Zwei (fm:Romantisch, 24842 Wörter) [3/3] alle Teile anzeigen | ||
Autor: perfid | ||
Veröffentlicht: Feb 25 2022 | Gesehen / Gelesen: 8841 / 6944 [79%] | Bewertung Teil: 9.84 (153 Stimmen) |
Dritter Teil - Wo eine außergewöhnliche Liebesgeschichte ihre Fortsetzung findet |
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Eins
Das tiefe Tal der Tränen
Ich erwachte, als ich Helge die Tür schließen hörte. Die beiden Mädels schliefen noch. Er war ganz leise gewesen. Dennoch wachte ich davon auf. Wurde mir im selben Moment bewusst, dass ich sein Zurückkommen nicht mehr erleben würde. Wir hatten vereinbart, dass ich die Wohnung bis eins verlassen würde. Notfalls die Mädels aufwecken sollte.
Es war anders als die Trennung von Karola. Kein Schock. Kein Riss in meinem Herzen. In diesem Moment nur Trauer. Noch nicht einmal Tränen. Sie würden später kommen. Das war mir völlig klar. Und die Frage, ob wir nicht zu schnell aufgegeben hatten. Die sich nie beantworten lassen würde.
Ich ging im Kopf durch, was ich tun musste. Machte mir einen Plan, an dem ich mich festhalten konnte. Duschen. Meine Sachen packen. Mit den Mädels vielleicht noch frühstücken. Das Fahrrad einladen, das hier immer noch stand. Nachhause fahren. Und dann... was dann?
Oh Helge. Was dann? Ohne dich leben? Wie soll das gehen?
Nun kamen doch die ersten Tränen. Nein. Nicht jetzt. Noch nicht. Ich setzte mich auf, wischte mir die Tränen ab. Fühlte, wie jemand meine Hand nahm. Lena. Kleine Lena. Die mich besorgt und verständnisvoll ansah. Meine Hand hielt. Nichts sagte. Nicht mehr tat. Nur das. Mich damit in der Gegenwart fixierte. Es dauerte eine Weile, bis ich mich wirklich beruhigte.
"Sorry, ich wollte dich nicht aufwecken. Es ist noch sehr früh, erst nach acht."
"Ich bin nicht mehr müde. Er ist weg, nicht wahr?"
"Ja."
"Möchtest du, dass wir jetzt gehen?"
Ich schüttelte den Kopf. Sie setzte sich ebenfalls auf.
"Wenn du heute nicht alleine sein möchtest, bleibe ich bei dir."
Liebe kleine Lena. Ein verlockendes Angebot. Aber das konnte ich ihr nicht antun. Mir war klar, dass ich zuhause zusammenbrechen würde.
"Das ist ganz lieb von dir. Aber... ich muss da alleine durch. Es war sehr schön mit euch. Dafür danke ich euch. Und besonders dir. Das soll ich auch von Helge bestellen. Ihr... habt uns sehr geholfen."
"Es war eine unglaubliche Nacht. Die ich nie vergessen werde."
Sie grinste und schaute demonstrativ zu ihrer schlafenden Freundin.
"Sie erst recht nicht."
Ja. Wir alle nicht. Lena küsste mich auf die Wange.
"Dich auch nicht. Wenn du... wenn du jemanden brauchst... du hast meine Nummer."
Ich missverstand sie.
"Sorry, bis ich wieder mit jemanden ins Bett gehen kann..."
"Hey! Davon rede ich nicht. Wenn du jemanden brauchst, der für dich da ist. Einfach nur da ist. Klönen. Auf'n Kaffee. Was weiß ich. Ich... mag dich... wirklich..."
Süße kleine Lena. Dieser Blick. Das war schon gestern Nacht so gewesen. Oh Scheiße, die fing an, sich in mich zu verlieben. Ein Grund mehr, auf das sicher ehrlich und lieb gemeinte Angebot nicht einzugehen.
"Das ist ganz lieb von dir. Ich muss mich erst wieder sortieren. Wie jetzt. Meinen Plan für den Tag abarbeiten. Ich geh jetzt unter die
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