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Die Reise: Teil 4 - Der erste Tag (fm:Das Erste Mal, 3185 Wörter) [4/5] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Jan 06 2018 Gesehen / Gelesen: 18877 / 15568 [82%] Bewertung Teil: 9.49 (70 Stimmen)
Der junge Student Robinson lernt in einer Vorlesung die mysteriöse Juna kennen, die ihn von der ersten Sekunde an um den Finger wickelt. Sie lädt ihn ein auf eine ungewisse Reise in ein fremdes Land.

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© Jane Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Ich erwache in einem fremden Bett. Ich bin allein.

Nur grob kann ich mich an den letzten Teil unserer Anreise erinnern.

Nachdem Juna wieder das Steuer übernommen hatte, war ich sofort eingeschlafen. Ich verschlief die gesamte restliche Fahrt und erst, als wir schon am Ziel waren, wachte ich wieder auf. Von Juna geführt schleppte ich mich wie benebelt ins Haus, ließ mich von ihr in ein Zimmer bringen und fiel augenblicklich ins Bett. Jetzt bin ich wach. Ich habe keine Ahnung, wie viel Uhr es ist.

Die Sonne scheint durch die orangefarbenen Vorhänge in das Zimmer. Alles ist in warmes Licht gehüllt. Die Seidenbettwäsche liegt kühl und weich auf meiner Haut. Sie schmiegt sich an meinen Körper. Erst jetzt bemerke ich, dass ich komplett nackt bin. Juna muss mich ausgezogen haben. Ich reibe mir die Augen und starre an die Decke.

Was gestern geschah fühlt sich an wie ein Traum.

Junas Hände. Mund. Lippen. Zunge.

Ich bin mir selbst nicht einmal mehr sicher, ob es wirklich geschehen ist. Bei dem Gedanken daran spüre ich die Erregung wieder in meinen Körper schleichen. Ich schließe die Augen und lasse die Erinnerung über mich schwemmen. Mein Penis beginnt leicht zu kribbeln. Aber ich habe keine Zeit für eine Morgenlatte. Also setze ich mich auf und sehe mich um.

Das Zimmer ist sehr sporadisch eingerichtet. Gegenüber von dem Bett ist ein mächtiger Kleiderschrank. Zu meiner Linken sehe ich eine Tür und links daneben steht eine Kommode. Rechts neben mir gibt es ein Nachtkästchen mit Tischlampe und einen Stuhl, auf dem ein zusammengefalteter Bademantel liegt. Auch das große Fenster ist zu meiner Rechten. Alle Möbel wirken sehr alt und massiv. Sie sind aus einem dunkeln Holz, das hier und da schon einige Kratzer hat. Ich drehe mich zur Seite und stelle meine Füße auf den mitgenommenen Dielenboden. Er ächzt unter meinem Gewicht, als ich aufstehe. Zu meiner großen Überraschung ist er warm. Es muss wohl eine Fußbodenheizung installiert worden sein, um dem alten Haus zumindest ein Fünkchen Modernität einzuhauchen. Ich nehme mir den Bademantel von dem Stuhl und werfe ihn über. Er ist aus Frottee und kuschelig weich. Dann gehe ich zum Fenster und reiße die Vorhänge auf. Das grelle Licht der Mittagssonne scheint mir ins Gesicht und blendet mich. Ich kneife die Augen zu und senke meinen Blick, um sie zu schützen. Doch es dauert nicht lang und ich habe mich an die Helligkeit gewöhnt. Ich schaue auf und bei dem Anblick, der sich mir bietet, fällt mir die Kinnlade herunter.

Ich sehe einen himmelblau glitzernden See zu meinen Füßen. Ich sehe hinter ihm die Gipfel einer gewaltigen Bergkette in den Strahlen der Sonne leuchten. Und in das kleine Tal zwischen diesen beiden Naturgewalten schmiegt sich eine alte Stadt, graue Häuser mit roten Dächern zwischen Stein und Wasser. Saftige Grünflächen und Bäume sprießen überall dort, wo noch freier Platz ist, und durchziehen das gesamte Bild wie ein Nervensystem. Es ist atemberaubend. Fassungslos verweile ich so, sauge jede einzelne Nuance dieses prächtigen Farbenspiels in mich auf. Ich öffne das Fenster. Die kalte Bergluft schlägt mir ins Gesicht und weckt meine Sinne. Ich atme tief ein und fülle meine Lunge mit der Kälte des Windes. Beim Ausatmen kann ich die Frische der Landschaft auf meiner Zunge schmecken. Allein für diesen Moment hat sich die Reise gelohnt.

Dieser Augenblick der Ruhe wird auf einmal durch leise Musik unterbrochen. Sanfte Klaviertöne. Begleitet werden sie von dem Scheppern und Klirren von Töpfen, Pfannen und Geschirr. Ich schließe das Fenster wieder und begebe mich weiter auf Erkundungstour, um die Quelle dieser Geräusche ausfindig zu machen. Ich öffne die Zimmertür und blicke in einen kleinen Flur. In diesem Flur gibt es vier weitere Türen, eine am Ende des Flurs, wohl die Eingangstür, zwei auf der Seite gegenüber von meinem Zimmer und eine nebenan. Die Geräusche scheinen aus dem Raum diagonal rechts gegenüber von mir zu kommen. Ich verlasse mein Zimmer, schleiche vorsichtig durch den Gang und bleibe schließlich vor der anderen Tür stehen.

Ich lausche.

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