Wir suchen Geschichten! Hast du eine Geschichte geschrieben? Bitte hier einsenden! Danke schön!

Gejagt - Teil 3 (fm:Romantisch, 12224 Wörter) [3/4] alle Teile anzeigen

Autor:
Veröffentlicht: Oct 19 2019 Gesehen / Gelesen: 22350 / 20155 [90%] Bewertung Teil: 9.81 (225 Stimmen)
Tomaso und Fee suchen seinen Vater

[ Werbung: ]
privatamateure
PrivatAmateure: Bilder, Videos, chatten, flirten, Leute treffen!


Breite der Text unten anpassen: (braucht 'cookies')
[ 10% ] [ 20% ] [ 30% ] [ 40% ] [ 50% ] [ 60% ] [ 70% ] [ 80% ] [ 90% ] [ 100% ]

© Freudenspender Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Klicken Sie hier für die ersten 75 Zeilen der Geschichte

konzentriert sich nur noch auf den Prügel, der in ihr steckt und ihr so herrliche Gefühle verschafft. Doch mit der Zeit scheint ihr das nicht mehr zu genügen. Sie beschleunigt Zusehens das Tempo. Dadurch wird die Reizung intensiver und der Fick wilder. Mit viel Kraft rammt sie sich schließlich bei jedem Stoß meinen Stamm hart zwischen die Schenkel und genießt die rapide ansteigende Lust in vollen Zügen.

Sie ist nur noch ein Spielball ihres Verlangens. Zwischendurch öffnet sie kurz die Augen und schenkt mir ein atemberaubendes Lächeln. Ich habe noch nie eine derart glückliche Frau gesehen. Sie schwebt im siebten Himmel. Als sie die Augen wieder schließt, steigert sie das Tempo noch weiter. Sie tobt sich hemmungslos auf mir aus und gibt sich voll und ganz ihrem Verlangen hin. Fee hebt immer weiter ab und gibt sich nur noch ihrer Lust hin.

Plötzlich bleibt sie ganz still auf mir sitzen, ihr Inneres verkrampft sich und sie wird von einem sehr heftigen Höhepunkt überrollt. Sie stöhnt und keucht, sie presst die Beine um meinen Körper zusammen und ich kann deutlich die Kontraktionen spüren, die sich durch heftiges Zusammenziehen um meinen Stamm bemerkbar machen. Das bringt auch mich über die Klippe und auch ich hebe ab. Ich presse mein Becken gierig nach oben und versuche mich damit noch tiefer in ihr Inneres zu schieben. Dort verströme ich schließlich meinen Samen.

---

Wir sitzen auf der Terrasse. Fee und ich haben gemeinsam in aller Ruhe ein köstliches Frühstück vorbereitet. Die gemeinsame Arbeit in der Küche hat echt Spaß gemacht. Immer wieder kam es zu zärtlichen Berührungen. Zwischendurch haben wir uns auch geküsst, wenn wir zum Beispiel darauf gewartet haben, bis der Kaffee fertig ist. Ich bin überrascht, dass auch Fee den Kaffee in einer Mokkakanne zubereitet. Da ich italienische Wurzeln habe, ist dies für mich ein Muss. Dass auch sie den Kaffee auf diese Art zubereitet, ist für mich eine Überraschung.

"Meine Mutter hat den Kaffee aus der Mokkakanne geliebt", erklärt sie mir.

Verträumt denke ich an meine Mutter. Der Duft vom Kaffee, der statt und wohlriechend in der Luft hängt, erinnert mich jedes Mal aufs Neue an die schönen Momente, die ich mit meiner Mutter verbringen durfte. Meist gehörte uns der Morgen, da wir beide die Frühaufsteher der Familie waren.

Inzwischen ist der Kaffee fertig. Wir sitzen draußen und machen uns mit Bärenhunger über das Frühstück her. Während sich Fee ein Butterbrot schmiert, genieße ich erstmal nur den Kaffee. Die Stimmung ist wunderbar ruhig und entspannt. Der direkte Blick über den See ist atemberaubend. Die Sonne steht bereits am Himmel und wärmt uns. Ich bin Müßiggang nicht gewohnt. Obwohl ich Student bin, stehe ich meist früh auf. Ich habe es mir angewöhnt, einen geregelten Tagesablauf einzuhalten. Wohl auch deshalb bin ich bisher im Studium ausgesprochen schnell vorangekommen. Ich muss diszipliniert sein, da ich mir den Unterhalt selbst verdiene und damit meine Zeit gut einteilen muss.

Doch im Augenblick bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als mich etwas durchhängen zu lassen. Da fällt mir ein, dass ich mich bei der Arbeit noch abmelden muss und überlege, was ich meinem Chef erzähle. Die Wahrheit wird es kaum glauben.

"Warum hast du keine Freundin?", erkundigt sich Fee.

Ihre Frage kommt für mich überraschend. Sie reißt mich aus meinen Gedanken.

"Das gleiche könnte ich dich auch fragen", antworte ich.

"Ich habe sogar mehrere Freundinnen", kichert sie.

"Du weißt, was ich meine."

"Ich bin eben wählerisch", meint sie nachdenklich. "Ehrlich, ich habe bisher noch keinen Mann getroffen, bei dem ich auch nur annähernd das empfunden habe, wie bei dir."

"Dann lieber keinen Freud?"

"Ich hatte zwar das eine und das andere Abenteuer. Auch einen Freund hatte ich, doch das hat auf Dauer nicht funktioniert. Danach kam für kurze Zeit ein weiterer Mann in mein Leben. Der hat sich allerdings bereits nach kurzer Zeit zur Katastrophe entwickelt. Nach ihm habe ich mich entschieden allein zu bleiben."

"Was war mit ihm?", bohre ich nach.

"Es war ein Kollege. Dominant, besitzergreifend und unglaublich eifersüchtig. Schon bald wurde mir bewusst, dass er mich einengt. Ich durfte nicht mehr allein weggehen, ich musste immer das tun, was er von mir verlangte und wehe, ein anderer Mann hat mich etwas intensiver angeschaut."

"Du hast dann Schluss gemacht?"

"Als mir die Sache zu heftig wurde, habe ich sofort die Handbremse gezogen. Allerdings wollte er es nicht akzeptieren und hat mich noch monatelang bedrängt. Ein paarmal hat er mich sogar bedroht. Ich habe ihn schließlich gemeldet und meine Vorgesetzten haben ihm eine Falle gestellt."

"Was ist aus ihm geworden?"

"Er wurde strafversetzt und hat sich damit seine Karriere versaut."

"Nach dieser Erfahrung wolltest du nicht mehr?", frage ich. "Warst du beziehungsgeschädigt?"

"Geschädigt nicht, aber ich bin wählerisch geworden."

"Die Männer müssten bei dir doch Schlange stehn. Du siehst gut aus, bist taff und bist auch finanziell eine gute Partie", zähle ich auf.

"Anwärter gab es tatsächlich viele. Manchmal hat es fast schon genervt und ich habe mir einige Male überlegt, ob es nicht klüger wäre, mir nur deshalb einen Freund zuzulegen, um potentielle Anwärter abzuschrecken", meint sie. "Das mit der guten Partie weiß außer dir niemand. Wobei ich genaugenommen gar keine bin. Ich behalte gerade so viel Geld aus den Dividenden, damit ich dieses Haus erhalten kann. Den Rest spende ich für eine Organisation, die Unfallopfer unterstützt."

"Du bist also nicht nur bildhübsch, du hast auch ein ganz großes Herz", stelle ich fest.

Fee wird leicht rot und schaut mich ein wenig verlegen an. Sie schiebt sich - vermutlich um abzulenken - einen Bissen Brot zwischen die Zähne und kaut. Dabei schaut sie mich lächelnd an.

"Du bist doch auch eine gute Partie. Dein Vater besitzt eines der bedeutendsten Unternehmen im Land."

"Ich wollte nie auf Kosten meines Vaters leben", stelle ich klar. "Ich will von ihm keinen Cent und bekomme auch nichts. Ich verdiene mir den Lebensunterhalt selbst."

"Neben dem Studium?", ist sie erstaunt.

"Ich habe kein gutes Verhältnis zu meinem Vater. Er war praktisch nie für mich und meine Mutter da. Bei ihm stand immer die Arbeit an erster Stelle. Als sie dann an Krebs erkrankt ist, wurde es sogar noch schlimmer. Anstatt sich endlich um sie zu kümmern hat er sich noch weiter in sein Schneckenhaus zurückgezogen. Er hat sich in die Arbeit gestürzt. Ich habe zwar versucht, für sie da zu sein, aber für ein Kind ist das wirklich nicht leicht. Als sie schließlich starb, war ich zehn Jahre alt. Ich habe bei ihr am Krankenbett ausgeharrt, bis sie von uns gegangen ist. Von meinem Vater war weit und breit keine Spur."

"Das ist verdammt hart", gesteht Fee.

"Ich will meinem Vater nicht Unrecht tun. Er hat meine Mutter über alles geliebt. Sie leiden zu sehen, war für ihn unerträglich. Das kann ich heute als erwachsener Mann auch verstehen. Trotzdem war seine Reaktion für meine Mutter und für mich nur sehr schwer zu ertragen. Wir haben uns manchmal gefühlt, als würde er uns nicht lieben."

"Hat er sich nach dem Tod deiner Mutter um dich gekümmert?"

"Auch danach war er nicht für mich da. Er hat mich in ein Internat abgeschoben."

"Scheiße!"

"Das kannst du laut sagen."

"Da kann ich gut verstehen, dass du nicht gut auf deinen Vater zu sprechen bist."

"Ich kam viele Jahr nur zu Weihnachten und in den Ferien nach Hause. Doch auch dann stand bei ihm die Arbeit im Vordergrund. Ich fühlte mich weder willkommen, noch geliebt. Anfangs hat er in diesen Zeiten eine Nanny für mich engagiert, später ging ich einfach meiner Wege. Mit den Jahren fühlte ich mich im Heim mehr zuhause als in meinem Elternhaus."

"Das ist krass", antwortet sie voller Mitgefühl.

"Nach dem Abi, bin ich zuhause ausgezogen, habe mir eine Wohnung und Arbeit gesucht, habe mich an der Uni eingeschrieben und jeden Kontakt zu meinem Vater abgebrochen. Seit fünf Jahren bin ich selbst zu Weihnachten nicht mehr nach Hause gekommen."

"Wie hat er daraufhin reagiert?"

"Plötzlich hat er mich vermisst. Er hat mehrfach versucht, sich zu gemeldet."

"Aber du bist hart geblieben."

"Er hat sich jahrelang nicht um mich gekümmert. Selbst dann nicht, als ich ihn am dringendsten gebraucht hätte. Jetzt, wo er den Wunsch nach Kontakt verspürt, soll ich plötzlich auf glückliche Familie machen?", antworte ich. "Nicht mit mir! Für mich ist der Zug abgefahren."

"Bist du dann nicht gleich wie er?", will sie wissen.

"Wie meinst du das?"

"Er hat einen Fehler gemacht und war nicht da, als du ihn gebraucht hast. Das ist hart und ich kann verstehen, dass du sauer auf ihn bist. Er hat das aber nicht mit Absicht gemacht. Er konnte einfach nicht anders", meint sie. "Willst du ihn jetzt dafür bestrafen?"

"Warum bestrafen?", frage ich nachdenklich.

"Es schaut für mich nur sehr danach aus. Auge um Auge, Zahn um Zahn."

"Kann sein. Was ist so schlimm daran?"

"Schlimm? Was ist schlimm?", kontert sie. "Wenn ihr beide stur bleibt, findet ihr nie zusammen."

"Ich habe kein Bedürfnis mehr nach väterlicher Nähe."

"Du hast das Bedürfnis nicht oder du redest es dir nur ein?"

"Mann Fee, warum redest du mir ein schlechtes Gewissen ein?"

"Ich rede dir kein schlechtes Gewissen ein. Ich will nur nicht, dass du eines Tages das Bedürfnis nach Kontakt zu deinem Vater verspürst, es dann aber zu spät ist."

Ihre Worte stimmen mich nachdenklich. Ich den Jahren im Internat hat sich in mir tatsächlich ein Groll auf meinen Vater aufgestaut, der immens war. Als ich konnte, habe ich mich von ihm losgesagt und bin meinen eigenen Weg gegangen. Doch besser geht es mir deshalb nicht.

"Er ist trotz allem dein Vater", meint Fee eindringlich. "Da kannst du nichts dagegen machen."

"Ein lausiger Vater!", tue ich ihren Einwand ab.

"Mag sein, aber immerhin ein Vater."

Wir haben fertig gefrühstückt. Fee sitzt mir lässig, mit angezogenen Füßen gegenüber und genießt es ganz offensichtlich, in der Sonne zu sitzen.

"Was steht heute auf dem Programm?", erkundige ich mich. Ich will bewusst ablenken.

"Ich muss auf dich auspassen", meint Fee. Dabei lacht sie vergnügt.

"Sonst nichts?"

"Wir sollten nicht sonderlich auffallen. Je weniger du dich zeigst, umso weniger besteht die Gefahr, dass dich jemand erkennt, der dir Böses will."

"Soll das heißen, dass wir hier festsitzen?"

"Wir könnten mit dem Boot auf den See hinausfahren", schlägt sie vor.

"Zumindest etwas. Ich bin kein Mensch, der nur herumsitzen kann."

"Dann hilf mir den Tisch abzuräumen und los", meint Fee.

Gesagt, getan! Schon wenige Minuten später ist der Tisch leer und auch in der Küche steht nichts mehr herum. Wir haben uns passende Kleidung angezogen und machen uns auf den Weg zum Bootshaus. Es dauert nicht lange und wir sind auch schon auf dem Wasser. Fee bringt uns zu einer etwas abgelegenen Ecke des Sees.

"Lass uns ein wenig in der Sonne liegen", schlägt sie vor.

Sie hat sich bereits bis auf den Bikini entkleidet, als wir das Boot betreten haben. Ich hingegen muss mich erst ausziehen. Wieder einmal hat sie vorausgedacht und einen Vorsprung herausgeholt. Fee ist ein cleveres Mädchen. Wenig später lege ich mich im Bugbereich zu ihr in der Sonne. Wir sagen die längste Zeit nichts. Das leichte Schaukeln des Bootes besänftigt mich. Trotzdem muss ich die ganze Zeit an das Gespräch von vorhin denken. Es lässt mich einfach nicht los.

"Bin ich wirklich zu hart zu meinem Vater?", erkundige ich mich.

"Zu deinem Vater oder zu dir?", kontert sie.

"Wie zu mir?"

"Du bestrafst doch auch dich damit. Ist dir das nicht klar?"

"Mich?"

"Dein Vater war lange Zeit nicht in der Lage, dir seine Zuneigung zu zeigen. Das war sicher nicht leicht für dich. Doch jetzt, wo er es versuchen will, entziehst du dich erneut seiner Liebe", erklärt sie. "Natürlich bestrafst du damit deinen Vater. Aber im Grunde leidest du genauso unter deiner Sturheit."

"Du meinst, es ist nur Sturheit!", frage ich etwas aufbrausend.

"Was sonst?", kontert sie entschlossen. Trotzdem liegen Verständnis und Sanftheit in ihrer Stimme.

"Er hat mich aus seinem Leben verstoßen!"

"Er hat sich in sein Schneckenhaus zurückgezogen. Er hat dich nicht verstoßen."

"Auf wessen Seite stehst du überhaupt?"

"Auf deiner", versichert sie. "Ich bin natürlich auf deiner Seite. Aber du musst auch ehrlich zu dir sein."

"Das bin ich!"

"Bist du dir sicher?"

"Absolut!"

Es entsteht erneut eine Pause. Wie kommt Fee nur dazu, mir Vorwürfe zu machen? Bin doch ich das Opfer und nicht mein Vater! Warum versucht sie nun mir den Schwarzen Peter zuzuschieben? Je länger ich allerdings darüber nachdenke, umso mehr verraucht mein Ärger auf Fee.

"Du meinst, ich soll auf meinen Vater zugehen", sage ich nach einiger Zeit.

"Es zählt nicht, was ich glaube. Du musst es wollen. Sonst hat es keinen Sinn."

"Nach allem, was er mir angetan hat, soll ich den ersten Schritt machen?"

"Er hat dir nichts angetan. Er hat sich nur falsch verhalten. Das ist ein Unterschied", entgegnet sie. "Kannst du einschätzen. wie du dich verhalten würdest, wenn du weißt, du verlierst die Frau, die du liebst."

"Keine Ahnung!", antworte ich.

Aus dieser Warte habe ich das Ganze noch gar nie betrachtet. Was hätte ich an seiner Stelle getan. Unwillkürlich fällt mir Fee ein. Was würde ich tun, wenn ich erfahren würde, sie plant mich zu verlassen. Ich muss mir eingestehen, dass mir das sehr zusetzen würde. Dabei haben wir noch nicht einmal darüber gesprochen, ob wir ein Paar sind. Und trotzdem würde ich an ihrem Verlust schwer zu knabbern haben.

"Du glaubst, mein Vater liebt mich trotz allem?"

"Er hat dich gewarnt."

"Reichlich spät. Wenn du nicht gewesen wärst vermutlich zu spät."

"Er wusste auch nicht viel früher, in welcher Gefahr du dich befindest."

"Die Polizei aber schon? Er ist doch mein Vater und müsste es besser wissen."

"Wir haben unsere Quellen und wurden schon viel früher auf die Gefahr aufmerksam. Außerdem wissen wir, wie solche Menschen ticken und wozu sie fähig sind. Dein Vater hat doch keine Ahnung, was das für Typen sind und wozu sie bereit sind."

"Wo ist mein Vater jetzt?"

"Keine Ahnung. Er ist untergetaucht", antwortet Fee. "Meine Kollegen haben ihn verloren."

"Glaubst du, er ist den Typen in die Hände gefallen?"

"Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder er hat es geschafft sich abzusetzen oder er ist jemandem ins Netz gegangen."

"Was glaubst du?"

"Es spricht vieles dafür, dass er von sich aus abgetaucht ist. Sonst hätten meine Kollegen etwas von der Entführung mitbekommen. Auch er wird schon seit Tagen überwacht. Außerdem hätten sich die Entführer irgendwie verraten. Zum Beispiel, indem sie in die Firma eindringen und den Safe leerräumen. Sobald sie deinen Vater haben, dürften sie auch Zugang zur Formel bekommen. Dann würden sie aktiv werden und das hätten wir bemerkt. Doch im Moment sieht es so aus, als wüsste niemand, wo sich die Formel und die Unterlagen befinden. Außerdem müssten sie dann nicht dir auflauern. Dann hätten sie doch deinen Vater. Eine der Parteien zumindest."

"Du glaubst, es geht ihm gut."

"Ich hoffe es."

"Können wir ihn suchen?", frage ich spontan.

"Das machen bereits meine Kollegen", versichert sie. "Die fahnden mit Hochdruck nach ihm."

"Ich kann doch nicht faul herumliegen, während mein Vater in Gefahr ist."

"Vorhin wolltest du nichts mehr von ihm wissen."

Sie hebt den Kopf und schaut mir tief in die Augen. Sie zieht auch die linke Augenbraue nach oben. Sie grinst schelmisch. Ich weiß genau, was sie mir sagen will. Noch bevor ich in der Lage bin zu antworten, legt sie ihre Lippen auf die meinen und haucht mir einen zärtlichen Kuss drauf.

"Du hast a Recht", gestehe ich. "Ich war ein Idiot."

"Sei aber deshalb nicht unvernünftig. Du schwebst, genauso wie dein Vater, in großer Gefahr."

"Das ist mir egal", schlage ich ihre Mahnung in den Wind. "Stell dir vor, es würde ihm etwas passieren und das letzte, was ich von ihm gehört habe, ist die Warnung."

"Es wird schon nicht so weit kommen."

Ich denke nach. Fee weiß selbst, dass sie mich mit diesem Satz nicht abspeisen kann. Ich muss etwas unternehmen. Es kann nicht sein, dass das letzte zwischen uns ist, dass ich seine Versuche zur Kontaktaufnahme abgeblockt habe. Ich will auf ihn zugehen und ihm sagen, dass ich ihn trotz allem liebe.

Kein anderer Mensch hätte mir ins Gewissen reden dürfen. Ich hätte mich nur noch mehr in meine Wut und in meinen Hass geflüchtet. Doch Fee hat es geschafft, mir die Augen zu öffnen. Sie hat mir dabei keine klugen Ratschläge erteilt oder mir gesagt, was ich tun oder lassen soll. Sie hat mir einfach nur geholfen, mein Verhalten zu hinterfragen. Dass ich auf ihre Einwände eingegangen bin, zeigt mir aber auch, dass ich ihr vertraue und wie wichtig sie mir bereits ist.

"Ich muss ihn suchen. Bist du dabei?", frage ich entschlossen.

"Ok, ich bin dabei. Lass uns aber bitte vorsichtig und überlegt ans Werk gehen."

"Du bist der Boss. Wenn wir meinen Vater suchen, bin ich damit einverstanden, dass du das Kommando führst. Schließlich bist du Polizistin", versichere ich ihr.

"So gefällst du mir", meint sie vergnügt. "Wir fahren zurück ans Ufer und überlegen in aller Ruhe, wo sich dein Vater versteckt halten könnte. Möglicherweise kennst du einen Ort, an dem er glaubt, nicht gefunden werden zu könnte, der aber weder der Polizei noch seinen Verfolgern in den Sinn kommen würde. In einem zweiten Moment legen wir uns einen Plan zurecht und starten morgen die Suche."

"Könnte es da nicht bereits zu spät sein."

"Ein paar Stunden früher oder später, macht keinen großen Unterschied. Wichtiger ist, sich wohl überlegt auf die Suche zu machen."

---

Wir stehen in der Küche. Ich bin dabei Spaghetti Carbonara zu kochen. Fee hat alle nötigen Zutaten im Haus. Sie wollte das Abendessen ursprünglich bestellen. Zum Glück konnte ich sie noch rechtzeitig davon abhalten. Auch wenn ich als Student, der sich seinen Unterhalt selbst verdienen muss, wenig Zeit habe, doch auf frisches Essen habe ich immer großen Wert gelegt. Fee scheint in diesem Punkt weniger wählerisch zu sein.

"Wie schaffst du es einen so perfekt definierten Körper zu haben, wenn du immer ungesund isst?", frage ich.

"Sport, viel Sport", meint sie. Fee kichert dabei. "Wenn du in der Männerwelt, die bei der Polizei herrscht, mithalten willst, dann musst du fit sein."

"Deshalb auch der viele Kampfsport?"

"Ich mag nicht die aufgepumpten Männer und bei Frauen gefällt mir das schon gar nicht. Das erinnert mich an Gorillas. Reiner Kraftsport und Gewichte stemmen ist für mich nicht das Richtige. Deshalb habe ich mir eine Sportart ausgesucht, die zudem auch noch nützlich ist."

"Wie nützlich, habe ich im Parkhaus gesehen."

"Dabei hatte ich doch leichtes Spiel. Natürlich hätte ich in diesem Fall auch mit der Pistole eingreifen können. Aber ich hatte Lust, mit ihm zu spielen. Solche Typen unterschätzen mich meist", entgegnet sie. "Es gibt aber Situationen, in denen hat man diese Wahl nicht. Es gibt Momente, da kannst du die Waffe nicht einsetzen, weil du sonst Menschen gefährdest. Stell dir vor, diese Szene hätte sich zu Mittag in der Fußgängerzone abgespielt. Da kannst du nicht einfach rumballern wie eine Irre."

"Das verstehe ich."

Die Nudeln sind fertig. Ich gebe sie zur Soße in die Pfanne und schwenke sie. Ich hoffe, dass ihr das Essen schmeckt.

"Zu Tisch!", fordere ich Fee auf.

Ich gehe mit der Pfanne voraus auf die Terrasse und sie folgt mir. Ihrem Blick ist es anzusehen, dass sie sich auf das Essen freut.

"Wie in alten Zeiten, als meine Mutter gekocht hat", meint sie.

"Kannst du kochen?", frage ich.

"Leider nicht mehr besonders gut. Nach dem Tod meiner Mutter habe ich die Küche lange Zeit gemieden. Es ist mir einfach schwergefallen, dort herumzuhantieren, wo die Erinnerung an meine Mutter am lebendigsten war und immer noch ist. Später als Polizistin habe ich meist in der Kantine gegessen und wenn ich frei hatte, war ich in Eile oder hatte keine Lust. Doch mit dir zusammen könnte sich das wieder ändern."

"Wie schmeckt es dir?"

"Köstlich!", schwärmt sie. "Du verwöhnst mich."

"Das mache ich doch gerne."

"Aber was ist, wenn du eines Tages nicht mehr da bist. Der Einsatz geht mit Sicherheit irgendwann zu Ende", meint sie. Fee wirkt in diesem Moment unglaublich verletzlich und unsicher.

"Es hängt einzig und allein von dir ab, was danach sein wird."

"Wie meinst du das?", erkundigt sie sich ganz leise. Es ist beinahe so, als hätte sie Angst vor der Antwort.

"Ich würde mir nichts sehnlichster wünschen, als dass wir auch nach diesem Abenteuer zusammenbleiben. Allerdings wird es dann sicher etwas langweiliger."

Fee schaut mich eine ganze Weile an. Ihre Verwunderung kann ich mir nicht erklären. Ich habe doch schon ausreichend Signale in diese Richtung ausgesendet. Ich vermute, sie ist sich nicht sicher gewesen, ob ich es wirklich will. Nach meiner Antwort ist ihr Blick zunächst noch ungläubig. Doch je länger es dauert, umso stärker mischt sich Freude dazu und sie zieht die Mundwinkel Zusehens nach oben. Statt einer Antwort beugt sie sich zu mir her, legt die Arme um meinen Hals und drückt ihre Wange ganz lange und fest an meine. Fee sagt kein einziges Wort. Als sie sich löst, sehe ich, wie eine Träne ihre Wange hinunterrinnt.

"Was ist los?", frage ich sanft. Dabei wische ich ihr mit dem Daumen die Träne aus dem Gesicht.

"Ich hatte es nicht zu hoffen gewagt", sagt sie ganz, ganz leise. Es klingt noch immer so, als könne sie es auch jetzt noch kaum glauben.

"Es ist aber so", gestehe ich. "Ich habe mich in dich verliebt."

"So schnell?"

"Du bist ein so wunderbares Mädchen, dass ich keine Sekunde daran gezweifelt habe."

Erneut umarmt sie mich. Diesmal allerdings löst sie sich schon nach wenigen Sekunden und beginnt mich innig zu küssen. Es kommt mir vor, als wolle sie mit dem Kuss einen Schwur besiegeln. Wieder rollen Tränen über ihre Wangen und wir werden beide feucht im Gesicht.

"Ich bin so glücklich!", gesteht sie, als sie sich von mir löst.

"Das bin ich auch", antworte ich.

"Du liebst mich wirklich?", erkundigt sie sich noch einmal.

"Ich liebe dich!", versichere ich.

Diesmal drücke ich sie an mich und küsse sie. Es ist ein langer und sehr inniger Kuss. Auch mir fällt ein Stein vom Herzen.

"Ich hatte allerdings Angst, du würdest meine Gefühle nicht erwidern", gestehe ich.

"Du Dummerchen!", lächelt sie. Diesmal haucht sie mir nur einen zarten Kuss auf die Wange. Die Erleichterung ist auch ihr deutlich anzusehen.

"Wir sollten uns im Moment mit der Frage befassen, wo sich dein Vater herumtreibt", versucht sie abzulenken. Offenbar sind ihr die Tränen peinlich, auch wenn es Freudentränen sind.

"Wie soll ich das wissen?"

"Denk ganz angestrengt nach. Wenn du in seiner Situation wärst, wo würdest du dich verkriechen?"

"In einem Hotel?"

"Glaube ich weniger. Hätte er mit seinem richtigen Namen eingecheckt hätten ihn meine Kollegen gefunden. Wir haben sämtliche Buchungen überprüft", erklärt sie. "Ich glaube nicht, dass sich dein Vater unter einem falschen Namen angemeldet hat. Dazu bräuchte er einen gefälschten Ausweis."

"Dazu hat mein Vater nicht die nötigen Kontakte", antworte ich nachdenklich. "Was ist, wenn er sich ins Ausland abgesetzt hat?"

"Wir haben über Interpol alle Hotelbuchungen in den umliegenden Staaten prüfen lassen."

"Er müsste also irgendwo untergekommen sein, wo er nicht angemeldet werden müsste"; überlege ich.

"Hat dein Vater Freunde, Bekannte oder ganz entfernte Verwandte, eventuell von der Seite deiner Mutter?"

"Dazu fällt mir im Augenblick niemand ein. Er besitzt allerdings eine Wohnung in Hamburg. Da muss er öfters beruflich hin. Da mein Vater Hotels nicht sonderlich mag, hat er in eine Immobilie investiert."

"Die haben wir überprüft. Auch alle anderen Wohnungen, die auf seinen Namen laufen."

"Die sind alle vermietet, soweit ich weiß. Aber was ist mit der Hütte im Zillertal?"

"Eine Hütte im Zillertal?"

"Mein Vater besitzt eine Hütte dort."

"Im Zillertal, in Österreich?"

"Ja."

"Bist du dir da sicher? Wir haben keine Hütte im Zillertal auf seinen Namen gefunden."

Ich schaue Fee überrascht an. Wie kann es sein, dass sie die Hütte nicht gefunden haben?

"Das ist es! Die Hütte ist vermutlich immer noch auf den Namen meiner Mutter registriert."

"Echt jetzt?"

"Die hat bereits ihren Eltern gehört. Wenn mein Vater sie nicht umgeschrieben hat, dann läuft sie immer noch unter Gloria Pisano."

"Das wäre ein Ansatz", überlegt Pia. "Lass uns morgen früh einen Ausflug auf die Alm unternehmen. Ist sie weit oben?"

"Am Arsch der Welt."

"Gut, wir gehen morgen wandern."

---

Bereits um fünf Uhr klingelt der Wecker. Es ist noch mitten in der Nacht. Draußen ist alles dunkel. Ich drehe mich genervt um und versuche weiterzuschlagen. Doch mein Gott! Hat der ein nerviges Gebimmel.

"An deiner Stelle würde ich diese Nervensäge zum Fenster hinauswerfen", brumme ich verschlafen.

"Er wirkt, das ist die Hauptsache, du Faulpelz", neckt sie mich und gibt mir einen Klapps auf den Hintern. "Wenn wir heute noch ins Zillertal kommen wollen, dann müssen wir los."

"So weit ist es dann auch wieder nicht", versuche ich sie abzuwimmeln.

Ich greife nach ihr und, weil ich sie zu fassen bekomme, ziehe ich sie zu mir heran. Fee lässt es mit einem belustigten Lächeln geschehen. Ich küsse sie und sie lässt sich auf den Kuss ein. Als ich sie noch ein Stückchen näher zu mir ziehe, verliert sie das Gleichgewicht, lässt sich auf mich plumpsen und rollt sich geschickt weiter zum Rand des Bettes. Zu meinem Bedauern steht sie auf.

"Wir müssen", meint sie streng.

"Uffa", klage ich. "Du Spielverderberin."

Fee kichert nur und verschwindet nackt wie sie ist, ins Bad. Ich bleibe etwas enttäuscht zurück. Zu gerne hätte ich mich von ihr verwöhnen lassen.

"Nun komm schon, es geht schließlich um deinen Vater", ruft sie mir aus dem Bad heraus zu.

"Ich weiß", bestätige ich missmutig. "Du hast eine Energie, die ist beneidenswert."

"Ich habe Ziele", kontert sie.

Mühsam wälze ich mich aus dem Bett und schleppe mich ins Bad. Fee steht unter der Dusche und pfeift fröhlich vor sich hin. Sie bemerkt mich nicht. Schelmisch schleiche ich mich an und gehe zu ihr unter den Wasserstrahl. Fee reagiert sofort. Sie springt zur Seite und dreht das Wasser auf kalt.

"Ihhh", heule ich auf. "Du Biest!"

Reflexartig springe auch ich zur Seite, allerdings reagiere ich viel zu spät. Der kalte Wasserstrahl hat mich bereits voll erwischt.

"Wach?", will sie wissen und lacht vergnügt.

Ich greife mir Fee, hebe sie hoch und halte sie unter das kalte Wasser. Rache ist süß. Sie zappelt und schreit, lacht aber auch da noch. Sie hängt sich sogar an meinen Hals, sodass auch ich unter das kalte Wasser muss, wenn ich will, dass sie weiherhin unter dem Strahl ist. Wir kichern und lachen. Schließlich schaut mir Fee, die sich immer noch an meinem Hals festhält, tief in die Augen und küsst mich. Ich lasse mich auf ihr Zungenspiel ein. Der Drang nach Sex wird immer stärker.

Zu meiner Überraschung lässt mich Fee plötzlich los, stellt das Wasser wieder auf warm und geht vor mir in die Hocke. Mein kleiner Freund ist trotz des kalten Wassers schon recht ansehnlich. Fee betrachtet ihn eingehend, lässt ihren Blick kurz nach oben schweifen und schenkt mir ein verführerisches Lächeln, bevor sie den Mund öffnet und meine Eichel mit ihren sinnlichen Lippen umschließt. Es fühlt sich umwerfend an. Sie saugt ihn sanft und verspielt, lässt ihn aber immer weiter in den Mund eindringen und verschafft mir damit ein unglaublich intensives Gefühl.

Ich stehe breitbeinig da und schaue auf Fee hinab, die mit gespreizten Schenkeln vor mir kniet. Ich gebe mich ihr bereitwillig hin. Sie hat die Hände auf meine Arschbacken gelegt und schiebt sich meinen Prügel immer tiefer in den Rachen. Dabei massiert sie gleichzeitig meine Arschbacken. Sie lässt den Kopf sachte wippen und fickt sich damit selbst. Es fühlt sich phantastisch an. Nur selten hat mir eine Frau mit dem Mund derart herrliche Empfindungen geschenkt. Die Lust, baut sich unglaublich schnell in mir auf und wächst beinahe ins Unermessliche.

Einerseits wünsche ich mir, dass sie nie mehr aufhört, meinen Freund zu bearbeiten und andererseits würde ich ihn unglaublich gerne in ihr versenken. Ich bin hin und hergerissen und weiß nicht, was ich tun soll. Ich bin wie gelähmt. Fee jedoch nimmt mir die Entscheidung ab. Sie verwöhnt meinen Pfahl dermaßen meisterlich, dass mir gar keine Zeit mehr bleibt, etwas zu tun. Noch bevor mir klar ist, was ich möchte, zieht sich auch schon mein Hoden zusammen und der Samen schießt im weiten Bogen und in mehreren Schüben aus mir heraus. Fee hat zwar den Mund noch rechtzeitig zurückgezogen, bekommt aber den ersten Spritzer genau ins Gesicht. Die nächsten klatschen gegen ihre Brüste und gegen ihren Bauch. Das herabrieselnde Wasser wäscht das leicht zähflüssige Sperma aber sofort wieder ab. Es rinnt nach unten und verschwindet im Abfluss.

"Zufrieden?", meint Fee belustigt. "Können wir jetzt endlich los?"

"Ich brauch noch ein Frühstück", antworte ich. "Zumindest Kaffee."

"Dann wasch dich ab und komm in die Küche", fordert mich Fee auf.

Sie stellt sich ein letztes Mal unters Wasser, wäscht die letzten Spermareste ab und verlässt dann die Dusche, um sich abzutrocknen. Ich beobachte sie bewundernd. Ihre Bewegungen sind unglaublich geschmeidig und das Spiel ihrer Muskeln ist faszinierend.

"Mach schon!", meint sie, bevor sie aus dem Bad verschwindet.

Erst jetzt kann ich mich wieder auf mich konzentrieren. Ich dusche schnell ab und erledige die Morgentoilette. Als ich in die Küche komme, steht Fee bekleidet am Herd, in der Mokka brodelt es bereits und der herrliche Duft von Kaffee steigt mir in die Nase. Als sie mich sieht, schenkt sie mir einen verliebten Blick. So könnte jeder Tag beginnen, nur nicht so früh.

---

Während wir Kaffee trinken lässt sich Fee von mir auf der Karte zeigen, wo wir hinmüssen. Sie überlegt kurz.

"Wir werden auf der Hütte übernachten müssen", meint sie. "Wir brauchen einen Rucksack und Proviant."

"Hast du einen Rucksack?", frage ich besorgt.

"Natürlich, der gehört zur Ausrüstung."

Fee verschwindet im Keller und kommt wenig später mit einem Treckingrucksack zurück. Er ist groß und reicht locker für uns beide.

"Bring Wechselwäsche, eine Jacke und was du sonst noch brauchst", fordert sie mich auf.

Während ich die Sachen zusammensuche, ist auch Fee nicht untätig. Als ich zurückkomme stehen am Küchentisch nicht nur ihre Kleider für den Ausflug. Sie hat auch Lebensmittel und Wasserflaschen herausgesucht und bereitgelegt.

"Du hast alles im Haus, was wir brauchen?", frage ich überrascht.

"Ich will auf jede Situation vorbereitet sein. Darum versuche ich alles im Hause zu haben, was ich brauchen könnte."

Fee packt den Rucksack zusammen, schwingt ihn auf ihre Schultern und schaut mich herausfordernd an. Sie ist offenbar für den Abmarsch bereit.

"Ich habe keine passenden Schuhe", sage ich. Mir fällt das auf, weil ihre Bergschuhe vom Rucksack baumeln.

"Was hast du für eine Schuhgröße? 42, wenn ich mich recht erinnere."

"Stimmt, aber woher weißt du das schon wieder?"

"Ich habe mich gut vorbereitet", lacht sie.

Fee verschwindet erneut im Keller und kommt mit Treckingschuhen zurück und hält sie mir entgegen.

"Die müssten passen. Probier´ sie an!", meint sie.

"Du hast Treckingschuhe für mich gekauft?"

"Nein, die sind von meinem Bruder. Sie müssten dir passen", meint sie und grinst dabei.

Ich ziehe die Schuhe an und tatsächlich passen sie wie angegossen. Während ich meine neuen Treter ausprobiere schultert Fee erneut den Rucksack.

"Dann los!"

Sie wählt diesmal den dritten Wagen, der in der Garage steht. Es ist ein BMW 320. Allerdings ist auch das kein Serienmodell. Das sportliche Fahrwerk und der Spoiler lassen erahnen, dass sie auch diesen Wagen getunt hat.

Erneut fährt sie in der Wohnsiedlung ausgesprochen langsam. Fee will auf keinen Fall auffallen. Sie fährt heute aber generell ausgesprochen gesittet. Für ihre Verhältnisse schleicht sie dahin. Erst auf der Autobahn gibt sie Gas. Hier aber richtig und sie nützt den vollen Spielraum aus. Wir fliegen förmlich über die Inntalautobahn.

Am frühen Nachmittag erreichen wir das Zillertal. Sie stellt den Wagen ab und wir machen uns sofort an den Aufstieg. Man könnte zwar normalerweise mit der Seilbahn hinauffahren und würde die Hütte in etwas mehr als einer halben Stunde auf einem leicht abwärts verlaufenden Weg erreichen. Allerdings ist die Bahn wegen Wartungsarbeiten geschlossen. Während sich Fee nicht anmerken lässt, dass ihr der Aufstieg vom Tal aus etwas ausmachen würde, weiß ich, dass es für mich auf jeden Fall eine Herausforderung sein wird. Der Aufstieg vom Talgrund aus ist, wenn ich ehrlich bin, nicht die ganz schwierige Tour. Für einen etwas geübten Wanderer sollte es kein Problem sein. Allerdings für einen Stadtmenschen außer Übung, wie ich es bin, ist dieser Weg ganz schön beschwerlich.

Den Wagen hat Fee auf einem kleinen Platz neben einer Schranke geparkt, die den Forstweg versperrt. Mein Vater hätte als Waldbesitzer sogar den Schlüssel dafür und das Recht, den Weg zu befahren. Aber da er nicht dabei ist und wir damit nicht den Schlüssel haben, müssen wir uns wohl oder übel körperlich betätigen. Außerdem wäre Fees Wagen für einen solchen Weg auch nicht geeignet.

Den Aufstieg durch den Wald nehme ich recht zügig. Für Fee ist es sowieso keine Herausforderung. Sie ist bestens trainiert und es kommt mir so vor, als wäre es für sie nur ein Spaziergang. Da ich mir keine Blöße geben will, versuche ich so gut es geht mit ihr mitzuhalten. Das Wetter ist strahlend schön, die Temperatur sind angenehm und die Luft herrlich. Es macht richtig Spaß. Ich atme etwas schneller und der Aufstieg fordert mich, aber dennoch geht es besser, als ich erwartet habe. Ich bin trotz der fehlenden Kondition offenbar noch immer gut in Schuss, stelle ich mit Freude fest. Ich will schließlich vor Fee keine blöde Figur machen.

Als wir die Waldgrenze hinter uns lasse und ins freie Gelände überwechsle, schalte ich einen Gang zurück. Der strahlend blaue Himmel über uns, die sattgrünen Almen, die herrlich, würzige Bergluft und die Stille, die uns hier oben umgibt, sollten wir genießen. Wir werde von niemandem gehetzt. Ob wir eine halbe Stunde früher oder später bei der Hütte sind, ändert auch nichts mehr.

Immer wieder bleibe ich stehen und genieße die wunderschöne Aussicht. Die Berge rings um uns herum haben teilweise noch weiße Kuppen. Besonders an schattigen Hängen liegt noch Schnee. Aber dort, wo die Sonne zukommt, grünt und blüht es, die Natur strotzt förmlich vor Energie und Leben.

Ich bin überrascht, wie schön unsere Wanderung ist. Meine Erinnerung daran war nicht so. Allerdings hängt das damit zusammen, dass ich, als ich das letzte Mal hier oben war, noch ein Teenager war.

Hier oben ist die Welt ganz offensichtlich noch in Ordnung. Ich denke im Augenblick auch nicht an die Gefahr, in der ich und mein Vater schweben. Hier oben fühle ich mich frei und leicht. Es kommt mir so vor, als könne mir hier oben niemand etwas anhaben.

Ich komme ins Grübeln und bedaure, dass ich seit dem Tod meiner Mutter nur noch selten hier heraufgekommen bin. Vor allem seit dem Bruch mit meinem Vater habe ich es vermieden. Ich hätte ihn um den Schlüssel fragen müssen und genau das hätte mein Stolz nicht erlaubt.

Als Fee und ich die Hütte erreichen dämmert es bereits. Wir sind in Sichtweite, da hält mich Fee am Arm zurück. Während ich verträumt den Sonnenuntergang beobachte und romantische Gefühle in mir aufkommen, ist sie voll konzentriert.

"Es scheint jemand in der Hütte zu sein", meint sie.

"Kann schon sein", antworte ich abwesend.

"Mensch Tomaso, den Sonnenuntergang kannst du ein andermal bewundern. Wir sind nicht hier, um Bergurlaub zu machen", flüstert sie mir eindringlich zu.

Damit reißt sie mich aus meiner verträumten Stimmung. Sie hat ja Recht, mit dem, was sie sagt. Deshalb richte auch ich meine Aufmerksamkeit auf die Hütte und stelle fest, dass durch das Klofenster ein Lichtschein zu erkennen ist. Wir haben uns von hinten der Hütte genähert. Deshalb sind die großen Fenster, die talwärts und nach Westen gerichtet sind, von unserer Position aus nicht zu sehen. Dafür können auch wir nicht gesehen werden. Zum Berg hin ist die Wand der Hütte nur durch das Klofenster unterbrochen. Dass hierdurch jemand die Gegend im Auge behält, ist eher unwahrscheinlich.

Die Hütte steht auf einer größeren Wiese. Sie ist an einigen Seiten von einem sehr schütteren Wald aus einzelnen Bäumen umgeben, denen man das raue Klima hier oben deutlich ansieht. Die Hütte liegt in einer windgeschützten Mulde, wodurch die Bäume auch auf dieser Höhe Wind und Wetter einigermaßen trotzen können. Uns umgeben aber auch nur Zirbelkiefern, die dem rauen Klima besser trotzen, als andere Baumarten. Dennoch sind sie knorrig und leicht verkrüppelt. Bei einigen ist auch deutlich zu erkennen, dass sie bei so manchem Gewitter von einem Blitz getroffen wurden.

"Mein Vater ist hier", sage ich erfreut. "Wir haben ihn gefunden."

"Ist er es wirklich und ist er auch allein?", entgegnet Fee ernst.

"Scheiße, du hast Recht. Was sollen wir tun?"

"Wir beobachten die Hütte", antwortet sie. "Dazu sollten wir uns aber einen besseren Standort suchen."

Fee macht sich ohne auf eine Antwort zu warten auf. Sie schleicht durch das Gestrüpp und wir gelangen unter ihrer Führung zu einer kleinen Baumgruppe, von der aus wir die Vorderseite der Hütte gut im Blick haben. Fee stellt den Rucksack ab und holt ein Fernglas hervor.

"Jetzt heißt es warten", flüstert sie mir zu.

Es ist jemand in der Hütte. Daran besteht kein Zweifel Durch die Fenster an der Vorderseite fällt mit zunehmender Dunkelheit ein immer deutlich erkennbarer Lichtschein auf den Hang davor. Man kann auch immer wieder einen Schatten erkennen. Im Inneren der Hütte bewegt sich jemand.

"Es dürfte nur eine Person sein", berichtet sie mir nach einiger Zeit. "Aber sicher sein kann man nie."

Wir warten geduldig. Genau genommen wartet Fee geduldig, in mir steigt die Nervosität immer weiter an. Ich mache mir zunehmend Sorgen um meinen Vater. Obwohl ich jahrelang nichts von ihm wissen wollte, in dieser Situation fällt mir das Warten schwer.

Als schon lange die Sterne am Nachthimmel leuchten und es um uns herum stockdunkel ist, geht plötzlich die Tür auf. Ein Mann kommt heraus und setzt sich auf die Bank vor dem Haus.

"Ist er das?", will Fee wissen.

"Das ist mein Vater", bestätige ich. "Auch wenn man ihn wegen der Dunkelheit kaum noch erkennen kann, sein Gang und seine Körperhaltung sind eindeutlig."

"Gut, wir beobachten ihn noch etwas, dann gehen wir zu ihm, wenn alles so bleibt."

Sie will offenbar auf Nummer sicher gehen. Als mein Vater nach etwa einer halben Stunde zurück ins Haus geht, schultert Fee den Rucksack.

"Los, gehen wir zu ihm", meint sie. "Aber vorsichtig. Bleib hinter mir."

Ich bin froh, dass wir endlich zur Hütte gehen. Die Warterei zehrt an meinen Nerven und außerdem wird mir allmählich kalt. Die Nachtluft hat sich schon lange auf uns herabgesenkt und schleicht sich in meine Kleider.

Fee läuft gebückt zum Haus. Ich folge ihr in der gleichen Haltung. An der Holztür bleibt sie stehen und klopft. Die Hand hat sie an der Waffe. Fee ist äußerst vorsichtig.

Drinnen regt sich nichts. Die Spannung in mir steigt ins Unermessliche. Doch die längste Zeit passiert nichts. Fee versucht die Tür zu öffnen. Sie ist jedoch verschlossen.

"Herr Pisano, öffnen Sie die Tür, wir wissen, dass Sie hier sind", ruft Fee und klopft erneut.

"Wer sind Sie?", ertönt drinnen die ängstliche Stimme meines Vaters.

"Ich bin´s, Tomaso", antworte ich nachdem mir Fee als Aufforderung einen Stoß zwischen die Rippen versetzt.

"Welcher Tomaso?"

"Dein Sohn natürlich! Wer sonst?"

Erneut entsteht eine Pause, in der nichts geschieht. Plötzlich kann man Schritte hören. Wenig später wird ein Riegel zurückgezogen und die Tür öffnet sich einen Spalt breit. Fee ist zur Seite getreten und hat den Platz vor der Tür für mich freigemacht.

"Tomaso, du bist es wirklich", meint mein Vater. "Kommt herein."

Mein Vater öffnet die Tür, schlägt sie aber sofort wieder zu. Ich wollte gerade einen Schritt auf ihn zu machen und bekomme sie beinahe auf die Nase geknallt.

"Was macht die Frau mit einer Waffe?", will er wissen.

"Sie ist von der Polizei", antworte ich. "Mach dir keine Sorgen. Mir geht es gut."

"Bist du dir sicher?", erkundigt er sich skeptisch. "Man kann nicht vorsichtig genug sein."

"Fee hat mir schon zweimal das Leben gerettet. Ich glaube nicht, dass sie mir etwas Böses will."

Nun geht die Tür erneut auf. Ich sehe meinem Vater deutlich an, dass er nicht weiß, wie er sich verhalten soll. Das überraschende Wiedersehen nach all den Jahren, in denen ich nichts von ihm wissen wollte, ist für uns beide eine ungewohnte Situation. Hinzu kommt, dass mit Fee eine für meinen Vater fremde Person dabei ist. Er beäugt sie immer wieder mit Argwohn.

"Kommt herein", meint er.

Mein Vater reckt den Kopf nach draußen und sieht sich ängstlich um. Es scheint, als hätte er Angst, hinter den Büschen und Bäumen könnten sich weitere Personen versteckt halten. Erst dann gibt er den Weg frei und wir können eintreten. Sofort schließt mein Vater hinter uns die Tür und schiebt den Riegel vor. Einen Moment lang herrscht betetes Schweigen. Nur Fee stellt den Rucksack in eine Ecke, setzt sich ausgesprochen lässig auf die Bank, die im Wohnbereich an fast der gesamten Wand entlangläuft und beobachtet uns. Die Waffe hat sie bereits draußen zurück ins Halfter geschoben.

"Nun umarmt Euch doch", fordert sie uns schließlich auf. "Wir sind doch nicht den weiten Weg gegangen, nur um Löcher in die Luft zu starren."

Fee grinst dabei ermutigend. Da sie vor allem mich anschaut, verstehe ich dies als Aufforderung an mich, den ersten Schritt zu machen. Ich breite deshalb meine Arme aus.

"Komm", sage ich. "Vater."

Er schaut mich überrascht an. Dann aber breitet auch er die Arme aus und drückt mich beinahe ausgelassen an sich. Mir kommt es so vor, als würde eine zentnerschwere Last von ihm abfallen.

"Wie kommt Ihr hier herauf?", will er schließlich wissen.

"Wir haben dich gesucht. Keiner weiß, wo du umgehst", antworte ich.

Mein Vater löst sich von mir. Er schaut mich ungläubig aber auch unglaublich glücklich an.

"Wie kommt es, dass du mich suchst. Du wolltest doch nichts mehr mit mir zu tun haben", meint mein Vater. "Das hast du mir oft genug zu verstehen gegeben."

"Du hast eine hartnäckige Fürsprecherin", antworte ich lächelnd. "Keine Ahnung warum, aber Fee hat für dich Partei ergriffen."

Mein Vater schaut zuerst mich an und dann zu Fee. Er streckt ihr die Hand entgegen.

"Sie müssen viel Einfluss auf meinen Sohn haben", meint er. "Einen sehr positiven Einfluss. Danke!"

Fee nimmt die dargebotene Hand. Sie lächelt etwas verlegen.

"Was zwischen Euch war, geht mich eigentlich nichts an. Ich habe ihm nur versucht klarzumachen, dass man auch verzeihen soll", erklärt sie meinem Vater. "Ich glaube auch, in der momentanen Situation sollten die, welche auf der Seite der Guten stehen, zusammenhalten und nicht auch noch streiten."

"Danke!", meint mein Vater noch einmal.

Ganz spontan zieht er Fee, deren Hand er immer noch hält, an sich und umarmt sie. Es ist wohl eine impulsive Geste, die ganz spontan ist. Mit seinem Gefühlsausbruch überrumpelt er Fee. Sie ist völlig überrascht und blickt mich zufrieden aber auch verwundert über seine Schulter hinweg an.

"Sie sind aber mehr als nur eine Polizistin, die auf meinen Jungen aufpasst", meint mein Vater. "Eure Blicke verraten Euch."

"Wir sind ein Paar", gesteht Fee. "Sie haben einen wunderbaren Sohn."

"Das weiß ich", meint er nachdenklich. "Das weiß ich."

---

Wir haben es uns inzwischen in der Hütte gemütlich gemacht. Sie ist nicht groß, aber recht heimelig eingerichtet. Fee ist ganz die Polizistin. Sie schließt die Fensterläden und verriegelt sie von innen.

"Sicher ist sicher", meint sie.

"Habt Ihr Hunger? Ich wollte mir gerade etwas kochen", erkundigt sich mein Vater.

"Ich habe einen Bärenhunger. Der Aufstieg war ganz schön beschwerlich. Ich bin etwas eingerostet", gestehe ich.

"Ich könnte auch etwas vertragen", pflichtet mir Fee bei.

"Viel kann ich allerdings nicht bieten. Ein Teller Nudeln mit Tomatensoße und die nur aus der Dose. Passt das?", bietet mein Vater an.

"Super!", bestätigen wir beide.

"Vorher aber nehmen wir einen Begrüßungstrunk", meint mein Vater.

Ohne auf eine Reaktion zu warten, holt er eine Flasche ohne Etikett und drei Schnapsgläser aus einem Kästchen, das in die Wand eingelassen ist. Dort bewahrte er schon immer sein Schnapsdepot auf. Auf der Alm gehört so etwas zum guten Ton, hat mein Vater immer betont. Zur Begrüßung gibt es erst einmal einen Schnaps. Er stellt die Gläser auf den Tisch und schenkt ein. Dann gibt er mir und Fee je ein Glas und behält das letzte für sich.

"Prost!", meint er. "Auf den verlorenen Sohn."

"Ich war nicht verloren", protestiere ich missmutig.

Fee allerdings wirft mir einen ermahnenden Blick zu. Sie hebt nun ihrerseits das Glas.

"Prost, auf Euch beide."

"Prost, auf dich", sage ich. "Auf die kluge Frau an meiner Seite."

Fee grinst und trinkt auf ex. Der Schnaps ist wohl doch stärker, als sie erwartet hat, denn sie schüttelt sich und ruft: "brrr".

Ich bin vorberietet, denn ich kenne den Schnaps meines Vaters. Er kauft ihn nicht im Geschäft. Keine Ahnung, woher er ihn bezieht aber er ist auf jeden Fall illegal gebrannt und deutlich stärker, als man ihn zu kaufen bekommt.

"Zwetschenschnaps vom Feinsten", meint mein Vater.

Auch er schüttet den gesamten Inhalt des Glases in den Mund und schluckt. Er presst ein wenig die Augen zusammen. Offenbar ist auch er das Teufelszeug nicht mehr gewohnt.

Dann macht sich mein Vater ans Kochen. Fee hilft ihm dabei. Ich dagegen verkrieche mich auf die Eckbank. Der Aufstieg hat mich geschlaucht und ich bin froh, endlich die Beine ausstrecken zu können. Die beiden verstehen sich prächtig. Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte ich glaube, die zwei kennen sich schon ewig. Aber vermutlich liegt es einfach an Fees offener Art. Sie erkundigt sich ganz ungeniert bei meinem Vater über sein Leben, über meine Kindheit und meine Lausbubenstreiche. Er gibt ihr bereitwillig Auskunft. Erst nach einiger Zeit kommt sie auf unser Problem zu sprechen.

"Sie schweben in ganz schön großer Gefahr", meint Fee.

"Ich weiß."

"Und Tomaso auch."

"Es tut mir leid, dass ich ihn mit hineingezogen habe."

"Wo ist die Formel?"

"Im Safe in der Firma. Da ist sie sicher."

"Allerdings kommen sie genauso wenig an die Unterlagen, wie die, welche sie haben wollen", stellt sie fest.

"Warum nicht?"

"Weil vor dem Unternehmen alle nur darauf warten, dass Sie dort aufkreuzen."

"Scheiße, echt?"

"Die belagern die Burg, wie früher bei den Rittern."

"Nur dass der Burgherr ausgeflogen und damit in Sicherheit ist", werfe ich ein.

"Ich fürchte, das hier ist nicht das sicherste Versteck."

"Wenn Ihr meine Verfolger nicht hergeführt habt, dann sind wir hier sicher."

"Wir haben niemand hergeführt", protestiere ich.

"Sei nicht so kleinlich, ich meine, wenn Euch keiner gefolgt ist."

"Da war niemand. Ich habe aufgepasst", werfe ich ein. "Aber wenn wir auf dieses Versteck gekommen sind, dann kommen auch andere früher oder später dahinter."

"Das ist unmöglich."

"Naja, unmöglich ist nichts."

Inzwischen ist das Essen fertig und Fee deckt den Tisch. Wenig später stellen mein Vater und sie die Nudeln und die Soße auf den Tisch. Fee setzt sich neben mich. Dabei gibt sie mir einen liebevollen Kuss.

"Greift zu!", meint mein Vater.

"Das tue ich", kichert Fee und küsst mich noch einmal.

"Ich meinte das Essen", kontert mein Vater.

"Ah, das", lacht Fee. "Tomaso ist mir lieber."

"Man lebt aber nicht von der Liebe allein", gibt mein Vater zu bedenken.

"Leider!", seufzt sie.

Nun löst sich Fee von mir und nimmt Nudeln und Soße. Sie greift beherzt zu. Mein Vater macht nur große Augen.

"Was denn? Ich habe Hunger."

Fee lacht und macht sich über die Nudeln her. Auch ich und mein Vater nehmen einen Teller voll. Mit dem Essen kehrt vorübergehend Ruhe ein. Alle lassen es sich schmecken.

Es ist ein sonderbares Gefühl nach so langer Zeit mit meinem Vater wieder an einem Tisch zu sitzen. Aber es fühlt sich richtig an und ich bin Fee sehr dankbar dafür, dass sie mir die Augen geöffnet hat.

Sie an meiner Seite zu haben, ist ein Geschenk des Himmels. Fee ist ein wunderbarer Mensch und eine großartige Frau. Sie macht auf mich den Eindruck, als wüsste sie in jeder Situation, wie sie reagieren muss. In der Tiefgarage, in meiner Wohnung und auf der Verfolgungsfahrt hat sie nicht einen Moment gezögert. Aber auch, wie sie mir klar gemacht hat, dass ich meinem Vater verzeihen soll, zeugt davon, wie fest sie im Leben steht.

"Das war köstlich", meint Fee, als sie den leeren Teller von sich schiebt.

"Das war aus der Dose", stellt mein Vater klar. Er hebt dabei die rechte Augenbraue in die Höhe.

"Trotzdem hat es geschmeckt", grinst Fee. "Ich melde mich für den Abwasch."

"Freiwillig?", meint mein Vater.

"Vernunftgesteuert", kontert sie.

Die beiden haben eine interessante Art sich gegenseitig zu necken. Sie haben denselben Humor. Da Fee auf die Blödeleien meines Vaters einsteigt und ihm geschickt Paroli bietet, kommt mir dieses Geplänkel absolut harmlos vor. Mich hat es früher immer fürchterlich aufgeregt, aber ich habe mich auch nicht darauf eingelassen. Ich habe alles viel zu ernst genommen und bin gleich an die Decke gegangen. Damit war Streit vorprogrammiert. Plötzlich komme ich mit seiner Art besser zurecht und finde meine Reaktionen von früher albern.

Fee macht sich an den Abwasch und ich helfe ihr dabei. Anschließend setzen wir uns gemeinsam an den Tisch. Mein Vater hat erneut die Flasche Schnaps und drei Gläser vorbereitet.

"Danke, ich trinke nichts mehr. Ich muss einen klaren Kopf bewahren", meint Fee.

Sie stellt das angebotene Glas höflich aber entschlossen von sich. Mein Vater schaut etwas verwundert.

"Noch im Dienst."

"Herr Pisano, da draußen laufen Leute herum, die nach Ihnen suchen. Tomaso wurde tätlich angegriffen und mit einer Waffe bedroht. Da ist es keine Frage, ob ich im Dienst bin."

"Sag Marco zu mir", bietet mein Vater an. "Wir sitzen im selben Boot."

"Trotzdem trinke ich nicht Bruderschaft", kontert sie.

"Das war nicht meine Absicht."

"Dann ist ja gut."

Mein Vater erhebt sein Schnapsglas und kippt die klare Flüssigkeit in den Mund. Das Gebräu muss heftig sein, denn es schüttelt ihn erneut ab. Ich habe es Fee gleich gemacht und ebenfalls verzichtet. Ihr Argument leuchtet ein.

"Wie geht es jetzt weiter?", will mein Vater wissen.

"Wir können uns gerne ein paar Tage auf der Hütte entspannen. Zumindest solange wir hier sicher sind. Aber auf ewig können wir uns hier oben mit Sicherheit nicht verkriechen. Dazu ist die Hütte zu unsicher", meint Fee.

"Wieso zu unsicher."

"Wie Tomaso schon gesagt hat, wenn wir dich hier gefunden haben, werden es früher oder später auch die anderen schaffen. Wir müssen außerdem bedenken, dass wir in dieser Holzhütte vor Angriffen nicht besonders geschützt sind. Deshalb müssen wir uns ein sicheres Versteck überlegen."

"Die Hütte ist stabil", wirft er beinahe beleidigt ein.

"Ich würde Feuer legen und die Insassen ausräuchern. Da rennst du nur noch und bist schutzlos. Voila und schon brauchen sie uns nur noch einzusammeln", meint Fee trocken.

"Was hast du denn für Gedanken", ist mein Vater empört.

"Wenn du auf alles vorbereitet sein willst, musst du denken, wie deine Gegner", hält sie dagegen.

"Ok, ok, dann ist dir dieses Versteck zu unsicher?"

"Auf jeden Fall."

"Dann bleiben wir noch ein paar Tage da und machen uns anschließend auf den Weg", lenkt mein Vater ein.

"Wir sollten jetzt schlafen gehen. Wir brauchen unsere Kräfte", mahnt Fee.

Mein Vater stimmt zu und ich bereite die Schlafcouch vor. Sie ist zwar etwas eng für zwei, aber Fee und ich mögen es kuschelig. Wenig später sind wir im Bett und löschen das Licht.

"Ich würde so gern mit dir schlafen" flüstert ich Fee ins Ohr.

"Das geht doch nicht. Dein Vater schläft nur wenige Meter von uns entfernt."

Zwischen uns und meinem Vater ist zwar eine Wand, die ist aber so dünn, dass man praktisch alles hören kann. Almhütten sind halt einfach gebaut.

"Bist du prüde?", necke ich sie.

"Das nicht, aber es kommt mir komisch vor, so nahe an deinem Vater Sex zu haben."

"Na gut", lenke ich ein.

Ihr so nahe zu sein und nicht zärtlich sein zu dürfen, fällt mir schwer. Fee liegt direkt vor mir. Ich bin erregt und mein bestes Stück drückt gegen ihren Hintern. Ich kann nicht anders und lege eine Hand auf ihre linke Brust. Vorsichtig beginne ich sie zu liebkosen. Es fühlt sich herrlich an.

"Tomaso!", ermahne sie mich flüsternd.

"Ein Bisschen", flehe ich.

Ihre Brust ist so wunderbar weich und warm. Ich massiere sie und ich spiele mit den Nippeln, die frech abstehen. Meine Liebkosungen verfehlen also nicht ihr Ziel. Fee ist genauso erregt wie ich. Sie will es nur nicht zugeben. Aber ihre Brustwarzen verraten sie. Deshalb nehme ich sie zwischen Daumen und Zeigefinger und rolle sie dazwischen hin und her. Ein leises Stöhnen verrät mir, dass Fee auf meine Liebkosungen reagiert. Deshalb mache ich weiter. Ich gehe sogar einen Schritt weiter und greife mit der zweiten Hand um ihren Körper herum und spiele mit ihrer Pflaume.

Zu meiner Überraschung lässt sie mich gewähren. Ihr Stöhnen wird lauter, obwohl sie sich anstrengt, nicht zu laut zu sein. Die Lust hat sie gefangen genommen und ich hoffe, auch für sie, gibt es kein Zurück mehr. Ich zumindest habe den Punkt, an dem ich mich noch beherrschen könnte, schon lange überschritten.

Plötzlich greift Fee zu mir nach hinten und schiebt ganz sachte ihre Hand in meine Unterhose. Wir tragen beide nur ein T-Shirt und unseren Slip. Sie findet deshalb sofort den Weg und hält wenig später meinen Penis in der Hand. Sie wichst ihn sanft. Er schwillt noch ein kleines Stückchen mehr an.

"Du Schuft, du hast es wieder einmal geschafft", kichert sie leise.

"Was habe ich geschafft?", frage ich schelmisch.

"Spiel nicht den Unschuldigen", meint sie. "Fick mich endlich."

"Echt jetzt?", necke ich sie.

"Nun mach schon!"

Ich ziehe ihr Höschen nach unten, Fee reckt mir ihren Hintern noch ein wenig einladender entgegen und schon setze ich meine Spitze an ihrer Spalte an. In der Löffelchenstellung habe ich sie noch nie genommen. Beim Eindringen bin ich überrascht, wie eng sie dabei ist. Es fühlt sich allerdings herrlich an meinem Pfahl an. Ich verharre kurz in ihr und genieße das wunderbare Gefühl, in diesem engen Lustkanal zu stecken. Fee ist am Ausrinnen und wartet ungeduldig darauf, von mir gefickt zu werden.

"Sei vorsichtig!", ermahnt sie mich.

"Ja, bin ich", versichere ich.

In ihr zu sein, fühlt sich, wie immer, herrlich an. Durch die Enge ist das Gefühl sogar noch intensiver. Trotz ihrer Aufforderung verharre ich noch etwas in ihr, um dieses unglaublich schöne Gefühl voll auskosten zu können. Doch Fee wird zunehmend ungeduldig und wackelt auffordernd mit dem Po. Deshalb beginne ich sie sanft zu stoßen. Da die alte Couch bei zu heftigen Bewegungen zu knarzen und quietschen beginnt, muss ich sie äußerst sachte ficken. Das fühlt sich herrlich an. Jeden einzelnen Stoß kann ich deutlich spüren. Fee stöhnt vor Lust und Verlangen. Sie muss sich sehr anstrengen, nicht zu laut zu sein. Immer wieder gibt sie sich unbeherrscht meinen Stößen hin und vergisst dabei, dass sie leise sein sollte.

"Pst!", erinnere ich sie jedes Mal.

Sie verstummt dann zwar etwas verschämt, gibt sich aber wenig später wieder ihren Empfindungen hin. Ich vermute, mein Vater hat entweder einen begnadeten Schlaf oder er hat schon lange mitbekommen, was wir treiben. Da wir trotzdem versuchen leise zu sein und damit der Fick ausgesprochen sachte ist, dauert es deutlich länger als normal, bis wir den Höhepunkt erreichen. Ich muss mir dabei auf die Zunge beißen, um nicht laut zu keuchen und auch Fee hat große Mühe ihren Lustschrei einigermaßen zu unterdrücken.

---

Als ich am Morgen erwache, ist Fee nicht mehr da. Auf dem Kissen liegt ein Zettel, auf den sie die Nachricht gekritzelt hat, dass sie die Gegend erkundet. Ich bereite deshalb das Frühstück vor.

"Wo ist Fee?", erkundigt sich mein Vater.

Er muss von mir unbemerkt aufgestanden und in den Küchenbereich gekommen sein.

"Fehlt sie dir?"

"Ja, irgendwie schon. Sie ist eine tolle Frau."

"Und mit mir zusammen."

"Keine Angst, ich habe keine Absicht, sie dir auszuspannen."

"Das würdest du auch nicht schaffen."

"Du hast Geschmack. Fee ist eine wunderbare Frau", meint er. "Sei gut zu ihr."

"Das bin ich. Da kannst du dir sicher sein."

"Denk immer dran, das Leben kann kurz sein."

"Ich weiß."

Mir ist klar, dass er auf meine Mutter anspielt. Seine Augen werden feucht. Er liebt sie noch immer und ist trotz der langen Zeit noch nicht völlig über ihren Tod hinweg.

"Hast du eine Frau oder Freundin?"

"Nein, keine Frau und keine Freundin", mein er. "Deine Mutter war meine einzige, ganz große Liebe."

Ich muss schlucken und meinen Vater umarmen. Uns beiden laufen die Tränen über die Wangen. Mir wird erst in diesem Moment klar, wie sehr er meine Mutter geliebt und wie sehr er unter ihrem Tod gelitten hat.

"Keine Frau mehr?"

"Nein, keine!"

Wie einsam muss dieser Mann gewesen sein. Zuerst stirbt seine Frau und dann wende auch ich mich von ihm ab. Er muss die langen Jahre völlig allein gewesen sein. Natürlich trägt auch er einen Teil der Schuld an dieser Situation. Doch wenn ich nicht so auf mich fixiert gewesen wäre, wäre uns beiden vermutlich sehr viel Leid erspart geblieben.

Plötzlich wird die Tür aufgerissen und Fee kommt hereingestürmt. Sie ist außer Puste.

"Packt zusammen, räumt alles weg. Sie kommen!"

"Wer kommt?", fragen mein Vater und ich, wie aus einem Mund.

"Drei Kerle kommen zur Hütte. Das kann kein Zufall sein."

Wir trinken schnell den Kaffee aus, räumen alles weg und packen unsere Habseligkeiten zusammen. Fee beobachtet den Wald und treibt uns dabei ständig an. Wir verlassen überstürzt die Hütte, sperren sie ab und verschwinden an der Rückseite in den lichten Wald. In sicherer Entfernung gehen wir hinter einer Baumgruppe in Deckung. Die Zirbelkiefern und die Wacholderbüsche bieten einigermaßen Schutz.

"Schauen wir, wer das ist und was sie vorhaben", meint Fee.

Kaum, dass wir in Sicherheit sind, kommen drei Männer auf dem Weg an der gegenüberliegenden Seite der Hütte. Eine Biegung des Geländes hat ihnen bis dahin Deckung gegeben. Sie bleiben stehen und schauen sich neugierig um. Von der Statur her gleichen sie dem Mann, der mich im Parkhaus entführen wollte. Es sind eindeutig Muskelmänner. Da sie im offenen Gelände stehen bleiben, sind sie sich ihrer Sache entweder ganz sicher oder einfach nur unvorsichtig. Die drei beraten sich und gehen direkt auf das Gebäude zu. Sie kontrollieren die Fensterläden und die Tür.

"Hier ist niemand", meint einer der drei.

"Und wenn sie sich drinnen verschanzt haben?"

"Glaubst du, die haben uns erwartet?"

"Kann schon sein", antwortet ein anderer. "Vater und Sohn sind wie vom Erdboden verschluckt. Mein Informant hat mir diese Hütte genannt. Wo sonst sollen sie sein?"

"Wir bleiben eine Zeitlang hier und belagern die Hütte. Sie können nicht ewig so tun, als wären sie nicht drinnen."

"Sollen wir sie nicht ausräuchern?"

"Wenn es nicht sein muss, würde ich lieber darauf verzichten. Den Rauch könnte man weitum sehen. Ich will keine Aufmerksamkeit erregen, zumindest nicht solange es nicht unbedingt nötig ist."

Die drei machen es sich vor der Hütte bequem und stellen auf der Bank an der Vorderwand die Rucksäcke ab und strecken sich. Die drei sind noch recht unerfahren. Sonst würden sie sich nicht so rasch der Hütte nähern und direkt davor das Lager aufschlagen. Sie kühlen sich am Brunnen ab, trinken einen Schluck Wasser und setzen sich dann auf die Bank.

"Was nun?", flüstert mein Vater.

"Wir umgehen sie und steigen ab. Hier sind wir nicht mehr sicher."

Wir schleichen im Schutz der Bäume und Sträucher davon und machen unter Fees Führung einen weiten Bogen um die Hütte. Erst nach einer Weile und weit davon entfernt treffen wir auf den Weg, der ins Tal führt. Fee treibt uns erbarmungslos an und wir sind deshalb ausgesprochen zügig unterwegs. Sie will so viel Vorsprung herausholen, wie nur möglich. So schnell bin ich noch nie von der Hütte ins Tal abgestiegen.

Plötzlich steht uns an einer Wegbiegung ein weiterer Mann gegenüber. Er taucht, wie aus dem Nichts vor uns auf und schaut im ersten Moment genauso überrascht wie wir. Er will seine Waffe ziehen, reagiert aber für Fee, die unsere Gruppe anführt und ihm direkt gegenübersteht, etwas zu langsam. Als er den Revolver auf halber Höhe hat, versetzt sie ihm einen heftigen Tritt. Die Waffe fliegt im hohen Bogen davon und kollert unkontrolliert den Abhang hinunter. Dabei löst sich allerdings ein Schuss. Fee reagiert blitzschnell und versetzt dem Mann einen Handkantenschlag. Sie weiß offenbar genau, wie sie ihn treffen muss. Der Mann sackt wie ein Mehlsack zu Boden und bleibt regungslos liegen.

Während mein Vater und ich immer noch staunend dastehen und die Szene beobachten, fesselt Fee den Mann mit Kabelbinder an einen Baum. Noch immer bewusstlos, hängt er hilflos da und stellt keine Gefahr mehr für uns dar.

"Wir müssen weiter!", treibt uns Fee an. "Schnell!"

"Wir können den Mann doch nicht einfach hier liegen lassen", wendet mein Vater ein.

"Mitnehmen können wir ihn nicht. Er würde uns nur aufhalten und zudem eine Gefahr für Euch darstellen", antwortet Fee entschlossen. "Ich lasse ihn abholen, sobald wir im Tal sind."

Mein Vater fügt sich. Fee hat eindeutig das Kommando übernommen. Wir setzen uns wieder in Bewegung. Diesmal treibt uns Fee noch entschlossener an, sie ist ausgesprochen zielorientiert.

"Müssen wir uns so beeilen?", beklagt sich mein Vater. Er ist außer Puste.

"Die drei, die oben vor der Hütte warten, haben den Schuss mit Sicherheit gehört. Die sind garantiert schon hinter uns her", antwortet sie.

Ohne Gnade treibt sie uns weiter an. Mein Vater hat sichtlich Mühe, Schritt zu halten. Fee macht es geschickt. Sie überfordert ihn nicht, lässt aber auch nicht locker. So kommen wir recht gut voran.

Als wir etwas mehr als die Hälfte des Weges hinter uns haben, hören wir plötzlich einen Schuss. Fee bleibt stehen.

"Scheiße!", entfährt es ihr.

"Was ist los?", frage ich.

"Die haben den Mann gefunden und kaltblütig erschossen."

"Den, den wir zurückgelassen haben?"

"Ich nehme an", antwortet sie.

"Kann es nicht auch ein Jäger sein, der geschossen hat?", wendet mein Vater ein.

"Das war kein Gewehr. Das war eine neun Millimeter", antwortet sie.

Fee treibt uns schon wieder an. Jetzt, wo sie weiß, dass die drei hinter uns her sind, wissen auch mein Vater und ich, dass wir so schnell wie möglich ins Tal müssen. Fee hält ständig Ausschau. Sie ist auf der Hut. Nach einiger Zeit bleibt sie stehen.

"Geht Ihr weiter!", weist sie uns an.

"Was hast du vor?", frage ich besorgt.

"Geht!", meint sie aber nur.

Wir gehorchen. Mir ist nicht wohl dabei, dass sie sich von uns trennt. Ich mache mir Sorgen um sie, obwohl sie diejenige ist, die sich am leichtesten zur Wehr setzen kann. Ich schaue noch kurz zurück und sehe, dass Fee etwas aus dem Rucksack holt und sich hinhockt. Dann sind wir um eine Biegung. Keine Ahnung, was sie plant.

Wir setzten hastig den Weg fort. Fee ist trainiert und ich weiß, dass sie die schnellste von uns ist. Einige Zeit später holt sie uns dann auch ein. Sie muss den Weg gelaufen sein, ist aber kein Bisschen außer Puste. Ich staune über ihre Kondition. Sie setzt sich erneut an die Spitze unserer kleinen Gruppe und passt das Tempo unserem an.

"Was hast du gemacht?", erkundige ich mich.

"Ich habe einen Stolperdraht angebracht."

"Glaubst du, das hält sie auf?"

"Nicht alle, aber einen sicher. Der Weg ist an dieser Stelle eng und zum Tal hin fällt die Wand steil ab."

"Du hoffst, einer der Verfolger stürzt über die Felswand?"

"Das ist der Plan."

"Und wenn es eine unbeteiligte Person erwischt?"

"Ich lasse aufräumen, sobald wir im Tal sind. Im Moment sind die drei hinter und her und wir müssen sie mit allen Mitteln aufhalten."

Mein Vater sagt kein Wort mehr. Er ist völlig außer Atem. Doch er hält sich tapfer. Ich bin mir sicher, auch er ist noch nie so schnell von der Almhütte ins Tal abgestiegen. Doch offenbar ist es genau die richtige Taktik, die Fee einschlägt. Wir erreichen unbehelligt den Parkplatz und damit unser Auto.

"Wir nehmen meinen Wagen", weist uns Fee an.

"Aber ich ...", will mein Vater einwenden.

"Deinen Wagen lassen wir abholen. Wir bleiben zusammen", würgt sie den Einwand schon im Ansatz ab, bevor er überhaupt ganz ausgesprochen ist.

Wir werfen hastig die Rucksäcke in den Kofferraum und setzen uns in den Wagen. Gerade als mein Vater als letztes die Tür schließt, kommt ein einzelner Mann aus dem Wald auf den Parkplatz gestürmt. Es ist mit Sicherheit einer der Männer, die an der Hütte erschienen sind. Statur und grimmiges Dreinschauen stimmen.

"Los, wie müssen weg", ruft Fee. "Duckt Euch!"

Sie startet den Wagen und gibt sofort Gas. Mit durchdrehenden Reifen brettert sie über den mit Schotter versehenen Parkplatz. Hinter uns fliegen nur so die Steine. Wir hören noch einen Schuss, aber die Kugel scheint uns verfehlt zu haben. Noch bevor er ein zweites Mal schießen könnte, sind wir auch schon verschwunden.

"Den sind wir los", meint mein Vater erleichtert.

"Der lässt nicht locker", kontert Fee. "Wetten?"

Ich drehe mich um und schaue zurück. In dem Moment sehe ich auch schon einen Wagen, der uns mit etwas Abstand verfolgt. Auch Fee hat ihn im Rückspiegel entdeckt. Das sehe ich an ihren Augen.

"Hier gibt es kein Entkommen", meint sie. "Keine Seitenwege, keine anderen Autos, nur Bäume."

"Bäume", meint sie nach einiger Zeit. Mir kommt es so vor, als sei ihr ein Licht aufgegangen.

Zu meiner Überraschung verlangsamt sie leicht das Tempo. Unser Verfolger holt auf.

"Bückt Euch!", weist sie uns an. "Runter mit den Köpfen."

Mein Vater und ich kauern uns in unsere Sitze. Während er die gesamte Rückbank hat, muss ich mich in den Beifahrersitz quetschen. Dafür sehe ich im Rückspiegel, wie der zweite Wagen aufholt und sich neben uns setzt. Fee gibt nun wieder Vollgas und brettert mit einem Affenzahn über den holprigen Waldweg. Die Fahrbahn ist, wie schon auf dem Parkplatz, nicht geteert, sondern nur mit Schotter versehen. Wurzeln und vom Regen ausgeschwemmte Rillen machen die Fahrbahn sehr unruhig.

Der Mann, der hinter uns her ist, versucht immer wieder die Waffe hochzureißen, um auf Fee zu zielen. Wegen der Schläge, die vom unruhigen Weg herrühren, ist er aber immer wieder gezwungen, mit beiden Händen ans Lenkrad zu greifen und es festzuhalten. Die Fahrbahn ist dermaßen uneben, dass er nur für ganz kurze Zeit loslassen kann. Das reicht nicht, um zu zielen und zu schießen. Das hat Fee vermutlich einkalkuliert.

Sie brettert unbeirrt über den Weg. Unser Verfolger gibt die Versuche offenbar auf, auf Fee zu schießen und versucht nun, uns von der Fahrbahn zu drängen. Bei diesen Versuchen wird er Zusehens brutaler. Als er beim x-ten Mal besonders weit ausholt, um uns mit noch mehr Wucht zu rammen, bremst Fee plötzlich ab. Wir bleiben praktisch stehen und sein Versuch läuft ins Leere. Allerdings fehlt dadurch der erwartete Wiederstand und der Mann rast mit hoher Geschwindigkeit knapp vor uns von links nach rechts quer über die Fahrbahn und schießt über die Straße hinaus. Der vordere Teil seines Wagens bohrt sich in den Graben neben der Straße und das Fahrzeug überschlägt sich mehrfach bevor es mit dem Dach voraus gegen einen Baum donnert.

Der Knall ist nicht zu überhören. Die Scheiben splittern, das Dach wird komplett eingedrückt. Der Wagen bleibt zunächst mit der Nase voraus vor dem Baum stecken. Erst nach einiger Zeit neigt er sich wie in Zeitlupe wieder zurück und fällt dann mit Getöse zurück auf die Räder. Dann bleibt er rauchend und dampfend stehen. Nichts rührt sich.

Fee grinst kurz, fährt aber, ohne auch nur kurz vom Gas zu gehen, einfach weiter. Erst in der nächsten Ortschaft hält sie auf einem Parkplatz an. Sie nimmt das Handy zur Hand und spricht mit Werner. Sie erzählt ihm kurz, was geschehen ist und bittet ihn, die österreichischen Kollegen zu verständigen, damit diese hinter uns aufräumen. Sie informiert ihn, dass auch mein Vater bei uns ist und wir zum Starberger See unterwegs sind. Sie grüßt noch kurz und beendet das Gespräch. Dann startet sie erneut den Motor und setzt die Fahrt fort.

"Ich müsste aufs Klo", meint mein Vater.

"Später", antwortet Fee.

"Es ist keiner mehr hinter uns her", quengelt er.

"Bist du sicher?", meint Fee. "Ich nicht. Sicher ist sicher."

Mein Vater schaut etwas betreten drein. Aber er fügt sich. Ein wenig beleidigt setzt er sich aufrecht hin und schaut geradeaus.

"Du bist es nicht mehr gewohnt, dass dir eine Frau sagt, wo es lang geht", neckt ihn Fee.

"So mit mir reden durfte tatsächlich nur Gloria", gesteht er.

"So gesehen hat dein Sohn also keine schlechte Wahl getroffen", grinst sie.

"So gesehen nicht", grinst nun auch er.

"Spaß beiseite. Wenn wir auf der Autobahn sind und uns keine Gefahr mehr droht, dann kannst du pissen wieviel du willst. Hier auf der Landstraße könnten wir jederzeit jemandem begegnen, der es auf Euch beide abgesehen hat."

"Glaubst du, es gibt noch jemanden?", erkundige nun auch ich mich.

"Du kannst dich erinnern, vor deinem Haus haben drei Teams gewartet", antwortet sie.

"Ja, und?"

"Hier waren es nur noch zwei", meint sie. "Bisher."

"Die drei an der Hütte und der einzelne Mann, der uns entgegengekommen ist", zähle ich auf.

"Gibt es Nummer drei diesmal nicht oder sind die oder der nur zu langsam?"

"Das ist eine gute Frage", pflichte ich bei.

Fortsetzung folgt ...



Teil 3 von 4 Teilen.
alle Teile anzeigen



Autoren möchten gerne Feedback haben! Bitte stimmen Sie ab und schicken Sie dem Autor eine Nachricht
und schreiben Sie was Ihnen an der Geschichte (nicht) gefallen hat.
autor icon Freudenspender hat 25 Geschichte(n) auf diesen Seiten.
autor icon Profil für Freudenspender, inkl. aller Geschichten
Ihre Beurteilung für diesen Teil:
(Sie können jeden Teil separat bewerten)
 
Privates Feedback zum Autor senden:

Ihre Name:
Ihre Email: (optional, aber ohne kann der Autor nicht antworten!)
Ihre PRIVATE Nachricht für Freudenspender:

Abstimmen und/oder Private Nachricht an Autor schicken:


Alle Geschichten in "Romantisch"   |   alle Geschichten von "Freudenspender"  





Kontakt: EroGeschichten webmaster Art (art@erogeschichten.com)

Eroticstories.com: Sex Stories written in english