Der Schulball - Leonore und Wilfried (fm:1 auf 1, 4189 Wörter) [17/24] alle Teile anzeigen | ||
Autor: Alexander vonHeron | ||
Veröffentlicht: Oct 29 2022 | Gesehen / Gelesen: 6735 / 5609 [83%] | Bewertung Teil: 9.28 (29 Stimmen) |
Auch Leonore will sich endlich den Traum erfülllen ... |
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Leonore saß etwas gedankenverloren neben Wilfried in dessen alten Toyota Corolla vor Annas Haus und zuckte zusammen, als der Anlasser ein paar Sekunden lang blechern und vergeblich ratterte, ehe schlussendlich der Motor ansprang. Irgendwie typisch, musste sie automatisch denken. Denn das war nichts im Vergleich zu dem sanften Rumpeln von Haralds 918, der trotz seines Hubraums einem Flüstern gleichkam. Leonore warf einen vorsichtigen Seitenblick auf Wilfried und fragte sich, was sie mit ihm wohl am ehesten vorhaben sollte. Das klang zwar angesichts der offenkundigen Umstände ein wenig grotesk, war aber dennoch mehr als berechtigt, wenn sie an die Mördergrube in ihrem Herzen dachte. Wie es dort zuging, konnte sie selbst nicht mehr abschätzen, denn die Stimmung änderte sich bald schon im Takt ihres Herzschlages. Vielleicht wäre es besser, wenn sie sich überhaupt nicht verabreden würde - nicht mehr mit Wilfried eben. Aber sie würde wie ein totaler Streber aussehen, wenn sie keinen Freund hätte, und wenigstens ließen ihre Eltern sie mit ihm als Feigenblatt ausgehen. Sie würden sie nie mit einem Weißen ausgehen lassen, hatten sie zumindest unmissverständlich gesagt - ob sie es darauf ankommen lassen sollte? Aber Harald war nicht jemand, mit dem man ausging - der hatte nur andere Pläne, die am besten dann im Bett vollzogen werden würden ... nun ja, auch nicht der eigentliche Plan. Sie könnte zwar sagen, sie wäre mit Anna zusammen, aber das wäre unehrlich und wenn Anna dann mit Jakob unterwegs war, wie es ja zu sein schien, dann fiel diese Variante ja auch weg.
"Bist du wach?" Wilfrieds Hand holte sie aus ihren Gedanken zurück, und sie dachte an Harald und Sandra, an Harald, der Sandra nach Hause fuhr, und sie fragte sich, ob Sandra ihn hereinbitten würde. Nein, sicher sogar, denn diese Frage stellte sich wohl gar nicht, falls Harald nicht extrem geblufft hatte und Sandra dann mitgespielt hätte. Nein - wie das bei den beiden heute weiterging, war sonnenklar. Vor allem aber ging ihr nicht aus dem Kopf, was die beiden dort wohl sehr sicher tun würden. So wie sie Harald zu kennen glaubte, schien das sicher zu sein. Und Sandra? Ihr Verhalten, ihre Beweggründe - die waren nicht nachvollziehbar, nicht einschätzbar und dennoch konnte sie die Schwester von ihrem Freund verstehen. Ja - sie würde es wohl tun, noch einmal tun, ehe sie dann mit ihrem faden Lorenz wiederum nichts tun würde. War das ihr Plan oder ging sie sogar noch einen Schritt weiter, indem sie Lorenz den Laufpass gab. Oder aber, indem sie ein doppeltes Spiel veranstaltete, so lange es nur gehen konnte?
Verdammt - Sandra? Wie war das möglich, dass sie sich so einfach von ihm hatte flachlegen lassen? Eifersüchtig? Ja, das war sie - oder doch auch wieder nicht - dieses Thema hatte sie schon bald zur Genüge in ihren Gedanken hin und her gewälzt. Empört und verärgert war sie sehr wohl, aber nicht nur auf die beiden, sondern eben auch auf sich selbst.
"Wir sind nämlich schon ... bei dir zu Hause!", fügte Wilfried hinzu und riss sie nun vollends aus diesem gar so intensiven und realistischen Traum, der ihr vorgeschwebt war. Verdammt, Sandra - die war auch schneller gewesen als sie, Anna wohl auch und dann war sie die einzige von all den Freundinnen, die noch nie mit einem Jungen etwas gehabt hatte. Das ... oh verdammt nochmal, oh nein, dass konnte nicht sein. Das durfte nicht so sein, man würde sie ja bald von allen Seiten her auslachen müssen, dass sie die einzige Jungfrau in der Klasse war. Vielleicht nicht die einzige unter den Mädchen der Bibelstunde, aber da waren ja manche gute zwei Jahre jünger als sie - und dann wäre es wohl doppelt peinlich noch obendrein gewesen.
"Kommst du mit rein?" fragte Leonore Wilfried nach einem Moment der Unentschlossenheit. Sie war sich da immer noch nicht sicher. Aber andererseits, nach diesem idiotischen Flirt mit Harald brauchte sie einfach mehr, und Wilfried war schließlich ihr Freund. Selbst Willfrieds Unsicherheit war besser und aufregender als ihre eigenen Finger, hatte sie in eben jenen wenigen Sekunden beschlossen. Ihre Wangen färbten sich durchaus rot, als ihr ein weiteres ungebetenes Bild von Harald durch den Kopf schoss. Eher wohl ein Gefühl, das sie empfunden hatte, als er sich an ihr gerieben hatte. So ein verdammtes Schwein, schimpfte sie innerlich und doch ... nein, nicht schon wieder, jammerten ihre Gedanken, die so hin und hergerissen waren, dass sie nicht mehr denken wollte, wie es ihr denn wirklich ging. Das war so verdammt geil gewesen, dass sie nun wiederum nass wurde. Wäre Harald an ihrer Seite - die Entscheidung wäre wohl leichter gefallen, sagte sie sich. Das konnte sie so leicht denken. Was aber, wenn er wirklich an der Stelle von Wilfried hier hockte und sie ganz genau wusste, was dann drinnen geschehen würde. Wäre sie dann auch so sicher und nach außen
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