Valentinstag (fm:1 auf 1, 5999 Wörter) [2/2] alle Teile anzeigen | ||
| Autor: Womanizer | ||
| Veröffentlicht: Feb 17 2018 | Gesehen / Gelesen: 9815 / 8601 [88%] | Bewertung Teil: 8.91 (22 Stimmen) | 
| Ich hasse diesen Tag, ich verabscheue ihn über alles doch, so will es der Zufall oder die Ironie des Schicksals, dass er dieses Mal meine Prinzipien vollkommen über Bord wirft... | ||
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Es ist wieder einmal lange her, ich bin ein bisschen aus der Übung gekommen, doch hier fehlen eindeutig ein paar hochwertige Geschichten,  wenn Quantität vor Qualität kommt, ist das meistens kein gutes Zeichen.  Da ich ja selber Fan des ganzen hier bin, ist es meine Pflicht mal  wieder etwas zu bringen, auch wenn es bereits über ein Jahr her ist.  Ich werde versuchen in der nächsten Zeit wieder aktiver zu sein, kann  aber da leider nichts versprechen. Ein kürzlich verstrichener Tag hat  mich wieder inspiriert etwas zu schreiben und die Geschichte in Dessau  setzt sich fort, neue Ereignisse überschlagen sich. Aber lest selbst.  
 
Viel Vergnügen  
 
Euer Womanizer   
 
***  
 
Valentinstag! Als ich am Morgen erwachte, stöhnte ich nur laut auf. Die drei verpassten Nachrichten im Messenger machten mich auf das Update  aufmerksam, bei denen Herzen in allen möglichen Konstellationen  angeordnet waren und ich diese doch als Rahmen für meine Bilder  verwenden solle. Auf Facebook selbst gab es auch diese fürchterlichen  Grußkarten, die man ausfüllen und an jemanden schicken könne. Als ich  parallel meine Toasts essend und meinen Kaffee trinkend WhatsApp  öffnete bekam ich wieder Hoffnung, die hatten komplett davon abgesehen  irgendwelche sinnlosen Erweiterungen einzubauen. Als ich aber bei einer  Runde Temple Run auf die beiden nächsten Toasts wartete sammelte ich  auf einmal statt Coins Herzen ein.  
 
Wütend sperrte ich mein Handy. Es war einer der Tage, die ich hasste, egal ob ich nun mit oder ohne Freundin war. Heutzutage schlug man aus  allem nur noch Profit und ich war mir zu 100 Prozent sicher, dass heute  in der Schule diese ganzen Pärchen sich nicht zurückhalten würden und  womöglich die Schule selbst diesen Schwachsinn noch unterstützen würde.  Denn der Glasbau würde sich perfekt dafür eignen lange Girlanden und  sonstigen Quatsch dort aufzuhängen. Ich aß meine beiden Toasts, drehte  mir eine Kippe und genoss dazu die letzten Schlucke des Kaffees. Ich  hatte jetzt schon keine Lust mehr.  
 
***  
 
Ich erreichte die Schule und stellte glücklich fest, dass diese von sinnlosen Verzierungen abgesehen hatte. Das hätte alles auf ein  besonders niedriges Niveau herabgewürdigt und offensichtlich war die  Schulleitung sich über den Ruf bewusst, den sie zu verlieren hatte. Ich  schloss mein Fahrrad an und gesellte mich zu meinen Leuten um noch eine  zu rauchen, bevor ich mich durch Arithmatik und so weiter zu kämpfen  hatte. Doch der Tag verging angenehmer als gedacht.  
 
Während wir die Klassenräume wechselten sahen wir viele herum turtelnde Pärchen, doch die waren es kaum wert sich aufzuregen, denn diese sah  ich nun wirklich täglich. Abgesehen von Annis komischen Verhaltens  gegenüber Jonas und die Anbändeleien zwischen Jan und Vanessa war alles  so wie immer, ich verkaufte zwei Gramm in den Schulgängen und die  Lehrer langweilten mich mit dem Unterricht. Als ich nach der Schule  endlich wieder vor dem Gebäude stand und die erlösende letzte Kippe  rauchte machte ich meine Crowd auf mich aufmerksam: "Der Tag war lang  und beschissen, deswegen brauch ich heute Abend jemanden mit dem ich  ordentlich saufen kann. Seid ihr dabei?" Sie wichen mir aus mit Schule  und dem Kram, ich hatte jedoch schon vorgesorgt und mich für den  Mittwoch krank schreiben lassen. Niemand schien sich eine  außerschulische Pause unter der Woche gönnen zu wollen, bis plötzlich  Sophie neben mir stand.  
 
"Ist das ein Trick? Versuchst du dir jetzt im letzten Moment noch eine zu klären, damit du den Tag heute auch noch genießen kannst?", fragte  sie mich, während sie mir über ihre rot geschminkten Lippen den Rauch  ins Gesicht blies. Ich schüttelte den Kopf, wobei sie mir hin und  wieder doch durch den Kopf gegangen war. Sie war kleiner als ich, die  weißblond gefärbten Haare waren zu einem Knoten auf ihrem Hinterkopf  zusammen gebunden, ihre dunklen Augen starrten mich an. Sie war  durchaus attraktiv, ein fester kleiner Hintern, mit der Lederjacke  wirkte sie leicht dominant, abgesehen davon dass sie sich stark  schminkte war sie echt mein Typ, allein weil sie eine der coolsten in  meinem Freundeskreis war.  
 
 
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