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Gesine - Auf dem Canal de Bourgogne - Tag 1 (fm:Romantisch, 2865 Wörter) [1/3] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Oct 27 2023 Gesehen / Gelesen: 9784 / 8071 [82%] Bewertung Teil: 9.27 (77 Stimmen)
Während einer Bootsfahrt lernen wir uns kennen und lieben.

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Nun begann ein Ritual, dass sich noch viele Male wiederholen sollte. Vor der Schleuse anlegen, falls der Schleusenwärter nicht schon draußen an der Schleuse war. Also sprangen Gesine und ich von Bord, übernahmen die Leinen und schlugen sie um die Poller. Dabei hatte ich dann auch gleich das erste Mal die Gelegenheit und große Freude, Gesine helfen zu dürfen. Da ich viele Jahre gesegelt bin, war das Anlegen für mich Routine, während sich Gesine mühte, die Festmacher richtig um die Poller zu legen. Sie hatte sich nach vorne gebeugt, hielt die Leine mühsam fest, an der das Boot heftig zerrte und sah mir entgegen, "Arthur, hilf mir mal", rief sie, als ich zu ihr hin sprang. Am liebsten wäre ich ganz langsam gelaufen um diesen tiefen Einblick möglichst lange zu genießen. Sie hatte tatsächlich ziemlich Holz-vor-der-Hütte und ihr Oberteil war locker und weit geschnitten, dass sich mir ein erregender Anblick bot. 'Wenn der BH nicht wäre, könnte man wahrscheinlich auch ihre Nippel sehen', ging es mir durch den Kopf während ich ihr in den Ausschnitt starrte und gleichzeitig versuchte, nicht am Kai zu stolpern und ihr zu helfen die Leine richtig zu belegen.

Sie hatte es natürlich mitbekommen, dass meine Konzentration nicht wirklich beim Anlege-Manöver war, denn später sagte sie, "ich muss mir wohl etwas anderes anziehen". Wir waren in die Schleuse eingefahren. Sie stand unten auf den Vordeck und passte auf, dass das Boot nicht zu heftig an die Schleusenwand gedrückt wurde, während ich oben auf der Schleuse stand und die Leine immer wieder kurz nahm, wenn das Boot wieder ein Stück angehoben worden war. Allerdings war ich mehr damit beschäftigt, stets eine gute Position zu haben, um ihr von oben in den Ausschnitt zu blicken. Als das Boot so weit gehoben war, dass Gesine gerade über die Kante der Schleuse sehen konnte und der Einblick am Eindrucksvollsten war, sagte sie leise, "soll ich etwas anderes anziehen?". Ich wurde zwar rot, glaube ich jedenfalls, und fühlte mich ertappt, trotzdem schaffte ich es, ihr eine Antwort zu geben, fast schon ein Kompliment, "Oh, bitte nicht. Ich werde versuchen, mich etwas mehr aufs Anlegen und Schleusen zu konzentrieren, aber bitte lass mich auch hin und wieder die Aussicht genießen". Anerkennend antwortet sie, "Schüchtern bist du ja nicht gerade".

Ich war ihr echt dankbar, dass sie bei den verschiedenen Manövern sich weiterhin ganz normal verhielt und sich nicht bemühte, mir den Einblick zu verwehren. Im Gegenteil, ich hatte manchmal sogar den Eindruck, sie schaue bewusst irgendwo hin, damit sich unsere Blicke nicht kreuzten, ich mich nicht beobachtet oder ertappt fühlte, so dass ich ausgiebig schauen konnte.

Spätestens nach der dritten Schleuse konnte sie perfekt an- und ablegen, wusste sie wie man auf einer Klampe belegt und wie man die Festmacher legen musste, um sie leicht wegfieren zu können und trotzdem jederzeit das Boot sicher am Haken zu haben. Sie hatte fast augenblicklich die ganze Terminologie der Seeleute erfasst und konnte sie nach einer Stunde besser anwenden als Martin, der seit Jahren hin- und wieder mit Booten unterwegs war. Ich war von ihrer Auffassungsgabe inzwischen genauso beeindruckt, wie von den Einblicken, die sie mir gewährte.

Nachdem sie Martin verbessert hatte, dass der Poller da vorne am Boot eine Klampe sei und die Poller nur an der Mole zu finden sind, musste ich lachen, dass sie, die zum ersten Mal auf Bootsfahrt ging, inzwischen besser Bescheid wusste als unser Kapitän.

"Was studierst du eigentlich", fragte ich sie.

"Bio-Chemie, Physik und Informatik".

Ich verstand nicht so recht, weil man neben Physik noch irgendetwas anderes studieren konnte. Vielleicht Mathematik, aber sicher nicht etwas extrem Zeitintensives wie Bio-Chemie und dann noch Informatik. Ich muss wohl wie der Ochs vorm Berg geschaut haben und hatte ganz meine Aufgabe beim Schleusen vergessen, da rief sie mich in die Wirklichkeit zurück, "Eh, wirf mir endlich die Leine zu".

Das tat ich und fragte immer noch verwirrt, "Bio, Chemie, Physik und Informatik - auf Lehramt?"

"Quatsch, auf Diplom und nicht Bio und Chemie sondern Bio-Chemie".

"Das glaub ich nicht", sagte ich halb im Spaß und dachte an mein eigenes Physik-Studium und all die Mühen, "dass haut mich um. Wie kann man denn drei Fächer, wie diese, studieren?"

"Als Hochbegabte geht das schon".

Jetzt verstand ich, sie saugte alles auf und hatte es sofort verinnerlicht, wie die Seemanns-Sprache.

"Was, du bist eine Hochbegabte", entfuhr es mir und ich hätte mich ohrfeigen können und wollte mich auch gleich entschuldigen, da fuhr sie mich auch schon an, "was ist denn das für eine blöde Frage".

"Sorry, sorry, mein Mund ist gerade schneller als ich denken kann", versuchte ich die Wogen zu glätten, "ich wollte eigentlich zum Ausdruck bringen, dass ich völlig überrascht bin, einmal mit einem Hochbegabten zusammen zu treffen. Ich meine, so etwas liest man nur in der Zeitung."

"Hochbegabte", verbesserte sie mich energisch, "ich bin trotz meiner Begabung eine Frau und kein Neutrum oder gar Mann und bis grade eben hast du ja ausgiebig meine weiblichen Attribute angestiert."

Wow, Gesine war plötzlich ein kleiner Drachen und ich wusste, dass ich meinen Lapsus nicht mehr korrigieren konnte, versuchte es aber trotz besseren Wissens trotzdem.

"Gesine, es tut mir leid, dass du das in den falschen Hals bekommen hast. Ich will dich nicht zum Neutrum machen, dafür bist du viel zu schön. Ich wollte nur sagen, dass ich es für überaus unwahrscheinlich gehalten habe, jemals einem Hochbegabtem zu begegnen und implizit wollte ich damit sagen, dass es noch unwahrscheinlicher ist einer Hochbegabten zu begegnen. Ungefähr die halbe Wahrscheinlichkeit. Ich schätze es gibt ungefähr gleich viele hochbegabte Frauen wie Männer."

Meine Erklärung und Entschuldigung wirkten nur mäßig. Gesine drehte sich jetzt recht demonstrativ weg, so dass ich nichts mehr zu sehen bekam. Als die Schleuse endlich vollständig geflutet war, das Schleusentor sich öffnete und wir die Leinen lösten um weiter zu fahren, sprach ich sie wieder an, in der Hoffnung, dass sie sich beruhigt hatte, "Gesine, können wir wieder normal mit einander quatschen? Ich habe keinerlei Erfahrung mit Hochbegabten, ich war beeindruckt, in welchem Tempo du all die seemännischen Dinge gelernt hast und ich finde, dass du verdammt gut aussiehst."

Am liebsten hätte ich noch gesagt, und dass ich mit dir am liebsten gleich ins Bett will, aber das habe ich mir besser gespart.

Sie schmollte ein wenig und sagte schließlich seufzend, "gut und was willst du zuerst wissen?"

Sie kannte diese Gespräche und hatte eigentlich keine Lust darauf, aber sie musste ja noch irgendwie fast 4 Tage mit mir auskommen.

"Warum studierst du gerade diese Kombination", fragte ich und sie war sichtlich überrascht, normalerweise wurde sie gefragt, ob es schwer sei, wenn man immer so jung war und die anderen so viel älter, und dann kam, ah und oh und toll und kaum zu glauben und so weiter und so fort.

"Das bin ich schon lange nicht mehr gefragt worden", sagte sie richtig überrascht.

"Also, ich will verschiedene Bio-Chemie Themen untersuchen für die ich viel über Simulation und Statistik wissen muss und da habe ich mir gedacht, dass reine Mathematik irgendwie nicht so spannend ist, wie Physik. Und in der Teilchenphysik bzw. Astrophysik wird ja auch sehr viel simuliert und gemessen, sprich statistische Auswertungen gemacht und Informatik hilft, die Rechenproblem gut zu verstehen und so."

"Wow, du hast ja ziemlich klare Ziele. Und was willst du genau untersuchen?"

"Im Prinzip will ich Tierversuche überflüssig machen, mindestens aber deutlich weniger notwendig und deshalb forsche ich daran, wie man Versuche mit Wirkstoffen Bio-Chemisch Simulieren kann."

Wir hatten eine angeregte lange Unterhaltung, in der sie mir unter anderem erzählte, dass sie aus einer Ärzte- und Juristen-Familie stammte. Sie war das Nesthäkchen und hatte alle Diskussion und Streits mit bekommen, die in ihrer Familie um Leben und Sterben lassen, um Tierversuche, um Medizinischen Fortschritt, um Ethik, geführt worden waren. Mit 7 Jahren, hatte sie dann verstanden, was man mit dem Computer alles machen kann und beschlossen, dass sie den Computer nutzen wollte, um die Tiere vor den Tierversuchen zu retten. Seit dem waren über 15 Jahre vergangen und sie war, wie sie sagte, den Ingenieuren überaus dankbar, dass sie die Computer so unvorstellbar Leistungsfähig gemacht hatten, dass man jetzt zum ersten Mal halbwegs realistisch darüber nachdenken konnte, bio-chemische Vorgänge zu simulieren. Aber Gesine wollte nicht nur die Wirkung, sondern auch die Nebenwirkungen simulieren, um sicherstellen zu können, dass ein Medikament wirklich verträglich war und dazu, sagte sie, sind tausende zusätzlicher Simulationen notwendig, was die Sache dann doch wieder etwas in die Ferne rücke.

"Und du, was machst du hier in Nancy", fragte sie dann mich.

"Offiziell mache ich hier eine Doktorarbeit in Bildverarbeitung", sagte ich, "aber in Wirklichkeit hoffe ich, dass mir eine süße Französin über den Weg läuft".

"Und in dein Bett stolpert", meinte sie neckisch.

"Sie muss nicht unbedingt stolpern. Ich würde sie auch rein heben oder bei ihr ins Bett klettern", antwortet ich in gleicher Weise, während ich Gesine von oben bis unten betrachtet.

"Und", sagte sie fragend, "Maß genommen."

"Optisch ja, haptisch leider noch nicht", entgegnete ich frech und war mir nicht sicher, ob sie mir nicht eine Ohrfeige geben würde.

"Aber leider weder klein noch Französin".

Fast hätte ich gesagt, man muss ja nicht Französin sein, um gut Französisch zu können, und war bei diesen frivolen Gedanken innerlich sehr belustigt. Am liebsten hätte ich noch hinzugefügt, dass sie ja eine überaus gute Auffassungsgabe habe und Französisch sicher in jeder Hinsicht schnell lernen würde. Mein Gesicht muss wohl Bände gesprochen haben, denn Gesine schien meine Gedanken erraten zu haben und sagte plötzlich, "ich kenne den Spruch: Französisch kann ich gut, nur mit der Sprache hapert es noch."

Ich wurde tatsächlich rot und fühlte mich ertappt. Der Umgang mit ihr war nicht leicht, da sie mir auf jeden Fall in allen geistigen Belangen deutlich überlegen war.

"Entschuldige, es ist mir unvermittelt so in den Sinn gekommen, das passiert uns Jungs leider immer wieder beim Anblick schöner Frauen."

Sie schien die Entschuldigung schweigend zu akzeptieren und für eine Weile schwiegen wir, währende das Boot leise tuckernd den Kanal entlang fuhr und die Landschaft friedlich vorbei zog.

"Eigentlich wollen Jungs ja im den Mädchen imponieren, immer die tollsten sein, lustig, intelligent, ..., immer die stärksten und alles wissen", sagte ich urplötzlich, ohne genau zu wissen, warum, "bei dir ist das alles hinfällig, quasi chancenlos, außer vielleicht die Sache mit der Stärke".

"Und außerdem bin ich nicht klein. Also kann auch dein Beschützer-Instinkt nicht wirksam werden, nicht wahr", und ihr Ton hatte einen leicht gekränkten Unterton, auch wenn sie sich bemühte, dass es lustig klingen sollte.

"Nein, das siehst du falsch", versuchte ich dem aufkommenden Sturm zu entgehen, "erstens ist es einfach nur eine Feststellung, dass ganz objektiv beim Umgang mit einer Hochbegabten, wie dir, irgendwie ganz andere Spielregeln gelten, als zwischen uns Durchschnittsmenschen und zweiten, weißt Du vielleicht doch noch nicht genug von mir und ich von dir ebenso wenig".

Zu gerne hätte ich ihr vorgeschwärmt, von meiner Vorliebe für großzügige und trotzdem wohlproportioniert weibliche Formen. Ich hätte ihr auch gerne gesagt, dass ihre Intelligenz sie gleichermaßen attraktiv, sexy und gefährlich machte und dass Männer ja durch auch die Gefahr liebten.

Der Tag plätscherte so dahin, Gesine ging mir halb aus dem Weg, halb auch nicht, jedenfalls suchte sie nicht mehr meine Nähe, wie ich eigentlich die ihre suchte.

Gegen Abend legten wir im Schleusenbereich an, der gleichzeitig so etwas wie der Hafen und Marktplatz eines kleinen Städtchens war, gingen einkaufen und begannen dann mit dem Kochen. Es war lustig und unbeschwert, der Rotwein stieg uns in den Kopf und mit einem Mal hatte ich Gesine für einen kurzen Augenblick halb im Arm, halb an meine Schulter gelegt, als sie sich vor Lachen bog und schüttelte, denn Helena war eine begnadete Geschichten- und Witz-Erzählerin.

Es dauerte allerdings nur eine Sekunde, da zuckte Gesine auch schon wieder zurück. Warum ist ihr der Körperkontakt mit mir so unangenehm, fragte ich mich und der Stich hat mir weh.

Irgendwann, schon nach Mitternacht ging es dann ins Bett. Martin und Helena verkrochen sich in die Bugkoje und Gesine und ich räumten den Salon auf, um den Esstisch zu unserem Bett umbauen zu können. Meine Hoffnung beim Umziehen mehr von ihr zu sehen, wurde zu nichte gemacht, weil sie umgezogen aus dem kleinen Nassraum zurückkam. Schließlich lagen wir beide, artig im Schlafsack neben einander und irgendwie war die Stimmung danach, sich zu küssen, zu streicheln und zu lieben, aber keiner von uns traute sich aus Angst vom anderen doch zurückgewiesen zu werden.

Wir lagen schon eine ganze Weile ruhig da und Gesine hatte schon einen sehr regelmäßigen Atmen und ich merkte, wie auch meine Sinne dank des Rotweins immer mehr schwanden, da flüsterte ich, weil ich es ihr unbedingt noch anvertrauen wollten, "Gesine, du bist zwar keine kleine Französin, aber ich finde dich trotzdem atemberaubend attraktiv und eine wundervoll üppige Frau."

Ihr Atmen ging gleichmäßig weiter, sie war wohl schon eingeschlafen gewesen und ich ärgerte mich, dass ich ihr meine Liebeserklärung nicht früher gemacht hatte. So gerne hätte ich sie noch geküsst und gestreichelt.



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