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Das Erbe meines Großvaters (fm:Romantisch, 10838 Wörter) [5/7] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Sep 20 2024 Gesehen / Gelesen: 6648 / 5741 [86%] Bewertung Teil: 9.78 (229 Stimmen)
Ein Erbe und ein schrecklicher Verlust

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Tinas Mutter hatte ihren Plan umgesetzt und das große Haus verkauft und sich ein wunderschönes, aber kleineres auf dem Lande zugelegt. Sie schwärmte von der Lage und sandte uns oft Fotos. In der letzten Zeit wurden ihre Anrufe seltener und als ich Tina darauf ansprach, meinte diese nur, dass ihre Mutter neue Interessen hätte. Ihr Lächeln dazu sagte alles. Auf meine hoch gezogene Augenbraue sagte sie nur: "Ja, ja, es scheint da Jemand zu geben, der die Zeit meiner Mutter beansprucht. Aber Genaues weis ich auch nicht. Wenn es ernst wird, bekommen wir es schon mit. Ich hoffe, sie wird glücklich."

Ich widmete mich voll der Firma meines Opas, die nun mir gehörte und gemeinsam mit Herrn Huber weiteten wir das Aufgabenfeld immer weiter aus.

An einem Abend, wir saßen noch im Büro, klingelte das Telefon und ein guter Kunde bat um ein möglichst kurzfristiges Gespräch. Wir stellten ihm frei, wann es ihm denn passe. Da er in der Gegend war, schlug er vor, sich doch in einer Stunde zu treffen. Wir schlugen vor, dass er ins Büro kommen könne. Das schlug er aus und bat uns, in sein Hotel zu kommen. Wir könnten dort bei einem Essen über sein Anliegen sprechen. Wir stimmten zu und ich rief Tina an und teilte mit, dass es heute sehr spät werden würde. Sie sollten mit dem Abendbrot nicht auf mich warten.

Dann machten wir uns auf den Weg und bei der Fahrt rätselten wir, was der Kunde denn wohl wollen könnte. Der Auftrag zum Um- und Ausbau seines Hotels war eigentlich unterschriftsreif und auch bis auf die Einzelheiten mit ihm besprochen.

Wir wurden durch den Inhaber des Hotels, der unser Kunde war, begrüßt und in eine separaten Raum gebeten. Er bat uns Platz zu nehmen und meinte dann:

"Meine Herren, ich bin schwer enttäuscht. Ich habe gestern ein Gespräch mit meiner Hausbank gehabt, in dem mir diese mitgeteilt hat, dass sie ernsthafte Bedenken zur Rentabilität meines Hauses nach den Um- und Ausbau habe. Auf meine Frage, warum sich ihre Einschätzung so gravierend geändert habe, teilten mir diese mit, dass ein Mitbewerber sich mit den gleichen Plänen und zwar mit den total gleichen Plänen und Ausrichtungen an sie gewandt habe und ebenfalls um die Finanzierung gebeten habe. Dabei sind Sachen zur Sprache gekommen, die wir erst in einer letzten Besprechung unter 4 bzw 6 Augen abgesprochen haben und die bisher noch nicht in den Plänen eingeflossen sind. Sie sind so speziell und neuartig, dass diese Sachen nur aus unserem Hause kommen können. Außerdem sei dort wohl ein Unternehmen mit der Planung und Ausführung vorgesehen, die direkte Konkurrenten unseres Hauses sind."

Herr Huber und ich sahen uns an und waren erst einmal völlig geschockt. Ich versicherte dem Kunden, dass weder ich noch Herr Huber mit Dritten über das Projekt und insbesondere über die letzten Änderungen und Zusätze gesprochen haben. Uns wäre es völlig unklar, wie solche Sachen nach draußen gelangt sind.

Unser Kunde meinte nur, dass es ihm zwar sehr schwer gefallen sei, die Bank bei der Stange zu halten, aber es müssten umfangreiche Unterlagen an Dritte gegangen sein, da ihm die Kreisverwaltung unter dem Siegel der Verschwiegenheit mitgeteilt habe, dass Unterlagen, die seinen in großen Teilen frappierend ähnelten, eingereicht wurden. Dabei sei aufgefallen, dass seine Pläne in einigen Details weiter gingen.

Gottseidank fehlten bei den neuen Plänen noch einige Unterlagen, so dass eine Genehmigung nicht erfolgen könne und diese nachgefordert würden.

Seine Genehmigungen würden in der kommenden Woche erteilt werden. Ich fragte ihn, ob wir die anderen Pläne und Unterlagen einsehen könnten und er lächelte weise und meinte, wir sollten doch einmal einen Blick in den großen Ordner werfen, den er für heute ausleihen konnte.

Herr Huber nahm sich diesen vor und wurde blass. Er fragt, ob unser Kunde seine Unterlagen greifen könne und dabei würde er gerne die vorletzten Pläne sehen. Der Kunde ging in sein Büro und kam mit zwei Ordnern zurück. Herr Huber nahm die älteren und durch uns zwischenzeitlich ergänzten und veränderten Pläne und legte sie gegen die von der Konkurrenz eingereichten. Sie stimmten bis auf jede Einzelheit überein. Nur die Altsubstanz war eine andere und nach

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