Chloé & Kaori (fm:Lesbisch, 2520 Wörter) [3/3] alle Teile anzeigen

Tag 4, Szene 1

Vera, meine knuffige blaue Vespa steht am Straßenrand und beobachtet mich, wie ich nervös auf und ab wippe. Ich freue mich so! Endlich sehe ich Kaori wieder! Vera hat offenbar ihren Kopf respektive den Lenker schief gelegt, als ob sie mir sagen wollte "Na, Chloé? Bereit für das Abenteuer?" Tja! Das weiß ich ehrlich gesagt noch nicht. Natürlich bin ich viel zu früh dran und stehe hier nun mitten im Nirgendwo, während ich auf Kaori warte. Ich blicke auf meine schwarzen Kargo-Pants und meine alten Wanderstiefel. Diese sind mir im Grunde genauso treue Freunde wie Kaori. Wenn ich ehrlich bin, wahrscheinlich noch treuere Freunde. Wohin sie mich schon überallhin getragen haben... Aber mit Kaori bin ich auch schon durch Dick und Dünn, egal ob Südostasien, Kanada, Europa, Krankenhaus, Reha - wir sind mehr als nur Freundinnen!

Da! Ein weißer alter Pickup... das ist sie!

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Das Auschecken war eigentlich nur ein Gehen - den Portier hat's nicht wirklich interessiert. Dann um zwei Blocks und einen alten Geländewagen ausgeliehen, Rucksack auf die Ladefläche und schon ging's los Richtung Chloé! Ach, das wird schön! Wie lange habe ich sie schon nicht mehr gesehen? Ein Jahr bestimmt! Nun wollen wir ein kleines Abenteuer unternehmen, ich habe mir meine Wanderstiefel angezogen, ein schwarzes Tanktop wegen der Hitze und olive Cargohosen.

Ich sehe sie. Sie steht am Straßenrand und winkt ganz euphorisch. Und ich bin es auch! Wow, ich bin so wahnsinnig gespannt, wie's ihr ergangen ist, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben!

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Sie kommt! Schnappt sich ihren Rucksack und läuft grinsend auf mich zu. Und ich kann gar nicht so viel grinsen, wie ich mich freue! Wir fallen uns um den Hals.

"Chloé!"

"Kaori, mein Herz!"

So verweilen wir erstmal, in inniger Umarmung, leicht hüpfend vor Freude!

Dann gehen wir los. Die Wanderung führt durch trockenes Buschland, leichte Hügel des Hochlandes und schroffe Felsen, wo die Berge steiler abfallen. Um manche Ecken sieht man unten das Meer glitzern, es ist trotz der von der Küste heraufwehenden Meeresbrise sehr heiß! Die Luft flimmert, mir rinnt der Schweiß! Ich höre Kaori hinter mir atmen, auch sie kämpft. Aber so wollen wir es! Wir halten an unserem straffen Tempo trotzdem fest, schließlich sind wir keine Anfängerinnen.

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An einem exponierten Felsen unter einem trockenen Baum macht Chloé schließlich Rast. Wir kommen wieder ins Gespräch, nachdem sich unser Atem beruhigt hat und wir beide einen Happen gegessen haben.

Ich setze mich mit angewinkelten Beinen auf den Felsen und blicke in Richtung Meer. Diese Weite! Diese Natur! Es löst jedes Mal etwas in mir aus.

"Wie unterschiedlich wir leben! Du bist im Paradies und trotzdem möchte ich mein steriles Tokyo nicht missen."

Chloé setzt sich neben mich und lehnt sich mit dem Rücken an meine Schulter.

"Ja! Ich liebe es hier! Und dass du unbedingt in Tokyo sein musst, verstehe ich in letzter Konsequenz nicht. Dabei wäre es mit dir noch schöner, mein Herz!"

Schließlich umarme ich sie wieder, drücke sie an mich. Dabei verliert Chloé kurz den Halt. Das lässt mich meine Position in den Schneidersitz wechseln und Chloé legt sich mit ihrem Kopf in meinen Schoß, die Beine

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