Die Physiotherapeutin (Teil 5) - Das schöne Paar (fm:Dreier, 1826 Wörter) [5/10] alle Teile anzeigen

Kapitel 13

Die Sprunggelenksverletzung kam wieder. Samt unverletzter Freundin. Ich war davon ausgegangen, dass sie sich eine andere Physiotherapie-Praxis suchten, aber das war nicht der Fall. Gut, möglicherweise hatte ich meinen Teil dazu beigetragen. Ich muss sagen, wenn mir einer der geschilderten Vorfälle peinlich war, dann dieser. Bei Martin war wenig passiert, jedenfalls nach meinen veränderten Maßstäben. Alina war eine Frau, bei der ich neben ihrem Rücken auch die Auswirkungen des Chauvinismus ihres Mann behandelte. Das war eine gute Tat. Auf Privatrezept. Und bei Kai hätte es mit und ohne Praxis und Job laufen können wie es lief. Nicht auf einer medizinischen Massageliege, aber dann eben im Bett. Oder sonst wo.

Aber für den Zwischenfall mit dem - ja, ich gab's zu - hochattraktiven Paar, gab es wenig Entschuldigung. Ich hätte sie sofort der Praxis verweisen sollen. Was ich nicht getan hatte. Und ich hätte es mir nun wirklich nicht auch noch dazu im Raum, zusehend bei ihren Reitübungen, machen sollen. Was ich getan hatte. Als ich mitbekam, dass Termine für das Sprunggelenk gesucht wurden, winkte ich ab und wies an, meinen Kollegen einzusetzen. Wenn mein Kollege den beiden verfiel, oder eigentlich ihr, dann war das sein Problem.

Tja, manchmal kommt es anders als man denkt und plant. Die beiden kamen jedenfalls in unsere Praxis und mein Kollege war nicht da. Den ganzen Tag schon nicht da. Sowas kommt vor, auch ein Physiotherapeut ist mal nicht da und kränkelt. Das hätte er an einem anderen Tag machen können, hat er aber nicht. Manche Termine wurden deshalb abgesagt und verschoben, dieser nicht. Wenn wir Patienten nicht erreichen, dann werden diese Termine eben eingehalten. Ich weiß, ich habe noch keine Namen genannt, das möchte ich auch nicht, weil zwei Namen als Paar nun wirklich leichter zu recherchieren wären als einer. Die Vornamen kann ich aber abkürzen: L. und P. Wobei das L. für ihn steht und das P. für sie. Mehr verrate ich nicht.

L. und P. sahen auch dieses Mal hervorragend aus, was auch sonst. Er chic-lässig, sie sehr schlicht in einem recht einfachen Kleidchen und sehr sexy. Mir trat sofort der Schweiß auf die Stirn, auch wenn ich sonst ein recht kühles Söckchen bin. Definitiv ließ ich es nicht noch einmal so weit kommen wie bei ihrem letzten Auftritt. Die Puppe blieb erneut, was die Sache nicht einfacher machte. Beide strahlten wie Honigpferde. Heißt das so? Nein, Honigkuchenpferde glaube ich. Was auch immer das war. Egal, sie strahlten. Sich gegenseitig an, die Turteltäubchen, und mich auch. Ich verzog demonstrativ das Gesicht, verkniff mir ein Lächeln.

Das Warnschild hängte ich automatisch an die Tür, aber das taten wir, wie gesagt, häufiger. Die beiden waren ganz züchtig, saßen nebeneinander auf der Massageliege. Er gehörte da hin, sie nicht. Ich bedeutete ihr mit einer Kopfbedeckung, dass sie ihren Reitplatz verlassen sollte. "Keine Wiederholung!" warnte ich die beiden. Er lächelte, sie lachte. "Aber es hat dir gefallen." duzte sie mich. "Hat es." gab ich zu. "Aber das Sprunggelenk braucht Zuwendung." versuchte ich professionell zu klingen.

Er rutschte von der Liege und belastete seinen Fuß. "Fast wieder in Ordnung." zeigte er mir stolz seine Fortschritte. "Und was macht Ihr dann hier?" fragte ich. "Können wir eine Massage haben stattdessen?" hörte ich das Täubchen neben mir fragen. "Ihr?" "Ja, wir beide." Ich schnaufte hörbar und wollte einen genervten Eindruck machen. "Hier ist kein Massagesalon, wie Ihr ihn sucht." betonte ich. "Hier ist aber ist aber auch keine normale Physiotherapie-Praxis, wie mir scheint." gab sich Adonis superschlau. Was sollte ich entgegnen. "Aber nur eine normale Massage." sagte ich. L., also er, zog sein Poloshirt über den Kopf und legte sich auf das ausgebreitete Handtuch. Ganz züchtig in seinen Shorts.

"Muss er die Shorts nicht ausziehen?" fragte P., also sie. "Nein, muss er nicht." entgegnete ich knapp. "Aber besser wär's, oder?" Die Kleine nervte. "Sonst werden sie ölig." belehrte sie mich. "Du wirst auch gleich ölig." Meine Geduld wurde auf eine Probe gestellt und mein Ton schärfer. "Oh ja!" rief sie aus. Mist, einen Moment nicht aufgepasst. Ich begann, L. zu massieren und ignorierte sie. Glauben Sie mir, er fühlte sich großartig an. Ich würde gerne etwas anderes behaupten, aber das wäre gelogen. In was geriet ich hier eigentlich hinein? "Darf ich

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