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Zwei Brüder, ich und das Rauschen des Meeres (fm:Sonstige, 8176 Wörter) [1/2] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: May 28 2021 Gesehen / Gelesen: 13502 / 9965 [74%] Bewertung Teil: 9.32 (75 Stimmen)
Ich wollte den süßen Jakob, während sein ebenso arroganter wie verheirateter Bruder Michael scharf auf meine blonde Zwillingsschwester Alina war. So weit, so gut. Doch es gab einen Haken. Denn in Wirklichkeit hatte ich Alina frei erfunden

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© Emily Bloomingdale Dieser Text darf nur zum Eigengebrauch kopiert und nicht ohne die schriftliche Einwilligung des Autors anderweitig veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen ziehen strafrechtliche Verfolgung nach sich.

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Er nickte nur. Da sich auf dem Weg von meinem Haaransatz bis zum Boden 1,68 m nackte Haut befand, hielt er seinen Blick jetzt starr mein Gesicht gerichtet.

Ich wickelte mir das Handtuch um. "Ist es so besser?", fragte ich einfühlsam und mit nur einem winzigen Hauch Ironie.

"Ja, danke."

"Ich bin übrigens Malena", sagte ich und hielt ihm meine Hand hin.

Er zögerte, so als ob er sich vergewissern wollte, dass das Handtuch auch nicht herunterrutschen würde. Dann gab er mir immer noch reichlich verlegen wirkend die Hand. "Jakob."

Sehr gesprächig war er nicht, aber das schrieb ich dem Schock zu, den er anscheinend erlitten haben musste. "Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, solltest du diesen Strandabschnitt zwischen sieben und neun Uhr morgens lieber meiden."

"Wieso?"

"Weil jeder der aus diesem Haus kommt, unbekleidet ins Wasser geht. Und wenn du meinen Anblick schon kaum ertragen kannst, dann solltest meinem Vater besser erst gar nicht über den Weg laufen."

"Männer sind nicht so schlimm", murmelte er und ich hatte keine Ahnung, was er damit sagen wollte. "Wir sind dann jetzt wohl Ferienhausnachbarn. Ich ziehe gerade nebenan ein."

"Na Gott sei Dank!", erwiderte ich erleichtert. "Ich dachte schon, das unverschämte Arschloch, das vorhin bei mir geklingelt hat, würde dort einziehen."

"Äh, du meinst sicherlich Michael."

"Er ist doch hoffentlich nur dein Umzugshelfer?"

"Nein. Wir werden dort zusammen wohnen. Er ist mein, äh, wir sind ..."

"Schwul?", versuchte ich ihm auszuhelfen.

"Was? Nein, bestimmt nicht", sagte er und musste ein bisschen lachen, was ihm verdammt gut stand. "Wir sind Brüder."

"Wie ist das möglich?", fragte ich, weil mir diese Vorstellung völlig absurd vorkam.

"Weil er blond ist und ich braune Haare habe?"

"Nein, weil er ein ...", ich zögerte. Dass ich seinen Bruder eben schon beleidigt hatte, würde er mir vielleicht noch durchgehen lassen, aber ich konnte ja nicht die ganze Zeit so weitermachen, auch wenn es mir äußerst schwerfiel. "Weil ihr mir von eurem Wesen her recht unterschiedlich zu sein scheint." Ich war stolz darauf, dass ich mich so gut im Griff hatte. "Bist du sicher, dass nicht einer von euch bei der Geburt vertauscht worden ist?" Nun gut, doch nicht ganz so stolz.

"Er ist eigentlich ganz okay." Jakob sah mich ein bisschen unsicher an. Vielleicht hatte ihm sein Bruder erzählt, dass ich ein ganz klein wenig impulsiv sein konnte. "Würde es dir etwas ausmachen, dein Auto umzuparken? Unser Möbelwagen müsste gleich ankommen und es ist etwas eng in der Straße."

Ich sah völlig ungeniert an ihm herab. Auch da war es eng geworden. "Gar kein Problem", gab ich zurück. "Bis später irgendwann!" Während ich zum Strandhaus ging, nahm ich das Handtuch und rubbelte damit meine Haare trocken. Und dann drehte ich meinen Kopf noch einmal kurz zu ihm, um mich zu vergewissern, dass er wirklich nicht schwul war. Er starrte so fasziniert auf meinen nackten Hintern, dass er es gar nicht bemerkte. Erst als ich mir mit der Hand auf meinen Po schlug, schreckte er auf und machte sich schnell vom Acker. Mein Grinsen konnte gar nicht breiter sein.

Ich zog mir etwas an, stieg in meinen alten Ford und fuhr ihn unter unser Carport. Bis gestern Mittag hatte mein Bruder dort geparkt, doch er war bereits wieder in Hamburg. Solo war er hingegen nicht mehr, sondern ganz frisch mit Luisa zusammen, einer liebenswerten und extrem attraktiven Blondine. Sie war im Bett ein absoluter Traum, das konnte ich aus eigener Erfahrung beurteilen. Aber das war eine andere Geschichte. Mein Singledasein strotzte nur so voller Energie und Lebensfreude. Ich bezweifelte, dass wir noch einmal Freunde wurden. Längere Phasen ohne regelmäßigen Sex bekamen mir einfach nicht. Doch wenn Jakob seine Schüchternheit ablegen würde, könnte ja etwas gehen. Schließlich hatte ich noch die ganze Woche Urlaub.

"Samstag wäre großartig", sagte ich zu Bianka. "Bis dahin habe ich bei all dem Wind ohnehin wenig von meiner neuen Frisur."

"11 Uhr?"

"Perfekt!"

"Und sonst so? Stimmt dein Status noch und du bist wirklich nach wie vor Single?"

"Es sind erst fünf Wochen", gab ich zurück.

"Für deine Verhältnisse ist das eine lange Zeit", meinte meine Freundin. Sie war nur zwei Jahre älter als ich, dennoch gehörte ihr dieser Friseursalon, der direkt an der Promenade lag.

"Nun, vielleicht ändert sich das demnächst ja wieder. Ich bin heute Morgen am Strand einem echt süßen Kerl begegnet. Er wirkte zwar ein ewig schüchtern, aber das könnte auch an meinem Outfit gelegen haben."

Bianka zögerte keine Sekunde. "Du warst mal wieder nackt, oder?"

"Was du immer von mir denkst." Ich sah sie vorwurfsvoll an. "Aber ja. Das Handtuch stellte sich recht ungeschickt an."

"Wie sieht er aus?"

Ich überlegte kurz "Er besitzt eine gewisse Ähnlichkeit mit Hugh Jackman."

"Du stehst neuerdings auf ältere Männer?"

"Nein. Ich meinte eher, wie er in Kate & Leopold ausgesehen hatte. Da muss er so um die dreißig gewesen sein."

Sie reagierte nicht. Zumindest nicht auf meine Aussage. Ihr Blick war auf einmal wie gebannt auf die Promenade gerichtet. Ich drehte meinen Kopf, konnte aber nicht erkennen, was ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. "Wenn dein Lover Hugh Jackman ist, dann habe ich gerade Brad Pitt entdeckt", murmelte sie gedankenverloren.

"Oh mein Gott!", entfuhr es mir, als ich ihn sah.

"Sag ich doch!"

"Nein, so habe ich es nicht gemeint. Der Typ ist ein Arschloch."

"Brad Pitt?", meine Freundin sah mich irritiert an.

Ich schüttelte meinen Kopf. "Mein neuer Nachbar, der Bruder von Hugh Jackman." Allerdings musste ich zugeben, dass sie einen Punkt hatte. In meiner frühmorgendlichen Wut musste mir irgendwie entgangen sein, wie unverschämt attraktiv er aussah. Nicht nur aufgrund seiner Haarfarbe fiel er einem sofort ins Auge, auch seine körperliche Präsenz konnte ich sogar durch die große Fensterscheibe spüren. Alle anderen Männer kamen mir auf einmal wie Statisten vor, die nur durchs Bild geschickt wurden, um die Szene realistischer wirken zu lassen. Der Hauptdarsteller hielt sein Handy ans Ohr und hockte sich während des Telefonats lässig auf die halbhohe Mauer, die die Promenade vom Strand abgrenzte.

Nachdem ich Bianka kurz von meiner ersten Begegnung mit ihm erzählt hatte, zuckte sie nur mit den Schultern. "Wenn ich nicht schon vergeben wäre, würde ich mein Glück durchaus bei ihm versuchen. Wie sieht es bei dir aus? Hast du wirklich gar kein Interesse?"

"Wie ich schon sagte, wir hatten bereits das Vergnügen und einen nicht gerade gelungenen Start", erwiderte ich. "Außerdem will ich was von seinem Bruder."

"Und wie wäre es, wenn nicht du ihm, sondern stattdessen deine Zwillingsschwester über den Weg läuft?"

Einigermaßen ratlos schaute ich meine Freundin an. "Wir sind uns zwar einig, dass Männer gerne mal etwas beschränkt sind, wenn es um Frauen geht, aber selbst falls es sich bei ihm um den totalen Vollhonk handelt, würde er mich wiedererkennen."

"Darauf würde ich nicht wetten. Komm kurz mit nach hinten." Sie nahm meine Hand. "Regina, halte doch mal bitte den blonden Leckerbissen da draußen im Auge." Aber das tat ihre Angestellte ohnehin schon.

Kaum saß ich, machte sie die Friseurmeisterin auch schon an meinen Haaren zu schaffen. Sie kringelte diese und steckte sie hoch. Doch erst, als sie nach einer Perückenhaube griff, verstand ich, was sie da tat.

"Augen zu", forderte sie mich auf, ging kurz weg, kam aber umgehend wieder zurück und setzte mir eine Perücke auf. "Sie steht dir noch besser, als ich gedacht habe."

Ich stand auf und stellte mich vor den nächsten Spiegel. Ich hatte zu Partys schon Perücken in rot und lila getragen, aber tatsächlich war ich nun zum ersten Mal in meinem Leben blond. "Das ist unglaublich", stammelte ich. "Wenn ich nicht wüsste, dass ich mich gerade selber anschaue, würde ich alles versuchen, um die scharfe Stute ins Bett zu kriegen."

"Der Typ ist gerade nebenan in den Klamottenladen gegangen", teilte uns Regina aufgeregt mit.

"Na dann los, schnapp dir den Hengst!" sagte Bianka zu mir.

Es dauerte keine fünf Sekunden, bis ich ihn entdeckt hatte. Allerdings war ich mir komplett unsicher, wie es nun weitergehen sollte. Es war ja noch nicht einmal meine Idee gewesen! Sollte ich ihn einfach ansprechen? Aber was dann? Etwas überfordert von der Situation und der plötzlichen Existenz als Zwillingsschwester stöberte ich wie üblich bei den Bikinis. Die Perücke gefiel mir, aber alles andere war dummes Zeug. Was hatte sich meine Freundin nur dabei gedacht?

"Dieser Bikini würde Ihnen ganz hervorragend stehen!"

Ich blickte in zwei strahlend hellblaue Augen und mir stockte der Atem. Doch ich fing mich schnell wieder. "Ach ja? Und Sie arbeiten hier als Bikinifachverkäufer?"

"Nein, ich gebe nur meine Expertise an unschlüssige Traumfrauen weiter."

Ja, der Spruch war nur mäßig originell und es ärgerte mich entsprechend, dass ich dennoch verlegen grinste. Dann erst warf ich einen Blick auf den Bikini, den er ausgesucht hatte. Es war das gleiche Modell, dass Lusia vor ein paar Tagen in diesem Laden gekauft hatte, allerdings in schwarz. "Der ist äußerst knapp."

Er drehte seinen Kopf in alle Richtungen und sah sich angestrengt im Laden um. "Sie sind auch die einzige Frau hier, die ihn tragen kann", sagte er mit verschwörerischer Miene.

Was für ein Schleimer. Aber trotzdem fühlte ich mich geschmeichelt. "Na gut, dann werde ich ihn mal anprobieren", erwiderte ich großmütig und ging in die Umkleide. Er passte nicht nur perfekt zu meinen blonden Haaren, sondern brachte auch sonst all meine Vorzüge ganz hervorragend zur Geltung. Verdammt, sah ich heiß aus! Fast hätte ihm meinem Spiegelbild einen Kuss verpasst. Doch schließlich zog ich mich wieder um und lief dem Kerl fast über den Haufen, als ich die Kabine verließ.

"Und? Hatte ich Recht?"

"Das kann ich nicht leugnen", gab ich zurück.

"Dann kaufen Sie ihn?"

"Nein, für so wenig Stoff ist er mir eindeutig zu teuer. Außerdem laufen hier viele Rentner herum. Und wir wollen doch nicht eine Serie von Herzinfarkten riskieren, oder?"

Doch er gab sich nicht geschlagen. "Wie wäre es mit einem Deal? Ich bezahle den Bikini und Sie ziehen ihn sofort an. Anschließend lade ich Sie noch auf einen Kaffee oder ein Eis ein."

"Und was ist mit Rentnern?"

"Es gibt schlimmere Arten zu sterben, oder etwa nicht?"

Obwohl ich merkte, dass er mich um den Finger wickelte, konnte ich nichts dagegen tun. "Okay, wir haben einen Deal."

Zwei Minuten später zog ich meine Neuerwerbung ein zweites Mal an. Sehr viel Haut und sehr wenig Stoff waren zu sehen. Und lange blonde Haare, an die ich mich immer noch nicht gewöhnt hatte. Ich sah wirklich zum Anbeißen aus und konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Mann, der draußen auf mich wartete, genau das versuchen würde.

"Darf ich reinkommen?"

"Nicht nötig, ich komme raus." Doch da schwang die Kabinentür auch schon nach innen auf.

"Ich benötige dringend neue Badeshorts. Welche würden Sie mir empfehlen?" Er hielt zwei in den Händen.

Für die knallroten war er vielleicht doch einen Tick zu alt. Also deutete ich auf die blauen.

"Okay", sagte er und ich ehe reagieren konnte, drehte er sich um und zog sich komplett aus.

Natürlich wollte ich nicht hinschauen, aber einen solch fantastischen Apfelpo hatte ich nur selten in meinem Leben gesehen.

"Und? Wie gefalle ich Ihnen?", wollte er wissen, als er sich wieder umgedreht hatte.

Von hinten genauso gut wie von vorne, dachte ich, sprach es aber nicht aus. "Gut. Äh, ich meine, die Shorts stehen ihnen gut."

Er sah mich durchdringend an. Seine körperliche Ausstrahlung war so gewaltig, dass sie mich fast aus der Umkleide zu drücken schien. Merkte er etwa, wie es in mir zu brodeln begann?

"Tut mir leid, ich weiß ja, dass dies der einfallsloseste Anmachspruch aller Zeiten ist. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass wir uns kürzlich schon einmal über den Weg gelaufen sind."

Ich schüttelte hektisch meinen Kopf. "Vielleicht in einem ihrer feuchten Träume", sagte ich und hoffte, dass ich lässiger klang, als ich mich gerade fühlte.

"Sie haben nicht zufälligerweise eine Zwillingsschwester?"

Wollte ich mich wirklich auf dieses Spiel einlassen? Das konnte nicht gutgehen. Doch im Moment sah ich keine andere Möglichkeit. "Sie haben Malena kennengelernt?", tat ich überrascht.

"Sie wohnen auch im Strandweg Nr. 17?"

"Ja, dort haben ich bislang jeden meiner Sommer verbracht."

Er strahlte. "Ich bin Michael, wir sind Nachbarn!"

"Die Welt ist manchmal ganz schön klein."

"Ja, das stimmt. Und wie heißt du?"

Das war eine mehr als berechtigte Frage und normalerweise kannte ich die Antwort. "Alina", kam es mir spontan in den Sinn. So hieß meine blonde Cousine.

Er nickte nur und seine Augen scannten mich in aller Seelenruhe von oben bis unten ab. "Du gefällst mir außerordentlich gut, Alina."

"Ja, das sehe ich."

Er folgte meinem Blick und betrachtete seinen Ständer, der sich immer weiter in meine Richtung streckte. "Hast du es schon einmal in einer Umkleide getan?"

Ich muss siebzehn oder achtzehn gewesen sein, als ich meinem Freund mal einen Blowjob in einem Kaufhaus verpasst hatte. Aber das ging den Kerl ja nun wirklich nichts an. "Ich entschuldige mich, falls ich einen falschen Eindruck vermittelt habe, aber ich bin nicht an irgendwelchen körperlichen Intimitäten interessiert", wies ich ihn eindeutig in die Schranken. Ich wollte die Kabine verlassen, doch er hielt mich am Arm fest. Seine Berührung traf mich wie ein Stromschlag.

"Dir geht es zu schnell?", fragte er.

"Es geht nicht um die Geschwindigkeit", korrigierte ich ihn, "es geht um die Richtung!"

Er kniff kurz seine Augen zusammen, dann ließ er mich los. "Da muss ich mich wohl entschuldigen. Ich hatte gedacht, wir würden dasselbe Interesse verfolgen."

Es war erschreckend, wie sehr seine Aussage zutraf. Als wir das Geschäft verließen, bereute ich fast schon, dass wir die Umkleide nicht für das Ausleben unserer Lust benutzt hatten.

"Kaffee oder Eis?" Er ließ nicht locker.

"Eis", antwortete ich. Obwohl es sonst niemanden gab, der so wenig anhatte wie ich, glühte mein Körper. "Ich bringe nur noch schnell meine Handtasche und meine Klamotten zu einer Freundin."

"Heißes Teil", meinte Bianka anerkennend beim Blick auf meinen Bikini. "Der nächste Zwischenstopp ist dann das Dessousgeschäft, bevor ihr schließlich im Bett übereinander herfallt?"

"Deinen frechen Unterton kannst du dir sparen. An deiner Stelle wäre ich nicht sonderlich stolz darauf, dass du denkst wie Mann."

"Mit Denken hat das nicht viel zu tun."

Ich seufzte. "Was mache ich denn nun?"

"Am besten all das, was du lieber nicht tun solltest. Das macht am meisten Spaß!"

Das Eis kühlte mich runter. Oder war es Michael, der nicht nur gerne, sondern vor allem ununterbrochen über sich selbst sprach? In einer Tour musste ich mir anhören, wie toll er war und wie mega seine Firma lief. Und wie toll er war. Und wie viel Geld er machte. Und natürlich vergas er mir nicht zu erzählen, was für ein toller Kerl er doch war. Nur für den Fall, dass ich dies zwischenzeitlich vergessen haben könnte. Dass mir das Eis nicht gleich wieder hochkam, lag an drei Dingen. An seiner tiefen Stimme, die einen sehr wohltuenden Klang besaß, an seinem Anblick, der es einem ohnehin schwermachte, ihm genauer zuzuhören und schließlich daran, dass es womöglich stimmte. Vielleicht war er wirklich toll. Dennoch war er definitiv nur ein Mann für die Optik und vermutlich fürs Bett. Und wahrscheinlich wären wir dort früher oder später gelandet, wenn er nicht mein Nachbar und vor allem der Bruder von Jakob gewesen wäre. So aber musste ich diese Sache beenden, bevor sie außer Kontrolle geriet. "Hör mal, Michael. Ich bedanke mich für den Bikini, das Eis und deine Gesellschaft, aber ich bin mit jemandem zusammen."

"Die wenigsten tollen Frauen sind Single. Über so etwas muss man hinwegsehen."

So konnte man das natürlich auch betrachten. "Vielleicht mal im Ausnahmefall. Aber ich bin nicht nur mit jemandem zusammen, ich bin sogar glücklich verlobt!" Ich war selbst überrascht über mein Tempo. Vor einer guten Stunde hatte ich noch nicht einmal existiert und nur war ich schon verlobt. Wo sollte das noch hinführen?

Er wirkte nicht ansatzweise beeindruckt. "Das war ich auch. Aber dann habe ich einen großen Fehler begangen."

"Welchen?"

"Ich habe geheiratet."

"Oh. Das klingt nicht so, als ob deine Ehe sonderlich glücklich ist."

"Mal mehr, mal weniger. Sie hat durchaus ihre guten Momente. Und du könntest dazu beitragen, dass sie ein noch ein bisschen glücklicher wird."

"Ich?" War ich jetzt plötzlich nicht nur Zwillingsschwester, sondern auch noch Therapeutin geworden?

"Ja. Die schönsten Erlebnisse in meiner Ehe sind diejenigen, bei denen meine Frau nicht dabei ist."

Über so viel Dreistigkeit war ich dann doch erschrocken. Sprachlos schüttelte ich meinen Kopf.

"Was? Ich bin nur ehrlich. Jessica und ich wären schon lange nicht mehr zusammen, wenn ich mich nicht auch außerehelich vergnügen würde."

"Und sie weiß von deinen Eskapaden?"

"Natürlich nicht! Ich bin doch kein Unmensch. Vielleicht habe ich mich auch falsch ausgedrückt. Ich liebe meine Frau durchaus. Aber mein Körper wurde einfach nicht für Monogamie erschaffen."

"Meiner schon", erwiderte ich und warf ihm einen Blick zu, der ihm klarmachen musste, dass er es besser kein zweites Mal bei mir versuchen sollte.

"Wir sehen uns", rief er mir hinterher.

Normalerweise ließ sich das schlecht vermeiden, da er mein Nachbar war. Aber Alinas Dasein würde ebenso schnell enden, wie es begonnen hatte.

"Danke, die brauche ich nicht mehr", sagte ich unwirsch und tauschte die blonde Haarpracht gegen meine Klamotten und Handtasche.

"Nicht so gut gelaufen?", wollte Bianka wissen.

"Sagen wir mal so - es war eine Erfahrung. Und zwar eine, die ich nicht vertiefen möchte. Der Mistkerl wollte doch glatt seine Frau mit mir betrügen!"

Meine Freundin zuckte nur mit den Schultern. "Nimm die Perücke trotzdem mit."

"Danke, aber das Thema ist durch. Außerdem habe ich keine Lust auf ein Doppelleben."

"Du kannst sie mir am Samstag zurückbringen."

"Wie ich schon sagte ...."

"Du musst sie ja nicht tragen", unterbrach sie mich. "Aber besser man hat eine da, falls man sie doch mal braucht", meinte sie vielsagend.

Da ich keine Lust auf Diskussionen hatte, packte ich sie ein. "Bis Samstag", verabschiedete ich mich mürrisch.

Zuhause angekommen wusste ich nicht, was ich machen sollte. Ich wollte nicht zu aufdringlich sein, allerdings gehörte Warten nicht zu meinen Kernkompetenzen. Als ich Jakob draußen erblickte, handelte ich instinktiv. Ich sah ihn in sein Auto einsteigen, rannte los, zog die Haustür hinter mir zu, sprintete zur Beifahrertür und ließ mich auf den Sitz fallen. "Wo fahren wir hin?", fragte ich ein bisschen außer Atem und lächelte ihn erwartungsvoll an.

Er blickte mich verwundert an.

"Was ist? Ich bin vollständig angezogen!" Kurze Hose, knappes Top. Mehr konnte er wirklich nicht erwarten. Und weniger wollte er ja nicht.

"Ich brauche ein paar Lebensmittel", sagte er und fummelte an seinem Handy rum, um bei Google Maps etwas einzutippen.

"Brauchst du nicht. Ich bin hier aufgewachsen. An der nächsten Kreuzung Backbord."

"Links oder rechts?" Er sah ein bisschen hilflos aus, aber verdammt süß dabei.

"Du kennst Wasser nur aus dem Hahn oder in Flaschen, oder?"

"Wir hatten auch ein Rückhaltebecken hinter unserem Grundstück", meinte er trotzig.

"Links", sagte ich und mir wurde ganz warm ums Herz. Spätestens jetzt hatte ich mich in ihn verguckt. Ich lotste ihn durch schmale Straßen und Schleichwege, um ihm die besten Ausblicke zu zeigen. Und natürlich auch deshalb, weil ich nicht wollte, dass die Fahrt zu schnell wieder endete. Schließlich erreichten wir den nächsten Küstenort und stiegen aus. Vor einem Schaufenster blieb ich stehen.

"Gefällt dir nicht, was ich anziehe?"

"Doch, wieso fragst du?"

"Weil wir vor einem Bekleidungsgeschäft für Herren stehen und ich den Eindruck habe, dass du mir nicht nur zeigen möchtest, wo ich hinfahren, sondern auch welche Klamotten ich tragen soll."

Tatsächlich hatte ich im Schaufenster etwas ganz anderes gesehen. Uns. Zum ersten Mal. Wir passten optisch außergewöhnlich gut zusammen. "Die Strickjacke gefällt mir", sagte ich schnell.

"Stimmt, die ist schön."

Und so kam es, dass ich zum zweiten Mal an einem Tag mit einem Mann, den ich gerade erst kennengelernt hatte, shoppen ging. Die Strickjacke stand ihm tatsächlich ausgezeichnet und es freute mich, dass er sie kaufte. "Fühlt sich gut an", sagte ich, als ihm über den Arm strich. Unsere erste Berührung. Und er zuckte nicht einmal.

"Ja, finde ich auch."

Ich zeigte ihm die übrigen Einkaufsmöglichkeiten. Die Zeit verging wie im Fluge und schon bald waren wir wieder zuhause. Aber es war viel zu früh, um sich zu verabschieden. Und entsprechend erfreut war ich, als er sich auf eine Fahrradtour mit mir einließ. Dies war zugleich eine erste Probe. Meinem vorletzten Freund war ich immer zu langsam gewesen. Irgendwann fuhren wir nur noch getrennt, dann schliefen wir getrennt und vorbei war die Beziehung. Doch mit Jakob verlief alles so harmonisch, als wären wir ein altes Ehepaar, das durch jahrelanges Training perfekt aufeinander eingestimmt war. Wir radelten um die 40 km, aber auch diese Tour hatte ein Ende. Als wir unsere Helme abnahmen, wollte ich nicht schon wieder die Initiative übernehmen und hielt deshalb meine Klappe, auch wenn es mir schwerfiel. Und dann sagte er die magischen acht Worte.

"Würdest du heute Abend mit mir essen gehen?"

"Wir haben ein Date?", strahlte ich ihn an.

Er nickte. "Ich denke schon. Du kennst bestimmt ein nettes Restaurant, oder?"

"Der beste Italiener hier an der Küste ist nur fünfhundert Meter entfernt." Ich schaute auf die Uhr. "Holst du mich in einer Stunde ab?"

Als die Haustür hinter mir zufiel, schrie ich mein Glück erst einmal heraus. Dann tanzte ich wie eine Irre durch das Wohnzimmer, bis ich völlig ausgepumpt auf dem Teppich lag und nach Luft hechelte. Anschließend bezog ich das Bett frisch und sprang unter die Dusche. Meine Auswahl an Kleidern hielt sich in einem überschaubaren Rahmen, aber mein orangefarbenes Sommerkleid schien mir für diesen Anlass genau richtig zu sein. Der Ausschnitt war so weit geschnitten, dass er sehen würde, worauf er sich schon einmal freuen durfte, aber eben auch nicht zu freizügig. Und die Länge des Kleids betonte meine schlanken Beine, ohne dass ich wie ein Flittchen aussah. Meine schwarzen Haare trug ich offen. Dazu noch eine dezente Kette, die passenden Ohrstecker und die Pumps. Um ihn nicht zu verschrecken, zog ich sogar ein Höschen an. Wenn er mich so nicht wollte, dann war ihm nicht zu helfen. Ich zumindest fand mich wunderschön.

Er war pünktlich und der Abend einfach nur ein Traum. Im Gegensatz zu seinem Bruder überließ er mir den größeren Redeanteil, was meinem Naturell durchaus entgegenkam. Er war toll, aber er musste es kein einziges Mal zu sagen, damit ich es bemerkte. Seine braunen Augen wirkten so warm und liebevoll, seine Stimme schmeichelte meinen Ohren und seine Komplimente waren selten, dafür aber ehrlich und charmant. Wir lachten viel. Noch schöner aber fühlten sich die Momente an, in denen keiner von uns sprach und wir uns einfach nur verliebt in die Augen schauten. Er musste im Bett schon eine Menge falsch machen, damit die Nacht nicht ebenfalls magisch werden würde. Auf dem Heimweg stellte ich mir vor, was er alles mit mir anstellen würde. Ob zärtlich und romantisch oder hart und fordernd. Es gab keine Tabus. Ich war zu allem bereit.

Endlich standen wir vor dem Eingang des Strandhauses. Ich wusste nicht, ob seine kleinen Berührungen an meinem Arm zufällig geschahen. Aber dafür spürte ich umso deutlicher, was sie bewirkten. Mein ganzer Körper brannte vor Begierde. Wir beide trugen viel zu viele Textilien. Ich wollte endlich ins Haus, ich wollte ihn nackt sehen, aber vor allem wollte ich endlich irgendwas von ihm in mir spüren. Seine Zunge, seine Finger und ganz besonders seinen harten Schwanz. Ich verzehrte mich fast vor Verlangen, während ich in seine wunderschönen braunen Augen sah, in denen sich meine Lust spiegelte. Warum küsste er mich nicht? Warum griff er mir nicht an die Stellen meines Körpers, die ihn am meisten interessieren mussten? Seine Hand näherte sich jetzt meinem Gesicht. Ich war kurz davor, mir einen oder zwei Finger zu schnappen und sie in meinen Mund zu führen. Doch ich zwang mich mit aller Macht, nichts zu überstürzen. Als er mit dem Handrücken sanft über meine Wange strich, hatte ich erwartet, eine Gänsehaut zu bekommen, aber stattdessen brannte die Haut, die er berührt hatte, wie Feuer. Mein Atem ging bereits stoßweise, während er seinen Kopf zu mir beugte. Seinen Lippen trafen auf meine brennende Wange. Ich stand komplett unter Strom, schloss meine Augen und bot ihm meine Lippen dar, die noch nie so sehr geküsst werden wollten wie in diesem Moment.

"Du bist eine unglaubliche Frau, Malena. Ich kann es kaum erwarten, dich wiederzusehen."

Es dauerte einen kleinen Moment, bis ich den Sinn seiner Worte verstanden hatte. Aber das stimmte nur zur Hälfte, denn ich Wirklichkeit begriff ich nicht, was er mir sagen wollte. Als ich meine Augen wieder öffnete, stand Jakob bereits einen Meter von mir entfernt. "Du willst nicht mit reinkommen?", fragte ich ihn fassungslos.

Er schüttelte seinen hübschen Kopf. "Nein. Ich bin auch nur ein Mann. Und wir wissen beide, was passiert, wenn wir die Haustür hinter uns schließen."

"Genau. Deswegen möchte ich ja, das du mit reinkommst." Ich machte einen Schritt auf ihn zu und schlang meine Arme um seinen Hals. Doch nur seine Körpermitte zeigte sein Interesse an mir deutlich. "Und er möchte das auch."

"Du magst mich vielleicht für einen Prinzipienreiter halte, aber ich gehe niemals mit einer Frau beim ersten Date ins Bett."

Ich wünschte mir so sehr, dass er heute Abend etwas anderes als seine blöden Prinzipien reiten würde. "Das spricht durchaus für deinen Charakter", erwiderte ich der Verzweiflung nahe und versuchte ihn zu küssen. Doch er schob mich weg.

"Wenn ich dich nur wahnsinnig heiß finden würde, könnte ich eventuell eine Ausnahme machen." Er sah mich mit einem Blick an, der Lust und Leid gleichermaßen zum Ausdruck brachte. "Aber ..." Weiter sprach er nicht. Und er schaute auch kein einziges Mal zurück, als er sich auf den kurzen Heimweg machte.

Natürlich hatte selbst ich bislang nicht jeden Mann ins Bett bekommen, auf den ich scharf gewesen war. Doch das letzte Mal lag jedoch schon Jahre zurück. Es war mein Wirtschaftslehrer in der Berufsschule gewesen. Aber das gerade eben war weitaus frustrierender. Ich überlegte, ob ich ihm hinterherlaufen sollte. Ich wusste ja, wo ich ihn finden würde. Andererseits wollte ich nicht um Sex betteln, so viel Selbstachtung besaß ich dann schon noch. Unentschlossen tigerte ich durch unser kleines Standhaus, das mir auf einmal wie ein Käfig vorkam. Doch dann hörte ich Schritte und schließlich das schönste Klingeln meines Lebens. Innerhalb von drei Sekunden war ich an der Tür und riss sie freudestrahlend auf. Im nächsten Moment gefror meine Miene.

"Wohnst du auch hier?"

Ich sah Michael für einen Augenblick entgeistert an. Er war derselbe Typ wie am Mittag. Ich hingegen musste mich gerade einmal sortieren. "Wir hatten heute früh bereits das zweifelhafte Vergnügen", erwiderte ich und gab mir dabei die allergrößte Mühe, möglichst abweisend zu klingen. Mit der Enttäuschung und Wut in meinem Bauch gelang mir das recht gut.

"Ah, okay. Ich hatte dich nur noch nie angezogen gesehen."

"Was willst du, Arschloch? Darf ich mein Auto jetzt noch nicht einmal mehr auf meiner Auffahrt parken?"

Er ignorierte meine Bemerkung, mich hingegen schaute er umso genauer an. Aber das kannte ich ja schon. "Ich wollte zu Alina."

"Hier wohnt keine Alina", blaffte ich ihn an und wollte die Tür zuschlagen, doch er hatte dazugelernt und wehrte sie mit beiden Händen ab.

"Ist sie da?"

"Das spielt keine Rolle. Denn mit so einem Mistkerl wie dir würde sie bestimmt nichts anfangen. Außerdem ist sie verlobt. Du kommst zwei Jahre zu spät."

"Ich denke, sie ist alt genug, um das selbst zu entscheiden."

"Und ich denke, du bist alt genug, um ihr Vater zu sein", provozierte ich ihn.

"Ich bin einundvierzig!"

"Die meisten fangen mit fünfzehn oder sechszehn an", sagte ich, weil mir durchaus etwas daran lag, das letzte Wort zu haben. Doch irgendwie musste ihn loswerden. "Da kommt sie gerade", meinte ich und zeigte auf die Straße. Ich nutze den Moment, als er sich umdrehte, um die Tür zu schließen.

"Sag ihr, dass ich da bin und hier auf sie warte, du verdammtes Flittchen!", rief er von draußen.

Es war noch warm. Im Zweifelsfall würde er es Stunden vor der Tür aushalten. Männer konnten manchmal ganz schön stur sein. Darauf hatte ich ja nun überhaupt keine Lust. Und dann kam mir eine Idee, für die ich mich im selben Moment zu schämen begann. Das hinderte mich allerdings nicht daran, ins Schlafzimmer zu gehen, mich einmal komplett umzuziehen und mir die blonde Perücke aufzusetzen. Malena konnte Michael nicht ausstehen. Doch als Alina fühlte ich mich in einer gewissen und rein körperlichen Weise zu dem gutaussehenden Kerl hingezogen. Er stand noch immer vor der Tür. Ich mochte es, wenn Männer nicht gleich aufgaben.

"Warum klingelst du denn nicht?", fragte ich ihn und sah ihn überrascht an, nachdem ich ihm aufgemacht hatte.

"Hat dir deine Schwester nicht gesagt, dass ich auf dich warte?"

"Malena? Nein, hat sie nicht."

"Das sieht ihr ähnlich. Ist sie noch da?"

"Nein, sie macht ihren üblichen Abendspaziergang am Strand."

"Darf ich reinkommen?"

Ich ahnte, dass Michael genau das mit mir machen würde, was Jakob nicht getan hatte. Und auch wenn ich gerade eine andere Rolle spielte, so war mein Körper doch derselbe. Das Verlangen nach leidenschaftlichem Sex kochte augenblicklich wieder in mir hoch. "Okay. Aber du versuchst keine Dummheiten, versprochen?", spielte ich meinen Part als treue und leicht naive Verlobte.

"Natürlich nicht", gab er zurück und wir wussten beide, dass er log. Und selbst wenn er es nicht tat, würde das nichts ändern. Unser Strandhaus wurde schließlich nicht umsonst auch die kleine Lustvilla genannt.

"Soll ich uns eine Flasche Sekt holen?", schlug ich vor.

"Das klingt nach einer vernünftigen Idee."

Auf dem Weg zur Küche merkte ich, dass ich am ganzen Körper zitterte. Wollte ich wirklich eine Frau sein, mit der er seine Gattin betrog? Und hatte er es verdient, mich zu vögeln? Die Antwort fiel beide Male negativ aus. Es gab nur eine Möglichkeit - ich musste sofort damit aufhören, mir solche Fragen zu stellen. Ich holte den Sekt aus dem Kühlschrank und drückte mir die kalte Flasche gegen meine Stirn. Bevor ich ins Wohnzimmer zurückging, atmete zehnmal tief ein und wieder aus. "Magst du sie öffnen? Ich hole uns noch zwei Gläser."

Im Gegensatz zu mir wirkte Michael nicht ansatzweise nervös. Er trug eine helle Stoffhose und ein dunkelblaues Hemd, an dem bei beiden oberen Knöpfe geöffnet waren. Sein Selbstbewusstsein war vielleicht nicht bewunderns-, aber zumindest bemerkenswert. Fremdzugehen schien für ihn die normalste Sache der Welt zu sein. Er goss die prickelnde Flüssigkeit in die Gläser. "Auf einen unvergesslichen Abend!" Sein Blick sagte noch viel mehr als seine Worte. In seiner Fantasie hatte er mich garantiert schon längst ausgezogen.

Das Gefühl in meinen Magen wurde immer flauer. Zudem verspürte ich noch weiter unten ein Jucken und Ziehen, das immer unerträglicher wurde. "Keine Dummheiten", wiederholte ich noch einmal, doch es war kaum mehr als ein Flüstern.

"Dann hättest du vielleicht den BH unter deiner Bluse nicht weglassen sollen. Sie ist aufreizend transparent, findest du nicht auch?"

Ich schluckte. "Ich war nicht auf Besuch einstellt."

"Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Dafür sind deine Brüste viel zu aufregend." Er stellte sein Glas weg und kam auf mich zu.

Im letzten Moment drehte ich mich weg. "Was hältst du von einer kurzen Führung durch das Haus?"

"Okay. Erst zeigst du mir das Haus", er lächelte mich siegessicher an, "und dann zeigst du mir mehr von dir."

"Äh, das Wohnzimmer kennst du jetzt ja schon. Hier drüben ist die Küche."

Er folgte mir und stellte sich dann so dicht hinter mich, dass ich seinen Atem in meinem Nacken spürten konnte. Sämtliche Härchen stellten sich auf.

Ich hielt mich an meinem Glas fest, während ich jeden Moment damit rechnete, dass seine kräftigen Hände mich packen würden. Doch entweder hatte ich ihn falsch eingeschätzt, oder er genoss es, mit seiner Beute vorher noch zu spielen. "Willst du auch das Schlafzimmer sehen?", fragte ich. "Nur sehen", ergänzte ich schnell.

"Selbstverständlich." Keine zehn Schritte später standen wir vor dem großen Doppelbett. "Ihr habt nur ein Bett in eurem Haus?"

"Mehr Platz ist hier nicht. Als wir früher mit der ganzen Familie hier waren, haben wir noch Matratzen ins Wohnzimmer gelegt."

"Bist du oft mit deinem Verlobten hier?"

"Nein. Maximilian ist im Vertrieb tätig und oft im Ausland unterwegs. Manchmal bekomme ich ihn wochenlang nicht zu sehen." Das klang so überzeugend, dass ich mir die Geschichte fast selber glaubte.

"Eine Traumfrau wie du hält es so lange ohne Sex aus?"

Ich zuckte mit meinen Schultern. "Das ist der Preis der Treue", erwiderte ich.

"Aber wenn du mit deiner Schwester hier übernachtest, werdet ihr bestimmt intim miteinander. Oder täusche ich mich etwa?"

Obwohl ich gar keine Schwester hatte, lief ich rot an. Sah er mir etwa an, dass ich grundsätzlich gerne mit Frauen schlief? "Das geht dich überhaupt nichts an", sagte ich trotzig und trank mein Glas aus.

"Ist die Führung beendet?" Er stellte sich direkt vor mich.

"Das Badezimmer ist da hinten links", stammelte ich, während seine Lippen sich auf direktem Weg zu meinen befanden.

"Und in welchem Raum möchtest du jetzt von mir gefickt werden?"

Noch bevor ich auf diese unverschämte Frage eine passende Antwort gefunden hatte, küsste er mich. Sanft und fordernd zugleich. Für eine paar Sekunden ließ ich es zu, aber dann drückte ich ihn von mir. "Wie ich bereits sagte, ich bin verlobt. Und ich werde meine Beine bestimmt nicht für dich breitmachen."

Er zog seine Augenbrauen hoch und sah mich halb belustigt, halb spöttisch an. "Ich wette, du bist mindestens so geil auf diesen Fick, wie ich es bin."

"Tja, die Wette verlierst du." Mit einer schnellen Bewegung begab ich mich außerhalb seiner Reichweite. "Ich denke, es ist besser, wenn du jetzt gehst."

Seine hellblauen Augen starrten mich, doch sein Blick war schwer zu deuten. Ohne ein Wort zu sagen und fast wie ein Roboter kam er auf mich zu. Ich floh ins Wohnzimmer, aber meine Beine fühlten sich an, als ob sie auf einmal aus Pudding wären. Als ich einen weiteren Meter zurückwich und die Wand in meinem Rücken spürte, wusste ich, dass ich verloren hatte. Schritt für Schritt kam er näher, seine rechte Hand schoss ansatzlos hervor und packte meinen Unterkiefer. Im nächsten Moment hob er meinen Rock hoch und fuhr mit einem Finger meinen durchnässten Slip entlang.

"Du hast mich angelogen", sagte er leise und schob mir seinen Finger in meinen halb geöffneten Mund.

"Ich habe Maximilian noch nie betrogen", schluchzte ich.

"Einmal ist immer das erste Mal. Und wenn du nun meine gehorsame und devote Schlampe bist, verspreche ich dir auch, dass niemand etwas davon erfahren wird. Haben wir uns verstanden?"

Ich nickte. Es war erstaunlich, wie echt es sich anfühlte, obwohl ich ja eigentlich nur eine Rolle spielte. Aber irgendwie schien Alina ein Teil von mir zu sein, der schon lange existierte.

"Zieh deinen Rock aus."

Nun, das war noch harmlos. Aber bedurfte keiner großen Fantasie, um zu wissen, dass es dabei nicht bleiben würde.

"Und jetzt öffne deine Bluse."

Auch kein Problem. Meine Brüste bekamen am Strand ohnehin viel Sonne zu sehen und es war eher ungewöhnlich, dass sich nicht in relativ kurzer Zeit einige Schaulustige um mich herum ansammelten. Ich knöpfte also meine Bluse auf und nahm Michaels erregten Blick durchaus wohlwollend zur Kenntnis. Er mochte bestimmen können, was ich hier tat, aber letztendlich war es mein Körper, der die größte Macht zu besitzen schien.

"Spiel mit deinen Titten, du Nutte."

Danach war mir zwar ohnehin gerade zumute, dennoch spürte ich, dass meine Hemmschwelle bald erreicht wurde. Ich packte meine steinharten Nippel jeweils zwischen Daumen und Zeigefinger, zwirbelte sie eine Weile und schüttelte anschließend meine Brüste. Aus Erfahrung wusste ich, dass Männer voll darauf abfuhren.

Der blonde Kerl beobachtete jeder meiner Handlungen fasziniert. Doch es war ihm deutlich anzusehen, dass er sich mit ein bisschen Tittengeschaukel nicht zufrieden geben würde. "Jetzt ist dein Höschen dran."

"Muss das wirklich sein?", jammerte ich. Es war ein gewaltiger Unterschied, ob ich am Strand kurz als Nackedei herumlief oder meinen Intimbereich vor und für einen Mann freilegte.

Er lachte kurz. "Wir sind noch ganz am Anfang, Schätzchen. Also los, mach dich nackig!"

Ich drehte ihm meine Seite zu und zog mich aus. Bis auf meine Sneaker war ich nun vollkommen unbekleidet. Das kam in diesem Haus in schöner Regelmäßigkeit vor. Auch - oder gerade dann - wenn ich mit meinem jeweilige Freund hier war. Doch Michael war nicht mein Freund. Vielmehr war er der Bruder des Mannes, mit dem ich mir eine Beziehung vorstellen konnte und der mich eigentlich gerade vögeln sollte. Irgendetwas war an diesem Tag ziemlich schiefgelaufen. Und der Abend schien noch viel schlimmer zu werden.

"Setz dich auf das Sofa", forderte er mich auf und nahm gegenüber von mir auf dem Sessel Platz.

Ich tat, was er von mir verlangte und drückte meine Knie aneinander. Allerdings ahnte ich, dass sich dies schon sehr bald ändern würde.

"Beine auseinander. Zeig mir deine nasse Fotze."

"Bitte nicht", winselte ich und dieses Mal war es nicht nur gespielt. Mit einem Schlag war mir klargeworden, dass er früher oder später erfahren würde, wer ich war. All unsere Nachbarn würden ihm sagen, dass Malena einen Bruder und keine Schwester hatte.

"Na los, mach schon. Weiter. Noch weiter. Ja, so ist es gut."

Generell gefiel es mir, wenn Männer mein Anblick erregte. Und als Michael seine Hose öffnete und seinen prallen Ständer hervorholte, empfand ich das in gewisser Weise durchaus als Kompliment. Aber ich konnte vor Angst kaum noch atmen.

"Worauf wartest du?", fragte er ungeduldig.

"Wieso? Was willst du wenn?"

Er schüttelte den Kopf wie ein Lehrer, der kurz davor stand, vor der schier grenzenlosen Begriffsstutzigkeit seiner Schülerin zu kapitulieren. "Ich will dir dabei zusehen, wie du es dir selbst besorgst, verdammt nochmal! Wie blond bist du denn?"

Dies war meine letzte Chance. Er hatte mich nackt gesehen. So what? Aber wenn ich die Sache jetzt nicht beendete, wäre ich ihm endgültig ausgeliefert. Dies lag nicht nur an ihm, sondern nicht zuletzt an meiner überbordenden Lust, die ich jetzt schon kaum noch bändigen konnte. Als ich meine Finger auf meine Klitoris legte, war mein Schicksal endgültig besiegelt. Ich streichelte mich zunächst langsam, weil ich nicht wollte, dass mein Gegenüber sah, wie nötig ich es in Wirklichkeit hatte. Doch als ich sah, wie er seinen harten Schwanz zu massieren begann, konnte ich nicht mehr anders. Ich presste vier Finger meiner flachen Hand zwischen meine Beine und rieb meine Perle immer kräftiger. Es dauerte eine ganze Weile, bis mir Michael weitere Regieanweisungen gab.

"Fick dich mit deinen Fingern."

Ich nahm drei und drang gierig in meine Pussy ein. Ich hatte mal einen Freund gehabt, der noch mit seiner Freundin zusammen gewesen war. Bis deren Trennung endlich durch war, hatten wir uns ausschließlich beim Masturbieren zugeschaut, weil er sie nicht hintergehen wollte. Doch was hier gerade abging, war noch um Welten geiler. Und zwar zu geil, um noch lange durchzuhalten.

"So ist es gut. Komm für mich, Alina."

In einem letzten verzweifelten Anflug von Trotz versuchte ich, meinen Höhepunkt noch hinauszuzögern, aber ich scheiterte kläglich. Als ich kam, fiel ich fast vom Sofa. Ich schrie und schien komplett die Kontrolle über meinen Körper verloren zu haben. Zu einem solch derben Orgasmus hatte ich mir noch nie zuvor selbst gebracht. Ungläubig starrte ich in das hellblaue Augenpaar, während mein Unterleib weiter munter vor sich hin zuckte. Mühsam raffte ich mich auf, rutschte vom Sofa und kniete mich mit weit geöffneten Mund vor Michael. Er spritzte nicht gleich ab, sondern schob ihn mir zunächst zwischen meine Lippen. Ich verwöhnte ihn ausgiebig. Alles war besser, als wenn er mich ficken würde. Drei Minuten später sah ich ihn erwartungsvoll an.

"Glaubst du wirklich, damit lasse ich dich davonkommen?", fragte er höhnisch. "Wir sind immer noch beim Vorspiel."

"Wie bitte?" Ich musste mich verhört haben.

"Knie dich mit dem Rücken zu mir auf das Sofa."

Er hatte vorher schon alles von mir gesehen, also hatte ich damit kein größeres Problem. Aber das, was nun kommen würde, bereitete mir Sorgen. Doch es wurde sogar noch schlimmer.

"Jetzt steckst du dir deine Finger in dein anderes Loch. Und frag bloß nicht wieder wie bitte. Du hast mich schon verstanden."

"Aber ..."

"Was?", unterbrach er mich. "Willst du mir etwa erzählen, dass dein Verlobter dich nicht in deinen geilen Arsch fickt?"

Darüber hatte ich mir noch keine Gedanken gemacht. Aber vermutlich war die Frage ohnehin rhetorisch gemeint. Ich tunkte meine Finger in meine Muschi und verteilte etwas von der schleimigen Flüssigkeit um meine Rosette. Erfahrungen in Sachen Analsex besaß ich reichlich, das war nicht das Problem. Und ja, es fühlte sich extrem geil an, als ich mir meinen Mittelfinger in meinen engen Hintereingang schob. Irgendwann zwischen meinem zweiten und dritten Finger, die mein Loch immer mehr weiteten, war Michael aufgestanden, um sich die Sache aus nächster Nähe anzuschauen.

"Mach weiter", sagte er, als ich aufgehört hatte, weil ich seine Schwanzspitze an meinen Schamlippen spürte. Er fuhr etliche Male meine Spalte entlang.

"Steck ihn mir schon rein!", forderte ich ihn auf, als ich es beim besten Willen nicht aushielt. Ich war bereit, mich demütigen zu lassen. Mein Verlangen war einfach viel zu groß.

"Du willst wirklich deinen Verlobten betrügen?"

Was für ein Arschloch. Schließlich würde es gleich seine Frau betrügen und ihm Gegensatz zu Maximilian existierte diese wirklich. "Fick mich endlich!" So, jetzt war es raus und sein Glied zum Glück im nächsten Moment in mir drin. Was ich tat, war komplett falsch, auch wenn es sich in diesem Moment extrem gut anfühlte. Und an allem war nur Jakob mit seinen altmodischen Moralvorstellungen Schuld. Doch die harten Stöße, die meinen Körper durchschüttelten, sorgten in Verbindung mit einem Übermaß an Glückshormonen schnell dafür, dass sich alle negativen Gefühle auflösten. Ich spürte nur noch eine gewaltige Lust in mir, die auf die angenehmste Art und Weise befriedigt wurde.

"Und? Meinst du, es ist an der Zeit, dass ich dich in die Sammlung meiner Dreilochstuten aufnehme?", fragte er keuchend.

"Ja bitte", antwortete ich und nickte zusätzlich, damit es hier nicht zu Missverständnissen kam. Ich wollte nun unbedingt das ganze Programm. Und das bekam ich auch. "Fuuuuck!", brüllte ich, als er mir seinen Knüppel nicht direkt brutal, aber auch ohne besonderes Feingefühl hineindrückte.

"Jetzt bekommst du das, was du verdient hast, du blonde Schlampe!"

Dann ließ er seinen Worten Taten folgen. Er packte mich mit seinen Händen an meinen Schultern und knallte mich richtig durch. Zum Glück griff er mir nicht in meine Perücke. Dass er Alina zu seinem Fickstück machte, störte mich nicht mehr. Aber als Malena hatte ich ein echtes Problem damit.

Sein Stöhnen wurde immer lauter. Ich mochte es, wenn Männer aus sich herauskamen und mich ihre Lust hören ließen. Als er schließlich von mir abließ, bedauerte ich, dass es vorbei war. Aber ich sollte mich täuschen. Er drehte mich lediglich auf den Rücken und drang erneut in meinen Po ein. Doch nun nahm er auch seine Finger zur Hilfe und begann über meine Perle zu reiben.

Ich lag breitbeinig vor ihm und schloss meine Augen. Auf einem solch hohen Lustniveau hatte ich mich schon viel zu lange nicht mehr befunden. Natürlich war es ein Fehler, mich von diesem eingebildeten Typen bumsen zu lassen, aber es handelte sich definitiv um den geilsten Fehler meines Lebens. Mein Orgasmus war heftig und wollte gar nicht mehr enden. Michael blieb die ganze Zeit über in mir. Er sah ein wenig mitgenommen aus, aber alles andere als unglücklich.

"Du bist unglaublich", lobte er mich.

Ob er ebenfalls auf ein Kompliment gehofft hatte, konnte ich nicht sagen. Erneut kniete ich mich vor ihn und öffnete meinen Mund. Fasziniert sah ich zu, wie er seinen Schwanz wichste und sein Saft schließlich unter lautem Stöhnen aus ihm herausschoss. Mein Mund bekam einen großen Teil davon ab, aber auch mein Gesicht wurde reichlich verziert. Zufrieden sah er sich sein Kunstwerk an. Dann packte er sein Arbeitsgerät wieder ein und verschwand.

Mein Puls beruhigte sich nur langsam. Bevor ich mir meine Perücke abnahm, wusch ich mir erst einmal gründlich mein Gesicht. Als ich im Bett lag, war an Schlaf nicht zu denken. Normalerweise legte sich der Wind abends. Doch heute tobte er und pfiff um das Haus. Die Wellen mussten hoch sein und die Ostsee war bestimmt so aufgewühlt, wie ich es gerade war. Der verrückteste Tag meines Lebens näherte sich dem Ende. Doch eine Stimme in mir orakelte, dass es morgen noch viel heftiger werden würde.

FORTSETZUNG FOLGT

In eigener Sache: Vielen Dank für eure lieben Kommentare! Bitte nehmt es mir nicht übel, dass ich nicht mit euch chatten kann. Neben Arbeit, Privatleben und dem Schreiben von Geschichten für diese Seite und meinen eBooks fehlt mir einfach die Zeit dazu. Kuss, Emily



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