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Krieg und Liebe: Boca Juniors und die Admiral Graf Spee (fm:Romantisch, 30019 Wörter)

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Veröffentlicht: Oct 01 2024 Gesehen / Gelesen: 7354 / 6729 [92%] Bewertung Geschichte: 9.85 (361 Stimmen)
Als Teil der Besatzung des untergegangenen Panzerkreuzers Admiral Graf Spee kommt Raimund Gebhard nach Buenos Aires und erlebte ein neues Leben mit feuriger, tango-begeisterter Mutter und Tochter

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Krieg und Liebe - Boca Juniors und die Admiral Graf Spee

© JoeMo1619 - Oktober 2024 ff.

Vorwort: Viele Männer, aber auch manche Frauen, haben mehr als eine Liebe. Bei fast allen Männern ist die erste Liebe nicht unbedingt ihre Partnerin, selbst wenn sie mit ihr die silberne oder goldene Hochzeit feiern. Die am längsten andauernde Liebe für viele ist der Fußballverein, dem man häufig seit Kindesbeinen folgt und die unendlich viel Stress und Enttäuschungen erträgt, nur für die (hoffentlich) kommenden Glücksmomente einer Meisterschaft, eines Pokalsiegs oder auch nur eines Aufstiegs, nachdem man zuvor vielleicht mehrfach abgestiegen ist; fragt die Anhänger von Schalke 04, dem Hamburger SV, Fortuna Düsseldorf oder Alemannia Aachen. Oder hier in meiner Wahlheimat die Anhänger der Glasgow Rangers, die nach dem Konkurs des Altvereins zu Zehntausenden bis in die vierte Liga mitgingen, um heute wieder im Europapokal mitzuspielen.

Bei der Recherche und dem Schreiben zeigte sich schnell, dass dies Thema den üblichen Rahmen der "Krieg und Liebe-Geschichten" sprengte. Ich wollte aber die Geschichte nicht unnötig abkürzen. So ist eine richtige Romannovelle entstanden. Ich hoffe, dass diese Geschichte trotz des Umfangs meine Leser unterhält; selbst wenn man vielleicht zwei oder drei Tage braucht, um sie vollständig zu lesen. Viel Vergnügen.

Raimund Gebhard war ein fußballverrückter Junge. Von klein auf liebte er es, jeden Gegenstand weiter zu kicken, der vor seinen Füßen lag; egal ob es sich dabei um einen Ball, einen Stein, eine Blechbüchse oder ein Wollknäuel handelte. Mit links wie mit rechts, er nahm Maß und beförderte den Gegenstand mit faszinierender Präzision dorthin, wo er ihn haben wollte. Alle Ermahnungen seiner Mutter, doch bitte Rücksicht auf die teuren Schuhe zu nehmen, halfen nichts. Er kickte sich durch seine Kindheit.

1919, im ersten Jahr nach dem Ende des ersten Weltkriegs geboren, wuchs er im Vorderhaus einer kleinen Eisengießerei und Maschinenfabrik in der ehemalig dänischen Hafenstadt Altona bei Hamburg auf, die die durch den verlorenen Krieg erzwungene Umstellung von Kriegs- auf Friedenswirtschaft soeben überlebte. Sein Elternhaus diente im Untergeschoß als Kontor für den direkt hinter dem Haus liegenden Betrieb, die erste Etage und das Dachgeschoss stellten die Wohnräume der Familie dar. Raimund war das dritte Kind der Familie, das die gefährlichen Kinderkrankheiten überlebt hatte, neben seinen beiden älteren Schwestern hatte er noch einen jüngeren Bruder.

Seine Fußballleidenschaft paarte sich nach seiner Einschulung mit einer allgemeinen Sportleidenschaft, Raimund war glücklich, wenn er laufen und springen konnte, egal ob mit oder ohne Ball. "Melden Sie den Jungen doch im Fußballverein an", empfahl der Sportlehrer der Altonaer Volksschule Raimunds Mutter. "Der Junge hat so viel Energie in sich, der muss sich austoben können." So kam Raimund Gebhard als Elfjähriger im Sommer 1930 zum ersten Mal zum Altonaer Fußballclub von 1893, von jedermann kurz 'Altona 93' genannt.

Raimund ging von nun an zweimal in der Woche zum richtigen Training, dazu kam am Wochenende immer ein Spiel, manchmal sogar zwei, wenn die nächsthöhere Jugendmannschaft Aufstellungsprobleme hatte und auf jüngere Spieler zurückgriff. Zusätzlich kamen für den Vierzehnjährigen ab 1933 zweimal in der Woche die Pflichtdienste in der Hitlerjugend, die in der einen oder anderen Form ebenfalls aus sportlichen Übungen bestanden. Die typischen Samstagdienste in der HJ waren zugunsten seiner Spielerverpflichtungen im Verein suspendiert, eine einfach durchzusetzende Regelung, weil die Betreuer der Jugendmannschaften trotz der sozialdemokratischen Tradition Altonas meist eng mit der Hitlerjugend verbunden waren.

Zum gleichen Zeitpunkt endete seine achtjährige Volksschulzeit, er ging ohne Unterbrechung in die Lehre als Maschinenschlosser im väterlichen Betrieb, wobei er parallel auch Ausbildungseinheiten in der Eisengießerei durchlief.

So schloss der Sommer 1937 mit Raimunds 18. Geburtstag eine ganz normale Kind- und Jugendzeit ab und hielt zugleich mehrere Höhepunkte seines jungen Lebens parat. Zum Ausklang der Saison 1936/37 spielte Raimund

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