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A second true story (fm:Ehebruch, 7459 Wörter) [5/5] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: May 11 2021 Gesehen / Gelesen: 19269 / 16376 [85%] Bewertung Teil: 9.65 (211 Stimmen)
Ende gut, alles gut? Das ist hier die Frage

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Am nächsten Morgen wartete ich, bis ich Kathy in der Küche rumoren hörte. Unbemerkt ging ich nach oben, erledigte in unserem großen Bad meine Morgentoilette, schnappte mir dann im Ankleidezimmer meine Tennistasche und sprang anschließend federnd die Treppe hinunter.

"Schatz, Frühstück ist fertig", rief mir meine Frau aus der Küche zu, worauf ich über die Schulter gewandt zurückgab:

"Kein Hunger. Und warte Mittag nicht mit dem Essen auf mich. Ich lunche im Club."

Schwupps war ich aus der Tür heraus, hörte aber noch hinter mir meine Frau Schluchzen und in Tränen ausbrechen. Nein, ich war nicht feige und wusste, dass die Auseinandersetzung kommen musste. Aber sie sollte ruhig noch ein bisschen schmoren und ihr hoffentlich schlechtes Gewissen pflegen.

Bei den Nachbarn war der Cateringdienst dabei, die Spuren der gestrigen Party zu beseitigen. Von den Schröders sah ich allerdings nichts. Für sie war der Abend sicher ganz anders verlaufen als erwartet.

Im Tennisclub hatte ich mich mit einem Geschäftsfreund, dessen Frau und Schwägerin zu einem gemischten Doppel verabredet. Ich spielte mit der Schwester seiner Frau, und es war über die drei Sätze recht ausgeglichen, auch wenn wir letztlich verloren. Aber darauf kam es gar nicht an. Was hätte ich dafür gegeben, wäre Kathy an meiner Seite gewesen! Sie hatte einmal ganz gut gespielt - ihre Aufschläge waren regelrecht gefürchtet gewesen - dann aber das Interesse am Tennis verloren Nun ja, wenn sie beim Fitness von so einem Typen wie diesem Holger ganz individuell betreut wurde...

Ich nahm auf der Terrasse einen leichten Lunch zu mir und las dabei die Sonntagszeitungen. Für die Story über Schröders Fonds war es noch zu zeitig, aber sowohl die Welt wie auch die Bild am Sonntag brachten schon einen Hinwies auf einen Finanzskandal, dem sie sich in ihrer Montagsausgabe widmen wollten. Bernd und auch seine Chefs konnten sich schon mal warm anziehen.

Dann wurde es aber Zeit, nach Hause zu fahren und mich der unweigerlichen Auseinandersetzung mit meiner Frau zu stellen. Ich hatte zwischenzeitlich mal die Begriffe Cuckold und auch Hotwife gegoogelt und vor allem bei Letzterem zu meinem Erstaunen festgestellt, dass die "Szene" darunter offenbar etwas gänzlich anderes verstand als ich. Für mich war ein "Hotwife" bisher eine "heiße Frau" gewesen, die Mann an seiner Seite hatte, aber da lag ich offenbar ganz falsch.

Als ich die Haustür aufschloss, hörte ich schon Stimmen aus dem Wohnzimmer. Natürlich, Christina war da, das hätte ich mir eigentlich denken können. Sie kam auch gleich auf mich zugestürzt und ich erwartete bittere Vorwürfe, denn schließlich musste sie ja ihre beste Freundin verteidigen.

Aber nichts. Küsschen links, Küsschen rechts, und dann tat Christina etwas, womit ich nun wirklich nicht gerechnet hatte. Sie kniete vor mir nieder, ergriff meine rechte Hand, küsste wie die Katholiken den Ring ihres Bischofs meinen Ehering und schlug sich gleichzeitig, "mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa" rufend mit der anderen Hand vor die Brust. Sie war eindeutig zu lange in Italien gewesen! Dann sprang sie lachend auf, winkte Kathy zu, rief mir ein "Geh nicht zu hart mit ihr ins Gericht", zu und war im nächsten Moment wie ein Spuk verschwunden.

"Was war das denn jetzt für ein theatralischer Auftritt?" fragte ich verblüfft meine Frau, die mit hochgezogenen Beinen auf der Couch hockte und ein total verheultes Gesicht hatte. "Und musstest du dich ausgerechnet bei Christina ausweinen?"

"Du redest ja nicht mit mir und gibst mir keine Chance, mich dir zu erklären. Mit irgendjemand musste ich ja sprechen, sonst wäre ich heute über Tag verrückt geworden."

"Und was hatte das zu bedeuten, dass es ihre Schuld ist?", wollte ich von Kathy wissen. Mea culpa, soweit reichte mein Latein, bedeutete schließlich meine Schuld, und mea maxima culpa im übertragenen Sinne meine übergroße Schuld.

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