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Another true story oder Wie es hätte kommen können (fm:Ehebruch, 8081 Wörter) [4/5] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Aug 11 2021 Gesehen / Gelesen: 13393 / 11050 [83%] Bewertung Teil: 9.43 (128 Stimmen)
Ein Mann tut, was ein Mann eben tun muss - Teil 2

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Hätte ich ein bisschen aufs Gas gedrückt, hätte ich Uwe sicherlich eingeholt, aber das lag nicht in meiner Absicht. Deshalb bummelte ich etwas auf der Fahrt nach Freiburg, wo ich meinen Büchsenmacher am heiligen Sonntag störte. Er war aber nicht weiter böse als ich ihm beide Gewehre zu einem Spottpreis anbot. Sie waren außer den Sachen, die sich in den Koffern im Heck des X6 befanden, mein letzter dinglicher Besitz, und ich hatte keine Verwendung mehr für sie.

Den Erlös tat ich zu dem übrigen Geld, das ich von unseren Konten abgehoben und durch den Verkauf des Hofes erhalten hatte. Ich hatte darauf bestanden, dass man mich bar bezahlte und war den neuen Besitzern, damit sie das ermöglichten, beim Verkaufspreis deutlich entgegengekommen. Jetzt lag ein prallgefüllter Geldkoffer im Zwischenboden des BMW, der mit seinen zahlreichen Alarm- und Sicherungseinrichtungen schwerer zu knacken war als so mancher Safe.

Als ich später auf der Autobahn Richtung Norden fuhr, warf ich immer wieder einen Blick auf die Höhenzüge des Schwarzwaldes zu meiner Rechten. Ob ich sie je wiedersehen würde? Geplant war es jedenfalls nicht.

Station machte ich in Ettlingen etwa sechs Kilometer vor Karlsruhe. In der Kleinstadt vor den gab es ein ausgezeichnetes Hotel, den Erbprinz, mit einem exzellenten Sternerestaurant. Ines und ich hatten hier schon einmal ein Gourmet- und Wellnesswochenende verbracht.

Das Haus besaß auch noch andere Vorteile. Ich konnte den auffälligen BMW in der Tiefgarage verschwinden lassen und mit der Straßenbahn, die direkt vor dem Hotel hielt, am nächsten Tag nach Karlsruhe fahren. Heute Abend wollte ich mich im Restaurant mit dem Detektiv treffen und ihn und mich ausgiebig verwöhnen. Zuvor ging ich aber ins Schwimmbad, kraulte so viele Bahnen wie ich schaffte, und das waren nicht wenige. Dann noch zwei Saunagänge, und ich hatte das Gefühl, den ganzen Schmutz und Dreck der letzten Woche losgeworden zu sein.

Der Detektiv erwies sich als äußerst angenehmer Gesprächspartner, der gutes Essen und Wein zu schätzen und zu genießen wusste. Wir plauderten entspannt, und er überreichte mir eine Mappe mit akribischen Berichten, Fotos und Dokumenten, die mich umfassend über Uwe, seine Frau, deren Geschäft und die finanziellen Verhältnisse ins Bild setzte.

Der Lover meiner Frau hatte, wie nicht anders zu erwarten, ein Verhältnis mit der einzigen Angestellten, die sich seine Frau auf vierhundert Euro Basis leisten konnte, die aber, wie mir der Detektiv erklärte, wesentlich mehr in dem Geschäft arbeitete. Wahrscheinlich vögelte Uwe sie als Ausgleich dafür jedes Mal ordentlich durch, wenn ihr Mann, dem eine kleine Einmann-Spedition gehörte, auf Tour war. Ihm selbst gehörte an dem Laden gar nichts, darauf hatte seine Frau bei der Eheschließung offenbar geachtet. Er war aber auch nicht ihr Angestellter, sondern ausschließlich - zumindest jetzt nicht mehr sehr erfolgreich - freiberuflich tätig.

Mein Gast war so klug mich nicht zu fragen, was ich vorhatte, und ich hätte es ihm auch gar nicht sagen können, denn ich wusste es selbst noch nicht, war aber überzeugt, es würde sich schon finden. Am nächsten Tag fuhr ich nach Karlsruhe, um mir die Örtlichkeiten ausgiebig vor Ort anzusehen.

Das Schreibwaren- und Andenkengericht lag in der Nähe des Schlosses in einer Seitenstraße, die etwas heruntergekommen wirkte. Schräg gegenüber befand sich ein Kaffee, in dem ich am Fenster Platz nahm und so einen guten Beobachtungsposten innehatte. Im Geschäft hinter der Ladentheke beschäftigte sich eine Frau, die für die sprichwörtliche graue Maus hätte Modell stehen können. Uwe kam ab und zu zwischen den im hinteren Teil des Ladens bis auf den Boden reichenden Vorhängen hervor, sagte etwas zu ihr und verschwand dann wieder hinter ihnen. Eine Blondine, in den Maßen geschätzt das Dreifache von Ines, räumte lustlos Regalinhalte von einer Seite auf die andere. Kundschaft gab es keine, und es kam auch in der nächsten Stunde niemand.

Gegen Mittag, ich war bereits mit meiner Zeitung durch und hatte die dritte Tasse Kaffee intus, verließ die Blondine das Geschäft. Sie ging die Straße nur wenige Schritte in meine Richtung und verschwand dann in

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