Lebensveränderungen 2 (fm:Voyeurismus, 2637 Wörter) [2/6] alle Teile anzeigen | ||
Autor: F.Traudheim | ||
Veröffentlicht: Feb 10 2020 | Gesehen / Gelesen: 18853 / 16469 [87%] | Bewertung Teil: 8.97 (68 Stimmen) |
Ankes Präsentation war ein voller Erfolg. Aber die Betriebsversammlung ist noch lange nicht vorbei. |
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Wohlwollendes Klatschen, einige aufmunternde Blicke und viel zustimmendes Nicken. Anke hatte souverän, selbstbewusst und sicher durch ihren Vortrag geführt. Die Ergebnisse waren ja auch beeindruckend, sicher, aber die Art und Weise der Präsentation leistete ohne Zweifel unschätzbare Dienste. Von der vorangegangenen Nervosität war nichts mehr zu bemerken. Mit einem erleichterten Lächeln nahm Anke Platz.
Der restliche Tag verging wie im Flug und bald standen wir wieder in der Lobby. Anke ließ sich überhaupt nichts anmerken, und auch ich war wohl ziemlich gut darin, unauffällig zu sein ohne dass es schon wieder auffällig wirkte. Aus Lisa sprudelte es nur so heraus, sie hatte Ideen für hundert Projekte, plante offensichtlich die baldige Einnahme der Marktführerschaft und konnte nur mit Mühe davon abgehalten werden, zur Geschäftsleitung zu stolzieren. Wir verabschiedeten uns bald, um uns noch ein wenig auszuruhen. Abendessen ab 17 Uhr, Beginn der Party: 21 Uhr.
Im Hotelzimmer streifte ich die Schuhe von den Füßen, warf das Jackett über einen Stuhl, löste die Krawatte und ließ mich aufs Bett fallen. Was für ein Tag! Immer wieder ließ ich die Szenerie vor meinem inneren Auge an mir vorüberziehen. Ich packte meinen halbsteifen Schwanz aus und begann in langsam zu wichsen - doch kurz bevor es mir kam hielt ich mich zurück. So ein unglaublich geiles Erlebnis und Du liegst hier und holst Dir schäbig im Hotelzimmer einen runter! Ich zog mich komplett aus und sprang unter die Dusche. Das warme Wasser tat gut, und erst nach einer halben Stunde dreht ich den Hahn ab, zog den Bademantel an und setzte mich vor den Fernseher. Es wurde 17 Uhr, schließlich 18 Uhr, 19 Uhr und 20 Uhr. Ich hatte nicht den geringsten Hunger und erst recht keine Lust auf die Party: Helene Fischer, Wolle Petry, HölleHölleHölle, unendlich peinliche Minuten selbstbeweihräuchernder Reden der Chefetage. Gegen 21:30 Uhr häuften sich aber die sms und Kurzmitteilungen "Wo bleibst Du?" "Wo bist Du?" "Wie warten auf Dich!" derart, dass ich meinen Widerstand aufgab. Ich zog Jeans und T-Shirt an und ging in den inzwischen umgebauten großen Festsaal.
Ich wurde nicht enttäuscht: Luftballons in allen möglichen Farben hingen von der Decke, lieblos hingepfefferte Luftschlangen lagen auf den Stehtischen, Andrea Berg kam mit haarsträubender Lautstärke aus den Boxen. Verantwortlich war ein dicklicher DJ mit Unterlippengewächs, der im Hawaiihemd hinter seinem Pult stand und kurioserweise ab und zu große Schlucke aus einer Bocksbeutelflasche nahm. Großes Hallo, Umarmungen, Knutscher auf die Wange und gellendes Gelächter. Einige meiner Kollegen hatten offensichtlich schon wieder ordentlich getankt. Lisa war keine Ausnahme: Sie kam, eine Bierflasche schwenkend, auf mich zu, drückte mich johlend an sich und gab mir einen dicken Schmatzer auf die linke Wange:"Grossssartig! Du bis´ einfach grosssartig, wer soche Kollegen hat, der braucht keine Feinde, ......äh,..... zu fürchten!" Anke war ebenfalls angeheitert, strahlte über das ganze Gesicht und drückte mich an sich.
Solche Partys waren sowieso nicht so meins, aber an diesem Tag fühlte ich mich noch mehr fehl am Platz als sonst. Diese ganze Episode, die ich ja verursacht hatte, die ich herbeigeführt hatte, mit der konnte ich nun nichts anfangen. Ich dachte über die Zukunft nach und was das mit mir, mit meiner Ehe machen würde. Und wie sollte es jetzt mit mir und Anke weitergehen? Und was, wenn Stefan, ihr Freund, das alles herauskriegen würde?
Rein theoretisch war es wohl möglich, seinen Partner mit auf die Konferenz zu nehmen. Warum das kaum einer tat fiel zu späterer Stunde wieder auf: Neckisch zugeworfene Blicke, fast zufällige Berührungen an Hintern und Oberschenkeln, zweideutige Bemerkungen. Mit steigendem Alkoholpegel nahmen die Hemmungen rapide ab, und was mit wildem Disco Fox begann wandelte sich bald zu engen Schmuseblues. Als vielleicht der einzige halbwegs Nüchterne entging es mir nicht: Hier griff Andreas aus der Buchhaltung Moni von der Pforte unter die Bluse. Lisa und Markus aus dem Einkauf gaben sich wilde Zungenküsse, Herr Behrens hatte beim Tanzen seine Hand tief in der hinteren Hosentasche von der Praktikantin aus dem Einkauf. Für jeden Mitarbeiter gab es Einzelzimmer, aber ich wusste, dass längst nicht alle heute alleine schlafen würden.
Bald wurde es mir zuviel und ich ging mit einer Bierflasche bewaffnet durch eine der Flügeltüren hinaus in die Sommernacht. Es war noch überraschend warm, trotzdem war ich - bis auf eine Gruppe Raucher auf
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