Die Perlenhalskette (fm:Romantisch, 24931 Wörter) | ||
| Autor: Herweg | ||
| Veröffentlicht: May 25 2022 | Gesehen / Gelesen: 26146 / 25139 [96%] | Bewertung Geschichte: 9.68 (448 Stimmen) | 
| Hajo ist nun schon seit zwei Jahren Witwer und hat sich von anderen Menschen weitgehend zurückgezogen. Notgedrungen stellt er eine Reinigungskraft ein, damit sein Haus nicht völlig verwahllost. Die neue Reinigungskraft kommt aus Äthiopien. | ||
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Nach einem kurzen Blick in seinen Terminkalender und in sein Email-Postfach entschied Hans-Jürgen - oder Hajo, wie ihn seine Freunde  nannten, dass er heute früher aufhören würde zu arbeiten. Er hatte noch  genug Dinge nach der Arbeit zu erledigen, um die Zeit gut nutzen zu  können. In der Wäscherei würde er seine Hemden abholen und mit seiner  Putzfrau wollte er auch noch ein paar Dinge klären.  
 
In Ruhe räumte er seinen Schreibtisch auf und machte sich dann auf den Weg. Nachdem er seine Hemden abgeholt hatte, überlegte er noch, was er  heute Abend essen wollte. Aber er konnte sich nicht wirklich für etwas  entscheiden. Also fuhr er nachhause.  
 
Seine Putzfrau kam immer Donnerstags und war meist den ganzen Tag da. Obwohl er sie morgens in sein Haus lies, hatte er bisher nur das  Nötigste mit ihr gesprochen. Sie arbeitete seit drei Monaten für ihn.  Nachdem vor zwei Jahren seine Frau gestorben war, hatte er es immer  weniger geschafft, sein Haus in Ordnung zu halten. Die wenigen Freunde,  die ihm geblieben waren, hatten ihm dazu geraten, sich eine Putzfrau  zuzulegen und widerwillig musste er zugeben, dass sie recht hatten. Er  hatte eine Kleinanzeige aufgegeben und ihre Antwort hatte ihm am besten  gefallen. Nicht, weil sie die größten und blumigsten  Reinigungsversprechen enthalten hatte, sondern, weil sie die kürzeste  war. Sie lautete einfach: 'Ich brauche Arbeit und kann sauber machen.'  
 
Alles andere hatte dann sein Steuerberater für ihn erledigt. Als sie dann das erste mal kam, war er doch etwas überrascht, nicht weil sie  Schwarz war, sondern weil sie scheinbar nur wenig Deutsch sprach und  ansonsten nur Englisch. Aber nach einem kurzen Moment fand er das ganz  positiv. Sie würde nur das Notwendigste mit ihm sprechen und er musste  sich keine Gedanken darüber machen, ob sie auch bei den Nachbarn  arbeitete und mehr als ihm recht war dort erzählte.  
 
Nach dem Tod seiner Frau hatte er sich von vielen Kontakten zurückgezogen und liebte seine Ruhe. Er war mehr und mehr zum  Misanthrop geworden. Es reichte ihm schon, dass er bei seiner Arbeit  jeden Tag mit anderen Menschen umgehen musste. Das war Unterhaltung  genug. Fast dreißig Jahre war er mit seiner Frau verheiratet und  insgesamt waren es glückliche Jahre gewesen. Und da wo sie es nicht  waren, lag die Ursache bei ihm. Mit den Jahren hatten sie zwar immer  weniger Sex gehabt, aber insgesamt waren sie sehr harmonisch und  liebevoll miteinander gewesen. Er vermisste sie sehr. Nur seine  erwachsenen Kinder waren ihm geblieben.  
 
Trotzdem musste er heute einige Punkte mit seiner Putzfrau ansprechen. Mit ihrer Arbeit war er sehr zufrieden. Sie putzte sehr gründlich und  räumte auch sehr gut auf. Aber dies war gerade der Punkt, der ihn  störte. Er hatte bemerkt, dass sie auch in den Schränken aufräumte.  Nicht alle Schränke zugleich. Eher von mal zu mal einen Schrank nach  dem anderen. Es war ihm aufgefallen, weil die Dinge sehr ordentlich  sortiert oder zusammengelegt waren. Bei den ersten Schränken hatte er  sich noch gewundert und vermutet, dass er sich täuschte, aber dann war  er sich sicher, dass sie auch dort für Ordnung sorgte. Dabei legte er  durchaus Wert darauf, seine Privatsphäre zu wahren. Er mochte es nicht,  wenn sie seine Sachen anfasste, nicht weil er Angst hatte, dass etwas  verschwand, sondern weil es 'seine' Dinge waren. Auch wenn er glaubte,  erwachsen und selbstbewusst genug zu sein, schämte er sich auch davor,  dass sie seine Masturbationshilfsmittel finden könnte und erkannte, was  er damit macht. Daher wollte er ihr heute erklären, wo sie nicht  aufzuräumen hatte.  
 
Als er auf dem Heimweg darüber nachdachte, wie er das Gespräch führen sollte, fiel ihm auf, dass er nicht einmal wusste, wie sie richtig  heißt. Sie hatte ihm ihren Namen genannt, aber er hatte ihn sich nicht  merken können und es hatte ihn auch nicht wirklich interessiert. Es war  so ein afrikanischer Name, den er sich sowieso nicht merken konnte und  wollte. Überhaupt hatte er von ihr kein Bild im Kopf. Abgesehen davon,  dass sie sehr Schwarz war, hätte er sie nicht beschreiben können.  
 
Er öffnete seine Wohnungstür leise, denn er wollte zuerst hören, wo sie sich befand. Als er bemerkte, dass sie im oberen Stock war, hing er  zuerst seine Jacke an den Haken und legte seine Tasche und seine Hemden  zur Seite. Dann ging er leise die Treppe hinauf. Als er ungefähr auf  halber Höhe war, konnte er über die Bodenkante sehen und sah, dass sie  im Ankleidezimmer seiner Frau war. Zuerst wurde ihm nicht bewusst, was  sie dort machte. Sie stand still und schaute offensichtlich in den  
 
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