Muscheln schlürfen - und dabei die Perle finden (fm:Ältere Mann/Frau, 10664 Wörter) [2/3] alle Teile anzeigen

Muscheln schlürfen und dabei Perlen finden ... Und unmerkliche Betörung

Macht die Liebe zur Verehrung,

Die Begier zur Schwärmerei.

Johann Wolfgang von Goethe

"Der junge Mann - tanzt aber mit mir" - wenn das nicht eine Drohung war, baute sich die erste absolut natürliche Abwehr-reaktion in mir auf, sodass sich sogar die Zehennägel in meinen schwarzen Lederschuhen aufrollten. Tanzen zu müssen war wahrlich nicht meine Leidenschaft, schon gar nicht hier und heute, wo die Musikanten derartige Schnulzen von sich gaben, dass ich mich in die Zeit meiner Eltern zurück versetzt vorkam. Zumindest von ihrer Schilderung her, waren die Titel ja so etwa das, was seinerzeit gespielt wurde und sie ja manchmal summten, surrten oder auch sangen, falls das Lied im Radio doch noch aufgelegt wurde:

Smoke gets in your eyes, konnte ich mich noch erinnern, der absolute Renner auf der Tanzfläche oder "Ginny come lately" - auch immer noch besser, spät als gar nicht zu kommen ... aber da war ich mir nicht so sicher, ob das Albert West seinerzeit auch als versteckte Botschaft unter seine Anhängerinnen und Fans hatte verbreiten wollen. Oder aber war es eine Hommage an Queen Mum und ihre bekannte berüchtigten Drinkgewohnheiten - aber das wäre dann seinerzeit nur ein Hinweis für Insider gewesen...

Wobei - so etwas streamte man ja heutzutage nicht mehr. Das gab es ja gerade noch eher nur auf längst nicht mehr funktionierenden Formaten wie Kassette oder aber Schallplatte, Vinyl eben, wie das heute wiederum hieß und das dann doch wiederum mehr Zulauf erhielt als die Musik-CDs. Nur das waren viel weniger meine Bedenken, denn hier spielte ja eine Band! Vom Alter her waren sie sicherlich so mancher genau jener zeitigen Musikstücke mächtig, aber mit fortgeschrittener Zeit und dadurch auch gestiegenem Bierkonsum wurden eben die einen oder anderen Akkorde nicht mehr so exakt getroffen. Und die Stimme näherte sich auch schon eher einem Tom Waits an, sinngemäß somit seinem von mir gar so beliebten Klassiker im Sinne von "the piano has been drinking - not me ..."

Aber nicht doch, nein ich tanz nicht, konnte ich auf die Frage des Tanzes gar nicht mehr einwerfen ... und schon ... als hätte ich laut ein Hier geschrien, war ich bereits zum Tanz gebeten. Was heißt gebeten, genötigt worden, wahrlich vom Sessel hochgerissen und auf die Tanzfläche hin geschleift.

Nolens - volens, wie es doch so schön heißt!

Das hat man davon, wenn man sich in die Nähe des Brauttisches und somit der Eltern und Tanten und ... ja, sie waren noch immer munter - also auch der grannies - wagt, konnte ich die vorige Anspielung innerlich nicht vergessen. Dann ist man ja wohl leider zum Freiwild für die falschen Aktionen auserkoren, fluchte ich innerlich und stellte mich dem Unvermeidbaren mit tapferer Brust entgegen.

Der zweite - dann aber viel nähere - Blick, fiel allerdings um vieles positiver aus! SEHR viel positiver in der Tat! Große Titten mit sehr einladendem Dekolleté drapiert, drängten sich in mein Gesichtsfeld, hätten mich fast berührt, was mich auch ganz gewiss nicht zu Empörungstiraden hingerissen hätte. Was für ein geiler Anblick, war die nächste innere Reaktion, die schon eher zu einem "warum denn nicht" als Antwort tendierte, wo ich doch wusste, dass sie sicher enger tanzen wollte: Angepasst an die Musik natürlich und ich konnte dann ja innovative Tanzschritte in der Art von "I did it my way" dazu auf das Parkett zaubern.

Ja warum denn nicht, war ich wohl genötigt, das Beste daraus zu machen, was mir da noch übrig gelassen wurde.

Eng umschlungen und bei schummrigem Licht dort vorne neben der Bühne, wo die Band versuchte, so richtig schmierig in die Seiten zu greifen - was für eine Überraschung! Es war kein Wunder, welche Reaktionen sich einstellten und an was ich dachte, in welche Seiten ich denn am liebsten bei diesem Kleid und der wundbaren von innen nach außen

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