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Bestechungsversuch (fm:1 auf 1, 2547 Wörter) [2/9] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Aug 28 2022 Gesehen / Gelesen: 13793 / 11919 [86%] Bewertung Teil: 9.10 (73 Stimmen)
Leider hatten wir bei unserer nächtlichen Aktion und dem darauf folgenden Morgen vergessen, die Fenster zu schließen. Das rief eine neugierige Nachbarin auf den Plan, die ich auf eine besondere Art zum Schweigen bringen musste.

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© Julian Aalberg Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

Bei manchen Nachbarn sollte man aufpassen, was man sagt und was man tut. Zu schnell gerät man sonst in einen Strudel von Tratsch und übler Nachrede, gegen den man nicht mehr ankommt.

Das ist erst recht der Fall, wenn man »die eigene Tochter« vögelt. Zumindest war sie dies aus der Sicht der Nachbarn noch immer. Das alles zu erklären wäre wohl nicht nur umständlich gewesen, sondern hätte auch ziemlich unglaubwürdig gewirkt. Außerdem haben viele Menschen Schwierigkeiten damit, wenn sich ihr Blickwinkel schlagartig ändern soll. Also blieb Marie nach außen hin meine Tochter.

Ich traf meine Nachbarin alle paar Tage mal, wenn sie, wie ich zum Einkaufen ging. Eine attraktive Mittvierzigerin, also genau mein Alter, und durchaus meine Kragenweite. Ihren Namen kannte ich nicht, er war bislang nicht wichtig gewesen. Wir unterhielten uns manchmal, oft war es nur der übliche Smalltalk. Vom reinen Aussehen gefiel sie mir sehr gut. Oft hatte ich das Gefühl, dass sie gern etwas mit mir angefangen hätte. Da ich jedoch, wie gesagt, nach dem Tod meiner Frau sehr zurückgezogen lebte, kam es nie zu mehr.

Unsere Grundstücke lagen direkt nebeneinander. Auch sie besaß ein freistehendes Einfamilienhaus, das sie nach dem Tod ihres Mannes vor einigen Jahren allein bewohnte. Oft sah ich sie in ihrem Garten beim Sonnenbaden. Zwar beschränkte ich mich in der Regel auf einen kurzen Blick und einen Gruß, aber sie war schon sehr ansehnlich. Meistens trug sie nur einen knappen Bikini, der ihre sexy Figur besonders betonte. Sie war nicht dick, aber etwas molliger und dennoch gut proportioniert, mit angenehm weiblichen Rundungen.

Manchmal lag sie sogar oben ohne in ihrem Liegestuhl, mal auf dem Rücken, dann wieder auf dem Bauch. Wenn sie die Augen geschlossen hatte, konnte ich es wagen, sie etwas länger zu betrachten. Besonders ihre Rückfront hatte es mir angetan. Das knappe Bikinihöschen brachte ihren herrlich runden Hintern hervorragend zur Geltung, und ich dachte mir gelegentlich, dass ich ihre beiden Backen gerne mal anfassen würde. Ja, keine schlechte Partie. Trotz fehlenden Interesses weckte sie ein gewisses Begehren in mir. Man ist ja trotz allem nicht blind für die Schönheiten der Natur.

Leider hatte sie neben ihrem Aussehen eine weniger gute Eigenschaft: Sie war kategorisch neugierig. Bei einer solchen Tratschtante hält man besser etwas Distanz.

Ihre Neugier war wohl auch der Anlass, weshalb sie mich ein paar Tage später ansprach. Scheinheilig fragte sie »Na Herr Hermann, wie geht es Ihnen denn heute?«

»Oh, ausgezeichnet«, antwortete ich spontan und hocherfreut, dass sich jemand für mich interessierte. »Na, das kann ich mir vorstellen«, kam von ihr in einem leicht pikierten Tonfall, wobei sie das Wort »das« besonders betonte. Das Interesse war also nur vorgetäuscht, schade. Das offene Fenster, verdammt! Mir wurde schlagartig klar, dass sie uns gehört haben musste und nun mehr erfahren wollte.

Ich ließ mir nichts anmerken, und fragte im gleichen Tonfall zurück: »Ach, wirklich? Warum das denn?« Ich betonte dieses Wort genauso.

Das brachte sie leicht aus dem Konzept, auf einen Gegenangriff war sie nicht gefasst. »Na ja, es gab da so gewisse Geräusche während des Gewitters ...«, kam von ihr. »Sie meinen den Donner?«, fragte ich scheinheilig.

»Nein, nicht den Donner. Das andere Geräusch.« Sie wollte nicht recht mit der Sprache heraus. Ich ließ sie einen Moment zappeln.

»Ach so, das meinen Sie«. Ich tat, als ob es mir gerade erst eingefallen war. »Ja, eine alte Freundin war zu Gast, und wir haben ein wenig ... ähm ...« Ich machte absichtlich eine merkbare Pause. »... in alten Erinnerungen gewühlt.«

Sie bemerkte die Doppeldeutigkeit und grinste. »Ach, "in Erinnerungen gewühlt" nennt man das jetzt?«

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