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Autor: postpartem | ||
Veröffentlicht: Jan 29 2022 | Gesehen / Gelesen: 24345 / 20204 [83%] | Bewertung Teil: 9.75 (104 Stimmen) |
Ein Experiment und seine Folgen. Erster von zwei Teilen, aufgrund der Länge der Geschichte. Die in viele der hier vorhandenen Kategorien, aber in keine richtig passt. Sie enthält unter anderem Elemente von Bisexualität, Gruppensex, BDSM, da |
My Dirty Hobby: das soziale Netzwerk für Erwachsene |
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anmachte, da sie nebenbei am Computer Fotos bearbeitete, oder an ihren Geschichten schrieb.
Oder Reisen plante. Oder sich in Foren herumtrieb. Oder Sprachen lernte. Oder ihre Klettergruppe organisierte. Oder irgendeine andere der tausend Tätigkeiten ausübte, die vor allem die Gemeinsamkeit hatten, dass sie nichts mit mir zu tun hatten. Ich erlebte dies nicht einmal als Manko. Ich war eigentlich froh gewesen, dass ich in Ruhe gelassen wurde.
Frau Sänger war nicht anzusehen, was sie über diese Geschichte dachte. Sie schien zu überlegen, wo sie jetzt ansetzen sollte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir über unsere Beziehung referiert, Inhalte von Streitgesprächen und unser Erleben bestimmter Situationen wiedergegeben.
Anne hatte mitgeteilt, dass sie darunter litt, dass wir kaum noch Sex hatten und ich auch nicht mehr liebevoll oder zärtlich mit ihr umging. Durch diese Date-Abend-Geschichte hatten wir nun wieder wenigstens einmal wöchentlich Sex.
Der mich langweilte. Nicht ausfüllte. Anne war passiv. Das hing damit zusammen, dass sie einen Vergewaltigungs-Fetisch hatte. Beziehungsweise Rollenspiele dieser Art mochte, selbstverständlich wollte sie nicht realiter vergewaltigt werden. Am Anfang hatte ich einige Rollenspiele dieser Art mit ihr durchgezogen, sie ihren Wünschen folgend gefesselt und hart genommen.
Für so aufwändige Geschichten hatten wir natürlich keine Zeit mehr, als das Kind kam. Es wurde daher, wenn es mal passierte, eher "normaler" Sex, etwas wilder halt und Anne blieb dabei so passiv, wie sie es als "Opfer" war.
Der Dreier mit dem Typen ging auch in diese Richtung, das heißt es ging noch nicht um richtig harte Rollenspiele, mehr so Richtung Dominanz. Einmal mehr erlebte ich dabei, dass ich mich wie ein schlechter Schauspieler in diesen Rollen fühlte.
Der Typ hingegen war schon so drauf. Mir brachten diese Geschichten nichts, ich machte mit, weil ich es für Anne tat. Es war nicht meine Welt, ich war nicht der Typ dafür. Daher auch die Erlaubnis, den Typen ohne mich zu sehen.
"Sie halten es für eine gute Idee, in dieser Situation, wo sie sich gerade wieder aneinander annähern, einen solchen Schritt zu tun?", kam die versteckte Kritik der Therapeutin. Oder so empfand ich es zumindest.
"Ich halte es für eine gute Idee, endlich offen und ehrlich miteinander umzugehen. Ja, wir nähern uns wieder an, haben einmal die Woche Sex. Ganz ehrlich: der mir nicht viel bringt. Ich weiß nicht, ob Anne das jetzt bereit ist zu thematisieren, aber es war schon lange nicht mehr besonders reizvoll, höchstens... vertraut, routiniert, mechanisch, wenn wir miteinander schliefen. Ich glaube wir müssen hier auch nicht ins Detail gehen. Fakt ist, dass wir unterschiedliche Neigungen haben. Die vielleicht mit anderen Partnern ausgelebt werden könnten. So wie vorher begonnen."
Wieder zog Anne die Stirn kraus und schwieg. Die Therapeutin fixierte mich noch einen Moment und wandte sich dann ihr zu.
"Was sagen Sie zu diesem Vorschlag?", wollte sie wissen.
Anne sah weder in ihre noch in meine Richtung, als sie antwortete.
"Es ist richtig, dass wir das vorher probiert haben. Aber dann kam Luise und alles änderte sich. Ich habe seither nicht wieder in diese Richtung gedacht."
Sie pausierte eine Weile und schaute dann die Therapeutin an.
"Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist. Okay, vorher war das völlig in Ordnung und auch recht... aufregend, aber jetzt... ist doch alles anders."
Die Therapeutin nickte ihr aufmunternd zu. Als Anne nicht weiterredete, schaltete ich mich wieder ein.
"Ich verstehe nicht, was jetzt anders sein soll. Gut, beim letzten Mal hast nur du davon profitiert, und als ich mal vorsichtig angefragt hab, wie du darüber denken würdest, wenn ich jetzt mich mit anderen einlassen würde...", warf ich ein und erklärte der Therapeutin dazu:
"Vor einigen Monaten war ich mit Kollegen tanzen und hatte einen netten Abend mit einer englischen Touristin... wie soll ich sagen, wir haben halt mehr oder minder die ganze Nacht sehr eng miteinander getanzt. Am liebsten hätte ich sie mit nachhause genommen. Anne war mit dem Kind unterwegs, aber da wir hier keine eindeutige Absprache hatten, habe ich mir das verkniffen. Und Anne hinterher drauf angesprochen, wobei sie meinte das enge Tanzen wäre okay, alles weitere nicht."
"So wie sie das sagen, klingt es, als ob sie von dieser Antwort sehr enttäuscht waren", gab die Therapeutin zurück.
"Ja, absolut. Immerhin hatte ich ihr ja gestattet, mit dem Typen alleine rumzumachen. Ich bin fast fünfzig, Gelegenheit wie diese "in freier Wildbahn" gibt es ohnehin wohl nicht mehr so oft, daher war ich doch enttäuscht, hatte mir das aber irgendwie fast schon gedacht. Ihre Begründung, dass jetzt, wo das Kind da ist, die Situation eine ganz andere ist, weil sie befürchtet, ich könnte sie und das Kind wegen einer anderen verlassen, war ja nun auch fadenscheinig... Zumal es nur um Sex ging und in diesem speziellen Fall um eine Touristin, die zudem bestimmt mehr als zwanzig Jahre jünger war und ich nach dieser Nacht nie wiedergesehen hätte."
"Haben Sie Ihrer Frau gesagt, dass sie von ihrer Antwort enttäuscht waren?"
"Nein, habe ich nicht. Es passte zu dem Muster unserer Beziehung, meiner Meinung nach. In der ich nach meinem Empfinden alles Mögliche zugestehe und ermögliche und mir, mal abgesehen von den Abenden, an denen ich mit meinen Kollegen unterwegs bin, und das ist einmal im Monat maximal, keinerlei Freiheiten zugestanden werden."
"Das stimmt doch so auch nicht, ich bin doch oft mit dem Kind bei meinen Verwandten, damit du Ruhe hast am Wochenende...", warf Anne ein.
"Ja, klasse, wobei ich davon an einem Tag die gesamte Wohnung putze... aber darum geht es hier doch gar nicht. Ich dachte, wir würden mit diesen Dingen locker umgehen und taten das ja auch. Aber dann, wenn ich die Sache nicht mal durchziehe, sondern vorsichtig anfrage, stelle ich fest, dass das alles wieder nur einseitig war. Egal, wir wissen jetzt ja, wo wir stehen. Es geht mir nicht darum, ein Sprungbrett aus der Beziehung zu finden, es geht mir darum, vielleicht auch mal wieder Spaß am Sex zu haben."
Anne schwieg betroffen. Kein Wunder, es war tatsächlich das erste Mal, dass ich zugab, dass ich keine besondere Freude am Sex mit ihr hatte. Geahnt und gefühlt hatte sie das sicher schon, aber vermutlich verdrängt. Frau Sänger bemerkte dies schon, ging aber nicht direkt darauf ein.
"Nun, wir nähern uns bereits dem Ende unserer Stunde. Wollen wir vielleicht so verbleiben, dass Sie sich beide Gedanken darüber machen? Sie können das natürlich auch gerne weiter zuhause ausdiskutieren, wenn Sie das möchten."
Wir nickten beide zustimmend. In der Regel führten wir die Gespräche nicht gleich im Anschluss fort, aber ab und zu kam es tatsächlich dazu, dass wir in der Therapie angesprochenen Sachen zuhause weiter diskutierten. Ich musste zur Arbeit und wie üblich besprachen wir auf dem Weg zur S-Bahn nur andere Alltagsdinge, bevor wir uns trennten.
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Zwei Tage später hatten wir unseren Date-Abend. Wir hatten einen Film herausgesucht, den wir zusammen schauen wollten. Zu meiner Überraschung wollte Anne allerdings zunächst reden.
"Also gut", begann sie. "Ich habe drüber nachgedacht. Wenn dir das so wichtig ist und es wirklich nur auf Sex mit anderen hinausläuft... meinetwegen. Ich bin einverstanden, auch wenn ich immer noch nicht glaube, dass es eine gute Idee ist."
Damit hatte ich nicht gerechnet. Eher, dass dem Ganzen unselige Diskussionen über unser Sexualleben und meine Unzufriedenheit damit vorangehen würden. Ich küsste sie schnell und drückte sie fest an mich.
"Danke. Das heißt nicht, dass ich jetzt sofort auf Partnersuche gehen werde, oder so. Es ist mir nur wichtig zu wissen, dass ich die Möglichkeit tatsächlich habe, verstehst du? Vielleicht kommen wir beide mit weiter gesteckten Grenzen besser zurecht. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass auch du wie damals Spaß daran hast..."
Sie sah mich lange an und schüttelte dann nur leicht den Kopf. Wir unterbrachen das Gespräch und machten den Film an, den wir engumschlungen anschauten. Im Verlauf des Films wurde aus leichtem Streicheln dann wie so oft sehr zielgerichtetes und ich massierte ihre Brüste und rieb an ihrem Schritt. Einige leidenschaftliche Küsse später unterbrachen wir den Film und vögelten wild. Da sie vom Verkehr nie kam, leckte ich sie hinterher auch noch, bis sie ihren Orgasmus hatte.
Beide waren danach zufriedengestellt genug, um den Film weiterzuschauen. Ein da Capo hatte es schon Ewigkeiten nicht mehr gegeben, nicht einmal, wenn ich heimlich etwas Viagra einwarf, um überhaupt in Stimmung zu kommen. Das tat ich selten genug, denn auf Rezept ist das Zeug schweineteuer. Nach dem Film wollte sie doch noch weiterreden.
"Also hast du nicht schon konkret an jemanden gedacht, als du den Vorschlag gemacht hast?", quizzte sie mich.
"Nö, überhaupt nicht. Die Touristin werde ich ja wohl kaum wiedersehen. Ich gehe eigentlich auch nicht tanzen, um mir da Sexualpartner zu suchen, nicht dass du das jetzt denkst. Das war eigentlich ein Zufall, hatte sich so ergeben. Das nächste Mal ist übrigens nächste Woche Freitag, falls du das vergessen haben solltest."
Sie nickte nur und starrte ins Leere.
"Hättest du denn jemanden, der dich reizt? Der Franzose vom Dreier vielleicht? Seid ihr noch in Kontakt?"
"Nee, das ist doch schon fast sieben Jahre her. Nein, ich habe mich überhaupt nicht für andere interessiert."
"Nun, wie gesagt, jetzt wissen wir woran wir sind, und welche Optionen wir haben. Was wir aus dieser Situation machen und in welcher Form, bleibt jedem selbst überlassen. Ich denke für dich wäre es wahrscheinlich noch leichter als mich, irgendwelche Partner zu finden. Denk einfach drüber nach. Wie das halt so ist, der Appetit kommt manchmal beim Essen."
Wieder nickte sie und warf erneut einen sehnsüchtigen Blick auf ihren Computer. Ich war froh, diese Geschichte entschieden und zu einem Abschluss gebracht zu haben. Also beendete ich unseren Date-Abend mit der obligatorischen Zigarette danach auf dem Balkon und den Hinweis für sie, dass sie gerne an ihren Computer zurückkehren könnte.
Jetzt hatte ich die Freiheit, die ich mir gewünscht hatte. Was ich damit anfangen würde, war mir zunächst noch nicht wirklich klar. Ich hatte ihr zwar gerade gesagt, dass ich nicht sofort auf Partnersuche gehen würde, aber es kribbelte schon ein wenig.
Vielleicht doch am nächsten Freitag etwas probieren? Nun, der Club, den ich mit meinen Kollegen einmal im Monat aufsuchte, war ein Schwulenclub, in dem aber auch einige Heterosexuelle waren. Die Auswahl an alleinstehenden Frauen war dort allerdings eher gering, meist liefen dort Pärchen auf.
Ich war bisexuell, also käme auch ein Mann in Frage, aber irgendwie reizte mich weiterhin die Möglichkeit, mal wieder mit einer anderen Frau zu schlafen, mehr. Vielleicht doch ein Profil erstellen, auf der Seite, wo wir früher als Paar unterwegs waren, oder einer ähnlichen? Davon gab es schließlich genug. Oder einfach darauf warten, bis sich etwas ergab?
Das war allerdings sehr unwahrscheinlich. Mal abgesehen von der Arbeit und meinen Kollegen hatte ich kaum Kontakt mit anderen außerhalb meiner und der erweiterten Familie meiner Frau. Mit zwei meiner Kollegen hatte ich mich richtig angefreundet, mit Andreas, einem schwulen Mann Anfang Vierzig und Lisa, einer recht witzigen Frau Mitte Zwanzig. Sie hatte ebenfalls Probleme in ihrer Beziehung und wir tauschten uns regelmäßig über unsere Schwierigkeiten aus.
Sie war allerdings nicht mein Typ und das beruhte wohl auf Gegenseitigkeit, so dass es wirklich nur dabei blieb, uns gegenseitig unser Leid zu klagen und eben gemeinsam einmal monatlich in den Club zu gehen. Sie mit ihrem Freund, wenn sie sich gerade nicht gezofft hatten und ich allein, beziehungsweise mit Andreas und wen auch immer er dorthin mitschleppte. Von seinem eigenen Freund hatte er sich gerade getrennt.
Meine sonstigen Freunde lebten anderswo, da ich für Anne aus meiner Heimatstadt nach Berlin gezogen war, weil sie sich nicht von ihrer Familie, die ihr extrem wichtig war, trennen konnte und wollte. Außer diesen beiden Kollegen hatte ich keine Freundschaften geschlossen, ganz einfach, weil sich keine Gelegenheit ergab.
Ich war nicht der Typ, der in Kneipen ging, oder sich in Cafés setzte, oder im Park Gespräche mit Fremden anfing, wenn es sich nicht gerade so ergab, weil sie eben auch Eltern waren, die mit ihren Kindern dort waren. Die baggert man dann allerdings eher nicht an.
Ich war mit mir und meinem Aussehen nicht unzufrieden, sicher kein Blickfang im Alltag, da ich eine Brille trug, nicht gerade groß war und auch wenig Wert auf meine äußere Erscheinung legte. Wozu auch, ich war ja offiziell vom Markt gewesen. In den Urlauben mit meiner Frau hatte ich allerdings schon festgestellt, dass sich die eine oder andere Frau schon mal länger blickmäßig mit mir beschäftigte und im Club war das genauso.
Dort trug ich Kontaktlinsen wie auch körperbetonte Klamotten und hatte nicht nur von Andreas beim ersten Mal ein verblüfftes "Wow" erhalten. Für Anfang Vierzig ging ich ohne weiteres noch durch, mein Körper war immer noch recht ansehnlich. Auch deshalb waren mir diese Nächte so wichtig gewesen, mal abgesehen davon, dass ich Tanzen und nicht zuletzt die Pillen, die ich dort einwarf, liebte und beides sehr vermisst hatte, zumal sich Anne aus beidem nichts machte.
Ich hätte das ohnehin nicht mit ihr teilen wollen. Dies waren meine Nächte, meine Erlebnisse, meine kurzen Ego-Trips, mein Balsam auf meiner wunden Seele. Die Bestätigung, dass ich noch als Person und nicht nur als Rolle und Funktion existierte, denn das kam mir manchmal so vor. Nur uns und wir, kein ich mehr. Und jetzt, relative Freiheit. Ein offener Horizont. Was würde ich daraus machen?
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Ich erzählte Lisa von dem Gespräch und sie beglückwünschte mich nicht ganz ohne Neid zu meinem Erfolg. Ihr Freund war extrem eifersüchtig und viele ihrer Streite hingen damit zusammen, dass er ihr nicht über den Weg traute und Affären andichtete, die sie nicht hatte. Vielleicht war es gerade deshalb, dass sie kurze Zeit später tatsächlich fremd ging.
Im Grunde hatte sich ja nicht viel geändert, ich hatte Möglichkeiten, aber die Grundsituation war dieselbe. Mein Ausblick in die Welt war aber auch ein anderer geworden. Ich sah mir Frauen in der S-Bahn und U-Bahn näher an, wenn zur Arbeit fuhr, checkte ab, wie sie auf mich reagierten.
Bei der Arbeit hielt ich mich im Gegensatz zu Lisa zurück, denn ich hatte in der Vergangenheit vor Anne die Erfahrung gemacht, dass dies keine gute Idee war. Als Lisa schließlich fremd ging, war es in der Tat mit einem Kollegen aus einer anderen Abteilung.
Ich freute mich auf den Freitag, nun unter veränderten Voraussetzungen. Frau und Kind waren allerdings diesmal nicht unterwegs, beziehungsweise erst am Samstagmorgen, zumal sie an einer Wanderung ihrer Klettergruppe teilnahmen. Also konnte ich schlecht jemanden mit nachhause bringen. Ehrlich gesagt war ich nicht wirklich soweit, das zu tun. Ich musste mich mit meiner neuen Freiheit erst einmal zurechtfinden.
Der Abend lief allerdings etwas quer, da Lisa sich mit ihrem Freund heftig gestritten hatte und zunächst absagte. Ich ging alleine mit Andreas, tanzte eine Weile vor mich hin, konnte aber niemanden ausmachen, der mich besonders reizte, beziehungsweise, der an mir Interesse zeigte. Gerade, als dann doch eine Frau neben mir auftauchte, die ich als sehr ansprechend und interessiert einstufte, kam Lisa überraschend doch.
Sie war in einer schlimmen Verfassung und ich versuchte natürlich, mich erst einmal um sie zu kümmern und zumindest in ihrer Nähe zu bleiben, denn sie wollte nicht unbedingt lange reden, oder nicht mit mir. Sie hatte andere Bekannte und Freunde dort im Club, die sich dann weiter um sie kümmerten. Sie war eher der Typ, der mal vielleicht zwanzig Minuten tanzte und dann im Chillout-Bereich abhing, während ich mich nur selten von der Tanzfläche bewegte.
Das tat ich in dieser Nacht zwar öfter als gewohnt, aber schon nach einigen Stunden fand ich sie nicht mehr. Offenbar hatte sie eingesehen, dass es ein Fehler gewesen war, mit ihrer Wut und schlechten Stimmung dorthin zu kommen und war früh nachhause gefahren, ohne sich von mir zu verabschieden. Die Frau, die mich interessiert hatte, hatte ich allerdings bei der ganzen Aktion ebenfalls aus den Augen verloren.
Ich hatte trotzdem meinen Spaß, aber halt den "normalen" Ablauf mit viel Tanzen und wenig anderem. Gegen fünf wollten weder ich noch meine Beine mehr und ich nahm mir ein Taxi nachhause. Frau und Kind schliefen fest und auch ich schlummerte schnell ein. Ich wachte nur kurz auf, als die beiden aufstanden, schlief dann aber bis elf Uhr durch.
Es war herrliches Wetter und ich nutzte es, um zum Chillen in den nahen Park zu gehen. Ansonsten war ich dort nur mit meiner Tochter. Ich war nicht der Typ, der sich in die Sonne knallte, um braun zu werden, aber da ich in diesem Frühsommer noch kaum welche abbekommen hatte, suchte ich mir ein Plätzchen, wo beides möglich war, ich auf meiner breiten Decke also sowohl Schatten als auch Sonne hatte.
Es waren nicht gerade viele Leute an dieser Stelle des Parks, auch nur wenige weibliche Wesen in unmittelbarer Nähe, was ich nur zur Kenntnis nahm, denn deswegen war ich nicht dort. Ich hörte Musik, baute mir eine kleine Tüte und entspannte mich. Es war in diesem Park nicht unüblich, dass man offen kiffte, also machte ich ebenfalls kein Geheimnis daraus.
Dass sich jemand in meinem Rücken abgelegt hatte, war meiner Aufmerksamkeit entgangen, zudem hörte ich relativ laut Musik auf meinen Kopfhörern. So war das Klopfen auf meine Schulter ein kleiner Schock, bei dem ich heftig zusammenzuckte. Ein freundlich grinsendes Gesicht einer vielleicht dreißigjährigen blonden Frau gehörte zum Urheber und ich nahm rasch den Kopfhörer ab.
"Hey. Darf ich auch mal ziehen?"
"Logen", gab ich rasch zurück und drückte ihr die Tüte in die Hand.
"Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken. Du hast mich gar nicht bemerkt, oder? Ich bin Nina, nebenbei."
"Jan. Ja, sorry, ich hab dich nicht kommen sehen oder gehört, die Mucke war relativ laut."
Blond war wohl nicht ihre ursprüngliche Haarfarbe, an dem Haaransatz wurde es dunkel, ein Zeichen, dass sie gefärbt hatte und dies nun auswuchs. Sie war schon erstaunlich braungebrannt, war sehr schlank und trug ein knappes rotes Bikini-Oberteil, das ihre recht vollen Brüste mehr unterstrich, denn verbarg, dazu eine weiße Sporthose. Sie trug zudem einiges an Ketten und Armbändern, machte insgesamt einen eher alternativen Eindruck.
"Geiles Wetter nicht wahr? Es sollen heute noch fünfundzwanzig Grad werden", gab sie bekannt, als sie mir die Tüte zurückgab.
"Jo, ist echt klasse. Ich hab dies Jahr noch wenig Sonne abgekriegt, wurde langsam Zeit. Da hast du einen erheblichen Vorsprung, wie's aussieht."
"Kunststück, ich war auf Ibiza vor zwei Wochen. War supergeil und Sonne satt. Jede Nacht Party und geile Musik. Was hörst du gerade?"
"John Digweed, sagt dir das was? Bin am Chillen, war gestern Nacht auch auf Strecke, im Kitty."
"Klar sagt mir Digweed was. Kitty? Bist du schwul?"
"Nö, ich bin trotzdem gern da", gab ich und ihr die Tüte zurück.
"Verheiratet", kam ihr überraschender und unvermittelter Kommentar. Natürlich, mein Ehering. Den ich im Kitty natürlich nicht getragen hatte.
"Schuldig im Sinne der Anklage. Heute allerdings frei von familiären Verpflichtungen. Frau und Kind wandern."
"Oh, du hast ein Kind? Wie alt?"
"Sechs, sie kommt dieses Jahr in die Schule. Und du? Noch vogelfrei?"
"Nö, ich hab einen Freund, der kommt später wohl auch noch. Warum willst du das wissen? Gefalle ich dir?"
Jetzt musste ich doch schlucken. Das Gespräch, das eh schon einen ungewöhnlichen und eigenartigen Verlauf genommen hatte, überrollte mich total.
"Ehm... ja, schon..."
"Freut mich. Bleib locker, das ist kein Verhör. Ich habe die Tendenz, alles auszusprechen, was ich denke. Hat mich schon einige Male in Schwierigkeiten gebracht. Ich lass dich auch gleich in Ruhe, wenn ich dir auf die Nerven gehe."
"Das tust du nicht, im Gegenteil. Ibiza... da war ich noch nie. Das da Party-mäßig die Post abgeht, habe ich natürlich schon gehört. Für meine Frau wäre das allerdings nichts. Die steht eh nicht auf diese Art von Musik und Tanzen und so."
"Also gehst du alleine los? Ist doch prima, wenn das klappt."
"Jo, mit Kollegen. Sie hat da nichts gegen. Überhaupt...", fing ich an und irgendwie ritt mich gerade der Teufel, "... führen wir eine offene Ehe."
Gut, seit einer Woche. Das brauchte sie ja nicht zu wissen. Aber es klang toll, als ich es aussprach.
"So, so. Interessant."
Ihrem Gesichtsausdruck war nicht zu entnehmen, wie sie das wirklich meinte. Ich hatte das Gefühl rot zu werden, weil ich mich zu weit vorgewagt hatte. Was machte ich da eigentlich, flirtete ich mit der Frau, oder was wurde das? Sie seufzte.
"Finde ich gut. Ist mein Mario aber leider nicht der Typ dafür. Dem wurde es auf Ibiza oft genug mulmig, weil da ganz schön was los ist."
"Verstehe. Bei einer Frau wie dir sicher zurecht", gab ich schnell zurück und biss mir auf die Lippe. Verflucht, was redete ich da? Sie lachte fröhlich.
"Nun, an Angeboten mangelte es nicht, da hast du Recht. Ich könnte ihm aber nie weh tun, verstehst du? Er ist halt in dieser Beziehung etwas... engstirnig", gab sie mit einem Blick zurück, der durch und durch ging.
"Hm, das war's mit dem Teil. Soll ich noch einen bauen? Der war ja eigentlich nur für eine Person dosiert", versuchte ich das Thema zu ändern.
"Nö, mir reicht das schon. Kann ich den Mix mal hören?", fragte sie mit feinem Lächeln.
Ich nickte und reichte ihr das entsperrte Handy und den Kopfhörer. Sie lauschte eine Weile und sah mich entspannt an. Mir war immer noch nicht klar, ob sie trotz ihrer Eröffnungen mit mir flirtete, oder nicht. Ich war wohl echt zu lange aus dem Geschäft.
"Den kenne ich nicht", meinte sie schließlich und setzte den Kopfhörer ab. "Gefällt mir aber gut."
"Nun, der ist schon etwas älter, Ende der 90er oder so. Das war so meine Zeit, bin ja auch schon etwas angestaubt."
"Was meinst du? Wie alt bist du denn?"
"Achtundvierzig."
"Sieht man dir nicht an, ich hätte dich auf Ende dreißig geschätzt."
"Danke für die Blumen. Und du?"
"Das fragt man eine Dame nicht", kicherte sie. "Na gut, weil du so... offen bist, sollst du es hören. Vierunddreißig."
"Das gebe ich dann gerne zurück. Ich hätte auf Ende zwanzig getippt", gab ich fast ehrlich zurück und sah etwas irritiert, dass sie auf meinem Handy tippte.
"So, und meine Nummer hast du jetzt auch, unter Nina gespeichert. Ich habe mir die Freiheit erlaubt, mir selbst eine SMS zu schicken, damit ich auch deine habe. Das okay?"
"Natürlich", erwiderte ich schnell, obwohl mir nicht klar war, was diese Aktion nun sollte. Sie klärte mich rasch auf.
"Ich hab nicht gedacht, dass es so spät ist. Mario müsste bald hier sein. Ich würde dich gerne wiedersehen. Alleine natürlich. Vielleicht mal aufn Bier oder einen Kaffee treffen? Du wohnst auch hier in der Gegend?"
"Jo, im Reuter-Kiez. Und gerne, sehr gerne sogar."
"Wenn man vom Teufel spricht... da kommt er", meinte sie und deutete auf einen ebenfalls recht braungebrannten Mann mit rauschendem Vollbart, der sein Fahrrad schob und sich suchend umsah. "Ich ziehe mich dann lieber auf meine Decke zurück. Was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß.", gab sie mit einem Lächeln bekannt, das die Temperatur kurzzeitig um zehn bis zwanzig Grad erhöhte.
Dann war sie tatsächlich auf ihre Decke zurückgekehrt und winkte ihm, bis er sie sah und sich zu ihr gesellte. Ich drehte mich von den beiden weg, so, wie ich zuvor gelegen hatte, setzte den Kopfhörer wieder auf und versuchte meine wirren Gedanken zu ordnen. Was war das jetzt gewesen?
Sie hatte doch gesagt, sie könnte ihm nie weh tun, aber gleichzeitig hatte das schon alle Züge des Flirtens gehabt, oder bildete ich mir das nur ein? Oder fand sie mich einfach nur sympathisch und er war so extrem eifersüchtig, dass sie einfach nur einer Fehlinterpretation der Situation aus dem Wege gehen wollte?
Nun, das würden wir wahrscheinlich klären können, wenn wir uns tatsächlich mal alleine trafen. Würden wir das? Würde ich nachsetzen, oder würde sie das tun? Was für eine merkwürdige Begegnung. Ob ich Anne davon erzählen sollte?
Der Gedanke, dass er wohl eifersüchtig sein könnte, brachte meine Gedanken zurück zur vorherigen Nacht und Lisas Auftritt und schnellem Abgang. Ich überlegte kurz und fragte dann per SMS an, ob alles okay sei. Es dauerte eine ganze Zeit, bis die Antwort kam, dass sie okay war und wir Montag reden würden.
Wir hielten unsere Nachrichten immer sehr knapp, weil ihr Männe wohl nicht Halt davor machte, auch mal ihr Handy unter die Lupe zu nehmen, um Beweise für seine zu der Zeit noch an den Haaren herbeigezogenen Eifersuchtsgeschichten zu finden. Er kannte mich natürlich vom Kitty und wäre wohl auch nie auf die Idee gekommen, dass ich ein Kandidat wäre, aber man hatte ja schon Pferde kotzen sehen.
Ich kriegte Durst und kramte meine Wasserflasche aus meinem Rucksack und sah dabei zu Nina und ihrem Mario herüber. Sie hatte die Sporthose nun abgelegt und stellte nun ein nicht minder knappes rotes Bikini-Unterteil zur Schau. Uff. Wenn sie das auf Ibiza ebenfalls getragen hatte, war schon klar, warum es dem bärtigen Mann dort mulmig geworden war. Dafür brauchte sie eigentlich einen Waffenschein.
Sie setzte sich just in diesem Moment auf und lächelte fein, als sie meine bewundernde Blicke bemerkte. Mir wurde wieder richtig heiß. Leider auch auf meinen Schultern. Durch die ganze Ablenkung hatte ich sowohl das Eincremen, als auch den möglichen Rückzug in den Schatten vergessen. Ich holte das rasch nach, obwohl es wahrscheinlich schon zu spät war.
Da sie mich dabei beobachtete, sehr langsam und gründlich und natürlich völlig zufällig die doch noch vorhandenen Muskeln flexend. Obwohl das Ewigkeiten zurücklag, zehrte ich visuell immer noch von meiner sportlichen Vergangenheit. Eigentlich hatte ich zumindest noch grob die Wohnung putzen wollen, verschob es aber auf den morgigen Sonntag, weil Frau und Kind auch dann unterwegs sein, nämlich zur Klettergruppe gehen würden.
Nein, was auch immer hier abging, wollte ich so lang und weit wie möglich auskosten. Und war mir plötzlich sicher, dass wir uns noch einmal treffen würden. Wenn sie sich nicht meldete, würde ich das tun. Allein schon um rauszufinden, wie verlässlich meine Wahrnehmung noch war.
---
"Und wie war deine Nacht?", wollte Anne am Abend wissen, nachdem sie zuvor von ihrem Ausflug berichtet hatte und das Kind im Bett ein Hörspiel hörte.
"Ganz okay, allerdings kam Lisa dann doch, war nicht gut drauf und verschwand dann gleich wieder nach kurzer Zeit. Das hätte sie sich sparen können", erzählte ich ihr. Von Lisas Absage per SMS hatte ich ihr vor dem Weggehen erzählt. "Sie hatte sich wieder mit ihrem Typen gezofft, wie ich vermutet hatte. Dass sie dann doch kam, war vermutlich eine Trotzgeschichte."
"Aha. Und sonst?"
"Du meinst, ob ich mit jemanden angebändelt habe? Nein. Das würde ich dir erzählen. Das heißt, willst du das überhaupt wissen? Das haben wir noch gar nicht besprochen."
"Ich weiß nicht. Ja, vielleicht wäre das besser. Ich brauche aber keine Einzelheiten."
"Okay."
Sollte ich ihr nun von der Begegnung im Park erzählen? Es war ja nichts passiert. Wenn ich mich nun aber tatsächlich mit ihr traf?
"Im Park heute habe ich aber jemanden kennengelernt, Nina. Sie hat mit mir einen geraucht und wir haben uns unterhalten. Sie hat allerdings einen Freund."
Das "keine Gefahr", das mir auf der Zunge lag, verkniff ich mir dann aber doch. Das wäre nicht ehrlich gewesen.
"Oh? Wie das?"
"Na, sie hat mitgekriegt, dass ich einen rauche und gefragt, ob sie auch mal ziehen dürfe. War ganz nett, das Mädel. Total braungebrannt, kam gerade von Ibiza zurück. Ich hab mir allerdings einen leichten Sonnenbrand geholt, zu spät ans Eincremen gedacht."
"Hm. Solltest aber unbedingt was drauf machen, das darf nicht austrocknen."
"Hab ich schon. Bei mir wird das immer ruck-zuck braun, weißt du doch. So schlimm ist es auch nicht. Ich treffe mich aber vielleicht mal mit ihr."
"Hm? Mit wem?", kam es abwesend zurück.
"Na dem Mädel, Nina. Aufn Kaffee oder so. Sag ja, sie war ganz nett, irgendwie witzig drauf."
Annes prüfender Blick sprach Bände. Ich hielt ihm mühelos stand. Vor allem, da die Situation mir selbst keineswegs klar war. Damit war dieser Teil des Gesprächs beendet. Ich war trotzdem froh, ihr davon erzählt zu haben. Ich wollte keine Heimlichkeiten, daher ja der Versuch alles im Vorfeld zu legitimieren. Offen zu sein. Luise krähte aus dem Schlafzimmer, weil sie etwas wollte.
Ich setzte mich an meinen Computer und hatte plötzlich die Eingebung, mal in meinen alten Mixen zu wühlen. Ich hatte selbst vor zwanzig Jahren aufgelegt und von einigen Partys und Clubauftritten gab es Mitschnitte. Ich setzte meinen Kopfhörer auf und spielte einige an, bis ich den fand, der mir auch heute noch recht gut gefiel.
Ich hatte meine eigene Webseite, ursprünglich mal für unsere Kletteraktivitäten eingerichtet. Auch dort hatte ich einen meiner Mixe hochgeladen, allerdings einen, den ich später am Computer zusammengebastelt hatte, kein echter Live-Mix. Ich lud das alte Teil hoch und hörte ihn noch einmal fast komplett durch.
Anne sah kurz überrascht zu mir herüber, als sie zurückgekehrt war, sprach mich aber nicht darauf an. Das ich mit Kopfhörer am Computer saß, war ungewöhnlich. Ich überlegte noch einen Moment, dann schickte ich Nina tatsächlich einen Link zu der Seite mit dem Soundfile, das ich nicht anderswo öffentlich einband, per SMS und der Nachricht:
"Wenn du angestaubtes Zeug magst, gefällt dir das vielleicht auch. Das bin/war ich nebenbei. LG Jan."
Eine halbe Stunde später bekam ich dann eine Antwort:
"Habe nur kurz reingehört, aber das ist richtig geil! Werde mir das morgen in Ruhe und über eine Anlage anhören. Wir gehen jetzt auch noch weg, hoffe ich kann Mario zum Clubben überreden. Irgendjemand hat mich auf den Geschmack gebracht... Ich melde mich." Und ein Küsschen Emoji.
Ich las ihre Nachricht auf dem Balkon, während ich eine kleine Tüte rauchte. Vor meinem geistigen Auge tauchten Bilder von Nina in ihrem scharfen Bikini auf. Komisch, früher interessierten mich blonde Frauen gar nicht, vielleicht, weil sie keine echte Blondine war? Auf jeden Fall fand ich sie sexuell attraktiv, aber nicht nur sexuell. Sie hatte was, vielleicht war es diese direkte, offene Art, die ich in den letzten Jahren selten bis nie bei anderen erlebt hatte.
Vielleicht aber einfach nur die Tatsache, dass sie überhaupt ansatzweise mit mir geflirtet hatte. Es war schon nach elf Uhr, normalerweise ging ich um diese Zeit bereits ins Bett, weil ich für gewöhnlich früh aufstand, auch um noch etwas Zeit für mich zu haben, bevor das Kind wach war und meine Aufmerksamkeit erforderte. Durch das Clubben vom Vortag war mein Rhythmus natürlich gestört.
Und ich war moderat erregt, von dem eigentlich nicht besonders sexuellen Austausch mit Nina, wahrscheinlich den vagen Möglichkeiten, die irgendwo in näherer oder fernerer Zukunft auf mich warteten. Das Kind schlief natürlich längst, als ich vom Balkon zurückkehrte. Anne sah nicht mal auf, als ich mich wieder in Richtung meines Computers bewegte.
Dann aber änderte ich kurzentschlossen meine Richtung, postierte mich hinter ihrem Schreibtischstuhl und umfasste ihre vollen Brüste.
"Bist du sehr beschäftigt?", fragte ich, während ich diese knetete und massierte.
"Lass mich das nur kurz beenden... dann können wir... oh...", kam es schnell und hörbar erfreut zurück, als ich ihren Kopf zu mir drehte und sie kurz küsste.
"Okay, mach ruhig weiter", gab ich zurück und wühlte mich mit beiden Händen durch ihr Shirt und ihrem BH zu ihren schon leicht verhärteten Brustwarzen durch. "Oder lenkt dich das zu sehr ab?"
Sie antwortete zunächst nicht und gab dann ihre Bildbearbeitung auf.
"Ich kann auch später weitermachen."
"Das ist lieb von dir", gab ich zurück, zog meine Hände aus ihrem Shirt und meine Jogginghose samt Unterhose herunter.
"Dann kannst du dich jetzt damit beschäftigen", wies ich sie an, drehte ihren Stuhl und präsentierte ihr meine Erektion, die ich dann ohne viel Aufhebens in ihrem Mund unterbrachte. Folgsam saugte sie an meinem geschwollenen besten Stück, ihre Wangen gerötet, die Augen vor Begeisterung über diesen unerwarteten Verlauf des Abends blitzend.
Ich griff in ihr Haar und drückte ihren Kopf nach vorn, so dass ich tiefer in ihren Mund eindrang, bis sie würgte. Ein Geräusch aus dem Babyphone, das wir trotz des fortgeschrittenen Alters unseres Kindes habituell immer noch anschalteten, ließ uns kurz innehalten. Es blieb jedoch bei diesem Geräusch.
"Steh auf", setzte ich daher unser Spiel fort.
Sie beeilte sich, meiner Anweisung nachzukommen und half mir durch das Heben ihrer Arme ihr das Shirt über den Kopf zu ziehen.
"Den BH aus", wies ich sie an und beschäftigte mich unterdessen mit ihrem Gürtel und dann dem Öffnen ihrer Hose. Ihre seit ihrer Schwangerschaft großen, wenn auch nicht mehr ganz so formschönen Brüste waren bereits befreit, als ich ihre Hose bis unter die Kniekehlen herunterzog und ihr dann half, aus dieser auszusteigen.
Ich presste meinen Kopf kurz an ihren kleinen schwarzen Slip, der bereits klamm wirkte und herrlich nach ihrer Möse duftete. Die ich dann schnell freilegte und kurz küsste, bevor ich mich aufrichtete und selbst vollständig entkleidete. Sie stieg aus ihrem Slip und wollte zum Sofa, aber ich hielt sie zurück.
"Nein. Knie nieder und mach da weiter, wo wir aufgehört haben."
Auch dieser Anweisung kam sie unverzüglich nach, sank auf die Knie und nahm meinen durch die Unterbrechung keineswegs verweichlichten Schwanz wieder in ihrem warmen Mund auf. Ich ließ sie zunächst etwas saugen, arretierte dann mit beiden Händen ihren Kopf und fing stattdessen an, sie hart in den Mund zu ficken.
"Macht dich das geil, du Pottsau?", stellte ich pro forma die Frage, die sie natürlich mit vollem Mund nicht beantworten konnte. Und deren Antwort ich selbstverständlich ohnehin kannte, denn das war genau die Art von Sex, die sie mochte und an die ich mich zwangsläufig gewöhnt hatte.
In diesem Moment machte es mir aber auch richtig Spaß, was nicht immer so war. Mir war nicht danach, wie üblich auf dem für solche Geschichten viel zu kleinen und unbequemen Sofa die Sache fortzuführen. Stattdessen zog ich mein Glied aus ihrem Mund und wies sie an, aufzustehen und schob ihren Schreibtischstuhl zur Seite.
"Beug dich vornüber und halte dich am Schreibtisch fest."
Sie tat wie ihr geheißen war und präsentierte mir ihr Hinterteil, das ich vermutlich mit einigen klatschenden Schlägen bedacht hätte, wenn wir alleine gewesen wären. Da das Kind aber nebenan schlief, mussten wir solche Aktionen mit minimaler Geräuschentwicklung vollziehen.
"Beine etwas weiter auseinander. Genau so", kommentierte ich die korrekte Einnahme der Stellung, die ich wollte.
Und tat dann erst einmal nichts, um ihre Erregung weiter zu steigern. Erst nach einiger Zeit näherte ich und griff um ihre Schenkel herum von vorne an ihre erwartungsgemäß klitschnasse Spalte, rieb eine Weile schweigend daran herum und versenkte schließlich zwei Finger darin, während ich mein heißes, hartes Gerät an ihre Arschbacken drängte.
Ich zog meine Finger ab und griff mit beiden Händen ihre schweren Brüste, während ich mit meinem Ständer zwischen ihren Beinen stocherte, bis ich den Eingang in ihr nasses Loch fand. Sie stöhnte unterdrückt, als ich mein Ding mühelos bin an den Anschlag in sie hineinpresste.
Im Gegensatz zum Lecken, wo sie aus Konzentrationsgründen immer komplett still blieb, stöhnte sie beim Ficken meist recht laut, also verwaiste meine rechte Hand ihre Brust und ich legte sie stattdessen auf ihren Mund, während ich sie schnell und heftig zu stoßen begann.
Da auch das zu ihren Vorlieben gehörte, nutzte ich kurz darauf die linke, um sie an ihren Haaren zu ziehen, während sie trotz vorgehaltener Hand inbrünstig stöhnte, immer noch auf ungefährlichem Lautstärkeniveau.
Ich hatte schon Spaß, aber nicht wirklich viel Friktion und entschied mich nach einiger Zeit für eine Fortsetzung, die wir eigentlich seit Jahren nicht mehr probiert hatten, zog aus ihrer Scheide ab und besuchte stattdessen ohne weitere Vorbereitung ihren After, in den ich mich mit einiger Mühe und für sie wahrscheinlich nicht ganz schmerzfrei zwängte.
Diese unerwartete Entwicklung sagte ihr dennoch zu, das war deutlich wahrzunehmen und bereits nach kurzer Zeit gelang es mir nicht nur tief einzudringen, sondern mich auch problemlos in mäßiger Geschwindigkeit zu bewegen. Das deutlich engere Loch brachte mich zudem richtig auf Touren, so dass ich es auskosten und nicht zu schnell zum Höhepunkt kommen wollte.
Ich fragte mich insgeheim, warum wir dies, was wir beide eigentlich mochten, so lange nicht mehr probiert hatten, sondern immer in der "üblichen" Routine verharrt waren. Sie ging jedenfalls richtig ab und trotz der moderaten Geschwindigkeit dauerte es nicht lange, bis ich mich in ihrem Darm entlud.
Der hitzige Verlauf ließ eine Atempause unpassend erscheinen, so zog ich ab und sie dann an ihren Haaren zu Boden, drückte sie auf ihren Rücken und begab mich zwischen ihre Beine, um sie leckend zu ihrem Höhepunkt zu bringen. Das konnte bei ihr einige Zeit, manchmal bis zu zwanzig Minuten in Anspruch nehmen, was mich keineswegs irritierte, denn ich liebte es, Frauen zu lecken.
An diesem Abend dauerte es jedoch keine fünf Minuten, bis sie allen Lautstärkevermeidungs-Strategien zum Trotz mit lautem brünstigem Stöhnen kam, was das Kind allerdings Gott sei Dank nicht aufweckte. Ich dachte noch kurz darüber nach, ob ich probieren sollte, ihr ein weiteres Gipfelerlebnis zu verschaffen, begnügte mich dann aber damit, ihr leckend und an ihrem Kitzler saugend ein schönes Nachglühen zu bescheren.
Wir lagen noch kurz eng umschlungen auf dem Boden und küssten uns, bis es kühl und unbequem wurde.
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Am nächsten Tag beim Putzen dachte ich über den ungewöhnlichen Verlauf des Abends nach. Ungewöhnlich für die letzten Jahre, in denen alles in Routine und Gleichförmigkeit erstarrt war. Die Spontanität, die am Anfang unserer Beziehung trotz der Beschränkungen durch ihre Neigungen durchaus vorhanden gewesen war, war durch die Einschränkungen wegen des Kindes und schlicht und ergreifend unserer festgefahrenen Abläufe komplett verloren gegangen.
Wenn ich auf dem Sofa lag und Serien schaute und sie an ihrem Computer werkelte, wurde ich nicht spontan geil und zog solche Aktionen ab. Dass in diesem Fall der Gedanke an eine andere Frau das Ganze ausgelöst hatte, war eine Bestätigung meiner Theorie, dass eben diese Öffnung für unsere Beziehung durchaus heilsam sein konnte. Beim Sex selbst hatte ich nicht an Nina gedacht, sondern war voll in der Aktion und bei Anne gewesen.
Ich beendete gerade das Wischen des Badezimmers, als mein Handy klingelte.
"Hey, ich bin's, Nina", meldete sie mich überflüssigerweise, denn durch die Speicherung ihres Namens war mir das selbstverständlich schon bei der Annahme klar gewesen.
"Hallo. Na, wie war die letzte Nacht? Wart ihr tatsächlich noch clubben?"
"Nö, er ließ sich nicht erweichen, er wollte nur was trinken und wir waren um eins schon wieder zuhause. Ist nicht so richtig sein Ding, genau wie bei deiner Frau, mit dem Unterschied, dass ich ihn manchmal überzeugen kann. Gestern aber nicht. Da wollte er nur saufen und..."
Atemlos lauschte ich der kleinen Kunstpause, nach der sie tatsächlich den Satz so zu Ende führte, wie er in meinem Kopf bereits logisch abgeschlossen wurde.
"... und vögeln."
"Auch nicht die schlechteste Abendunterhaltung", gab ich grinsend zurück.
"Äch", tönte es vom anderen Ende. "Schon... aber... wir sind jetzt zwei Jahre zusammen, weißt du? Und außerdem... Egal, ich wollte dir eigentlich erzählen wie gut mir dein Mix gefallen hat. Legst du immer noch auf? Kann man dich irgendwo live bewundern?"
"Nein, das Ding ist fast zwanzig Jahre alt und tatsächlich noch mit Vinyl gemixt. Ich habe nicht mal mehr Decks oder Platten, von denen habe ich mich aufgrund von Nichtnutzung und zahlreicher Umzüge getrennt. Seitdem ich wieder clubben gehe, juckt es mir allerdings schon wieder in den Fingern... Weiß nicht, vielleicht probiere ich ja irgendwann mal die digitale Variante, die heutzutage vorherrschend ist. Ich hab so vieles einfach einschlafen lassen... was nun wieder in Bewegung kommt."
"Bewegung ist wichtig. Ich finde es eh klasse, dass du in deinem hohen Alter noch so aktiv bist", gab sie bekannt und kicherte.
"Ja, so mancher alte Sack erlebt mit dem richtigen Stimulus nochmal den zweiten Frühling. Oder die Midlife-Crisis, wie auch immer. Obwohl ich selbst den Zeitpunkt dafür schon verpasst habe, so alt werde ich sicher nicht."
"Was machst du gerade?"
"Enorm aufregende Sachen. Putzen, wischen, aufräumen... und dabei an unerwartete und sehr stimulierende kürzliche Bekanntschaften denken."
"Na sowas. Freut mich zu hören. Das heißt aber wohl leider, dass du heute nicht noch in den Park willst? Mario muss heute arbeiten."
"Nee, das kriege ich zeitlich leider nicht hin. Frau und Kind kommen bald wieder, da kann ich mich nicht so ohne Weiteres abseilen. Wir könnten uns aber gerne nächste Woche treffen, wenn du möchtest."
"Und wie ich das möchte. Wie wäre es mit Mittwochabend? Da gehe ich normalerweise ins Fitness-Studio und bräuchte meine Abwesenheit nicht zu begründen."
"Mittwoch... da geht meine Frau mit Kind zu einem Sprachcafé für Immigranten. Jo, das würde sogar sehr gut passen, wenn's am frühen Abend, eher später Nachmittag wäre."
"Gebongt, um fünf? Was trinken, oder lieber einen Kaffee?"
"Bin für beides offen, was wäre dir lieber?", entgegnete ich unschlüssig.
"Vielleicht doch lieber einen Kaffee, in dem kleinen Café gegenüber vom Park kurz vor der Ampel? Dann könnten wir hinterher noch kurz in den Park einen rauchen? Diesmal bringe ich mit..."
"Klingt gut, abgemacht. Ich freue mich drauf. Hm... willst du noch mehr von meinem Zeug hören? Ich könnte dir einen Stick mitbringen, wenn du möchtest."
"Unbedingt, das wäre geil. Ich freue mich auch drauf. Dann will ich dich nicht länger von deinem aufregenden Putzen abhalten. Bis Mittwoch!"
"Bis dann."
Tausend Gedanken schwirrten in meinem Kopf herum, als wir das Gespräch beendet hatten. Auch wenn immer noch unklar war, worauf das Ganze hinauslief, schien nun doch langsam eine Tendenz erkennbar zu sein. Die mich euphorisierte und den Rest der Putzaktion mit einem Lächeln auf den Lippen abschließen ließ.
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Ich erzählte Anne von dem Telefonat und der Verabredung, betonte aber, dass ich nicht wirklich glaubte, dass dies in Richtung erste Erprobung unserer offenen Vereinbarung ging. Sie nahm die Eröffnung mit Gleichmut entgegen, meinte sogar, dass sie sich über die Erweiterung meines Bekanntenkreises freute und es mir nur guttun könne, mehr unter Leuten zu sein.
Die vorherige Nacht schien sie zudem nachhaltig befriedigt zu haben, denn sicher hatte sie solch spontane Aktionen genau wie ich vermisst und hoffte vielleicht insgeheim, dass dies ein Auftakt, mehr denn eine Ausnahme, gewesen war. Ähnliches vermeldete sie dann tatsächlich auch bei unserer Therapiesitzung.
Frau Sänger war nicht anzusehen, was sie genau darüber dachte, aber ich brauchte ihre Zustimmung genauso wenig wie ihre unterschwellige Kritik. Ich fühlte mich wohl mit der Geschichte und war gespannt auf das Treffen mit Nina, von dem ich dort nur am Rande erzählte.
Lisa erzählte ich zuvor etwas mehr, aber die war mehr mit ihrem eigenen Kram beschäftigt. In der Tat war ihr unerwarteter Ausbruch am Freitag ein Eigentor geworden, jetzt schliefen sie in getrennten Zimmern und er verfolgte sie mit üblen Beschimpfungen via SMS. Ein eigenartiger Vogel und in meinen Augen gab es eigentlich nur als vernünftige Aktion, sich von ihm zu trennen. Das wollte sie ja auch, aber sie schaffte es irgendwie nicht.
Bei der Arbeit kam dann die überraschende Neuigkeit, dass wir einen neuen Auftraggeber gewonnen hatten und dass mir das kleine Spezialprojekt zufallen würde. Da deren und unsere IT noch an Zugängen für ihre Systeme bastelten, sollte ich in der folgenden Woche zu einer Schulung zum Sitz der Firma nach Hamburg für drei Tage.
Mein Vorgesetzter entschuldigte sich für diese Knall auf Fall-Aktion, die anders geplant gewesen war, aber mir machte das eigentlich nichts aus. Hintergrund war hier, dass die Dame, die mich anleiten sollte, nach dieser Woche für vier Wochen in den Urlaub ging.
Anne grummelte zwar etwas, weil sie ihre Termine so nicht alle wahrnehmen konnte, aber es ließ sich halt nicht ändern.
Der Regen am Mittwochvormittag schien den an unser Kaffeetrinken anschließenden Parkbesuch fraglich erscheinen, doch zum Nachmittag hin klarte es sich auf und ab drei Uhr knallte sogar wieder richtig die Sonne. Wie immer war ich überpünktlich, setzte mich nach draußen und bestellte mir schon prophylaktisch einen Kaffee.
Ich brauchte nicht lange warten, Nina kam ebenfalls bald zehn Minuten vor der vereinbarten Zeit kurz nach mir an. Sie begrüßte mich mit einem Küsschen auf die Wange, bei dem mir ein frischer Geruch wie nach dem Duschen und Hauch von Kokos in die Nase stieg. Vielleicht ihr Shampoo? Ich selbst war direkt von der Arbeit dorthin gegangen, musste sogar eine halbe Stunde früher los, weil ich den Termin sonst nicht hätte einhalten können.
Wie an dem Samstag und auch bei unserem Telefonat unterhielten wir uns sofort total locker und irgendwie auf einer Vertrautheitsebene, als würden wir uns schon Ewigkeiten kennen. Nachdem wir zunächst noch einmal über Musik, Drogen und Clubs gesprochen hatten und da weitere Gemeinsamkeiten entdeckten, driftete das Gespräch langsam, aber unaufhaltsam, auf Beziehungen zu.
"Na ja, wie gesagt, Mario ist von alldem nicht so wirklich zu überzeugen. Er ist eher... wie soll ich sagen... so der bodenständige Typ, der gerne mal mit seinen Freunden durch Kneipen zieht und auch lieber Rock hört. Ibiza war übrigens ebenfalls meine Idee. Ich fand es total geil, aber für ihn war es nicht so der Hit."
Wir hatten uns mittlerweile nach zwei Tassen Kaffee, einem Sahnestück und auf beiden Seiten einer Zigarette nach der anderen zum Aufbruch entschieden, um in den Park zu gehen.
"Und für dich sind solche Geschichten zu langweilig."
Sie sah mich durchdringend an.
"Exakt. Das ist das Wort, das es... und irgendwie auch ihn... am besten beschreibt. Er ist ein lieber und liebevoller Kerl und ich liebe ihn selbstverständlich auch... aber aufregend ist anders."
"Verstehe. Hm, wollen wir uns irgendwo auf eine Bank packen? Kann sein, dass das Gras von den Schauern heute Morgen noch richtig nass ist."
"Wie du willst. Wir können ruhig noch ein bisschen weiterlaufen, da wird es noch etwas ruhiger."
"Gern. Bei mir und Anne war das nicht anders, letztlich habe ich mich ihren Vorlieben und Bedürfnissen angepasst, aber richtig zufriedengestellt hat mich das nicht. Im Gegenteil, ich war eigentlich schon fast so weit, die ganze Sache hinzuwerfen. Dann haben wir aber mit einer Gesprächstherapie bei der Familienberatung begonnen, und seither läuft es besser."
"Wart ihr vorher schon in einer offenen Beziehung, oder ist das ein Ergebnis der Therapiegeschichte?", fragte sie interessiert.
"Beides, wir hatten bevor das Kind kam schon versucht unseren Horizont ein wenig zu erweitern, das war dann aber eingeschlafen. In der Therapie habe ich es dann zur Sprache gebracht und irgendwie auch eingefordert... die neue Vereinbarung ist eher frisch."
"Also weißt du noch gar nicht genau, ob und wie gut ihr damit zurechtkommt? Hier ist doch nett, ich will jetzt endlich rauchen, okay?"
Ich stimmte ihr eilig zu und wir setzten uns auf die Bank, auf die das Sonnenlicht wogende Schattenmuster des Blätterdachs zeichnete, während sie eine Tüte rausholte und anzündete.
"Ja. Ich bin aber zuversichtlich, dass es gut laufen wird. Ihre Bedenken liefen eher in die Richtung, dass ich sie wegen einer anderen verlassen könnte. Sex mit anderen ist nicht so das Problem für sie. Für mich auch nicht, was sie angeht, das haben wir schon durchexerziert."
Sie seufzte und reichte mir die Tüte.
"Da hast du echt Glück. Mario ist da nicht so offen. Selbst als ich mal einen Dreier mit einer Freundin von mir angeregt hatte, hat er im letzten Moment kalte Füße bekommen und die Sache platzen lassen. Dabei könnte unser Sexualleben eine Horizonterweiterung, wie du das so schön nennst, absolut vertragen. Auch da trifft das Wort zu, das du vorhin genannt hast."
"Das tut mir leid, aber ich glaube, nach einiger Zeit wird es das wohl bei den meisten, wenn Routine und so weiter einsetzt. War bei uns nicht anders."
Boah, Nina hatte echt fett in die Tüte gepackt, ich war da deutlich vorsichtiger und genügsamer geworden. Ich war schon ganz schön breit. Vielleicht fiel dadurch die letzte Hemmschwelle und ich erzählte richtig aus dem Nähkästchen.
"Bei uns kommt hinzu, dass Anne auf Sachen steht, die nicht so wirklich mein Ding sind, Dominanz, rauer, harter Sex und sowas. Ab und zu ist das für mich auch okay, aber insgesamt nicht wirklich meine Domäne, wenn du verstehst, was ich meine. Zudem und deshalb ist sie auch total passiv, das kannte ich vorher so nicht. Ich mag es eigentlich lieber, wenn beide mal die Initiative ergreifen und dann hat man auch viel mehr Möglichkeiten zu experimentieren..."
"Genau, die volle Bandbreite ausnutzen. Gemeinsam auf Entdeckungsreise gehen. Da sind wir uns vom Wünschen und Wollen offenbar sehr ähnlich."
Ich nickte grinsend und verzichtete auf den letzten Zug.
"Du hast da echt fett reingepackt, oder? Ich bin schon ganz schön hin."
Sie kicherte.
"Ja, sorry, hab's wohl zu gut gemeint, ich merke es gerade auch. Selbst kiffen kann man mit dem Kerl nicht vernünftig, da verliert man schnell mal das Augenmaß. Das Blöde ist halt nur, dass ich ihn aber trotz allem liebe..."
"... und ihm nicht wehtun kannst. Ja, das verstehe ich gut. Deshalb hatte ich auch davon abgesehen, heimlich fremd zu gehen, sondern wollte diese klare Geschichte."
"Ja, das ist das Dilemma bei mir. Dazu ist er nicht fähig. Und ich weiß ganz ehrlich nicht, wie lange ich trotz des Gefühls noch in der Beziehung bleiben kann und will. Er fängt jetzt an, von zusammenziehen und mit Augenzwinkern auch von Heirat und Kindern zu reden... und da habe ich überhaupt keinen Bock drauf. Das würde es... so final machen, verstehst du? Was rede ich, das verstehst du wohl besser, als jeder andere."
"Kein Kinderwunsch?"
Sie seufzte und schien eine Weile nachzudenken.
"Als ich jünger war, habe ich schon dran gedacht, aber jetzt... Ich hatte einen Freund, als ich Mitte zwanzig war, mit dem hätte ich es mir durchaus vorstellen können. Er war meine ganz große Liebe... leider auch die meiner damals besten Freundin. Die er nebenher fleißig gefickt hat, bis ich sie dann mal zusammen erwischt habe. Ich hab ihn rausgeschmissen, wir hatten tatsächlich schon zusammen gewohnt. Es hat einfach nur furchtbar weh getan, deshalb habe ich mir damals auch geschworen, nie einem von meinen Partnern so etwas anzutun. Die beiden sind tatsächlich heute noch zusammen, verheiratet, drei Kinder, das ganze Paket... was ich mir damals auch gewünscht hab. Aber man verändert sich doch... Wünsche ändern sich, Träume, der ganze Ausblick aufs Leben."
"Absolut. Kann ich gut nachvollziehen."
"Vor Mario hatte ich dann lange Zeit nur kurze Beziehungen, die mich irgendwie aber auch nicht befriedigt hatten, weiß nicht. Vielleicht war mir auch nicht klar, was ich wirklich wollte und brauchte. Ich hatte einen Freundeskreis, der mir viel gegeben hat, auf ganz vielen Ebenen, aber nicht auf allen. Bei Mario fühlte ich mich wohl... und sicher. Nun... aber irgendwie nur das, es fehlt irgendwie der Kick, das Besondere, Aufregende. Und wenn ich mir dann vorstelle, so soll ich mich bis an mein Lebensende fühlen, sträubt sich in mir doch alles... verstehst du? Das kann es nicht sein, das kann nicht alles sein. Und Kinder... nee, dafür fühle ich mich fast zu alt... wie alt ist deine Frau eigentlich?"
"Sechzehn Jahre jünger als ich, also jetzt zweiunddreißig. Ich hatte eigentlich auch schon kein Kind mehr auf dem Lebensplan, aber sie wollte es unbedingt. Aber jetzt... im Grunde wären wir vermutlich nicht mehr zusammen, wenn das Kind nicht da wäre. Manchmal wird es mir auch zu viel, wenn ich ganz ehrlich bin."
"Komisch, dass uns das so leichtfällt, nicht wahr? Ich meine, ehrlich miteinander zu sein. Dabei kennen wir uns so gut wie nicht."
"Stimmt, das ist echt selten. Wir liegen wohl in vielem auf einer Wellenlänge."
"Ja, ich glaube mit dem einen Satz, dass du eine offene Ehe führst, hast du so einiges in mir losgetreten. Tut mir leid, dass ich dich jetzt so vollsülze, aber mir wird einfach immer klarer, was ich will und was ich nicht will."
"Völlig okay. Ich empfinde das nicht als Vollsülzen."
"Jetzt sag ich dir noch was: ich finde dich total attraktiv, als Mensch und als Mann. Wenn ich diese Blockade nicht hätte..."
Ich schluckte, und blieb dann meiner Offenheit treu.
"Dito. Du bist eine richtig interessante Frau. In jeder Beziehung anziehend."
Sie schwieg eine Weile und starrte vor sich hin.
"Können wir uns trotzdem weiter treffen, ich meine, auch wenn ich nicht gleich mit dir ins Bett gehen kann und will?"
"Machst du Witze? Glaubst du, dass ich mich nur deshalb mit dir getroffen habe? Ich hab nicht viele Freunde hier in Berlin. Ich habe echt das Gefühl, dass wir Freunde werden könnten."
"Ja, das sehe ich auch so. Aber ich gebe dir jetzt eine letzte ehrliche Warnung. Ich kann mir genauso gut vorstellen, dass ich mich in dich verlieben könnte. Damit nun alle Karten auf dem Tisch sind."
Boah, das war jetzt doch starker Tobak und damit hatte ich absolut nicht gerechnet. Obwohl...
"Okay, dann will ich mich nicht bedeckt halten...", begann ich mit belegter Stimme. "Ausschließen würde ich das bei mir auch nicht wollen."
Bewusst war mir das nicht wirklich gewesen, bevor ich es aussprach. Aber es stimmte. Es stimmte, gottverdammt. Verflucht, was ging denn jetzt ab?
Zu allem Überfluss nahm sie diese Aussage zum Anlass anzuhalten und mich in den Arm zu nehmen. Eine Woge von Wärme und Zuneigung schwappte über mir zusammen. Ich bekam tatsächlich für einen Moment weiche Knie. Es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte versucht sie zu küssen. Das schien ihr ähnlich zu gehen, denn sie setzte bereits an, drehte aber im letzten Moment ab und küsste mich statt auf den Mund nur auf die Wange.
Wir verabschiedeten uns kurz darauf, da sie in eine andere Richtung musste, erneut mit einer kurzen Umarmung und einem Kuss auf die Wange. Elektrisiert, verwirrt und betroffen machte ich mich auf den Heimweg. Nein, ich war noch nicht verliebt. Aber selbst das war keine echte Beruhigung.
Als abstrakte Möglichkeit war mir sicher vorher klar gewesen, dass dies passieren könnte. Aber eben nur als solche, schon allein die Wahrscheinlichkeit, außerhalb von Sexseiten Partner für unsere offenen Geschichten zu finden, so gering erschienen, dass ich gar nicht darüber nachgedacht hatte. Nun würde ich mich damit auseinandersetzen müssen, das "was wäre wenn".
Mir wurde klar, dass Nina im Grunde so attraktiv für mich war, weil sie vieles von dem verkörperte, was ich vermisst hatte. Mit Freiheit assoziierte und nach dem ich mich mindestens genauso stark wie nach gutem Sex sehnte. Natürlich auch, dass sie so auf mich ansprang, dass sie mich attraktiv fand und nicht nur nett und annehmbar.
Mir war ebenfalls klar, dass es vermutlich für uns beide ein Spiel mit dem Feuer sein würde, uns weiterhin zu treffen und noch besser kennenzulernen. Und es eben genau dieses war, was uns daran reizte. Vernünftig wäre vermutlich davon abzusehen. Vernunft in solchen Dingen war allerdings nie meine Stärke gewesen, im Gegenteil.
Kaum war das Kind am Abend eingeschlafen, vögelte ich Anne wie ein Wahnsinniger und versicherte ihr immer wieder, dass ich sie liebte. Sagte ich das wirklich ihr, oder musste ich es für mich selbst aussprechen? Die Erschöpfung brachte eine gewisse Beruhigung, aber die Alarmglocken waren nur leiser geworden, verstummt waren sie nicht.
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Nina schien es ähnlich zu gehen, denn vor meiner Fahrt nach Hamburg am Mittwoch meldete sie sich nur ein einziges Mal, teilte mir mit, dass ihr unser Treffen sehr viel Spaß gemacht hatte, wir in Zukunft aber vielleicht einsamere Parkregionen meiden sollten, begleitet von einem "Augenzwinkern-Emoji". Ich schrieb nur zurück, dass ich in ihr in beiden zustimmte, unfähig, noch mehr dazu zu sagen.
Nichtsdestotrotz vereinbarten wir allerdings ein weiteres Treffen an dem Wochenende nach Hamburg.
In Hamburg war ich schon Jahrzehnte nicht mehr gewesen. Vor zwanzig Jahren hatte mein ältester Bruder dort für zwei Jahre gelebt und ich hatte ihn öfter besucht. Da mir lange und wahrscheinlich recht anstrengende Tage bevorstanden, dachte ich allerdings nicht daran, nach Feierabend noch etwas zu unternehmen, auch die Reeperbahn reizte mich nicht.
Die fast zweistündige Fahr mit dem ICE war alles andere als spannend. Ich war extrem müde, da der Zug schon kurz nach sieben fuhr und ich schlecht geschlafen hatte. Besuche bei einem Kunden vor Ort waren eher die Ausnahme, meistens bekamen wir unsere Projektunterlagen elektronisch, oder die Kunden waren bei uns und wiesen uns in die Systeme ein, wenn Zugänge vorhanden waren.
Mir schräg gegenüber saß eine ausgesprochen hübsche junge Dame, die ähnlich müde zu sein schien und immer wieder einnickte, in Shorts mit Strumpfhosen darunter, die Beine artig übereinandergeschlagen. Die langen Beine, wie die Dame insgesamt, waren trotzdem eine Augenweide.
Ein kurzer Blickkontakt signalisierte meine folgenfreie ästhetische Entzückung und ihre ebenso wohlwollende Dankbarkeit für diese, ohne weitergehendes Interesse aneinander. Mir fielen ohnehin ständig die Augen zu, bei ihr war das nicht anders.
Da ich mich in Hamburg und mit dem öffentlichen Nahverkehr dort gut auskannte, verzichtete ich auf ein Taxi, das mir mein Arbeitgeber sonst ohne weiteres auch gezahlt hätte und kam pünktlich an. Ich wurde von einem der Geschäftsführer begrüßt und nach einem kurzen Meeting in relativ großer Runde, bei dem mir die Projektdetails vermittelt wurden, eine Führung durch die relativ große Firma und insbesondere der für dieses Projekt relevanten Abteilungen angeschlossen.
Diese endete in der QM-Abteilung des Backoffice, wo mich dann die Dame begrüßte, mit der ich diese drei Tage vornehmlich verbringen sollte, Frau Seeger. An dem Meeting zuvor hatte sie aufgrund eines anderen nicht teilnehmen können. Der erste Teil des Projektes bestand in der Erstellung einer zeitgemäßen Wissensdatenbank und der Migration der vorhandenen Quellen, der zweite Teil dann in Prozess- und Programmoptimierung, sowie Rationalisierung.
Sie sollte mir vor allem die vorhandenen Quellen sowie die Systeme vorstellen. Sie lächelte mich freundlich an, als ich mich vorstellte, eine Frau mit mittelbraunem Haar, das sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, kleinen Fältchen an den Augen, die auf ein Alter jenseits der Dreißig zu deuten schien, gekleidet in einem knielangen Rock und einer weißen Bluse. Beide betonten die ansprechende schlanke Figur.
Sie war sehr dezent geschminkt und machte einen freundlichen, aber zurückhaltenden, fast verklemmt wirkenden Eindruck. Dem Akzent nach war sie eine waschechte Hamburgerin. Sie hatte wunderschöne braune Augen, zuckte öfter unmerklich mit den Augenlidern, oder schloss sie fallweise unwillkürlich.
Das ich selber ja fallweise mal Kontaktlinsen trug, fiel es mir nicht schwer dies als Ursache auszumachen. Offenbar saßen sie nicht optimal, oder zu trockene Augen lösten es aus. Im Gegensatz zu vielen der anderen Mitarbeiter, die ich an diesem Tag kennengelernt hatte, wirkte sie fast altmodisch professionell gekleidet und analog in ihrem ganzen Auftreten.
Auch ich hatte mich entgegen der sonst in unserer Firma eher laxen Kleiderordnung mit Hemd und Anzugshose ausstaffiert, worin ich mich nicht wirklich wohl fühlte. Ich rannte sonst immer in Jeans und T-Shirt rum, bei den wärmeren Temperaturen auch gerne mal in kurzen Hosen, aber so etwas kann man bei einem Kundenbesuch ja schlecht machen.
Sie versorgte mich zunächst mit Kaffee und gab bekannt, dass wir um ein Uhr Lunch in einem nahen Bistro zu uns nehmen würden und sie mich am Abend in mein Hotel fahren würde. Seit meinem Eintreffen in der Firma war nun bereits mehr als eine Stunde vergangen, also fragte ich schüchtern, ob wohl vor dem Beginn ihrer Vorträge vielleicht eine kurze Zigarettenpause möglich wäre.
"Unbedingt. Ich bin froh, dass Sie das fragen. Ich bin auch nicht zum Rauchen gekommen. Wir müssen eine Etage tiefer, da gibt es einen großen Raucher-Balkon. Folgen Sie mir bitte vertrauensvoll."
Der Balkon glänzte im Sonnenlicht, außer uns waren nur zwei andere Mitarbeiter dort, die sich abseits unterhielten. Am Morgen war es nach zwei verregneten Tagen zunächst auch kühl gewesen, nun aber hatte die Wolkendecke sich gelichtet und die Sonne stach schon ziemlich heftig an diesem Spätvormittag, so dass ich als erstes mein Hemd etwas weiter aufknöpfte.
Sie erkundigte sich nach der Fahrt, und ob ich schon einmal in Hamburg gewesen sei, während wir rauchten und gab mir dann grob einen Fahrplan für die Vermittlung der Inhalte. Halt so, wie man als Geschäftspartner miteinander umgeht, wobei sie mit zunehmender Gesprächsdauer etwas lockerer wurde und auf meine kleinen Witzeleien freudig einstieg.
Dann ging es zur Sache, und sie zeigte mir an ihren zwei beneidenswert großen Bildschirmen die Systeme und deren Aufbau. Auch ihr Büro blieb von der Sonne nicht verschont, und sie gab seufzend bekannt, dass die wohl vorhandene Klimaanlage leider nicht ordentlich funktionierte und sie ohnehin lieber öfter mal lüftete oder das Fenster offenließ. Und öffnete wie ich zuvor zwei weitere Knöpfe ihrer Bluse.
Sie redete konzentriert und schnell, ich hatte direkt Mühe ihren Ausführungen zu folgen. Was mir nicht oft passierte, aber ich schaffte es trotzdem noch und machte mir unablässig Notizen, denn so gut wie früher funktionierte mein Gedächtnis nicht mehr.
Etwas irritiert bemerkte ich, dass es nicht nur die Menge an Informationen war, sondern dass ich sie viel zu oft ansah, anstatt auf die Bildschirme und ihre Stimme hatte irgendwie ebenfalls etwas Bezauberndes.
"Oh, schon nach eins. Wir sollten jetzt wirklich zum Essen. Ich hoffe, ich habe Sie nicht überfordert? Rede ich zu schnell? Das behaupten einige von mir. Können Sie noch folgen?"
"Sicher, überhaupt kein Problem. Sie erklären das ausgezeichnet. Fragen werden sicher auftauchen, wenn wir mehr in die Tiefe gehen, aber ich glaube, ich habe soweit alles verstanden. Ich bin aber auch nicht böse drum, dass wir jetzt eine Pause machen. Die Lunge schmachtet langsam wieder."
"Eben, eben. Ich habe seit heute Morgen um sechs nichts mehr gegessen, mir knurrt der Magen", gab sie lächelnd zurück. "Ich vergesse es einfach immer."
"Das geht mir auch oft so", erwiderte ich schnell. Bei dem Meeting hatten sie allerdings ein paar Snacks gereicht und ich mich bedient.
Wir fuhren mit dem Fahrstuhl herunter und rückten eng aneinander, weil sich im nächsten Stockwerk noch weitere Leute einfanden, die ihre Mittagspause außerhalb antreten wollten. Sie roch sehr angenehm, ohne dass ich sagen konnte, wonach genau, irgendwie frisch und fruchtig. Ich bot ihr vor der Tür eine Zigarette an, denn ich hatte mitbekommen, dass wir tatsächlich dieselbe Marke rauchten. Sie nahm dankend an.
"Es ist nicht weit von hier, gleich um die Ecke. Es werden sicher auch einige meiner Kollegen dort sein, das Bistro ist sehr beliebt. Ich habe uns vorsorglich einen Tisch reservieren lassen."
Wir setzten uns an diesen reservierten Tisch drinnen, mir wäre ein Platz draußen lieber gewesen, aber so hatten wir tatsächlich ein recht privates Eckchen, das ruhiger als das ansonsten recht volle und lebhafte Bistro war.
Wir unterhielten uns nur wenig während des vorzüglichen Essens, wohl beide etwas verunsichert, denn ich war ohnehin nicht der Small-Talk-Künstler und hatte keine Lust mich in der Pause über die Arbeit und das Projekt zu unterhalten.
Wir tranken einen Kaffee zum Abschluss, erst dann kam das Gespräch richtig in Gang.
"Sie haben vier Wochen Urlaub, wurde mir berichtet? Fahren Sie irgendwie weiter weg?"
"Ja, Mallorca. Ich gestehe, ich bin ein Gewohnheitsmensch, schon seit fünf Jahren fahre ich jedes Jahr."
"Da war ich allerdings noch nie", gab ich zurück. "Vier Wochen klingt herrlich. Bei mir reicht es leider nur zu zwei Wochen Kroatien in diesem Jahr, aber darauf freue ich mich auch schon. Allerdings erst Ende Juli, also muss ich mich noch etwas quälen."
"Ja, vier Wochen, Sonne, Meer und endlich wieder die Seele baumeln lassen. Und genießen, richtig unbeschwert genießen", gab sie mit träumerischem Blick bekannt.
"Fahren Sie mit Ihrer Familie?"
"Nein, allein, ich bin Single", erklärte sie. Und mit einem verschmitzten Grinsen. "Dort... bleibt man allerdings nicht lang allein. Vielleicht ein Grund, warum ich so gerne dort bin."
Sie errötete leicht, als ich sie wissend anlächelte.
"Verständlich. Nicht ganz so verständlich, warum eine so bildschöne Frau wie Sie noch Single ist", gab ich zurück, mich im gleichen Atemzug über mich selbst wundernd. Nun gut, etwas übertrieben vielleicht schon, hübsch war sie, bildschön... gut, das liegt wohl im Auge des Betrachters.
"Danke für das Kompliment. Nun... ich bin ein Workaholic, ich gebe es offen zu. Ich liebe meine Arbeit, ich bin schon fast zehn Jahre in der Firma, habe sie praktisch mit aufgebaut. Da bleibt nicht viel Zeit für anderes, außer im Urlaub halt. Da hole ich dann so einiges nach, was ich mir sonst versage. Ich bin mit dieser Regelung nicht unzufrieden", meinte sie, wobei ich den Eindruck hatte, dass sie sich den letzten Satz eher selbst einreden wollte.
Sie winkte den Kellner heran, um zu zahlen.
"Geht natürlich auf uns", beantwortete sie meinen fragenden Blick. "Und Sie? Mit der Familie? Sie sind verheiratet?"
"Genau, seitdem wir die Ehe offen führen, sogar wieder glücklich. Wir haben eine Tochter, die ist sechs", gab ich gedankenlos zurück. Erst ihr verblüffter Gesichtsausdruck machte mir klar, was ich ihr da gerade so en passant mitgeteilt hatte. Verflucht, das war jetzt aber peinlich.
"Sorry, das war wohl ein büschen zu viel Info, ist mir so rausgerutscht", warf ich schnell nach und spürte, wie mir das Blut in den Kopf schoss.
"Wir sind doch beide in der Informationsbranche, zu viel Info gibt es nicht", entgegnete sie mit einem feinen Lächeln und widmete sich dann dem Kellner samt Rechnung.
Trotzdem fiel es mir nach diesem Fauxpas etwas schwerer, unbefangen mit ihr umzugehen und war eigentlich froh, als wir wieder in ihrem nun wirklich überwarmen Büro saßen und uns der Arbeit widmeten, die nur durch gelegentliche Rauchpausen unterbrochen wurde.
Mir schwirrte ordentlich der Kopf. Aber nicht nur von der Fülle der Informationen, die auf mich einströmte. Wir sahen uns beide länger und intensiver an, als das passend und angemessen erschien.
"Das ist dann allerdings Stoff für morgen. Oh Gott, es ist schon wieder halb sieben, so lange wollte ich Sie eigentlich nicht quälen. Wir haben auch schon einiges gemacht, was für morgen auf der Agenda stand... das tut mir wirklich leid... wenn ich einmal richtig in Rage komme, kann ich mich irgendwie nicht bremsen."
"Überhaupt kein Problem. Ich hoffe nur, dass auch wirklich alles hängenbleibt. Aber Sie haben das wirklich großartig erklärt, ich bin da doch eher zuversichtlich."
"Das freut mich. Wie gesagt, ich fahre Sie zum Hotel und zeige Ihnen dann, von wo aus Sie morgen früh den Bus nehmen können, um hierher zu kommen."
"Danke, das ist sehr nett."
Mein Hemd klebte an meinem Körper und ich zuppelte ein wenig daran herum, um es zu lösen. Gott sei Dank hatte ich für den Folgetag ein Kurzarm-Shirt dabei, das selbst den Temperaturen in ihrem Büro trotzen konnte, da ich es mir in Indien besorgt hatte. Wir gingen schweigend zu ihrem kleinen Auto, was doch in einiger Entfernung geparkt war.
"Parkplätze sind hier leider ein Problem", meinte sie entschuldigend. "Obwohl ich meist als eine der ersten ankomme, ist der Firmenparkplatz immer schon voll, da versuche ich es gar nicht mehr."
"Wollen wir denn morgen früher anfangen, oder wieder um zehn?"
"Ganz wie du willst", gab sie zurück, als wir uns die Sicherheitsgurte umschnallten und stutzte dann. "Jetzt habe ich Sie geduzt..."
"Und das ohne Bruderschaft zu trinken... ganz ehrlich, von mir aus könnten wir dabei bleiben, ich bin nicht so fürs Formelle. Und heiße Jan."
"Julia. Ist mir auch lieber, in der Firma duzen wir uns natürlich alle. Und wir können gerne früher anfangen, dann hast du vielleicht noch etwas Zeit, dir die Stadt anzuschauen. Es soll ja morgen wieder richtig schön werden. Oder wolltest du dich heute noch ins Nachtleben stürzen?"
"Nö, zum einen bin ich ganz schön platt, zum anderen kenne ich das Nachtleben von meinen vorherigen Besuchen noch ganz gut... zumindest das, wofür Hamburg berühmt ist. Bin ja auch nicht als Touri hier, und ist sowieso nicht so mein Ding."
"Verstehe. Ich dachte nur... egal, ja, meinethalben können wir schon um acht Uhr anfangen, oder wäre dir das zu früh? Das ist so die Zeit, wo ich normalerweise anfange, manchmal auch schon früher."
"Passt. Du dachtest nur?", setzte ich nach.
Sie gab mir einen nervösen Seitenblick und widmete sich dann wieder dem Verkehr.
"Nun, was du über deine Ehe gesagt hast..."
"Ja, ich und meine große Klappe. Aber nee, das heißt nicht, dass ich jede Gelegenheit nutze, die sich bietet, wenn ich mal Zeit für mich habe. Vor allem nicht auf diese Weise."
"Verstehe", kam von ihr zurück und dann fluchte sie über einen Fahrer, der ihr dreisterweise beim Spurwechsel den Weg abschnitt. "Arschloch! Pass doch auf, was du tust! Wichser! Oh, tut mir leid, aber der Kerl hat sie doch wohl nicht mehr alle."
"Da hast du völlig Recht. Und wegen mir brauchst du dich nicht zurückhalten. In keiner Weise. Ist immer eine komische Situation, wenn man sich noch nicht kennt und unter diesen formalen Umständen zusammenkommt, nicht wahr? Eigentlich Quatsch, dass man so den Professionellen raushängen lässt. Ich bin eigentlich eher ein lockerer Typ, denke ich zumindest."
Sie lächelte zufrieden.
"Wunderbar, dann geht es dir wie mir. Ein loses Mundwerk wird mir nebenbei auch nachgesagt. Vielleicht ein anderer Grund, warum ich nicht in festen Händen bin. Kommt nicht bei allen gut an."
"Bei mir schon. Ich mag Frauen, die sagen, was sie denken", gab ich bekannt. Und, da mich irgendwie der Hafer stach, wagte ich mich noch weiter vor. "Und wissen, was sie wollen."
Sie erwiderte nichts, aber die Luft knisterte langsam im Auto.
"Verdammt", meinte sie plötzlich. "Wir sind da."
Und verzog das Gesicht, als ihr klar wurde, dass sie das gerade laut ausgesprochen hatte.
"Siehste, das meine ich", sagte sie schnell. "Aber egal. Ich kann dir hier in der Gegend leider nicht mal ein Restaurant empfehlen. Ich wohne auf der anderen Seite von Hamburg."
"Mir ist eh nicht nach großartig Essen gehen, vielleicht esse ich ne Kleinigkeit im Hotel, oder finde irgendwo eine Döner-Bude, ich bin da nicht so anspruchsvoll."
"Die gibt es hier bestimmt. Vielleicht... wenn du willst, können wir ja morgen irgendwo zusammen einen Happen essen. Heute habe ich noch Karate, da würde es nicht so gut passen... ist ja das letzte Mal für vier Wochen, das wollte ich eigentlich nicht ausfallen lassen."
"Wow, Karate? Welcher Dan-Grad, oder heißt das nur beim Judo so?"
"Yondan, das ist der vierte Grad, ich mache im August meine Prüfung zum fünften, Godan. Ich habe es mal angefangen, um mich sicher zu fühlen, jetzt macht es einfach nur unheimlich viel Spaß und es tut gut, sich richtig auszupowern."
"Kann ich nachvollziehen. Und was deine Idee für ein gemeinsames Abendessen angeht, kann ich nur begeistert zustimmen."
"Also abgemacht", meinte sie befriedigt und fügte mit verschmitztem Grinsen hinzu: "Dann können wir auch das Bruderschaft-Trinken nachholen. Man muss ja die Form wahren."
"Eben."
Wir stiegen aus und sie holte meinen kleinen Koffer aus dem Kofferraum.
"Na, dann danke ich dir für den in jeder Beziehung hochinteressanten und lehrreichen Tag, Julia. Und freue mich auf morgen."
"Ich hab dir die Bushaltestelle nicht gezeigt, total vergessen. Ich könnte es dir beschreiben, aber ich würde dich am liebsten einfach abholen, okay? Vielleicht so Viertel vor acht?"
"Da sag ich nicht nein. Dann viel Spaß beim Karate und bis morgen."
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Ich war wirklich total erschöpft. Die Fahrt, die langen Stunden totaler Konzentration und die Hitze in ihrem Büro forderten ihren Tribut. Ich holte mir tatsächlich nur von der nahegelegensten italienischen Imbissbude eine Calzone, die ich in einem nahegelegenen Park aß und ging dann zurück ins Hotel. Da wir zuhause keinen Fernseher hatten, nutzte ich die seltene Gelegenheit mich auf dem Bett ausgestreckt berieseln zu lassen, bis ich wirklich müde wurde.
Nach einem reichhaltigen Frühstück im Hotel stand ich in freudiger Erwartung auf den Tag schon kurz nach halb acht an dem vereinbarten Treffpunkt. Strahlend blauer Himmel verhieß einen wirklich schönen Tag. Ich hatte mir kaum eine Zigarette angezündet, da hielt auch schon Julias Auto, die ebenfalls zu früh dran war.
"Moin. Na, da sind wir beide Pünklichkeits-Fetischisten, was?"
"Morgen Jan. Sieht ganz so aus. Warte, ich rauche schnell eine mit, mach die nicht aus, das ist Verschwendung", wehrte sie mein im Ansatz ersichtliches Vorhaben ab. "Geiles Wetter. Fast zu schön zum Arbeiten", brachte ich noch heraus. Dann machte mich ihr Anblick erst einmal sprachlos, als sie aus dem Auto stieg.
Sie trug ein kurzes einteiliges Sommerkleid, das nur bis knapp über den Hintern reichte und auch im Brustbereich ziemlich viel Einblick gewährte. Sie lächelte befriedigt, als sie meine bewundernde Blicke bemerkte.
"Ja, es sollen heute fast dreißig Grad werden. Darum habe ich mich etwas luftiger angezogen. Du bist ja nicht so der Formelle, hast du gesagt. In der Firma trägt bei so einem Wetter eh jeder was er will."
Meine Hand zitterte leicht, als ich ihr Feuer gab.
"Ja, ich kann mir vorstellen, dass es in deinem Büro heute richtig heiß wird", sagte ich mit bewusster Zweideutigkeit. Sie wollte spielen? Sollte sie haben. "Ich habe mich auch etwas angepasst."
"Was ist denn das für ein Stoff?", fragte sie neugierig und strich vorsichtig an meinem Brustbereich darüber.
"Kann ich gar nicht sagen", erwiderte ich, von ihrer Nähe und ihrer Berührung leicht aus dem Konzept gebracht. "Habe ich in Indien gekauft. Es hält einen auf jeden Fall sehr angenehm kühl."
"Indien? Asien steht auch auf meiner Liste, mich zieht es allerdings eher nach Japan."
"Ja, ich habe da mal ein halbes Jahr gelebt und Englisch unterrichtet, mit meiner Frau zusammen. Wir haben da geheiratet."
"Sie ist Inderin?"
"Nö, wir sind halt gemeinsam da hin, war über die Kirche organisiert. Und weil wir unverheiratet dort nicht einmal im selben Haus hätten übernachten dürfen, oder Händchenhalten oder sonst was, haben wir dort geheiratet. War eine verrückte Aktion, mit Fernsehen, Presse und redenschwingenden Politikern. Und dreihundert Gästen. Alles in allem ein irres Erlebnis."
"Das kann ich mir vorstellen. Aber wieso nicht mal Händchen halten, sind die da so rückständig?"
"Dort wo wir waren schon, und es ging ja über die Kirche und da sind die Christen fundamentalistisch. Bei Touristen sehen sie es nicht so eng, aber wir waren ja Aushängeschilder der Kirche, die in einem Dorf lebten und da unterrichteten."
"Verstehe. Du bist... gläubig?"
"Nö. Meine Frau kommt aus einer Theologenfamilie, also zumindest ihr Großvater ist ein berühmter solcher, und ihr fiel es zumindest nicht so schwer, den ganzen Zauber da mitzumachen. Ich hatte da schon etwas mehr Probleme."
"Mann, du hast ja echt schon ganz schön was erlebt. Okay, aufgeraucht? Dann lass uns los, wir können uns heute Abend und beim Mittagessen weiter unterhalten. Wir haben noch ordentlich was vor der Brust heute, obwohl wir gestern schon vorgearbeitet haben."
Ich nickte und wir schwangen uns ins Auto. Im Büro angekommen lüftete sie erstmal gründlich und wir beglückwünschten uns dazu, so früh angefangen zu haben, denn bei geöffnetem Fenster war es am Vormittag wirklich erträglich. Und trotzdem nicht so einfach, sich zu konzentrieren.
Bis gegen elf Uhr waren wir auch beide total im Arbeitsmodus und selbst die fallweisen verstohlenen und manchmal auch recht offenen Blicke, in meinem Fall auf ihre schönen kleinen Brüste, die sich immer wieder vorwitzig aus ihrem Ausschnitt in mein Gesichtsfeld drängten, da sie keinen BH trug, störten unsere Konzentration nicht nachhaltig.
Dann aber leitete sie mich durch ihr Hauptsystem und ließ mich immer wieder kurze Operationen durchführen, um zu sehen, ob ihre Erklärungen angekommen waren. "Wenn du zu den hinterlegten Dokumenten kommen willst, musst du...", begann sie und ich missverstand das als Aufforderung und griff nach der Maus. Sie auch. Sie war etwas schneller und statt der Maus ergriff ich ihre Hand.
"... auf Kontakte, Kundenkorrespondenz", vollendete ich mit etwas belegter Stimme. Und zog meine Hand erst nach langen, elektrisierenden Sekunden sanft weg, ganz langsam, hauchte dabei noch leicht über ihren Unterarm. Sie schloss für ein paar Sekunden ihre Augen.
"Ja genau. Du hast es begriffen", gab sie mit vibrierender Stimme zurück. "Du lernst echt schnell."
"Danke, wenn ich so ein klares Input bekomme..."
Anstatt meine Hand wieder in meinen Schoß zu legen, ließ ich sie auf meinem ihr zugewandten Knie.
"Okay. Dann... lass mich überlegen, was ich dir noch zeigen kann...", meinte sie, sichtlich aus dem Konzept gebracht.
Das gelang ihr dann bei mir ebenso, denn sie drehte sich leicht auf dem Stuhl und sorgte dafür, dass meine Hand Kontakt zu ihrem Knie bekam.
"Die eingehende und abgehende Korrespondenz kann dort gefunden werden, aber wird nach einem gewissen Zeitraum... archiviert... und..."
Ihr Stocken hing damit zusammen, dass ich ihr offensichtliches Angebot annahm und meine Hand von meinem auf ihr Knie verlagerte und dann sanft und zärtlich landeinwärts zog.
"...dann... gibt es... folgende Suchfunktion."
Sie klickte langsam in dem Programm herum, während ich mittlerweile an der Innenseite ihres Oberschenkels angekommen war. Sie zitterte leicht, ich entdeckte eine Gänsehaut auf ihrem Unterarm.
"Zeig mir einfach, was du willst, ich kann es sicher auch ohne Erklärungen nachvollziehen", meinte ich, um sie ein wenig zu entlasten, so dass sie sich mehr dem Genuss dieses göttlichen Moments hingeben konnte.
"Ja, du findest dich wunderbar zurecht", meinte sie und ließ zu, dass meine Hand noch höher wandern ließ, bis meine Fingerspitzen auf das seidige Material ihres Slips trafen. Ich strich vorsichtig darüber, mehr gehaucht als wirklich berührt. Sie schloss wieder die Augen und entließ stoßweise ihren angehaltenen Atem. Dann gewann sie ihre Fassung zurück.
"Okay. Jetzt bist du dran. Ich gebe dir wieder ein paar Aufgaben und du versuchst dich durchzufinden. Rück ruhig ein wenig weiter ran, damit du besser an das Keyboard und die Maus kommst."
Und, mit einem verschwörerischen Grinsen: "An die auf dem Schreibtisch diesmal."
Wow, war das abgefahren. Zum einen waren wir jetzt wirklich total auf Tuchfühlung, unsere Schenkel aneinandergedrückt, sie lehnte auch ihren Oberkörper leicht an meinen und ihre linke Hand tauchte unter meinem ausgreifenden Arm hindurch auf meinem Oberschenkel auf und streichelte sich dort immer höher in Richtung der Schwellung, die meine vorherigen Ausflüge und ihre Nähe bei mir ausgelöst hatten.
Sie gab mir Aufgaben und langsam einen echten Ständer, als sie ihr Ziel erreicht hatte und nicht nur streichelte, sondern auch einige Male richtig zugriff, etliche Tropfen Vorsahne dabei in meiner Unterhose verteilend.
Ein klares Signal, auch für ihre Wünsche. Denn als sie mir wieder weitere Funktionen zeigte, beschäftigte ich mich diesmal deutlich intensiver mit ihrer leicht klammen Unterwäsche, rieb sehr genüsslich daran herum, bis aus klamm feucht wurde.
"Gut, jetzt wieder du. Wir liegen hervorragend in der Zeit, nebenbei. Wir brauchen nicht zu hetzen. Probier dich jetzt mal in der Auftragshistorie zurechtzufinden. Lass dir Zeit."
Kaum, dass ich mich wieder an der Maus und Keyboard postiert hatte, fühlte ich ihre Hand auf meinem Schwanz, nur kurz, dann beschäftigte sie sich mit meinem Reißverschluss. Zum ersten Mal freute ich mich darüber, diese blöde Anzugshose zu tragen, denn so leicht hätte sie keine meiner anderen Hosen aufgekriegt. So aber spürte ich bereits nach kürzester Zeit einen sehr willkommenen Eindringling in deren Interior.
Einen sehr zielorientierten Eindringling, der bald darauf meinen geschwollenen Prügel zusätzlich aus der Unterhose befreit hatte. Mein Atem wurde schwerer und stockte immer öfter, als sie auch noch meine Eichel freilegte und genießerisch damit herumspielte, von der erklecklichen Menge Vorfreude unterstützt.
"Ich glaube, meine Konzentrationsfähigkeit lässt langsam nach", gab ich zu bedenken.
"Wir können einen Moment pausieren", erwiderte sie. "Wir könnten eine rauchen gehen... oder einen Moment sitzen..."
"Ja, ich denke sitzen tut uns beiden gut", stimmte ich zu und ließ auch meine Hand ins volle Menschenleben greifen, zog ihren Slip zur Seite und beschäftigte mich ebenfalls reibend mit ihrer heißen und richtig nassen Spalte, in die ich zu ihrer Begeisterung auch probeweise einen Finger einführte.
Ihr Büro hatte zwar eine Glastür und auch die Seitenwände bestanden zur Hälfte aus Glas, aber niemand konnte sehen, was wir beide dort mit unseren Händen taten, selbst wenn er direkt vor ihrem Schreibtisch stand, da dieser durch eine Querplatte den perfekten Sichtschutz bot.
Wir spielten vielleicht fünf Minuten miteinander, dann zog sie langsam die Hand aus meiner Hose.
"Vielleicht sollten wir jetzt wirklich eine rauchen gehen", meinte sie zögernd. "Danach arbeiten wir konzentriert weiter, gehen essen und spulen unser Nachmittagsprogramm ab. Mir ist plötzlich nicht mehr nach einem Restaurantbesuch. Wenn dich diese Planänderung nicht stört, lade ich dich lieber zu mir nach Hause ein."
"Ich bin da nicht nur sehr flexibel, sondern von diesem Vorschlag ausgesprochen entzückt. Vor dem Rauchen können wir aber gerne noch ein paar Minuten konzentriert weiterarbeiten... so sollte ich dieses Büro wohl dann doch eher nicht verlassen."
Shit, selbst durch den Stoff der Anzugshose war meine feuchte Vorfreude bereits vorgedrungen, allerdings aufgrund des schwarzen Stoffes nicht allzu sichtbar. Die Hitze würde es hoffentlich auch bald trocknen. Wir grinsten uns an wie Schulkinder, die gerade einen tollen Streich verzapft hatten. Auch ich verließ ihren gastlichen Feuchtraum und roch voller Genuss das Aroma ihres Geschlechts an meinen Fingern.
"Ich kann es kaum erwarten, dich zu schmecken", hauchte ich ihr ins Ohr. Sie biss sich auf die Lippe.
Mühsam bog ich meinen nur marginal abgeschwollenen Schwanz wieder in die Unterhose und machte den Reißverschluss zu. Ich sah sie auffordernd an, damit sie mit ihren Erklärungen fortfuhr.
"Sorry, ich habe gerade komplett den Faden verloren", gab sie zu. Dann besann sie sich ebenfalls kleidungstechnischer Aufgaben und zog ihren Slip zurecht, nicht ohne mir eine kleine Vorschau auf das kommende zu gewähren. Durchaus kontraproduktiv, da das nicht unbedingt abschwellend wirkte.
"Okay. Die Arbeit. Das Programm. Ja. So. Gut. Die Kontenübersicht. Dabei vergeht einem alles, also ideal."
Ich konnte nicht anders und musste kichern und sie stimmte ein. Dann rissen wir uns tatsächlich zusammen. Für den Rest des Tages sogar. Beim Mittagessen redeten wir nicht viel, aber alles mit herrlich eindeutiger Zweideutigkeit. Wie wir es schafften, bis vier Uhr nachmittags die Finger voneinander zu lassen und wirklich konzentriert zu arbeiten, ist mir heute noch nicht klar.
Es war eine übermenschliche Anstrengung. Das Bewusstsein, was wir in kürzester Zeit alles miteinander anstellen könnten und würden, ließ natürlich in keiner Sekunde nach. Ich war fast den ganzen Nachmittag leicht geschwollen und ihr ging das nicht anders, wie sie mir beim Aufstehen zu den Rauchpausen zeigte. Ein großer feuchter Fleck zierte den hellblauen Stoff ihres Schreibtischstuhls.
Wir schwebten irgendwie zu ihrem Auto. Sie blieb eine ganze Weile stumm und regungslos sitzen, nachdem wir eingestiegen waren.
"Alles okay?", fragte ich besorgt.
"Ja. Ich kämpfe gegen den Impuls dich jetzt endlich zu küssen und muss versuchen, klar genug zu werden, um unfallfrei bis zu meiner Wohnung zu kommen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, was in mir gerade alles vorgeht."
"Du kannst mich gerne küssen, oder hast du Bedenken, dass uns jemand so nah bei der Firma sehen könnte?"
"Nein, ich hab Bedenken, dass ich gleich hier im Auto über dich herfallen würde. In so einem Zustand bin ich in meinem ganzen Leben noch nicht gewesen."
"Das kann ich problemlos für mich ebenfalls behaupten. Wie wir den Nachmittag überstanden haben, ist mir immer noch ein Rätsel."
Sie nickte, holte tief Atem und warf dann den Motor an. Ihr Blick ging starr geradeaus und ich tat mein Bestes, ihre Konzentration nicht zu stören. Erst nach einigen Minuten schien sie sich soweit gesammelt zu haben, dass sie von sich aus wieder das Gespräch suchte.
"Die anderen Systeme, die morgen noch dran sind, sind relativ einfach zu beherrschen, zum Teil in der Bedienung etwas umständlich, aber du hast eine unglaublich schnelle Auffassungsgabe. Gegenüber mir hast du noch den Vorteil, dass du die dahinterstehenden Programmiersprachen beherrscht. Das ziehen wir locker durch. Wann geht dein Zug morgen?"
"Halb fünf."
"So, wie wir bis jetzt vorangekommen sind, selbst unter den erschwerten Bedingungen, sind wir wahrscheinlich schon gegen zwei, halb drei fertig."
"Gut. Uns fällt bestimmt etwas ein, wie wir die Lücke füllen können. Aber wer weiß, vielleicht bist du morgen ja froh, mich so schnell wie möglich loszuwerden."
"Oder will dich nicht gehenlassen."
"Ehm... ich glaube, neunzig ist in einer geschlossenen Ortschaft grenzwertig, oder?"
"Kann sein. Hast Recht. Hier wird auch öfter geblitzt. Danke. Ich fahr wie auf Schienen. Ist das alles irre. Man gut, dass wir jetzt schon unterwegs sind, in ein zwei Stunden ist der Verkehr hier extrem."
"Ich könnte das als Wortspiel aufgreifen, aber das lenkt dich sicher weiter ab."
"Sehr fürsorglich. Hast du das eigentlich alles geplant, oder war..."
"Natürlich. So endet jeder meiner Business-Trips. Ganz alte Masche, die Sendung mit der Maus."
"Dachte ich mir. Ihr Berliner seid ganz schlimme Finger."
"Na, wir wissen wenigstens etwas mit ihnen anzufangen. Du bist natürlich die Unschuld vom Lande, darum hast du dich heute auch wie eine Nonne angezogen, oder?"
"Mir war klar, dass es heute heiß werden würde. Dass es so heiß werden könnte, hätte ich allerdings nicht gedacht. Zumindest nicht bei der Arbeit. Ich dachte, du wartest wenigstens bis nach dem Essen mit dem Versuch, mich zu verführen."
"Verführen? Das hätte ich mich nie getraut. Ich bin schrecklich schüchtern. Zudem kannst du Karate. So ein Risiko wäre ich nie eingegangen."
"Ja, ich kann furchteinflößend sein, das ist mir völlig klar."
"Versprichst du mir, mir nicht weh zu tun?"
"Wenn du meine Wünsche erfüllst, hast du nichts zu befürchten."
"Ehm... hundert ist doch noch etwas mehr als neunzig?"
"Verflucht... an dir ist ein Mathematiker verloren gegangen. Keine Angst, jetzt muss ich eh abbiegen. Und dann sind wir fast da."
"Ich bin aus vielerlei Gründen erleichtert das zu hören."
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Sie wohnte in Hamburg-Altona, in einem mehrstöckigen Wohnsilo, der allerdings in einer witzigen verschachtelten Bauweise fast wieder interessant aussah. Mein Puls raste, als sie endlich ihre Wohnungstüre aufschloss und das lag nicht daran, dass wir die Treppen fast hochgerannt waren.
Ich kam noch circa zwei Meter in den Flur, dann knallte ihre Tür zu und sie hing an meinem Hals, fand meine Lippen und küsste mich wild und leidenschaftlich. Irgendwie bekam ich ihre Schenkel zu fassen und taumelte mit ihr in das nächstgelegene Zimmer, das sich als Wohnzimmer entpuppte. Am Rande sah ich, dass es aufgrund großer Fenster wunderbar hell und lichtdurchflutet war.
Mehr war an äußeren Wahrnehmungen nicht drin, auch unser taumelnder Marsch endete ein ganzes Stück vor dem Sofa, das ich vage anvisiert hatte, auf einem weichen Fell-Läufer. Mein Hemd war bereits weit genug aufgeknöpft, dass ich es bloß aus der Hose ziehen und über den Kopf streifen brauchte, der widerspenstige Gürtel meiner Hose war die einzige Bremse in der Entkleidungsaktion, die dennoch kaum mehr als eine Minute in Anspruch nahm.
Sie schälte sich in deutlich schneller aus ihrem Kleid und zog ihren Slip mit solch brachialer Gewalt herunter, dass sie ihn dabei selbst halb zerriss. Dann trennte nichts mehr unsere heißen, vor Lust und Verlangen ächzenden Körper voneinander, wir umklammerten und küssten uns, pressten uns aneinander, verklammerten unsere Beine, rieben uns aneinander.
Wir rollten, sie kam auf mir zu liegen, zog ihr Bein aus der Arretierung zwischen meinen ab und ehe mein Verstand noch Gelegenheit hatte an Marginalien wie Kondome oder Folgen zu denken, hatte sie sich bereits auf meinen trotz aller Dauerschwellung sofort zu vollem Format erwachten Schwanz gepflanzt.
Kein Verharren, selbst das Gefühl endlich vereint zu sein zur Bedeutungslosigkeit degradiert, denn jetzt galt es nur dieses unfassbare Drängen, diesen unerträglichen Stau extremster Lust mit möglichst wilden und harten Bewegungen irgendwie auf eine weitere Steigerung zuzutreiben, uns mitreißen zu lassen, nur noch in ihr zu sein.
Ein verzweifeltes, wildes Ringen, in dem wir uns unablässig küssend in ein Delirium arbeiteten, wie ich es in dieser Form auch noch nicht erlebt hatte. Das Verblüffende war, dass wir es irgendwie schafften, genau in diesem Zustand zu einer Art Beruhigung zu finden, aus der Verzweiflung reine Leidenschaft und unglaublicher Genuss geboren wurde, als hätten wir beide genau das Ersehnte gefunden und vollbrachten das Kunststück in dieser Enklave der Glückseligkeit zu verharren.
Mit Bewegungen, die uns knapp unter der Schwelle des Höhepunkts hielten, ohne dass wir versuchten das zu erreichen oder zu kontrollieren, als hätten sich unsere Körper nach dem ersten wilden Clash aufeinander eingestimmt und sich für uns zu dem Maximum der Empfindung verschworen, das unterhalb der Entladung möglich war.
Wir hatten aufgehört uns küssen und starrten uns ungläubig in unsere verzückten Gesichter, gerötet und verschwitzt, eingehüllt in unkontrolliert entweichende Laute, bei beiden weniger ein Stöhnen, mehr ein Wimmern unter hechelndem Atem.
Wir stießen gegen ein Regal, weil wir unbemerkt das halbe Zimmer durchquert hatten, rollten ein weiteres Mal. Es war Julia, die letztlich auf mir dann doch das Unvermeidliche einleitete, eine Steigerung und Beschleunigung initiierte, die uns nach kurzer Zeit die Schwelle überschreiten ließ.
Zunächst sie, geschüttelt von einem ihren ganzen Körper durchlaufenden Beben und Zittern, das nur wenige Sekunden später auf mich überging und trotz ihres augenblicklichen Stillstands auch bei mir zu einem unglaublich heftigen Höhepunkt führte.
Ihr aufgerichteter Oberkörper sank langsam auf meinen und ich umklammerte sie atemlos und fassungslos, dass nach so vielen Erlebnissen mit unterschiedlichen Partnern sich immer noch etwas Neues, nie Dagewesenes und in sich Perfektes erfahren ließ, was so vermutlich auch nie wieder reproduzierbar war.
Unser Atem hatte sich lange beruhigt, als sie von mir abstieg und sich schwer auf ihren Rücken fallen ließ. Kurze Zeit später drehte sie sich auf die Seite und strich über mein schwitziges Gesicht.
"Ich hol uns Wasser, wir haben sicher einige Liter ausgeschwitzt", durchbrach sie die andächtige Stille und erhob sich. "Was schaust du so?"
"Du bist wirklich wunderschön", gab ich meinem ehrlichen Empfinden Ausdruck. Das hatte ich so leichthin bei unserem gestrigen Mittagessen gesagt, jetzt meinte ich es wirklich. Es war nicht nur ihr schöner, wohlgeformter Körper, den ich jetzt in seiner Gänze bewundern konnte.
Es war eine Ausstrahlung reiner Weiblichkeit, eine Anmut der Bewegung, dazu eine innere Schönheit, die nun irgendwie stärker durchzuscheinen schien, oder die nach diesen Augenblicken gemeinsam erlebter Verzückung verständlicher wirkte. Dazu dieses zauberhafte, gelöste, befreite Lächeln, dass sie nun zeigte.
Sie verschwand kurz in ihrer Küche und kam mit kaltem Wasser, einem Aschenbecher und Zigaretten zurück.
"Oh, du rauchst in deiner Wohnung? Ich bin seit Jahr und Tag auf unseren Balkon verbannt."
Ich trank in langsamen Schlucken, während sie sich neben mich setzte und die Knie anzog.
"Eigentlich nicht, ich geh sonst auch raus. Aber so können wir schlecht auf den Balkon, oder?"
"Ich verstehe gar nicht, warum wir so geschwitzt haben, im Vergleich zu draußen ist es hier doch angenehm kühl."
"Ich verstehe insgesamt nicht, was das gerade war. Warum das so völlig anders war, als alles, was ich vorher erlebt habe."
"Da geht es dir genau wie mir. Vielleicht die ganze Spannung vom Tag? Da hatte sich ja einiges aufgebaut und aufgestaut."
"Bei mir nicht nur von heute. Ich habe seit fast einem Jahr mit keinem Mann mehr geschlafen."
"Nun... ich habe dir schon gesagt, dass das für mich unverständlich ist. Aber das ist deine Sache. Hm, ich denke, ich sollte bald unter die Dusche, bevor ich deinen Boden hier mit meinem Schweiß beize."
"Das können wir gleich gemeinsam tun. Theoretisch müssten wir auch beide hungrig sein. Wenn du wirklich so anspruchslos bist, könnte ich nach dem Duschen was in die Mikrowelle schmeißen, oder wir könnten irgendwas bestellen. Raus möchte ich heute nicht mehr wirklich."
"Nö, ich auch nicht. Ich verspüre zwar noch keinen Hunger, aber ich glaube, ich habe immer noch Appetit auf dich. Wir haben noch eine ganze Nacht vor uns, und du hast ja zugegeben, da einen gewissen Nachholbedarf zu haben."
"Das kann man so sagen. Auch wenn ich... wie soll ich das sagen... irgendwie immer noch von dem eben Erlebten... ja, fast erschüttert bin. Das war unglaublich schön."
"Ja, das war es wirklich. So habe ich das auch noch nie erlebt. Das muss nicht heißen, dass es nicht das eine oder andere passende Dessert gibt, wenn das das Hauptmenü war. Ich habe dir ja vorhin schon ins Ohr geflüstert, worauf ich mich freue. Oder magst du das nicht?"
"Haha. Ist dir schon irgendeine Frau begegnet, die das nicht mag? Ich kenn eigentlich nur Männer, die das von sich behaupten. Leider viel zu viele."
"Zu denen zähle ich nicht. Das ist sogar eine meiner besonderen Vorlieben. Auch hier ein Angebot: Du kannst mir gerne sagen, was du besonders magst, oder was du probieren möchtest. Ich bin für so ziemlich alles offen."
"Das kann ich gar nicht genau sagen. So viel Gelegenheit Vorlieben zu entwickeln hatte ich nicht. Ich habe seit meiner Schulzeit keinen festen Freund mehr gehabt, immer nur Kurzzeit-Bekanntschaften. Und da musste ich meistens nehmen, was ich gekriegt habe. Das war oft nur Verkehr, nichts anderes."
Sie seufzte.
"Was ich da höre, ist, dass dich jemand mal richtig nach allen Regeln der Kunst verwöhnen sollte. Du bist eine großartige, wunderschöne Frau, die alles Gute und Schöne dieser Welt verdient. Was ich in dieser kurzen Zeit beisteuern kann, will ich gerne tun. Außerdem hatte ich dir ja versprochen, dir deine Wünsche zu erfüllen, allein schon, damit du mir nicht weh tust. Einen Wunsch kannst du mir allerdings auch erfüllen: Hast du irgendeine Ahnung, wo ich meine Brille hingetan habe? Ich möchte dich gerne ohne Weichzeichner sehen."
"Also deshalb das Kompliment vorhin, du stehst auf Schemen. Ich hoffe nur, wir sind nicht drüber gerollt. Nein, hier ist sie, sieht auch noch heile aus."
"Ich danke dir", begrüßte ich den Empfang meiner Sehhilfe artig. "Und du bist immer noch wunderschön, auch scharf gesehen. Und ganz schön scharf, wie eben gesehen."
"Vielleicht mache ich meine Kontaktlinsen nach dem Duschen auch raus. Die zwicken und zwacken schon wieder, die Mistdinger. Da hast du übrigens einen weiteren Erklärungsansatz für meine Beziehungslosigkeit, bis vor zwei Jahren habe ich selbst nur Brillen getragen. Nach Angaben meiner Freundinnen habe ich ein untrügliches Gespür für die am wenigsten passenden Modelle, die ich mir dann aussuche und mich so selbst aus der Reihe der halbwegs attraktiven Frauen extrahiere."
Die Frau war wirklich witzig, es wurde trotz dieser und den vorherigen Erklärungen immer unverständlicher, warum sich noch niemand intensiv um sie bemüht hatte. Nun, das war sicherlich nicht meine Aufgabe. Ihr einen auch im weiteren Verlauf schönen und befriedigenden Abend zu bescheren, durchaus.
Wir duschten gemeinsam und kamen dabei fast wieder auf Touren, da wir die Finger nicht vom anderen lassen konnten, aber mit der Erfrischung stellte sich dann tatsächlich doch ein Hungergefühl ein. Nach kurzer Beratung ließen wir uns chinesisches Essen bringen, was gar nicht mal so schlecht war.
Gesättigt und zufrieden rauchten wir diesmal zumindest ansatzweise bekleidet auf ihrem Balkon und nippten dazu an einen für meinen Geschmack etwas zu süßen Wein, den sie von ihrem letzten Urlaub mitgebracht und für besondere Gelegenheiten aufgehoben hatte. Danach zeigte sie mir den letzten mir noch nicht bekannten Raum, ihr Schlafzimmer.
Mit ihren Karate-Reflexen war es vielleicht doch nicht ganz so weit her, denn es gelang mir problemlos, sie überraschend auszuhebeln und aufs Bett zu werfen. Ich schälte mich aus ihrem geliehenen Bademantel und legte auch ihren Körper frei, der sich mir in unruhiger Antizipation offenbarte.
Ich umschmeichelte diesen wunderbaren Körper zunächst mit meinen Händen, dabei vorsichtig prüfend, wie es um ihre Empfindlichkeit bestellt war. Die Art, wie sie zusammenzuckte, wenn ich die sensitivsten Stellen nur minimal berührte, zeigt mir rasch, dass sie zu empfindlich war, um sich an dieser Art von Berührungen zu erfreuen.
Mir war ohnehin mehr danach, mich mit meiner Zunge um sie zu kümmern, leckte und saugte zunächst an ihren recht großen Brustwarzen, bevor ich mich tiefer bewegte, langsam und stetig, ohne wie gewohnt die erogenen Zonen mit meiner Zunge zu attackieren. Ich verharrte nur kurz an ihrem Bauchnabel und drang dann ohne weitere Präambel in das Zielgebiet vor.
Ihr erleichtertes Seufzen dokumentierte ihre Zustimmung zu diesem Verlauf. Die Feuchtigkeit, die mich dort empfing, sowie ihr stark geschwollener Kitzler, machte klar, warum dies so war. Trotzdem spielte ich zunächst mehr damit, als sie wirklich gezielt zu stimulieren, genoss ihren ungewohnten Geschmack, denn es war mehr als zwölf Jahre her, dass ich jemanden anderen als Anne gekostet hatte.
Anders als bei dieser bekam ich akustische Rückmeldungen, die mir anzeigten, was ihr besonders gut gefiel und dass ich mich auf dem richtigen Weg befand. Es dauerte trotzdem eine Weile, bis klar wurde, dass ich auf dem besten Wege war, sie mit ruhigen, gleichmäßigen Zungenschlägen und nur leichtem Druck zum Höhepunkt zu bringen. Das war zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht mein Ziel, denn ich wollte, dass sie dieses Gefühl möglichst lange genießen konnte.
Also unterbrach ich an dieser Stelle, kreiselte um ihren Kitzler, saugte daran, während ich probeweise zwei Finger in ihr nasses Loch einführte. Ihr heftiges "Ja", das sie mit einem brünstigen Stöhnen zusammen hervorpresste, offenbarte, dass sie dies besonders ansprach. Also fuhr ich mit dualer Stimulation fort, während sich ihr Becken hob und senkte und ihre Laute an Volumen und Frequenz zunahmen.
Ihr Höhepunkt kam nichtsdestotrotz etwas überraschend für mich. Ich gab ihr einige Sekunden, ihn auszukosten.
"Nochmal?", fragte ich vorsichtig.
Ihr Kopf hob sich und sie starrte mich ungläubig an.
"Du würdest... aber... das kann jetzt eine Weile dauern", gab sie irritiert zurück.
"Umso besser", erwiderte ich grinsend und machte mich sofort wieder ans Werk. Es dauerte wirklich eine Weile, aber wir kosteten beide jede Sekunde davon aus. Ich vergrub meinen Kopf in ihrem nassen Schoß, das einzige Parfum, das mich reizte, so auf meinem Gesicht verteilend, den köstlichen Duft ihrer Muschi. Wir küssten uns und kuschelten eine Weile, bevor sie sich küssend auf den Weg machte, sich für das Empfangene zu revanchieren.
Ein Blow-Job, endlich, seit zwölf Jahren eine Quelle ständiger Frustration. Es war nicht so, dass Anne nicht gut blasen konnte, im Gegenteil. Aber irgendwie hatte sie in all der Zeit nicht das Gefühl dafür entwickelt, wie sie mich damit zum Kommen bringen konnte. Immer, wenn sie auf dem besten Wege war und ich dies auch mit verbaler Zustimmung zurückmeldete, machte sie irgendetwas anders oder etwas anderes und brachte uns so beide um die Früchte ihrer Mühen.
Das war offenbar nur bei mir so, bei dem Dreier mit dem Franzosen war sie, wie bei vorherigen Partnern auch, erfolgreich gewesen. Julia war, das war vom ersten Moment an, als sich ihre Lippen um meinen noch etwas schlaffen Schwanz schlossen, anders drauf. Sie saugte und lutschte zielgerichtet und mit für meinen Geschmack fast zu häufiger und intensiver Handunterstützung, dass sehr schnell absehbar wurde, dass ich hier zu einem Ergebnis kommen würde.
Es wurde mir aber auch klar, dass Julia dies nur machte, weil sie das Gefühl hatte, es tun zu müssen oder es von ihr erwartet wurde, nicht, dass es ihr Spaß oder Freude bescherte. Ich hatte trotzdem keinen Grund zur Klage und gab ihr schon nach wenigen Minuten ein Signal, dass ich kurz davor sei.
"Mmmh", kam ihre Antwort mit vollem Mund, ohne Unterbrechung ihrer Tätigkeit. Also durfte ich in ihren Mund kommen, was ich kurze Zeit später mit gemischten Gefühlen, nämlich von Erleichterung und irgendwie trotzdem Enttäuschung tat. Sie schluckte nicht, sondern spuckte meine Gabe in ein eilig von ihrem Nachttisch gezogenes Kleenex und sank in meine Arme. Ich küsste sie und genoss meinen Geschmack in ihrem Mund.
Ich war trotzdem sehr zufrieden mit dem bisherigen Verlauf dieser Begegnung. Wir rauchten noch eine Zigarette auf ihrem Balkon. Fast ein wenig zu zufrieden, denn nach unserer Rückkehr ins Bett stellte ich bei mir bereits eine gewisse Sättigung fest und kam durch unser Knutschen und Streicheln zunächst nicht wirklich wieder auf Touren.
Der Appetit kam beim Essen, nämlich als ich sie noch einmal leckte, von ihrer lautstarken Begeisterung angesteckt und stimuliert. Und tat das, was meine erste Frau besonders gern gemocht hatte: Ich leckte und fingerte sie bis kurz vor den Höhepunkt und drang dann in sie ein. Julia reagierte genau wie sie und kam nach den ersten heftigen Stößen. Danach nahm ich die Intensität ein wenig zurück und übergab ihr nach kurzer Zeit die Initiative.
Sie ritt mich geschickt und ausdauernd, nur fallweise mal einhaltend und mir die Bewegungen von unten überlassend. Es war herrlich zu erleben, wie sie sich mit einem zwar konzentrierten, aber irgendwie auch weggetretenen Gesichtsausdruck auf einen weiteren Höhepunkt zu arbeitete und mir einige Minuten danach mit verschärften Tempo ebenfalls zu einem solchen verhalf.
Zufrieden und entspannt schlief ich nur kurze Zeit darauf in ihren Armen ein, obwohl eine weitere "Zigarette danach" auf dem Balkon eigentlich angesetzt war.
"Verdammt", riss mich ihre Stimme aus dem seligen Schlummer am nächsten Morgen. "Schon halb acht, wir haben verschlafen."
"Moin. Ist das so schlimm? Ich dachte, wir wären mit dem Stoff der Schulung schon so weit, dass wir einen zeitlichen Puffer haben?"
"Ja, da hast du eigentlich Recht. Okay, dann können wir ganz in Ruhe duschen und frühstücken", stimmte sie nach kurzer Überlegung zu.
Ich zog die Bettdecke zurück und zeigte ihr, dass diese nicht die einzigen Möglichkeiten waren. Wenn es etwas Verlässliches in meinem Leben gab, so war es eine Morgenlatte.
"Oder...", wies ich sich grinsend darauf hin.
Ein sexueller Morgenmuffel war sie nicht, denn sie stieg sofort begeistert auf dieses Angebot ein und bei mir auf. Diesmal wollte ich ihr allerdings nicht die ganze Arbeit überlassen und wir wechselten häufig die Stellung, bis wir in der Hündchen-Stellung beide zum Abschluss kamen. Duschen und Frühstück wurde dann allerdings doch eine eilige Angelegenheit, da dies länger als angenommen gedauert hatte.
Der Rest des Tages verging wie im Flug. Sie fuhr mich noch zum Bahnhof und brachte mich sogar auf den Bahnsteig. Ich wünschte ihr viel Spaß im anstehenden Urlaub und dann war diese unerwartete erste Episode beendet. Ja, es war gut gewesen, guter Sex, nichts Weltbewegendes, von dem heftigen ersten Ficken in ihrer Wohnung abgesehen, aber wirklich gut.
Kein schlechtes Gewissen, auch keine Bedenken. Ich würde Anne davon berichten. Ich machte mir auch keine Sorgen, dass sie nicht damit umgehen konnte. Befriedigt und zuversichtlich sah ich der weiteren Zukunft entgegen.
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Ich erzählte Anne davon, als das Kind im Bett war. Sie zog nur kurz die Brauen hoch.
"Aha. In Ordnung", war ihr einziger Kommentar mit einem verkniffenen Gesichtsausdruck.
"Möchtest du Details?"
"Nein. Du verlierst nicht viel Zeit", gab sie zurück und starrte wieder auf ihren Bildschirm.
"Das war nicht geplant, es hat sich einfach so ergeben. Sie... hatte auch so einiges an Nachholbedarf."
Sie nickte und schien nicht weiter darüber reden zu wollen. Ich überlegte kurz, ob ich nachfassen sollte, ob sie wirklich keine Probleme damit hatte, aber irgendwie wollte die Frage nicht über meine Lippen kommen.
Details wollte etwas überraschend Nina haben, als ich ihr bei unserem sonntäglichen Treffen im Café davon erzählte. Das Café war ziemlich voll und die Konversationen der Nebentische waren gut zu verstehen, was mich verunsicherte.
"Nun, es war uns irgendwie wohl beiden klar, dass es dazu kommen könnte... Auslöser war aber, als wir zufällig während des Trainings gleichzeitig zur Maus griffen. Sie nahm danach mit ihrem Knie Kontakt zu meiner Hand auf... Und dann habe ich ihr halt das nackte Bein gestreichelt. Dabei blieb es allerdings nicht..."
"Du hast sie gefingert?", kam sofort Ninas neugierige Frage.
"Auch das. Sie war ebenfalls nicht untätig."
"Geil, mitten im Büro? Wart ihr da allein, oder waren noch andere dabei?"
"Nein, wir waren allein. Es war total aufregend und echt schwer, danach noch mit der Schulung weiterzumachen..."
Nina nickte und sah mich erwartungsvoll an.
"Und dann?"
"Du willst es aber genau wissen."
"Natürlich."
"Wir sind nach Feierabend in ihre Wohnung gefahren... und sofort übereinander hergefallen. Das war ziemlich abgefahren, ich glaube, weil wir den ganzen Nachmittag geil gewesen waren..."
Mühsam ignorierte ich den Blick einer am Nachbartisch sitzenden älteren Dame, die meinem Bericht offenbar genauso aufmerksam lauschte wie Nina. Die immer wieder nachfragte, immer weitere Details wollte, dies zum Anlass nahm, sich nach meinen besonderen Vorlieben zu erkundigen. Nina schien mit den Antworten durchaus zufrieden. Als die Sprache auf den Blow-Job und meine Theorie vom Hintergrund des Ablaufs kam, nickte sie.
"Ja, das kann sein, ich kenne einige Frauen, die das nicht so gern machen, die das immer wieder etwas Überwindung kostet. Zu denen zähle ich allerdings nicht...", eröffnete sie mir mit einem Blick, der meinen von dem ganzen Gespräch ohnehin schon erwachten Schwanz gleich noch weiter schwellen ließ.
"... im Gegenteil. Ich bringe mich so immer wieder mal ums Ficken, weil ich ihn halt nicht nur hart blase, sondern auf das Gefühl, wie er in meinem Mund kommt, total abfahre. Ich liebe den Geschmack von Sperma in meinem Mund. Ich schlucke es meist nicht gleich runter, sondern lasse es gerne noch eine Weile auf meiner Zunge zergehen, am liebsten während ich ihn dabei küsse..."
Zu einer Entgegnung war ich nicht fähig, weil ich mir das in diesem Moment bildlich vorstellte. Mit ihr. Mit Nina. Wollte sie das? Ihr wissendes Grinsen schien darauf hinzudeuten.
"Erzähl weiter. Was habt ihr dann gemacht?"
Ich setzte meinen Bericht fort und sie stellte weiter Rückfragen. Sie schaute dann kurz auf ihr Handy.
"Ich muss jetzt leider, ich treffe mich gleich noch mit einer Freundin."
"Okay, Frau und Kind sind wahrscheinlich auch schon zurück."
Wir verließen das Café, diesmal musste Nina allerdings in meine Richtung, also unterhielten wir uns noch weiter. Mir entging ihr Lächeln nicht, als sie nach dem Aufstehen auf meine Beule in der Hose schaute.
"Das war ein sehr interessantes Gespräch", fing sie draußen an. "Und sehr anregend. Für dich ja wohl auch."
"Und die Omi vom Nebentisch. Du bist echt hart drauf, ich glaube nicht, dass so etwas alltägliche Gespräche im Café sind."
"Na und? Warum sollte man über Sex nicht sprechen können? Gehört das nicht auch zum Kennenlernen?"
"Sicher, aber... ach egal, ich hab kein Problem damit. Sonst hätte ich deine Fragen ja auch nicht beantwortet. Wie gesagt, ich finde das schön, dass wir so offen miteinander reden können."
"Eben. Und da es ja momentan für uns dabei bleiben muss..."
Wir seufzten beide und mussten lachen. Dann wirkte sie nachdenklich und sagte für eine Weile nichts. Sie hakte sich bei mir unter. Ihre Nähe brachte mich aus dem Konzept, obwohl das ja alles andere als verfänglich war. Wir umarmten uns noch zum Abschied, als sie dann doch abbiegen musste. Sie ließ mich allerdings nicht los. "Wann treffen wir uns diese Woche?", wollte sie wissen.
Nicht der leiseste Zweifel, dass wir das nicht tun würden, weder bei ihr, noch bei mir.
"Ich habe wieder keinen Überblick, was meine Frau alles geplant hat."
"Ich helfe meiner Freundin Flo heute noch beim Renovieren ihrer alten Wohnung, wir haben gestern schon den ganzen Tag gewerkelt und sind fast fertig, nur noch Panelen streichen und sowas. Am Freitag gibt sie eine kleine Einweihungsparty in ihrer neuen Wohnung, nur ein paar Freundinnen, nichts Großes. Hast du Lust? Mario hasst Flo, der wird nicht dabei sein."
"Er hasst sie?"
"Ja. Lange Geschichte, erzähle ich dir irgendwann mal. Also?"
"Könnte passen, denke ich. Wir können uns ja noch über die Details austauschen."
Noch immer gab sie die Umarmung nicht auf. Ihr Kopf rückte immer näher, unsere Lippen berührten sich fast.
"Hey...", wagte ich mit einem letzten Rest Selbstbeherrschung zu widerstehen.
"Selber hey", meinte sie noch, dann presste sie ihre Lippen auf meine und gab mir einen schmatzenden Kuss, während ihre Hände unartigerweise meine Pobacken griffen. Dann löste sie sich grinsend und machte sich davon. Und ließ mich einmal mehr verwirrt und in Aufruhr zurück.
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Anne hatte keine Einwände bezüglich meines Besuchs der Einweihungsparty, zumal ich nicht davon ausging, dass ich dort besonders lange bleiben würde und ihr das auch so mitteilte. Nina versorgte mich mit der Adresse und gab an, dass wir uns dort um neun Uhr treffen sollten.
Flo begrüßte mich an der Tür, eine freundliche rothaarige Frau, die mir sofort bekannt vorkam, obwohl ich zunächst nicht wusste, woher ich sie kennen könnte. Es war tatsächlich eine kleine Runde, fünf Frauen und ein Mann um die dreißig, der mit einer der Frauen liiert war.
Flo hatte einiges an wohlschmeckendem Finger-Food vorbereitet, es wurde gegessen, getrunken und reichlich gekifft. Das Pärchen verabschiedete sich dann gegen zwölf und ich war mit den verbliebenen vier Frauen allein. Noch immer fragte ich mich, woher ich die fröhliche mollige Hausherrin kannte.
"Gehst du übernächste Woche wieder ins Kitty?", fragte mich Nina plötzlich.
"Das war der Plan, wieso, kommst du auch?"
"Daher. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, warum du mir so bekannt vorkommst", redete Flo jetzt dazwischen. "Du bist regelmäßig im Kitty."
Ja, jetzt fiel es mir auch wie Schuppen aus den Haaren. Ich erinnerte mich sogar an das Sexy-Outfit von Flo, Strapse und Leder. Sie gehörte zum erweiterten Bekanntenkreis von Lisa.
"Genau. Ich bin ein Kollege von Lisa."
Sie nickte und schaute Nina auffordernd an.
"Und du sagst jetzt ja. Und wenn dein bekloppter Typ nicht mitwill, kommst du eben alleine, keine Widerrede."
Nina verzog das Gesicht.
"Ich denke drüber nach, ja", gab Nina zurück und schaute mich aufmerksam an. "Würde dich das freuen?"
"Du stellst Fragen, na klar. Und wie."
Larissa, eine sehr attraktive junge Dame geschätzt Mitte zwanzig mit kurzem weißblonden Haar gab ebenfalls bekannt, dass sie sich anschließen würde und verzierte währenddessen den Couchtisch aus Glas mit weißem Pulver, das sie zu einer ganzen Reihe ziemlich heftiger Lines arrangierte. Sie rollte einen Geldschein zusammen und gab der Hausherrin den Vortritt.
Aufgrund der Menge nahm ich an, dass es sich um Speed handeln würde, was eigentlich nicht so mein Ding war. Die erste Line belehrte mich allerdings eines Besseren. Koks, vom Feinsten. Und das Mädel hatte da locker ein Gramm zur allgemeinen Verköstigung aufgetragen.
Nur die vierte Frau in der Runde, Janett, die ich auf Ende Dreißig schätzte, lehnte ab, mit der Begründung, dass sie bald nachhause wollte, da sie von außerhalb Berlins kam. Erst später erfuhr ich, dass sie Flos große Schwester war. Die Gespräche wurden lustiger und wir legten nach, als Janett sich verabschiedet hatte.
"Bist du schwul?", fragte mich Larissa plötzlich.
"Nö, bi", gab ich postwendend zurück. "Mit größerem Interesse an Frauen."
"Er ist lange nicht mehr gut geblasen worden", warf Nina mit laszivem Grinsen ein. Ich war gerade im Begriff gewesen, mich meiner Line zu widmen, als dieser Spruch kam. Nun fror ich mitten in der Bewegung ein. Hoppla. Larissa und Flo funkelten mich an und tauschten dann einen schnellen Blick.
"So, so", meinte Flo.
"Das ändert sich gleich", meinte Larissa leichthin. "Nun zieh und dann zieh dich aus."
"Ehm...", setzte ich an, aber Ninas Blick ließ mich verstummen. Ich seufzte und vernichtete die Line. Nina folgte als letzte der Runde. Alle drei Frauen sahen mich erwartungsvoll an.
"Na los", stachelte mich Nina grinsend an. "Hosen runter."
"Ihr seid ja drauf", gab ich nervös zurück und fragte mich weiterhin, ob die drei mich nur aufziehen wollten und dann in Lachkrämpfen ausbrachen, wenn ich das tatsächlich tat.
Nein. Nina auf jeden Fall nicht. Sie lehnte sich bequem auf dem Sofa zurück und nippte an ihrem Wein. Ihr Blick ging durch und durch. Sie würde nicht mitmachen, das wir mir ebenfalls klar, aber sie wollte diese Aktion absolut. Larissa erhob sich von ihrem Sessel, zog den Tisch zurück und kniete vor mir nieder.
"Los, ich helfe dir. Steh auf", kommandierte sie mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete.
Kein Spruch, das war Ernst. Sie wollte mich blasen. Wahnsinn. Ich stand mit weichen Knien auf und tatsächlich machte sie sich sofort daran, meine Hose zu öffnen und herunterzuziehen. Ohne dass ich die Bewegung wahrgenommen hatte, tauchte Flo ebenfalls neben ihr auf und half mir, aus der Hose zu steigen, zog mir meine Briefs herunter.
Meine Begeisterung über diesen unerwarteten Verlauf wuchs analog zu meinem besten Stück, das zunächst noch im Stehen von Larissas streichelnder Hand begrüßt wurde. Als ich mich setzte, war er schon fast steif. Und wurde nun von zwei sich abwechselnden und gemeinsam agierenden Frauen verwöhnt, dass mir Hören und Sehen verging.
Es war nicht das erste Mal, dass sich zwei Frauen damit beschäftigten, aber so ein eingespieltes Team hatte ich noch nicht erlebt. Die beiden lutschten, leckten, züngelten über den Schaft, synchron vom Ansatz bis zur Eichel, eine saugte, die andere leckte meine Eier, wobei Larissa auch immer wieder an meiner Rosette züngelte, Flo tat dies nicht.
Ich bin normalerweise nicht der Typ, der in lautes Stöhnen ausbricht, aber was die beiden da fabrizierten, entlockte mir Laute, die ich nie zuvor von mir selbst gehört hatte. Als wäre das alles nicht schon abgefahren genug, bekam ich von Nina optisch eine Zugabe. Sie hatte sich in eine Sofaecke zurückgezogen, ihren kurzen Rock hochgeschoben. Ein Höschen hatte sie wohl nicht für tragenswert befunden, denn sie spielte mit ihrer blanken Muschi.
Das Tag Team an meinem Schwanz schien ungefähr lesen zu können, wann ich kurz vorm Kommen war, denn beide fanden stets den richtigen Punkt, etwas zu verlangsamen, oder die Art der Stimulation zu wechseln, um mich nicht zu schnell kommen zu lassen.
Sie nutzten diese Fähigkeit, um mich annähernd synchron mit Ninas Orgasmus zum Platzen zu bringen. Ich war diesmal viel zu mitgerissen, um irgendwelche Warnungen auszustoßen, und mein heftiges Stöhnen war auch sicher Indiz genug.
Flo kam daher in den Genuss der vollen Ladung und schluckte meinen Obolus ohne viel Aufhebens und mit einem fröhlichen Gesichtsausdruck. Sie küsste Larissa zum Abschluss ihres gemeinsamen Erfolges, dann schauten die beiden mich erwartungsvoll an.
"Wow, das war... jenseits von gut, das war fantastisch", war ich voll des Lobes. Die beiden kicherten und Larissa drehte sich weg, um sich wieder mit den Lines auf dem Glastisch zu beschäftigen. Meine gute Erziehung meldete sich.
"Wenn ihr wollt, zeige ich mich gerne in gleicher Weise erkenntlich..."
Flo grinste, aber Larissa, die sich bei diesen Worten umgedreht hatte und ihren Nasenflügel nach dem Hit massierte, sah mich mit gekrauster Stirn und offensichtlichem Unverständnis an.
"Ich lecke leidenschaftlich gern... falls ihr Interesse habt."
Jetzt fiel der Groschen auch bei Larissa und sie nahm das Angebot nicht nur sofort an, sondern stellte auch sicher, dass sie als erste an der Reihe war, indem sie sich rasch aus ihrer engen Jeans schälte. Ihren Hauch von einem Slip zog sie einfach zur Seite und gab mir so schnell Zugang, nachdem sie sich auf dem Sofa ausgestreckt und die Beine angewinkelt hatte.
Fasziniert betrachtete ich das Tattoo zweier ineinander verschlungener Schlangen, das ihren Venushügel anstelle von Schamhaar zierte. Ich bin kein Tattoo-Fan, aber dort war ein Meister am Werk gewesen. Zweifellos hatte er seinen Arbeitsplatz genießen können, denn die darunterliegende Möse hatte ebenfalls alle Züge eines Meisterwerks, perfekt symmetrisch, die Lippen wunderbar geschwungen.
Die Blaserei hatte ihr nicht nur Spaß gemacht, das war sichtbar gewesen, sondern auch erregt, denn sie war richtig nass und glitschig, als meine Zunge dort eintraf. Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit konnte ich nun den unbekannten Geschmack einer Frau delektieren, das samtene Sekret zu ihrem geschwollenen Kitzler transportieren, um dort mit Gusto zu Werke zu gehen.
Ich experimentierte diesmal nicht mit meinen Fingern, sondern fand nach kurzem Eingrooven sehr schnell, was ihr besonders gut gefiel. Sie mochte schnelles, kräftiges und gleichmäßiges Lecken.
"Ja. Ja, ja, ja, ja, ja. Genau so", gab sie die akustische Bestätigung, "Geil... fuck, ist das geil."
Flo und Nina hatten ihre Lines zernichtet und schauten sich das Spektakel aus nächster Nähe an, Nina dabei an mich gelehnt, mir sozusagen über die Schulter schauend. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass sich Flo nebenher entkleidete. Larissa ging ab wie Schmidts Katze und stöhnte heftig, ihre Hände zerwühlten mein Haar.
Da mir die beiden zuvor eine Verlängerung gewährt hatten, achtete auch ich darauf, dass ich sie nicht zu schnell zum Höhepunkt trieb, aber zu meiner Überraschung protestierte sie bald, als ich verlangsamte.
"Nein... bitte, lass mich kommen, ich will kommen..."
Ich sah keinen Grund, ihr dies zu verwehren und erfreute mich an ihrem heftigen Orgasmus, den sie in einer halben Brücke empfing. Ich leckte noch minimal weiter, aber sie zog meinen Kopf sofort weg. Kaum hatte ich mich aufgerichtet, drückte mir Nina den aufgerollten Geldschein in die Hand. Ich war ja schließlich noch nicht zum Nachlegen gekommen.
Viel war nun nicht mehr auf dem Tisch übrig, wie ich etwas überrascht bemerkte. Larissa rauchte mit zufriedenem Gesichtsausdruck eine Zigarette und streichelte kurz die großen Brüste der nackten Hausherrin. Obwohl mir auch nach einer Kippe war, wollte ich diese nach meiner Line nicht warten lassen.
"Nein", kam die überraschende Ablehnung, als ich mich zwischen ihren Beinen platzieren wollte. Sie wies auf meinen durch die Leckerei wie gewöhnlich zum Leben erwachten Schwanz. "Ich will, dass du mich fickst."
Nun, dass erschien mir durchaus als passendes Housewarming-Geschenk und das schien Larissa ebenfalls zu denken, denn sie hielt mir grinsend ein Kondompäckchen hin. Ich riss es auf und wurde diesmal von Nina gebremst, bevor ich weitermachen konnte.
"Warte. Sie soll richtig was von ihrem ersten Fick in der neuen Wohnung haben", vermeldete sie und griff an meinen Schwanz, um die Vorhaut zurückzuziehen. Ich verstand ohne weitere Erklärungen und ließ zu, dass sie etwas Koks auf meiner Eichel verrieb, was schnell zu der erwünschten Taubheit führte.
Die Tatsache, dass sie mich berührte, sorgte nun für das letzte Quäntchen zur Mörderlatte. Sie ließ es sich danach auch nicht nehmen, mir die Lümmeltüte überzustreifen, mit einem hörbaren Seufzen und dem Kompliment "schöner Schwanz". Mehr konnte und wollte sie nicht beisteuern und außerdem war es nun Zeit, sich der Hausherrin zu widmen, die all dies mit leuchtenden Augen verfolgt hatte.
Und nahm ihre bevorzugte Stellung ein, die auch von mir geschätzte Hündchen-Position. Problemlos drang ich in sie ein und legte ohne Zögern los. Sie wusste exakt, was sie wollte und vermeldete dies auch mit "schneller", "härter", bis ich genau das tat, was sie sich wünschte. Ein sehr angenehmes Tempo, kein wüstes Gerammel, schnell, aber nicht wild. Sie hatte enorm große Brüste und ich konnte gar nicht anders, als sie zu kneten und zu halten, während ich auf Touren kam.
Ja, sie war etwas fülliger, als dies dem gängigen Schönheitsideal entsprach, aber ihr Körper erregte mich ungemein, wie ihre gesamte Ausstrahlung. Die Art wie sie stöhnte, bei meinen Bewegungen mitging, es machte einfach einen Heidenspaß sie zu ficken, und Ninas Vorbereitungen entpuppten sich rasch als durchaus angebracht, denn sonst hätte es ohne weiteres ein kurzes Vergnügen werden können.
Sie brauchte eine ganze Weile, um in die Nähe des Höhepunkts zu gelangen. Hatten ihre Freundinnen das vorher gewusst? Auf jeden Fall lief mir schon wieder der Schweiß in Strömen, als sie endlich kam. Durch das Koks im Kopf merkte ich allerdings keine Müdigkeit oder Erschöpfung und meine taube Schwanzspitze sorgte dafür, dass ich weitermachen konnte.
Überraschend griff nun Larissa ein und drängelte sich zwischen unsere Beine.
"Fick sie in den Arsch, ich lecke sie. Sie liebt das", vermeldete sie und bekam von Nina ein dickes Sofakissen zur Unterstützung, damit sie bequem die Möse ihrer Freundin erreichen konnte.
Das klang wie ein guter Plan und ich zog nur zu gern ab und brachte mein überraschenderweise immer noch recht hartes Stück in ihrem engen Poloch unter. Auch hier konnte ich unerwartet leicht vordringen, da hatte ich mit Gummis beim Wechsel der Location durchaus schlechtere Erfahrungen gemacht.
Auf jeden Fall fühlte es sich irre gut an, Flo stöhnte nach Herzenslust, während sie von mir und Larissa gleichzeitig stimuliert wurde und auch von Nina hinter mir kamen Laute, die darauf hindeuteten, dass sie in der ihr möglichen Art und Weise an dem Spektakel teilnahm.
Larissa begnügte sich allerdings nicht damit, ihrer Freundin leckenderweise behilflich zu sein, sondern fand, dass auch ich in den Genuss analer Freuden kommen sollte und fuhrwerkte erst mit einem, dann zwei Fingern in meinem Poloch rum. Das hatte allerdings zur Folge, dass ich nach kurzer Zeit verlangsamen musste, denn nun fühlte ich auch meinen Höhepunkt nahen.
"Nein, mach", kam Flos Kommentar, die sich über die Hintergründe im Klaren zu sein schien. Ich zögerte nicht, ihrer Aufforderung nachzukommen und mein Becken ein letztes Mal fliegen zu lassen, bis das Unvermeidliche geschah und ich kam. Sie wurde ja weiterhin von Larissa beschäftigt, und das ausgesprochen intensiv und zielführend, wie Flos wildes Stöhnen bekundete. Ich beließ mein Glied noch eine Weile, wo es war und zog erst ab, als sie gekommen war.
Das tat Nina ebenso, kaum dass ich mich nun doch redlich erschöpft auf meinen Hintern gesetzt hatte. Wow, was für eine irre Nummer. So interessante Einweihungspartys hatte ich in meinem langen Leben noch nicht mitmachen dürfen. Meine Begeisterung wurde von allen in der Runde geteilt, nur Nina tat mir leid, weil sie selbst hatte Hand anlegen müssen.
Schon als ich den Gummi abgerollt hatte, war mir klar geworden, dass ich in dieser Nacht zu keinem da Capo fähig sein würde. So aufregend und abgefahren die ganze Geschichte gewesen war, verjüngt hatte sie mich sicher nicht. Wir rauchten noch in Ruhe eine Tüte und dann machte ich mich gemeinsam mit Nina auf den Heimweg, die mit dem Auto da war und es sich nicht nehmen ließ, mich nachhause zu fahren.
Ich hatte mich schon gewundert, warum sie so wenig getrunken hatte, alle anderen hatten deutlich mehr zugeschlagen. Verblüfft sah ich auf der Uhr ihres Autoradios, dass es bereits halb vier war, als wir losfuhren.
"Huch, so spät? Das hätte ich nun nicht gedacht", gab ich meiner Überraschung Ausdruck.
"Na, du hattest Flo richtig lange in der Mangel. Sie ist voll auf ihre Kosten gekommen, das wollte auch Larissa so, sonst hätte sie sich nicht so zurückgehalten. Die beiden hast du heute als Freundinnen fürs Leben gewonnen, glaub mir das."
"Ja, schade..."
"Das brauchst du nicht zu sagen. Ich hatte auch meinen Spaß. Und ich habe dich näher kennengelernt, das war mir wichtig."
"War das spontan, oder..."
"Ja und nein", schnitt sie mich erneut ab. "Ich hatte Flo beim Renovieren von dir erzählt und deiner offenen Ehe. Dass Larissa sofort auf die Idee mit dem Blow-Job eingestiegen ist, wunderte mich nicht. Sie ist ein kleines geiles Luder, das wird dir nicht entgangen sein. Aber wir haben uns vorher nicht abgesprochen, wenn du das meinst. Als ich noch nicht mit Mario zusammen war, haben wir öfter mal zusammen was gemacht, nach dem Clubben, oder auch normale Partys endeten öfter mal im Gruppenfick. Das ist allerdings alles schon eine Weile her und von unserer alten Clique sind nur noch Larissa, Flo und ich richtig eng befreundet geblieben. Der Rest hat sich feste Partner gesucht, Kinder gezeugt, oder sich aus anderen Gründen zurückgezogen. Flos Schwester Janett zum Beispiel, die hast du ja erlebt. Die war früher die Wildeste von allen, jetzt ist auf einem New-Age Trip, mit Reinheit des Körpers und der Seele, sei froh, dass du nicht früher da warst, sie hat am Anfang der Party voll vom Leder gezogen."
"Verstehe."
"Irgendwie scheint es aber so zu sein, dass einem immer genau das fehlt, was man gerade nicht hat. In meiner wilden Zeit habe ich mich nach Liebe und Geborgenheit gesehnt. Jetzt fehlt mir die Freiheit, das Spontane, verstehst du? Einfach mal tun zu können, was ich will. Ohne Gefahr zu laufen, deshalb das andere zu verlieren. Mit Mario geht das einfach nicht. Ich kann ihm das nicht mal vorwerfen, er ist halt so und kann sich nicht für mich um hundertachtzig Grad drehen, das kann und will ich nicht von ihm verlangen."
"Das verstehe ich gut. Wir sind schon da, direkt hinter der Kreuzung bei der Kneipe."
Sie nickte und parkte in zweiter Reihe, was zu dieser Zeit natürlich kein Problem war. Wir sahen uns lange an.
"Scheiße", meinte sie plötzlich, öffnete ihren Sicherheitsgurt und Augenblicke später küssten wir uns wild und leidenschaftlich. Mühsam riss sie sich wieder los. Sie rang nach Worten. Ich presste meinen Finger auf ihren Mund.
"Ist okay, sag nichts. Wir reden nächste Woche. Es war ein toller Abend und ich danke dir dafür. Schlaf schön und danke fürs Nachhause-Fahren."
Sie nickte dankbar. Ich stieg rasch aus und ging zur Haustür. Als ich mich ein letztes Mal zu ihr umdrehte, sah ich noch, dass sie sich Tränen abwischte. Ich erstarrte, aber in diesem Moment warf sie den Motor an und fuhr los.
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Anne reagierte mit Kopfschütteln auf meinen Bericht, dass ich mich auf der Party mit zwei Frauen eingelassen hatte. Diesmal wollte sie allerdings schon wissen, wie es dazu kam und was genau abgelaufen war. Es war ihr anzusehen, dass ihr meine Entwicklung langsam etwas unheimlich wurde.
Das konnte ich gut nachvollziehen, ich schüttelte manchmal über mich selbst den Kopf. Ich erkannte mich kaum wieder. Aber ganz ehrlich, ich genoss es auch, so anders sein zu können. Sie lauschte andächtig meinem Bericht. Als ich zum Finale mit Flo und Larissa kam, biss sie sich öfter auf die Lippe. Von dem Kuss im Auto berichtete ich ihr nicht.
"Na, da hast du ja richtig Spaß gehabt", meinte sie mit einem eigenartigen Unterton. Glaubte sie mir nicht?
"Ja, das kann man so sagen", begann ich. Und, mit einem Schuss ins Blaue: "Geilt dich das auf?"
"Weiß nicht... schon, ja, ein bisschen. Einen Dreier mit einer Frau hatten wir ja nie."
Sie hatte nur einmal in ihrem Leben besoffen eine andere Frau geleckt, aber die Möglichkeit für solche Geschichten hatte sie immer bejaht.
"Schläft die Kleine?"
"Glaub schon, warte, ich schau nach."
Sie ging ins Nebenzimmer und kam nickend zurück.
"Ja, schläft. Wieso wolltest du das wissen?", fragte sie überflüssigerweise.
"Nun... wenn dich meine Erzählung auf Touren gebracht hat... ich hätte keine Probleme damit, das noch zu verschärfen."
"Aha. Sehr großzügig."
"Mit anderen Worten: Komm zu mir."
Sie lächelte erfreut und kam zum Sofa.
"Halt. Angezogen kommst du hier nicht mit drauf. Runter mit den Klamotten."
Jetzt ging das Spiel wieder in eine Richtung, die sie mochte. Wie auch das Folgende.
"Sorry, ich habe es nicht geschafft, mich zu rasieren", warf sie noch ein, als ich mit meinem Kopf zwischen ihren Beinen auftauchte.
"Als ob mich das jemals gestört hätte."
Das stimmte, ich war schließlich in einer Zeit sexuell aktiv geworden, wo keiner an Rasur gedacht hatte und zwei bis drei Schamhaare im Mund pro Session Standard waren. Anne war wirklich feucht. Vielleicht sollte ich doch mal einen Dreier anregen? Flo wäre da bestimmt interessiert, wenn Ninas Spruch mit "Freunde fürs Leben" so gemeint war, wie ich es aufgenommen hatte.
Ich hatte an diesem Abend richtig Freude daran, sie zu lecken, nicht nur, weil da irgendwo vage auch wieder solche Möglichkeiten auftauchten. Ich kannte und liebte ihre Pussy. Ich wusste genau, was ich wie mit ihr anstellen musste. Ich liebte ihren Geruch, ihren vertrauten Geschmack.
Nach langer Zeit zum ersten Mal schaute ich zwischenzeitlich auf und in ihr vor Lust gezeichnetes Gesicht, das Zucken ihrer Mundwinkel, die Augen geschlossen und die Hände entspannt hinter den Kopf gelegt.
Die Geschichte hatte sie offenbar ganz schön erregt, denn auch an diesem Abend kam sie sehr zügig. Irgendwie war mir noch nicht nach Ficken und so ließ ich sie erstmal oral ran. Ich hatte den Eindruck, sie gab sich besondere Mühe, denn auch sie litt zumindest anfangs an ihrer regelmäßigen Erfolglosigkeit.
Sie sollte mich auch gar nicht zum Kommen bringen, nur richtig in Wallung. Das gelang ihr vorzüglich. Ich drückte ihre Beine zurück, als ich in sie eindrang. Tief eindrang. Sie verzog leicht den Mund, als ich gegen ihren Muttermund stieß. Nahm sofort Fahrt auf. Gab ihr einen wilden, fast brutalen Fick, wie sie es liebte.
Ich musste ihr den Mund zu halten, denn sie ging richtig ab. Was natürlich wieder zu ihrem Spiel passte. Ich biss in ihr Ohrläppchen, um diese Komponente noch zu verstärken. Dann leicht in den Hals. Kräftiger in die Schulter.
Rammelte wild weiter, ohne Rücksicht darauf, dass es die Sache sicher verkürzen würde. Genoss dabei, bei ihr nicht wirklich diese Verpflichtung zu fühlen. Klar, sie fickte total gerne und möglichst auch lange, aber es führte bei ihr ja zu nichts. Ich ersetzte die Hand auf ihrem Mund mit meinem und küsste sie leidenschaftlich, entschied mich gegen einen Stellungswechsel, an den ich kurzzeitig gedacht hatte und schaltete noch einen Gang hoch.
Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Zufrieden kuschelten wir, in der Löffelchenstellung, was sie am liebsten mochte. Ich überlegte noch eine Weile, ob ich die Idee von einem Dreier mit ihr und Flo verbalisieren sollte, aber ließ es dann doch sein. Sie kehrte kurze Zeit später durchaus zufrieden aussehend an ihren Computer zurück und ich ging auf den Balkon.
Nina meldete sich am Sonntagvormittag, als ich gerade am Putzen war. Für die Unterbrechung war ich dankbar. Ihre Stimme zu hören ohnehin. Der Kuss hatte mich noch länger beschäftigt, hatte dies auch während des Putzens getan. Ich dachte ohnehin sehr oft an sie.
"Was machst du?"
"Ich putze, habe gerade das Wohnzimmer gewischt und Betten frisch bezogen. All die aufregenden Sachen, die ich mir erlaube, wenn Frau und Kind beim Klettern sind."
"Ich bin im Park. Vielleicht kommst du auch, wenn du fertig bist? Oder soll ich kommen und dir helfen? Dann bist du schneller fertig."
"Das ist ja ein liebes Angebot, aber das brauchst du nicht. Klar, ich könnte in einer Stunde fertig werden und dann zu dir stoßen. Mario nicht da?"
"Nein, irgendein Frühschoppen mit seinen Kumpels. Ich glaube nicht, dass er noch kommt."
"Hast du ihm eigentlich von mir erzählt?"
"Nein, ich glaube, er würde sich sofort bedroht sehen", kam die Antwort. Und nach einer Pause: "Zurecht."
Ja. Wir spielten nicht nur mit dem Feuer. Es loderte schon etwas. Das hatte der Kuss bewiesen.
"Okay, ich beeile mich. Es ist nicht so viel Abwasch und das Bad brauche ich auch nicht so gründlich machen. In einer Stunde bin ich da. Verlass dich drauf."
Ich löste mein Versprechen ein. Es war unangenehm heiß, stickig, leicht schwül. Für den Abend hatten sie auch Gewitter angesagt. Verschwitzt fand ich sie nicht weit von der Stelle, wo ich sie kennengelernt hatte. Sie trug wieder diesen heftigen Bikini. Oh Jammer. Das trug nicht zur Abkühlung bei.
"Na, schöne Frau, machst du den ganzen Park geil in diesem gefährlichen Ding?"
"Er gefällt dir gut... ist mir schon beim ersten Mal aufgefallen. Dann hat sich die Anschaffung doch gelohnt. Ich darf gar keinem erzählen, was das Ding gekostet hat. Mario hat kein Wort darüber verloren, nur die Stirn gekraust, als ich ihn das erste Mal auf Ibiza angezogen habe. Natürlich genau die Reaktion, die eine Frau will."
Ich schluckte ein "dann verdient er eine Frau wie dich nicht" herunter. Nicht noch Öl ins Feuer gießen.
"Cremst du mich ein?", fragte ich stattdessen. Ja klar. Mich von ihr berühren zu lassen barg natürlich überhaupt keine Gefahren. So machte ich das richtig. Auf Autopilot ins Fegefeuer.
"Sicher. Erst die Rückseite?"
"Gerne", gab ich zurück und drehte mich schnell auf den Bauch.
"Ich habe viel an dich gedacht", kam es von meinem Rücken. Sie streichelte das aufgesprühte Öl in meine Haut, anders konnte man das nicht nennen.
"Ich auch", erwiderte ich schnell.
"Na sowas. Hast du auch dazu masturbiert?"
Holla.
"Nein, das allerdings nicht. Da Frau und Kind meist dabei waren, wäre das auch nicht so ganz passend gewesen. Nein, mich hat mehr unser Kuss beschäftigt."
Sie seufzte.
"Ja, der beschäftigt mich auch. Es fängt schon an, nicht wahr?"
"Irgendwie schon. Möchtest du, dass wir zukünftig mehr auf Abstand gehen?"
"Nein, das möchte ich nicht. Du etwa? Dreh dich um."
"Nein, das will ich auch nicht."
Sie sah mir fest in die Augen, seufzte und sprühte dann meine Brust ein.
"Ich hab ihm vorgeschlagen, dass wir ins Kitty gehen. Er will nicht. Ich werde wohl tatsächlich alleine gehen. Ich habe keine Lust, wegen ihm auf alles zu verzichten. Da hat Flo ganz Recht. Ich ziehe jetzt mein Ding wieder durch."
"Das freut mich zu hören. Natürlich nicht, dass er nicht mitwill. Hat er spezifisch was gegen die Idee ins Kitty zu gehen, oder ist das mehr gegen Clubben an sich?"
"Da kommt wohl beides zusammen und ein dritter Grund hinzu. Er ist nicht direkt homophob, aber locker auch nicht, weiß nicht, was da in seinem Kopf vorgeht. Vielleicht hat er Angst, dass ihm einer an den Arsch fasst. Vielleicht mehr, dass ihm das auch noch gefallen könnte. Keine Ahnung, er hält sich da bedeckt. Und dann Flo. Er hasst sie, das hatte ich dir schon erzählt. Sie war mal mit seinem Bruder zusammen. Der hat sich wegen ihr versucht das Leben zu nehmen, als sie mit ihm Schluss gemacht hat. Dafür konnte sie doch aber schließlich nichts. Sein Bruder war einfach psychisch labil. Das sieht er aber anders."
"Ach du Scheiße", kam mein wenig intelligenter Kommentar.
"Na, er kann damit umgehen, dass er mit ihr zwangsläufig mal Kontakt hat, sie ist immerhin eine meiner besten Freundinnen. Aber er geht ihr aus dem Weg, wo er kann."
"Ja, verstehe."
Sie massierte das Öl in meinen Bauch und meine Hüften. Boah, das grenzte langsam an Grausamkeit. Für beide.
"Ich glaube ich mache meine Beine lieber selbst. Damit es beim halben Ständer bleibt", presste ich mühsam hervor.
"Tut mir leid. Ich war ganz in Gedanken. Nein, nicht so, du musste es etwas mehr senkrecht halten, sonst kommt nichts raus. Komm, lass mich machen, verteilen kannst du es dann ja selbst. Fürs Gesicht sprüh ich dir was auf die Hände. Oh, du hast nicht übertrieben", kommentierte sie abschließend noch die Beule in der Hose.
"Ja. Gut. Er wird keinen Stress machen, wenn du alleine beziehungsweise mit uns losziehst? Ich erlebe da gerade ein ähnliches Drama mit meiner Kollegin."
"Nein, ich glaube, weil es ein Schwulenclub ist, sieht er da nicht so die Gefahr. Von dir weiß er schließlich nichts."
"Warst du selbst schon im Kitty?"
"Nein, ich kenne es nur von Flos Erzählungen. Ich bin echt neugierig."
"Freu dich drauf. Es ist echt eine Abfahrt. Seid ihr pillenmäßig versorgt? Mein Kollege dealt im kleinen Rahmen und ich könnte sicher welche besorgen, die Qualität ist durchaus gut. Ich habe auch noch ein Gramm MDMA von ihm gekauft, also Kristalle, die ich dann nach Gusto in Kapseln abfülle."
"Larissa hat eine gute Connection, die kümmert sich schon um alles. Ich mag Pillen lieber, weil ich dann genauer dosieren kann. Ich fange immer mit halben an und arbeite mich dann im Verlaufe der Nacht hoch, alte Gewohnheit. Ach so, beide wollten, dass du ihre Telefonnummern kriegst. Ich sag ja, da hast du Freundinnen fürs Leben gefunden."
"Die beiden sind auch total gut drauf."
"Beide können ganz schöne Zicken sein, Vorsicht. Da hast du sie", vermeldete sie, während mein Handy den Empfang einer SMS bestätigte.
Ich drehte eine Tüte.
"Hast du deiner Frau davon erzählt?", fragte sie nach einer Weile.
"Von der Action schon, vom Kuss nicht", antwortete ich sofort. "Sie wollte es sogar alles ganz genau hören. Und wurde geil davon."
Sie schmunzelte.
"Also hatte sie auch was davon", schloss ich ab.
"Ist sie auch bi?"
"Jo. Was ja Möglichkeiten für Dreier mit Frauen eröffnete, aber dazu kam es leider nie. Und du?"
"Sex ja, sehr gerne sogar, eine Beziehung könnte ich mit einer Frau nie führen. Was ich über die beiden gesagt habe, trifft auch auf mich zu. Ich kann richtig zur Zicke werden, besonders mit Frauen. Mal was anderes, ich habe Flo beim Renovieren einen deiner Mixe vorgespielt. Sie war davon ganz angetan und wollte wissen, ob du auf einer Privatparty von Freunden auflegen könntest. Das wollte sie dich eigentlich schon am Freitag fragen, aber da hatte sie andere Dinge, beziehungsweise ein Ding im Kopf. Naja, und dann nicht nur im Kopf."
"Na, geht nicht, das weißt du doch, mangels Material und Equipment."
"Sie meinte, Platten und Decks könnten sie dir besorgen."
"Äch, nee, mit fremden Platten... geht auch, aber nee, ich bin echt lange raus und könnte mich nur blamieren. Aber ich habe mir tatsächlich schon Programme und Controller angeschaut und meinen Manager interviewt, der legt auch auf, allerdings Techno. Er konnte mir aber schon zeigen, wo man Tracks kaufen kann und so weiter. Wie gesagt, ich denke ernsthaft dran und wenn ich dann tatsächlich damit zurechtkomme und ein kleines Set aufgebaut habe, kann man drüber reden."
"Musst du wissen, ich richte es so aus. Ich höre deine Mixe ständig. Mario nervt es schon langsam. Mich nervt sein scheiß Rock. Auch noch so ein seichtes Zeug, so amerikanischer Westcoast-Quatsch, kennste? Ach, den Stick habe ich wieder vergessen, den wollte ich eigentlich mitbringen, habe alles runterkopiert."
"Das eilt nicht. Meine Frau hat auch einen ganz anderen Musikgeschmack. Sie hat einige Zeit in Südamerika gelebt und mag Musik aus der Region. Einiges ist ganz okay, aber vom Hocker reißt es mich insgesamt nicht. Und klassische Musik, da treffen wir uns schon eher, obwohl sie hauptsächlich ein Bach-Faible hat."
"Klassik mag ich auch, aber mehr Piano-Sachen, Chopin, Schumann, Liszt."
"Und noch mal hundertprozentige Deckungsgleichheit. Das sind drei meiner absoluten Lieblingskomponisten. Das hätte ich jetzt allerdings nicht gedacht, dass du Klassik hörst", gab ich verblüfft zurück.
"Na, ich spiele seit meinem sechsten Lebensjahr Klavier, das kommt also nicht von ungefähr. Jetzt allerdings schon Jahre nicht mehr."
"Beneidenswert. Ein paar Instrumente spiele ich auch, Klavier gehört leider nicht dazu."
Wir tauschten uns weiter aus, über Literatur, Film, Essen und mit jeder Minute stellten wir fest, dass wir wenn auch nicht in allem in vielem den gleichen Geschmack hatten. Und uns redend von der Beklemmung und Spannung lösten, die uns anfänglich noch beherrscht hatte. Lockerer wurden, das Gespräch wurde lustiger und spielerischer.
Wir vergaßen aber die Zeit dabei. Als mein Handy klingelte, war es schon kurz vor sechs. Anne erkundigte sich mit angepisstem Unterton, wo ich mich rumtreiben würde. Ich war mit Kochen dran und hätte eigentlich schon vor einer halben Stunde damit anfangen müssen. Ich bot an, stattdessen etwas auf dem Nachhauseweg mitzubringen.
Anne war echt angefressen, hielt sich aber zurück, bis das Kind im Bett war.
"Denkst du bei all deinen neuen Eroberungen und Freundinnen bitte noch dran, dass du eine Familie hast?", kam als Antwort auf die Frage, ob sie immer noch sauer sei.
"Ja, verdammt, ich hab mich doch entschuldigt. Wir haben einfach stundenlang geredet und die Zeit drüber vergessen."
Dass sie auch oft zu spät nachhause kam und mich meist dann per Telefon informierte, wenn ich mit dem Kochen praktisch schon fertig war, hätte ich früher sicher als Gegenargument gebracht. Ich wollte aber nicht mit ihr streiten und fühlte mich tatsächlich etwas schuldig.
"Worüber redet ihr denn so viel? Über uns doch wohl hoffentlich nicht."
"Über alles Mögliche, Musik, Essen, Literatur, aber auch über Beziehungen. Mach doch nicht so einen Aufstand. Ich werde mir übrigens einen Controller bestellen und wieder mit dem Mixen anfangen. Über Ebay, also wird es nicht sehr teuer werden. Naja, einen vernünftigen Kopfhörer brauche ich auch noch."
"Wozu das? Willst du ernsthaft wieder auftreten?"
"Weiß nicht, vielleicht. Eine Anfrage für eine Privatparty kam schon."
Anne schüttelte den Kopf.
"Komm, die paar Kröten tun uns nicht weh. Ich vermisse es einfach, das war mal ein wichtiger Bestandteil meines Lebens."
"Das ist es nicht, darum geht es nicht. Du entfernst dich von mir, von uns, merkst du das überhaupt nicht? Auch wenn wir jetzt öfter Sex haben, du denkst doch nur noch an dich selbst und deine Sachen, und..."
"Hör auf, jetzt reichts. Du bist doch ständig unterwegs, Klettern, Sprachcafé und was weiß ich noch alles. Das ist auch völlig in Ordnung, du machst die Sachen, die dir Spaß machen und wichtig sind, und ich mache meine. Das muss in einer funktionierenden Beziehung doch möglich sein, ohne dass wir uns das gegenseitig vorwerfen. Was willst du denn? Dass ich so unglücklich bin, wie vorher, bevor wir mit der Therapie angefangen und die offene Regelung eingeführt haben? Ich bin zum ersten Mal seit langer Zeit zufrieden, habe das Gefühl wieder am Leben teilzunehmen, als Person, nicht nur als Funktionsträger, oder in einer Rolle. Wenn du mehr Freiräume brauchst, sag es, ich passe gerne abends auf das Kind auf, wenn du dich mit Freundinnen oder Kolleginnen treffen willst, oder dir einen oder mehrere weitere Sexualpartner suchst."
Sie starrte vor sich hin und antwortete nicht mehr. Überzeugt hatte ich sie sicher nicht. Da nichts mehr kam, verzog ich mich auf den Balkon, um runterzukommen. Nun, völlig falsch hatte sie auch nicht gelegen. Ich dachte sicher mehr an mich, an Sex mit anderen und vor allem an Nina in letzter Zeit. Anne und Luise empfand ich mehr als Verpflichtungen, Alltag, Stress.
Richtig war das sicher nicht, die Balance zwischen dem Familienleben und meinen eigenen Geschichten noch nicht gefunden. Eines war aber trotzdem eingetreten, ich wollte nicht mehr raus aus dieser Ehe. Ich wollte Frau und Kind nicht mehr verlassen. Das wurde mir immer klarer, wenn ich an Nina dachte und die sehr reale Möglichkeit, dass wir uns tatsächlich richtig ineinander verliebten, wenn das nicht bereits ein nicht mehr aufzuhaltender Prozess war.
So gut und frei wie an diesem Tag mit ihr im Park hatte ich mich seit Ewigkeiten nicht mehr gefühlt. So verstanden, angenommen, als Mensch und Mann für attraktiv befunden, begehrenswert, liebenswert. Wenn ich ganz ehrlich war, wurde mir das langsam fast wichtiger als die Sex-Geschichte. Ich hatte etwas begonnen und jetzt wollte ich nicht mehr aufhören.
Noch am selben Abend gewann ich eine Auktion für einen Controller, der mich interessiert hatte, bestellte einen ordentlichen Kopfhörer und lud mir das Programm runter, was ich dazu benötigen würde. Dass mich die Lizenz auch noch 200 Euro kosten würde, erzählte ich Anne nicht. Für mich selbst hatte ich mal abgesehen von kleineren Summen für Drogen schon Ewigkeiten nichts mehr ausgegeben.
Während ich mir erste Stücke auf der von meinem Manager empfohlenen Seiten anhörte, legte sich Anne ein Profil auf einer Fickseite an, wie sie mir mit einem trotzigen Unterton mitteilte.
"Prima. Dann wünsche ich dir viel Erfolg, vor allem, dass du Partner findest, die mehr auf deiner Wellenlänge liegen."
Sie antwortete nicht.
"Was verwendest du für Bilder? Wenn du willst, kann ich gerne Fotos von dir machen."
"Zwei vom Italien-Urlaub. Danke, das wird reichen. Ich habe schon erste Anfragen", meinte sie erstaunt.
Natürlich, Frauen hatten auf diesen Seiten eigentlich keine Schwierigkeiten Kontakte zu finden. Auch als Paar hatten wir damals eine erkleckliche Menge Anfragen bekommen. Ich war erleichtert, dass sie diesen Schritt tat. Weil es mein doch irgendwie vorhandenes schlechtes Gewissen beruhigte? Vielleicht schon. Es war Bewegung in die Geschichte gekommen. Es konnte funktionieren, das glaubte ich immer noch. Es musste funktionieren. Es musste einfach.
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Nina traf ich wieder am Mittwoch. Ich erzählte ihr von den letzten Entwicklungen und Annes Vorwürfen.
"Ähnliches habe ich von Mario auch zu hören bekommen. Das ich nur noch mein Ding durchziehe. Er wollte mit mir ins Kino, in so einen Action-Film, auf den ich überhaupt keinen Bock hatte. Früher wäre ich trotzdem mitgegangen, um ihm den Gefallen zu tun. Jetzt habe ich ihm gesagt, er solle eben alleine hingehen."
"Ja, die ewigen Kompromisse."
"Genau. Ich will das nicht mehr, ich will das machen, was mir Spaß macht, worauf ich Lust habe. Wenn er nicht mitziehen will, eben allein. Ich hatte nochmal versucht, ihn zum Kitty zu überreden. Er blieb beim Nein. Ist mir mittlerweile fast lieber. Dann brauche ich mich wenigstens nicht zurückhalten, und wir können miteinander tanzen... und so."
Darauf freute ich mich allerdings auch. Das "und so" elektrisierte mich, eben weil es vage war und ehrlich, denn eines war uns beiden klar: Wir konnten nicht mehr abschätzen, was passieren würde, wenn wir aufeinandertrafen. Aber genau das war ein Teil des Reizes.
"Ich will ihm aber trotzdem noch die Möglichkeit bis zuletzt offenhalten", fuhr sie fort. "Das heißt, es wäre vielleicht besser, wenn wir nicht zusammen hingehen, sondern uns erst da treffen, ist das okay?"
"Klar, ich treffe mich eh immer mit meinen Kollegen zum Aufwärmen bei Andreas in der Wohnung, oder in der U-Bahn-Station, wenn es zeitlich nicht klappt. Lisa wird wohl nicht mitkommen, soweit ich weiß, liegen die immer noch im Clinch."
Ich hatte Nina von ihr erzählt, auch weil sie zum Bekanntenkreis von Flo zählte. Lisa überraschte mich aber in der nächsten Woche mit der Mitteilung, dass sie sehr wohl kommen würde, mit ihrem Freund. Sie hatten sich zwar noch nicht wirklich vertragen, aber wollten beide unbedingt weggehen. Und ihm war es halt lieber, wenn er sie dabei im Blick hatte.
Von der Geschichte in Hamburg und Nina hatte ich ihr bereits berichtet, von der Einweihungsparty und der nun gemeinsamen Bekannten noch nicht. Ich kam aber nicht mehr dazu, weil ein anderer Kollege sie in ein Gespräch zog und wir danach nicht mehr so die Gelegenheit hatten. Wir redeten eh nicht mehr so viel, wie noch vor einigen Wochen.
Am Donnerstag vor der Kitty-Nacht hatte Anne ein erstes Treffen mit einem Typen zum unverbindlichen "Beschnuppern" in einer Kneipe. So hatten wir das damals ebenfalls durchgezogen. Ich passte auf das Kind auf und freute mich auf den folgenden Abend. Anne würde mit Luise das Wochenende bei ihrer Mutter verbringen, also für mich ideale Voraussetzungen.
Das Kind schlief bereits, als Anne zurückkehrte und ich lag ebenfalls schon im Bett.
"Und? Geeigneter Kandidat?"
"Nein. Ganz nett, aber irgendwie seltsam. Nicht so, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Es kribbelte nicht."
"Das tut mir leid. Vielleicht beim nächsten Mal, du hast doch sicher noch reichlich Angebote, oder?"
"Ja. Ich muss nur Treffen vereinbaren. Mit dem Kind lief alles gut?"
"War total brav, es hat nur mit dem Einschlafen etwas gedauert. Sie wollte wohl wach bleiben, bis du zurück bist, aber dann ist sie Gott sei Dank irgendwann doch eingeschlafen, als ich mich dazu gelegt hatte."
"Okay."
Sie seufzte.
"Bist du jetzt frustriert, weil es noch kein Treffer war?"
"Ein bisschen. War aber trotzdem ein netter Abend. Wir haben viel über Sex geredet, das hatte auch was. Ich bin ziemlich angetrunken, wir haben einiges weggebechert."
"Tsss. Alki."
"Drogi."
Ich küsste sie auf den Mund und wollte mich zum Schlafen zur Seite drehen, als mich ihr erneutes Seufzen zurückhielt. Anne und Alkohol. Und Gespräche über Sex. Natürlich.
"Kann ich dir vielleicht noch behilflich sein?", fragte ich sie, während ich meine Hand zunächst auf eine Brust legte und dann langsam tiefer wandern ließ.
"Oh. Ich halte dich nicht ab. Wir müssen leise sein", kam sofort die begeisterte Rückmeldung.
Ich leckte ihr zunächst den Frust aus dem Leib. Das Kind schlief unruhig, daher brachen wir den anschließenden Fick nach kurzer Zeit ab, beziehungsweise endete in der Löffelchen-Stellung mit meinem Schwanz im ehelichen Loch, ohne dass wir uns großartig bewegten und schliefen nach einer Weile so ein.
---
_Es wurde ein nervöser Auftakt zur Freitagnacht. Ich hatte Probleme, die Kontaktlinsen reinzubekommen. Nachdem mir dies endlich gelungen war, und ich auf den Balkon zum Rauchen gewesen war, auch um mit der frischen Luft die Augen zu beruhigen, fiel mir eine drinnen wieder raus. Also der Tanz noch einmal, was noch schwieriger wurde, weil das Auge nun von der Irritation schon leicht geschwollen war.
Ich sagte daher prophylaktisch die Teilnahme am Aufwärmen ab und setzte stattdessen ein Treffen um eins in der U-Bahn-Station an. Wir gingen immer recht früh dorthin, um den langen Schlangen aus dem Wege zu gehen, die sich nach dieser Zeit bildeten. Lisa und Freund kannten den Veranstalter und waren auf der Gästeliste, konnten also einfach durchmarschieren, die trafen wir dann oft erst drinnen.
Als ich endlich losfuhr, hatten sich Gott sei Dank meine Augen beruhigt und ich konnte mich endlich auf das Kitty freuen. Und auf Nina. Besonders auf Nina. Die ich beim Eintreffen noch nicht fand. Lisa und Freund waren schon da und zelebrierten heile Welt für ihre Bekannten, obwohl eigentlich jeder wusste, was bei den beiden abging.
Ich fing ohne echte Begeisterung an zu tanzen, war schlicht zu fixiert auf Ninas Ankunft, um wirklich Spaß zu haben und setzte mich nach kurzer Zeit neben Lisa ab, die wie gewohnt nur kurz auf der Tanzfläche geblieben war. Ich erkundigte mich, ob soweit alles in Ordnung war und kriegte dann einen kurzen Bericht des Streits vor dem Weggehen und dass es deshalb fast doch nicht dazu gekommen wäre.
Sie tat mir echt leid, aber immerhin hatten sie es ja bis dorthin geschafft. Die Musik wurde langsam besser und wir standen gerade auf, um wieder auf die Tanzfläche zu gehen, als ich wild von einer rothaarigen Dame umarmt und auf den Sitz zurückgedrückt wurde. Auch Lisa setzte sich überrascht wieder hin, als sie Flo erkannte, die sich auf meinen Schoß setzte und mich küsste.
"Eh Flo, wie bist du denn drauf? Oder kennt ihr euch?", fragte Lisa verblüfft.
Flo kicherte.
"Das kann man so sagen. Er hat mir die Einweihung meiner neuen Wohnung versüßt."
"Ich bin noch nicht dazu gekommen, dir das zu erzählen", steuerte ich bei. "Wo sind denn Nina und Larissa?"
"Larissa zieht sich aufm Klo um, weil sie sich im Vorraum ziert und Nina holt Getränke. Ah, da ist Larissa doch schon."
Die sich tatsächlich in ein superheißes Outfit mit Korsage und Strapsen geschmissen hatte. Und mich ebenfalls wild abküsste. Lisa fiel erneut die Kinnlade herunter. Larissa drückte mir einen Pillenkrümel in den Mund.
"Ich habe eigentlich schon..."
"Egal", würgte sie mich ab. "Die sind soooo geil..."
Na, das konnte ja ein lustiger Abend werden, beide Damen hatten wohl vorher auch schon einiges getrunken, denn beide rochen nach Hochprozentigem. Während ich nun von den beiden Grazien in die Mitte genommen und dabei halb unter ihnen begraben wurde, kam Nina, vier Tequilas in einer Hand, zwei Wasserflaschen in der anderen und zwei weitere unter den Arm geklemmt.
"Flo, du blöde Sau solltest warten und mir tragen helfen. Los nehmt mir gefälligst das Zeug ab", zischte sie. Die beiden Mädels beeilten sich, der Aufforderung nachzukommen und Larissa reichte einen Tequila an mich weiter. All dies verblasste aber unter dem Eindruck, Nina vor mir zu haben. Sie trug einen kurzen schwarzen Lederrock und ein fast durchsichtiges schwarzes Top dazu, ganz offensichtlich keinen BH.
Und auch kein Höschen, wie ich kurz sah, als sie auf meinen Schoß kletterte.
"Skol", vermeldete sie und wir kippten die Tequilas runter. Larissa nahm uns die leeren Gläser ab und stellte sie auf einen nahen Tisch.
"Also kommt Mario definitiv nicht?", quizzte ich Nina, deren stummer, verheißungsvoller Blick mich irgendwie nervös machte.
Zur Antwort küsste sie mich, wild, leidenschaftlich, noch extremer als damals im Auto, deutlich länger zudem. Ihre beiden Freundinnen grinsten vergnügt und Flo unterhielt sich kurz mit Lisa, die das ganze Geschehen weiterhin mit Fassungslosigkeit verfolgte.
"Ich nehme das mal als Nein. Freut mich. Eh...", konnte ich gerade noch rausbringen, als mir auch Nina einen Pillenkrümel in den Mund schob. "Mädels... Larissa hat mich eben auch schon versorgt und ich hatte eine ganze drin... wenn ihr mich nicht nachher von der Decke abkratzen wollt, sollten die Fütterungen langsam unterbleiben."
Das war der letzte Protest des Abends, denn schon zu diesem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl im Himmel zu sein. Wie sehr sich das noch steigern konnte und sollte, wusste ich natürlich nicht. Nina gab mir noch Wasser zum Nachspülen, dann kam das Kommando "Tanzen!" und ab ging die Post.
Andreas und seine beiden Freunde, die mit uns gekommen waren, tauchten kurz neben uns auf und ich veranstaltete noch eine kurze Vorstellungsrunde unter erschwerten Bedingungen, da mich Larissa von hinten umarmte und unablässig über meine Schenkel und meinen Schwanz strich. Andreas hatte ich schon von der Einweihungsparty erzählt, als wir vor dem Kitty gewartet hatten, also war er im Bilde.
Die überschäumende Stimmung der Damen war ansteckend und wir kamen alle richtig gut ins Rollen, während ich bald merkte warum Larissa die Pillen als "soooo geil" angepriesen hatte. Eine nicht enden wollende Serie von Rushes ließ mich öfter anhalten und sofort hatte ich eine der Damen bei mir, die mich dabei umarmten, weil sie natürlich wussten, was gerade bei mir abging.
Lisa und Freund verschwanden schnell von der Tanzfläche und auch die Freunde von Andreas zogen sich nach einiger Zeit zurück, vielleicht auch weil ihnen Larissas handgreifliche Freude, die sich nicht um die etwaige sexuelle Orientierung der Betasteten scherte, etwas zu viel wurde. Andreas aber hatte richtig Spaß mit uns, und nicht nur er. Er wurde zudem mit einem Krümel von Larissa auf unseren Stand gebracht. Es trat das Phänomen ein, das ich schon öfter erlebt hatte, im Kitty allerdings noch nicht. Die, die ähnlich drauf waren oder von sich von unserer Energie dorthin bringen lassen wollten, scharten sich bald um uns, wie ein geschlossener Kreis mitten auf der Tanzfläche. Ein schwitziger, enger, enorm sexuell geladener Kreis, ein wildes Gemenge.
Wo wir waren, ging die Post ab, wurde nicht nur eng, sondern offen sexuell getanzt und nicht nur das. Der Kreis löste sich nur nach und nach auf, als Larissa und Flo aufs Klo gingen, um noch ein paar Lines zu ziehen. Nina und ich lehnten die Einladung hierzu ab. Und konnten uns erstmals aufeinander konzentrieren, denn vorher war alles ein Gruppenerlebnis gewesen.
Mit einer Frau eng zu tanzen und gut zu harmonieren war nichts Neues für mich. Was mit Nina abging, war auf einer völlig anderen Ebene. Zum einen begnügten wir uns nicht mit "Fast-Berührungen", also das Eintauchen in das Körperfeld des anderen, sondern suchten die Harmonie in der Berührung, in der Bewegung. Es war schon eine Art Sex, anders kann man das nicht beschreiben.
Offenbar auch nett anzusehen, denn eine Frau kam zu uns und meinte, wir sollten doch auf eine der an der Tanzfläche verteilten Bühnen gehen. Vielleicht hätten wir das sogar gemacht, aber Nina hatte gerade zuvor gefragt, ob wir uns mal kurz hinsetzen wollten. Wir fanden Andreas mit seinen Freunden, der gerade eine Tüte fertiggestellt hatte.
"Boah, das Teil, was mir eure Freundin da gegeben hat, sprengt mir echt die Hirnschale ab", schrie er mir ins Ohr, da die Musik gerade richtig laut und heftig war.
Das konnte ich nur bestätigen. Er reichte mir gleich nach dem Anrauchen als erstem die Tüte. Nina lehnte sich bei mir an und strich mir mit einem Ausdruck vollkommenen Glücks über meine Brust. In diesem Moment kamen Flo und Larissa zurück, sahen sich suchend auf der Tanzfläche um und stießen dann zu uns.
Larissa kuschelte sich bei Nina an und Andreas lehnte sich über uns beide hinweg, um sein Statement ihr gegenüber zu wiederholen. Larissa grinste breit und verpasste ihm postwendend den nächsten Krümel, was sicher nicht seine Intention gewesen war, aber böse drum war er auch nicht. So dicht hatte ich ihn allerdings auch noch nicht erlebt.
"Abgefahrene Frauen. Saugeile Nacht", hörte ich noch von ihm. Dann verlegte er sich auf das Knutschen mit einem seiner Freunde.
Flo stupste Nina an.
"Du hast ja noch gar nicht alles gesehen, oder wart ihr schon oben?"
Der obere Bereich war, wo sich die tummelten, die mehr an Sex als Musik interessiert waren. Dort ging wirklich die Luzie ab, wie ich gesehen hatte, auch wenn mir bislang nie nach einer Teilnahme gewesen war.
"Nein. Das ist was für später", meinte sie ganz ruhig.
Die Tüte war aufgrund der nun vergrößerten Gruppe schnell vernichtet und Larissa hatte Hummeln in Hintern und versuchte uns alle zum Tanzen zu kriegen. Nur Flo und Andreas ließen sich sofort mitziehen, seinen Freunden war wohl mehr nach Sitzen, oder Rumgeistern, denn nach kurzer Zeit verzogen sie sich auch.
Ich war mit Nina allein. Wir schauten uns stumm an, ich strich zärtlich über ihr Haar. Wenn es vorher auch nur unterschwellig klar geworden war, jetzt brach das Gefühl mit Macht in mir hervor. Ich war verliebt, total, völlig, absolut, bis über beide Ohren verliebt. Wir küssten uns, diesmal viel ruhiger, zärtlicher, streichelten uns dabei, sanken beide auf das Sofa.
Alles andere löste sich auf, es gab kein Drumherum mehr, keine anderen Menschen mehr, nur noch uns und dieses überwältigende Gefühl, das uns einhüllte. Wie lange wir so ineinander aufgehend verbrachten, kann ich nicht sagen. Irgendjemand tippte mich an und ein Joint tauchte in meinem Gesichtsfeld auf. Lisa. Sie lächelte kurz, aber wirkte angespannt.
Das konnte mit ihrem Freund zusammenhängen, oder ihrem heftigen Konsum von Speed, denn sie war diesem weißen Pulver gefährlich zugetan. So gefährlich, dass ich mir diesbezüglich schon einige Sorgen machte. Ich reichte die Tüte weiter an Nina und spähte kurz auf die Tanzfläche. Larissa und Flo waren immer noch bester Stimmung, aber ihre Bewegungen waren doch schon deutlich zurückhaltender und müder. Auch Andreas entdeckte ich in ihrer Nähe.
"Bist du okay?", wandte ich mich wieder Lisa zu.
"Ja, eigentlich ist es in Ordnung. Er geht mir aus dem Weg", erwiderte sie. Glücklich war sie damit nicht. "Wie es euch geht, brauche ich wohl nicht zu fragen. So verstrahlt habe ich dich auch noch nicht erlebt, Jan. Und du bist also Nina."
Wahrscheinlich hatte ihr Flo das erklärt. Die beiden Frauen musterten sich. Irgendwie waren sie ja im gleichen Boot, was sie auch beide wussten, denn von Nina hatte ich ihr schon erzählt. Beide hatten sich mittlerweile schon mal über den Rand gelehnt. Lisa war fremdgegangen und Nina... im Begriff, dies zu tun. Verdammt, das war wirklich die logische Konsequenz dieser Nacht, das kam mir in diesem Moment zu Bewusstsein.
Nina zerbiss eine Pille und bot Lisa die Hälfte an.
"Nee, lass stecken. Ich bin nicht wirklich in Stimmung", wehrte Lisa ab.
"Von denen kommst du in Stimmung, die sind mega-geil", klärte Nina sie auf. "Was meinst du warum Flo, Larissa und wir so am Fliegen sind? Lass dich von dem Typen doch nicht runterziehen. Mach diese Nacht zu deiner Nacht. Ich tue es ja auch."
Lisa starrte Nina noch kurz an, dann schüttelte sie den Kopf, aber griff trotzdem zu. Ich wurde nicht einmal gefragt, Nina versorgte mich sofort mit der zweiten Hälfte und machte sich im Anschluss daran, sich ebenfalls einen Nachschub vorzubereiten. Unser Wasser war fast leer, als wir nachspülten.
"Ich hole uns noch Wasser", bot ich kurz an.
Nina nickte und gab mich frei. Sie setzte sich auf und unterhielt sich mit Lisa. Ich ging kurz auf die Tanzfläche, stellte ein ähnliches Manko bei den Frauen und Andreas fest und kaufte dementsprechend für die ganze Gruppe ein. An diese bildschönen, völlig nackten, Bedienungen hinter der Theke würde ich mich wohl auch nie gewöhnen können.
Ich lieferte die Flaschen auf der Tanzfläche ab, bekam aber außer den Danksagungen gleich noch die Aufforderung, dass wir unsere Ärsche endlich wieder dorthin bewegen sollten. Andreas umarmte mich und stammelte mir noch Sachen ins Ohr, die ich nicht wirklich verstand. Auf jeden Fall schien es ihm immer noch hervorragend zu gehen, soviel war auszumachen.
Nina und Lisa unterhielten sich immer noch sehr angeregt und Lisa lächelte endlich, lachte einige Male sogar laut auf. Daher ließ ich die beiden erstmal in Ruhe und postierte mich am Rand der Tanzfläche. Irgendwie wollte ich das gerade stattfindende Bonding nicht stören. Ich rauchte die erste Zigarette in dieser Nacht seit unserer Ankunft, wie mir klar wurde.
Kaum hatte ich sie ausgetreten, wurde ich von hinten umarmt. Der Schwall von Wärme und Liebe war unverwechselbar. Ich drehte mich um und küsste sie.
"Unsere Anwesenheit auf der Tanzfläche wurde vehement eingefordert", gab ich bekannt und sah zu wie Lisa sich tatsächlich dort zu Andreas gesellte.
"Später. Jetzt will ich sehen, was oben abgeht", erwiderte Nina.
Gut, das war wirklich eine Bildungslücke, die gefüllt werden musste. Dort war richtig Action. Männer, die sich in den Arsch fickten, aber auch Heteropärchen die zur Sache gingen, orale und manuelle Freuden, Fisting, Bondage, es war so ziemlich alles vertreten. Wir schlenderten an einzelnen Männern vorbei, die auf Partner warteten, zwei davon mit dem Schwanz in der Hand.
Überraschend hielt Nina mich fest.
"Okay. Ich will, dass du ihm da einen bläst. Machst du das für mich?"
Huch? Damit hatte ich nun nicht gerechnet. Trotzdem zögerte ich keine Sekunde.
"Wenn du das möchtest und er auch, klar."
Ich trat an den wirklich gutaussehenden Mann heran.
"Meine Freundin würde gerne sehen, wie ich dir einen blase. Hättest du Bock?"
Er rollte kurz mit den Augen und grinste.
"Okay, Erdbeer, Apfel oder Banane?"
Für Sekunden versuchte ich diese kryptische Botschaft zu entschlüsseln, erst als er eine Auswahl Kondompäckchen in der Hand hielt, fiel der Groschen. Save, umso besser.
"Banane klingt doch gut", kam meine verspätete Antwort.
Er gab mir das passende Kondompäckchen und überließ mir damit die Arbeit und Initiative. Der gute Mann war sehr reichlich von der Natur bestückt, das war schon vorher sichtbar gewesen, nun aber wuchs das Teil doch noch ein paar Zentimeter als ich zugriff, ihn weiter aufpumpte und dann langsam das Kondom drüber streifte. Ein kurzer Seitenblick auf Nina zeigte mir, dass sie die Sache ordentlich anturnte, denn sie hatte ihren Rock hochgeschoben und fingerte bereits an ihrer Muschi.
Okay, sollten die beiden was davon haben. So oft hatte ich mit Männern noch keine Begegnungen gehabt, aber Blasen machte mir wirklich einen Heidenspaß. Der künstliche Bananengeschmack und das Kondom waren ungewohnt und neu für mich, irritierten mich aber nicht weiter.
Im Gegenteil, es war insofern hilfreich, als mein Mund nicht wie befürchtet trocken wurde, irgendwie schien das den Speichelfluss anzuregen. Der gute Mann verlor seine anfänglich fühlbare Skepsis rasch, als ich richtig in Fahrt kam und nach allen Regeln der Kunst züngelte, schleckte und saugte, dann kurz demonstrierte, dass Deep-Throating ebenfalls zu meinem Repertoire gehörte.
Er kriegte jedenfalls den Mund nicht mehr zu und stöhnte ziemlich heftig. Sein fetter Kolben war eine ganz schöne Herausforderung, die ich aber gerne annahm, am Anfang völlig ohne Handunterstützung, denn Nina sollte ihre Show haben und keinen schnellen Abgang miterleben. Ich spielte zunächst nur mit seinen im Vergleich zu dem massigen Schwanz kleinen Eiern.
Erst als von ihm das Signal kam, dass er kräftiger stimuliert werden wollte, nahm ich die Hand zur Hilfe und legte nun richtig los. Showmanship war ihm wohl auch kein unbekannter Begriff, denn er hob und verschränkte dann sehr fotogen seine Arme hinter seinem Kopf, was seinen wunderbar ziselierten Oberkörper und vor allem seine Bauchmuskeln noch mehr zur Geltung brachte.
Der Handeinsatz hatte schneller als erwartet Folgen und er kam mit einem bärigen Grunzen. Nina bekam von ihm ein "Daumen hoch", falls sie den Ausgang verpasst haben sollte, denn sie war sehr intensiv mit sich selbst beschäftigt. Erst als ich von dem Typen abließ und auf die andere Seite schaute, merkte ich, dass sich ein weiteres Pärchen die Show zuschauenderweise gegönnt hatten.
"Das war nicht dein erstes Mal", kam ein verbales Lob von dem zufriedenen Schönling. "Ich hatte befürchtet, du wärst eine Hete bei einem Dare." Und, nach einem Seitenblick auf Nina, die sich auch gerade zum Ende geschruppt hatte: "Du brauchst nicht leer ausgehen. Ich kann dich blasen, oder du kannst mich ficken, wenn du willst."
Angeregt hatte mich die Aktion zwar schon, aber mir war nicht wirklich danach.
"Ein andermal", gab ich grinsend zurück. "Das ist nicht mein erster und wird auch sicher nicht mein letzter Abend hier sein."
Er nickte und rollte das Kondom ab. Nina sammelte mich auf und schwebte mit mir die Treppe runter.
"Zufrieden?"
"Mehr als du dir vorstellen kannst. Das war nicht nur irre anzusehen, dass du es überhaupt und ohne zu zögern für mich gemacht hast..."
Aha. Ein Test, eine Prüfung. Sie wollte wissen, was ich für sie bereit war zu tun. Hätte mir vorher klar sein müssen, aber wirklich gedacht hatte ich nicht, nur reagiert.
"Jetzt lass uns tanzen", vermeldete ich nach einem langen Schluck aus der Wasserflasche. Der Bananengeschmack würde mir wohl noch länger erhalten bleiben.
Große Freude auf der Tanzfläche bei den deutlich matter wirkenden Freundinnen. Andreas hatte sich wohl wieder irgendwo abgesetzt, was bei ihm zum Ende der Nacht hin immer häufiger vorkam. Lisa tauchte aber fast zeitgleich mit uns auf und schien mittlerweile den vollen Effekt der Pillenhälfte zu spüren und gab Nina ebenfalls ein "Daumen hoch".
Mit ihr hatte ich nie eng getanzt, das ging alleine schon wegen ihrem Freund nicht, der tatsächlich auch in der Nähe war, aber Flo und Larissa ließen erst einmal keine weiteren Soloflüge mit Nina zu. Die Musik wurde immer härter und bald darauf holte die beiden die Erschöpfung ein, während Nina und ich ja ausreichend pausiert hatten und uns nun wieder miteinander beschäftigen konnten.
Wir waren wieder völlig in unserer Welt, aus Musik, Bewegung und Liebe, mitten unter einer langsam spärlicher werdenden Menge und doch völlig für uns. Flo tauchte auf.
"Wie lange wollt ihr noch bleiben? Es ist halb sieben, Larissa und ich wollen aufbrechen. Sie zieht sich schon um."
Huch, halb sieben? Damit hätte ich nicht gerechnet.
"Ja, lass uns gehen", stimmte Nina sofort zu. Ich schloss mich an.
Wir verabschiedeten uns rasch von Lisa und Andreas und gingen zum Vorraum. Da es so warm war, war ich direkt in meinem Club-Outfit gekommen, Nina ebenfalls. Flo zog sich schnell noch um, nachdem sie ihre Klamotten von der Garderobe zurückerhalten hatte.
"Und jetzt, wollt ihr noch mit zu mir?", wollte Flo wissen. "Kleine Afterparty?"
"Du hast dein Handy dabei?", fragte Nina sie und nahm es entgegen. Sie sah mich lange an. Dann wählte sie eine Nummer, gerade als Larissa zu uns stieß.
"Hi, ich bin"s. Morgen. Ja, weiß ich, tut mir leid. Oder auch nicht. Höre, hier ist jemand, mit dem ich jetzt schlafen will. Ist das okay?", fragte sie mit regungslosem Gesichtsausdruck.
"Hör auf rumzuschreien. Ich dachte es mir. Ich frage dich noch einmal, überlege dir die Antwort gut. Darf ich das tun, was ich jetzt will? Nein? In Ordnung. Betrachte unsere Beziehung als beendet. Wir reden später in Ruhe drüber. Tschüss."
Fuck. Was für ein Hammer. Mit allem hatte ich gerechnet, damit nicht.
"Okay. Das war das. Ja, ich würde gerne mit zu dir, Flo, vorausgesetzt, ihr macht euch keine Illusionen, dass ihr heute noch viel von Jan abbekommt. Eventuell müsste ich mich bei dir auch ein paar Tage einquartieren, wäre das okay? Er ist momentan in meiner Wohnung."
Flo nahm sie in den Arm und hauchte ihr ein "klar doch" mit einem Küsschen auf die Wange. Larissa bekam einen Lachkrampf. Mir hing einfach nur die Kinnlade runter. Das war so surreal. Wieder sah mich Nina lange an.
"Das heißt natürlich, nur wenn du überhaupt willst. Es ist auch eine wichtige Entscheidung für dich, das ist dir klar, oder?"
Natürlich war es das. Und natürlich gab es nur eine Antwort für mich.
"Ja, ich will. Wir sollten ein Taxi nehmen, ich habe keinen Bock auf U-Bahn."
Das war den Frauen auch lieber. Kaum saßen wir im Taxi, bimmelte Flos Telefon.
"Rate mal wer? Willst du ihn nochmal sprechen?"
"Nein."
"Ich auch nicht", meinte Flo und schaltete ihr Handy ab.
"Wo wart ihr eigentlich so lange?", wollte Larissa, die vorne neben dem Fahrer Platz genommen hatte, wissen.
"Ich wollte sehen, wie Jan einen Typen bläst. Also sind wir nach oben", meinte Nina leichthin.
"Eh Alte... und, hat er?"
"Ja, klar hat er, was glaubst denn du?", gab ich grinsend zurück.
Larissa brach wieder in einen Lachanfall aus und klopfte sich dabei auf die Schenkel. Der Taxifahrer schien von all dem eher peinlich berührt. Von seinem Rückspiegel dengelte ein Kreuz.
"Endlich... Nina ist zurück, die echte Nina und nicht die gezähmte Hausmaus", gab Flo ihrer Freude Ausdruck. "Dafür werden wir dir alle ewig dankbar sein, Jan. Egal, was passiert."
"Was passiert..., was passiert..." echote es in meinem Kopf. Was jetzt passierte, war mir völlig klar. Ich war dabei, eine Affäre zu beginnen, keinen sorgenfreien Sex nebenher, eine echte Liebesaffäre. Die meine Ehe zerstören konnte. Mir war nicht einmal mulmig dabei. Ich war einfach nur froh, jetzt, endlich, mit Nina zusammen sein zu können. Egal, was passierte.
Larissa verzierte Flos Wohnzimmertisch erneut mit reichlich Koks. Die Frau schien echt zu viel Geld zu haben. Nina baute derweil eine mächtige Tüte, Flo kümmerte sich um die Musik. Na sowas, ein mir nicht ganz unbekannter DJ.
"Das ist Jan", wurde Larissa als letzte Unwissende von ihr informiert.
"Hä?"
"Der Mix, ich habe das gemixt, schon Ewigkeiten her. Aber ich habe mir gerade Equipment zugelegt, um wieder anfangen zu können, zumindest ein Paket kam gestern an, leider in meiner Abwesenheit. Das wollte ich eigentlich heute irgendwann abholen..."
"Daraus wird wohl nichts", meinte Nina sofort. "Wie ist das, musst du wegen deiner Familie zu einer bestimmten Zeit zuhause sein, oder..."
"Alles gut, die sind bei Annes Mutter", gab ich schnell zurück. "Rückkehr erst morgen Nachmittag. Zeit für uns."
"Will irgendjemand einen Kaffee, oder einen Tee?", wollte Flo wissen. Alle wollten Kaffee.
Larissa zog als erste eine ihrer frisch hergerichteten Lines und stand dann für wenige Sekunden, bevor sie sich im Takt der laufenden Musik bewegte.
"Hey, Junge, das ist richtig gut... damit könntest du auch im Kitty auftreten."
"Danke schön, aber das ist wie gesagt alles schon etwas angestaubt. Wie ich auch."
"Quatsch", gab sie zurück und warf sich neben mir auf das Sofa. "Sowohl du als auch deine Mucke sind frisch wie der Frühling." Und, nach einer kurzen Schnupperprobe bei sich selbst. "Und ich stinke wie'n Puma. Mann, so viel habe ich seit Jahren nicht mehr getanzt. Ich mag deinen schwulen Freund, wie hieß der, Andy?"
Ich nickte.
"Der hat einem ganz jungen Burschen auf der Tanzfläche in der Badehose gewühlt, das war total witzig. Schwul oder nicht, er hatte nichts dagegen, dass ich bei ihm auch mal Maß genommen hab. Eh Nina, du hättest uns ja sagen können, worauf du Jan da ansetzt, das hätten wir beide auch gern gesehen, oder?", holte sie sich das bestätigende Nicken von der mit einem Tablett hinzukommenden Flo ab.
Die Frau war echt hart, gute Güte. Da würde ich wohl von Andreas noch die eine oder andere Geschichte am Montag zu hören bekommen. Ich zog meine Line. Nina war sehr still, aber sie glühte vor Erwartung. Verdammt, hoffentlich konnte ich überhaupt noch zu Diensten sein, nach der Menge Drogen und dieser Nacht... Gedanken lesen konnte Larissa wohl auch noch, denn keine zwanzig Sekunden später drückte sie mir eine Pille in die Hand.
"Oh, nee, ich glaube noch was nachwerfen kann ich jetzt nicht mehr, ich..."
Larissa grinste und unterbrach mich sofort.
"Die schon. Die wirst du brauchen, du kennst Nina noch nicht..."
Eine kleine blaue Pille. Viagra. Kleiner Lebensretter... Und runter damit.
"Junge, lass mich doch ausreden. Das war eine 100er, eine ganze hättest du wohl nicht gebraucht. Na Nina, dann kriegen vielleicht doch noch was ab", amüsierte sie sich.
"Eh, jetzt mach ihm doch nicht gleich Angst", sprang Flo mir bei. "Und außerdem gehört dieser Moment euch beiden. Das ist bei euch eine echte Liebesgeschichte, oder?"
Nina nickte nur und zündete die Tüte an. "Zumindest bei mir", äußerte sie sich zum ersten Mal seit langem, während sie den Rauch genüsslich auspustete.
"Nicht nur bei dir", erwiderte ich schnell und wollte sie küssen. Sie schüttelte den Kopf, zog nochmal an der Tüte und reichte sie dann an Larissa weiter. Erst dann fanden ihre Lippen meine, und der ausgeblasene Rauch meine Lungen.
"Sag das bitte nicht, wenn du es nicht wirklich meinst", reagierte sie weiter überraschend zurückhaltend.
"Ich meine es so. Ich bin bis über beide Ohren in dich verliebt. Das musst du doch gemerkt haben."
"Och, wie süß", krähte Larissa dazwischen und bekam dafür von Flo einen Knuff in die Rippen.
Richtig überzeugt wirkte Nina immer noch nicht. Was war los? Wurde ihr jetzt erst klar, was sie gerade angerichtet hatte, dass sie wegen mir ihre Beziehung beendet hatte? Verständlich wäre das schon. Oder wurde ihr klar, dass das nicht automatisch bedeutete, dass ich das Gleiche tun würde?
"Hey", setzte ich noch einmal an und strich zärtlich über ihr Gesicht. "Ich mache dir nichts vor, um in deine nicht vorhandene Wäsche zu kommen. Ich sage solche Sachen nicht leichthin."
"Ich glaube dir, das ist es nicht. Wir reden bald drüber, nicht jetzt. Lass uns den Moment genießen", erwiderte sie ruhig. Und nach einem Schluck Kaffee: "Ist da Zucker drin? Flo, das ist doch wohl nicht dein Ernst, wie lange kennen wir uns jetzt?"
"Das muss dann Larissas Tasse sein, die hat als einzige diese abartigen Neigungen", gab die Angeschuldigte zurück. Die beiden tauschten flugs die Tassen. "Wollt ihr beiden gleich alleine sein? Ihr könnt gerne das Schlafzimmer nutzen..."
"Das können wir auch alle gemeinsam", erwiderte Nina gelassen. "Hier wird kein Exklusivvertrag geschlossen. Ich krieg vielleicht Appetit auf euch beide, ich hab ja seit zwei Jahren nichts mehr lecken dürfen."
"Was wir alle schmerzlich vermisst haben. Was diese Frau mit ihrer Zunge anstellt, geht eigentlich gar nicht", erklärte mir Larissa mit verträumtem Blick. "Du leckst gut, da brauchst du keine Komplexe kriegen, für einen Mann sogar erstaunlich gut, aber Nina ist eine andere Hausnummer. Oh Scheiße, ich werde schon nass, wenn ich nur dran denke..."
Nina schmunzelte und zog ihre Line. Aha. Flos Spruch vorhin mit der ewigen Dankbarkeit hatte vielleicht auch damit zu tun. Die meldete sich gleich zu Wort.
"Du bekommst jetzt wahrscheinlich einen völlig falschen Eindruck von uns, durch unser geschätztes kleines Plappermaul hier. Wir sind keine sexbesessene, männermordende Schwesternschaft, die an den Muschis der anderen kleben, wenn gerade kein Schwanz zur Hand ist. Wir haben früher einfach spontan gelebt, völlig offen miteinander. Geteilt, uns umeinander gekümmert, waren füreinander da, immer, schon wie Schwestern irgendwie. Und wenn eine von uns Liebe oder Sex brauchte, konnte sie immer auf die anderen zählen. Nicht nur wir drei, früher war unser Kreis viel größer."
"Das habe ich ihm in groben Zügen schon erzählt", klärte Nina sie auf.
"Ich finde das großartig, das war bei meiner Clique damals auf einer Ebene genauso, allerdings nicht auf der sexuellen. Wir haben uns massiert und gekuschelt und was weiß ich noch, aber dann war Schluss. Aber wie eine Familie, eine Wahlfamilie haben wir uns damals auch gefühlt, konnten immer auf die anderen zählen, waren immer füreinander da. Sex hatten wir auch jede Menge, aber das war dann eher etwas Privates, vom fallweisen Dreier mal abgesehen. Ich komme ja aus einer ganz anderen Generation."
"Häh", machte Larissa. "Was meinst du damit, wie alt bist du denn?"
"Achtundvierzig. Das sieht man doch wohl."
"Boah, ernsthaft? Das hätte ich jetzt nicht gedacht, ich hätte dich auf nicht mal Vierzig geschätzt."
"Gute Pflege, Frau Doktor. Hm, den Spot, der den Spruch lustig macht, kennt ihr vermutlich nicht mal. Ich bin ein Kind der 90er, wo die Geschichte richtig anfing."
Larissa grinste vergnügt.
"Okay, jetzt schätzt du mein Alter."
"Fünfundzwanzig."
"Geht runter wie Öl. Pack nochmal zehn drauf, dann hast du's."
"Ein Wunder moderner Schönheits-Chirurgie, unterschlägt sie gern dabei", witzelte Nina. "Bei ihrem Beruf fast lebenswichtig."
"Wieso, was machst du denn?", fragte ich verblüfft.
"Siehste, er guckt kein Fernsehen", kicherte Flo. "Er wird mir immer sympathischer."
"Ich bin Schauspielerin. Nur im Bett nicht. Da ist immer alles authentisch. Wie ist das, wollen wir da nicht langsam hin? Füreinander da sein, teilen, hörst du Nina, teilen..."
"Unseren Mief brauchen wir aber nicht teilen. Ob wir vier in meine neue Badewanne passen? Habt ihr Lust das auszuprobieren?", mischte sich Flo ein.
Wir hatten. Wir passten. Wir hinterließen das Badezimmer wie nach einer Seeschlacht. Mit anschließender Handtuchschlacht. Frisch-fruchtig, frisch nachrasiert, frisch verliebt. Frisch von der Wirkung der kleinen Pille heimgesucht. Frisch in einen Kreis aufgenommen, der sich vermisst hatte. Gemeinsames Erleben ohne Grenzen.
Ob es unsere Vorträge über die Vergangenheit gewesen waren? Auf jeden Fall wurde es anders, als angenommen. Gut, wir lagen keine zwanzig Sekunden auf dem Bett, dann hatte ich meine chemische Keule schon in Nina versenkt, Larissa und Flo sich im 69 verklammert. Es war wunderbar, großartig, aber trotz des frischen Verliebtseins von Anfang an nur ein Schwimmen in Genuss und Freiheit.
Kein Versuch den anderen irgendwo hinzubringen, kein Arbeiten auf einen Höhepunkt zu, völlig ruhiges, entspanntes ineinander Aufgehen. Und schon nach kurzer Zeit das eingeforderte Teilen. Nina stieg von mir ab und zeigte Larissa an, dass sie mit mir weitermachen konnte, während sie sich um Flo kümmerte. Und immer so weiter.
Dabei schaukelten wir uns gemächlich immer höher, wurde die ruhige Fahrt nur langsam schneller, drehten wir immer nur eine halbe Umdrehung weiter. Es war unfassbar geil, aber nicht nur das. Irgendwie ließen wir die beiden an unserer Verliebtheit teilhaben. Ich war nicht ebenfalls in die beiden anderen Frauen verliebt, und doch waren sie in meine, unsere Verliebtheit miteingeschlossen, so paradox das auch klingen mag.
Meinen ersten Höhepunkt erlebte ich trotzdem annähernd zeitgleich zusammen mit Nina, von wilden Blitzen begleitet. Die heftige Dosis Viagra in Zusammenhang mit allem vorher in den Körper Gepumpten forderte meinem Körper und Kreislauf so einiges ab.
Ich hoffte nur, dass ich mich nicht doch versehentlich überfordern und mit einem Kreislauf-Kasper aussteigen würde. Minuten später hatte sich Flo schon wieder bei mir aufgepflanzt. Wirken tat das Zeug auf jeden Fall.
Wir machten einfach weiter, entspannt, gelassen, oft auch nur zärtlich streichelnd beieinanderliegend, und so viel wie an diesem Morgen hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht geküsst. Ab und zu verzogen wir uns zum Rauchen ins Wohnzimmer, denn Flo wollte ihr Schlafzimmer rauchfrei halten und Larissas Tischverzierungen warteten schließlich auch noch auf Abnehmer.
Als wir uns schließlich alle wunderbar erschöpft und mit glückseligem Grinsen fragten, ob wir versuchen sollten zu schlafen, war es bereits früher Nachmittag.
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Am späten Abend rappelten wir uns wieder und bestellten uns was zum Essen. Flo schaltete ihr Handy wieder ein und las kopfschüttelnd einige Nachrichten.
"Da will dich jemand sprechen. Oh. Du bist eine verdammte Hure. Wahnsinn. So kämpft man um seine Liebe. Hier, den Rest kannst du selbst lesen."
"Langweilig, wie der Typ auch. Mein Handy ist auch voll davon", gab sie desinteressiert zurück. Sie hatte ihr Handy in Flos Wohnung zurückgelassen, wie ich auch meins zuhause. Wenn man sich im Kitty nicht umzieht und Sachen in der Garderobe deponiert, kann man es nicht mitnehmen, weil man kein Handy mit reinnehmen darf. Zum Schutze der Privatsphäre der Anwesenden. Es waren wohl einige Videos im Netz aufgetaucht.
"Ich habe ihm schon geantwortet", fügte sie noch hinzu und schaute mich dann prüfend an. "Ich bin mir voll im Klaren darüber, dass es Scheiße war, ihn so am Telefon abzuservieren, so eine kalte Sau bin ich eigentlich nicht. Ich habe einfach keine andere Möglichkeit gesehen, verstehst du?"
"Doch, sicher. Ein bisschen geschockt war ich aber schon, als du das Telefonat geführt hast."
"Ich finde, du verdienst einen Orden. Das war moralisch sauber. Und unbedingt notwendig. Allein schon, um uns diese wahnsinnige schöne Zeit zu verschaffen", meldete sich Larissa zu Wort. "Mal ehrlich Kinder, habt ihr sowas Geiles schon erlebt?"
Wir strahlten uns an. Außer einer kleinen Tüte hatten wir nach dem Aufstehen nichts mehr konsumiert, aber wir schwebten alle noch auf Wolke sieben. Dachte ich.
"Gut, nun lass mich aber noch weiter erklären", setzte Nina wieder an.
"Sollen wir uns vielleicht kurz zurückziehen?", fragte Flo schnell.
Nina schüttelte den Kopf. "Nein, nicht nötig. Ich bin in dich verliebt, Jan. Aber ich habe die Beziehung nicht wegen dir beendet, oder nicht nur deshalb, das musst du wissen. Ich habe die Beziehung beendet, weil ich in ihr nicht ich selbst sein konnte. Weil ich keine Lust mehr auf faule Kompromisse hatte. Weil ich einen Partner will, mit dem ich spontan sein kann, der mich versteht und so nimmt, wie ich bin. Weil ich mich in der Beziehung frei fühlen will."
Ich nickte und wollte zur Erwiderung ansetzen, aber sie schüttelte den Kopf und fuhr fort.
"Mir ist völlig klar, dass du das nicht bist."
Nicht nur ich war von dieser Eröffnung geschockt. Die beiden Freundinnen waren mindestens genauso verblüfft. Doch ahnte ich schon, worauf sie anspielte, bevor sie weiterredete.
"Du könntest es sein. Aber du bist es nicht, weil du verheiratet bist und ein Kind hast. Offene Ehe oder nicht, eine zweite Liebesbeziehung ist nicht in eurer Regelung mit drin, oder? Und schlimmer noch, denk nicht mal dran deine Frau und dein Kind wegen mir zu verlassen. Das ist keine Option, das will ich nicht, damit kann und will ich nicht leben, eine Ehe zerstört zu haben, einem Kind seinen Vater weggenommen zu haben. Verstehst du? Denk nicht mal dran, ich will das nicht."
Absturz aus großer Höhe. Ich verstand sehr wohl, was sie sagte und warum sie so empfand. Aber was bedeutete das nun konkret für uns? Wollte sie mich jetzt nicht mehr sehen?
"Doch, ich verstehe dich. Und jetzt? Was heißt das jetzt für uns?"
Sie seufzte und sah mich lange an.
"Das weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich will dich sehen, will mit dir schlafen, will mit dir Sachen unternehmen, erleben, teilen. Am liebsten alles, aber das geht nicht. Also schon wieder ein Kompromiss, den ich eigentlich nicht will? Ich bin total durcheinander, ganz ehrlich. Es ist so schön mit dir, so unbeschreiblich schön, aber mir ist völlig klar, dass es über kurz oder lang wehtun wird. Wahrscheinlich nicht nur mir. Es kann eigentlich nur in Tränen enden."
Sie hatte völlig Recht. Ich sackte richtig in mich zusammen, mein Herz, das sich so weit geöffnet hatte, verkrampfte, kontrahierte. Ihr Gesichtsausdruck spiegelte ebenfalls eine gewisse Verzweiflung als sie fortfuhr.
"Es geht im Grunde schon los. Es zerreißt mich innerlich. Eigentlich solltest du jetzt gehen. Aber das will ich auf keinen Fall, mir graut vor morgen, wenn du das tatsächlich musst. Verstehst du? Das ist jetzt schon so, wie soll das erst werden, wenn das Gefühl noch stärker wird, mich... uns noch wehrloser macht?"
Ja, eigentlich sollte ich gehen. Aber es ging mir genau wie ihr. Sie hatte alle meine Befürchtungen, meine Ängste ausgesprochen und auf den Punkt gebracht.
Es klingelte an der Tür, wahrscheinlich das indische Essen, das wir bestellt hatten. Flo sprang auf und ging zur Tür. Larissa zündete sich eine Zigarette an und schaute nachdenklich zu Boden. Auch die beiden hatten verstanden, in welchem Dilemma wir steckten. Flo kam mit zwei unzeitgemäßen Plastiktüten mit Essen zurück und zog Larissa mit in die Küche, um Geschirr zu holen.
Nina schmiegte sich an mich. Es rollte tatsächlich eine Träne ihre Wange hinunter. Und es tat weh, sie so traurig zu sehen. Schrecklich weh, weil ich ihr keine Lösung, keinen Ausweg bieten konnte. Wir hörten, dass Larissa und Flo in der Küche leise diskutierten. Wohl deshalb blieben sie viel länger, als der Geschirrtransport hätte dauern sollen.
"Kommt, jetzt lasst uns erstmal in Ruhe was essen", meinte Flo und packte gemeinsam mit Larissa die verschiedenen Gerichte aus. "Obwohl uns die Realität wohl allen ein wenig auf den Magen schlägt."
"Du bist eine dumme Kuh", vermeldete Larissa plötzlich aus heiterem Himmel und sah Nina fest an.
Nina erstarrte in meinen Armen.
"Ja, eine dumme Kuh. Heute Morgen hast du dich endlich von dem Typen getrennt, der überhaupt nicht zu dir passte und dir die Lebensfreude ausgesaugt hat, wie ein gottverdammter Vampir und jetzt bist du endlich frei, das zu tun, was du willst. Du hast einen anderen Mann gefunden, der dir unglaublich viel geben kann und das sicher auch wird. Und du jammerst, weil das nicht alles sein wird, was du dir wünscht? Weil das nicht nur Glück, sondern auch Tränen bringen wird? Bist du zwölf? Glaubst du im Ernst noch an das totale Glück, die totale Beziehung? Keine Kompromisse? Das ganze verfickte Leben ist ein einziger Kompromiss, so unreif kannst du doch gar nicht sein, das nicht zu wissen. Freu dich auf die glücklichen Stunden, die ihr miteinander verbringen könnten, hab keine Angst vor den scheiß Tränen, die gehören dazu. Du hast einen Haupttreffer gezogen, du blödes Stück, jetzt jammere hier nicht rum, dass es die Kreuzfahrt und nicht das Traumhaus ist. Willst du Naan, oder lieber Reis? Nein, lass mich raten, du willst alles?"
Nina trat ihr leicht in den vorgereckten Hintern, aber ihr fröhliches Lachen zeigte, dass ihr diese Mini-Tirade gutgetan hatte.
"Habe ich dir nicht gesagt, die beiden können ganz schöne Zicken sein? Ja, beides, Naan und Reis. Und danke, du Miststück, das zahl ich dir später noch heim. Du bleibst doch hoffentlich auch noch die Nacht mit hier?"
"Mich kriegt ihr nur mit Polizeigewalt hier weg", meinte Larissa mit funkelnden Augen. "Glaubt ihr etwa, ich habe den Abend wegen euch gerettet? Alles purer Eigennutz. So guten Sex hatte ich schon lange nicht mehr, was red ich, wahrscheinlich noch nie."
"Glaub ihr kein Wort", mischte Flo sich ein. "Sie ist eine verdammt gute Schauspielerin. Unter der Maske der wilden, geilen Sau steckt das größte Herz und der liebevollste Mensch, den du dir vorstellen kannst."
Das fiel mir nicht schwer zu glauben. Und sie hatte wirklich den Abend gerettet. Die Situation, die Konstellation hatte sich nicht geändert, konnte sich nicht ändern. Aber unsere Einstellung dazu, wie wir versuchen würden, damit umzugehen. Auch ohne Viagra, das allerdings immer noch etwas nachzuwirken schien, und die ganzen Drogen, wurde es eine wunderbare Nacht.
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Am nächsten Morgen bot Larissa an, mich nachhause zu fahren. Das war insofern auch notwendig, als ich mein Paar Ersatz-Kontaktlinsen am Vorabend reingemacht und dummerweise auch damit eingeschlafen war. Ohne diese, und die Augen waren zu gereizt um sie noch drinnen zu lassen, war ich visuell erheblich eingeschränkt. Nina wollte weiter bei Flo bleiben, bis sie sich sicher war, dass Mario ihre Wohnung geräumt hatte.
Die BMW-Sportwagenvariante, in die ich einstieg, war sicher alles andere alles billig gewesen. Sie schien wirklich gut mit ihrer Schauspielerei zu verdienen.
"Edles Gefährt. Du bist also echt eine berühmte Schauspielerin? Ich schaue tatsächlich gar kein Fernsehen, wir haben keins, nur einen Beamer, wir schauen meist Netflix und so was."
"Berühmt ist relativ, in Deutschland vielleicht schon, zu einem gewissen Grad. Ich habe als Serienstar angefangen, aber jetzt mache hauptsächlich Filme und manchmal auch Theater. Nur noch Rollen, die mir gefallen. Im Beruf, wie auch im Leben", gab sie lächelnd bekannt.
"Warum im Leben?"
"Es ist einfacher. Die Leute sehen sowieso nur das, was sie sehen wollen. Ich kriege so vieles, was ich sonst nicht bekommen würde. Und es braucht nicht jeder zu wissen, wie es wirklich hinter der schönen Fassade aussieht. Es ist auch eine Schutzfunktion. Die, die mir wichtig sind, kennen mich so, wie ich tatsächlich bin. Der Rest kriegt eine gute Performance."
Sie sah mich mit einem kurzen Seitenblick an.
"Ich habe das Gefühl, du wirst zu der ersten Gruppe zählen. Ich mag dich, und nicht nur, weil du sehr ordentlich fickst und Nina guttust. Du passt zu uns, zu unserem kleinen erlauchten Kreis. Du bist jemand, zu dem ich Vertrauen aufbauen könnte, irgendwie auch schon habe. Nicht mehr, keine Angst, ich werde meine Nase nicht ins Hornissen-Nest stecken. Aber wir können gute, sehr gute Freunde werden, das fühl ich genau."
"Das Gefühl habe ich auch. Was steckt denn wirklich hinter der Maske der wilden, geilen Sau, wie Flo sich so schön ausdrückte?"
"Eine einsame, oft verzweifelte Frau, die Angst vor Nähe hat und sich nichts mehr als diese wünscht. Nein, das stimmt auch nicht ganz. Mein größter Wunsch war ein anderer. Er wird sich nicht erfüllen."
"Du musst da vorne abbiegen, bei der Tankstelle. Was war das für ein Wunsch?"
"Was du hast. Ein Kind. Als ich zweiundzwanzig war, wurde ich schwanger. Ich habe es abgetrieben, weil es mit meinen Karriereplänen kollidierte. Mit sechsundzwanzig dann noch einmal, das habe ich im dritten Monat verloren. Die Ärzte haben mir dann erklärt, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass ich tatsächlich ein Kind erfolgreich austragen könnte. Eine Folge der Abtreibung."
"Au, verflucht, das muss schlimm für dich gewesen sein."
Sie nickte.
"Wie schlimm, kannst du dir nicht vorstellen. Ich... ich habe zwei Selbstmordversuche hinter mir. Beim zweiten Mal hätte es fast geklappt. Das wissen übrigens nicht einmal Flo und Nina, schon, dass ich das Kind verloren habe und ein halbes Jahr in stationärer Behandlung war, aber nicht genau warum. Vielleicht erzähle ich es doch irgendwann, aber es wäre mir lieb, wenn sie das von mir hören, okay?"
"Natürlich. Da vorne kannst du parken, vor der Kneipe. Es gibt doch aber Alternativen, Adoption, Leihmutter, so etwas?"
"Ja, die gibt es, daran hatte ich damals in meiner Verzweiflung nicht gedacht. Gedacht hatte ich gar nicht, da war nur dieser mörderische Schmerz, den ich nicht ertragen konnte. Alleine könnte ich sowas aber nicht durchziehen und ich habe schon lange niemanden mehr nahe genug an mich herangelassen, um überhaupt an so etwas denken zu können. Mein damaliger Partner war tatsächlich meine letzte echte Beziehung, die ist natürlich durch die Geschichte in die Brüche gegangen."
Ich nahm ihre Hand und schaute sie fest an.
"Ich wünsche dir aus vollem Herzen, dass du jemanden findest, mit dem du das wagen kannst und wirst. Wollen wir noch weiterreden? Du kannst gerne mit raufkommen."
"Nein, ein andermal. Wir können uns gerne auf einen Kaffee oder ein Bier treffen, wenn du willst."
"Gerne. Aber Vorsicht, so fing das mit Nina auch an."
Sie lachte fröhlich.
"An Selbstbewusstsein mangelt es dir nicht, wa? Ich teile gern, aber ich nehme niemanden etwas weg, das geht gegen meine Natur. Das heißt nicht, dass ich nicht auch mal auf die Idee kommen könnte, eine Nacht mit dir alleine zu verbringen. Nina hätte da nichts gegen, bei ihr ist diese Offenheit keine Show, sie ist wirklich so. Darum liebe ich sie so, darum bist du auch gut für sie, trotz der ganzen komplizierten Hintergrundgeschichte und des möglichen Dramas, das euch da noch ins Haus stehen könnte. Wirst du deiner Frau erzählen, was passiert ist?"
"Ja, auch wenn das richtig zur Krise führen kann. Dass wir offen und ehrlich miteinander umgehen, ist das, was diese Ehe noch am Leben erhält und das Kind natürlich. Dass ich im Begriff war, mich in Nina zu verlieben, hatte ich allerdings bis jetzt noch nicht erzählt, wir haben ja versucht, vorsichtig zu sein. Obwohl uns wohl beiden klar war, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis es richtig knallt."
"Anders geht es nicht, das sehe ich ganz genauso. Du hast mein Mitgefühl, ich kann mir kaum vorstellen, wie sie reagieren wird. Du hast meine Nummer, oder? Ich hatte Nina drum gebeten, sie an dich weiterzuleiten. Ruf mich an, auch wenn du mit jemanden reden möchtest, der nicht Nina ist, du verstehst?"
"Ja, die hab ich und ich danke dir für das Angebot. Okay, wir telefonieren einfach nächste Woche mal?"
Sie nickte und küsste mich auf den Mund.
Ich brauchte eine ganze Weile, bis ich mich ans Putzen und die Bewältigung des Alltags machen konnte. Vor dem Gespräch mit Anne hatte ich Angst. Führen würde ich es müssen. Was, wenn sie fordern würde, dass ich sofort den Kontakt zu Nina abbrach? Also, eine "sie oder ich"- Situation heraufbeschwor?
Ninas Einstellung konnte ich ihr zwar mitteilen, aber beruhigen würde sie das vermutlich trotzdem nicht. Oje, sie hatte versucht mich anzurufen, und dann mehrere Nachrichten geschrieben. Es machte keinen Sinn, jetzt darauf zu antworten und zu erklären, das tat ich besser in Person.
Ich überlegte eine Weile und schrieb dann doch eine Nachricht, in der ich nur kurz mitteilte, dass alles okay sei und ich nur Samstag nicht zuhause war, damit sie sich weiter keine Sorgen machte. Die Flut der Ereignisse und Erfahrungen brachte mich ganz schön ins Rotieren, nach all den gleichförmigen, bis auf Luises Geburt vergleichsweise ereignislosen Jahren zuvor. Nicht nur die Geschichte mit Nina, auch Larissa und ihre traurige Vergangenheit, Julia in Hamburg, Lisa und ihre kriselnde Beziehung.
Ich war plötzlich wieder in die Leben anderer eingebunden, nahm in unterschiedlichen Graden daran teil, boten sich Entwicklungsmöglichkeiten an. Wie die einer echten, engen Freundschaft mit Larissa, die mich wirklich mehr als Mensch anzog, so attraktiv sie auch als Frau war.
Ich war aber genauso im Begriff, mir darüber klar zu werden, wie sehr ich an Anne und Luise hing und dass ich wirklich nicht bereit war, diese Ehe leichtfertig zu beenden. Und dann Nina. Es hatte mich nicht nur etwas, es hatte mich voll erwischt. Ich war wirklich total verliebt, das war keine Nebenwirkung der reichlich konsumierten Drogen, das war ein echtes, ehrliches Gefühl.
Anne und Luise kehrten am späten Nachmittag zurück. Anne wirkte nicht wirklich sauer, wollte aber schon gleich wissen, wo ich gewesen war. Ich sagte ihr nur knapp, dass wir bei Flo bei einer Afterparty versackt waren und ich ihr den Rest abends erzählen würde, das ging schließlich vor dem Kind nicht.
Das Kind hörte im Bett Hörspiel, als ich mich nervös dem Gespräch stellte.
"Kannst du beim nächsten Mal vielleicht einfach anrufen und Bescheid geben, was los ist, wenn du nicht an dein Handy kannst? Wir haben uns beide totale Sorgen um dich gemacht."
"Ja, da habe ich ehrlich gesagt überhaupt nicht dran gedacht. Dafür ging einfach zu viel ab."
"Was heißt das, hast du wieder mit den beiden Frauen geschlafen?"
"Mit allen dreien. Auch mit Nina."
"Was, ich dachte sie hat einen festen Freund?", kam die alarmierte Rückfrage.
"Mit dem hat sie vorher Schluss gemacht", gab ich mit Herzklopfen zurück. "Unter anderem wegen mir."
"Wegen... nein! Nein... sag, dass das nicht wahr ist", brachte sie mühsam hervor und brach in Tränen aus, als sie mich und meinen schuldbewussten Blick sah.
"Doch, wir haben uns ineinander verliebt. Es ändert alles, und doch erst einmal nichts."
"Was redest du... was soll das heißen? Ich verstehe überhaupt nichts mehr. Und... wieso sagst du, dass ihr alle miteinander geschlafen habt? Ich begreife nicht... was ist das für ein Irrsinn, drehst du jetzt völlig durch?"
"Es ist eine eigenartige Situation, das stimmt, ja, irgendwie klingt das total irre. Aber zuerst: Sie will auf keinen Fall, dass ich dich wegen ihr verlasse. Ich soll nicht einmal daran denken und hätte das auch ohne diese Aufforderung nicht ernsthaft getan. Verstehst du? Ich liebe dich, ich liebe Luise, daran ändert sich nichts. Ich will bei euch bleiben und die Ehe weiterführen."
"Wie großzügig von ihr. Natürlich spekuliert sie darauf, dass ich dich einfach rauswerfe, das Dreckstück. Und du glaubst dann auch noch an ihren Edelmut und sie ist fein raus."
"Hör auf, so ist das nicht, sie könnte es nicht ertragen eine Ehe zu zerstören und einem Kind den Vater zu nehmen. Das waren ihre exakten Worte. Du kennst sie doch überhaupt nicht. Glaube mir, sie meint das so, da ist keine versteckte Agenda dahinter."
"Mama!", tönte es aus dem Nebenzimmer.
"Geh du zu ihr, ich kann jetzt nicht", forderte Anne mich auf.
Das Hörspiel war zu Ende. Eigentlich durfte sie nur eins, aber sie war wie oft nach solchen Wochenenden noch überhaupt nicht müde. Normalerweise hätten Anne oder ich ihr etwas vorgelesen, aber wegen des laufenden Gesprächs machte ich ihr ausnahmsweise ein weiteres Hörspiel an.
"Nicht streiten", meinte sie noch traurig, als ich hinausging. Sie hatte zwar wahrscheinlich nicht den Inhalt unseres Gespräches gehört, aber schon mitbekommen, dass etwas nicht in Ordnung war und wir unsere Stimmen erhoben hatten.
"Wir streiten nicht, wir versuchen uns zu einigen", versuchte ich sie zu beruhigen. Mich auch?
Anne weinte bitterlich, als ich zurückkam. Ich stellte mich hinter sie und strich über ihr Haar, aber sie wehrte mich ab. Ich zog meinen Schreibtischstuhl an ihren heran und wartete, dass sie sich etwas beruhigte.
"Dass du daran denken könntest, mich rauszuwerfen, ist mir als Möglichkeit gar nicht eingefallen", fing ich dann an. "Ich verstehe, dass du verletzt bist. Und wenn du tatsächlich möchtest, dass ich gehe... tue ich das. Das ist aber nicht, was ich möchte, verstehst du? Nochmal: Ich liebe dich. Ich möchte bei dir bleiben."
Sie war eine ganze Weile nicht fähig zu antworten.
"Wenn ihr frisch verliebt seid, wieso hast du dann mit den anderen beiden Frauen geschlafen?", wollte sie nach einiger Zeit wissen.
"Sie haben sehr enge Freundschaften, die auch auf Teilen beruhen."
"Teilen? Was sind das für schreckliche Frauen, was redest du da? Sie tauschen ihre Männer einfach untereinander aus? Ist das wegen dieser Drogen? Ich begreife das alles nicht."
"Nein, es ist offen zu sein und Menschen, die ihnen nahestehen, an ihren schönen Erlebnissen teilhaben zu lassen. Es tut keinem weh, es ändert nichts an den Gefühlen, es verliert keiner was dabei. Im Gegenteil. Das ist ihre Einstellung. Eine Einstellung, mit der ich mich ebenfalls identifiziere. Das ist im Grunde genau das, was ich wollte und will. Die emotionale Komponente bei Nina und mir verkompliziert alles ein wenig, aber an dieser Grundeinstellung ändert sie genauso wenig, wie an meinen Gefühlen zu dir."
"Das kann doch gar nicht funktionieren, erst offene Beziehung, jetzt Polyamorie? Das willst du doch, oder was soll das werden?"
"Warum soll das nicht funktionieren? Was verlierst du dabei? Liebe ist doch kein Spiel um Besitz."
"Komm, hör mit diesen Lesebuch-Sprüchen auf, das geht ja gar nicht. Diese Scheiß-Drogen und verrückten Party-Girls haben dir doch völlig den Kopf verdreht, du weißt doch gar nicht mehr, was für eine Scheiße du da redest."
"Die verrückten Party-Girls sind allesamt ein paar Jahre älter als du und ganz normale Frauen mit Wünschen, Bedürfnissen und Ängsten. Das hat mit den Drogen überhaupt nichts zu tun. Willst du Nina vielleicht kennenlernen? Vielleicht fällt es dir dann leichter, alles zu verstehen."
"Du spinnst doch wohl, am liebsten schließen wir das Ganze in einem flotten Dreier ab, was? Oder holen wir die zwei anderen Schlampen auch noch mit dazu?"
"Nicht streiten", tönte es kläglich aus dem Babyphone.
"Komm, lass uns das jetzt abbrechen, es bringt nichts und das Kind leidet", sagte ich leise zu ihr.
"Das hättest du dir vorher überlegen sollen, du Mistkerl. Jetzt fällt dir ein, dass du ein Kind hast, dem du damit auch weh tust?"
Das war ein Tiefschlag, der mich ausknockte. Ich schnappte mir meine Zigaretten und floh auf den Balkon. Dort brach ich dann in Tränen aus. Ich hätte wahrscheinlich mehr als die zehn Minuten, die es wurden, dort verbracht, als mich ein einsetzender heftiger Regenschauer wieder in die Wohnung trieb.
Anne war noch bei dem Kind drüben und sang ihr etwas vor. Ich zog meinen Stuhl wieder zu meinem Schreibtisch und legte mich aufs Sofa. Meine Gedanken rasten, aber es gelang mir nicht irgendeine Ordnung hineinzubringen. Am liebsten hätte ich mich bei Nina oder Larissa ausgeheult, aber das wäre vermutlich von Anne alles andere als gut aufgenommen worden.
Anne kehrte zurück und setzte sich wortlos an ihren Computer, würdigte mich keines Blickes. Ich wartete eine Weile ab, aber von ihr kam nichts.
"Schläft sie?"
"Ja."
"Möchtest du die Sache weiter besprechen?"
"Was gibt es noch zu besprechen? Du machst doch sowieso, was du willst, ohne Rücksicht auf Verluste."
"Was soll ich denn deiner Meinung nach tun? Nina nicht mehr sehen? Ist es das, was du willst?"
"Und wenn das so wäre?"
Oh Scheiße. Meine schlimmsten Befürchtungen schienen sich zu bewahrheiten. Ich holte tief Luft.
"Es würde mich schrecklich traurig machen, aber du und Luise seid mir wichtiger. Dann ist es eben so."
Jetzt sah sie mich wieder an. Lange, prüfend. Sie war immer noch wütend, aber dieses Zugeständnis schien sie doch zu beruhigen.
"Das würdest du wirklich tun? Und sie nicht hinter meinem Rücken weiter treffen?"
"Ich will überhaupt nichts hinter deinem Rücken tun und nichts, womit du nicht zurechtkommst."
"Okay."
Sie wandte sich wieder ihrem Computer zu.
"Also soll ich sie anrufen und ihr erklären, dass wir uns nicht mehr sehen können?"
"Nein. Ich bin jetzt wahrscheinlich auch total bescheuert, aber ich gebe dir die Gelegenheit, mich davon zu überzeugen, dass es funktioniert. Das kannst du nicht mit Worten tun. Das werde ich an deinem Verhalten messen. Habe ich den Eindruck, es funktioniert nicht, was wahrscheinlich ist, siehst du sie entweder nicht mehr, oder packst deine Koffer. So einfach ist das."
So einfach ist das. Ich atmete schwer durch.
"Danke. Ich liebe dich."
"Sag mir das bitte erst wieder, wenn ich es glauben kann."
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Ich wollte Lisa und Andreas vom Rest der Nacht und dem Folgenden erzählen, aber dann nutzte ich die erste Rauchpause des Arbeitstages doch dazu, Nina anzurufen. Erst in diesem Moment fiel mir auf, dass wir über alles Mögliche, ihre Hobbies, ihre Vorlieben und was weiß ich noch geredet hatte, ich sie aber nie gefragt hatte, was sie beruflich macht.
Sie ging sofort ran.
"Hey. Schön, dass du anrufst."
"Störe ich dich bei der Arbeit? Mir ist gerade aufgegangen, dass ich gar nicht weiß, was du machst."
"Nee, geht, warte nur ein paar Sekunden, ich gehe auf unseren Balkon. Ich bin Grafik-Designerin, hauptsächlich Werbung, aber auch andere Webseiten- und Präsentations-Inhalte. Stimmt, das hatte ich dir nie erzählt. So, jetzt kann ich offen reden. Ist alles in Ordnung?"
"Ja. Ich habe Anne erzählt, was passiert ist."
"Oh."
"Sie... gibt mir eine Chance zu beweisen, dass es funktionieren kann, neben unserer Ehe auch die Beziehung mit dir zu führen. Also ohne, dass unsere Ehe darunter leidet."
"Im Ernst? Das ist... damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Das ist wunderbar. Du meinst, sie kommt wirklich damit zurecht?"
"Ich hoffe es. Und du? An die Möglichkeit hattest du nicht ernsthaft gedacht, oder?"
"Doch, klar. Aber das ist nicht alles, oder? Da kommt noch was?"
Ich seufzte.
"Ja. Wenn sie das Gefühl hat, dass es nicht geht, will sie, dass ich dich entweder nicht mehr sehe, oder meine Koffer packe."
"Du hast ihr gesagt, dass ich das nicht zulassen würde?"
"Ja, dass du es nicht zulassen würdest, dass ich sie verlasse, also aus meinem Antrieb. Sie hat allerdings dir vorgeworfen, dass du eher darauf spekulierst, dass sie mich rausschmeißt."
"Das ist doch dasselbe. Beides könnte ich nicht ertragen. Verantwortlich würde ich mich in beiden Fällen fühlen."
"Das habe ich ihr auch gesagt. Ich habe ihr zudem angeboten, dass ihr euch kennenlernt, damit sie dich und deine Integrität erlebt... der Vorschlag wurde allerdings nicht gut aufgenommen."
Sie lachte am anderen Ende.
"Für dich sind Frauen trotz deiner Lebenserfahrung immer noch ein Buch mit sieben Siegeln, oder? Auf so eine Idee kann auch nur ein Mann kommen."
"Ja, mach dich nur lustig. Weißt du überhaupt, wie hart ich dort für uns gekämpft habe? Uns eine Zukunft zu eröffnen?"
"Ich ahne es. Und dafür liebe ich dich. Noch mehr. Jede Sekunde mehr. Du musst weiterkämpfen, zeig ihr, dass sie nichts dabei verliert, dass ich dich ihr und dem Kind nicht wegnehmen will. Ich bin mit wenigem zufrieden, solange alles offen und ehrlich abläuft."
"Also willkommen in der wunderbaren Welt der Polyamorie?"
"Warum denn nicht, wir beide können es, da bin ich mir hundertprozentig sicher. Ich hoffe nur, dass sie es auch kann."
"Ja. Okay, ich muss langsam Schluss machen. Wir können ja heute Abend noch weiterreden. Bist du heute noch bei Flo?"
"Nein, ich fahre von der Arbeit direkt nachhause. Ich habe gestern Abend kurz mit Mario gesprochen, er ist in seiner Wohnung, war heute Morgen tatsächlich schon weg. Ich brauchte ja Klamotten für die Arbeit und war kurz hin. Seinen Krempel hat er noch nicht mitgenommen, wir haben für morgen noch eine Aussprache angesetzt, wo er das dann nachholen will."
"Okay, dann bis später. Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag. Ich werde natürlich den ganzen Tag an dich denken."
"Dito. Bis nachher."
Lisa und Andreas kriegten die ganze Geschichte dann später zu hören. Andreas lachte sich kaputt und setzte mich dann hinterher ins Bild, dass er Larissa sehr wohl aus dem Fernsehen kannte und in welchen Serien und Filmen er sie gesehen hatte. Lisa hatte deutlich mehr Schwierigkeiten, das Gehörte zu verdauen.
"Das wollt ihr echt versuchen? Das... könnte ich nicht. Gegenseitig Sex mit anderen erlauben, klar, aber zwei Beziehungen gleichzeitig? Das kann doch gar nicht gutgehen."
"Es muss. Ich bin bis über beide Ohren in Nina verliebt. Und ich liebe Anne und Luise. Es muss einfach funktionieren."
"Ich drücke dir die Daumen", meldete sich Andreas zu Wort. "Ich hätte aber damit wahrscheinlich auch Probleme... Liebe ist kein gutes Experimentierfeld, glaube ich. Was anderes, wenn du den Stunt mit den drei Frauen nochmal wiederholen willst, 100er kann ich dir auch verkaufen, wir bestellen immer große Mengen aus China. Es gibt ja doch die eine oder andere Gelegenheit, wo sie helfen, wenn man zu viel Speed oder anderes hatte."
Letzteres ging mehr in Lisas Richtung, die uns schon eigenartig anschaute.
"Sex-Maniacs", kam auch prompt ihr Kommentar.
"Und wir stehen dazu", kam seine schnelle Replik.
"Meist schon mit 25 mg", fügte ich hinzu. "Man kann ja nicht nur Liebe teilen."
Andreas prustete den Schluck Kaffee, den er gerade genommen hatte, in hohem Bogen aus. Nun musste auch Lisa lachen.
Ich machte mir keine Illusionen. Es würde eine schwere Gratwanderung werden. Wenn ich Anne mit übertrieben viel Aufmerksamkeit bedachte, sei dies nun generell oder sexuell, würde sie das wahrscheinlich misstrauisch machen. Zeitlich ebenso.
Ich kriegte just an diesem Tag die Ankündigung meines Managers, dass es aufgrund meines Sondereinsatzes im neuen Projekt zu Engpässen in der Gruppe kommen würde, und Überstunden freigegeben waren.
Er forderte diese nie direkt ein, aber meistens sprang ich als einer der ersten an, da extra Geld auch im Hinblick auf unsere meist nicht billigen Urlaube gut zu gebrauchen war, nach meinen neusten Anschaffungen umso mehr. Die ich immer noch abholen musste.
Verdammt, der Kroatien-Urlaub. Das war auch schon in vier Wochen. Das hieß zwei Wochen ohne Nina. Kaum vorstellbar. Unfassbar, und das nach drei Tagen, die wir nun offiziell oder halboffiziell zusammen waren. Es hieß aber auch, dass Anne in den nächsten vier Wochen abgelenkt sein würde.
Sie übernahm grundsätzlich die Planung, was ihr eine besondere Freude machte. Bei ihr hatte das auch noch den Hintergrund, dass sie die einzelnen Reiseziele innerhalb des bereisten Landes nach Foto-Ops aussuchte. Die grobe Planung hatte sie natürlich längst abgeschlossen.
Nein, verdammt, ich hatte ganz vergessen, dass sie vorher noch für zehn Tage in die Alpen fahren würde. Dort auf der Rückfahrt noch bei einer Kusine in München einen Zwischenhalt machen, wo ich sie dann traf, um mit dem Nachtzug nach Kroatien zu fahren. Zurück würden wir fliegen. Wie konnte ich das vergessen?
Sie hatte Recht, ich war wirklich nur mit mir und meinen Geschichten beschäftigt gewesen. Und das ging schon wieder los. Das hieß fast zwei Wochen allein mit Nina. Das brachte mich ins Träumen. Wenn Anne mich allerdings bei solchen Fauxpas ertappte, war es um die Chance geschehen. Ich musste mich zusammenreißen, Interesse zeigen, mich involvieren. Heucheln ging nicht. Ehrlich sein.
Offen.
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Die Therapiestunde, vor der mir so gegraut hatte. Ich erwartete, dass Anne nicht nur die letzten Entwicklungen thematisieren, sondern von unserer Therapeutin zusätzliche Schützenhilfe bekam, die ihre tentative Zustimmung zum Wackeln brachte. Na, wenigstens ließ sie bei ihren Erzählungen die Drogenkomponente aus, aber so weltfremd war Frau Sänger wohl nicht, um das nicht zu erahnen. Sie sah kaum älter als dreißig aus.
"... dann erzählte er mir, dass sich eine der Frauen gerade von ihrem Freund getrennt hatte. Wegen ihm. Weil sie sich in ihn verliebt hat. Und er sich in sie."
"Wir können sie ruhig namentlich benennen, oder? Es ist nicht eine der Frauen, es ist Nina. Und ja, ich habe mich in Nina verliebt. Aber bitte erzähle du weiter."
"Nein, warten sie bitte einen Moment. Von dieser Frau, also von Nina, hatten Sie doch bereits in einer vorherigen Stunde erzählt, es war die Frau, mit der Sie sich auf Anhieb gut verstanden hatten, mit der Sie viele gemeinsame Interessen verbinden?", warf Frau Sänger ein.
"Genau diese. Wir haben natürlich vorher schon gemerkt, dass es in diese Richtung gehen könnte und versucht, vorsichtig zu sein. An diesen Abend, beziehungsweise in dieser Nacht änderte sich das. Wir haben uns im Club geküsst und am Morgen war uns klar, wo es enden würde."
"Ja, im Bett, zusammen mit den beiden anderen", zischte Anne, die sauer war, dass ihre Empörung nicht ausreichend gewürdigt wurde.
"Das war doch Teil ihrer Vereinbarung?", fragte Frau Sänger ganz ruhig.
"Das ins Bett gehen ja, obwohl ich drei Frauen für reichlich übertrieben halte. Nein, das sich verlieben, das hatten wir nicht vereinbart."
"Ich verstehe, es hat Sie verletzt und wirkte auf Sie so, als ob sich Ihr Mann nun endgültig aus der Beziehung zurückziehen möchte."
"Was er nicht will", warf ich sofort ein. "Was auch Nina nicht wollte. Im Gegenteil, sie machte mir klar, dass sie das nicht könnte, dass sie nicht die Person sein kann und will, die eine Ehe zerstört und einem Kind seinen Vater raubt."
"Sie möchten die Ehe weiterführen", fasste sie zusammen. "Das Verliebtsein und die Möglichkeit der Beziehung mit Nina hält sie nicht davon ab."
"Und jetzt will er das Experiment erweitern. Von offener Ehe zur Polyamorie."
"Und du hast zugestimmt, versuchsweise."
"Ich verstehe. Sie haben Ihre Zustimmung gegeben, weil..."
"... weil er meinte, dass sich nichts ändern würde. Mir nichts verloren gehen würde. Und es ihm so wichtig war."
"Aber Sie fühlen sich mit der Idee dieser alternativen Beziehungsform nicht wohl?"
Die Art der Fragestellung irritierte Anne sichtlich. Ich horchte ebenfalls auf.
"Alternative Beziehungsform... ich denke einfach, dass so etwas nie funktionieren kann."
"Es ist sicher richtig, dass man diese Form der Beziehung nur unter bestimmten Voraussetzungen erfolgreich gestalten kann. Und Sie halten diese Voraussetzungen für gegeben?", wandte sich Frau Sänger wieder an mich.
"Was Nina und mich angeht, auf jeden Fall. Und wir hoffen beide inständig, dass auch Anne damit zurechtkommen wird."
"Sie sagten versuchsweise, also haben Sie eine definitive Vereinbarung getroffen?"
"Ja. Sobald klar ist, dass es nicht funktioniert, wird er diese Frau..."
"Nina", sprang diesmal Frau Sänger ein.
"... Nina entweder nicht mehr sehen, oder er kann die Koffer packen."
"Für Sie ist das Scheitern vorprogrammiert."
"Kennen Sie etwa Fälle, wo es funktioniert hat?"
"Ja. Aber das gehört nicht hierher. Hier geht es um Sie und Ihre Verunsicherung. Was genau sind Ihre Befürchtungen?"
Frau Sänger hatte ich nie lesen können, in dieser Beziehung war sie eine vorbildliche Therapeutin. Manchmal interpretierte ich versteckte Vorwürfe oder Ähnliches in ihre Fragen mit herein, aber die Art, wie sie Anne dort abgewimmelt hatte, ließ mir sofort ein Licht aufgehen.
"Also, Ihre polyamoröse Beziehung funktioniert gut, Frau Sänger?"
"Ja, nachdem wir eine lange und prekäre Phase der Abstimmung und Öffnung durchlaufen haben", gab sie überraschend direkt und mit feinem Lächeln zurück. "Aber das gehört wie gesagt nicht hierher."
Anne war sprachlos. Und jetzt wurde das Gespräch tatsächlich konstruktiv, konnte ich Nina und unsere gemeinsamen Einstellungen endlich so vorstellen, dass Anne zuhörte. Erfuhr genau, welche Ängste und Sorgen Anne davon abhielten sich wirklich und nicht nur pro forma auf das Experiment einzulassen. Welche Mechanismen hilfreich sein konnten, Unstimmigkeiten und Fehlverhalten von vornherein auszuschließen. Kommunikationskanäle zu schaffen und Ähnliches.
Im Grunde nichts Neues, aber die Unterstützung, die ich von Frau Sänger nun immer wieder durch ihre genauen Fragestellungen erhielt, schienen wirklich den Widerstand verringern zu können, wenn er auch weiterhin vorhanden war. Noch nie war ich so begeistert aus der Therapiestunde gekommen, ich war drauf und dran gewesen, mich direkt bei ihr zu bedanken.
Sie würde das Eingeständnis ihrer eigenen persönlichen Verhältnisse aber wahrscheinlich im Nachhinein als unprofessionell und unpassend einstufen, daher sah ich davon ab. Ich traf Nina am Mittwoch und erzählte ihr überschwänglich von dieser unerwarteten Unterstützung.
Es war das erste Mal, dass ich in ihrer Wohnung war. Das Ambiente einer Wohnung sagt viel über den Menschen aus, der dort lebt, ist ein Spiegelbild seiner selbst, seiner Wünsche und Vorlieben. Ihre Wohnungseinrichtung hätte von mir selbst gestaltet worden sein können. Es war direkt unheimlich, wie ähnlich wir uns waren.
"Wow, das kann uns und ihr wirklich helfen. Das freut mich. Ich wünsche mir so sehr, dass es funktioniert und dass es ihr dabei auch gut geht, ehrlich."
"Sie ist nicht wirklich eifersüchtig, das ist ein wichtiger Faktor für das tatsächliche Gelingen. Sie hat nur Angst, dass ich mich zu sehr auf dich fokussiere und für sie und das Kind nicht genug Aufmerksamkeit und Liebe bleibt."
"Das ist doch auch verständlich. Was schaust du dich so um? Gefällt dir meine Wohnung nicht?"
"Im Gegenteil, ich habe beim Reinkommen gedacht, dass ich die wahrscheinlich sehr ähnlich eingerichtet hätte, oder dass es eine von meinen hätte sein können. Wir liegen wirklich auf einer Wellenlänge, es ist unglaublich. Aber jetzt erzähl du, wie ist das Gespräch mit Mario gelaufen?"
Sie seufzte.
"Lang und unproduktiv. Er versteht viele von meinen Standpunkten nicht, weil er sie nicht verstehen will. Das braucht er jetzt ja aber auch nicht mehr. Er tut mir leid, weil er meint alles in seinem Leben kontrollieren zu können und zu müssen, sich nicht weiter öffnen kann und will. Es tut mir aber auch leid, dass ich ihm wehtun musste. Es ist nicht so, dass meine Gefühle für ihn weg sind. Aber das Vertrauen, dass ich mit ihm eine Beziehung führen kann, in der ich mich wohl fühle, auf jeden Fall. Ich bin mir sicher, dass ich den richtigen Schritt getan habe."
"Meinst du, ihr könnt noch freundschaftlich miteinander umgehen?"
"Puh, du stellst Fragen. Das weiß ich nicht, bei ihm ist im Moment sicher viel zu viel Ärger und Enttäuschung, um überhaupt an sowas zu denken. Er hat mich mit allerlei Kosewörtern bedacht, die mir unter die Haut gingen, auch wenn ich mich bemüht habe, Verständnis für ihn zu empfinden. Nutte und Schlampe waren die harmlosesten davon. Ich halte es für unwahrscheinlich, sagen wir es mal so."
"Verstehe. Eines muss ich dir noch erzählen: Ich werde in den nächsten Wochen eine Menge Überstunden schieben, die nächsten zwei Wochen werden wir uns wohl nicht ganz so oft sehen können, wie wir uns das wünschen. Dann fährt Anne mit dem Kind in die Alpen, von der Klettergruppe aus, für zehn Tage, sie verbringt anschließend zwei in München bei ihrer Kusine. Dort treffen wir uns dann, um den Nachtzug nach Kroatien zu nehmen, von dem Urlaub hatte ich dir erzählt?"
"Ja. Das heißt zwei Wochen ohne dich, aber zwölf Tage nur für uns?"
"Ja, auf die zwölf Tage freue ich mich wie ein Kind auf Weihnachten."
"Ich auch. Und jetzt bist du hier, wir sind allein..."
Zum ersten Mal wirklich. Wir küssten uns, erst zärtlich, aber schnell mit wachsender Leidenschaft.
"Dann wollen wir doch mal sehen, ob meine Schlafzimmereinrichtung auch deine Zustimmung findet", flüsterte sie mir ins Ohr, nachdem sie an meinem Ohrläppchen geleckt und geknabbert hatte.
Die fand sie ohne weiteres, insbesondere das übergroße französische Bett auf das wir sanken, erweckte den Eindruck, als ob ich hier viele glückliche Stunden verleben würde. Wir zogen uns schnell, aber nicht hastig gegenseitig aus, streichelten einander in stummer Begeisterung, zum ersten Mal in der Lage ausschließlich den Körper des anderen zu erforschen.
Das tat sie dann sehr bald mit ihrem Mund, sie züngelte sich von meinem Hals hinab zu meinen Burstwarzen, verharrte dort lustig spielend für eine Weile, um dann tiefer zu gehen. Zielsicher fand sie meine erogenen Zonen in der Lenden- und Leistenregion und entlockte mir mit ihrer geschickten Zunge erst wollüstige Laute.
Ich strich über ihr Haar, als sie zunächst ihr Gesicht an meinem vor Vorfreude strammstehenden Schwanz rieb, dabei durch die Bewegung die Eichel freilegte. Das hieß Ring frei für ihre agile Zunge, die fortan allerlei Schabernack trieb, den ich in dieser Form auch noch nicht erlebt hatte.
Aber schnell dazu führte, dass ich mich in ihren Haaren verkrallte und immer lauter stöhnte. Sie vollführte eine irrsinnig schnelle Kreiselbewegung um die Eichelspitze herum, drang mit der Zungenspitze überraschend tief in meine Harnröhre ein, alles Sachen, die für mich neu und aufregend waren.
Das dann folgende Saugen und Lutschen war vertrauter, aber ebenfalls von feinster Qualität und innerhalb kürzester Zeit hatte sie mich bar jedem Handeinsatzes schon am Rand des Platzens gebracht, was sie dann allerdings überaus geschickt und einfühlsam durch eine Rückkehr zur Züngelei oder Verlangsamen noch viele ekstatische Minuten hinauszögerte.
Sie hatte mir ja erzählt, dass sie es mochte, wenn man in ihren Mund kam, also tat ich dies mit lautem Stöhnen in ungewohnt häufigen Schüben im Zuge des heftigen Orgasmus. Sie hatte den Mund tatsächlich noch voll, als sie damit meinen suchte. Ich hatte mein eigenes Ejakulat länger nicht mehr gekostet und war überrascht, dass es deutlich wohlschmeckender war, als ich es in Erinnerung hatte.
Nach dieser sehr witzigen gemeinsamen Begegnung unserer Zungen und meiner Gabe machte ich mich auf, ihren Körper leckend zu erforschen, tobte mich in ihren Achselhöhlen aus, was sie mit juchender Begeisterung quittierte, um mich dann ihren schlichtweg göttlichen Brüsten zuzuwenden. Nina war vierunddreißig und viele Frauen ihres Alters hatten bei ähnlicher Größe schon den Kampf mit der Schwerkraft angetreten und verloren, davon gab es bei ihr keinerlei Anzeichen.
Die prallen, drallen Meisterwerke mit recht kleinen Vorhöfen und ebensolchen Brustwarzen hatten mich schon bei unserer Afterparty fasziniert. Sie waren sehr empfindlich, wie auch Annes vor dem Stillen gewesen waren, und es war fühl- und hörbar, wie sehr sie meine leckenden und saugenden Liebkosungen genoss.
Meine Hände leisteten ihnen noch weiter Gesellschaft, während meine Zunge gen Süden zog und für erste spitze Schreie sorgte, als ich ihre empfindlichen Punkte mit voller Absicht überstimulierte. Nina gönnte sich den Luxus einer Laser-Haarentfernung, wie sie mir erklärt hatte und ihr Schamhügel war glatt und zart wie ein Baby-Popo, ihr Geschlecht wirkte fast kindlich, wenn nicht aufgespreizt nur ein schmaler Schlitz, die kleinen Schamlippen rollten sich zudem nach innen ein.
Ich entfaltete sie mit meiner Zunge wie eine Knospe, ihren süß-herben Nektar begeistert delektierend. Bei unserem Gemeinschaftserlebnis hatte ich schon zwischenzeitlich mal meine Zunge zum Einsatz gebracht und hatte eine ungefähre Idee, was ihr besonders gut gefiel, aber zum Höhepunkt hatte ich sie noch nie geleckt.
Das war auch nur das Fernziel, zunächst ging es darum ihr ein Maximum an Lust und Genuss zu bescheren, den kleinen Kitzler auf die doppelte, ja fast dreifache Größe zu bringen, wie ich verblüfft feststellte. Und damit ausgiebig zu spielen, daran zu saugen und zu züngeln, ohne ernsthaft zu lecken. Nina gab ihrer Zustimmung zu diesem Verlauf lautstark Ausdruck, spielte sich dabei selbst mit den nun von meinen Händen verwaisten Brüsten, da ich mir den Zugang zu ihren Kostbarkeiten mit ihnen offenhielt.
Als ich richtig anfing zu lecken, gab sie mir etwas überraschend verbale Rückmeldungen, also "etwas fester", "nicht ganz so schnell", was dann sehr schnell zum "ja, genau das ist es... jaaaa" führte, was mich ein bisschen um den Spaß, das selber herauszufinden brachte, aber die Art, wie sie in der Folge abging, entschädigte mich schnell dafür.
Ihre Hände verließen ihre Brüste und wanderten hinter ihren Kopf, wo sie sich mit bald weißen Knöcheln an der zum Bogen geschwungenen Stange des Bettoberteils festklammerten. Ihr Körper bebte, ihr Unterleib hob und senkte sich unablässig, ich spürte, wie sich ihre Oberschenkelmuskeln immer wieder anspannten, dann durchlief ein heftiges Zittern ihren Körper und kündigte gemeinsam mit einem nur als Schrei zu bezeichnenden Laut ihren ersten Höhepunkt an.
In der Samstagnacht hatte Larissa sie zu mehreren Orgasmen hintereinander gebracht, was ich nur zu gerne emulieren wollte. Jetzt hielt ich mich aber bewusst nicht mehr an das von ihr zuvor eingeforderte Muster, sondern gab ihr einen kurzen Einblick in mein Repertoire, was neben zahlreichen "Oh Gotts" in ekstatischer, plötzlich aufkommender Religiosität, ebenfalls zu spitzen Schreien, wild bebendem Körper und zwei weiteren Höhepunkten der eher heftigen Natur führte.
Befriedigt über diesen Ausgang verblieb ich noch eine Weile bei ihrem entzückten Geschlecht leckte und saugte sie sanft in die Realität zurück, bevor ich mich neben sie legte und an ihrem verzückten Gesicht erfreute. Irgendwie hatte ich nun eine Phase entspannten, zärtlichen Kuschelns erwartet.
Umso überraschter und überwältigter war ich vom Folgenden. Sie drehte sich zu mir und mich auf den Rücken, nahm meine Hände und geleitete sie zu den auch von ihr als Haltegriff genutzten Oberstange des Kopfendes und stieg auf mein durch das Lecken wieder munter und hart gewordenes bestes Stück.
Wenn vorher zumindest verbale Referenzen zu den höheren Regionen erfolgt waren, kam nun das genaue Gegenteil, denn anders als einen Teufelsritt lässt sich das nicht bezeichnen, was sie dort anstellte. Ich hatte bei unserem Vierer die Idee erhalten, dass sie eher auf sanften und genussvollen Verkehr steht.
Das tat sie sicher, auch. "Die volle Bandbreite ausnutzen" und "Du kennst Nina noch nicht", hallten erklärende Erinnerungsfetzen durch mein Gedächtnis, bis der kleine Dämon auf meinem Schoß mir auch die letzten Reste rationalen Denkens aus dem Leib fickte. Wild und leidenschaftlich kannte ich, so etwas wie Nina, wenn bei ihr die Sicherungen durchgingen, noch nicht.
Das war jenseits von wild, es war brutal, mörderisch, sie ritt mich zuschanden. Schon nach wenigen Minuten verabschiedete ich mich von meinem geheimen Vorhaben, Anne im Anschluss zu beweisen, dass ich selbst an einem Tag durchaus zwei Frauen zufriedenstellen konnte, wie mir mein neu erwachtes Selbstbewusstsein suggerierte.
Ich konnte froh sein, wenn dieses Massaker von einem Ritt noch mit halbwegs heilem Geschlechtsteil überstand, sie scherte sich nicht im Mindesten darum, was für mich schmerzhaft sein mochte, oft kriegte es das Gefühl, sie legte es darauf an, genau das herbeizuführen. Es führte natürlich dazu, dass trotz des irrsinnig hohen Tempos an einen Höhepunkt nicht zu denken war.
Die Ausdauer, die sie dabei an den Tag legte, zeugte nicht nur von ihrer Fitness, sondern auch von der Art, wie sehr sie in dieser Performance aufging, ich war mir nicht sicher, dazu war das Ganze zu rauschhaft, aber sie kam vermutlich zumindest einmal ohne auch nur ein Sekündchen Luft zu holen, mit einem vor Lust verzerrten Gesicht, funkelenden, aufgerissenen Augen. Brutal war dann auch mein Höhepunkt, erschütternd, auflösend, erlösend, denn viel länger hätte ich das nicht ertragen.
Sie verharrte nur kurz auf mir, dann entließ sie meinen malträtierten Schwanz und kletterte unverzüglich höher, postierte ihre nasse und mit Fickrändern verzierte Maus über meinem Mund, damit ich mein nun langsam austretendes Sperma abschlecken konnte. Auch das hatte ich schon Ewigkeiten nicht mehr getan, genoss es in vollen Zügen und wollte von diesem Punkt an leckend weitermachen, als sie mich stoppte.
"Nee, lass mal, ich muss pissen."
Ich war irgendwie völlig enthemmt, verblüffte mich selbst, als ich mich sagen hörte:
"Mach doch."
Und sperrte meinen Mund dabei auf. Eine Idee, die sie total begeisterte und der sie unverzüglich Folge leistete, sie presste ihre Pussy auf meinen geöffneten Mund und ich empfing rasch den Schwall heißen Urins, der meine Kehle herunterlief. Ich leckte sie artig weiter sauber, aber auch weiterhin war sie an einer Zugabe nicht interessiert, sondern wollte nun kuscheln.
Wir sahen uns in stummer Begeisterung an, nicht nur glücklich über das gerade Erlebte, sondern mit der Ahnung und Vorfreude auf zügellose, grenzenlose Freuden, die wir miteinander erfahren konnten und sicher würden.
"Du bist echt der Haupttreffer", meinte sie nach einer Weile und küsste mich auf erst auf die Nase und dann auf den Mund. "Da hat Larissa völlig Recht."
Larissa, die wollte ich später auch noch anrufen und ihr von den glücklichen Wendungen und Anfängen unserer polyamorösen Beziehung berichten.
"Du bist die sechsfach Richtige mit unerwarteten Zusatzzahlen. Mädel, dass du so abgehen könntest, hätte ich niemals vermutet. Das überhaupt jemand so abgehen könnte. Alter Schwede."
"Zu wild?", fragte sie mit diabolischem Grinsen.
"Zu wild gibt's nicht. Ich ahne jetzt, was du mit voller Bandbreite meintest."
"Die ich endlich wieder ausleben kann. Und Neues entdecken. Einem Mann in den Mund gepisst habe ich allerdings auch noch nicht. Das war pervers geil, sagenhaft, irre, abgefahren. Wir werden noch eine Menge Spaß haben, oder?"
"Das werden wir. Heute aber wohl leider nicht mehr", schränkte ich nach kurzem Blick auf die Digitalanzeige ihres Radioweckers ein. "Ich muss tatsächlich bald los."
Sie nickte, drehte sich zu ihrem Nachtschränkchen und holte uns Zigaretten und einen Aschenbecher. Sie hatte Flos Einschränkungen offenbar nicht.
"Und endlich kann ich auch wieder im Schlafzimmer rauchen", meinte sie dann allerdings, wahrscheinlich hatte sie Mario zuliebe zuvor darauf ebenfalls verzichtet.
"Ich liebe dich", gab ich dem überwältigenden Gefühl von Wärme und Glück Ausdruck, als wir rauchend nebeneinanderlagen.
"Ich liebe dich auch, ich platze vor Liebe. Ich könnte schreien vor Glück."
"Mach doch."
Das tat sie tatsächlich, ich stimmte ein und wir kicherten darauf wie kleine Kinder. Es fiel mir schwer, später das glückliche Strahlen weitestgehend zu unterdrücken, denn Anne wusste natürlich, wo ich den Spätnachmittag verbracht hatte und mir war klar, dass sie das irritieren würde, wenn nicht gar ihr wehtun.
Nur auf dem Balkon konnte ich mir das in vollen Zügen erlauben und hier rief ich auch Larissa an, als Anne das Kind ins Bett brachte.
"Hey, ich habe schon sehnsüchtig auf deinen Anruf gewartet. Alles im grünen Bereich?", meldete sie sich erfreut.
"Mehr als das", entgegnete ich und berichtete ihr von Annes Zugeständnis, sowie der unerwarteten Schützenhilfe der Therapeutin.
"Super, das freut mich für euch."
"Ich war auch gerade bei ihr... das war eine totale Abfahrt..."
Sie lachte.
"Ich hab dir doch gesagt, du kennst Nina noch nicht. Lass hören... das heißt... mmmh... magst du es mir in allen Details erzählen? Während ich mit mir selbst spiele?"
Mein ohnehin schon von einem Ohr zum anderen reichendes Grinsen wurde vermutlich noch breiter.
"Im Ernst? Warum nicht, sollst du haben..."
"Warte, ich leg dich kurz ab... so, jetzt kannst du loslegen."
Was für eine Abfahrt, ich erlebte erzählend den gloriosen Nachmittag noch einmal, während Ninas Freundin sich stöhnend ebenfalls daran erfreute. Zerstört oder nicht, ihr Stöhnen und die Erinnerung produzierte nach kurzer Zeit eine ansehnliche Beule in meiner Hose. Sie kam tatsächlich bevor ich meine ausführliche Erzählung beendet hatte.
"In den Mund gepisst? Ist das geil. Das hätte ich nicht von dir gedacht, dass du so ein herrliches kleines Ferkel sein kannst. Sauber. So muss das sein. Da stehe ich übrigens auch drauf, ich werde gerne angepisst, ist ein abgefahrenes Gefühl. Das können wir zwei ja mal miteinander ausprobieren."
"Irgendwann sicher, momentan bin ich zeitlich total am Rotieren."
Und erklärte ihr die augenblickliche Situation mit Überstunden, nahenden Urlauben und so weiter.
"Oh, Scheiße, das heißt du bist bei der nächsten Piep-Show im Kitty gar nicht da?"
"Nein, das ist leider das Wochenende, wo ich dann in Kroatien bin. Erst wieder im August."
"Schade, aber nicht zu ändern. Vielleicht treffen wir uns, wenn deine Frau in den Alpen ist? Wir könnten ja auch alle ins Berghain oder den Tresor."
"Beides klingt gut, vom Berghain habe ich schon viel gehört, war aber noch nie da."
"Bildungslücke. Ist ein absolutes Muss."
"Meine Göttergattin ist vom Zubettbringen zurück, ich muss langsam Schluss machen."
"Kein Problem. Ich danke dir für dieses sehr befriedigende Gespräch. Ruf mich gern öfter an, wenn es mit dem Treffen erstmal nicht klappt. Wie du mitbekommen hast, brauchen solche Gespräche nicht lang sein..."
"Du bist echt hart drauf."
"Und das war authentisch. Und völlig geil. Oki, bis zum nächsten Mal."
"Bis denne."
Ich ging direkt zu meinem Computer, wo der neu erworbene Controller auf meine ersten Mixversuche wartete. Bislang hatte ich nur alles angeschlossen und zum Laufen gebracht, zum Mixen war ich tatsächlich noch nicht gekommen.
Trotz der guten Quellen, die mein Manager mir genannt hatte, war es alles andere als leicht, Stücke zu finden, die mir richtig gefielen. Auch wenn es jeweils nur ein paar Euro für ein Track waren, die man zum Runterladen zahlen musste, wollte ich natürlich nicht für etwas bezahlen, was mir nicht wirklich zusagte.
"Hast du gerade mit Nina gesprochen? War der Nachmittag nicht genug?", stichelte Anne mit indigniertem Blick auf die Beule in meiner Hose.
"Nö. Mit Larissa. Die wollte hören, was heute Nachmittag abgelaufen ist. Und hat dabei masturbiert. Das hat mich ebenfalls angeregt. Zufrieden?"
Sie war von dieser Eröffnung verblüfft, aber der angespannte Gesichtsausdruck wich und sie musste sogar grinsen.
"Ihr seid doch alle echt durchgeknallt. Du vor allem. Das scheinen ja ganz schöne Früchtchen zu sein."
"Ausgewachsene Früchte eher, würde ich sagen. Larissa ist übrigens eine bekannte Schauspielerin, dem Vernehmen nach. Wenn du willst..."
"Nein, ich möchte es nicht hören, nicht, was du mit Nina machst. Das ist etwas anderes jetzt. Klar?"
"Okay, das muss ja auch nicht sein. Schläft Luise eigentlich schon?"
"Nein, noch nicht. Kann aber nicht mehr lange dauern. Warum, was hast du vor?"
"Na, eigentlich wollte ich mixen. Aber wie gesagt... etwas angeregt bin ich schon. Es könnte sein, dass es mit miteinander schlafen nicht klappt, aber wenn du Lust hast, lecke ich dich gerne noch."
"Ich erkenne dich überhaupt nicht mehr wieder. Du denkst nur noch an Sex, oder?"
"Nö, so ist es nun auch nicht. In diesem Moment schon ein bisschen. Egal, war nur ein Angebot, wenn du keine Lust hast..."
"Das habe ich nicht gesagt", kam blitzschnell zurück.
Aha. Schau an.
"Du brauchst das aber nicht aus einem Gefühl der Verpflichtung heraus zu tun...", wandte sie ein.
"Rede doch keinen Unsinn. Deine geile Möse zu lecken ist keine Verpflichtung, sondern ein Genuss."
"So, so. Na gut. Mix du ruhig erstmal, bis sie wirklich schläft. Mach aber bitte nicht so laut, sonst wird das nichts."
"Sowieso nicht. Und, hast du eigentlich schon einen Kandidaten für ein weiteres Treffen ausgesucht?"
"Vielleicht, ich schwanke zwischen zwei recht unterschiedlichen Typen. Der eine schreibt mich mehrmals täglich an und die Chats sind relativ witzig, der andere ist aber irgendwie interessanter."
"Ich drücke die Daumen und passe gerne aufs Kind auf, wenn du ein Treffen ansetzt. Hm, warum habe ich jetzt keinen Sound auf dem Kopfhörer?"
Ich widmete mich wieder dem Programm und fand nach wenigen Minuten das Problem und konnte tatsächlich loslegen. Allerdings nicht lang, denn Anne schien von der Idee des angebotenen Oralverkehrs durchaus angetan, denn sie schaute in kurzer Zeit mehrmals nach dem Kind, um zu sehen, ob sie eingeschlafen war.
"Jetzt schläft sie. Du kannst aber gerne noch..."
"Wieso, möchtest du noch geiler werden, als du ohnehin schon bist?"
"Wie kommst du darauf, dass ich das bin?"
"Ich kann mich natürlich auch täuschen. Komm her zu mir", wies ich sie an.
Sie folgte der Anweisung sofort. Ich öffnete grinsend ihre Hose und versenkte meine rechte Hand darin.
"Fühlt sich nass an. Das ist normalerweise schon ein Indiz für Geilheit, oder?"
"Wenn du das sagst."
Ich zog ihre Hose bis zur Mitte der Oberschenkel herunter und ließ auch ihr Höschen folgen. Befriedigt sah ich, dass sie sich auch wieder zumindest den Bereich der Vagina rasiert hatte, der Schamhügel war weiterhin von Haaren bedeckt. Ich küsste kurz ihre freigelegte Maus und spielte dann erst noch ein bisschen mit meinen Fingern daran herum. Sie stöhnte leise, als ich zwei Finger in ihrem Loch versenkte.
"Na dann folge mir vertrauensvoll", gab ich grinsend bekannt, stand auf, beließ meine Finger in ihrem Loch und zog sie so langsam praktisch damit zum Sofa. Erst dort gab ich sie frei, damit sie sich ablegen konnte und zog ihr die Hose und das Höschen nun vollständig aus. Ich schleckte noch kurz meine Finger ab.
"Mmmh, schmeckt nach mehr", lobte ich und ließ den Worten Taten folgen.
Gab ihr das volle Programm. Also nicht den Versuch, sie möglichst schnell zum Kommen zu bringen, obwohl das bei ihr wirklich lange dauern konnte. Es war mir egal, sie sollte es wirklich und vollständig auskosten. Und hatte selbst auch richtig Spaß daran. Hatte tatsächlich einen Ständer, als sie kam.
Den ich gleich unterbrachte, aber schnell feststellte, dass meine Befürchtungen berechtigt gewesen waren, denn das Vögeln befriedigte mich eher nicht und ich konnte die Härte entsprechend nicht lange aufrechterhalten. Das war weiter kein Beinbruch, da sie ja schon ihren Spaß gehabt hatte, außerdem mochte sie es, gefingert zu werden, worauf ich dann wechselte.
Erst mit zwei, dann drei Fingern, dann tatsächlich kurzzeitig mit vieren. Irgendwann würde ich wirklich mal versuchen die ganze Hand unterzubringen. Das wollte ich in diesem Moment aber nicht probieren, sondern kehrte zur Zwei-Finger Stimulation zurück, um so richtig heftig und schnell das eheliche Loch zu bearbeiten. Das tat ich so lange, bis mir der Arm lahm wurde, von ihrem begeisterten Stöhnen angestachelt.
Sah danach lange in ihr zufriedenes Gesicht und streichelte sie sanft, bevor sie sich zum Löffelchen zur Seite drehte und so ihren After-Glow genoss. Und für den Rest des Abends brauchte ich mein Strahlen nicht mehr zu unterdrücken, denn es schloss sie und natürlich irgendwie auch Larissa ein. Auch wenn Nina Hauptverantwortliche war. Was für ein Tag. Das Mixen machte gleich noch viel mehr Spaß.
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Die nächsten zwei Wochen vergingen wie im Flug und waren dennoch anstrengend, brachten mich oft an den Rand der Erschöpfung. Zum einen waren die Überstunden schon ein ziemliches Brett, ich stand einfach viel früher auf, meist um vier oder halb fünf, arbeitete zuhause an dem neuen Projekt, bis Luise aufstand und fuhr dann zur gewohnten Zeit zur Arbeit, wo ich dann ebenfalls noch länger blieb.
Nina konnte ich tatsächlich nur zweimal wöchentlich besuchen, aber wir redeten täglich am Telefon, versuchten uns auch an Telefon-Sex, nachdem ich ihr von dem Gespräch mit Larissa erzählt hatte. Anne war wie gewohnt voll von den Urlaubsvorbereitungen gestresst, besorgte letzte Kleinigkeiten wie eine Schwimmweste für eine geplante Bootsfahrt für die Kleine und solche Dinge.
Ein Treffen mit einem der Kandidaten schaffte sie trotz allem doch und diesmal sollte ein echtes Sex-Treffen folgen, allerdings erst nach den Urlauben, da es zeitlich nicht mehr unterzubringen war.
Dies und die Tatsache, dass ich mich soweit möglich voll in ihre Vorbereitungen integrierte, sowohl mit Nina, als auch dem Mixen zurücknahm, sowie ihr nicht nur häufigen spontanen Sex, sondern auch Zärtlichkeiten und insgesamt mehr Aufmerksamkeit zukommen ließ, führte zu einer Antwort bei unserer letzten Therapie-Session am Donnerstag vor ihrer Fahrt, die mich glücklich machte.
"Wie würden Sie denn nun die ersten Wochen bewerten, wie fühlen Sie sich dabei?", wurde Anne gefragt.
"Es läuft... hervorragend, um ehrlich zu sein. Jan gibt sich wirklich Mühe, das muss ich anerkennen. Wir gehen ganz anders miteinander um, streiten nicht mehr, er kümmert sich mehr ums Kind, weil ich unsere Fahrt in die Alpen und den Kroatien-Urlaub vorbereite. Er ist fürsorglich, zärtlich und... sexuell enorm aktiv, auch mit mir. Eigentlich so, wie es mir immer gewünscht habe."
"Das ist eine angenehme Überraschung für Sie. Ihre Befürchtungen waren ja, dass es genau in die andere Richtung gehen könnte..."
"Ja, es überrascht mich. Zusätzlich habe ich nun auch einen ersten Partner kennengelernt, nur zum Sex ist es bislang nicht gekommen. Das wird dann nach dem Urlaub geschehen."
"Ihre Zufriedenheit mit der Situation ist Ihnen anzusehen", wandte sie sich jetzt an mich. "Aber erzählen Sie bitte trotzdem, wie es Ihnen dabei geht, auch im Hinblick darauf, dass Ihre Frau nun ebenfalls auf andere Partner zurückgreifen wird."
"Es freut mich enorm für Sie, ich hoffe wirklich, dass Sie dort befriedigende sexuelle Erlebnisse haben wird und dies unsere Geschichte weiter stabilisiert. Ich bin ganz ehrlich, da ich zusätzlich bei der Arbeit sehr eingespannt bin, fahre ich einige von meinen eigenen Sachen, inklusive meiner Beziehung zu Nina, auf ein Minimum zurück, weil die Situation es erfordert. Ich denke auch, nur so kann es gehen, dass ich... nein, dass wir uns den Erfordernissen gemeinsam stellen und in allem an einem Strang ziehen. Ich bin wirklich zuversichtlich, dass wir beide mit der Regelung auch in der Zukunft sehr gut zurechtkommen werden."
"Sie haben keine Ängste, dass eine ähnliche Situation wie bei Ihnen und Nina eintreten könnte, also dass Gefühle hinzukommen?"
"Nein. Wenn es so wäre, ist es denn halt so. Auch damit könnten wir umgehen. Ich sage gern, dass ich mich in der Ehe wohler fühle, ausgeglichener bin, mehr Spaß am Sex mit Anne habe."
"Das stimmt, so ausgeglichen habe ich ihn seit Beginn unserer Beziehung noch nie erlebt, trotz des Stresses, den wir gerade beide haben. Auch Luise reagiert darauf und ist viel fröhlicher und freut sich, weil ihr Papa mehr Zeit mit ihr verbringt", bestätigte Anne. "Und das mit dem Spaß beim Sex merkt man. Und trifft für beide zu."
"Er wird in Ihrer Abwesenheit sicher sehr viel Zeit mit Nina verbringen. Macht Ihnen das Sorgen?"
Anne überlegte eine Weile.
"Nein, komischerweise überhaupt nicht. Er spricht nicht darüber, weil ich das auch nicht hören wollte, aber die beiden sind sehr glücklich miteinander, das ist ihm anzusehen. Es ist fast schon so... nein, es ist so, dass ich Nina die Zeit gönne, die sie mit ihm dann hat, weil es sicher auch für sie nicht leicht ist, so frisch verliebt zurückzustecken."
"Das klingt doch sehr positiv. Ich freue mich besonders, dass Sie zum ersten Mal nicht von ihr oder dieser Frau reden, sondern von Nina. Sie als Person wahrnehmen, nicht als störenden Faktor. Ihr als Person Wünsche und Bedürfnisse zugestehen. Das ist sicher ein Schritt in Richtung der notwendigen Öffnung, von der ich sprach. Die tatsächliche Abstimmung findet dann fast automatisch statt, wahrscheinlich eher nach den Urlaubsfahrten, denn diese sind doch eher Sondersituationen."
In diesem Stil ging es noch weiter. Zufrieden machte ich mich mit Anne auf den Weg zur U-Bahn-Station. Anne wirkte nachdenklich.
"Okay, ich würde es jetzt doch gerne wissen. Wie ist der Sex mit Nina?"
Ich schluckte. Ob sie das wirklich wissen wollte? Denn darauf gab es nur eine ehrliche Antwort.
"Eine Offenbarung."
Das war keine Übertreibung. Sie sah mich lange an und nickte dann. Sie hatte es sicher vermutet. Tat ihr das weh, oder konnte sie konzedieren, dass dies bei uns aufgrund der unterschiedlichen Neigungen so gar nicht sein konnte?
"Ich hoffe, dass dir ähnliche Erlebnisse ins Haus stehen. Aber es ist nicht nur der Sex, das ist dir klar, hoffe ich?"
"Ja, das ist mir klar. Ich gönne es dir und Nina mittlerweile auch, ich will, dass du glücklich bist. Mehr habe ich nie gewollt. Nein, natürlich auch, dass du mit mir und Luise glücklich bist. Aber das scheinst du ja zu sein. Es ist völlig verrückt, dass da erst diese... erst Nina kommen muss, damit genau das wieder möglich ist. Ich hoffe nur, dass nicht doch noch alles kippt. Die Gefahr besteht immer noch, da sollten wir uns nichts vormachen."
"Ja, das ist uns allen klar. Gut, heute kochst du? Du kannst auch einfach noch was warm machen, im Gefrierschrank sind noch das Gulasch und die Linsensuppe, wenn es zeitlich zu knapp wird."
"Luise wollte Milchreis, das geht schnell. Gut, dann bis heute Abend", wollte sie das Gespräch abschließen, weil ich zur S-Bahn und sie zur U-Bahn musste.
"Ich liebe dich", sagte ich ihr leise. Diesmal kam keine Einrede. Diesmal glaubte sie es mir. Gab mir einen Kuss und das "Ich liebe dich" zurück.
Am Sonntagmorgen brachte ich Anne und Luise zum Hauptbahnhof. Wie immer vor solchen Reisen hatte sie die Wohnung in ein Schlachtfeld verwandelt. Da diesmal nicht alles verpackt und mitgenommen wurde, einen Teil sollte ich schließlich erst transportieren, da es beispielsweise recht wenig Sinn machte, eine Schwimmweste auf eine Alm hoch zu schleppen, würde das bis zu meiner Abreise wohl auch so bleiben.
Ein wenig würde ich schon noch aufräumen, aber im Grunde wollte ich die Tage fast ausschließlich bei Nina verbringen. Eine Bedingung hatte Anne nämlich doch noch gestellt: Sie wollte nicht, dass ich mit Nina in unserem Ehebett schlafe.
Ich hatte keine Probleme, dem zuzustimmen. Es wäre mir zudem nicht nur peinlich wegen der Unordnung, sondern auch zu strange vorgekommen, mit Nina inmitten von Luises Spielzeug und Postern und was weiß ich noch Sex zu haben. In diese meiner Welten gehörte sie nicht hinein.
Bei der Rückkehr in unsere Wohnung packte ich noch ein paar Sachen zusammen, auch den Controller und den Laptop wo ich das Programm ebenfalls installiert hatte, mit ein und machte mich dann auf den Weg. Es war irre, ich fühlte mich wie von einem Magneten angezogen, je näher ich ihrer Wohnung kam, so schneller wurde mein Schritt, die letzten Meter lief ich fast.
Völlig außer Atem, nach den Treppen vor allem, denn sie wohnte im dritten Stock, stand ich dann endlich vor ihrer Wohnungstür und lag Sekunden später in ihren Armen. Meine Hände hatten schon Kontakt zu ihren herrlichen Brüsten unter ihrem T-Shirt, als sie mich lachend abwehrte.
"Das muss noch ein bisschen warten, meine Mutter ist unangekündigt zu Besuch gekommen, wir machen gerade eine Art Impromptu Brunch."
Sie zog mich in die Küche, wo eine freundlich aussehende Dame mit grauem Haar auf uns wartete. Ich stellte mich kurz vor und bekam unverzüglich einen Kaffee vor die Nase gesetzt, mit der Aufforderung, die reichlich vorhandenen Goodies vom Tisch mit zu vernichten.
"Wir fressen schon seit einer Stunde", meinte Nina zur Erklärung. "Keine Ahnung wie viele Leute Mama hier vermutet hat, mitgebracht hat sie für eine Großfamilie."
"Ich hatte zumindest gehofft, Sie noch kennenzulernen, Jan", meinte die Frau mit fröhlichem Gesichtsausdruck. "Ich habe viel von Ihnen gehört."
Das konnte ich nicht behaupten. Von ihren Eltern hatte Nina nie gesprochen.
"Mach hier doch nicht auf förmlich Mama, ihr könnt euch doch wohl duzen, oder was?"
"Natürlich, ich heiße Gisela."
"Alles klar. Du wohnst auch in Berlin, Gisela?"
"Nein, in Rathenow in Brandenburg mit meinem frühgreisen Gatten. Ich besuche eine Freundin, wir gehen heute Abend zusammen in ein Konzert. Schostakowitsch, Streichquartette. Magst du klassische Musik, Jan?"
"Ja, durchaus. Allerdings hauptsächlich Klavierwerke, Schumann, Chopin, Liszt, aber auch Brahms und Mozart."
"Wunderbar, ihr solltet uns mal besuchen, dann könnte dir Nina was vorspielen, da habt ihr nämlich den gleichen Geschmack. Ihr Flügel steht nämlich immer noch bei uns."
"Schau dich doch um, wo sollte ich ihn hier wohl unterbringen?", maulte Nina, da der Tonfall etwas vorwurfsvoll klang.
"Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg", kam Giselas Replik.
"Frau und Kind sind unterwegs?", befragte mich Nina, ohne weiter auf ihre Mutter einzugehen.
Also hatte sie ihrer Mutter wohl die ganze Geschichte erzählt. Das verblüffte mich etwas, insbesondere, weil ihre Mutter überhaupt kein Problem damit zu haben schien.
"Jo, hat alles wunderbar geklappt. Du hast Gisela von unserer Situation erzählt?", fragte ich vorsichtig, nur um sicherzustellen, dass mich nicht etwa als normalen Freund vorgestellt hatte und ich im Verlaufe des Gesprächs in Fettnäpfchen herumtappte.
"Die ach so moderne Polyamorie? Natürlich hat sie das. Keine neuzeitliche Erfindung, wie ihr zu glauben scheint, das wir haben in den Siebzigern als Erbe der wilden Sechziger durchaus auch so zelebriert. Da nannten wir es aber noch freie Liebe."
"Mama hat eine bewegte Jugend mit einem Leben in einer Kommune hinter sich. Erst mein Vater hat sie dem Acid, ständigem Gruppensex und möglichen terroristischen Aktivitäten entwöhnt."
"Ich habe dir tausendmal gesagt, dass ich nur eine Sympathisantin war, aber nie den bewaffneten Kampf gesucht habe", gab Gisela lächelnd zurück. "Das mit dem Sex und dem LSD stimmt. Das vermisse ich heute noch."
Was für eine abgefahrene Frau. Sie war mir sofort sympathisch. Es war kein Wunder, dass Nina so offen war.
"Oh, mit Acid habe ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht, allerdings ein Jahrzehnt später. Politisch aktiv war ich damals auch, an der Uni hauptsächlich, im Spartakus." "Endlich, ein Mann mit Gesinnung und Format. Kein Vergleich zu dem bourgeoisen Rübezahl, den du dir da vorher angelacht hattest. Viva la Revolution!"
Jetzt brachen Nina und ich gleichzeitig in Gelächter aus. Es wurde ein witziger Nachmittag, bis sich Gisela verabschiedete.
"Ich will doch meiner liebsten Tochter den besten Sex ihres Lebens nicht länger vorenthalten", meinte sie mit gewinnendem Lächeln. "Aber es bleibt dabei: Kommt uns unbedingt in der Provinz besuchen. Wenn ihr drankommt, könnt ihr uns gerne ein paar Pappen mitbringen. Für Stefan wäre es zwar Verschwendung, aber wir würden richtig Spaß haben."
"Mama! Soweit kommt's noch. Mir reicht noch das Weihnachten, wo du Papa davon was ins Glas getan hattest."
"Wieso, das war doch lustig. Egal, amüsiert euch ihr zwei. Das Leben ist kurz, carpe diem."
Sie drückte mich noch fest zum Abschied und gab mir einen schmatzenden Kuss auf die Wange.
"Der ist dafür, dass ich mein Kind zum ersten Mal richtig glücklich erleben durfte. Ciao bello."
Wir gingen gemeinsam in die Küche, um die reichlichen Reste des Brunchs wegzuräumen.
"Deine Mutter ist echt hammerhart drauf. Ich habe noch nie so viel bei einer Erstvorstellung von Elternteilen gelacht. Hat sie deinen Vater echt mit Acid gespiked?"
"Und wie. Der Arme wusste gar nicht wie ihm geschah und hat im Weihnachtsoratorium mit Lachkrämpfen am Boden gelegen. Wir mussten ihn rausführen, du kannst dir gar nicht vorstellen wie peinlich das war."
"Das ist allerdings wirklich abgefahren, oh mein Gott."
"Es war ihre kleine Rache dafür, dass er uns immer wieder an Weihnachten in die Kirche schleppte, obwohl keiner von uns Bock drauf hatte, sie am allerwenigsten."
"Du hast Geschwister? Von deiner Familie hast du nie erzählt."
"Eine ältere Schwester, aber die ist vor zwei Jahren mit ihrem Mann nach Australien ausgewandert. Die Weihnachtsgeschichte liegt schon einige Jahre zurück. Mein Vater ist ein ganz ruhiger, lieber Mann, das genaue Gegenstück zu meiner Mutter, die eher der Archetyp der intellektuellen Zicke ist. Sie ergänzen sich aber sehr gut. Und du?"
"Ich hatte zwei Brüder, einer ist leider schon verstorben, zu dem anderen habe ich so gut wie keinen Kontakt mehr, seit ich hierhergezogen bin. Meine Eltern sind beide schon tot."
"Na, bei Mama hast du ein Stein im Brett, spätestens seitdem du dich als politisch geoutet hast. Mario konnte sie nie leiden, den hat sie ständig hochgenommen, meist ohne dass er es gemerkt hat. Bourgeoiser Rübezahl... na, wo sie Recht hat, hat sie Recht."
"Das steht mir kein Urteil zu, aber bester Sex deines Lebens? Das könnte ich von meiner Seite ohne weiteres so unterschreiben. Und dazu sollten wir jetzt tunlichst und umgehend übergehen, findest du nicht?"
"Und wie ich das finde. Runter mit den Klamotten und bau schonmal einen, ich muss hier noch was vorbereiten."
"Oho?"
"Keine Widerrede. Hast du dein neues Equipment auch mitgebracht? Klasse, dann kannst du mir später noch was vorspielen. Jetzt troll dich, es soll eine Überraschung sein."
Na, das konnte ja interessant werden. Ich zog mich zunächst aus und bastelte uns dann eine kleine Tüte. Da sie immer noch auf sich warten ließ, schaute ich mir schon einmal an, wie ich den Controller mit ihrer Anlage verbinden konnte. Das war ein richtig edles Teil, das war mir vorher noch gar nicht aufgefallen. Ich beugte mich gerade vornüber, um nach freien Anschlüssen zu suchen, als sie hinter mir auftauchte.
"Nein, bleib so stehen, das ist perfekt."
Sie drückte mit einer Hand meine Pobacken auseinander und versenkte etwas in meinem Poloch. Nicht besonders groß, aber... hui, was war denn das?
"Ehm... und das ist?"
"Ein Ingwer-Plug. Figging. Los, jetzt du bei mir, hier", kam ihre Aufforderung. Sie hatte ihren Rock hochgezogen und sich vornübergebeugt. Mittlerweile wusste ich, dass sie bei warmen Temperaturen mit Röcken und Kleidern keine Unterwäsche trug. Mit Hosen und bei kühlerem Wetter schon. Während ich das vielleicht fingerlange Teil, das sie mir gereicht hatte, in ihren After einführte, spürte ich schon sehr deutlich das starke Brennen, das es auslöste, was aber überhaupt nicht unangenehm war.
"Und außer zu brennen wie Hulle ist das gut für..."
"Es verstärkt den Orgasmus. Wir lassen die Teile so fünf Minuten drin, dann brennt es noch ungefähr eine halbe Stunde nach. Ich werde immer richtig geil davon und der Orgasmus kommt dann richtig gut. In den fünf Minuten können wir die Tüte rauchen, die hast du doch fertig?"
"Selbstredend. Hm... nicht unangenehm, eigentlich ganz geil. Ich glaube, meine Frau wollte das auch mal probieren, aber ich hatte sie abgewimmelt. Weiß nicht mehr warum... mmmh... sehr angenehm."
"Sag ich doch. Hihi, geil werden brauchst du nicht mehr. Hallo, kleines Stehaufmännchen."
"Da reicht eigentlich schon deine Nähe. Dir was in den Hintern stopfen zu dürfen, hat dann für den letzten Kick gesorgt. Wie ist das, wenn ich hinterher dort was anderes einführe, nämlich besagtes Männchen?"
"Das habe ich tatsächlich noch nicht probiert, nachdem ein Plug drin war. Das finden wir heraus."
Während ich die ersten Züge an der Tüte machte, entledigte sie sich ihrer Kleidung. Ich reichte die Tüte an sie weiter und platzierte meine Hände auf ihren wundervollen Titten.
"Die haben es dir angetan, nicht wahr?"
"Das gebe ich nur zu gerne zu", erwiderte ich und knetete an ihnen herum. "Ich werde gerade unwahrscheinlich hart, kommt das von dem Plug?"
"Ja, das soll bei Männern auch diesen Effekt haben. Ich habe das tatsächlich nur mit Larissa und Flo mal ausprobiert, Mario war für sowas nicht zu gewinnen. Sein Hintern war eine absolute Tabu-Zone für ihn. Meiner nicht, Gott sei Dank."
Ich nahm die Tüte wieder entgegen. Da ich nur noch eine Hand frei hatte, ließ ich sie andere Regionen erforschen.
"Feucht bist du aber auch schon. Hm, das geht auch nass."
"Oh, der ist richtig hart, da hast du völlig Recht", sprach sie und schloss ihre Lippen darum. Da war sie wieder, ihre kleine Zauberzunge, die nun in ihrem Mund den Aufenthalt dort versüßte. Nach einem weiteren Zug brauchte sie diesen allerdings wieder für die Tüte. Schade eigentlich.
Zeit, sie mit meiner richtig auf Touren zu bringen. Das gelang sofort. Sie war so davon eingenommen, dass der kleine verbliebene Rest der Tüte in ihrer Hand ungeraucht verglühte. Sie fluchte kurz, als es sehr heiß an ihrer Hand wurde.
"Okay, jetzt können wir die Dinger auch entfernen, dreh dich. Jetzt du."
"Oral, oder ficken wir, und wenn ja, wo soll ich rein?", bemühte ich mich um den weiteren Fahrplan.
"Ja zu allem und überall. Reihenfolge ist egal, ich hab geduscht."
Mehr brauchte ich nicht zu wissen, mit Duschen meinte sie eine Analdusche. Da sie mir immer noch den Hintern entgegenreckte, drang zunächst in ihre jetzt nun wirklich nasse Spalte ein.
"Jetzt gib Gas, ich will Spaß", witzelte sie noch, dann sorgte ich dafür, dass ihr für den Moment weitere Worte vergingen, indem ich ihr genau diesen Wunsch erfüllte. Ich gab ordentlich Gas, ließ mein Becken fliegen, war vielleicht nicht ganz so wild wie sie bei unserem ersten Nachmittag in ihrer Wohnung, aber nahe dran. Meine Haltegriffe waren diesmal auch deutlich weicher und luden zu fortwährendem Kneten und Massieren ein. Mit erfreutem Juchen wurde das fallweise Klatschen auf ihren Hintern quittiert.
All dies führte dazu, dass wir uns beide vergleichsweise schnell dem Höhepunkt näherten. Sie kam bereits, als ich mich noch fragte, ob ich verlangsamen sollte, um meinen heraus zu zögern und hatte so eine neue Situation. Ich zog kurzerhand ab, und drang stattdessen in ihr Afterloch ein.
"Und? Wie ist das?", wollte ich nach den ersten Stößen wissen.
"Geil. Voll geil", kam ihre erfreute Replik.
Das war es auf jeden Fall auch für mich und verlegte mich auf ruhige, genießerische Stöße, hielt öfter an, weil ich nichtsdestotrotz immer näher an meinen Orgasmus rückte. Das ließ Nina sich eine Weile gefallen, dann unterband sie meine letzte Pause, indem sie sich zurückbewegte und mich mit schnellen Rückwärts-Schwüngen zum Platzen brachte.
Es war wirklich ein heftiger Höhepunkt, sehr intensiv, vielleicht sogar länger als gewöhnlich. Innerlich gab ich der Wurzel ein Daumen-hoch. Erneut übernahm Nina die Initiative und sorgte dafür, dass mein Schwanz diesen gastlichen Ort verließ, saugte mir die letzten Tröpfchen heraus und bedeutete mir dann, mich hinzulegen. Ihr Plan war schnell zu durchschauen, die 69-Position ebenso schnell eingenommen. Sie schaffte es mit gloriosem Saugen und Lecken, die minimal gebrochene Härte sofort wiederherzustellen und mich auf Touren zu bringen, während sie ebenfalls meine lingualen Administrationen genoss.
Fingern hatte ich bei ihr noch nicht gleichzeitig probiert und wollte dies nachholen, als mir die Idee kam, mit diesen lieber das brennende Poloch heimzusuchen, denn bei mir jedenfalls hielt die Wirkung ungebrochen an.
Ein begeistertes "Mmmh... mmmh...mmmmh!" kam aus ihrem vollen Mund und sie demonstrierte sofort, wie gut sich das anfühlte, auch bei mir. Wir ließen uns beide Zeit, bearbeiteten uns ohne besondere Dringlichkeit, die ungewohnten wie auch gewohnten Sensationen voll auskostend.
Das Brennen ließ schon leicht nach, als sie erneut den Vortritt beim Höhepunkt erhielt, den erhofften zweiten folgenden bekam ich vor meinem, der ebenfalls noch sehr intensiv, wenn auch nicht ganz so heftig wie der erste war, nicht mehr hin. Wir kuschelten und freuten uns darüber, dies erstmals ohne jeden Zeitdruck, streichelten und küssten uns für bestimmt eine Stunde, als mein Handy klingelte. Anne wollte mir nur mitteilen, dass sie gut in ihrem Zielort angekommen waren, wo sie die Nacht verbringen würden.
Der Aufstieg zur Hütte sollte dann erst am nächsten Morgen stattfinden, ihr Gepäck wurde wohl mit einer Seilbahn hochtransportiert. Sie gab mir auch kurz Luise, die wie üblich nur ein paar Sekunden Faxen machte und dann keine Lust mehr zum Reden hatte. Sie war wohl von der Fahrt auch ziemlich müde und überdreht.
Für einen Moment dachte ich daran, Anne mitzuteilen, wie gründlich ich meine Einstellung zur Ingwer-Wurzel revidiert hatte, unterließ es dann aber. Das konnte ich ja auch mit ihr mal als Überraschung einbauen. Das Gespräch wurde eh kurz, ich wünschte beiden noch eine gute Zeit und lehnte mich zurück.
Ob Nina sich während des Gesprächs langweilte, oder ihr das einen kleinen Kick verschaffte, war nicht klar, wohl aber, dass sie währenddessen meinen Schwanz in ihren Mund packte und geschickt wieder zum Leben erweckte. Sie hatte mir gerade das erste Stöhnen entlockt, als das immer noch in meiner Hand befindliche Handy erneut klingelte.
Larissa. Okay, mit ihr konnte man so sicher reden.
"Hey."
"Hey. Bist du bei Nina? Störe ich euch?"
"Ich bin bei Nina, stören tust du nicht direkt. Obwohl sie mich gerade... oh... wunderbar bläst."
"Ja, das kann sie gut, nicht wahr? Oh, Fuck, ich wünschte, ich könnte dabei sei."
"Das bist du doch jetzt, irgendwie."
"Ja, das könnte man sicher ausweiten, aber ich sitze gerade mit Flo im Restaurant und trage Hosen, das würde etwas kompliziert. Kann ich euch trotzdem was Organisatorisches fragen, oder lenkt euch das jetzt zu sehr ab?"
Nina hatte ohnehin kurz unterbrochen und schaute mich fragend an.
"Es ist Larissa, sie wollte was besprechen. Worum geht es denn?", wandte ich mich wieder ihr zu.
"Wir wollten doch zusammen weggehen, ins Berghain. Flo meinte aber gerade, dass am Samstag die private Party ist, wo du eigentlich auflegen solltest. Sie wollte auf jeden Fall dorthin, und will natürlich, dass wir alle mitkommen, auch wenn das mit dem Auflegen nicht klappt."
"Warte, ich stelle das Gespräch auf Lautsprecher."
"Hallo Nina. Ich mach's auch, dann kann Flo ebenfalls mithören. Hallo ihr zwei", drang es dann auch etwas leiser aus dem Hintergrund.
"Es geht um das Wochenende", wiederholte Larissa noch einmal für Nina. "Statt ins Berghain möchte Flo lieber zu der privaten Party von Jonas und dem... wie hieß er... Pedro, diesem Spanier, kennst du doch. Das wäre Samstag. Hast du Lust? Kriegst du Jans Schwanz lange genug aus dem Mund um zu antworten?"
Nina kicherte und schaute mich an, um meine Meinung hierzu abzulesen, während Flo im Hintergrund mit gespielter Empörung "Was, sind die schon wieder dabei?" beisteuerte. Ich nickte und Nina sprach es für die beiden aus.
"Ja, klingt gut, einverstanden. Und jetzt bringt mich nicht weiter um die Früchte meiner Arbeit, ihr blöden Schnepfen..."
Gelächter von der anderen Seite.
"Ja, blas ihn schön. Viel Spaß dabei, wir sind in Gedanken bei euch. Alles weitere können wir ein andermal besprechen, meine Wohnung liegt dem Haus, wo sie stattfindet, am nächsten, wir könnten uns bei mir treffen und direkt zu Fuß dahin, ist vielleicht zehn Minuten Fußmarsch. Am besten ruft ihr mich an... die Wahrscheinlichkeit, dass ihr gerade bei irgendwas seid, ist einfach zu hoch..."
Flo steuerte irgendetwas bei, was ich nicht verstand, auch weil es schwieriger wurde zuzuhören, da Nina der Aufforderung sofort nachgekommen war und weitermachte.
"Alles... oh... klar."
Mein Stöhnen entlockte beiden noch kurzes Gelächter, dann verabschiedeten sie sich mit einem fröhlichem "dann komm mal schön". Das dauerte allerdings noch eine ganze, himmlische lange Weile.
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Himmlisch wurde die gesamte Woche. Trotz der Überstünden, trotz der Tatsache, dass das Wetter sich verschlechtert hatte und Regenschauer gegen die Fenster klatschten. In unserer kleinen Welt, war es trotzdem warm und oft genug heiß. Wir entwickelten uns zu Nudisten, Nina empfing mich meist schon nackt, wenn ich von der Arbeit kam und trug höchstens mal zum Braten eine Schürze. Ich tat es ihr selbstverständlich gleich.
Sie wehrte jeden Versuch von mir, mich am Kochen zu beteiligen ab, beziehungsweise ließ mich maximal Gemüse mit schnipseln. Sie verwöhnte mich mit einer ganzen Reihe perfekt zubereiteter Gerichte, sie konnte wahnsinnig gut kochen. Und erst die Desserts...
Das heißt nicht, dass wir ständig Sex hatten, sicher reichlich davon, aber es war eine relaxte, ruhige Zeit, in der wir unglaublich viel redeten, Filme schauten, Musik hörten, ich endlich richtig mixen konnte. Sie half mir sogar beim Aussuchen neuer Tracks.
Ihre Anlage hatte einen Mördersound, dass ihr Amp und die anderen Geräte sehr edel waren, war mir ja schon aufgefallen, aber was ihre sehr kleinen und kompakten Speaker leisteten, erschütterte und begeisterte mich. Ein einstündiges Set hat ich schon beisammen, was ständig weiterwuchs, aber ihren Versuch, mich doch zum Auflegen auf der Party zu bewegen, wehrte ich als noch zu früh ab.
Wir freuten uns auch so mächtig auf die Party, ich hatte Andreas auf Wunsch Larissas auch eingeladen, aber er hatte leider schon andere Pläne. Da eine Afterparty bei Larissa allerdings fast unausweichlich erschien, nahm ich sein zuvor gemachtes Angebot an und erwarb zehn 100er von ihm für kleines Geld, man wird ja schließlich nicht jünger und selbst Nina allein zeigte mir bereits trotz aller Fertigkeiten meine körperlichen Grenzen auf.
Ich machte ihr gegenüber auch kein Geheimnis daraus und nahm an zwei Abenden jeweils eine Viertel-Pille. Sie fand das völlig in Ordnung und hatten allen Grund, sich an den Resultaten zu erfreuen.
Das zweite Gespräch mit Larissa, wo wir die Einzelheiten klärten und eben auch die Einladung an Andreas erging, verlief etwas eigenartig. Larissa wirkte anders, auch wenn sie wie gewöhnlich locker und überschäumend das Gespräch führte. Ich fragte direkt nach.
"Oh... ja, stimmt, ich bin gerade nicht so richtig gut drauf. Das ist manchmal so, aber ich hab natürlich Pillen dafür. Mach dir keine Sorgen, bis Samstag ist das auskuriert."
"Möchtest du drüber reden?"
"Das ist lieb, aber im Moment lieber nicht. Echt, nicht so wild, nichts Neues, mach dir keine Gedanken."
Die machte ich mir aber doch und sprach Nina drauf an.
"Ja, sie hat öfter Depressionen, ist auch weiter in Therapie. Hat sie dir irgendwas von ihrer Vergangenheit erzählt?"
"Ja, ich bin im Bilde, das Kind. Wir haben uns unterhalten, nachdem sie mich nachhause gefahren hatte."
"Sie hatte vorher schon ziemliche Gemütsschwankungen. Nach der Geschichte wurden handfeste Depressionen daraus. Eigentlich hat sie das aber in letzter Zeit gut im Griff gehabt. Wahrscheinlich brauchen wir uns da wirkliche keine Sorgen zu machen."
In der Tat wirkte Larissa wie immer, als wir in ihrer Wohnung eintrafen. Voller Lebensfreude, einer guten Portion Geilheit und Vorfreude auf den kommenden Abend. Ihre Wohnung war unerwartet bescheiden und nüchtern eingerichtet, nach ihrem eher protzigen Wagen hatte ich das Gegenteil erwartet.
Auf einem Regal standen Preise und Auszeichnungen, die sie erhalten hatte, ansonsten war es eine Wohnung, die man ohne weiteres auch einer normal verdienenden Angestellten hätte zuordnen können. Erstaunlich wenig persönliche Dinge, keine Fotos, nur ein paar Poster an den Wänden. Und eine gut bestückte Bar, aus der wir sofort versorgt wurden.
Wir warfen jeder eine halbe Pille aus ihrem unerschöpflichen Fundus ein, blieben sonst aber bei Vodka und Koks, von dem sie wieder reichlich zur Verfügung stellte. Irgendwie wurde ich ein ungutes Gefühl trotzdem nicht los. Dann machten wir uns auf den Weg zur Party.
Es war ein Zweifamilienhaus, in dem die Party auf zwei Etagen stattfand, es waren bestimmt an die hundert Gäste, die sich dort tummelten, vornehmlich wie wir in einem komplett leergeräumten riesigen Wohnzimmer, wo uns aus einer fetten Anlage House entgegenwummerte.
Leider nicht meine bevorzugte Art von House, also Tech-House, sondern das, was in meinen Kreisen abschätzig als Handbag oder Uschi-House bezeichnet wurde - also die amerikanische Variante mit reichlich, in meinen Augen überreichlich, Vocals. In den Nebenzimmern wurde gekifft, gekokst und zum Teil auch gefickt, in der oberen Etage, wo ein Chillout-Bereich mit Musik von der Konserve angelegt war, noch mehr.
Der DJ war kein Profi, das fiel mir einige Male schmerzhaft auf, gab sich aber alle Mühe und trotzdem war die Stimmung recht gut. Wir tanzten ausgelassen, aber nicht so konstant wie im Kitty. Larissa zog uns immer wieder in einen Nebenraum, wo ein niedriger Glastisch für ihre Lines herhalten musste. Auch waren wir nicht immer so eng beieinander, was einfach auch damit zusammenhing, dass alle drei Frauen dort viele Bekannte trafen, die mir größtenteils vorgestellt wurden.
Namen konnte ich mir bei der Menge allerdings nicht merken, außer denen von zwei der beiden Hausherren Pedro und Jonas. Jonas hatte das Haus von seinen verstorbenen Eltern geerbt und lebte dort und davon, also den Mieteinnahmen von seinen Hausgenossen, in einer Achter-WG. Wir hatten gerade wieder eine Weile getanzt und mir war aufgefallen, dass wir Larissa aus den Augen verloren hatten.
Ich sah sie am Rande des anderen Endes der Tanzfläche stehen, das Gesicht blass, die Augen unnatürlich weit aufgerissen und leicht schwankend. Nina umarmte mich gerade, aber ich löste mich mit einem schnellen "Warte" und setzte mich gleichzeitig mit Larissa in Bewegung, die sich wieder in Richtung des Vorraums bewegte.
Ich eilte los, schob rücksichtslos Tanzende zur Seite, die mir im Weg waren. Als ich dies mit einem Mädel tat, hielt mich ihr Freund fest und wollte griffig werden. Ich schrie ihm Notfall ins Ohr, deutete auf den Türausgang, und er ließ mich tatsächlich los.
Ich erreichte den Vorraum trotzdem unerträglich langsam. Und fand Larissa schon wieder vor dem Tisch knieend mit ihrem mitgebrachten Glasröhrchen in der Hand, eine fette Line vor sich mit einer Karte zusammenschiebend. Ich griff an ihre beiden Handgelenke und hielt sie fest. Ich brauchte nicht zusammenzurechnen, was sie an diesem Abend schon alles konsumiert hatte.
Diesen fertigen Anblick kannte ich. Diesen Anblick hatte ich bereits bei einer Bekannten vor zwanzig Jahren einmal gehabt, die wir eine halbe Stunde danach mit einem Notarztwagen ins Krankenhaus bringen mussten, wo sie nach viertägigem Todeskampf verstarb. Larissa stand kurz vor einer Überdosis.
Ich brauchte keine Erklärungen abzugeben, sie wusste oder ahnte es selbst, wehrte sich nicht, als ich sie wegzog und zusammen mit der ebenfalls herbeigeeilten Nina auf das dahinterstehende Sofa drückte. Sie brach zusammen, weinte, zitterte, übergab sich ansatzlos und spülte mit ihrem Schwall Erbrochenen auch die Line, die wahrscheinlich die eine zu viel gewesen wäre, weg.
Wir richteten sie auf, nahmen sie zwischen uns und brachten sie zur nächsten Toilette, drängelten uns rücksichtslos an den anderen Wartenden vorbei, als die Tür dort aufging und sie schaffte es gerade noch bis zur Kloschüssel, bevor sie sich erneut übergeben musste. Wir wehrten die protestierenden anderen schnell ab, sollten sie doch zu den anderen Klos ziehen.
Nina sperrte die Tür zu und wir warteten geduldig, bis Larissa ihren Brechreiz überwand, reinigten sie und uns notdürftig, denn im Vorraum hatten wir alle etwas abbekommen. Sie war leichenblass, aber schien soweit wiederhergestellt, dass sie alleine gehen und zahlreiche Entschuldigungen stammeln konnte, weil sie uns nach ihrer Ansicht den Abend verdorben hatte.
Wir brachten sie nach draußen, damit sie besser Luft bekam. Ich blieb bei ihr, während Nina losschoss, um Flo zu suchen.
"So eine verdammte Scheiße... das tut mir so leid..."
"Mir nicht. Ich bin nur froh, dass wir dich noch rechtzeitig gefunden haben. Das war knapp, das ist dir klar?"
"Ja, Scheiße, sorry... ich weiß nicht... es war alles..."
"Komm, jetzt brauchst du nichts zu erklären. Wir gehen zu dir und dann kommst du erstmal runter."
Ich nahm sie in den Arm und drückte sie fest an mich. Sie weinte leise, aber klammerte sich wie eine Ertrinkende an mich. Es dauerte überraschend lange, bis Nina zurückkam, alleine dazu.
"Was ist mit Flo?"
"Sie entschuldigt sich. Sie hat Anschluss für heute Nacht gefunden und würde das gerne auskosten. Erst wollte sie unbedingt mit, aber es ist ja nicht wirklich notwendig. Sie... sieht einem DP entgegen, sie hat gleich zwei Typen aufgetan, die sie ficken wollen."
Sogar Larissa musste lachen.
"Flo wie sie leibt und lebt. Na, dann verderbe ich nur euch den Abend."
"Alte, tickst du noch ganz richtig? Du bist meine beste Freundin, mit der ich diese Nacht verbringen werde und Jan hat dich auch voll ins Herz geschlossen. Du brauchst uns und wir werden für dich da sein. Das kann uns niemals den Abend verderben. Du kannst wieder ordentlich laufen? Ich glaube die paar Schritte an der frischen Luft könnten nicht schaden, um deinen Kreislauf zu stabilisieren. Ist dir noch übel? Irgendwelche anderen Beschwerden?"
"Nein, es geht langsam wieder. Und mit dem ganzen Koks im Körper könnte ich bis Kapstadt laufen."
Wir mussten sie tatsächlich bremsen, weil sie viel zu schnell losrannte. Als wir an ihrer Wohnung ankamen, hatte sie schon wieder ein wenig Farbe im Gesicht. Wir setzten uns auf ihr Sofa, und Nina ging uns einen Tee machen. Larissa kuschelte sich an mich an. Sie fühlte sich etwas heiß an.
"Geht es dir wieder einigermaßen?"
"Ja, wirklich, mein Körper ist einiges gewohnt. Aber das war wirklich kurz vorm Zuviel. Hattest du das mitgekriegt? Woher hast du das gewusst?"
"Ich habe dich an der Tanzfläche gesehen, und du sahst so fertig aus, wie ich eine Bekannte von mir schon einmal erlebt hatte. Bei ihr ging die Sache schief."
Sie schwieg betroffen.
"Du hast versucht, deine Traurigkeit aus dem Kopf zu koksen, nicht wahr? Und es hat nicht funktioniert, darum hast du immer weiter nachgelegt. Kann das sein?"
"Ja, das trifft es ziemlich genau. Danke", kommentierte sie den Kamillentee, den Nina ihr in die Hand drückte. Sie setzte sich auf ihre andere Seite und kuschelte sich ebenfalls bei ihr an.
"Du verrücktes Huhn weißt doch wohl hoffentlich, dass du mit uns über alles sprechen kannst? Wir sind nicht in Quarantäne, weil wir frisch verliebt sind, weißt du? Was ist los, was zieht dich so runter, Schatz?", fragte Nina mit echter Sorge in der Stimme.
Larissa schwieg eine Weile, aber dann gab sie sich einen Ruck.
"Es war besonders schwer, mit euch darüber zu sprechen, weil es indirekt mit euch zu tun hat", setzte sie an. "Gibt mir einer eine Kippe?"
Ich versorgte sie sofort und gab ihr Feuer.
"Ich bin so froh für euch, dass ihr diese Chance bekommen habt und es so gut läuft, ihr richtig glücklich miteinander seid. Aber... das macht mir... wie soll ich sagen... schmerzhaft klarer, wie einsam und verzweifelt ich bin. Der Sex mit euch nach dem Kitty, das war so unglaublich für mich, weil es mit Zuneigung, fast Liebe zu tun hatte. Ihr habt uns in eurem Gefühl miteingeschlossen, das war unbeschreiblich schön. Aber es machte mir klar, wie sehr ich das vermisste, geliebt und angenommen zu werden, und nicht nur gevögelt, versteht ihr? Jemand zu haben, der für mich da ist, der mich in den Schlaf streichelt und am Morgen wachküsst. Und gleichzeitig schaffe ich es nicht, irgendjemanden an mich heranzulassen. Alles fällt mir so schwer im Moment, ich fühle mich leer und schwach, wie eine leere Hülle in einer Hülle in einer Hülle... wie diese scheiß Matroschka-Dinger. Ich fühl mich eigentlich nur noch wohl, wenn ich irgendwelches Zeug im Kopf habe..."
Nina und ich begannen gleichzeitig Larissa zu streicheln, wie auf ein geheimes Signal hin. Larissa seufzte und drückte die Zigarette halbgeraucht aus.
"Das war jetzt kein verstecktes Betteln, ihr zwei, aber hört bloß nicht auf."
"Wenn du freundlicherweise deine Zähne putzen würdest, gnädiges Fräulein, würden wir dich wahrscheinlich sogar küssen", versetzte Nina schnippisch. "Und ich spreche sicher auch für Jan wenn ich sage, dass du niemals um Zärtlichkeiten bei uns betteln musst. Du bist meine beste Freundin, ich liebe dich wie verrückt und wenn du nicht eine Frau und gottverdammte Zicke wärst, hätte ich schon längst bei dir angeklopft, denn du bist einer der wunderbarsten Menschen, die ich kenne. Das ist dir hoffentlich klar?"
"Das ist vielleicht der falsche Moment das zu sagen, aber ihr riecht beide recht streng nach Erbrochenem. Wo habt ihr euch bloß rumgetrieben?", kam ihre Reposte. "Und du mit deiner Zauberzunge stehst permanent unter meinen Top 10. Und lieben tue ich dich auch wahnsinnig, Zicklein. Den Beweis-Kuss hebe ich mir für später auf, wenn du so zart besaitet bist."
"Also, Duschen, Zähneputzen, Bett?", stellte ich als möglichen Verlauf in den Raum. "Er hat Ideen, er ist organisiert... er fickt gut... Ich habe meine Meinung geändert, du verdienst ihn nicht, Nina. Und tschüss."
"Das hättest du wohl gern. Pech gehabt. Was anderes, hast du nächste Woche Dreharbeiten oder andere Verpflichtungen?"
"Nein, wir geben den Faust, aber die Proben beginnen erst in drei Wochen. Das Gretchen hab ich intus, das ist nicht mein erstes Mal."
"Faust? Oh, das klingt doch interessant", meldete ich mich zu Wort.
"Ja, mit einer Wahnsinnsbesetzung und einem völlig abgedrehten tschechischem Regisseur. Darauf freue ich mich total, ihr kriegt selbstverständlich Karten zur Premiere. Warum?", drehte sie sich wieder Nina zu.
"Ich habe noch zehn Tage Urlaub, fünf kann ich nehmen, mein Auftrag ist fast fertig und in dem Stand kann ihn nicht einmal unsere trötige Azubine mehr verhunzen, das kriegt sie ohne mich zu Ende. Du kommst zu uns, keine Widerrede. Wir können dir nicht die Traurigkeit aus der Seele ficken, aber für dich da sein können wir."
"Hm, ihr könntet es ja probieren..."
"Sie klingt wiederhergestellt", warf ich ein. "Also Dusche."
"Ja, Dusche. Und ich kann dir gar nicht sagen, wie dankbar ich dir für das Angebot bin, Nina-Schatz. Aber ich will euch doch nicht die wenigen Tagen, die ihr für euch habt, vermiesen, das geht doch nicht."
"Was genau an keine Widerrede hast du nicht verstanden? Los jetzt, mitkommen. Damit ich dein loses Mundwerk endlich mit Küssen zum Schweigen bringen kann", erwiderte Nina und zog sie hoch. "Ich denke, ich kenne die Antwort, aber ich frage trotzdem, dir ist das auch recht?", wandte sie sich an mich.
"Ja, die Frage ist völlig redundant. Ich würde Larissa mit dir adoptieren, wenn du das vorschlagen würdest."
"Au ja, dann haben wir richtig geilen Inzest. Fick mich, Daddy, und du auch, Mami. Ich bin ein böses Mädchen. Ihr könnt mir auch ganz doll den Hintern verhauen."
"Ein gewisser Nachholbedarf scheint da tatsächlich zu bestehen", gab ich zu bedenken.
Wir hatten das Badezimmer erreicht und zogen uns kichernd aus. Wir seiften uns sehr erotisch unter der Dusche gegenseitig ein und hielten es dann für eine Weile für witzig die Geschlechtsteile der anderen mit dem Duschkopf zu bearbeiten. Das Abtrocknen wurde erneut zur Handtuchschlacht.
"Okay, ich sollte es vorher wissen. Wird das eine 100er Nacht, oder kriegen wir das zivilisiert über die Bühne?", versuchte ich die Lage zu klären.
"Das sollte Larissa entscheiden. Du bist jetzt die Hauptperson. Wir werden dich so lange verwöhnen, bis du aufhören schreist. Dich so voller Liebe pumpen, dass du davon kotzen musst. Die Zähne putzt du dir jetzt trotzdem. Kannst ja hinterher nochmal."
"Um Gottes Willen, ihr müsst doch meinetwegen nicht so einen Aufstand machen. Fünfzig reichen völlig", quetschte sie hinter ihrer Zahnbürste hervor. Und nach kurzer Pause. "Das war natürlich nicht ernst gemeint. Mit ein wenig Sex und ganz viel Zärtlichkeit wäre ich zufrieden. Ich hätte allerdings einen ganz ernsthaften Wunsch."
"Der wäre?"
"Ich bin clean, ich nehme die Pille, um gewisse Sachen nicht nochmal zu erleben..."
"Selbstverständlich. Ehm... vielleicht ein bisschen spät, das zu fragen, aber Nina tust du das auch?"
"Ich? Ich dachte der Mann kümmert sich um die Verhütung... Oh Gott, werde ich jetzt fett?"
"Google mal Hängebauchschwein und gewöhn dich dran", empfahl Larissa, als wir in ihr Schlafzimmer eintraten.
Der totale Kontrast zum Rest der Wohnung. Unzählige Kuscheltiere auf dem Bett, verspielte Möbel, ein Satz Puppen in einem Regal; keine Sammlerstücke, ganz einfache Puppen, wie meine Tochter sie hatte, sogar Barbies darunter. Ein Bild, wo sie als Teenager mit ihren Eltern zu sehen war. Sie machte eine Reihe Kerzen an, die im ganzen Raum verteilt waren.
"Ich bin eine hoffnungslose Romantikerin", gab sie dabei bekannt. "Und ich brauche immer Gewühl im Bett."
"Also doch die Fünfzig? Nein? Okay, aber eine Zigarette würde ich gerne noch rauchen, das okay? Ich denke, ihr kommt fünf Minuten ohne mich zurecht?"
Die Frauen antworteten nicht, weil sie bereits küssend auf das Bett gesunken waren. Na, man auch non-verbal antworten. Ich rauchte alleine im Wohnzimmer und beantwortete die WhatsApp-Anfrage von Flo, ob alles in Ordnung sei. Potentieller DP oder nicht, auch sie sorgte sich um ihre Freundin.
Als solche betrachtete ich sie ebenfalls, ich hatte sie tatsächlich richtig in mein Herz geschlossen, nicht wegen ihrer verrückten Art, die wohl zum Teil geschauspielert war, sondern wegen dem Menschen, der sich darunter verbarg, der leidend und verletzlich war und sich trotz aller krassen und flapsigen Sprüche immer mehr zu zeigen wagte.
Ich hoffte wirklich, dass wir ihr mit dieser Nacht und der anschließenden Woche etwas Stabilität und Positivität zurückgeben konnten. Die Fast-Überdosis war ein Hilfeschrei, das hatten wir alle verstanden, lange bevor sie sich dazu geäußert hatte. "Na, habt ihr noch Platz für ein weiteres Kuscheltier?", fragte ich die immer noch küssenden und kuschelnden Frauen.
"Aber sicher, vor allem eins mit so hervorragenden Attributen", entgegnete Larissa. "Hast du doch heimlich genascht?"
"Nein, ich freue mich einfach auf euch beide."
"Ihr braucht wegen mir übrigens nicht abstinent zu bleiben, ich hab noch reichlich da, in meinem kleinen Rucksack..."
Jetzt unterbrach ich ihren aufkommenden Redefluss mit einem Kuss und Nina übernahm die Klarstellung.
"Schätzchen, wir brauchen uns nicht zum Mond schießen, um uns mit dir wohl zu fühlen und Spaß mit dir zu haben. Außerdem sind wir alles andere als nüchtern. Jetzt entspanne dich endlich und genieße..."
Wir hatten sie in die Mitte genommen, küssten und streichelten sie unablässig, bis Nina ihre Küsse auf Larissas Körper ausweitete. Ich schloss mich an und so verwöhnten wir eine Weile gleichzeitig ihre kleinen festen Brüste, was ihr begeisterte, wohlige Laute entlockte. Diese Synchronbehandlung setzten wir dann in ihren Achselhöhlen fort, was zu Wimmern und Juchen führte, weil sie dort extrem empfindlich war.
Dann verlegte sich Nina auf die Stimulation der unteren Körperhälfte, während mir das Spiel mit der oberen überlassen wurde. Nina küsste und leckte sich bis zu den Fußspitzen hinunter und saugte dann an Larissas Zehen, deren seliger Gesichtsausdruck zeigte, dass dies möglicherweise eine mir unbekannte Vorliebe von ihr war.
Ich tobte mit meiner Zunge über Brustwarzen und leckte ihren Hals, kehrte immer wieder und immer wieder gerne zu ihrem willigen Mund zurück, denn, das kann ich ohne Übertreibung behaupten, Larissa küsste unglaublich gut, mit einem hohen Suchtfaktor.
Sie schien jetzt wirklich tiefenentspannt, genoss unserer Zungen und weiterhin fleißigen Hände, die ihren Körper zum Schwingen brachten, ohne dass wir bislang versucht hatten sie wirklich zu erregen.
Dafür wartete ich Ninas Startschuss in Form ihrer Ankunft an Larissas so wunderbar verzierten Zaubermaus ab, die sie allerdings quälend lange hinauszögerte, mit ihrer Zunge in den Kniekehlen herumwerkelte, nachdem sie die Beine ihrer Freundin eigens dafür angehoben hatte. Auch dort schien sie enorm empfindlich zu sein, denn sie zuckte heftig und machte kleine spitze Laute, die von meinem Mund abgedämpft wurden.
Das brachte mich darauf, auch ihren Bauch und ihre Leisten nach als meine Domäne zu betrachten, und ihre neuralgischen Punkte dort mit meiner Zunge auf Empfindlichkeit zu testen, während Nina Larissas Beine langsam wieder absenkte, auseinanderzog und sich mit Schlangenlinien langsam an der Innenseite ihrer Oberschenkel vorarbeitete. Wer von uns beiden für die unzähligen Zuckungen und ein nun lautes, immer noch wohliges Wimmern verantwortlich war, sei dahingestellt.
Ich konnte mir vage vorstellen, wohin sich Larissa nun die Zunge ihrer Freundin wünschte, aber die ließ sich weiter ordentlich Zeit, leckte um ihre Möse herum, seitlich daneben, drang kurzzeitig mit ihrer Zunge zwischen ihren Pobacken ein, um dann wieder zu den Innenseiten der Schenkel zurückzukehren und das Spiel begann erneut.
Leichte Klagelaute drangen aus ihrem Mund, den ich fortan wieder beschäftigte, bis das erlöste "Ooooh", die Ankunft von Ninas Zunge im Allerheiligsten feierte. Ich löste mich und schaute in und streichelte das verzückte, bildschöne Gesicht der jungen Frau, die ihre Augen nun geschlossen hatte, sich selbst nur noch auf das Empfinden ohne weitere Wahrnehmungen reduzierte.
Ich kehrte zu ihren Brüsten zurück, saugte und leckte ihre harten Brustwarzen, langsam und spielerisch, immer wieder wechselnd, damit keine zu kurz kam. Ich hatte erlebt, wie schnell Nina ihre Freundinnen mit ihrer Zauberzunge zum Höhepunkt treiben konnte, aber das war in diesem Moment keineswegs ihre Absicht und im Einklang mit dem bisherigen Verlauf.
Larissa stöhnte trotzdem immer lauter, wimmerte dazwischen immer wieder, ihre Hände, die ansonsten unablässig durch Ninas Haare fuhren, krallten sich immer öfter daran fest. Ich ahnte mehr, als dass ich es sah, dass meine Geliebte nun alle Zurückhaltung aufgab und presste meine Lippen erneut auf den offenstehenden Mund der so Beglückten. Die selbst den Kuss nur noch fahrig erwidern konnte, ihre Augen öffneten sich weit, ihr Körper kam in Bewegung, ihr Becken hob und senkte sich. Höher, immer höher.
Ich zog meinen Kopf leicht zurück und starrte fasziniert auf das vor Lust verzerrte, fast gequält wirkende Gesicht, die zuckenden Mundwinkel, den Moment, wo alle Anspannung mit einem animalischen Laut zerbrach, die geweiteten Augen sich schlossen, während sie ihre Hände aus Ninas Haaren löste und weit von sich wegstreckte, von der Lust gekreuzigt und gen Himmel gefahren.
Erst als alle Nachwehen dieses erschütternden Erlebnisses abgeklungen schienen, küsste ich sie wieder zärtlich und wurde bald von Nina unterstützt, die zunächst mich küssend begrüßte, dabei herrlich nach Larissas Möse duftete und schmeckte. Wir schlossen unser kleines Sorgenkind zwischen uns ein, küssten und streichelten sie zärtlich und liebevoll.
Ninas Hand nahm kurz Kontakt zu meinem Glied auf, das von diesem Spektakel ohnehin recht geschwollen war und sorgte mit ruhigen Schwüngen dafür, dass sich dies noch verstärkte. Ein angedeutetes Nicken bestätigte, dass ich ihre Beweggründe richtig verstand und legte mich auf Larissa, als Ninas Hand sich von meiner Erektion löste.
Ich verstand ebenfalls die tiefe Sehnsucht, die in Larissas nicht nur mit der Äußerung ihres Wunsches angedeutet hatte. Sie wollte keinen Sex, sie wollte eine liebevolle Vereinigung, natürliches Erleben, einen Ausdruck, eine Manifestation von Zuneigung, Liebe. Ich verstand plötzlich alles, dass Nina mit ihrer "Vorarbeit" die Dringlichkeit der sexuellen Entspannung entfernt hatte.
Damit ein anderes Erleben ermöglichte, eine Stufe höchster und reinster Zweisamkeit, der sie auch jetzt insofern Rechnung trug, indem sie nicht teilnahm, sondern sich mit kleinem Abstand seitlich neben uns legte, den Kopf auf eine Hand gestützt, und als einzige Geste der Verbundenheit mit der anderen Larissas rechte hielt.
Was dann aber tatsächlich geschah, entzog sich jedem rationalem Verstehen. Ich fand den richtigen Winkel zum Eindringen, hielt aber für einen Moment inne, versank förmlich in ihren Augen. Die Zeit stand für verwirrende, faszinierende Momente still, alles reduzierte sich auf ein überwältigendes Gefühl von Liebe. Nicht Zuneigung, Liebe.
Irgendetwas öffnete sich in uns beiden in diesem Augenblick, brachen Dämme und spülte dieses in seiner Intensität völlig unvermutete Gefühl hervor. Staunend erlebten wir den wunderbaren Moment der körperlichen Vereinigung. Meine zögerlich einsetzenden ruhigen Bewegungen erlebte ich zunächst wie ein Zuschauer, völlig überwältigt von meinen Gefühlen, aber auch ihren, die ich aus ihrem Gesicht wie einem Buch ablesen konnte.
Erst die zunehmend einströmende Leidenschaft löste langsam die Fassungslosigkeit auf, unsere "was geht denn jetzt ab?"-Blicke wichen der Akzeptanz, dass es jetzt einfach wunderbar und wunderschön war und sich dies gerade noch weiter steigerte. Larissas Mund war weit geöffnet, selbst ihr Stöhnen klang anders, wirkte befreit.
Ich konnte mich an ihrem völlig verzückten Gesichtsausdruck einfach nicht sattsehen, hätte sie sonst längst geküsst. Nichts war so wie bei den vorherigen Malen mit ihr, wo wir kontrolliert und auf maximalen Genuss aus, immer wieder die Stellung leicht geändert hatten, gezielt das Tempo verändert. Diesmal war es wirklich ein Zweier ohne Steuermann, unsere Körper übernahmen einfach, beschleunigten, verlangsamten, wir erlebten es einfach mit.
Und es wurde eines der schönsten, liebevollsten und intimsten Erlebnisse, das ich bis dahin mit einem Menschen gehabt hatte. Wir erlebten beide einen Höhepunkt, leider nicht gemeinsam, sondern um einige Minuten zeitversetzt. Ich kann ehrlich sagen, dass ich ihn in meinem Fall bedauerte, weil dieser natürliche Rausch so endete.
Larissa brach in Tränen aus, als ich mich langsam von ihr löste und sie nun erneut von beiden Seiten von Nina und mir umschlossen wurde. Es waren Tränen des Glücks, wie sie sofort versicherte, Nina witzelte herum und küsste sie. Erst in diesem Moment setzte bei mir das rationale Denken wieder ein, sofern man meine Verwirrung als solches bezeichnen wollte.
Denn ich hatte dieses unglaubliche Erlebnis nicht mit Nina gehabt, in die ich frisch verliebt war, nicht mit meiner Frau, die ich immer noch liebte, sondern mit Larissa, für die ich zuvor sicherlich eine starke Zuneigung gefühlt hatte, um die ich mich gesorgt hatte und der ich wirklich alles Gute und Liebe auf der Welt wünschte.
Und doch war es ein Ausdruck reiner und echter Liebe gewesen, körperliche Liebe, wenn man das so nennen will. Von beiden Seiten.
"Ich geh pissen. Wie wäre es mit einer Tüte, ihr zwei? Ich bau dann auf dem Rückweg", gab Nina bekannt, als wir unsere Zustimmung signalisierten und verließ den Raum.
Langsam drehte sich Larissa mir zu. Wir schauten uns scheu an, beide ordentlich verunsichert. Zögerlich streichelte sie mein Gesicht.
"Das war unbeschreiblich schön", setzte sie schließlich mit rauer Stimme an. "Ich danke dir."
Ich musste mich räuspern, bevor ich antworten konnte.
"Ja das war es. Da gibt es nichts zu danken... das war... ich weiß nicht, was das war. Auf jeden Fall habe ich das so noch nie erlebt. Mit niemanden, verstehst du? Niemand anderem, niemals zuvor."
"Es macht dir Angst. Komm, jetzt ehrlich, mir doch irgendwie auch. Aber... ich bin jetzt nicht in dich verliebt, mach dir keine Sorgen. Ich will nicht die neuste Ergänzung für deinen Harem sein."
Ihr Versuch zu grinsen verunglückte trotzdem etwas. Ich streichelte ebenfalls zärtlich über ihre Wange. Sie küsste meine Hand.
"Ja, ich glaube, so geht es mir auch. Ich bin nicht verliebt... aber eben gerade...", versuchte ich doch zu einer Verbalisierung anzusetzen.
"Ich war dabei, du musste es mir nicht erklären. Eben gerade haben wir uns geliebt, nicht gefickt, nicht miteinander geschlafen, wir haben uns geliebt."
Ich nickte nur stumm und suchte ihre Lippen. Wir küssten uns zärtlich, rieben dann unsere Gesichter aneinander und sahen uns danach wieder tief in die Augen. So sicher, nicht in sie verliebt zu sein, war ich für einen Moment dann doch nicht mehr. Auf jeden Fall fühlte ich anders und mehr für sie als zuvor.
"Was denkst du?", schien sie meine Gedankengänge zu erraten.
"Wir sollten es auf jeden Fall Nina sagen", versuchte ich mich aus der Verunsicherung und Beklemmung zu lösen.
"Was wollt ihr mir sagen?", kam es von der Tür, wo Nina mit Rauchutensilien und einer Flasche Wasser erschien. Sie reichte die Flasche zunächst Larissa.
"Komm trink was, Schatz, sonst kriegst du später Mörder-Kopfschmerzen. Wie geht es dir jetzt überhaupt körperlich?"
"Völlig wiederhergestellt, keine Übelkeit, Kreislauf im grünen Bereich, eigentlich könnte ich schon wieder eine Line..."
"Jan hatte völlig Recht, dich müsste man wirklich mal ordentlich übers Knie liegen", unterbrach Nina sie. "Du hast sie doch wohl nicht mehr alle? Nur über meine Leiche, Schätzchen. Du lässt von dem Zeug erstmal schön die Finger, verstanden?"
"Ja, Mama", konterte Larissa sofort, während ich die von Nina hergestellte Tüte anrauchte.
Nina drehte sie zur Antwort mit einer blitzschnellen Hebelbewegung auf den Bauch und klatschte ihr zwei, drei Mal kräftig auf ihren knackigen Hintern.
"Oh, ja Mami, das hab ich verdient. Fester", gurrte Larissa.
"Nein, du hast verdient, was du gerade von Jan bekommen hast", gab Nina ruhig und ernst zurück. "Ihr braucht da keine komischen Geständnisse zu machen, ich habe das sehr wohl mitbekommen."
Larissa erstarrte kurz, sah mich schnell an und nahm dann die von mir reflexhaft angebotene Tüte entgegen. Nina lachte leise.
"Nun schaut doch nicht so bedröppelt. Mir ging schon vom Zusehen das Herz auf. Ist das nicht eine geile Ironie, dass du deine rührendste Vorstellung abgibst, wenn du zur Abwechslung mal nicht schauspielerst? Du hast diesmal eben nicht nur deine Beine geöffnet... Ich habe dir doch gesagt, dass wir dich heute noch mit Liebe vollpumpen, bis du kotzt. Hm... nicht nur mit Liebe, du läufst aus, mein Schatz. Jan, walte deines Amtes", wies sie mich an, während sie den Joint von Larissa annahm.
Folgsam begab ich mich zwischen Larissas Beine und entfernte leckend das ausgetretene Sperma, das noch nicht auf das Bett getropft war.
"Mir ist wie gesagt überhaupt nicht schlecht", gab Larissa zu bedenken.
"Die Nacht, beziehungsweise der Morgen ist ja auch noch jung", drohte Nina lachend.
Wo sie Recht hatte, hatte sie Recht. Ich konnte zum Beispiel gerade nicht aufhören, Larissa zu lecken, obwohl ich das Sperma längst entfernt hatte. Dabei konnte ich mich schließlich nicht in sie verlieben, höchstens in ihre völlig göttliche Pussy. Oh je, das war wohl auch schon passiert. Nina tippte mir auf die Schulter.
"Das Rauchen dabei nicht vergessen", meinte sie grinsend und reichte mir die Tüte, löste mich allerdings gleich ab. Es gab einen erneuten Schichtwechsel, als sie wieder mit dem Rauchen an der Reihe war, meinen nächsten Turn sagte ich ab. Dazu machte es gerade einfach zu viel Spaß.
Ich weiß nicht welcher Teufel mich in diesen Momenten ritt, aber irgendwie wollte ich die zu einem früheren Zeitpunkt erhaltene Rezension "für einen Mann sehr gut" nach oben revidiert sehen, auch wenn ich sicherlich nicht und niemals an Ninas spektakulären Zungeneinsatz heranreichen konnte.
Da ich nun aus Erfahrung und vom Zusehen bereits wusste, was sie besonders gern mochte, brannte ich für mein Empfinden ein Feuerwerk aus allem, was ich selbst im Repertoire hatte und dazu passte, ab.
In ihr Stöhnen, das immer lauter wurde, mischten sich zu meiner Freude dann auch Worte und Satzfetzen, die ihrer Verblüffung und Begeisterung Ausdruck verliehen. Dass sie nicht schnell kam, lag nicht an meiner Stimulation, sondern einfach an der Tatsache, dass ihre vorherigen beiden Höhepunkte noch nicht lange zurücklagen und es bei ihr die Tendenz gab, dass es dann von Mal zu Mal langwieriger wurde.
Nina versuchte sie halbwegs festzuhalten, damit sie nicht über das gesamte Bett wanderte, so irre ging sie bei der Geschichte ab. Es entstand dabei ein wenig der Eindruck, Nina versuchte ein kleines Wildpferd zu zähmen. Ich hatte gegen Ende ernsthafte Schwierigkeiten ihren Beckenbewegungen, die immer ausgeprägter und wilder wurden, zu folgen, um meine Zunge noch im Zielgebiet zu halten.
Auch diesmal erlebte sie den Höhepunkt in dieser für sie charakteristischen Brückenhaltung. Ob sie vielleicht mal geturnt hatte? Für mich war ihr Klimax ebenfalls eine Erlösung, ich hatte das Gefühl, dass mir von ihr gegen Ende einige Büschel meines ohnehin lichter werdenden Haares ausgerissen wurden, so sehr hatte sie sich darin verkrallt und daran gerissen.
Okay, mein Skalp schien größtenteils noch am rechten Ort, wie ich befriedigt feststellte, Nina schien auch hier meine Sorgen zu erahnen und schüttelte grinsend leicht den Kopf und schaute befriedigt in das noch immer völlig entrückte, gerötete Gesicht ihrer Freundin, die diesmal etwas mehr Zeit zu brauchen schien, sich wieder in dieser unserer Welt einzufinden.
Für einen Moment überlegte ich, ob ich meine durch diese Aktion entstandene Erektion gleich gewinnbringend für eine Fortsetzung investieren sollte, aber Nina hatte völlig Recht, der Morgen würde vermutlich noch lang werden und es machte keinen Sinn, mein feuchtes Pulver sofort komplett zu verschießen.
Stattdessen spielten wir wieder menschliche Höhle für sie und schlossen sie zwischen uns ein, streichelten und küssten sie, bis sie zu ihrer Sprache zurückfand.
"Okay, du wirst ihn mir so nicht überlassen wollen, verstehe ich... kann ich ihn dir vielleicht abkaufen? Ich hab ein bisschen was auf die hohe Kante gelegt...", durchbrach Larissas erster Spruch die wohlige Stille.
Nina fand das wohl nur moderat witzig, murmelte was von "unbezahlbar" und küsste sie lange, flüsterte ihr dann allerdings etwas ins Ohr. Es brachte beide zum Kichern und beide weigerten sich in der Folge standhaft, mich an ihrem Privatwitz teilhaben zu lassen.
Auch der Rest des Morgens, denn mittlerweile drang bereits Tageslicht durch die Jalousien, war ein wunderschönes, zärtliches, liebevolles, Erlebnis für alle Beteiligten. Ich schlief noch ein weiteres Mal mit Larissa. Es war nicht ganz so überwältigend, ich glaube wir verkrampften beide innerlich am Anfang etwas und schwammen uns erst gegen Ende frei.
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Als ich am Spätnachmittag erwachte, waren die beiden Frauen schon längst auf, hatten geduscht und warteten mit einem fetten Frühstück auf mich. Larissa packte danach ein paar Sachen zusammen, während Nina die anrufende Flo über den Verlauf der Nacht und derzeitigen Stand der Dinge in Kenntnis setzte. Ich sprang unter die Dusche.
Larissa tauchte im Bad auf, um sich ihre Zahnbürste und weitere Dinge zu besorgen, gerade als mein Haar abtrocknete. Sie umfing mich von hinten und schmiegte sich an mich.
"Schöner Mann...", meinte sie gedankenverloren und strich über meine Brust. "Ich danke dir. Für alles, was du für mich getan hast."
"Das war doch...", setzte ich an, aber sie unterbrach mich sofort.
"Nein, das war nicht selbstverständlich. Du bist ein wunderbarer Mensch. Ich spreche auch nicht von dem überirdisch guten Sex, oder deiner gestrigen Leck-Vorstellung... Junge, hast du heimlich geübt? Nein, jetzt völlig ernst, ich habe mich noch nie von einem... na heute zwei Menschen, so angenommen und geliebt gefühlt..."
Ich drehte mich um und küsste sie sanft. Ich sprach es nicht aus, aber mir wurde klar, dass sie sich nicht nur so gefühlt hatte. Wir liebten sie, beide, und wenn das Gefühl sich vielleicht auch in Nuancen von meinem Gefühl für Nina und dem für Anne unterschied, Liebe war es allemal.
Auch wenn Nina beim Eintreffen in ihrer Wohnung mitteilte, dass sie sich schön abschminken sollte, dass sich auch weiterhin nur alles um sie drehen würde, war sie selbstverständlich in der folgenden Woche der Mittelpunkt. Nur im Bett tatsächlich nicht mehr ausschließlich.
Die beiden redeten in meiner Abwesenheit sehr viel miteinander und Larissa erzählte Nina nun von ihren Selbstmordversuchen. Öffnete sich ihr, aber auch mir gegenüber immer weiter. Wir lernten in diesen Tagen wirklich Larissa kennen, die immer mehr auf Sprüche und Schauspielkunst verzichtete, uns immer weiter an sie heranließ.
Natürlich war ihr wie uns klar, dass dies nur ein Anfang war, die Revitalisierung eines viel längeren und in Stocken geratenen Prozesses. Sie vertraute sich folgerichtig weiter professioneller Hilfe an, setzte ihre Therapiestunden von einmal vierzehntägig auf zweimal wöchentlich herauf. Sie wollte und musste an sich arbeiten, dabei konnten sie andere lediglich unterstützen, abnehmen konnte ihr das niemand.
Am Freitag arbeitete ich nur einen halben Tag, da mein Zug am Nachmittag ging und die beiden fuhren mich in meine Wohnung, halfen mir sogar beim Packen, weil wir insgesamt etwas spät dran waren. Larissas Sehnsucht wurde nur zu offensichtlich, als sie Luises Spielzeug, aber auch Fotos von ihr in Augenschein nahm.
Ich nahm sie prompt noch einmal in den Arm und drückte sie ganz fest an mich, bevor wir weiter packten und die beiden mich zum Bahnhof fuhren. Mir war völlig klar, dass ich nicht nur Nina in den folgenden zwei Wochen vermissen würde. Larissa war mir wirklich ans Herz gewachsen.
Auch in den Tagen bei Nina, gab es immer wieder Momente, wo uns die Stärke des Gefühls füreinander verunsicherte, gab es Momente, wo ich mich ernsthaft fragte, ob sich das wirklich immer noch alles im freundschaftlichen Rahmen bewegte.
Wir sprachen einmal kurz mit Nina darüber, die diesmal ganz ruhig erwiderte, wir sollten uns gefälligst beide vom Schubladendenken entfernen und freuen, dass wir so viel füreinander empfinden. Sie verblüffte mich immer wieder, denn das war kein Spruch, sie meinte das so. Ich bezweifelte, dass Anne das ähnlich locker aufnehmen würde.
Mich beschäftigen Nina und Larissa gedanklich deutlich mehr als der bevorstehende Urlaub zu Beginn der Zugfahrt. Erst als ein gesperrter Streckenabschnitt unsere Fahrt zunächst zu einem unerwarteten Halt brachte und daraufhin dann eine Umleitung, die ein Zurückfahren zu einer bereits passierten Stadt und Ausweichen auf eine andere Route nach sich zog, wurde meine Aufmerksamkeit mehr darauf fokussiert.
Ich hätte ansonsten einen zweistündigen Aufenthalt in München gehabt, nun wurde es deutlich knapper, ohne weitere Verzögerungen wurde uns eine neunzigminütige Verspätung avisiert, worüber ich Anne natürlich gleich telefonisch informierte. Wir hatten ursprünglich vorgehabt, in München noch gemeinsam irgendwo zum Abendessen einzukehren, das war in der geplanten Form nun sicher nicht mehr möglich.
Ganz ehrlich, viel hatte ich nicht an Anne und Luise während der vergangenen Tage gedacht, dafür war einfach zu viel passiert. Der nun plötzlich aufkommende Stress drehte den Fokus meiner Aufmerksamkeit. Nachdem wir uns am Münchner Bahnhof endlich gefunden und schnell noch einen Burger verspeist hatten, erreichten wir den Nachtzug gerade noch rechtzeitig, laut Fahrplan.
Aus unerfindlichen Gründen, da er schon zur fahrplanmäßigen Zeit bereitstand, fuhr er allerdings erst mit einer halben Stunde Verspätung los, da hätten wir uns gar nicht so abhetzen brauchen. Ich freute mich trotz des aufgekommenen Stresses wirklich die beiden wiederzusehen, insbesondere Luise hatte ich vermisst. Wir teilten uns das Vierer-Schlafwagenabteil mit einem netten Mann, so dass längere private Gespräche erstmal unpassend erschienen.
Zudem sollte auch das Kind zur Ruhe kommen und möglichst bald schlafen, was sich hinzog, so dass wir letztlich alle fast gleichzeitig einschliefen. Ich wachte mehrmals auf, kann in Zügen auch in bequemeren Schlafwagen nicht wirklich durchschlafen und dieser war alles andere als luxuriös. So war ich bei unserer Ankunft in Zagreb nicht wirklich ausgeschlafen, aber mit der Ankunft stellte sich die Vorfreude auf den Urlaub nun endlich ein.
Statt irgendwo in einem Restaurant zu frühstücken, holten wir uns nur etwas aus einer Bäckerei mit Coffee-to-go für mich und frühstückten im Park. Das Wetter war schon an diesem frühen Morgen herrlich und lud förmlich dazu ein, draußen zu frühstücken. Aufgrund unseres reichlichen Gepäcks, wir gingen grundsätzlich mit Rucksäcken auf Reisen, wurde der Weg zur Unterkunft anstrengend und wir froh, als wir dort endlich eintrafen.
Ich ließ Anne und Luise zunächst von ihren Erlebnissen in den Alpen erzählen, und deutete nur an, dass ich eine schöne und interessante Zeit, allerdings einen unerwarteten Verlauf in der zweiten Woche, gehabt hatte. Ich beließ es bei dem Bericht, dass wir auf einer Party waren und es ein Problem mit Larissa gab, die Anne ja von meinen Erzählungen namentlich kannte.
Vor dem Kind konnte ich schlecht ins Detail gehen. Das war tatsächlich erst bei unserem Aufbruch zur nächsten Station drei Tage später möglich, als wir mit dem Bus weiterfuhren und das Kind mit Kopfhörer Kindersendungen auf meinem Laptop schaute.
"Ich wollte dir ja noch von der Party und dem Danach erzählen", fing ich an, nachdem ich gerade eine Nachricht von Larissa beantwortet hatte. Zuvor hatte ich ihnen witzige Bilder von dem sehenswerten Museum der optischen Täuschungen geschickt.
Anne sah mich unverwandt an und war gedanklich wohl ganz woanders.
"Wieso, was ist passiert?"
"Larissa ist ziemlich abgestürzt. Sie hatte es mit dem Koks übertrieben und fast überdosiert. Auf jeden Fall brach sie da zusammen, musste sich übergeben und das war dann das vorzeitige Ende der Party für uns. Sie hat Depressionen und wohl vergeblich versucht, mit den Drogen ihre Stimmung zu verbessern. Das hätte schiefgehen können..."
Anne schwieg zunächst betroffen. Sie hatte mit Drogen nur sehr wenig Kontakt gehabt und mein Konsum im Kitty und davor war ihr schon im höchsten Maße suspekt und als Anlass zur Sorge gewesen, obwohl ich ihr erklärt hatte, dass ich es nie übertrieb. Von Unfällen mit XTC hatte man ja öfter mal gehört, deshalb war sie diesbezüglich besonders sensibilisiert.
"Und dann habt ihr sie ins Krankenhaus gebracht, oder was?"
"Nein, so schlimm war es Gott sei Dank nicht, sie konnte nachhause laufen. Wir haben uns halt in der Nacht bei ihr, und in der folgenden Woche dann bei Nina um sie gekümmert. Nina hat dafür extra fünf Tage Urlaub geopfert."
"Oh. Dann wart ihr gar nicht allein? Das tut mir leid. Das ist ja... großherzig von Nina, sind die beiden denn eng befreundet?"
"Ja, ist wohl derzeit so ziemlich ihre beste Freundin. Meine mittlerweile auch."
Das schien Anne etwas zu irritieren.
"Und... habt ihr... mit ihr auch..."
"Geschlafen? Ja, natürlich. Ich weiß, diese Art von... hm, enger Freundschaft ist ein wenig außerhalb deines Erfahrungshorizontes... und war es ja bei mir zuvor auch. Aber sie brauchte mehr als alles andere Liebe und Verständnis..."
"Darf ich noch eine Folge?", krähte Luise extrem laut dazwischen, noch von der Abspannmusik ihrer Serie auf dem Kopfhörer zugedröhnt. Wir nickten beide zur Antwort.
"Wo war ich... ja, eine sehr enge Freundschaft. Die schon fast Züge von...", fing ich an, aber dann klingelte Annes Handy. Wer auch immer da anrief, es war kein erfreuliches Gespräch, Anne wirkte nervös und angespannt.
"Verfluchte Scheiße, das war unsere Unterkunft. Der vorherige Gast ist wohl gestern mit einer Zigarette im Bett eingeschlafen und es hat heftig gebrannt. Die Wohnung ist nicht beziehbar und sie hat auch keine alternativen Zimmer, die sie an uns abtreten kann."
"Oje, und jetzt?", erwiderte ich. Wir hatten alle Unterkünfte über Airbnb gebucht, das System war insofern sicher, als wir unser vorab gezahltes Geld auf jeden Fall sofort zurückbekommen würden, was dann für eine weitere Buchung verwendet werden konnte. Allerdings jetzt noch eine passende Unterkunft zu finden, vielleicht zwei Stunden vor unserer Ankunft, war sicher auch nicht leicht, immerhin war Hochsaison.
Wir mussten dem protestierenden Kind den Laptop wegnehmen und Anne übernahm fluchend die Suche nach einer geeigneten Unterkunft. Sie hatte sich Kroatisch beigebracht und übernahm dann auch die Buchungsversuche. Wir bekamen schnell genug die erste Ablehnung, aber dann, eine Stunde vor unserer Ankunft, eine Zusage.
Das war haarscharf, natürlich hätten wir auch Hotels oder Pensionen probieren können, aber so kurzfristig geeignete und auch finanziell nicht außerhalb unseres Budgets zu finden, wäre sicher problematisch geworden. Also eine gewisse Erleichterung, auch wenn die nun gebuchte Unterkunft längst nicht so nobel aussah, wie die zuvor und war tatsächlich ein Zimmer in der Wohnung der Vermieterin.
Die Aktion hatte aber unser Gespräch genau an dem Punkt unterbrochen, wo ich vielleicht erzählt hätte, dass es mit Larissa für mich über eine normale enge Freundschaft hinausging. Ich war im Begriff gewesen, es zu erklären, nun aber sträubte sich in mir etwas, das Gespräch noch einmal anzufangen und diesen Punkt ebenfalls anzusprechen.
Es blieb das einzige Negativerlebnis des ansonsten sehr schönen Urlaubs. Anne hatte aus unseren Reaktionen auf ihre Planungen vorheriger Urlaube gelernt und das Kampf-Sightseeing mit ausreichend Bade- und Relax-Tagen ausbalanciert, so dass auch Luise und ich unseren Spaß hatten.
Wir trafen uns zudem mit ihrer besten Freundin aus der Kita, deren Großeltern zwanzig Kilometer entfernt von unserem jetzigen Standort lebten und wo sie mit ihren Eltern die Ferien verbrachten. Dort gab es auch einen sehr schönen Strand, wo wir kurz hingingen, für die Kinder war aber der Pool direkt am Haus der Großeltern noch interessanter.
In der Unterkunft, wie auch allen anderen, schlief Luise mit uns im Bett, in anderen Unterkünften stand zwar meist ein Bett für sie bereit, aber sie wollte grundsätzlich mit bei uns schlafen. Das führte natürlich auch dazu, dass wir außer Zärtlichkeiten nicht zu besonders viel Action kamen. In dieser Beziehung entpuppte sich allerdings unser Ausweichquartier als Glücksgriff, denn die nette ältere Vermieterin hatte sehr schnell einen Narren an Luise gefressen.
Trotz der Verständigungsprobleme beruhte das auf Gegenseitigkeit und sie fragte uns nach einem anstrengenden Vormittagsprogramm, ob wir uns nicht ein wenig ausruhen wollten. Sie würde gerne für eine Stunde auf die Kleine aufpassen. Wir stimmten zu und nutzten die Gelegenheit sofort, uns nicht auszuruhen, sondern miteinander zu schlafen, wonach ausreichend Zeit verblieb, Anne ebenfalls leckenderweise zur überfälligen Entspannung zu verhelfen.
Wir bedankten uns artig für unsere Ausruhzeit und genossen den Rest des Urlaubs bei traumhaftem Wetter in vollen Zügen.
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Mit Nina hatte ich während des gesamten Urlaubs nur zweimal telefoniert und einmal mit Larissa, die tatsächlich noch eine weitere Woche bei Nina geblieben war. Die Zeit schien ihr gut getan zu haben, sie wirkte zumindest am Telefon sehr ausgeglichen und ruhig.
"Und sonst, alles in Ordnung?", fragte ich sie gegen Ende des Gesprächs, nachdem sie von einer Therapie-Session erzählt hatte.
"Du fehlst mir", kam wie aus der Pistole geschossen zurück.
"Du mir auch. Naja, Freitag sind wir wieder in Deutschland. Wir können uns dann ja bald wieder treffen."
"Hast du deiner Frau erzählt, was passiert ist?"
"In groben Zügen schon, wir hatten ein Problem mit einer Unterkunft, da konnte ich nicht alles erzählen, weil unser Gespräch davon unterbrochen wurde."
"Sie weiß doch aber, dass wir miteinander schlafen?"
"Ja, sie hatte direkt gefragt, ob das diesmal auch so war", entgegnete ich. Und, nach kurzem Zögern: "Aber ich konnte ihr nicht mehr erklären... dass es anders war. Dass wir... dass ich... anders für dich empfinde..."
Es wurde still am anderen Ende der Leitung.
"Larissa? Bist du noch dran?"
"Ja. Vielleicht brauchst du ihr das nicht zu erzählen. Es ist ja... nichts passiert. Wir sind... Freunde, wir bleiben Freunde..."
"Ja. Freunde..."
"...die sich lieben", fügte ich im Kopf hinzu, sprach es aber genau wie sie nicht aus. Wir verabschiedeten uns und verblieben so, dass wir uns nach meiner Rückkehr für ein mögliches Treffen kurzschließen würden. Ich schüttelte mich innerlich nach Beendigung des Gesprächs. Ich hoffte, dass wir auch weiterhin unbefangen miteinander umgehen konnten und würden. Ich hoffte es inständig.
Der Urlaub kam zu einem schönen Abschluss und wir flogen zurück. Anne hatte keine Einwände, dass ich am Abend, als das Kind bereits im Bett war, Nina noch besuchte. Obwohl ich natürlich während des Urlaubs abgelenkt war, vermisste ich sie doch sehr und hatte viel an sie gedacht. Ich hatte es Anne gegenüber nicht erwähnt, aber sie dachte sich sicher ihren Teil.
Ob man dies vielleicht auch in Zukunft so handhaben konnte? Also, dass ich nicht nur einen Nachmittag oder einen "freien" Tag, wo Anne und Luise nicht anwesend waren für Treffen mit Nina zur Verfügung hatte, sondern auch spätabends noch einmal zu ihr konnte? Ich beschloss, dies mit Anne noch einmal in Ruhe zu besprechen.
Zeit würde auch ohne die Urlaubsvorbereitungen weiterhin ein kritischer Faktor werden, da machte ich mir keine Illusionen. Und jetzt kam auch noch Larissa hinzu. Egal, wie wir unser Verhältnis auffassten und betitelten, ich würde keineswegs mit Telefongesprächen und dem fallweisen Treffen mit Nina zusammen zufrieden sein. Ich wollte und musste in ihrem Leben präsent sein, daran teilnehmen. Auch das war mir völlig klar.
Nina war außer sich vor Freude, denn ich hatte meinen Besuch nicht angekündigt. Nach heftigem Wiedersehens-Sex lagen wir engumschlungen auf ihrem Bett und rauchten.
"Ich hab dich so vermisst...", fing sie an.
"Ich dich auch."
"Und nicht nur ich", ergänzte sie, ohne mich anzusehen.
"Ehm... du meinst Larissa?"
"Ja. Ich meine Larissa."
"Ich habe nur einmal mit ihr telefoniert... wie ist dein Eindruck, geht es ihr wirklich besser?"
"Ja, ich glaube schon, sonst hätte ich sie auch gar nicht weggelassen."
"Du machst dir aber immer noch Sorgen?"
Sie überlegte eine Weile und machte ihre Zigarette aus.
"Nein, wegen ihrer Depressionen nicht. Sie macht ja alles, um die Sache nicht nur in den Griff zu bekommen, sondern hat neue Energie, um sich noch intensiver damit auseinanderzusetzen, mit ihrer Therapeutin und so weiter. Da ist einiges in Bewegung geraten."
"Das freut mich. Ich würde sie auch gerne bald wiedersehen, ich weiß nur noch nicht, wie ich das zeitlich alles hinbekomme."
"Ja, das würde sie bestimmt freuen. Und ihr Angst machen. So richtig einordnen kann oder will sie ihre Gefühle für dich nämlich noch nicht. Die Sorgen, die ich mir im Moment mache, gehen mehr in diese Richtung, also, dass sich deshalb idiotischerweise zurückzieht."
"Ehm... weil sie..."
"Dich liebt. Und du sie auch, nicht wahr?"
Jetzt sah sie mich direkt an.
"Ja, schon... sicher. Richtig einordnen kann ich es aber ehrlich gesagt auch nicht. Schon wie eine Freundin, oder eine kleine Schwester, aber irgendwie auch wieder nicht."
"Ich habe ich das schon einmal gesagt, ihr müsst das gar nicht einordnen, nehmt es doch wie es ist. Es ist doch schön, so viel und so tief für jemanden zu empfinden, oder? Kriegt jetzt bloß keine kalten Füße deswegen. Sie braucht dich, Jan, sie braucht mich und ich finde, wir sollten für sie da sein. Nicht nur um zu reden. Du verstehst? Und nicht nur und ausschließlich als Paar."
Ich nickte.
"Ja... klar, verstehe ich alles... aber ich kann schlecht noch eine dritte Liebesbeziehung führen..."
"Warum nicht? Darum geht es aber vielleicht gar nicht, ich glaube nicht, dass sie das überhaupt will. Sie muss nur einfach verstehen, dass wir sie beide so lieben wie sie ist, und sie mit all ihren Bedürfnissen, Träumen und Wünschen annehmen. Ihr versuchen diese weitestgehend auch zu erfüllen. Das ist jetzt wichtig. Finde ich. Meine ich. Egal. Nur, dass jetzt nicht der Eindruck entsteht, ich wäre nur selbstlos und denke nur an die Bedürfnisse der anderen... wollen wir nochmal? Es gibt ein gewisses Defizit aufzuarbeiten... bleibst du übrigens heute Nacht bei mir, oder musst du wieder zurück?"
"Das habe ich mit Anne nicht explizit besprochen. Es ist aber so, dass ich mich morgens mit Luise beschäftige, damit Anne ausschlafen kann, ich bin der Frühaufsteher der Familie. Ich denke, ich sollte im Verlaufe der Nacht schon zurück, damit ich da bin, wenn sie aufwacht. Ist das okay? Gut, ich habe aber vor, in Zukunft mehr Abende mit dir zu verbringen. Jetzt vielleicht auch mit Larissa. Muss ich aber alles erst mit Anne abklären, das war heute spontan und sie fand es für heute voll in Ordnung und verständlich. Und ja... lass uns an unseren Defiziten arbeiten", schloss ich und machte mich auf den Weg nach Süden.
"Oh ja... deine Zunge habe ich so vermisst...", stimmte sie meinen Plänen für den Augenblick zu. "Mehr Abende wären auch toll... Aber zerreiß dich nicht für uns... es soll nicht in... Stress... oh... ausarten... mmmh..."
Ich stimmte ihr nickend zu, was sie vermutlich nicht sehen konnte und widmete mich voll und ausschließlich dem freudigen Wiedersehen mit ihrer wundervollen kleinen Pussy.
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