wollte ihn verführen, sondern er sollte es sein, der vor lauter Hemmungslosigkeit sich dann nicht mehr im Zaum und zurück halten konnte. Dann wäre er wohl so richtig in Fahrt und hemmungslos und zu Dingen fähig, die er ganz sicher noch nie getan hatte ... und diese Lust, diese unge-bändigte Geilheit, sie wollte sie fühlen und von ihm abernten. Dann wäre er wohl auch dazu fähig, ähnliches zu machen, wie doch heute seine Brigitte schon sich mit ihr vor Lust und Leidenschaft ausgetobt hatte - nur das wusste er natürlich nicht.

Noch mehr sollte er sehen und sich vorstellen und wohl die Gratwanderung in sich spüren, ob seine Frau das alles auch sah. Ob sie sich von Richard zu dem einen oder anderen Besuch hinreißen ließ oder gar mehr noch.

Und so schleppte Nora den zögernden Nachbarn halb wie in einem taumelnden Traum hin in Richtung des Schwimmbades und der heißen Quellen, der Jacuzzis und wie sie alle wohl heißen mochten, wo einem so richtig heiß wurde. Wo man wenig anhatte, oder weniger als wenig: gar nichts, nackt in einer Natürlichkeit, dass ihm aus mehrfachen Gründen immer heißer wurde.

Zwei Paare schwammen im Wasser, das heißt wohl eher, dass sie sich paarten, wenn man es so nennen konnte. Ein neckischer spielerischer und nicht sonderlich ernst gemeinter Versuch der beiden, wie es schien - und er war sich sehr sicher, dass es nicht der jeweilige heimische Gefährte war, mit dem sich die Frau zu vergnügen suchte. Und als wäre es der Beweis, so schienen sich die Paare gegenseitig anzustacheln, wem es wohl am ehesten gelingen würde, die Frau zu besteigen, während sie im Wasser am Rücken lag und der Mann sich zwischen die willig zum Lustgewinn gespreizten Schenkel drängte. Es wirkte wie ein surreales Spiel und ein erotischer Wettkampf, in dem es wohl nur Sieger geben würde.

Was die anderen Paare im Rund der heißen Quellen machten, war alleine schon anhand ihrer gegenseitigen Nähe und wippenden Positionen sonnenklar. Auch wenn noch so viele Blasen und das Getöse der Wellen den lustvollen Lärm unterdrückten, so waren alleine schon die Stellungen der Frauen und das Pendeln der Männer klarstes Indiz dafür, was sich in diesem Club so freizügig und freimütig abspielte.

Dass manche miteinander fast zu tratschen schienen und an ihrem Champagner aus dem Glas süffelten, während sie auf doggy-style von hinten her bedient wurden, erschien ihm grotesk. Was die Frauen wohl in solch einer Situation sich zu erzählen hatten, verstand er fast weniger, als dass er das für sich erotisch und anregend empfand. Das würde Brigitte sicher nicht gefallen, sagte er sich, egal mit wem sie es denn überhaupt so treiben würde.

Und genau in dem Moment plagte ihn wieder das schlechte Gewissen immer heftiger in ihm nagend.

Oder war es doch ein stetig steigender Anflug von Eifersucht, das Nagen der Vorwürfe in ihm, wo er doch so sehr über seine innere Schwelle gesprungen war und sich offener deklariert hatte, als er wohl wirklich geplant und gedacht hatte.

Die ich rief die Geister - werde ich nun nicht los?

Wo waren Richard und Brigitte wohl hin verschwunden, nagten sich seine Gedanken mit leichter Beängstigung in sein Gemüt.

Wenigstens konnte er gewiss sein, dass Richard bei ihr war. Nur, was das ein Trost? Oder war das nicht gerade die Inbrunst der eigentlichen Bedrohung? Auch wenn er von allem Anfang an gewusst und das ja sogar mit Richard heiß und stolz diskutiert hatte: da gab es kein Geheimnis, wie geil und heiß der Nachbar seine Frau begehrte.

Und das noch dazu an solch einem Ort ... mit all den optischen Anreizen und erst recht noch sonstigen Versuchungen und Möglichkeiten, Dinge zu probieren ...

Und was auch immer als Versuchung oder potentielle Gefahr auf seine Frau zukäme, er wäre bei ihr. Dass der Nachbar auf seine junge Frau stand und sie vollkommen verführerisch empfand, war ihm schon längstens seit der Episode im Schwimmbad und der Sonnencreme klar geworden. Und so freizügig wie sie beide darüber gesprochen hatten, so sehr sie beide wohl dabei sich gegenseitig erregt und hoch- und aufgestachelt hatten: im tiefen Inneren hatte er wohl keine Ahnung, wie extrem geil Richard auf seine Frau denn wirklich war.

Und was seine Pläne schon von allem Anfang an gewesen waren, das hatte er sich zwar dumpf vorstellen können, aber nicht, dass sie zu solch einem Exzess oder solchen Eskapaden führen konnten, wenn seine Brigitte dazu bereit war.

Und ob sie das war, das lag ja nur an ihr: und genau das, diesen Satz hatte er ihr ja fast eingebläut. Es lag an ihr und von seiner Seite her würden keine Beschwerden oder Vorwürfe kommen, weder davor noch danach, sie sollte sich gehen lassen und hemmungslos austoben und ... was auch immer es wäre.

Er schluckte, weil ihm vielleicht jetzt umso intensiver bewusst wurde, dass Richard und Brigitte nicht so bald zum Treffpunkt zurückkommen würden. Und dass Richard sich wohl sehr tief ins Fäustchen lachen musste über die Art und Weise, wie ihm denn Brigitte quasi auf dem Silbertablett serviert worden war.

Sein Gehirn schien wie mechanisch ihm vorzubeten, dass Brigitte ja doch nicht so eine wäre wie Nora - aber seine innere Überzeugung und Begeisterung, dass sie doch so eine werden könnte und auch sollte, die waren in einen Widerspruch geraten, dass er keinen Cent auf welchen Ausgang auch immer sich hätte wetten getraut.

Wie in aller Welt hatte er sich nur auf das einlassen können, begann eine kleine Welt in seinem Herzen einzustürzen. Und er hatte nicht nur die Bohrlöcher geschaffen, sondern auch den Sprengstoff bereit gestellt, um diese seine kleine und geschützte Welt mit Bomben und Granaten auf eine andere ihm nun ungeheuer erscheinende Ebene zu heben.

+ + + + + + + + + + + + + + + +

Richard hielt Brigitte an ihrem Arm dezent zurück, wie sie sich der Stiege näherten. Zur Sicherheit drehte er sich so vor die rot angelaufene Nachbarin hin, dass er ihr die Sicht hinunter auf das Buffet verstellte, wo er gerade noch Nora und Stefan entdeckt hatte. Offenbar hatten die beiden zwar ohnedies den letzten Bissen verschlungen - und selbst wenn er die beiden nur aus der Ferne erkennen konnte, so fühlte er doch, dass bei ihnen ganz eine andere Stimmung vorherrschte, als er hier selbst mit seiner charmanten Begleitung hatte aufbauen können.

Von wegen Hand in Hand und fast umschlungen, wie er sich ja ein wenig seiner Nachbarin aufzudrängen gewusst hatte. Da lief wohl einige in eine andere Richtung, verwundete er sich, aber das hieß ja keinesfalls, dass er sich davon anstecken lassen sollte.

Er wusste schon die geplanten Wege seiner Gattin - hinein in den Bereich des Schwimmbades und je nach Lust und Laune dann wohl in eines der Jacuzzis. Oder aber, an das dachte er angesichts der Körperhaltung des jungen Mannes am meisten ... dann in jene öffentlich-privaten Räume, wo er sich gewiss war, dass Nora ihn für eine geraume Weile beschäftigen konnte.

Egal auf welche Art und Weise die Beschäftigung der beiden erfolgen sollte, grinste er in sich hinein.

Er selbst hatte da schon einen Plan, nicht nur A oder B, sondern er fühlte ja direkt anhand ihres Plusschlages, was alles in seiner gar so charmanten Begleitung vorging. Aus seiner Sicht, selbst wenn er noch so geil war und sie am liebsten hier schon vor allen flach gelegt und gefickt hätte, da war ihm bewusst, dass er ganz besonders viel Geduld mit dem jungen Ding aufbringen musste.

In ihren Gedanken schienen es zwei Schritte vor und dann mindestens einer zurück zu sein, auf was sie sich hier potentiell einließ. Und auch wenn es Kraft kostete und vorsichtiges Agieren - aber diese latente Schüchternheit, die sie ausstrahlte, die machte ihn noch schärfer, als er sich schon lange gefühlt hatte.

Brigitte stellte sich ein wenig auf die Zehenspitzen, um in den Raum unterhalb zu blicken, wo das Buffet zu einem kurzen Verweilen und einer Stärkung einlud. Eigentlich hatte sie fast damit gerechnet, hier die beiden wieder zu treffen, war sie sich doch sicher, dass vor allem Stefan der einen oder anderen Versuchung nicht widerstehen konnte. Kulinarische Versuchung, lächelte sie vor sich hin, ehe sodann Nora ... fast erstarb ihr das Lächeln, weil sie sich an Dinge erinnert fühlte, zu denen sie nun ein mehr als ambivalentes Gefühl entwickeln musste.

Sie schauderte kurz, wollte sich aber die Gefühlsregung nicht sonderlich anmerken lassen und setzte wieder dieses bezaubernde Lächeln auf, das ihr die Blicke von anderen zufliegen ließ.

Brigitte empfand es als peinlich, dass ihre Hand, die ihr Begleiter aus wohl mehrfachen Gründen nicht loslassen wollte, ein wenig zu schwitzen begann. Auch das ein Zeichen einer Erregung, das er nicht so offenbar wissen sollte, sagte sie sich und trottete neben ihm her.

Richard führte sie vorbei an jenem Buffet, welches das andere Paar gerade erst verlassen hatte. Er selbst verspürte keinen Hunger auf das eine oder andere Fingerfood, das hier zwar köstlich duftete - und er wollte gar nicht bei Brigitte hinterfragen, ob sie dafür Appetit verspürte.

Er wollte einfach nicht, dass sie ihm wieder langsam entgleiten konnte durch diverse Ablenkungen aller Art. Die Schlinge, die er ausgelegt dachte, die fing an, sich zu verengen. Und er als Jäger, wollte dabei sein, wenn es so weit war - und die Beute reif zum Schlagen. Denn in aller Zärtlichkeit und Verliebtheit, die er für die junge Nachbarin empfand, war er immer noch ein Jäger. Und war die junge Nachbarin nicht von Anfang an als seine Beute und sein Ziel deklariert worden.

Immer mehr und intensiver hatte er den Eindruck, dass der Wodka sich allmählich in Brigitte zu entfalten begann und dass das, was sie bislang gesehen hatte, sie einerseits aufwühlte und dann zugleich auch wiederum abstieß.

Etwas Ruhigeres hatte sie sich ja gewünscht, wie sie vorhin gemeint hatte. Offenbar etwas und somit ein Ort, wo nicht so eindeutig das getan wurde, wofür die meisten doch herkamen und sich auch für andere zur Schau stellten. Das war es wohl sehr genau, was das junge Ding zwar faszinierte, zugleich aber auch am meisten abstieß. Dass man Dinge ja nicht öffentlich tat. Dass man dabei doch niemanden zuschauen ließ, auf dass sich diese daran erst recht aufgeilen sollten.

So wusste doch Richard ganz genau, dass sie es aus Schamhaftigkeit heraus am ehesten nur im Dunkeln tat - und ja, keine Frage, solche Gefilde gab es hier genauso.

Räume, die so sanft und ungefährlich wirkten, gerade deswegen zum romantischen und verträumten Verweilen einluden und es doch erst recht und ganz gewaltig in sich hatten. Und was die Dunkelheit betraf, das war nicht alleine eine Frage der Beleuchtung, grinste er vielwissend.

Ja - so eine Augenbinde, vielleicht sogar eine Fesselung, da war er sich sicher, dass auch das eine Novität für seine Begleiterin war. An die Fesseln an Arme oder Beine dachte er dabei weniger, aber die Augen zu verbinden - ja, lächelte er tief und vordergründig: das war wohl ein sehr geeignetes Mittel bei ihr. Zwar hatte er das bei ihrem Göttergatten gar nicht hinterfragt, aber die Antwort darauf kannte er auch so. Und die Aussicht darauf, die ließ ihn fast in Richtung des Ziels zu laufen beginnen, derart aufgeregt fühlte er sich.

Auf einen dieser Räume strebte er zu, Brigitte im Schlepptau, mit der er scherzte, wobei sie nicht hätte sagen können, was er mit ihr sprach und was sie immer wieder zum Lachen und Schmunzeln brachte. Sie fühlte sich gut, nervös aber dennoch in jedem Fall. Tief im Inneren ahnte sie wohl, dass sie auf ganz gefährlichen Pfaden wandelte, aber ihre Tritte waren nicht zaghaft, sondern sicher. Was auch immer er ihr zeigen wollte unter dem Titel romantischer und viel bequemer, sie verspürte in sich, dass sie einfach ein wenig geistig zur Ruhe kommen musste.

Keine Ahnung, wie spät es war - aber üblicherweise würde sie wohl schon längst schlafen, müde vom Tag, der Arbeit und den Kindern. Eine kurze Erholung in dem Sinn, vielleicht mal kurz die Beine hoch lagern, die vom Stolzieren in den nicht gewohnten high Heels doch ein wenig schmerzten, das konnte alles nicht schaden.

Und so trottete sie an seiner Seite willig ihm nach.

Der Raum erschien wie von weichem orangen Licht gebadet zu sein. Inmitten des Raumes prangte ein Bett, queen-sized in jedem Fall, rund auch noch, was ihr sofort ins Auge stach. Nur mit einem Leintuch ausgestattet, das weiß und noch nicht zerknittert sie im ersten An-blick fast mehr erschreckte, als dass es einlud, sich gar darauf nieder zu lassen. Bequem zu lümmelnde Sessel und ein Tisch in der Ecke mit etwas, das aussah wie offenbar einer Flasche Champagner. Alkohol schon wieder, weit und breit wohl kein Wasser, ganz normales klares Wasser, um den Kopf kühlen zu lassen, schoss ihr instinktiv ein.

Als sie eingetreten waren, schloss Richard die Tür und schob mit voller Absicht und bewusst laut den Riegel vor, sodass sie beinahe zusammen zuckte.

»Richard! Also ich glaube ... es ist keine gute Idee ... die Tür zu verschließen!«, schreckte das junge Ding mit einem Mal auf. Sie konnte ihre Gedanken kaum äußern, was sie mit solch einer Geste denn assoziierte, selbst wenn das Licht eingeschalten blieb, sodass man ja alles hätte sehen können, was ohnehin nicht in Frage kam. Selten dass daheim Türen versperrt wurden - und wenn, dann gab es immer einen ganz besonderen Grund, nicht gestört zu werden. Samstags eben, auch wenn es das heute nicht war, aber Nacht war es schon allemal ... und dieses mögliche Signal, diese potentielle Erwartungshaltung, die hinter der Verriegelung zu verstehen war, die wollte sie keinesfalls unterstreichen.

Und außerdem - gerade mal die Beine ausstrecken, auch den ungewohnten High Heels geschuldet, und was trinken ... wenn es doch nur Wasser gäbe - da brauchte man doch ganz sicher nichts verriegeln. Und Stichwort Beine ausstrecken - der Länge nach, nicht in Form eines Spagates, dachte sie sehr wohl die Gedanken von Richard geradezu zu verneinen.

»Was auch immer du denkst, mein Schatz!«

Fast zu bereitwillig, erschien es ihr, dass er die Tür wieder öffnete und sogar einen etwas breiteren Spalt offen ließ. An das hatte sie wiederum auch nicht gedacht, aber sie machte keinen erneuten Einwand, weil sie sich nun lächerlich oder fast zickig vorgekommen wäre. Eine nicht mal ganz angelehnte Tür - was sollte denn das schon bedeuten. Sicherer war sie in jedem Fall als eine von innen verriegelte.

Und woher hätte Brigitte auch nur erahnen sollen, dass gerade solch eine offene Türe wie eine Einladung oder ein Signal fungierte für andere, dass diese gerne willkommen waren, herein zu kommen ... und was dann alles geboten werden würde, optischer oder gar intensi-ver anderer Natur, das würde sich dann ... schon erwiesen und ergeben.

Gemäß der Zugeständnisse und der Bereitwilligkeit des Paares eben, welche das Signal setzte, dass sich andere sehr wohl im Spiel und dem Treiben beteiligten durften.

Und woher hätte die in solchen Belangen und Etablissements vollkommen unerfahrene junge Mutter auch wissen sollen, dass sie nun in einem Bereich waren, wo nicht nur Paare Zutritt erhielten. Sondern eben auch jene, die alleine, also ohne Partner gekommen waren - und als solches meisten ganz besonders ausgehungert und untervögelt waren. Da musste man schon fast sagen, dass sie ohne Partnerin gekommen waren, denn der prinzipielle Überschuss an Männern, der war schon in jenem Verhältnis, wie Richard es ausgesprochen hatte.

Drei auf eine - und wenn die Frau es auch zuließ, dann waren es auch mehr ... aber den dummen Witz hatte er sich doch noch verkneifen können. Er ahnte auch so, dass sie die Andeutung verstanden hätte und dass ihre eklatante Schüchternheit es ihr ohnedies verbot, darauf zu reagieren.

Richard näherte sich Brigitte, tänzelnd beinahe, wie auf Freiersfüßen, erschien es ihr im ersten Moment. Und knapp vor der nervösen Nachbarin beugte er sich herab, fast einen Kuss erwartend, und doch davor zurück schreckend, ehe er wie nebenbei meinte.

»Ich hoffe doch sehr, dass es dir gefällt, meine Liebe ... dass du eine tolle Nacht hier hast!«

»Ach Richard - das Dinner war wirklich wundervoll und Blackjack hat mir Spaß gemacht und die Show auch ... selbst wenn ich nicht damit gerechnet hatte, dass die dort alle oben ohne herum turnten, die Mädels eben. Und ... nun ja ... dieser Ort hier!?«

Sie schluckte, ließ die Antwort offen, ehe sie ein nicht mehr ganz so neutrales »Wow!« von sich ließ, das weitaus eher Zustimmung oder zumindest einen gewaltigen Eindruck signalisierte denn Ablehnung.

»Nur dennoch! Ich fühle mich schon auch ein wenig zumindest - deplatziert!«, gestand sie mit leicht gerötetem Kopf. Sie konnte einfach nicht die volle Wahrheit sagen, denn es war ihr ja selbst vollkommen unerklärlich. Natürlich hatte das auch mit Nora zu tun, dem tiefen inneren Gefühl, als wäre das doch einigermaßen als die eigentliche Untreue auszulegen und dann ... ja, entortet, nicht unbedingt hier her gehörend, das war wohl die richtige Beschrei-bung.

Sie fühlte sich zerrissen - als wäre sie halb in der alten und zum Teil auch schon in einer neuen Welt, von der sie zu ahnen schien, dass diese durchaus einige bessere Seiten aufwies. Nur eben so viel anders und freier und auch verbotener und ... Nein: das hätte sie dem netten Gastgeber niemals sagen können.

Im tiefen Inneren fühlte sie, dass sie in gewisser Hinsicht fast einer Illusion aufgesessen war. Dass das wohl nicht alles sein konnte, die brave Hausfrau zu sein, die brave Mutter der gemeinsamen Kinder und die brave Ehefrau. Nicht im geringsten, dass sie genau das Gegenteil von all dem hätte sein wollen oder können ... aber so ein wenig aus dem Alltag heraus kommen und gelegentlich was anderes zumindest sehen, das war doch ... ein WOW-Erlebnis.

Sie hatte sich nicht recht vorstellen können, wie es denn wäre und sein könnte, in solch einem Etablissement zu sein. Wenn man das eben nicht tat, wofür wohl alle anderen herkamen. Ja, dann, und genau das hatte sie wohl gemeint, ohne ihre weiten Überlegungen jedoch zu deklarieren: genau dann fand man sich schon fehl am Platz.

Oder wie ein Nüchterner inmitten einer Reihe von vollkommen Betrunkenen. Nur ganz so nüchtern fühlte sie sich auch nicht mehr.

»Aber ... aber! Du und deplatziert hier?«, Richard lächelte und schmeichelte. Er war sich gewiss, die richtigen Worte zu finden, um ihre Argumente zu entgegnen und ins Positive umdrehen zu können. Das war er wohl gewohnt und passierte wahrlich nicht das erste Mal, dass Schüchternheit immer in solch einer Situation vorgeschoben wurde. Der Versuch der moralischen Keule, knapp davor, lächelte er. Ja, das kannte er so gut, dass die eine oder andere Frau einen Kick brauchte, ehe dann ein Ruck der Entscheidung durch sie gehen konnte und sie um vieles erleichtert und entspannter dann agieren vermochte und auch wollte.

Diesen Kick dem hübschen Mädchen neben ihm zu geben, dazu war er liebend gerne bereit, hellte sich sein Gesicht auf.

»Du bist bei weitem die schönste Frau hier, attraktiv, sexy, verführerisch ... ein Wahnsinn« - sie lächelte schal. Natürlich schmeichelte er, aber er schien es in dem Moment ehrlich zu meinen, egal was wohl Nora sogar dachte, wenn sie es hörte. Die kannte ihn ja sehr wohl, wenn er spielte oder aber seine ehrlichen Gefühle offenbarte. Aber besonders übertrieb er nicht, wenn auch beseelt, dass er immer geiler auf das junge Ding wurde.

»Ich kann mir wahrlich vorstellen, dass alle Frauen dich beneiden ...«

»...und alle Männer dich ficken wollen ...« - das aber behielt er für sich, sollte sie nur selbst aus seinem Gehabe ablesen können oder aber am besten so bald wie möglich selbst erfahren.

Langsam und wirklich zärtlich nahm er ihr das ohnedies bereits fast leere Glas aus der Hand und stellte es auf dem Nachtkästchen ab. Dann ergriff er in gewisser Hinsicht feierlich beide Hände und blickte ihr tief und treuherzig in die funkelnden blauen Augen.

»Ich kann dir gar nicht sagen, Brigitte wie ... wie toll du aussiehst! Das Kleid, wie es an dir liegt, wie es ... deine weiblichen Formen betont, hervorhebt, selbst wenn sie gerade noch verhüllt sind. Und ... diese Ohrringe ... ein Hammer ... alles einfach!«

Wie zur Verstärkung ging er einen Schritt zurück, schmunzelte wie er ihre Beine hinab sah, die wohl geformten festen Schenkel, dann die Waden und so genüsslich mit seinem Blick an ihrem Knöchel hängen blieb.

»Und ... fast am meisten genieße ich den Anblick von deiner Kette am Fuß. So zart, so verführerisch und so verlockend! Und so ... symbolisch!« - er musste es einfach erwähnen, egal was ihr Nora dazu erklärt hatte. Sie sollte nur mehr als eindeutig verstehen, dass er sie als "frei" ansah, "Freiwild" dachte er sogar in seinem Beuteschema, aber er würde schon zärtlich sein, wenn er sie zu erlegen begann.

Er lächelte Brigitte ganz besonders tief an und sie fühlte fast bei jedem einzelnen Wort, als würde sich ein Tropfen von innerer Geilheit in ihr lösen und wohl bald an der Innenseite ihrer Schenkel nass herab rinnen. Was, um Gottes Willen nur, was machte er mit ihr, was bewirkten diese Worte, mit denen er sie einschmeichelte. Sie fühlte es, sie spürte es, sie wusste es ... sie wusste ja auch, dass das ein ganz gefährlicher Pfad war, auf dem er wandelte. Aber sie wandelte mit auf gänzlichen neuen Pfaden ... das ... das konnte ja nicht gut gehen, tobte wohl ein letzter Hauch von moralischer Erkenntnis in ihr.

»Und ich hätte mir schwören können, dass das kleine Kettlein noch auf der anderen Seite war, wie wir ins Auto gestiegen sind ... daheim eben!« - fügte er süffisant hinzu. Sollte sie nur wissen, dass ihm das aufgefallen war, dass sie demnach unterwegs ihre Meinung ganz bewusst und offen geändert hatte!

»Aber ... das ist doch nur ein ... ein Kleinod, ein Kettlein. Ja, ich habe es nach rechts gewechselt, aber das bedeutet doch nicht wirklich etwas!?«, stammelte Brigitte ein wenig verlegen und wunderte sich, dass sie noch fähig war, ganze Sätze über die Lippen zu bringen.

»Bist du sicher? Denn es bedeutet so manches für die Leute hier - so eine Art Signal, du weißt es doch - oder? Welches vor allem...«

»Das hat ... Nora ... schon gesagt!«

Brigitte wusste nicht, was sie entgegen sollte. Wollte sie dementieren, dass sie die Kette mit Absicht gewechselt hatte. Zum Teil fast aus Protest nach einem halb verkappten Streit mit ihrem Mann als Konsequenz. Wollte sie ein trotziges Zeichen setzen, das ja ohnehin nichts bedeutet, wie sie ja wusste und auch Nora ihr auch in beiden Varianten der Interpretation angedeutet hatte. Und dann gab es ja da auch den Grund, laut Nora gerade ihm eine Freude zu machen. Aber so, wie er die Dinge überbewertete, behielt sie diesen Grund lieber für sich, nahm sich Brigitte vor.

Und ach - diese verdammte Kette nochmal ... schon fast ein Streitgrund mit ihrem Mann, der ihr zugleich einen Freibrief erteilt hatte, den er ja nicht ernst meinen konnte. Schon wieder begaben sich ihre Gedanken in diese Endlosschleife, die von Geilheit und Vorwürfen nur so flankiert war. Und irgendwo dazwischen taumelte und pendelte sie wie eine Betrunkene: trunken aber weniger dem Alkohol geschuldet, denn der ... ja ... sie musste es sich eingestehen: der Lust, der Neugierde, der Leichtsinnigkeit und der Leichtigkeit ...

Ohne weitere Worte schloss der ältere Mann den geringen Abstand, der sich zwischen den beiden bislang ergeben hatte. Sein leichter Kugelbauch berührte ihren flachen Bauch. Und ihre Brüste vor allem, pochend und bald schon schmerzend, wie sie voller Milch gepresst waren, wurden mit einem Mal an seine sportlich muskulöse Brust heran gedrückt. Sie konnte ihm nicht entrinnen, nicht nach vorne hin und auch nicht zurück, da sie sehr wohl bemerkte, wie der Rand des Bettes in ihre Kniekehlen zu drücken begann.

Aufgrund ihrer High Heels war sie ihm nun quasi auf Augenhöhe, wagte aber kaum, diese noch offen zu halten. Ein Protest fing an, sich langsam, viel zu langsam auf ihren Lippen zu formulieren, aber noch waren keine Worte daraus geformt worden, die sie über ihre bebenden und öffnenden Lippen heraus gequält hätten. Und wiederum wäre es nur ein sehr schaler Protest gewesen, eine Alibiaktion eher als mit innerer Überzeugung.

Richard leckte ein wenig dezent, dennoch auffällig über seine Lippen und schob sein Gesicht nach vor, bis er die heiß zitternden Lippen der jungen Nachbarin berührte. Dann ließ er ihre Arme los und fuhr mit seinen Händen zurück, sie umarmend. Erst auf ihrem nackten Rücken kamen seine vorsichtig tastenden Finger wieder zur Ruhe, zitternd aber vor Erregung und Vorfreude.

Auf ihrer nackten und bebenden Haut, die wiederum unter seiner Berührung zu zittern, beben und kochen zugleich begann.

Brigitte verweigerte sich nicht, obwohl so manches in ihr wahrlich schrie, das nicht zulassen zu können, was sie offenbar dennoch ihm zugestand. Seine Lippen öffneten sich und sein Blick alleine schon, auch so wie er den Kopf schief zu neigen begann, diente ihr wie ein Signal, es ihm wohl gleich zu tun. Ihren Mund zu öffnen, ihre Lippen frei zugeben, sodass er mit ihr machen konnte, was seit der Studienzeit kein anderer Mann je getan hatte, als ihr Stefan.

Sie küsste einen anderen. Einen Mann, der ein anderer war als ihr Stefan! Küssen, nicht knutschen! Kein Bussi, kein Schmatz im halben Scherz oder so - selbst der selten genug.

Ein Mann, der sogar älter war als ihr Vater.

Mit Glatze obendrein - und Bauch auch noch!

Ein Mann, der ihr Nachbar war.

Ein Mann, von dem sie wusste, dass er geil auf sie war - nicht nur schon beim Einreiben der Sonnencreme und wie sie sich auf der Toilette so hemmungslos hatte übergeben müssen. Sie wusste es ja auch von Nora - seiner Gattin, ihrer Freundin ... sie ... sie wusste es und sie ... sie wollte es!

Ein Mann, von dem sie gar nicht sagen konnte, dass er wirklich attraktiv war. Er war eben - ganz besonders, sogar extrem: männlich, ja ... das sehr wohl! MÄNNLICH in einem Ausmaß, dass es teils fast wie eine Bedrohung wirken konnte, derart strahlte er Potenz und Lust und Härte aus. Auch wenn er jetzt zärtlich war, einfühlsam, kuschelig, sanft und sie einlullend, sie ahnte, was in ihm schlummerte.

Und schlimmer noch als alles, sie ahnte das nicht nur, sondern in gewisser Hinsicht erhoffte sie sich das sogar. Das zu fühlen, zu spüren, kurz wenigstens nur ... kennen lernen, schnuppern oder auch auskostend fühlen ... es musste ja nicht ... bis zum letzten gehen ... bildeten sich Gedankenblasen in ihr, von denen sie wusste, dass diese gleich platzen würden und als solches nicht hielten.

Ein derart wahnsinniger Widerspruch tat sich in ihr auf, dass sie kaum Ideen entwickeln konnte, wie sie auf die Situation denn überhaupt nur reagieren sollte. Sie kannte und liebte diese Zärtlichkeit und das Vertrauen zur Genüge von ihrem Mann, den sie liebte.

Und dann gab es doch das, was ihr nicht bewusst war, wenn sie tief in sich selbst ehrlich zu sein versuchte. Selbst wenn ihr eigener Mann ihr DAS geben konnte, er hatte es bislang nicht getan oder nicht gewagt, weil sie so andere Signale gesendet hatte, die Richard wiederum auf seine klare Art und Weise ignorierte. Nicht auf die unterdrückende oder gar gewaltsam irgendwie etwas erzwingende Art und Weise, nein auf diese erotisch verführerische, die dann in dem wohl enden würde, was sie sich nicht vorstellen konnte und doch erhoffte und dann wieder ...

Sie stöhnte, endlos wohl gefangen in dem Widerspruch zwischen Lust und Geilheit und dem Bewusstsein, Dinge zu tun, die sie nicht sollte, egal ob sie nun einen Freibrief hatte oder auch nicht. Sie wagte das wohl dafür prägnante Wörtchen gar nicht richtig zu denken, das in ihr schwebte, was es wohl war: dieses Gefühl der männlichen Dominanz! Dominiert zu werden, wie das schon klang - bislang so ablehnenswert, dass es in ihren Gedanken nicht mal aufgekommen war ... und nun ... da war es wieder dieses Gefühl, das in süßen verrückten Widersprüchen in ihr wahrlich explodierte und Unmöglichkeiten mit einem Male machbar erscheinen ließen.

Brigitte wusste, dass sie das Gesicht wegdrehen musste, den Kuss abbrechen und dann wohl darauf bestehen, dass sie sofort nach Hause fahren mussten.

Es war ihr klar, dass er das ihr sogar zugestehen würde, dass Richard keiner war, der ihr Gewalt antun wollte, um sich durchzusetzen. Oder sie vielleicht sogar mit Gewalt zu nehmen. Nein - so einer war er nicht, sicher niemals auf diese Weise.

Alleine aber, dass sie an so etwas denken konnte, sogar denken musste, raubte ihr wiederum förmlich den Verstand. Wie denn klar denken, wenn sich alles nur noch um das eine zu drehen schien, nach dem ihr Körper ganz offenbar wie aus Sucht heraus schrie und etwas, das ihr Geist gerade noch verhindern konnte.

Wie war das doch, von wegen Geist und Körper und Willigkeit, war das nicht gar ein Bibelzitat, von wegen: ... damit ihr nicht in Versuchung gerät. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach ... Von wegen schwaches Fleisch - nicht bei ihm, das war wahre Härte und Fleischeslust, die sich hier zwischen ihre Beine drängte und an ihr so deutlich fühlbar anpochte.

Nicht jetzt, dröhnte es in ihrem Kopf - später dann, wenn sie es wollte, härter danach schreien würde vor Lust in einer Art, die sie noch nie gefühlt hatte, jetzt aber schon das Grollen erahnen konnte, wie es wohl wäre. Es war Wahnsinn - ein älterer Mann mit einem leichten Bauch, Muskeln überall und Haare wohl auf der Brust, wie sie ja in der Badehose gesehen hatte. Und keine Haare ganz oben und wohl auch ganz unten, wie sie von Nora her erfahren hatte. Und wie in aller Welt, konnte sie nur an solch verschiedene Facetten denken, wo es doch letztlich ... nur um eines ging.

Sie fühlte sich schwach mit einem Mal, dass sie dachte, in seine Hände zu sinken, noch mehr zum Spiel seiner Kräfte, seiner Hände und wohl auch seiner Lust zu werden.

Vielleicht hob er sie ein wenig an, so kräftig wie er war oder sie stellte sich doch ein bisschen auf die Zehenspitzen, aber sie drehte ihr Gesicht nicht weg. Nein ganz im Gegenteil, sie legte ihre Hände um seinen kräftigen Nacken, dann öffnete sie ihren Mund. Ein klein wenig nur, schüchtern erneut andeutend, dass sie wohl nicht so eine war, die gleich aufs volle gehen konnte. Ein kleiner Spalt aber mehr als genug für ihren Nachbarn, auf dass er seine weiche Zunge in ihre nasse sanfte Öffnung des Mundes eindringen ließ.

Wie in einer nicht kontrollierbaren Reaktion berührte ihre Zunge vorsichtig und prüfend die seine, zog sich zurück, lockte ihn weiter zu sich hinein, ehe sie einer Reposte gleich, zwischen seine Zähne stieß. Fast überrascht über ihren eigenen Zug, ließ er sie suchen und gewähren, dann drückte er ihren Körper lustvoll und fordernd an seinen heran und zwängte seine Zunge in ihren Mund, jagte die ihre zurück und verfolgte sie bis scheinbar weit in den Rachen hinein.

Er fühlte ihr heftiges Atmen, ihr unterdrücktes Stöhnen, die Art, wie sie Luft durch ihre Nase sog, wie ein leichter Ruck durch ihren Körper ging, wie sie zu duften begann. Wie ihre Poren sich öffneten und das zu verströmen begannen, was ihn umso mehr erregte und bestätigte: Lust, Bereitschaft, Notwendigkeit fast, und ungezähmte Geilheit.

Der Duft von Frauen. Und welcher Duft noch obendrein.

Der von Frauen, die gefickt werden wollten !

Seine Hände massierten und streichelten ihre nackte Haut und sie fühlte seine harte und fordernde Erregung an ihren Schenkeln, wie er sich dort langsam rieb und immer gezielter zwischen ihre Beine hinein presste. Selbst wenn sie noch zuckte und vielleicht zurück gewichen wäre in sanftem Schock oder Spiel und Reiz, so konnte sie gar nicht anders, als diesem Druck selbst entgegen zu halten.

Fast unmerklich, aber doch wieder Signale setzend, so hob sie ihr Bein leicht an, um mit der Innenseite ihrer Schenkel an diesem harten Prügel zu reiben. Lustvoll hörte sie ihn stöhnen und fühlte mit der gleichen Reaktion, dass er mit seiner Zunge in sie hinein stieß. Ganz so, als würde er damit andeuten, was er sehr bald wohl mit jener anderen Härte zu tun plante, wohin auch immer sie ihm das gewähren ließ.

Dieses Bewusstsein ließ sie erschaudern. Nicht mehr aus Ängstlichkeit heraus und Scham wie zuvor, sondern voller Lust und geiler Vorfreude.

Brigitte konnte nicht anders, sie wusste, dass sie eigentlich schon zu weit gegangen war, was ihre eigene und innere moralische Welt betraf. Und doch, es war süßer Wahnsinn und der Hauch von Verderbnis, der sie hier zu streifen schien. Wahnsinn und Sinnestrübung, von der sie geritten wurde.

Ihr selbst kam vor, als würde sie gerade mal ein kleines Prozentchen ihrer ganzen emotionalen Möglichkeit hier offenbaren und zugleich die inneren Überlegungen und Hemmnisse in den Hintergrund drängen können.

Sie hechelte, sie atmete, sie röchelte fast wild durch die Nase, als wäre sie am Ersticken, und doch war es eher die Lust, mit der sie förmlich gurgelte und kämpfte.

Wild keuchend trennten sich ihre Lippen, die Augen ein wenig beschämt geschlossen haltend. Sie musste tief atmen, durchatmen, nicht nur durch die bebenden Nasenflügel, sondern durch den Mund, einem Keuchen gleich kommend. Durch ihre Lippen, an denen noch sein Speichel zu fühlen und riechen war - dieser nicht zu verleugnende Geschmack von Alkohol und auch Zigarre: etwas, das sie sonst konsequent ablehnte, wo sie doch wortwörtlich niemals einen Aschenbecher küssen würde und dennoch ... es war erschreckend süßer Wahnsinn, dem sie hier nachgegeben hatte und ... es ... nun bereute ... oder doch nicht?

Wahnsinn, Umnachtung, keine Chance auf Entrinnen - immer wieder dröhnten diese Worte in ihr. Sie musste sich zusammen nehmen, am Riemen reißen. Das war doch nicht sie, die so agierte, nein sie musste sich beherrschen und der Versuchung widerstehen: das Fleisch war willig, aber der Geist noch stark genug, presste sie ihr Lippen zusammen.

»Es tut mir leid!«, meinte Brigitte, nachdem sie wieder zu Atem gekommen war. Es war nicht leicht, aber es ... musste sein, dass sie sich wieder fand und einen Schritt zurück in die Realität beging.

»Ich wollte dich nicht ... einfach nur ... oh sorry. Aufstacheln und dann nicht ... Aber ich glaub, es wäre wohl besser, wenn wir jetzt Nora und Stefan suchen sollten.«

»Entspann dich mein Liebling. Einfach locker bleiben. Ich versichere dir, dass die beiden absolut ok sind, es sich gut gehen lassen. Und wenn sie uns finden wollen, dann glaub es, könnten sie das locker ganz locker sogar.«

Er konnte gar nicht anders, eine feine Notlüge musste zusätzlich herhalten, ob sie das nun bemerken würde oder nicht, es war egal. Diese subtile Betonung auf das Wörtchen "wollen" und damit die Andeutung, dass sie das ja nicht "wollten", weil sie wohl anders be-schäftigt waren ... ohne das aber in Worte zu fassen.

Den Hauch von Eifersucht zu schüren, nochmals die Erlaubnis und den Freibrief andeutend - das war dann wohl der Kick, den das junge Ding hier offenbar brauchte. Er kannte doch, er roch doch ihre Bereitschaft, ihre Not, ihre Lust, ihren Notstand. Das was ihr Duft und ihre Hormone ausstrahlten, das war wie Fährten lesen im frisch gefallenen Schnee

»Nora weiß ja wo wir sind - die beiden können jederzeit zu uns ... wenn sie ... damit fertig sind ... was sie gerade ...«

Es war klar, dass er nur vage andeuten musste, was sie wohl taten. Egal, ob er es glaubte oder nicht, es lag ja an Nora, dem jungen Mann Dinge zu zeigen, die ihm seine junge Frau wohl noch nicht gezeigt oder erlaubt hatte. Und ... es würde ja auch nur Brigitte zu Gute kommen, die neben ihm spontan zu erstarren schien. Fast hatte Richard den Eindruck, dass ein kurzer Ruck durch die junge Frau hindurch ging, doch ehe sie weiter reagieren konnte und wollte, lag es an ihm, die Dinge nun endgültig in die Hand zu nehmen.

Sanft drückte er die bebende junge Frau zurück, aufs Bett hin und rückte mit ihr so weit auf diesem hoch, dass sie in der Mitte des Runds zu liegen kamen. Rechts neben ihr, so wie er sich langsam an sie heran drückte, seinen Arm unter ihren Kopf schob, einen Polster darbietend, sie aber damit zu sich herüber zog.

Zärtlich und doch bestimmend, ein Augenpaar, das seinem Blick sehr wohl standhalten konnte. Augen, die glühten und funkelten und wohl immer noch ein zartes, fast schon schüchternes Nein signalisieren wollten, so vollkommen im Gegensatz zu seinem bedingungs-losen fordernden und bittenden JA. Ein JA, das alles war, das alles wollte, das bereit war, alles von ihr zu verlangen und ihr alles zu geben, was sie gewillt war, von ihm entgegen zu nehmen.

Sekunden vielleicht, ehe Brigitte den Blick ein wenig senkte und ihre Lippen wiederum öffnete. Eine Zungenspitze gerade, die ihre Lippen fast nicht recht erkennbar von innen her befeuchtete und dann leicht öffnete.

Ein Signal, ein Zufall, oder doch weitaus eher - eine Einladung. Bereitschaft signalisierend? Resignation oder aber - ein Hauch von Rache und Erkenntnis? Verdrängte Ängstlichkeit?

Wortlos, denn sprechen hätte sie unter keinen Umständen mehr können. Nicht in diesem Zustand der höchsten Anspannung und Erregung und ... Vorfreude?

Eine Einladung, die von Richard wahrlich enthusiastisch akzeptiert wurde und er versank förmlich in ihr, seine Zunge mit der ihren einen Tanz wie aufgerichtete Schlangen aufführend, wo eine jede die andere jagte und leckte und reizte und biss und neckte und ... Endlos, zeitlos, alles um sich herum vergessend, die Lippen ineinander verkeilt, als wollten sie ewig so verharren.

Getrennte Wege

Brigitte hatte keine Ahnung - woher denn auch - dass eine offen gelassene Tür in diesen Schlafräumen und in solch einem Etablissement wie eine unausgesprochene Einladung galt. Einladung zu all dem, was sodann erlaubt und zugestanden werden würde. Hätte sie auch nur eine Vermutung gehegt, sie hätte wohl weder den Raum betreten und schon gar nicht die Tür offen lassen. Alleine die weitere Vorstellung, dass diese Willkommensgeste ja vor allem den ohne Partnerin gekommenen Männern galt, hätte sie gewiss bis ins letzte hin gehemmt.

Zwei Männer, im Gesichtsfeld von Brigitte verborgen, beobachteten geduldig und diskret das Paar auf dem breiten gar so einladenden Bett. Beide hatten schon längst ihre Hose geöffnet, den Reißverschluss hinunter gefahren und fischten ihre harten und geschwollenen Glieder heraus und strichen mit ihren Fingern genüsslich über die fest abstehende Erregung.

Einsatzbereitschaft signalisierten sie in jedem Fall mit ihren dicken und von Geilheit voll aufgepumpten Latten. Lautlos und wortlos im Hintergrund dezent zurück haltend, denn sie kannten ja die Regeln des Hauses, dass ihnen ein klares Signal gedeutet werden musste, ehe sie sich in das Liebesspiel einmischen durften. Das wurde streng geahndet und es gab auch keinen Grund, sich nicht an diese einfache Regel zu halten - denn oft genug kamen ja so auch einzelne Männer auf ihre Kosten, wenn die Frauen heiß gelaufen waren und ihr eigentlicher Partner seine erste Runde erledigt hatte und eine kleine Pause einlegen musste, um wieder Standhaftigkeit aufzubauen ... darauf hofften sie alle gierig und geil im Dunkel.

Die Frage dabei war meistens wohl, ob die Frau dazu bereit war, sich anderen hinzugeben - ob sie das schon getan hatte, erst recht in Gegenwart ihres Partners. Ob sie es denn wirklich schaffte, diese innere Hürde zu überwinden, sich vor den Augen des Partners und meist auch Ehemannes so mit anderen Männern zu vergnügen, dass sie auch ihre Lust hemmungslos zeigen und vor allem austoben und ausleben konnte. Ausleben, auslieben und meistens ja auch ... ausficken, man musste es so nennen. Und der Mann - der gehört wurde so eindeutig und ohne Heimlichkeit und echten Betrug: geilte ihn das auf und stieß es ihn ab. War er darauf süchtig, wie es Richard fast war, zu sehen, wie seine Frau, seine Geliebte auch von anderen gestürmt, erobert und geentert wurde ... oder aber ...

Bei Richard gab es wenig Zweifel, fast egal in welche Richtung, ebenso wie bei Nora. Stefan war dem älteren Nachbarn in dem Moment vollkommen egal - der würde schon von seiner Nora die entsprechende Betreuung erfahren, war er sich gewiss, sodass er mehr als abgelenkt war und gar nicht zum Denken kam. Und Brigitte - so nahe dran wie er nun schon war, so war es doch ein noch gefährlicher Schritt, ihr diesen letzten Kick zu geben, der sie ihre letzten und inneren Hemmungen über Bord werfen ließ.

Dass sie so knapp davor war und doch zugleich an der Kippe zu allem, strahlte Brigitte so intensiv aus, dass Richard frohlockte. Nur nicht leichtsinnig sein, versuchte er dennoch besonnen zu bleiben und sah seine nächsten Schritte schon klar vor sich. Manchmal war es ja auch hilfreich, den Augen des Partners zu folgen und aus der sanft errötenden Reaktion die Schlüsse zu ziehen.

Da lagen doch genau jene Tücher, wo er sich gewiss war, eine so wunderbare Reaktion in der jungen Frau entdeckt zu haben. Keine Frage, dass Stefan so etwas mit ihr noch nicht gemacht hatte, sie zu fesseln, wehrlos zu machen. Und doch, vielleicht wäre das zu viel und es reichte wohl gerade bei ihr nur ein Symbol anzubringen, es ihr leichter zu machen, sich nicht wehren zu können, wo sie das ja auch gar nicht wollte. Und auch nichts sehen zu können, auf dass sie umso intensiver fühlen und spüren und riechen sollte.

Denn oft genug und um gerade diese Hemmungslosigkeit durch ein verspätetes erstes Erkennen noch mehr zu erleichtern, lagen griffbereit und geradezu einladend, Seidentücher auf dem Nachtkästchen, was Brigitte schon mit tiefem Erschaudern zuvor gesehen hatte.

Das wird doch nicht für ... die Augen oder gar die Hände sein, war Brigittes instinktive Reaktion dazu gewesen. Die Vorstellung war irre, neuartig ohnedies in einem Ausmaß, dass sie froh war, bereits zu liegen, sonst wäre sie zusammen gesackt.

+ + + + + + + + * *

Nora und Stefan hatten die nackten Paare im Schwimmbad und den Becken für einige Minuten lang wohl beobachtet, staunend der junge Mann - so wie andere, die dann aber auch eher ihre Wege fortsetzten. Nora zog ihren Begleiter durch eine Tür in die entgegenge-setzte Richtung fort, als sie gerade gekommen waren.

Ein beeindruckend großer Bildschirm zog die unmittelbare Aufmerksamkeit auf sich, weniger aber weil dort ein Porno ablief, sondern da die Größe alleine schon dominant wirkte. Es war eher ein alter Porno, wie man am besten anhand des Haarschnitts der Akteure er-kennen konnte. Und auch der eine oder andere Busch war zu sehen, kaum dass glatte Muschis und blank rasierte Schwänze zu erblicken waren. Auch das etwas, wovon der junge Mann zu dem Zeitpunkt ja gar keine Ahnung hatte, dass er mittlerweile wohl der einzige war, der im Intimbereich nicht rasiert war.

Sie kannte ihn, die Szene war einfach zu einprägsam in Erinnerung geblieben. Caligula - in der ungekürzten Fassung von Tinto Brass, irgendwann aus den End-70er Jahren, also lange bevor Stefan oder Brigitte überhaupt geboren waren. Die Szene mit den Orgien, ein Schwanz in schwindelerregender Dimension, wie dieser geblasen wurde und dann Samen in den Mund der geilen Sklavin spritzte oder ein wenig später der Pflock, Meter dick auf der Leinwand erscheinend, wie er geritten und einverleibt wurde. Beeindruckend und fast glaubwürdig, dass dieser römische Kaiser vor lauter Lust nicht mehr wusste, was er wohl den ganzen Tag noch tun sollte - als solches ein gewissermaßen unwürdiger, wenn auch nicht direkter Vorgänger vom anderen Wahnsinnigen, Nero ...

Aber der Film war gar nicht Noras Absicht gewesen, eher schubste sie ihren Begleiter durch einen nur mit Vorhängen getrennten Schlupf in einen weiteren Bereich hinein, der nicht sonderlich hell beleuchtet war. Auf den ersten Blick wirkte es, als wären drei oder vier Plattformen jeweils zu den Wänden des Raumes hin platziert worden. Und vor diesen erhobenen Podesten befand sich aber ein rundes Bett, welches das größte zu sein schien, das Stefan je in Natura erlebt hatte.

Was sich dort aber abspielte, war auf den ersten Blick nicht gut zu erkennen, weil sich gut ein Dutzend Leute davor angesammelt hatte. Die meisten, wohl nicht sonderlich zu verwundern, waren letztlich ausschließlich Männer.

Alleine die kräftige Duftnote von Noras Parfum ließ die meisten davon kurz aufraunen und einen vorsichtigen und erfreuten Blick werfen, ob sich die sensitive Nase auch nicht geirrt hatte. Einem Warnsystem gleich, schienen sie zu erahnen und fühlen, dass sich nun zusätzlich eine andere Frau in dem Raum aufhielt.

Und wie sie Nora und ihren Begleiter erkannten, machten sie sogar gerne Platz, sodass die beiden weiter an das Rund des Bettes hinzu schreiten konnten. Eine nackte weiße Frau lag auf ihrem Rücken und wand sich gegen den schwarzen Körper eines Mannes, der in sie fast mechanisch wirkend hinein hämmerte. Und weitere Männer, in allen Hautfarben, kümmerten sich um die Frau, um sie halb in den Wahnsinn der erotischen Lust zu treiben, indem sie an ihren Nippel saugten oder aber ihre Finger dazu zwangen, die Latte auf Vollmast hoch zu wichsen.

Stefan schluckte - fünf Männer und eine Frau, selbst wenn die vier nicht sonderlich viel taten, aber ... das klang nach ... Strapazen fast für die Frau, wenn sie das so durchziehen konnte, wie er es sich implizit ausdenken musste.

Zwei der Männer mussten locker mehr als sechzig sein, fiel Stefan auf, der sich dennoch wunderte, woher diese eine derartige Geilheit generieren konnten. An Gelenkigkeit fehlte es ihnen vielleicht, Steifheit auch an anderen Stellen vor allem am Rücken zeigend und nicht nur zwischen ihren Lenden, wo sie etwas hölzern pendelten. Wahre Lust, so dachte er implizit, musste anders wirken, ansteckend direkt, übergreifend, die Zuschauer richtig in Bann ziehen.

Vielleicht aber lag es ja auch an ihm - aber er fühlte sich nicht von der Vorführung angesprochen. Sicherlich auch nicht abgestoßen, er war einfach Zuschauer, keinesfalls jedoch in seinem Geist zumindest aktiver Mitspieler dieses Sextetts.

Nora lehnte sich gegen ihren Nachbarn, presste ihren Mund an sein Ohr und flüsterte, während ihre Zungenspitze dabei sein Ohrläppchen berührte und ihm Schauer einjagte. Offenbar wollte sie ihn reizen, aufstacheln im wahrsten Sinn des Wortes, selbst wenn das so gar nicht mehr notwendig gewesen wäre. Der junge Mann glühte bereits innerlich und brannte vor Lust, ganz allgemeiner Lust, so eigenartig es klingen sollte, nicht sonderlich spezifischer.

»Was denkst du ... über das hier?«

»Ich kann das alles nicht so recht glauben - irgendwie. Also dass die Dinge hier wirklich sich abspielen und ich mitten drin bin. Das kommt mir wahrlich ... irreal vor.«

»Oh doch - und ob ... das geschieht schon alles real!«

Die Frau, die sich auf dem runden Bett wie eine wohllüstige Schlange wand, schien wie in einem Dauerzustand eines Orgasmus ihr Becken auf und ab zu schleudern. Hin und her wurde sie geworfen, ihr Gesicht glänzte und schwitzte, und sie konnte kaum Luft schöpfen, während sie von diesem harten und gar so fordernden Schwanz zwischen ihren Lippen ausgefüllt wurde.

Stefan sah, dass etliche Männer, vor allem aber jene neben ihm und Nora, ihre harten Latten heraus geholt hatten. Wie mesmerisiert blickten diese in Richtung der Aktionen auf dem runden Bett und spielten und wichsten mit ihrer Härte, während ihre Augen glänzten und ihr Mund vor Geilheit offen stand. Fast mechanisch fiel ihre Bewegung aus - in einem Tempo und einer Härte, dass es für das Abspritzen ganz sicher nicht reichte. Das offensichtliche Ziel war aber auch nur, die Lust so lange am Leben zu erhalten, bis es wohl ein Signal oder dergleichen geben würde, das zum Einsatz rief. Dafür hielten sie sich so offensichtlich bereit, dass es in Stefan vollkommen gemischte Gefühle auslöste: Erregung und sogar eine Portion von Ekel zugleich, weniger aber den inneren Impuls, es ihnen gleich zu machen.

Als Stefan nochmals über die freizügige Nacktheit im Poolbereich nachdachte, den am großen LCD abgespielten Porno betrachtete und zugleich mit jenen Aktionen in Relation brachte, was sich direkt vor seinen Augen am Bett abspielte, schoss ein umso flaueres Gefühl in seine Magengrube ein.

Wo auch immer seine Frau sich wohl gerade befand, aber sehr viel andere Aktionen konnten sich dort wohl auch nicht abspielen, musste er sich eingestehen.

Und um was es immer ging, war auch klar, fast peinlich trivial.

Und der Männerüberschuss war auch ein wahrlich eklatanter, fiel umso intensiver auf.

Erregt im doppelten Sinn angesichts dieses Gedankens, war er fast schon verleitet, es den anderen gleich zu machen und seinen harten Schwanz heraus zu holen, auf dass er nach einer Erleichterung wieder anders denken konnte ... aber zugleich wollte er das nicht.

Nein, das konnte er nicht. Sorgen waren es wohl eher als ein Hauch von Kontrolle, was seine Frau denn sah und gerade machte, von denen er mit einem erregenden Schauer durcheilt wurde.

»Wo glaubst du, dass Brigitte und Richard sind?«

»Ich sah sie die Treppe rauf gehen!«, flüsterte sie.

»Das ist der Bereich für Pärchen und eben viel zahmer als das, was sich hier so im Raum abspielt«, ergänzte sie noch offenbar, sogar der Wahrheit folgend, was sie beobachtet hatte. Ob ihr junger Begleiter diese Behauptung auch glaubte, wagte sie gar nicht zu denken.

»Und ... was denkst du ... dass die beiden ... tun?«

Er hätte am ehesten ja fragen wollen, ob sie auch dachte, dass die beiden fickten ... aber so mit der Tür ins Haus fallen wollte er ja doch nicht. Er hätte sich der Frage geschämt.

Irgendwie vermutete er zwar, dass Richard diese einmalige Chance, die er ihm ja wie auf dem Silbertablett offeriert hatte, zu nützen versuchen wollte. Aber zugleich konnte er es sich nicht wirklich vorstellen, dass seine Brigitte ... also dass seine Frau sich so leicht um den Finger wickeln lassen sollte und dann gar noch mehr tun und gewähren lassen. Nein, Erlaubnis seinerseits und Erregung hin und her - aber da war doch noch ein sehr entschei-dender Schritt zu setzen, was den Unterschied ausmachte zwischen den Gedanken im Kopf und den wirklich umgesetzten Taten.

Er merkte es ja an sich selbst, auch wenn er darüber selbst ziemlich verwundert war: so geil er Nora empfand und so gierig, wie er sie am liebsten am ersten Tag schon flach legen hatte wollen ... irgendwie war es hier anders. Fast tendierte er dazu zu sagen, es wäre ihm hier alles zu leicht gemacht, als fehlte da der Reiz der Eroberung, der Überzeugung. Ein Jäger, dessen Beute sich schon von Anfang an ergeben hatte - da konnte die Beute nicht erlegt werden, das war ja fast wie ... ein komischer Vergleich: Jagdlust im Gegensatz zu Mordlust?

Ja - das fehlte, diese ... Jagd!

Eine Art von Spiel, Vorspiel, sich zieren und dergleichen mehr, sich erobern lassen und ein wenig zurückweisen, teil ernst, teils im Spiel, das vermisste er wohl am meisten.

Das andere hier alles, ohne jeden Zweifel: das war pure Lust und Geilheit, sich auszutoben, vielleicht sogar zu profilieren. Aber das war nicht ganz sein eigentlicher Geschmack und die Art und Weise, wie er sonst agierte. Vielleicht war er in gewisser Hinsicht ein Romantiker, um es so zu nennen, aber ein klassischer Swinger würde er wohl nie werden, war ihm in dem Moment bewusst geworden.

Nochmals wiederholte Nora Stefans Frage, ihn damit direkt ein wenig verspottend, wenn er ihre Andeutung richtig verstand.

»Was Brigitte ... anstellt? Ja warum denn? Stefan - hast du leicht gar so eine Art von Hoffnung, dass Brigitte so sein könnte ... wie ich ... SOOO verdorben! Oder ist es Angst - dass sie SOOO ist?«

Nora lachte und grinste ganz bewusst frech und selbstsicher und wohl auch verführerisch, egal ob es nun auf ihn weiteres wirken sollte oder doch auch nicht. Der Schlüssel zu all dem, so war ihr schon längst bewusst, lag ohnehin in den Händen von Brigitte. Oder besser gesagt vielleicht sogar zwischen ihren Schenkeln. Und sie war schon mehr als begierig, von ihrem Gatten wohl später eine exakte Schilderung des Geschehens zu fordern und bereitwillig erzählt zu bekommen, was die beiden alles getan und erlebt hatten.

Am liebsten wäre ihr, so dachte sie sich in dem Moment, ihren Gatten dabei quasi hart zu bestrafen mit etwas, was er selten, dann aber doch recht gerne an sich erdulden ließ. Diesen fetten schwarzen Strapon, wo sie genau beobachtet hatte, dass Brigitte ihn mit fast gierig verwunderten und neugierigen Augen betrachtet hatte. Oh ja, den um ihre Hüften geschnallt, das wäre es! Ganz eng und fest, auf dass sie ihn wimmern sehen wollte vor Lust, wenn er vor ihr devot sich niederknien sollte.

Und wenn sie ihn dann nehmen würde, hart und geil, wie er es brauchte und sie es dann auch ganz sicher sogar wollte. Und dabei würde er dann wohl gestehen, dass er ähnliches an ihr versucht hatte, falls das junge Ding dafür bereit gewesen wäre ... ein erstes Mal wohl am ehesten, so schüchtern wie sie wirkte.

Unerfahren ohnehin, aber auch neugierig und wohl wissbegierig ohnedies und wieder leicht beschwipst - wahrlich eine fatale Kombination für einen Besuch in einem Swingerclub wie diesen, hätte sie locker aus ihrer Erfahrung her schöpfen und zitieren können.

Dann jedoch lächelte sie ihren jungen Begleiter wieder an und schaffte es vielleicht sogar, ihn kurz zu beruhigen, nachdem sie kurz seine innere Gefühlswelt mit voller Provokation in Aufruhr versetzt hatte.

»Ich kann gut mir vorstellen, dass er deiner Brigitte einfach die zahlreichen Bereiche und Möglichkeiten im Club zeigt. Keine Sorge, wir treffen sie dann schon gleich!«

Von wegen Möglichkeiten - sie musste innerlich grinsen. Falsch war ihre Aussage nicht, aber von all den Verlockungen und den Facetten und den Verführungsmöglichkeiten an diesem Ort, gab es dann doch immer wieder fast die konservativen Mittel und Wege, zum Ziel zu kommen. Ein Bett wohl am ehesten - sie kannte doch die Pläne und Wege ihres Mannes ... und sie biss sich kurz auf die Zunge, dass sie mit ihrem Hinweis schon zu nahe bei der Wahrheit geblieben war.

Was denn wohl, wenn Stefan sich hier nicht mehr länger aufhalten wollte, weil er sehr offenkundig nervös aus anderen Gründen geworden war. Wenn er sodann ihrem Hinweis folgen sollte und suchend in die oberen Räume ging, wo ja die Zuschauer zumeist sogar erwünscht waren, wenn sie nicht aktiv störten. Würde er da nicht vielleicht sogar einen möglichen Interruptus für die beiden herbeiführen, wenn er sie in flagranti ertappte.

Nora lächelte und drückte sich fast unmerklich eine halbe Schuhbreite zur Seite, die Finger kurz ausstreckend. Noch eine kleine Seitenbewegung aber so, dass ihr Begleiter nicht sehen konnte, was ihre Fingerspitzen gerade zu erfassen begannen. Ein kurzes und erschrockenes Stöhnen gab ihr noch eher die Bestätigung, dass sie am Ziel war, als dass ihre harten Nägel schon die gespannte Haut des neben ihm stehenden Mannes gefühlt hätten. Mit frechen ganz kurzen Bewegungen gab sie vor, diesem geilen Gaffer, die Haut in Streifen zu schälen, stellte durchaus erregt fest, dass sich seine Latte sehr intensiv zu verhärten und aufrichten begann.

Dann tupfte sie prüfend und herausfordernd darauf, als wollte sie die Federung des Muskels feststellen und zog wieder ihre Finger zurück, als wäre nichts geschehen ... so wie ja auch kaum jemand anderer als der direkt Begrapschte die ganze Aktion mitbekommen hatte, wo doch all die Augenpaare gierig und geil auf das Geschehen am Bett gerichtet waren.

Stefan wollte seinen Augen kaum trauen, als er mitbekam, dass der Mann neben ihm vorsichtig versuchte, Nora unter den Rock zu fassen. Um ein Haar wäre er eingesprungen und hätte den Kavalier und Verteidiger gespielt, aber Noras Händedruck, eher kurz ihre Krallen in seiner Hand, schienen ihm anderes zu signalisieren. Und genauso agierte seine Nachbarin auch.

Statt die Hand zurück zu weisen und dem frechen Kerl wohl eine auf sein Maul oder die Wange zu schlagen, öffnete sie leicht ihre Schenkel, um mehr Zugang zu gewähren. Sie knickte sogar das Bein, hob es leicht an, groteskerweise gegen Stefan gelehnt, sodass ihre Schenkel noch weiter auseinander gingen und sie dem erotisch frohlockenden Kerl neben ihnen sich noch mehr präsentierte.

Als dieser ohne weiteres Ablenkungsmanöver ihr direkt unter das Höschen ging, schien Stefan schon alleine durch die Bewegung und Atmung von Nora zu verstehen, was da im gerade noch verborgenen wirklich vorgehen musste. Da war nicht viel an Zärtlichkeit oder Suchen oder langsames Herantasten dahinter, sondern offenbar hatte er den Eingang zu ihrem nassen Heiligtum auf der Stelle gefunden. Und sein Finger schien sich gleich frech und gierig in ihre Weiblichkeit zu bohren, doppelt frohlockend, dass gar kein Höschen zur Seite geschoben werden musste, wie Stefan hingegen gedacht hatte.

Stefan wusste, dass Nora keinesfalls dagegen protestiert hätte, wenn er etwas Ähnliches oder gar Gleiches mit ihr machte. Etwa diese verrückt schmalen und frechen Träger zur Seite schieben und an ihrem Oberkörper herab ziehen und dann mit ihren blanken Brüsten spielen, die sich so schon mehr als frech einladend durch das Dekolleté ihm angeboten wurden.

Alleine auch schon das stete Bewusstsein während des Abendessens, dass sie keinen BH darunter trug. Wie sehr hatte er sich doch immer wieder diesen Gedanken ausgemalt, wie geil es doch wäre, sie gegen die Wand zu drücken, ihr Top zu verschieben und sich zu verlieren in dieser wohlig warmen und weichen Lust aus Busen, Nippel und Titten, Aureolen, mit kne-tender Geilheit gar so extrem erhöhend. Etwas, das ja Brigitte und Nora gegenseitig auf der Toilette genossen hatten, während sie sich zugleich streichelten und fingerten und die Nässe der Spalten bis zum Exzess strapazierten - aber davon hatte er natürlich keine Ahnung, ja nicht einmal eine Vermutung: woher denn auch!

Ja - solch ein Gedanke war geil und ihre Titten dafür bereit, sie boten sich ihm derart an, dass es fast schmerzte, dieser Verlockung nicht nachzukommen. Und seine Hände prickelten ebenso, so wie seine Finger kribbelten, als pochte das kochend geile Blut in ihnen.

Wie sehr Nora seine Berührungen wohl erwartete, ja direkt provozierte, spürte er ebenso in bald nicht mehr erträglichem Ausmaß.

Mit einem Mal war alles so leicht, so verräterisch einfach, dass es fast wie eine Falle sein musste, derart problemlos und spielerisch wäre ihm das alles in seine Hände und gar sonst wohin noch gefallen.

Noch zögerte er.

Seine Latte war derart hart, dass er sich fragte, womit er wohl denken konnte, wenn doch immer mehr seines Blutes nur noch in den unteren Gefilden zirkulieren konnte.

Und in seinem Kopf surrte und zischte es, als wäre das Ventil eines Druckkessels gerade in Begriff, zu explodieren und nichts anderes als pure Lust und geballte Geilheit damit versprühend.



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