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Geständnis eines Genießers (fm:Romantisch, 1915 Wörter)

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Veröffentlicht: Apr 13 2018 Gesehen / Gelesen: 12956 / 8616 [67%] Bewertung Geschichte: 8.58 (36 Stimmen)
Ich gestehe es freiwillig ein - auch auf die Gefahr hin, falsch verstanden zu werden. Ich mag es, und zwar sehr gern sogar, wenn eine Frau sich mit meinem Körper beschäftigt, sich ihm uneingeschränkt widmet und ihm Gutes tut. Dabei bin ich

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Ich gestehe es freiwillig ein - auch auf die Gefahr hin, falsch verstanden zu werden. Ich mag es, und zwar sehr gern sogar, wenn eine Frau sich mit meinem Körper beschäftigt, sich ihm uneingeschränkt widmet und ihm Gutes tut. Dabei bin ich mir sicher, anderen geht es ähnlich. Aber für die meisten sind derartige Genüsse Tabu. Sie lehnen sie nicht etwa entrüstet ab: Sie lechzen ebenso danach, aber sie wagen nicht darüber zu sprechen. Oder höchstens nach mehreren Glas Bier in der Stammkneipe. Ich benötige diesen Stimulus nicht. Ich kann frei darüber sprechen, ohne mir schamhaft die Hand vor den Mund zu halten.

Nehmen wir als erstes Beispiel ein Erlebnis, das ich letzte Woche hatte. Ich besuchte eines jener Etablissements, in denen man heute sehr häufig von ebenso schlanken wie wohlproportionierten jungen Türkinnen empfangen wird. Eine reine Augenweide, bei deren Anblick man jede genetische Verbindung zu den in Tschadors eingehüllten und daher figurlos erscheinenden Müttern und Tanten auf den Straßen glattweg abstreiten wird. Die junge Dame, denn eine solche war sie zweifellos, begrüßte mich mit einem höchst entgegenkommenden Lächeln und erkundigte sich in perfektem Deutsch eingehend nach meinen Wünschen. Sodann machte sie sich sofort zielstrebig an deren Erfüllung. "Ist das Wasser so richtig?", fragte sie dienstbeflissen, als sie sanft meine Haare einschäumte. Während sie meine Kopfhaut einfühlsam, aber doch mit wohl dosierter Kraft massierte, fragte ich mich, ob sie wohl andere Körperteile ebenso gefühlvoll umsorgen würde. Kein Wunder, dachte ich, dass den Mitgliedern ihres Berufsstandes früher glänzende Heiratskarrieren offen standen, wie sie sich heute nur noch Sekretärinnen durch erfolgreiche Massage der Schultern und Seelen ihrer abgeschlafften Chefs eröffnen.

Wenn ich im Haarstudio bin, achte ich sehr darauf, dass mich eine Frau bedient. Das ist mir wegen meiner überaus sensiblen Haarspitzen wichtig. Es verstärkt mein Wohlbefinden enorm, wenn ich mit Hilfe ihrer Sensorik die unter einer Bluse verborgenen Körperteile der Studiodame fühlen kann, während sie, hinter mir stehend, meine vorderen Haare kürzt. Beim vorletzten Mal widmete sich mir eine Friseurin, die in angenehmer Weise von dem Idealbild der kurz vor der Magersucht stehenden Modells unserer Illustrierten abwich. Um meine Haare gut erreichen zu können, presste sie meinen Kopf ungeniert nach hinten an ihren strammen Busen ("viel Holz vor der Hütte", nennen Alpenbewohner diese Körperform bildhaft und ausdrucksstark) und zuckte auch nicht davor zurück, ihren Unterbauch und ihre Brüste von der Seite her auf meinem wie zufällig über die Lehne hinausragenden Arm abzulegen. Ich war versucht, meinen Ellbogen im Rhythmus träumerischer Barmusik zu bewegen. Doch ich fürchtete, dass dies der Situation womöglich die vorgebliche Unschuld nehmen würde. Dennoch: ein Extratrinkgeld war der Dame sicher!

Neulich gönnte ich mir erstmals eine Pediküre. Die Kosmetikerin, die sich meiner Probleme annahm, war nicht mehr so jung wie die eingangs erwähnte türkische Haarpflegerin, hatte sich aber, wie ich auf den ersten Blick konstatierte, eine gute Figur bewahrt. Als sie sich vor mich hinkniete und nacheinander meine Zehennägel knackte, eröffnete ihr tief ausgeschnittenes T-Shirt eine anregende Perspektive. Es offenbarte mir angenehm kräftige, studiogebräunte Erhebungen, die in ihrem unteren Bereich von einem sorgfältig ausgewählten BH umsäumte wurden. Dessen Spitzensaum kontrastierte im mittleren Teil der Erhebungen überaus effektvoll mit Halbkreisen von natürlicher tiefer Bräune. Darüber hinaus verlieh das kunstvolle Gewebe den Brüsten insgesamt eine Festigkeit, die sie ohne diese Stütze vermutlich nicht mehr so recht hatten. Wie auch immer, es war eine Szene, die verführerische Ansatzpunkte für angenehme Gefühle und erotische Weiterungen bot. Natürlich bin ich mir bewusst, dass ein Gentleman einer Dame - ganz im allgemeinen, besonders aber, wenn sie so vor ihm kniet - nicht ins Dekolleté schielt oder gar ins locker nach vorne durchhängende T-Shirt stiert. Und dass er auf keinen Fall (außer unter Männern bei Bier oder Whisky) darüber reden darf, wenn er sich einem solchen Einblick einmal nicht entziehen kann.

Aber betrachten wir die Situation einmal unter einem anderen Gesichtspunkt: Ein Dekorateur wäre doch tief beleidigt, wenn er die Ware im Schaufenster mit großer Mühe und mit teuren Accessoires arrangiert - und keiner guckt sie sich an. Ja, alle laufen gleichgültig daran vorbei. Für den Dekorateur wäre dies eine Schmach, die ihn als Versager entlarven und dem Selbstmord nahe bringen würde. Das in einem Schaufenster dargebotene Gut soll schließlich den Passanten verführen

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