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Paolo und seine Weiberei (fm:Romantisch, 30179 Wörter) [1/7] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Jan 27 2022 Gesehen / Gelesen: 11877 / 9715 [82%] Bewertung Teil: 9.21 (135 Stimmen)
Paolo ist ein erolgreicher Unternehmer, aber ein erfolgloser Liebhaber. Als Vollblutitaliener, der in der Schweiz aufgewachsen ist, wohnen zwei Seelen in seiner Brust.

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«Deine Lebenslinie ist lang und du wirst uralt werden. Hab keine Angst, schlimme Krankheiten wirst du nicht bekommen und sterben wirst du im Bett», sagte die Alte. Sie hielt seine Hände ganz nahe vor ihre Augen, so als wolle sie auch das Kleingedruckte lesen.

«In der Vergangenheit hattest du mit Frauen viel Pech, das wird sich binnen den nächsten sechs Monaten ändern, aber du musst bei der Partnersuche eine aktive Rolle einnehmen und kompromisslos vorgehen, sonst endet auch deine nächste Partnerschaft in Chaos und tiefen Verletzungen.

«Ich fühle mich noch überhaupt nicht bereit, mein Herz für eine neue Liebe zu öffnen», entgegnete Paolo.

«Noch heute schnürt sich meine Kehle zu, wenn ich an meine vergangene Freundschaft mit Vera denke, es tut immer noch extrem weh.»

«Pah», fegte die Alte meinen Einwand beiseite.

«Für dein Pech mit den Frauen trägst du alleine die Verantwortung, aber bisher hast du diese überhaupt nicht wahrgenommen. Auch hast du nichts aus den Situationen gelernt, sondern nur den Frauen die Schuld am scheitern zugeschoben. Das ist erstens eine feige Einstellung und zweiten überhaupt nicht weise. Übernimm die Verantwortung für alle gescheiterten Beziehungen, sieh genau hin, wie du bei jeder Partnerschaft selbst bei Themen, welche Zentral sind, Kompromisse eingegangen bist und zwar solange, bis nichts mehr übrig blieb von dem, was du eigentlich anstreben wolltest.»

Maria Lucrezia machte eine lange Pause und sah Paolo mit verschmitztem Ausdruck an. Den Augenkontakt hielt sie dabei ohne zu Blinzeln aufrecht. Ihre knorrigen Finger strichen durch Paolos Handflächen, wie eine Blinde, die Brailleschrift ertastet.

Paulo atmete tief ein und fragte: «Meinst du ich sollte meine Anforderungen auflisten und mir gedanken machen, welche verhandelbar sind und welche nicht?»

«Das ist eine Möglichkeit und zwar eine gute.» antwortete sie. «Du darfst nicht in Exreme abgleiten, gute Frauen mögen keine Machos aber auch keine Weicheier. Sie wollen eine starke Schulter zum Anlehnen, eine starke Hand die sie führt, aber sie wollen dem starken Mann eine Stütze sein und ihm bei ihnen wichtigen Themen vorgeben, was er zu entscheiden hat. Eine Partnerschaft ist ein stetiges Geben und Nehmen und das muss in Balance gehalten werden.»

Paolos Reise nach Lazzaro in Kalabrien, ganz unten am Stiefel von Italien, schien erfolgreich zu verlaufen. Seine Grosseltern wanderten von dort vor vielen Jahren in die Schweiz aus, wo sein Vater und später auch Paolo geboren wurden. Ihre Familienwurzeln lagen aber über alle Jahrzehnte in Lazaro, wo sie zweimal im Jahr Ferien machten. Die Verbindung zur Heimat der Grosseltern war über all die Jahre ein Erfolgsgeheimis der Familie, denn sie blieben geerdet, obwohl sie sehr erfolgreiche Geschäfte betrieben. Ein besonderer Erfolggarant war Maria Lucrezia, die alle Angehörige von Paolos Familie beriet. Die Alte war eine besondere Wahrsagerin und war weit über das Dörfchen Lazzaro hinaus bekannt.

Auf der Heimfahrt von Kalabrien nach Zürich, hatte Paolo 20 Stunden Zeit, sich über die Bemerkungen Maria Lucrezias Gedanken zu machen. Zuerst haderte er mit ihrer Aussage, er sei für das Scheitern seiner Beziehungen verantwortlich. Ihm tat es weh, dies Einzugestehen, aber kurz bevor er an Florenz vorbeifuhr, sah er seine Verantwortung deutlich. Er sah die Fehler und Unterlassungen die geschehen sind und kaum hatte er den Schweizer Zoll bei Chiasso überquert, konnte er schon Konsequenzen aus seiner Analyse ableiten. Da er müde war und auch in Ruhe an seinem Plan arbeiten wollte, fuhr er nicht weiter nach Zürich zu sich nach Hause, sondern buchte ein Zimmer im Castello del Sole in Ascona, direkt am Lago Maggiore.

Kaum in seiner Suite angekommen, fiel er müde ins Bett und schlief für ein paar Stunden. Dann schwamm er 20 Minuten im grossen Pool, bestellte sich Essen auf sein Zimmer und begann, seinen Plan auszuarbeiten. Zuerst erstellte er eine Liste von Anforderungen, die er an seine nächste Partnerin hatte. Dann teile er diese Anforderungen in drei

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