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Viktoria- Eine wilde Zeit (fm:Verführung, 8032 Wörter)

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Veröffentlicht: Jul 17 2025 Gesehen / Gelesen: 4458 / 3251 [73%] Bewertung Geschichte: 9.45 (60 Stimmen)
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VIKTORIA

EINE WILDE ZEIT

PROLOG

Ich saß in meinem Bulli.

Ole hatte es verstanden. Es war wie es war. Nur nicht was ich mir vorgestellt hatte. Klar, an irgendwas toll romantisches hatte ich nie gedacht. Aber vielleicht an unbeschwerten Sex. Unkompliziert. Sofern es so etwas gab. Denn es zeigte mir, es war nie unkompliziert. Ole war bi. Mein bester Freund Simon schwul. Aber mit dem hatte ich nicht gevögelt. Mit Ole schon. Und keine drei Stunden später sah ich wie der einem fremden Mann einen abblies. In dem Moment war es... Faszination gewesen. Ich konnte nicht klar denken. Auch nicht als ich Ole einen blies. Nach all dem wurde ich aber klar. Es ging nicht. Nicht mehr.

Ole verstand es. Cousine und Cousin. Wir wollten in Kontakt bleiben. Und das bleiben was wir schon immer waren. Freunde. Nicht mehr, nicht weniger.

Ich war auf der A7. Hoch zu meinem Heimathafen. Weit war ich noch nicht. Es war spät, ich hatte zwei Bier getrunken, war durcheinander. Ich fuhr an einem Autohof von der Bahn. Ich musste tanken, und ich hatte Hunger. Hier gab es beides. Erst Sprit, dann McDonald. Ich aß nie im Laden, da wurde man nur begafft, dazu plärrende Kinder, nervige Hintergrundmusik. Ich setzte mich in meinen Bulli, und führ vom Parkplatz. Ein paar hundert Meter weiter war ein Spielcasino, daneben ein Erotikshop. Aber davor auch Parkbuchten. Dort stellte ich mich hin, setzte mich nach hinten und aß in Ruhe. Trank Wasser dazu. Und ich spürte wie erledigt ich war. Körperlich, wie auch emotional. Es war schon fast sieben Uhr. Nach Hamburg vielleicht noch etwa anderthalb Stunden. Ohne Stau. Aber die Bahn war voll. Die nächste Baustelle kannte ich ja schon von der Hintour nach Hannover. Ich war müde. Geschafft. In einem Stau würde ich einschlafen.

Das schöne an einem umgebauten Bulli war die Tatsache dass er nicht als Camper galt, sondern als normaler PKW. Da meckerte keiner wenn man irgendwo auf einem Parkplatz stand und quasi die Gardinen zuzog.

Aber noch war ich nicht so fertig. Ich dachte übers Weiterfahren nach. Doch im Endeffekt war ein Rasthof wie der andere. Ich stieg wieder aus dem Wagen, nahm die Tüte mit dem McDoof Resten mit. Ich ging zur Tanke zurück, warf die Tüte in einen der Mülleimer und kaufte mir im Shop drei Dosen Bier. Auf dem Weg zum Bulli riss ich eine Dose auf und trank. Damit beendete ich die Überlegung wegen dem Fahren. So war es ganz einfach. Ein paar Autos fuhren an mir vorbei. Man gaffte mich an. Okay. Ich trug wieder Mini und Shirt. Sandalen. Ich hatte ja nicht mehr. Ich sah zum Erotikshop rüber. Lächelte. Könnte mir dort ja was zum Anziehen kaufen. Ich lehnte mich an meinen Bulli, trank mein Bier. Genoss die Sonne die auf mich schien. Dann brummte ein schwarzer Porsche auf die Einfahrt zum Casino und Shop. Ich sah ihn an. Schicke Kiste. Aber für mich zu schnell. Ich mochte es nicht schnell zu fahren. Auch nicht als Beifahrerin.

Der Wagen parkte auf der Shop Seite, und zwar quasi gegenüber meinem Bulli. Und mir. Zwischen uns nur die kleine Abzäunung aus verwittertem Holz. Der Motor ging aus, das Licht ging aus. Ich sah eine Person im Wagen, aber durch die verdunkelten Scheiben nicht mal ob es Mann oder Frau war. Aber ich spürte dass ich angesehen wurde. Ich trank weiter aus meiner Bierdose. Dann ging die Fahrertür auf. Ein Mann. Klar. Und er starrte mich an. Etwa um die vierzig. Feine schwarze Hose, kurzärmliges helles Hemd. Etwas zu langes Haar, aber modisch gebürstet. Er musterte mich. Etwas irritiert, dann nickte er langsam. Und ich verstand. Ich stand hier vor einem Sexshop. Mit meinem Bulli. Mini und kurzes Top. Mit einer Bierdose in der Hand. Auf den Shop starrend. Ich musste schmunzeln, wollte mich gerade abwenden, da fragte er: ''Kommst du mit rein?''

EINS

Ich blickte ihn an. Hielt der mich etwa... krass. Aber ich trank von meinem Bier.

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