Detektiv: Zuspitzung (fm:Sonstige, 1539 Wörter) [1/3] alle Teile anzeigen

Zuspitzung

"Nun hör mir mal zu, Sebastian, ich bin weder Dein Beichtvater noch Dein väterlicher Freund, ich bin Privatdetektiv. Ich kann Dir nicht helfen, und eigentlich will ich es auch nicht."

"Aber Sie müssen mir einen Rat geben!"

Ich war in eine unglaublich blöde Situation hineingeschliddert. Da saß nun Sebastian in meinem Büro, nachdem ihn meine Mitarbeiterin nicht abweisen konnte. Seiner Mutter hatte ich meinen Abschlussbericht geschickt und unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass damit die Sache für mich erledigt sei. Aus. Vorbei. Ich wollte einfach raus aus der Nummer, zumal strafrechtlich überhaupt nichts vorlag, und auch privatrechtliche Schritte jeglicher Grundlage entbehrten. Und nun saß das ´corpus delicti´ tatsächlich in meinem Büro: Sebastian, den ich tagelang observiert hatte, um ihn dann dabei zu erwischen, wie er mit seiner Tante ein date genoss. Und ich hatte nicht einmal verstanden, was er eigentlich von mir wollte.

"Ich hätte auch nicht gewagt, zu Ihnen zu kommen, wenn Sie das von Dietmar und Ralf nicht ohnehin schon wüssten."

"Ja, das habe ich Deiner Mutter auch so mitgeteilt. Und?"

"Das fragen Sie? Die planen jetzt doch was ganz Verrücktes, und ich bin mir nicht sicher, wie ich auf ihre Wünsche reagieren soll."

"Ich hab nur mitgekommen, dass sie für Deine Tante ein paar Callboys besorgen wollen."

"Schlimm genug, aber jetzt wollen sie es auf die Spitze treiben."

"Keine Callboys?"

"Nein. Meine Tante will keine Käuflichen. Sie will Amateure, sagt sie."

"Also, das geht mich jetzt wirklich nichts an. Ich habe auch zu tun."

"Lesen Sie doch wenigstens, was sie vorschlagen!"

"Lesen?"

"Ja. Sie haben mir ne Mail geschickt."

"Es interessiert mich nicht. Ende. Das war´s!"

"Ich hab´s hier. Nur einmal lesen. Bitte. Dann bin ich auch schon weg."

Dummerweise neige ich zur Gutmütigkeit. Also willigte ich ein, vielleicht auch nur, um den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Ich hätte es nicht tun sollen. Ich nahm den Ausdruck, mit dem Sebastian mir vor der Nase wedelte.

Von: Dietmars Größe ins Adressbuch

An: Sebastian Sebastian ██████████&# 9608;███ Betreff: Vorschlag für deine Tante Datum: Mon , 03 Jul 2006 10:52:32 +0200

Hi Sebi also wir finden es zwar blöd, dass deine tante die Nummer mit den Callboys nicht mitmacht, aber ist schion o.k. wir haben jetzt was besseres. (auch kostengünsiger. grins). Du weisßt, dass derzeit eine gruppe von Austauschschülern aus der Ukraine an unserer Schle zu gast ist. Nächste woche ist ihr Abschlussfest, beovr sie nach Kiew zurückfligen. Ralf und ich bereiten das Fest vor. Wir haben schin mit Igor gesprochen, und der ist voll happy. Wir bieten den Jungs deine tante als abschiedsgeschenk an. Das sind 14 Jungs, und drei mädchens. Selbst wenn nicht alle mitmachen, reicht das für deine Tante allemal. Wir haben die Försterhütte im Wald ohnehin gebucht für das fest. Du erinnerst dich, wir machen barbecue. Jetzt gibt's halt nochj deine tante als nachtisch. In der hütte gibt's zwar kein bett, aber nen stabilden Holztisch. da legen wir soe drauf, und wer drüber will, der

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